78
Wie kommt die Farbe in das Bild? Damit die Farbe stimmt: Monitor- Kalibrierung Wie viele Megapixel brauchen Sie? Wie viele Bilder passen auf eine Speicherkarte? Der sichere Weg zur gewünschten Bildgröße Der “digitale” Film: Unterschiede zwischen digitalen und analogen Kameras auf eine Blick! Was hat es mit der Brennweite auf sich? Welches Objektiv wählen? Das Blitzgerät Der Akku Rote Augen Der Scharfmacher: Autofokus Motivprogramme Bilder gestalten Fotos richtig ausdrucken Digitalfotos haltbar machen Digitale Fotografie – leicht gemacht Eine ausführliche Einführung in die Welt der digitalen Fotografie

Digitale Fotografie – leicht gemacht - TYPO3, Development · Wie kommt die Farbe in das Bild? Damit die Farbe stimmt: Monitor-Kalibrierung Wie viele Megapixel brauchen Sie? Wie

  • Upload
    lycong

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Wie kommt die Farbein das Bild?

Damit die Farbestimmt: Monitor-Kalibrierung

Wie viele Megapixelbrauchen Sie?

Wie viele Bilder passenauf eineSpeicherkarte?

Der sichere Weg zurgewünschten Bildgröße

Der “digitale” Film:Unterschiede zwischendigitalen undanalogen Kamerasauf eine Blick!

Was hat es mit derBrennweite auf sich?

Welches Objektivwählen?

Das

Blitzgerät

Der Akku

Rote Augen

DerScharfmacher:Autofokus

Motivprogramme

Bilder gestalten

Fotos richtigausdrucken

Digitalfotos haltbarmachen

Digitale Fotografie – leicht gemachtEine ausführliche Einführung in

die Welt der digitalen Fotografi e

Impressum

Herausgeber: Eduard Altmann

Verlag: Fachverlag für Computerwissen

Autor: Torsten Kieslich

Layout und Satz: E-B-B.net, Pliening

Druck: Zimmermann Druck, Balve

Der Fachverlag für Computerwissen ist ein Unternehmensbereich der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Bonn

© 2005 by Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Theodor-Heuss-Str. 2-4, 53177 Bonn (Bad Godesberg)Bonn • Berlin • Salzburg • Zürich • Warschau • Bukarest • Moskau • London • Manchester • Madrid • JohannesburgEingetragen: Amtsgericht Bonn HRB 8165

Alle Rechte vorbehalten.

Alle Angaben wurden mit äußerster Sorgfalt ermittelt und überprüft. Sie basieren jedoch auf der Richtigkeit uns erteilter Auskünfte und unterliegen Veränderungen. Eine Gewähr kann deshalb nicht übernommen werden.

Digitale Fotografi e leicht gemacht, Eine ausführliche Einführung in die Welt der digitalen Fotografi e

ISBN: 3-8125-0709-9

Digi05/19

Index 1

Alle Informationen auf einen Blick

Die digitale Dunkelkammer ................................................................................................... 3

Am Anfang eines Fotos......................................................................................................... 4So neu ist das alles gar nicht .........................................................................................................................4

Was bringt mir die digitale Kamera? ...............................................................................................................5

Die Vorteile der Digitalkamera: .......................................................................................................................5

Speicher statt Chemie ....................................................................................................................................5

Alles am PC ....................................................................................................................................................5

ISO-Angaben wie beim Film ...........................................................................................................................6

Geringe laufende Kosten ................................................................................................................................6

Diashow am Fernseher ..................................................................................................................................6

Sofortige Bildkontrolle ....................................................................................................................................6

Wie arbeitet die digitale Kamera überhaupt? .................................................................................................6

Wie kommt die Farbe in das Bild? ..................................................................................................................7

Chronische Pixelitis – Bildaufl ösung und Qualität ..........................................................................................9

Wie viel Megapixel brauchen Sie? ...............................................................................................................10

Wie viel Bilder passen auf eine Speicherkarte? ...........................................................................................11

Gute Bilder, große Bilder ..............................................................................................................................13

Pixelzahl und Aufl ösung selbst festlegen .....................................................................................................13

Das Gefährliche zuerst: Interpolation ...........................................................................................................13

Der sichere Weg zur gewünschten Bildgröße ..............................................................................................15

Verwirrung um die Aufl ösung ........................................................................................................................15

Gar nicht historisch: Das Histogramm ..........................................................................................................16

Die Ausrüstung .................................................................................................................... 18

Die Kamera an sich ............................................................................................................. 18Es werde Licht: Die Belichtung .....................................................................................................................18

Die Blende ....................................................................................................................................................18

Die Verschlusszeit ........................................................................................................................................19

Die Film- und Sensorempfi ndlichkeit ............................................................................................................20

Woher weiß ich, wie empfi ndlich der Film ist? ..............................................................................................20

Zwei Welten ..................................................................................................................................................20

Die Spiegelrefl exkamera ..............................................................................................................................20

Sucher- oder Kompaktkamera ......................................................................................................................23

Wo das Licht reinkommt: Objektive ..............................................................................................................25

Was hat es mit der Brennweite auf sich? .....................................................................................................25

Alles ist relativ – vom Tele zum Weitwinkel ...................................................................................................26

Die „Brennweitenverlängerung“ am Beispiel von Nikon ...............................................................................28

Lichtstärke ....................................................................................................................................................28

Zoom-Objektive ............................................................................................................................................28

Welches Objektiv wählen? ...........................................................................................................................29

Sucherkamera ..............................................................................................................................................29

Spiegelrefl exkamera .....................................................................................................................................29

Alle Informationen auf einen Blick

2 Index

Welches Objektiv für welchen Zweck? .........................................................................................................30

Kurze Auswahlhilfe für die digitale Kamera ...................................................................... 31Digitales Wortgeklingel: Viel Lärm um wenig Leistung .................................................................................31

Automatikfunktionen .....................................................................................................................................31

Bereitschaftszeit und Auslöseverzögerung...................................................................................................32

Aber ich habe doch scharf gestellt – das Nachschärfen ..............................................................................32

Video-Funktionen? .......................................................................................................................................36

Der Akku .......................................................................................................................................................36

Der ausklappbare Monitor ............................................................................................................................36

Greifen Sie zu: Die Handhabung ..................................................................................................................36

Wenn nicht genug Licht vorhanden ist ............................................................................. 37Das Blitzgerät ...............................................................................................................................................37

Was für Blitzgeräte gibt es denn? .................................................................................................................37

Woran kann ich die Leistungsfähigkeit des Blitzgerätes feststellen? ...........................................................38

Der Blitz in der Praxis ...................................................................................................................................39

Was soll ich denn jetzt kaufen? ....................................................................................................................40

Tipps rund ums Blitzen ....................................................................................................... 41Rote Augen...................................................................................................................................................41

Fiese Schatten .............................................................................................................................................42

Hintergrund zu dunkel ..................................................................................................................................43

Aufhellblitzen ................................................................................................................................................43

Farbtemperatur und Weißabgleich ..................................................................................... 44Der Weißpunkt ..............................................................................................................................................47

Der Scharfmacher: Autofokus ............................................................................................ 49

Motivprogramme ................................................................................................................. 50

Bilder gestalten.................................................................................................................... 53Der goldene Schnitt ......................................................................................................................................53

Available Light – wo das Licht reichen muss ................................................................................................54

Druck machen ...................................................................................................................... 55Jetzt müssen Bilder her ................................................................................................................................55

Laserdrucker ................................................................................................................................................55

Foto- oder Thermosublimationsdrucker ........................................................................................................55

Tintenstrahldrucker .......................................................................................................................................55

Online-Anbieter und Bildstationen ................................................................................................................56

Digitalfotos und die Bildgröße .......................................................................................................................56

Wie erzeugt ein Drucker unterschiedliche Grautöne mit schwarzer Tinte? ..................................................56

Alle Farben? .................................................................................................................................................57

Bildformate und Glossar ..................................................................................................... 58

Die Bildformate .................................................................................................................... 58Kürzel aller Art ..............................................................................................................................................58

Glossar ................................................................................................................................. 60

3

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Vorwort

Die digitale Dunkelkammer

Durch den Siegeszug der preisgünstigen und dabei qualitativ hochwertigen Digitalkameras ist die Fotografi e für viele Menschen wieder zu einem spannenden Hobby geworden.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich eine digitale Kamera zuzulegen, gibt es einiges zu bedenken. Überall werden Ihnen die unterschiedlichsten Kameratypen angeboten und jeder Händler hat gute Gründe dafür, warum gerade das von ihm angepriesene Modell genau das richtige für Sie ist. Damit kann er sogar Recht haben – nur wissen Sie das leider nicht und können nicht so ohne weiteres feststellen, ob der sympathische Mann (oder die sympathische Frau) hinter der Theke nicht nur die Kamera verkaufen möchte, die ihm gerade den besten Umsatz beschert.

Hier hilft Ihnen nur, nicht darauf zu hören, was Ihnen fi ndige Verkäufer als das empfehlen, was Sie unbedingt brau-chen, sondern selbst ziemlich gut wissen, was Sie tatsächlich haben möchten. Da hilft nur etwas tiefere Kenntnis der Materie und etwas Hintergrundwissen, um die eigenen Wünsche an das digitale Bild, das für die Kamera zugestandene Haushaltsbudget und das technisch Realisierbare unter einen Hut zu bekommen. Und erst dann sprechen Sie mit dem Händler Ihres Vertrauens.

Sie sollten, bevor Sie ihr Geld loswerden, sichergehen, dass Sie wissen, wie die Technologie funktioniert – nein, keine Angst, ich möchte Sie jetzt nicht mit hochkomplizierten Details und Fachbegriffen bombardieren. Leider ist es aber so, dass viele der so genannten Fachverkäufer nur einen Bruchteil von dem wissen, was eine Digitalka-mera kann oder nicht kann. Und nichts führt zu schlimmeren Ergebnissen als schlecht informierte Menschen, die Ihnen auch noch etwas verkaufen wollen. Wenn Sie nämlich hinterher frustriert dastehen und die falsche Kamera gekauft haben, weist der Verkäufer jede Schuld von sich. Eine Kamera, die nicht Ihren Erwartungen entspricht, ist letztendlich schlimmer als keine Kamera, denn sie erinnert Sie bei jedem Benutzen daran, dass sie nicht das ist, was Sie haben wollten. Und weil das frustrierend ist, fotografi eren Sie am Ende überhaupt nicht mehr und das teure Stück wandert in die Schublade oder die hinterste Ecke vom Schrank.

Sie sollten bei allen Überlegungen pro und kontra digital vor allem den Spaß nicht vergessen!

Durch die herrlich unbeschwerte „Rumfotografi ererei“ und die Möglichkeit, nicht nur preiswert, sondern auch mit sofortigem Ergebnis experimentieren zu können, werden oft ganz neue (oder ganz aufs Neue) fotografi sche Aktivitäten gefördert.

Dieses Buch soll Ihnen helfen, sich einen Überblick über die Grundlagen der Kameratechnik zu verschaffen, und Ihnen Hilfestellung bei der Auswahl der richtigen Kamera bieten. Außerdem fi nden sie einige Tipps und Tricks zur Digitalfotografi e, um Ihre Bilder noch besser zu machen.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

4

Am Anfang eines Fotos ... ... steht in jedem Fall erst einmal die Kamera. Zum einen die bekannten analogen Kameras, die ganz klassisch beim Auslösen einen Film belichten, und zum anderen seit einiger Zeit auch die Digitalkameras, die das Foto komplett elektronisch herstellen und ohne Film auskommen.

Im Prinzip gibt es kaum einen Unterschied im Aufbau von digitalen und analogen Kameras. In beiden Fällen wird durch ein Objektiv das Motiv auf ein Aufnahme-medium projiziert. Bei dem bekannten Fotoapparat fällt beim Drücken des Auslösers das durch die Blende einfallende Licht auf einen Film . Dieser startet, durch das Licht stimuliert, eine chemische Reaktion und hält so das Motiv zunächst als Negativ fest. In der Dunkelkammer des Fotolabors werden die Negative schließlich zu positiven Fotoabzügen entwickelt.

Genau diesen komplizierten Entwicklungsvorgang ersetzt die Digitalkamera, indem sie die Bildinformati-onen direkt auf einem elektronischen Chip speichert. Das gespeicherte Bild ist sofort abrufbar, eine Entwick-lung von Negativen im Labor ist nun nicht mehr nötig. Während das Papierbild in der Regel seinen Weg ins Fotoalbum fi ndet, bieten uns digital vorliegende Bilder dagegen eine Vielzahl unterschiedlicher Verarbeitungs-möglichkeiten. Und genau diese Flexibilität ist das große Plus der Digitalfotografi e.

Der Umgang mit Digitalkameras ist völlig unkomp-liziert, denn sie sehen nicht nur ähnlich aus wie ein herkömmlicher Fotoapparat, sondern lassen sich auch genau so bedienen. Nach dem Blick durch den Sucher stellen die meisten Digitalkameras das angepeilte Motiv mit Autofokus scharf und lösen per Knopfdruck aus. Auch Zoom-Objektive und Blitz, verschiedenste Programme für Porträt-, Landschafts- oder Nachtauf-nahmen gehören heute zur Ausrüstung fast jeder guten Digitalkamera. Viele Digitalkameras besitzen neben dem bekannten optischen Sucher einen kleinen LCD-Bildschirm, auf dem das Motiv zu sehen ist. Nach dem Auslösen können Sie das Ergebnis sofort ansehen und weniger gute Schnappschüsse per Knopfdruck auf der Stelle wieder aus dem Speicher löschen.

Die Digitalkamera kann mittels eines so genannten USB-Anschlusses mit dem Computer verbunden werden und schickt die auf ihrem Speicherchip gela-gerten Daten in Sekundenschnelle auf die Festplatte Ihres PCs. Dementsprechend können Sie dieses Bild am heimischen PC nachbearbeiten, ohne dass Sie sie zuvor als Papierbild oder Negativ per Scanner in Daten verwandeln müssen. Die Bilder können Sie natürlich mit einem Tintenstrahldrucker auf Fotopa-pier ausdrucken und nach wie vor ins Fotoalbum

einkleben. Digitalkameras bieten dabei heute bereits so gute Aufl ösungen (bei Digitalkameras wird diese Aufl ösung in Bildpunkten, den so genannten Pixeln, angegeben), dass sie auch gehobenen Ansprüchen gerecht werden und in der Bildqualität den gängigen Fotoapparaten in nichts nachstehen. Doch es bieten sich darüber hinaus zahlreiche weitere Möglichkeiten: Mit Bildbearbeitungsprogrammen kann man die Fotos am Rechner noch einmal verbessern. Per Mausklick werden zu dunkle Bilder aufgehellt, rote Augen ent-fernt und unscharfe Bildbereiche korrigiert. Die digital perfektionierten Aufnahmen lassen sich dann auch per E-Mail an Freunde oder die Familie verschicken. Der Kreativität und Fantasie sind bei der digitalen Fotogra-fi e und Bildbearbeitung keine Grenzen gesetzt.

Windows XP:

Infos von Digitalbildern anzeigen

Bilder, die Sie mit Ihrer Digitalkamera schießen, werden meist in unterschiedlichen, teilweise her-stellereigenen Formaten gespeichert. Zu den stan-dardisierten und weiter verbreiteten Formaten ge-hört das EXIF-Format (Exchangeable Image File Format). Dieses Format speichert nicht nur die rei-nen Bilddaten, sondern darüber hinaus auch den Namen des Kameraherstellers, die Bezeichnung des Kameramodells, Belichtungszeit , Blende und Aufnahmedatum. Das ist insbesondere auch für die Optimierung der Bildqualität sinnvoll zu nutzen, indem Sie die Bilder und die dokumentierten Ein-stellungen vergleichen.

Windows XP machte es Ihnen sehr leicht, diese In-formationen anzuzeigen. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Bilddatei. Wählen Sie dann aus dem Kontextmenü „Eigenschaften/Datei-info/Erweitert“.

Digitalkameras gibt es heute in allen Formen, Farben und Preisklassen. Sie unterscheiden sich nicht nur durch ihre optische Leistung, sondern vor allem auch durch die eingebauten Funktionen, die heute weitge-hend auf den Fertigkeiten der eingebauten Software und Programme beruhen. Was aber alle diese Geräte gemeinsam haben, ist der Versuch, den Vorgang des Bildermachens so einfach wie möglich zu gestalten und den Weg zwischen Aufnahme und fertigem Bild so kurz wie möglich zu machen.

So neu ist das alles gar nicht

Im Prinzip sind digitale Bilder nichts so ganz Neues. Früher war es allerdings ein komplizierter Vorgang, denn um ein digitales Bild zu erhalten, musste erst einmal ein konventionelles Foto mit Film und Kamera geschossen werden. Dann musste dieser Film entwi-

5

Digitale Fotografi e leicht gemacht

ckelt werden und ein guter Abzug des Bildes musste gemacht werden. Das hat schon eine ganze Weile gedauert. Nun musste dieses Bild noch über einen Scanner in den Rechner gebracht werden. Das ist auch kein ganz problemloser Vorgang und man brauchte einen hochwertigen Scanner, um das Bild mit einer ver-nünftigen Aufl ösung speichern zu können. Schließlich musste das eingescannte Foto noch mit einem Bild-bearbeitungsprogramm bearbeitet werden, um auch am Bildschirm und später im Druck gut auszusehen. Mit dem digitalen Foto war also schon ein ziemlicher Zeit- und natürlich auch Kostenaufwand verbunden. Außerdem konnte ja bei jedem der Zwischenschritte das Foto verschlechtert werden – die Entwicklung konnte schief gehen, die Abzüge konnten einen Farb-stich haben und so weiter.

Mit einer digitalen Kamera geht das Ganze heute we-sentlich schneller und einfacher. Sie belichten Ihr Foto nicht auf traditionelles Filmmaterial, sondern direkt auf einen lichtempfi ndlichen Chip. Und hier liegt dann schon Ihr digitales Bild vor – fertig als Datenpaket abgelegt. Nun können Sie das Foto direkt aus der Kamera in den PC bringen und schon direkt nach der Aufnahme ganz nach Wunsch bearbeiten oder dru-cken. Filmentwicklung und Scanner sind überfl üssig und – je nach Kameramodell und Drucker – sogar der PC, denn viele Kameras können ihre Fotos direkt an einen Drucker senden und viele moderne Drucker bieten Ihnen über kleine Einschübe die Möglichkeit, Bilder direkt von der Speicherkarte Ihrer Kamera zu lesen und dann sofort zu drucken.

Was bringt mir die digitale Kamera?

Eine Digitalkamera eignet sich für Urlaubsschnapp-schüsse ebenso wie für die professionelle Fotografi e. Vielseitigkeit und einfache Handhabung zeichnen diesen Kameratyp aus. So können Sie sich etwa das lästige Filmwechseln sparen, misslungene Bilder lassen sich per Knopfdruck löschen und ein großer Bildschirm ersetzt den optischen Sucher, was nicht nur Brillenträgern wie mir entgegenkommt.

Die Vorteile der Digitalkamera:

Speicher statt Chemie

Digitalkameras speichern die Bilder auf wiederbe-schreibbaren Datenträgern in Kartenform, die direkt in die Kamera eingesteckt werden können. Diese Speicherkarten werden als Flash-Speicher-Medien be-zeichnet. Sie kommen in verschiedenen Ausführungen nicht nur in Digitalkameras, sondern unter anderem auch in MP3-Playern, Handhelds und Handys zum Einsatz.

Für Digitalkameras kommen heute vor allem CompactFlash - und Secure-Digital-Karten zum Ein-satz. Der ebenfalls genutzte Memory Stick ist eine Entwicklung von Sony und wird auch fast nur in Sony-Kameras verwendet.

Gängige Speichermedien: CompactFlash Microdrive, SmartMedia-Karten und eine MultiMedia Card. Die MultiMedia Card wird kaum für Kameras verwendet, ist aber häufi g in so genannten Smartphones zu fi nden.

CompactFlash-Karten

Die häufi g genutzten CompactFlash-Speicherkarten (auch CF-Karten genannt) gibt es in zwei Ausführun-gen: Typ I und Typ II. Der einzige Unterschied zwischen Typ-I- und Typ-II-Karten ist die Dicke bzw. Höhe der Karten. Die Speicherkarten des Typs II sind etwa 1,5-mal so hoch wie Karten des Typs I (5 mm zu 3 mm):

Typ-II-Karten (links) sind etwas dicker als Typ-I-Karten (rechts).© Nikon GmbH

Es existieren weder Größen- noch Geschwindigkeits-vorteile unter den beiden Kartentypen. Ursprünglich hatten Karten des Typs II eine höhere Speicherka-pazität, neuere Speichertechnologien ermöglichen es jedoch heute, diese hohen Kapazitäten auch im CompactFlash- Typ-I-Format anzubieten. Die Leis-tungsfähigkeit einer Karte hängt nicht vom Typ der CompactFlash-Karte ab, sondern vom Speichervolu-men und der Geschwindigkeit der Karte.

Alles am PC

Alles, was früher mit Chemie langwierig und mit viel Zubehör in der Dunkelkammer ablief, kann heute am

Digitale Fotografi e leicht gemacht

6

PC durchgeführt werden. Aufnahmen lassen sich von der Kamera auf den Computer übertragen und dort auch nachbearbeiten. Der Ausdruck der Bilder ist mit modernen Tintenstrahl-Fotodruckern in hoher Qualität ebenfalls möglich. Darüber hinaus können Abzüge von der Speicherkarte ebenso wie früher beim Film auch über Fotodienste bestellt werden.

ISO-Angaben wie beim Film

Je nach Lichtverhältnis nutzt man in der analogen Fo-tografi e Filme mit unterschiedlichen Empfi ndlichkeiten (gängig ist ASA bzw. ISO 100). Da Sie bei digitalen Kameras natürlich den Chip nicht auswechseln wol-len, weil sich die Lichtverhältnisse ändern, wählen Sie hier die Empfi ndlichkeit per Knopfdruck aus. Einige Kameramodelle machen das je nach Helligkeit am Aufnahmeort sogar automatisch, in der Regel zwischen 100 bis 800 ASA. Während beim analogen Film die Körnung zunimmt, steigt bei digitalen Kameras mit höherer Lichtempfi ndlichkeit das Bildrauschen .

Geringe laufende Kosten

Die Kosten für Film und Filmentwicklung entfallen. Inzwischen bieten selbst günstigere Kameras eine ausreichende Qualität, um Abzüge im albumtauglichen Format 10 x 15 cm zu machen.

Diashow am Fernseher

Einige Digitalkameras lassen sich auch an den heimi-schen Fernseher anschließen. So können Sie direkt aus der Kamera die aktuellen Bilder von der Geburts-tagsfeier oder vom Urlaub als „Diashow“ vorführen.

Sofortige Bildkontrolle

Der bei vielen Digitalkameras vorhandene Zusatzbild-schirm lässt Sie sofort nach dem Auslösen Ihr Bild ansehen und Sie können ggf. schnell die verwackelte oder zu dunkle Aufnahme wiederholen.

Wie arbeitet die digitale Kamera überhaupt?

In diesem Abschnitt muss ich Sie leider ein wenig mit technischen Begriffen quälen, denn es lässt sich leider doch nicht ganz vermeiden, Ihnen hier die wichtigsten Elemente aus der Welt der Digitalfotografi e vorzustel-len, wenn Sie später nicht vom technischen Wortgeklin-gel der Herstellerprospekte überrannt werden wollen und selbst einschätzen möchten, welche Angaben wichtig sind. Beliebt ist zum Beispiel der Versuch, Ihnen kleine, kompakte Kameras mit ganz wichtig klingenden Angaben wie „12facher digitaler Zoom“ schmackhaft

zu machen. Nur, wissen Sie, ob das nun eine wichtige Angabe ist oder nur einfach ein Vermarktungstrick, auf den Sie nicht hören müssen? Ich will Sie nicht bis zum Ende des Kapitels zappeln lassen und verrate es Ihnen gleich: Diese Angaben können Sie getrost vergessen – sie helfen Ihnen kaum bei der Beurteilung der Kame-raqualität. Warum das so ist, erzähle ich Ihnen weiter unten. Aber sehen wir uns zuerst einmal an, wie eine Kamera überhaupt funktioniert:

Bei einer traditionellen Kamera wird ein Bild erzeugt, indem Licht durch eine Linse auf das Filmmaterial fällt. Das Filmmaterial selbst ist mit lichtempfi ndlichen Chemikalien beschichtet, die sich dort, wo Licht auf-trifft, verändern. Bei der Entwicklung des Films wird dann aus dieser Chemikalienschicht das Negativ Ihres Bildes.

Ganz ähnlich funktioniert eine Digitalkamera, auch wenn hier kein Film verwendet wird. Stattdessen ver-fügt die Digitalkamera über einen lichtempfi ndlichen Computerchip, der gewissermaßen das Verhalten des Films imitiert. Die lichtempfi ndliche „Schicht“ eines solchen Chips besteht aus vielen einzelnen Fotozellen, die in Zeilen und Spalten angeordnet sind. Trifft auf sie durch die Kameralinse Licht auf, wandeln sie das auf-treffende Licht in elektrische Impulse um. Je mehr Licht auftrifft, desto mehr Ladung produziert der Chip.

Lichtempfi ndlicher CCD-Bildsensor aus einer Digitalkamera. © Nikon GmbH

Diese elektrische Ladung wird nun von dem kleinen Computer in der Kamera analysiert und in ein digita-les Bild übersetzt. Dieses digitale Bild wird dann auf einem Speicher in der Kamera abgelegt, damit Sie es später auf Ihren PC übertragen und dort bearbeiten und ausdrucken können. Manche Digitalkameras lassen sich auch direkt an einen Drucker anschließen und Sie können Ihre Bilder ganz ohne PC drucken. Teure Kameramodelle der „Profi -Liga“ bieten auch noch andere Extras wie das drahtlose Übertragen der

7

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Bilder. Natürlich können Sie Ihre Digitalkamera, wenn sie die Bilder auf einer Speicherkarte ablegt, auch wie einen herkömmlichen Fotoapparat behandeln und die Speicherkarte „zum Entwickeln“ bringen. Die meisten Fotogeschäfte bieten nämlich heute auch die Möglich-keit an, von Ihrem „Film “, also der Speicherkarte, die gewohnten Fotoabzüge zu machen.

Lichtempfi ndliche Computerchips

Digitalkameras arbeiten mit lichtempfi ndlichen Computerchips, um das Bild aufzuzeichnen. Die-sen „elektronischen Film “ gibt es in zwei Ausfüh-rungen, die miteinander konkurrieren: CCD und CMOS .

Einer dieser beiden Chip-Typen wird in jeder di-gitalen Kamera verwendet. Der CCD-Chip (engl.: Charge Coupled Device) ist derzeit empfi ndlicher als sein Pendant aus der CMOS-Welt (engl.: Com-plementary Metal-Oxide Semiconductor) und eig-net sich daher auch für Fotos, die unter schlech-teren Lichtverhältnissen entstehen. Außerdem produzieren CCD-Chips weniger Rauschen . Unter Rauschen versteht man über das Bild verteilte Stö-rungen in Form kleiner Punkte – ganz ähnlich dem Korn des traditionellen Filmmaterials.

Demgegenüber sind CMOS-Chips kostengünstiger und auch energiesparender. Aufgrund der gerin-geren Herstellungskosten sind Digitalkameras mit CMOS-Chip häufi g etwas günstiger. CMOS-Chips sind auch etwas verträglicher, wenn Spitzlichter, etwa Lichtspiegelungen in Wasser- oder Chromfl ä-chen, auftreten.

Wie kommt die Farbe in das Bild?

Die digitale Kamera „übersetzt“ also das auf unseren „elektronischen Film “, den lichtempfi ndlichen Chip (auch Bildsensor genannt), auftreffende Licht in Bilder. Hier unterscheidet sich die digitale Kamera nun ganz wesentlich vom gewohnten „chemischen“ Film – sie arbeitet nämlich ganz ähnlich wie das menschliche Auge.

Dazu besitzt der Bildsensor verschiedene „Rezepto-ren“, die für jeden Bildpunkt die Intensität einer der Primärfarben Rot, Grün oder Blau messen. Im „Gehirn“ der Kamera, also in dem kleinen, eingebauten Com-puter, werden diese Informationen über die Intensität der verschiedenen Farben zu einem Bild zusammen-gefügt. Für gewöhnlich müssen Sie sich darüber keine Gedanken machen – ebenso wenig, wie Sie ja auch Ihr Gehirn erst anweisen müssen, doch bitte die verschie-denen Farben zusammenzufügen, um ein komplettes Farbbild zu sehen –, es sei denn, Sie leiden an einer

Rotgrünschwäche oder etwas Ähnlichem. Dann wird Ihnen die Wichtigkeit der korrekten Farbabmischung im Wortsinne vor Augen geführt.

Wozu müssen Sie dann überhaupt etwas über diese drei Farben wissen, wenn doch sowieso hinterher automatisch ein „richtiges“ Farbbild herauskommt? Ich will ehrlich sein: Sie müssen es wahrscheinlich nicht wissen. Wenn Sie aber mit Ihren Bildern einmal unzufrieden sein sollten, weil die Farben auf dem Bild irgendwie anders aussehen als seinerzeit am Strand, kann es ganz hilfreich sein zu wissen, woher diese Farbveränderungen kommen, um sie schnell und einfach wieder beseitigen zu können.

Ihre digitale Kamera macht nämlich etwas ganz Inte-ressantes mit der Lichtintensität von Rot, Grün und Blau. Sie rührt diese drei Helligkeitswerte nicht einfach in einem Topf unentwirrbar zusammen, sondern legt für jede Farbe in Ihrer Bilddatei eine eigene „Schub-lade“ an, in die sie die Helligkeitsinformationen fein säuberlich ablegt. Und weil „Schublade“ so simpel klingt, haben sich die Bildbearbeitungsfachleute dafür den Namen Farbkanäle ausgedacht. Ein digitales Bild besteht also im Prinzip aus drei Ebenen, die Sie sich wie farbige Folien vorstellen können, die Sie vor ein Fenster halten. Wenn Sie hindurchsehen, ist alles, was rot ist, auf der roten Folie zu sehen, alles, was grün ist, auf der grünen Folie und alles Blaue fi nden Sie auf der blauen Folie. Diese drei Folien (der Profi spricht hier von Ebenen) werden nun elektronisch übereinander gelegt und ergeben das farbige Bild.

RGB = Primärfarben Die für Bildschirme und digitale Bilder gleichermaßen benutzte Abkürzung RGB

zeigt Ihnen, dass hier die Bilddarstellung mithilfe der drei Primärfarben vor ge nommen wird. RGB ist dabei nichts anderes als die Abkürzung für Rot, Grün und Blau.

Viele Bildbearbeitungsprogramme, wie etwa das be-kannte Photoshop von Adobe, können diese einzelnen Farbkanäle darstellen. Sie können Sie hier einzeln bearbeiten und so die Wirkung jeder einzelnen Farbe im Bild beeinfl ussen. Im Programm werden die ein-zelnen Farbebenen übrigens nicht, wie man meinen würde, in der jeweiligen Farbe dargestellt, sondern in so genannten Graustufen, also schlicht und einfach als Schwarz-Weiß-Bild.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

8

Das farbige Testbild, das in seine Farbkanäle zerlegt wird.

Der Rot-Kanal unseres Testbildes.

Der Farbkanal für „Blau“.

Die grüne Farbebene.

9

Digitale Fotografi e leicht gemacht

bei denen Sie nicht mehr tun müssen, als eine spe-zielle Software auf Ihrem PC zu starten und das Messgerät an den PC anzuschließen. Das Mess-gerät hängen Sie dann einfach vor Ihren Bildschirm und schon nach wenigen Minuten erhalten Sie ein für Ihren Bildschirm maßgeschneidertes Farbprofi l, das dafür sorgt, dass Ihre Farben absolut perfekt wiedergegeben werden. Dieses bei der Kalibrie-rung erzeugte Farbprofi l beschreibt für Ihren PC die Charakteristika Ihres Gerätes und sorgt so dafür, dass die Farbwerte mit den ursprünglichen Daten übereinstimmen.

Wenn Sie sich nun Ihre Fotos anschauen, werden Sie staunen, wie die Farben „in Wirklichkeit“ aus-sehen. Gerade bei der Bildbearbeitung ist ein ka-librierter Monitor absolut notwendig, da Sie sonst leicht Farbverfälschungen in Ihr Bild hineinbearbei-ten.

Der Spyder, ein Messgerät zur Bildschirm-Kalibrierung.© ColorVision

Chronische Pixelitis – Bildaufl ösung und Qualität

Das vielleicht wichtigste Kriterium bei der Suche nach einer geeigneten Digitalkamera ist ihre Aufl ösung . Die Aufl ösung eines digitalen Bildes gibt die Anzahl der Bildpunkte (Pixel ) an, aus denen das Bild besteht. Ein Bild besteht dabei immer aus einer festgelegten Anzahl Pixel, die in Länge und Breite des Bildes angegeben werden, also beispielsweise 1280 Pixel breit und 960 Pixel hoch. Als Maßeinheit hat sich dabei das ameri-kanische Maß Inch durchgesetzt (1 Inch = 2,54 cm). Die Angabe der Pixelzahl bezieht sich daher immer auf die Anzahl der Pixel pro Inch (ppi ).

Da die Pixelzahl direkt an die Bildgröße gekoppelt ist, gilt hier auch der Schluss, dass das Bild um so schärfer und detaillierter wiedergegeben wird, je mehr Pixel pro Inch vorhanden sind, da die Pixel das Bild wie anein-ander gereihte Bauklötze zusammensetzen.

Warum sind die Farbkanal-Bilder nicht farbig?Grund dafür ist, dass die Kamera tatsächlich nur die Intensität des Lichtes

für jede Farbe aufzeichnet, nicht aber die Farbe selbst. Jede Darstellung eines Farbkanals zeigt Ihnen im Grunde nur an, welche Lichtmenge für die jeweilige Stelle des Bildes gemessen wurde.

Damit die Farbe stimmt: Monitor-Kalibrierung

Egal, ob ein Bild als Datei vorliegt, frisch aus der Digitalkamera kommt oder über den Scanner in den PC gebracht wird – die erste Instanz der Bild-beurteilung ist immer der Bildschirm. Vielleicht ist es Ihnen dabei auch schon so gegangen, dass die Farben auf Ihrem Bildschirm völlig anders ausse-hen als die, die schließlich aus Ihrem Drucker kom-men. Und im schlimmsten Fall sehen diese beiden Farben wieder ganz anders aus als die Farben, die Sie beim Fotografi eren gesehen haben.

Wenn die Farbgebung Ihrer Drucke nicht der Bild-schirmanzeige entspricht, dann können Sie sicher sein, dass Sie mit diesem Problem nicht alleine dastehen. Die unterschiedliche Wiedergabe der Farben ist vielmehr ein ganz typisches Problem, mit dem fast jeder Besitzer eines PCs zu tun hat. Der Grund dafür sind die unterschiedlichen techni-schen Voraussetzungen der beteiligten Geräte. Die Bildschirmdarstellung erfolgt in RGB , während sich die Druckerwiedergabe am Farbstandard CMYK orientiert. Dummerweise lassen sich aber nicht alle RGB-Farben problemlos in identische CMYK-Far-ben umsetzen.

Aus diesem Grund müssen Sie, wenn Sie eine identische Wiedergabe Ihrer Digitalfotos auf dem Bildschirm erreichen wollen, den Bildschirm justie-ren, damit er die Farbwerte der Bilder in der glei-chen Helligkeit und Intensität wiedergibt, mit der sie ursprünglich erstellt worden sind. Eine grobe Voreinstellung kann über eine so genannte Soft-ware-Kalibrierung durchgeführt werden. Durch die Anpassung von Kontrast und Helligkeit werden ge-wisse Erfolge erzielt, die Farbqualität der Bildschir-manzeige wird dadurch jedoch nicht verbessert. Hier sind dann spezielle Messgeräte gefragt, die zum Glück inzwischen nicht nur leicht zu bedienen sind, sondern auch zu verbraucherfreundlichen Preisen zwischen etwa 120 und 220 Euro erhält-lich sind.

Da Sie auf der einen Seite eine ordentliche Wie-dergabe Ihrer Bilder erhalten möchten, auf der an-deren Seite aber wahrscheinlich keine Lust haben, erst zum Farbexperten zu werden, bieten moderne Kalibriergeräte einfach zu bedienende Lösungen,

Digitale Fotografi e leicht gemacht

10

Je höher die Aufl ösung einer Kamera, um so mehr Bildpunkte (Pixel ) pro Flächeneinheit kann der Ap-parat speichern und um so schärfer und qualitativ hochwertiger werden die Aufnahmen. Als Standard für den Heimanwender gelten heute Apparate mit einer Aufl ösung zwischen etwa 2 und 5 Millionen Bildpunkten (Pixeln), es gibt aber auch schon Digitalkameras mit bis zu 8 Millionen Bildpunkten, im Profi -Sektor fi nden Sie auch sündhaft teure Kameras mit 12 oder 24 Millionen Pixeln (kurz: Megapixel).Was hat es mit den Pixeln auf sich?

Digitalkameras werden zunächst anhand ihrer Auf-lösung verglichen. Es gibt zwar noch einige andere Kri-terien, wie etwa die Qualität des Objektivs, doch die Anzahl der Bildpunkte (Pixel ) ist ein erstes Kri-terium, um etwas über die Qualität der Digitalkamera erfahren zu kön-nen.

Im Prinzip ist es mit den Bildpunk-ten recht einfach – je mehr Bildpunkte vorhanden sind, desto feiner ist die Qualität der Abbildung. Es werden dann einfach mehr Details abgebildet. Eine Angabe von Bildpunkten kennen Sie vielleicht vom Bildschirm Ihres PC. Hier ist oft die Rede von 640 x 480, 800 x 600 oder 1024 x 768. Diese Zahlen geben nichts anderes an als die Anzahl der Bildpunkte, die Ihr Bildschirm in der Breite (das ist die vordere Zahl, also z. B. die 640 von 640 x 480) und der Höhe (die zweite Zahl, also beispielsweise 480) darstellt. Mul-tipliziert man diese Zahlen miteinander, erhält man die Gesamtzahl der Bildpunkte des Bildschirms. In unserem Beispiel wären das 640 x 480 = 307.200 Bildpunkte.

Keine Angst, Sie müssen diese Bildpunkte für Ihre Digitalkamera nicht erst berechnen. Hier haben sich die Hersteller darauf geeinigt, immer die Ge-samtzahl der darstellbaren Bildpunkte aufzulisten. So gibt es Digitalkameras mit 2, 3 oder auch 5 und 6 Millionen Pixeln. Der Einfachheit halber spricht allerdings niemand von „Millionen Pixeln“, son-dern man gibt die Anzahl der Bildpunkte mit „Me-gapixeln“ an. Eine Kamera mit 3 Megapixeln hat also eine Aufl ösung von 3 Millionen Bildpunkten. Grundsätzlich gilt hier die Faustregel, dass die An-zahl der Megapixel verantwortlich ist für die Quali-tät Ihres Ausdrucks auf Papier.

Wie viel Megapixel brauchen Sie?

Für normale Fotos gilt, dass die Aufl ösung mindestens 2 Megapixel betragen sollte. Damit können Sie schon gute Fotos bis zum Format 10 x 15 cm drucken. Wenn es doch einmal ein etwas größeres Bild werden soll oder Sie nur einen Bildausschnitt drucken möchten, sollten Sie jedoch lieber zu einer Digitalkamera mit einer höheren Aufl ösung greifen.

Als Orientierung kann Ihnen die folgende Übersicht dienen:

Ausgabeformat: So groß kann der Abzug werden

Aufl ösung /Druckformat

640 x 480

1.024 x 768

1.280 x 960

1.600 x 1.200

2.048 x 1.536

3.072 x 2.048

9 x 13 cmReicht

ausGut Gut Gut Gut Gut

10 x 15 cmBesser nicht

Reicht aus

Gut Gut Gut Gut

13 x 18 cmBesser nicht

Besser nicht

Reicht aus

Gut Gut Gut

20 x 30 cmBesser nicht

Besser nicht

Besser nicht

Reicht aus

Gut Gut

40 x 50 cmBesser nicht

Besser nicht

Besser nicht

Besser nicht

Reicht aus

Gut

Digitalkameras benötigen Speicherkarten, auf denen die Bilder abgelegt werden können. Diese Speicher-karten unterscheiden sich nicht nur in Form und Ausführung, sondern es gibt sie jeweils auch noch mit verschiedenen Speichergrößen. Wichtig ist hier die Auswahl einer ausreichend großen Speicherkarte , denn nichts ist ärgerlicher, als im Urlaub oder bei der lustigen Geburtstagsfeier plötzlich keinen Platz mehr für das Foto des Tages zu haben. Wählen Sie daher eine Speicherkarte, die für Ihre Wünsche groß genug ist. Haben Sie die Bilder von der Kamera in den PC übertragen, können Sie die Speicherkarte löschen und haben wieder einen „frischen Film “ in der Digi-talkamera.

Der richtige Umgang mit der Speicherkarte

Wenn Sie eine neue Speicherkarte benutzen wollen, kann es sein, dass die Karte erst formatiert werden muss. Wenn es nicht hilft, die Speicherkarte per PC und Lesegerät zu formatieren, muss die Formatierung wahrscheinlich von der Kamera durchgeführt werden. Schauen Sie in der

11

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Bedienungsanleitung Ihrer Kamera nach, welche Schritte dazu erforderlich sind..

Entfernen Sie die Speicherkarte nicht aus der Kamera, während Daten gelesen oder geschrieben werden. Am besten, Sie entfernen die Karte erst, wenn Sie die Kamera ausgeschaltet haben.

Schalten Sie die Kamera nicht aus, während sie auf die Speicherkarte zugreift. Im Display der Kamera oder mit einem kleinen Lämpchen wird Ihnen angezeigt, ob die Kamera noch auf die Karte zugreift.

Sie sollten eine Berührung der Kontakte an der Speicherkarte vermeiden. Fingerabdrücke können zu Kontaktstörungen führen.

Sie sollten Speicherkarten nicht großer Hitze oder Feuchtigkeit aussetzen. Auch Magnetfelder können Ihre Daten durcheinander bringen.

Übrigens: Die Sicherheitsschranken an Flughäfen sind für Speicherkarten nicht schädlich. Sie können also Ihre Kamera

Wie viel Bilder passen auf eine Speicherkarte ?

Hier fi nden Sie eine Übersicht über die ungefähre Anzahl der Bilder im jpg-Format, die Sie auf einer Speicherkarte unterbringen können.

Speichergröße/ Bildpunkte 16 MB 32 MB 64 MB 128 MB 256 MB 512 MB 1 GB

2 Megapixel 17 35 71 142 284 568 1.1363 Megapixel 13 26 53 106 213 426 8524 Megapixel 8 16 32 64 128 256 5125 Megapixel 6 12 25 51 102 204 408

6 Megapixel 5 10 20 40 80 160 320

Die Aufl ösung von Bildern wird in Pixel pro Inch (ppi ), manchmal – nicht ganz korrekt – auch in Dots per Inch (dpi für

Punkte pro Inch) angegeben. Dabei wird die Aufl ösung immer pro Seitenlänge angegeben. Bei einer Aufl ösung von 72 ppi stehen Ihnen also in Höhe und Breite jeweils 72 Pixel pro Inch zur Verfügung oder eben 5.184 Bildpunkte.

Ein Bild mit 75 ppi sieht daher bei gleicher Kanten-länge deutlich schlechter aus als ein Bild mit 300 ppi, da die Pixel viel größer dargestellt werden. Im ersten

Fall haben wir 75 Teilstücke auf einer Strecke von 2,54 cm, im zweiten Fall sind es wesentlich mehr Teilstücke, nämlich 300 „Bauklötzchen“ auf 2,54 cm.

Entsprechend ist ein Pixel bei 75 ppi doppelt so groß wie bei 150 ppi. Ein 150-ppi-Pixel ist wieder doppelt so groß wie ein Pixel in einem Bild mit 300 ppi. Die gröbere Rasterung ist ein Grund dafür, warum nied-rig aufl ösende Bilder schlechter aussehen als ihre hochaufl ösenden Pendants. Ein weiterer Grund ist die Farbe selbst. Pixel können immer nur eine Farbe wiedergeben. Jedes Pixel in einem Bild ist immer nur monochrom in einer Farbe eingefärbt, also beispiels-weise nur Rot oder nur Blau. Es gibt keine Pixel mit Farbverläufen von Hellblau zu Dunkelblau und auch keine Pixel, die beispielsweise zu einer Hälfte rot und zur anderen Hälfte grün sind.

Nun sagen Sie vielleicht: „Gut, dann will ich immer ein Maximum an Pixeln.“ Allerdings ist es auch wichtig, das Bild auf seinen späteren Verwendungszweck ab-zustimmen. Sie benötigen beispielsweise keine Bilder mit 300 ppi , wenn Sie vorhaben, Ihre Bilder nur auf einer Webseite zu verwenden. Für die Wiedergabe auf Monitoren reicht nämlich bereits eine Aufl ösung von 72 ppi, da kaum ein Monitor höhere Aufl ösungen darstellen kann. Sollten Sie also nur für das Internet fotografi eren wollen, können Sie Ihren Kamera-Kaufe-tat deutlich entlasten, indem Sie eine Kamera mit einer geringeren Aufl ösung in die engere Wahl nehmen. Ist Ihr Ziel jedoch, möglichst großformatige Ausdrucke zu erzeugen, benötigen Sie eine möglichst hohe Auf-lösung, was im Zweifelsfall den Preis der Kamera im

Vergleich zu einem gleichwertig ausgestatteten, aber niedriger aufl ösenden Modell wahrscheinlich deutlich anhebt. Auch wenn die Preise hochwertiger Digitalka-meras immer weiter fallen, werden Sie also auch nach dem Kompromiss zwischen Ausstattung, Aufl ösung und Preis suchen müssen.

Bildgröße bestimmenSie können leicht selbst bestimmen, wie groß Sie ein bestimmtes Bild bei einer bestimmten Aufl ö-sung drucken können – zumindest wenn Sie gut im Kopfrechnen sind. Die anderen benutzen bitte wie ich einen Taschenrechner.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

12

Da mit steigender Aufl ösung auch die Bildqualität steigt, liegt die Vermutung nahe, dass auch beim Ausdruck eine noch höhere Qualität zu erreichen ist, wenn man beispielsweise 600 ppi anstelle von 300 ppi verwendet. Leider kann dieses Experiment zu herben Enttäuschungen führen, da die meisten Drucker für den Heimgebrauch auf eine Aufl ösung von 300 ppi ausgelegt sind.

Selbst wenn ein Drucker laut Ver pa ckungs-aufdruck angeblich 1.440 dpi (Dots per Inch) drucken kann, brauchen Sie keine höhere Aufl ösung für Ihr Bild, denn jeder Bildpunkt besteht aus bis zu 12 Druckerpunkten. Daher liegt die effektive Aufl ösung eines 1.440-dpi-Druckers auch nur bei 120 dpi und Sie liegen Sie mit Ihren 300 ppi Aufl ösung immer noch richtig.

Höhere Aufl ösungen können bei Ihnen sogar zu einer Verschlechterung der Druckqualität führen, da der Drucker dann recht willkürlichüberzählige Pixel löscht. Da er aber nur drucken und nicht sehen kann, ist das Ergebnis

Zur Berechnung der Druckgröße dividieren Sie die Anzahl der hoch oder quer angeordneten Pi-xel durch die gewünschte Aufl ösung . Nehmen wir an, Ihr Bild ist 800 x 600 Pixel groß, dann ist 800 die Angabe für die Breite des Bildes in Pixeln. Die Druckgröße bei 300 ppi Aufl ösung berechnen Sie, indem Sie 800 ÷ 300 = 2,666 Inch (6,773 cm) rech-nen. Sie können Ihr Bild also in einer Breite von gut 6,7 cm und 5,08 cm Höhe drucken.

Möchten Sie dasselbe Bild mit 72 ppi für das Internet aufbereiten, erhalten Sie bei derselben Rechnung (800 ÷ 72 bzw. 600 ÷ 72) eine Bildgröße von immerhin 28,22 cm x 21,16 cm.

Wenn Sie nun überhaupt keine Lust darauf haben, solche Umrechnungen vorzunehmen, kann ich Ihnen den PixelKalkulator ans Herz legen. Damit können Sie ganz bequem im Internet ausrechnen, wie groß beispielsweise Ihr Digitalfoto sein muss, damit Sie es bequem im Format 10 x 15 cm aus-drucken können. Und natürlich können Sie auch ausrechnen lassen, wie groß Ihr Bild wird, wenn Sie es mit 300 ppi drucken wollen. Weitere Infor-mationen fi nden Sie im Internet unter www.besse-re-bilder.de/pixelkalkulator.

Ein digitales Foto setzt sich aus horizontal und vertikal angeordneten Pixeln zusammen.

meist etwas fehlerhaft – Bildstörungen oder ein verwaschener Gesamteindruck sind hier typisch.

13

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Gute Bilder, große Bilder

Mehr Pixel bedeuten nicht nur eine höhere Qualität des Bildes, sondern auch ein Anwachsen der Dateigröße. Mit jedem Pixel mehr wächst auch der Umfang Ihres Bildes. Die Bildübersicht auf Seite 18 beispielsweise weist bei gleicher Größe allein durch die erhöhte Pixelzahl deutliche Unterschiede auf. Das Bild mit 72 ppi ist im JPG-Format nur 156 KB groß, während sein Pendant in der 300-ppi-Schwergewichtsklasse schon gut 912 KB auf die Waage bringt. Grund dafür ist nicht die Aufl ösung des Bildes, sondern die Anzahl der Pixel, die in dem Bild enthalten sind. Bei gleicher Kan-tenlänge enthält ein Bild mit 300 ppi einfach deutlich mehr Pixel als eines mit 72 ppi. In unserem Beispiel sind es rund 1181 x 1359 Pixel für das 300-ppi-Bild, während das 72-ppi-Bild nur 283 x 326 Pixel aufweist. Die Größe des einzelnen Pixels, also sozusagen seine „Datenmenge“ verändert sich nicht. Ein Pixel in einem 72-ppi-Bild „wiegt“ genauso viel wie ein Pixel in einem 300-ppi-Bild.

Die Datenmenge eines Bildes (ich verkneife mir jetzt, hier von der Größe des Bildes zu sprechen, um der Verwechselungsgefahr mit den Abmessungen des Bildes zu entgehen) kann dann für Sie wichtig werden, wenn Sie beispielsweise ein Bild per E-Mail versenden wollen oder es auf Ihrer Webseite präsentieren möch-ten. Hier spielt dann nämlich nicht nur die Aufl ösung eine Rolle, sondern gerade auch die Dateimenge. Immerhin dauert das Öffnen voluminöser Bilder im Internet recht lange und kann so schon den Betrach-ter verärgern, bevor er Ihr Bild gesehen hat. Das sind natürlich nicht die besten Voraussetzungen, um den entsprechenden Applaus für das selbst geschossene Foto einheimsen zu können. Und bei übergroßen E-Mail-Anhängen verschaffen Sie dem Empfänger nicht nur eine unfreiwillige Kaffeepause, sondern es kann sogar sein, dass dessen E-Mail-Anbieter Ihre E-Mail einfach nicht annimmt, weil sie ihm zu groß ist. Wenn Sie Pech haben, sagt er Ihnen das noch nicht einmal, sondern lässt Ihr Bild mitsamt der E-Mail einfach unter den Tisch fallen.

Sie selbst bemerken Ihre großen Bilddateien dann, wenn sich Ihr PC darüber beschwert, dass auf der Fest-platte kaum noch Speicherplatz vorhanden ist, obwohl Sie außer den notwendigsten Programmen und Ihrem Fotoalbum doch gar nichts Wesentliches gespeichert haben. Auch Ihr Bildbearbeitungsprogramm benötigt um so mehr Rechenpower, je größer Ihre Bilder sind. Um Ihnen mal ein Beispiel aus der Digitalbild-Profi -Liga zu geben: Ein 24-Megapixel-Bild benötigt etwa satte 72 Megabyte an Speicherplatz. Beim Bearbeiten eines solchen Bildes muss der PC also beständig mit diesem 72-MB-Dateiriesen hantieren. Schauen Sie doch spaßeshalber einfach einmal nach, wie groß

einige Ihrer Bilder sind, und überschlagen Sie diesen Wert mit der ungefähren Anzahl Ihrer Bilder. Sie wer-den staunen ...

Pixelzahl und Aufl ösung selbst festlegen

Wenn Sie ein Bild aus einer digitalen Kamera glücklich auf den PC gebracht haben, werden Sie feststellen, dass Ihr Bildbearbeitungsprogramm das Bild automa-tisch in einer Standardaufl ösung, die bereits festgelegt ist, darstellt. Die meisten Programme nutzen hier 72 ppi , da dies auch die gängige Aufl ösung für die Com-puterbildschirme ist.

Wenn Sie Ihr Bild selbst ausdrucken möchten, müssen Sie daher auch die Aufl ösung des Bildes verändern, beispielsweise auf 300 ppi . Auch für andere Zwecke werden Sie immer wieder einmal die Aufl ösung Ihres Bildes verringern oder erhöhen müssen.

Zur Veränderung der Aufl ösung gibt es zwei Methoden: die so genannte Interpolation oder die Veränderung der Bildgröße .

Das Gefährliche zuerst: Interpolation

Unser digitales Foto besteht ja im Grunde aus ei-ner Aneinanderreihung von farbigen Bauklötzchen, den Pixeln. Da liegt es nahe, zur Veränderung der Aufl ösung einfach ein paar Klötzchen hinzuzufügen oder zu entfernen. Natürlich bieten die Bildbearbei-tungsprogramme auch eine solche Option an, um elektronisch Pixel hinzuzurechnen – das wird dann hochinterpolieren genannt – oder wegzurechnen, das Herunterinterpolieren.

Das klingt ja auch angenehm einfach – wenn Ihr Bild zu wenig Pixel hat, nimmt Ihr PC einfach eine Tüte Instant-Pixel und rührt sie unter das Bild. Schon ist die hohe Aufl ösung fertig. Leider sieht das Bild dann aber auch so aus, wie Instantprodukte meist schmecken: irgendwie seltsam. Denn Ihr PC kennt sich mit Bildern nicht aus, auch Ihr Bildbearbeitungsprogramm versteht von Fotografi e nicht die Bohne. Es schaut sich einfach nur die Pixel an und versucht zu erraten, wie wohl ein benachbartes Pixel, das es hinzufügen möchte, aus-sehen könnte. Dazu schaut es einfach nach der Farbe und der Helligkeit der umliegenden Pixel und setzt ein ähnliches Bauklötzchen ein.

Seien wir ehrlich: Besonders gut kann dieses Ratespiel nicht ausfallen und Ihr Bild wird nicht wirklich schöner durch das Hochinterpolieren. Mein ehrlicher Rat: Las-sen Sie – außer in Ausnahmefällen – die Finger vom „Hochrechnen“ der Aufl ösung .

Nachfolgend haben wir anhand einiger Beispielbilder den Unterschied zwischen interpolierten und „echten“

Digitale Fotografi e leicht gemacht

14

300 ppi dargestellt. Eine Aufnahme, die im Original eine Aufl ösung von 72 ppi hat, wurde mit einem Bildbear-beitungsprogramm – in diesem Fall Photoshop – auf 300 ppi hochinterpoliert. Eine solche Umrechnung der Aufl ösung ist problemlos mit jedem gängigen Bildbear-beitungsprogramm möglich. Die Bildgrößen, also die Kantenlänge der Bilder, wurde dabei nicht verändert, so dass alle drei Bilder die gleiche Größe haben.

Ein Bild mit 72 ppi Aufl ösung . Es wird im nächsten Schritt auf 300 ppi hochgerechnet.

Das hochgerechnete 72-ppi-Bild. Es hat nun dieselbe Pixelgröße wie das Bild, das mit 300 ppi aufgenommen wurde.

Das „echte“ 300-ppi-Bild. Obwohl das interpolierte Bild genau dieselbe Pixelzahl aufweist, ist es qualitativ deutlich schlechter.

Bei unserem Beispielbild sehen Sie deutlich, wie sich das Hochrechnen der Aufl ösung von 72 ppi auf 300 ppi auswirkt. Verglichen mit einer „echten“ 300-ppi-Aufl ö-sung, fehlt es hier einfach an Qualität. Als Faustregel können Sie davon ausgehen, dass sich Bilder um so schlechter hochinterpolieren lassen, je mehr Details sie enthalten. Einfarbige Flächen vertragen dagegen diese Form der Aufl ösungssteigerung deutlich besser.

Bevor Sie sich an das Bearbeiten Ihres Bildes begeben, sollten Sie immer eine Kopie des Originals sicher

„wegspeichern“, damit Sie jederzeit auf Ihre „Originaldaten“ zurückgreifen können, wenn Ihnen Ihre Bearbeitung nicht gefällt oder Sie vielleicht doch noch einmal das Bild in einer anderen Aufl ösung oder Größe benötigen.

Bisher haben wir nur davon gesprochen, wie es aus-sieht, wenn Sie sich ein Bild hochrechnen, weil es zu wenig Pixel enthält. Natürlich gibt es aber auch die umgekehrte Situation und Ihr Bild leidet an Völlegefühl – für das, was Sie wollen, sind einfach zu viele Pixel drin. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Sie Bilder im Internet präsentieren wollen. Auch die kön-nen Sie natürlich interpolieren – nur diesmal nehmen Sie die Rolltreppe in die andere Richtung und lassen Ihren PC ein paar Pixel herausrechnen. Das ist zwar weniger riskant für das Bild als das Hochinterpolieren, aber auch beim Herunterinterpolieren können Sie an Bildqualität verlieren, wenn zu viele Pixel entfernt

15

Digitale Fotografi e leicht gemacht

werden. Um mehr als 25 Prozent sollten Sie ein Bild per Interpolation nicht verkleinern, sonst fehlen einfach wichtige Informationen.

Der sichere Weg zur gewünschten Bildgröße Wenn Sie etwas pfl eglicher mit Ihrem Digitalfoto um-gehen wollen, sollten Sie anstelle der Interpolation die Aufl ösung verändern, indem Sie die Bildgröße ändern, dabei aber die Pixelzahl beibehalten. Unsere Pixel haben ja den Vorteil, keine festgelegte Größe zu haben. Sie passen sich der Bildgröße an und werden kleiner, wenn Sie das Format des Bildes ändern, oder dehnen sich aus, wenn Sie es vergrößern. So bleiben alle Details im Bild erhalten.

Wie das in der Praxis aussieht? Stellen Sie sich einfach vor, dass Sie ein Bild in der Größe 5 x 10 cm vor sich haben. Dieses Bild hat eine Aufl ösung von 300 ppi . Nun sagen Sie sich, dass Sie dieses Bild gern doppelt so groß haben möchten, also im Format 10 x 20 cm. Sie verdoppeln also mit Ihrem Bildbearbeitungsprogramm die Abmessungen des Bildes. Da die Anzahl der Pixel gleich bleibt, verändert sich automatisch die Aufl ösung von 300 ppi auf 150 ppi. Im umgekehrten Fall, bei der Verkleinerung des Bildformates auf 2,5 x 5 cm, ver-doppelt sich die Aufl ösung auf 600 ppi.

Der Vorteil bei dieser Methode, also der Verkleine-rung, ist, dass sie die einzige verlustfreie Methode ist, die Bildaufl ösung zu vergrößern, denn hier gehen keine Pixel in die ewigen Jagdgründe des Rechners ein. Daher liegt es auch nahe, Bilder für eine spätere Bearbeitung immer mit der größten verfügbaren Pi-xelzahl aufzunehmen und hinterher per Verkleinerung des Formates anzupassen. Erst wenn dann noch immer zu viele Pixel vorhanden sein sollten, können Sie vorsichtig herunterinterpolieren. Aber bitte nutzen Sie dazu immer nur eine Kopie Ihres Originalbildes. Packen Sie Ihr Original in Watte und legen Sie es auf Ihrer Festplatte oder einer CD sicher ab.

Fotos in die Textverarbeitung einfügenOft ist es ja ganz hilfreich, wenn man seine Word-Texte mit ein paar selbst geschossenen Bildern aus der Digitalkamera „veredeln“ kann. So ein Bild ist ja im Prinzip auch schnell gemacht, wenn Sie da als Anwender nicht über die Eigenart von Word stolpern würden, Ihr Bild unbedingt in riesiger Grö-ße wiedergeben zu wollen.

Grund für dieses Verhalten ist die Aufl ösung , mit der Digitalkameras ihre Bilder speichern – zumeist mit 72 oder 96 ppi . Diese Zahl gibt die Anzahl der auf die Druckfl äche bezogenen Anzahl von Punk-ten an („Pixel per Inch“). Entsprechend kann ein

Bild aus einer Drei-Megapixel-Kamera im Ausdruck um 54 x 36 cm groß sein (was noch nichts über die Bildqualität aussagt, denn die Bildqualität wird be-stimmt durch die Pixelzahl, die das Bild in Länge und Breite aufweist). Die 72 ppi (bzw. 96) sind ein Wert, der von der Aufl ösung gängiger Bildschirme herrührt.

Viele Textverarbeitungs- und Layout-Programme können den in dem Digitalfoto gespeicherten Auf-lösungswert – eben diese 72 ppi – erkennen und fügen dann ein entsprechend zu groß geratenes Bild ein. Sie müssen also die Bilder erst auf eine passende Ausgabeaufl ösung umstellen.

Um das Bild auf eine „textfreundliche“ Größe zu bringen, gibt es zwei Möglichkeiten:

Sie öffnen das Foto in Ihrem Bildbearbeitungs-programm und geben einen neuen Wert für die Aufl ösung ein, der zu Ihrem Drucker passt. In den meisten Fällen wird hier der „Normwert“ von 300 dpi genommen. Allerdings darf Ihr Bildbearbei-tungsprogramm dabei nicht auch die Anzahl der Pixel verändern, da Sie dann bestenfalls eine Ver-schlechterung der Bildqualität erwarten können.

Sie können das Bild auch einfach in Ihren Text einfügen und dann über die Optionen der Text-verarbeitung (versuchen Sie es mit einem rechten Mausklick auf das eingefügte Bild) die Größenan-gaben des Bildes verändern, um es auf seine opti-male Ausgabegröße zu bringen.

In Word 2003 erreichen Sie dieses Menü, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Bild klicken und den Menüpunkt „Grafi k formatieren“ auswäh-len. In dem erscheinenden Fenster wählen Sie dann das Register „Größe“ aus. Hier können Sie entweder neue Größenangaben in Zentimeter ein-geben oder über „Skalieren“ das Bild um einen be-stimmten Prozentsatz verkleinern. Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit „OK“ und Ihr Bild passt sich den neuen Größenangaben an.

Sollte Ihr Bild etwas zu klein oder zu groß geraten sein, können Sie den Vorgang einfach wiederholen, denn das Originalbild geht dabei nicht verloren.

Verwirrung um die Aufl ösung

Sie haben es schon gemerkt, bei dem Thema Digi-talfotografi e schwirren eine ganze Menge Begriffe durcheinander. Es ist die Rede von Pixeln und von Punkten (Dots), von Aufl ösung und Größe und was weiß ich noch alles. Aber keine Angst, Sie müssen nicht alle diese Daten und Angaben im Kopf haben, wenn Sie einfach nur fotografi eren wollen – wichtig ist nur, dass Sie, wenn Sie über diese technischen Angaben stolpern, wissen, wozu sie denn gut sind und ob Sie

Digitale Fotografi e leicht gemacht

16

das, was Ihnen als hochwichtig präsentiert wird (und es ist immer hochwichtig!), überhaupt brauchen.

Aber lassen Sie mich die Verwirrung der Begriffe noch etwas weiter treiben. Ich mache das jetzt nicht, um Sie zu ärgern, und wir schreiben auch hinterher keinen Test darüber – es ist nur leider so, dass viele Unternehmen selbst mit den technischen Angaben für Ihre Produkte etwas ins Schleudern geraten und unseren beliebten Begriff „Aufl ösung“ für die unterschiedlichsten Dinge benutzen.

Was kann also alles mit Aufl ösung bezeichnet werden? Sie fi nden den Begriff bei der Beschreibung von Ka-meras, Bildschirmen oder auch Druckern. Sehen wir uns zuerst die Digitalkameras selbst an. Deren Erbauer benutzen Aufl ösung, wenn Sie die Anzahl der Pixel angeben, die die Kamera erzeugen kann. Und damit Sie es noch etwas schwerer haben, geben Ihnen die Kameraanbieter entweder die Pixelzahl als Kantenlän-ge an, also beispielsweise 1.600 x 1.200 Pixel, oder als 1,9 Megapixel. Hier meinen die Hersteller immer die Anzahl der Pixel, die die Kamera Ihnen überhaupt als „Rohmaterial“ abliefern kann. Mit der Aufl ösung im eigentlichen Sinne hat diese Angabe nichts zu tun, denn die Aufl ösung des Bildes wird nur von Ihnen und Ihrem Bildbearbeitungsprogramm bestimmt. Allerdings gibt Ihnen die Angabe der Pixelzahl natürlich einen Hinweis auf die Bildgröße , die bei einer bestimmten Aufl ösung möglich ist. Wie Sie das berechnen können, fi nden Sie auf Seite 16 beschrieben.

Auch für Bildschirme wird Aufl ösung als Universalbe-griff benutzt. Hier bedeutet er die Gesamtanzahl der Pixel , die dargestellt werden können. Meist treffen Sie hier auf Standardgrößen wie 640 x 480, 800 x 600 oder 1.024 x 768 Pixel. Moderne Geräte können sogar noch mehr Pixel darstellen. Wie viel Pixel dargestellt werden, hängt zum einen von der Größe des Bildschirms ab und zum anderen von den Einstellungen, die Sie in Ihrem Betriebssystem für die Darstellung vorgenom-men haben. Die tatsächliche Standardaufl ösung für Bildschirme liegt je nach Betriebssystem zwischen 72 ppi und 96 ppi. Als Standardwert haben sich hier 72 ppi eingebürgert, speziell, wenn Sie Bilder für das Internet bereitstellen. Hier wissen Sie ja nicht, welchen Bildschirm und welches Betriebssystem der Besucher Ihrer Webseite einsetzt. In Anlehnung an die ersten Standards für Bildschirmgrößen wird die Pixelzahl von 640 x 480 Punkten oft auch VGA-Aufl ösung genannt.

Die schlimmste Verwirrung entsteht jedoch bei den Druckern. Auch hier ist von Aufl ösung die Rede, aller-dings wird hier in dpi gemessen und nicht in ppi . Es sind also „Punkte (Dots) pro Inch“ und nicht „Pixel pro Inch“. Das Gemeine ist, dass diese beiden Angaben nicht nur ähnlich klingen und dadurch ständig verwechselt wer-den, sondern tatsächlich auch die Grundlagen ähnlich

sind, das Ergebnis aber doch anders ist. Gedruckte Bilder bestehen aus kleinen Farbpunkten (eben den Dots), die – ganz ähnlich wie das Digitalfoto – in Ihrer horizontalen und vertikalen Ausrichtung gemessen werden. Die dpi-Zahl ist also nichts anderes als die Angabe, wie viel solcher Punkte der Drucker in Länge und Breite pro Inch produzieren kann. Diese Punkte sind aber nicht identisch mit den Pixeln, sondern kön-nen, abhängig von der benutzten Drucktechnologie, wesentlich kleiner ausfallen. Meist werden mehrere dieser Dots benutzt, um ein Pixel abzubilden.

Durch die häufi g auch bei den Herstellern stattfi n-dende Verwechselung von dpi und ppi kann es leicht passieren, dass der Druckerbesitzer der Meinung ist, die Aufl ösung seines Bildes gemäß der tollen Aufl ö-sungszahl des Druckers einstellen zu müssen. Das Ergebnis ist dann meist ernüchternd, denn hier hilft viel nicht unbedingt viel. Jeder Drucker ist auf eine bestimmte Bildaufl ösung ausgelegt, unabhängig von seiner Dot-Aufl ösung. Hier hilft Ihnen (hoffentlich) das Handbuch Ihres Druckers dabei weiter, den korrekten Wert zu ermitteln. Meist sind es 300 ppi – ein Wert, der sich mehr oder minder als Standard für fast alle Druckprozesse etabliert hat.

Je höher die Dots-per-Inch-Zahl (dpi) des Druckers ist, umso kleiner fallen die einzelnen Punkte aus. Entsprechend

besser wird auch das Druckbild, weil die Details mit kleinen Punkten besser dargestellt werden als mit großen Punkten.

Gar nicht historisch: Das Histogramm

Eines der Werkzeuge, das die digitale Fotografi e dem Anwender zur Beurteilung seiner Bilder anbietet, ist das Histogramm . Ein Histogramm ist ein Säulendia-gramm, das die Verteilung der Tonwerte in einem Bild grafi sch darstellt. Der Computer zählt alle Bildpunkte mit einem bestimmten Helligkeitswert und zeigt deren Anzahl als Höhe der entsprechenden Säule.

Ein ganz einfaches Histogramm kann etwa so aus-sehen:

17

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Am unteren Rand ist die Pixelhelligkeit auf einer Ska-la von 0 bis 255 abzulesen. Dabei werden links die dunklen Tonwerte angezeigt, rechts die hellen. Die senkrechte Achse stellt die Anzahl der Bildpunkte mit einem bestimmten Helligkeitswert dar: Je höher die Säule, desto mehr Punkte gibt es im Bild mit genau diesem Helligkeitswert.© Nikon GmbH

Beim Histogramm werden links die dunklen Tonwerte angezeigt, nach rechts werden die Tonwerte immer heller. In der Senkrechten stellen die Säulen die Anzahl der Bildpunkte dar. Je höher die Säule ist, desto mehr Punkte mit diesem Helligkeitswert enthält das Bild.

Ein Histogramm stellt ein wertvolles Hilfsmittel für die Beurteilung der Belichtung dar. Ein durchschnitt-liches Motiv von ausgewogener Belichtung zeigt im Histogramm eine gleichmäßige Verteilung der Hellig-keitswerte. Das folgende Foto zeigt ein solches Motiv. Beachten Sie die gleichmäßige Verteilung der Ton-werte, die nur zu den hellsten und dunkelsten Werten hin abfällt. Allerdings enthält dieses Bild viele dunkle Bildpunkte, daher sind die Säulen im linken Teil des Histogramms höher.

Die „Spitze“ links im Histogramm wird durch die dunklen Pixel in der Umgebung des Mädchens her-vorgerufen, die einzelne Säule am rechten Bild-rand repräsentiert das Wasser des Springbrunnens.

Deutliche Überbelichtung der Aufnahme. Der über-wiegende Teil der Helligkeitswerte fi ndet sich auf der rechten Seite des Grafen und große Bildteile enthal-ten reines Weiß.

Starke Unterbelichtung des Motivs. Auf der rechten Seite des Histogramms sind keine hellen Tonwerte mehr vorhanden und die dunklen Bildteile zeigen keine Zeichnung mehr.Für alle drei Bilder: © Nikon GmbH

Wenn man das Histogramm richtig liest, kann es wert-volle Hinweise für die Belichtungseinstellung liefern. Allerdings ist wie bei allen Hilfsmitteln auch hier eine gewisse Vorsicht angebracht, denn die Belichtung lässt sich nicht aufgrund der Histogrammdaten alleine bewerten.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

18

Die AusrüstungEndlich können wir uns dem zuwenden, was uns ei-gentlich interessiert – der Kamera. Sie haben es schon fast nicht mehr geglaubt, stimmt’s?

Jetzt stelle ich Ihnen trotzdem (oder darum?) zu Beginn erst einmal eine Frage, die sich unglaublich dumm anhört. Ich bitte Sie aber trotzdem, sich für ein paar Minuten damit zu beschäftigen und ehrlich darauf zu antworten: Was wollen Sie denn eigentlich?

So, jetzt ist es passiert. Was will dieser Mensch, sagen Sie. Natürlich wollen sie fotografi eren, sonst hätten Sie sich ja ein Kochbuch oder einer Reparaturanleitung für Ihr Auto gekauft.

Die Wahl Ihrer Kamera hängt aber nicht nur von Ihrem Geldbeutel ab, sondern auch sehr stark davon, was Sie mit Ihren Bildern überhaupt anfangen wollen. An dieser Frage hängen eine Menge Entscheidungskriterien, die verhindern, dass Sie schließlich mit der falschen Kamera den Fotohändler Ihres Vertrauens verlassen. Dem vertrauen Sie danach nämlich gar nicht mehr so sehr, weil Sie nicht so fotografi eren können, wie Sie wollen.

Die Frage, um die es geht, ist weniger, was Sie fotogra-fi eren wollen, als vielmehr welche Qualität das Ergeb-nis haben soll. Und es ist wichtig zu wissen, wie kreativ Sie mit der Kamera umgehen möchten, ob also eine Kamera mit einem Standardobjektiv ausreicht oder ob Sie beispielsweise Nahaufnahmen machen möchten oder andere besondere Anforderungen haben.

Die folgende Übersicht über Kameratypen, Objektive und Zubehör soll Ihnen helfen, zunächst festzustellen, was Sie denn wirklich benötigen. Danach beschäfti-gen wir uns mit Fragen der Aufl ösung und anderen Kriterien, die Ihnen helfen, dem Fotohändler sagen zu können, nach welcher Kamera Sie denn suchen. Und etwas Hintergrundwissen schadet ja auch nicht, um vor Freunden und Verwandten als Experte in Sachen Fototechnik zu gelten.

Die Kamera an sich Lassen Sie uns einen grundsätzlichen Blick auf das Objekt der Begierde werfen. Was haben wir da eigentlich vor uns? Eine Kamera besteht im Wesent-lichen aus zwei Bestandteilen, nämlich aus dem so genannten Kameragehäuse, in dem sich der Film oder, bei digitalen Kameras, ein lichtempfi ndlicher Sensor befi ndet. Außerdem sind der Verschluss und fast immer auch ein Belichtungsmechanismus im Gehäuse enthalten. Der zweite Bestandteil ist das Objektiv, das dafür verantwortlich ist, das Bild in das

Kameragehäuse zu transportieren. Es gibt mehrere Bauarten von Kameras, die ich Ihnen kurz vorstellen möchte. Bei den folgenden Bemerkungen geht es mir zunächst um eine grundsätzliche Unterscheidung der Kamerasysteme. Sie gilt sowohl für Kameras, die auf Filmmaterial belichten (heute oft „analoge“ Kameras genannt), als auch für digitale Kameras.

Es werde Licht: Die Belichtung

Unabhängig davon, ob Sie nun mit einer digitalen oder analogen Kamera arbeiten: Die Helligkeit Ihrer Bilder hängt von der Steuerung der Belichtung durch die Kamera ab. Der Begriff „Belichtung“ bezeichnet dabei die Menge Licht, die auf Ihren Film oder eben den Bildsensor fällt. Zu viel Licht führt zu einem zu hellen, überbelichteten Bild, bei zuwenig Licht wird das Bild zu dunkel und ist unterbelichtet.

Viele Hersteller von digitalen Kameras beschreiben die Belichtung mit den eingeführten Begriffen aus der analogen Kamerawelt, daher ist es ganz hilfreich, kurz einen Blick darauf zu werfen, wie eine Kamera grundsätzlich das Zusammenspiel von Verschluss-zeit , Blende und Filmempfi ndlichkeit bewältigt. Zur Steuerung der Lichtmenge, die auf den Film oder den Bildsensor (ab hier spreche ich der Einfachheit halber nur vom Film, gemeint ist aber auch sein elektronisches Pendant) trifft, besitzen alle Kameras einen Verschluss , der sich zwischen dem Objektiv bzw. der Linsengruppe, durch die das Licht eintritt, und dem Film befi ndet. Wird kein Bild gemacht, ist der Verschluss geschlossen und der Film ist vor Lichteinfall geschützt. Beim Betätigen des Auslösers öffnet sich der Verschluss und lässt Licht auf den Film fallen.

Damit Ihre Bilder hinterher auch gut aussehen, regelt die Kamera auch die Menge des Lichtes, die auf den Film fällt, um die korrekte Helligkeit des Bildes zu erreichen. Dazu regelt sie über die Verschlusszeit die Zeitspanne, in der Licht auf den Film fallen darf. Über die Blende wird geregelt, wie groß die Lichtmenge ist, die während der Belichtungszeit auf den Film fallen darf.

Die Blende

Die Blende ist im Prinzip nichts anderes als eine in der Größe veränderbare Lochmaske, die zwischen Verschluss und Linsen sitzt. Licht, das durch die Linsen einfällt, muss zuerst an der Blende vorbei, bevor es den Verschluss erreicht und auf den Film fallen darf. Ent-sprechend lässt ein größeres Loch, also eine größere Blende, mehr Licht passieren als eine kleine Blende, die nur noch ein recht kleines Loch übrig lässt.

19

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Schematische Darstellung der unterschiedlichen Blendenwerte – natürlich nicht maßstabsgerecht.

Die Verschlusszeit

Neben den Angaben für die Blendenöffnung fi nden sie auch noch die Werte für die Verschlusszeiten an der Kamera. Auch diese Zeiten sind standardisiert und werden in Bruchteilen von Sekunden angegeben.

Typische Verschlusszeiten sind beispielsweise ½,1/4, 1/8,

1/15, 1/30,

1/60, 1/125,

1/500, 1/1000,

1/2000. Hier geht dann auch alles wieder seinen geregelten Gang: Eine hö-here Zahl bedeutet eine kürzere Verschlusszeit . Durch die Standardisierung dieser Werte fi nden Sie immer dieselben Zeiten auf jeder Kamera und nicht etwa irgendwelche „selbst gestrickten“ Zeiten wie etwa 1/301 Sekunde.

Alle diese Zeiten hören sich höllisch kurz an, für die Kamera sind viele dieser Zeiten jedoch unheimlich lang. Eine Verschlusszeit von 1/4, also eine Viertelse-kunde, ist für Ihre Kamera schon so etwas wie eine ausgedehnte Kaffeepause. Ohne Stativ wird Ihnen hier nur in Ausnahmefällen ein scharfes Bild gelingen und wenn Sie bewegte Objekte vor der Linse haben, sollten Sie unter 1/125 gar nicht erst auf den Auslöser drücken, besser ist noch eine 500stel Sekunde oder eine schnellere Verschlusszeit.

Die Werte für den jeweiligen Lochdurchmesser, die Blendenwerte, sind bei modernen Kameras standardi-siert und werden immer mit einem kleinen f angegeben: f/1,4; f/2; f/2,8; f/4; f/5,6; f/8; f/11; f/16; f/22.

Anders als es die Formulierung vermuten lässt, zeigen die hohen Blendenwerte kleine Lochdurchmesser an, die kleinen Blendenwerte bedeuten eine möglichst große Öffnung. Dabei gibt es eine strikte Ordnung: Ein Blendenwert lässt immer genau doppelt so viel Licht passieren wie der nächstgrößere Blendenwert. Wenn Sie also beispielsweise Blende f/5,6 eingestellt haben, fällt doppelt so viel Licht auf Ihren Film wie bei der Blendeneinstellung f/8.

Der Helligkeitsumfang, den der Chip in der Digitalkamera aufzeichnen kann, ist übrigens ähnlich groß wie beim

analogen Film . Bei üblichen Bildsensoren geht man davon aus, dass sie in der Lage sind, Helligkeitsinformationen aufzunehmen, die etwa acht oder neun Blendenstufen auseinander liegen. Damit liegt der Chip sogar noch etwas über dem Kontrastverhalten gängiger Diafi lme.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

20

Als Faustregel können Sie sich merken, dass Sie auch mit ruhiger Hand keine Verschlusszeiten verwenden sollten, die

länger sind als die Brennweite ihres Objektivs. Bei einer Brennweite von 50 mm sollten Sie also 1/50 Sekunde verwenden oder eine schnellere Verschlusszeit . Ansonsten besteht die Gefahr, die Aufnahme zu verwackeln.

Welche Zeiten Sie an Ihrer Kamera einstellen können, hängt von der Kamera ab. Bei modernen Digitalka-meras lassen sich teilweise sogar Zeiten von endlos langen 30 Sekunden bis hin zur raketenschnellen 1/8000 Sekunde einstellen.

Sie sehen, die korrekte Belichtung ist – neben der Wahl des Bildausschnittes – das Wichtigste überhaupt. Was jetzt nicht aufs Bild kommt, fehlt hinterher. Egal, ob es außerhalb des Bildfeldes ist oder unter- oder überbe-lichtet wurde. Und alles, was jetzt aufgenommen wird, ist auch später im Foto zu sehen.

Eine große Blendenöffnung bedeutet, dass Sie nicht so lange belichten müssen. Eine lange Belichtungszeit

hingegen heißt, dass Sie die Blende nicht so weit öffnen müssen, um den Film richtig zu belichten.

Die Film - und Sensorempfi ndlichkeit

Nicht nur Blende und Verschlusszeit haben Einfl uss auf die korrekte Belichtung, sondern auch die Emp-fi ndlichkeit des Films oder des Bildsensors. Mit der Filmempfi ndlichkeit wird angegeben, wie viel Licht der Film benötigt, um korrekt belichtet zu werden. Je emp-fi ndlicher ein Film ist, desto weniger Licht benötigt er, um ein brauchbares Bild zu produzieren. Entsprechend können Sie mit kürzeren Verschlusszeiten arbeiten und auch bei schlechteren Lichtverhältnissen noch fotografi eren. Allerdings werden die Aufnahmen bei höherer Filmempfi ndlichkeit auch immer grobkörniger. Bei Vergrößerungen macht sich diese Kornstruktur dann störend sichtbar.

Woher weiß ich, wie empfi ndlich der Film ist?

Die Einstufung in verschiedene Empfindlichkeiten stammt aus der Zeit des analogen Filmmaterials und glücklicherweise wurden diese gewohnten Angaben auch für digitale Kameras übernommen. Die Maßein-

heit für diese Empfi ndlichkeit heißt ISO . ISO ist ein international gültiger Standard, bei dem höhere Zahlen die höhere Empfi ndlichkeit des Films anzeigen.

Übliche Werte für gängige Filme sind ISO 100, 200 und 400. Es gibt aber auch Filmmaterial mit ISO 800 und ISO 1600.

Der digitale „Film “

Bisher war hier nur vom Film die Rede, die Filmemp-findlichkeit wurde jedoch auch für Digitalkameras übernommen. Auch hier können Sie ISO-Werte für die Empfi ndlichkeit des Bildsensors einstellen. Einfachere Digitalkameras haben oft nur einen fest eingestellten Wert von ISO 100 und Sie benötigen daher reichlich Licht, um ein richtig belichtetes Bild zu bekommen.

Wie analoge Kameras sind auch digitale Kameras nicht ohne Einschränkungen auf beliebig hohe ISO-Werte einzustellen. Während die analoge Kamera Sie hier mit gröberem Korn heimsucht, steigt bei digitalen Kameras das Bildrauschen .

Zwei Welten

Grundsätzlich teilt sich die Kamerawelt, unabhängig davon, ob nun digital oder ganz klassisch mit Film , in zwei Gruppen auf: Kompaktkameras und Spiegelre-fl exkameras. Letztere zeichnen sich nicht nur durch den höheren Preis aus, sondern auch – als augenfäl-ligstes Merkmal – durch die Möglichkeit, die Objektive zu wechseln.

Die Spiegelrefl exkamera

Die Spiegelrefl exkamera (abgekürzt häufi g auch SLR für engl. Single Lens Refl ex Camera) gilt als ausbau-fähigste und vielseitigste Kamerabauweise. Ihr Name wird abgeleitet von der Funktionsweise: Sie sehen durch den Sucher und das jeweils montierte Objektiv genau das Bild, das später auch belichtet wird. Mög-lich ist das durch eine durchdachte Umlenktechnik im Inneren der Kamera, bei der das einfallende Licht, also Ihr Bild, über einen Spiegel in den Sucher umgeleitet wird. Wird der Auslöser der Kamera gedrückt, klappt im Moment des Auslösens der Spiegel automatisch nach oben und der Verschluss öffnet sich. Spiegelref-lexkameras verfügen heute zumeist über eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten wie etwa Zeit- und Blenden-programme oder auch Motivprogramme , die optimale Voreinstellungen für bestimmte Aufnahmesituationen anbieten. Moderne SLRs sind häufi g mit Autofokus ausgestattet, einer Funktion zur automatischen Scharf-stellung des Motivs. Je nach Preis und Ausstattung der Kamera gibt es hier fast alles, was sich der Fotograf nur wünschen kann.

21

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Typische (analoge) Spiegelrefl exkamera. Hier eine Nikon FM mit angesetztem Motorteil zum Filmtrans-port.

Digitale Spiegelrefl exkamera. Hier eine Nikon D100 mit angesetztem Batterie-Handgriff.

Die Unterschiede zwischen einer analogen und einer digitalen Spiegelrefl exkamera werden deutlich, wenn Sie sich die Rückseite der Kamera ansehen. Die di-gitale Spiegelrefl exkamera verfügt hier über weitere Bedienelemente und einen Kontrollbildschirm für die Aufnahmen. Das hier gezeigte Modell hat über dem Bildschirm eine Schutzabdeckung gegen Kratzer.

Der große Vorteil der Spiegelrefl exkamera liegt da-rin, dass Sie im Sucher immer genau das sehen, was Sie aufnehmen. Das Bild ist im Gegensatz zum Durchsichtsucher immer an das Objektiv und damit an den jeweiligen Bildausschnitt angepasst. Auch die Belichtungsmessung wird bei einer Spiegelrefl exka-mera meist durch das Objektiv vorgenommen und ist so sehr präzise.

Die nahezu unendliche Erweiterbarkeit der Spiegel-reflexkamera mit den verschiedensten Objektiven hat sie zu einem Standard für ambitionierte (Hobby-) Fotografen werden lassen. Ein solches System kann meist über Jahrzehnte ausgebaut und weiterbenutzt werden, sodass der gegenüber den Kompaktkameras höhere Anschaffungspreis langfristig gesehen kaum mehr ins Gewicht fällt.

Spiegelrefl exkameras galten früher als eher kompli-zierte Geräte – heute jedoch verfügen Spiegelrefl ex-kameras über eine Reihe von „Rundum-sorglos“-Au-tomatikfunktionen. Als Standard ist in jedem Fall heute der Autofokus zu betrachten. Häufi g ist auch kleines Blitzgerät in das Kameragehäuse integriert. Wer jedoch oft mit Blitz fotografi ert, ist mit einem aufsteckbaren, leistungsfähigeren Blitzgerät deutlich besser bedient.

Das Objektiv einer Spiegelrefl exkamera sollte in jedem Fall mit ebenso viel Bedacht gewählt werden wie das Kameragehäuse selbst. Leider gibt es viele Händler, die dazu neigen, Ihnen ein teures Gehäuse zu ver-kaufen und, um den Paketpreis möglichst günstig zu halten, ein eher schlechtes Objektiv hinzufügen. Eine solche Kombination ist jedoch unvernünftig, weil die Kamera selbst ihre Qualitäten nicht offenbaren kann und Sie letztendlich über die geringe Bildqualität verär-gert sind und hinterher der Kamera die Schuld geben. Bei Objektiven ist jedoch die Qualität sehr eng an den Preis gekoppelt. Es gilt also (in gewissen Grenzen) die Faustregel: je teurer, desto gut. Kaufen Sie im Zwei-felsfall lieber ein etwas günstigeres Kameragehäuse und investieren Sie den so gewonnenen Betrag in ein besseres Objektiv.

Durch den Fortschritt in der Entwicklung werden heute fast nur noch Objektive mit variabler Brennweite an-geboten, so genannte Zoom-Objektive. Ihr Qualitäts-standard ist mittlerweile sehr hoch und sie bieten eine gute Lösung, um mit einem oder zwei Objektiven den gesamten benötigten Brennweitenbereich abzudecken. Gerade auf Reisen können Sie hier viel Gewicht und Platz sparen.

Die wichtigsten Qualitätsmerkmale für ein Objektiv sind die Lichtstärke und die Verzeichnung. Näheres dazu fi nden Sie ab Seite 30. Je größer die Lichtstärke ist, d.h. je kleiner die Zahl für den Blendenwert ist, um so lichtstärker ist das Objektiv. Und um so länger können

Digitale Fotografi e leicht gemacht

22

Sie noch da fotografi eren, wo andere nicht mehr foto-grafi eren können, weil es ihnen an Licht mangelt.

Die einäugige Spiegelrefl exkamera heißt übrigens so (auch wenn sie heute niemand mehr so nennt, sondern nur

noch kurz von der Spiegelrefl ex spricht), weil es in der analogen Fotografi e auch noch Modelle gibt, die über zwei gleichartige Objektive verfügen, die übereinander angeordnet sind. Durch das obere Objektiv visiert man das Motiv an, während das untere Objektiv für die Belichtung des Films zuständig ist.

TTL

Mit dem Begriff „TTL “ ist jedes Messsystem verse-hen, das die Belichtung durch das Objektiv, also „Through The Lens“, misst.

Welche TTL -Blitzmodi gibt es?

TTL - Wird bei herkömmlichen Spiegelrefl exkame-ras mit Film verwendet. Das Licht fällt durch das Objektiv und wird von der Filmoberfl äche refl ek-tiert. Diese Refl ektion wird kontinuierlich während der Belichtung vom Blitzmesssensor gemessen. Wenn die korrekte Belichtung erreicht ist, wird der Blitz gestoppt. Unten fi nden Sie eine schematische Darstellung eines TTL-Blitzmesssystems.

D-TTL - Digitalkamerasensoren können während einer Aufnahme nicht ausreichend Licht auf einen TTL-Messsensor refl ektieren, als dass damit eine korrekte Steuerung möglich wäre. Daher wird die Belichtungsmessung gesteuert durch die Ergeb-nisse des Messblitzes*, der über den Verschluss refl ektiert wird, und durch das Belichtungsmess-system der Kamera. Diese Technik nennt sich D-TTL-Messung.

*Was ist ein Messblitz?

Das Blitzgerät feuert eine Reihe von Vorblitzen ab, um die Beleuchtungssituation des Motivs zu „un-tersuchen“. Mithilfe der refl ektierten Messblitze kann die Kamera das Motiv analysieren und eine Vorausberechnung der benötigten Blitzmenge vor-nehmen, bevor der eigentliche Hauptblitz gezündet wird. Diese Vorblitze sind wesentlich geringer in der Intensität als der Hauptblitz und in der Regel nicht sichtbar. Nikon verwendet für Blitzgeräte, die die-se besondere Art der TTL-Steuerung unterstützen und die ein wichtiges Element der D-TTL-Steue-rung ist, auch den Namenszusatz DX.

i-TTL - Bei i-TTL handelt es sich um eine Weiter-entwicklung des D-TTL. Sie zeichnet sich unter anderem durch ein genaueres Messverfahren aus. Ähnlich wie beim D-TTL wird zur Messung das Licht von Messblitzen über den Verschlussvor-

hang refl ektiert und ausgewertet. Die verwendeten Messblitze sind jedoch von höherer Intensität und werden in kürzerer Zeit ausgesendet, sodass eine höhere Genauigkeit über den Blitzsensor unterhalb des Spiegels erreicht wird.

Darüber hinaus kann i-TTL verwendet werden, um mehrere andere Blitzgeräte in verschiede-nen Gruppen drahtlos anzusteuern. Bei der Ver-wendung mehrer Blitzgeräte werden die Vorblitze ebenfalls vor dem Öffnen des Verschlussvorhangs abgegeben. Auf diese Weise kann der Belichtungs-messsensor der Kamera die Lichtabgabe jeder einzelnen Blitzgruppe bei der eigentlichen Aufnah-me bestimmen und drahtlos TTL steuern.

Standard-TTL-Blitzen

Der TTL-Sensor überprüft die Menge der Blitzbe-lichtung auf der Filmfl äche während der Aufnahme. Der Kamerabelichtungsmesser wird nicht zur Be-lichtungsberechnung und Steuerung eingesetzt.

Matrixgesteuertes Aufhellblitzen**

Bei dieser Technik steuert der TTL-Matrix-Be-lichtungsmesser im Sucher der Kamera die Ver-schlusszeit und der TTL-Blitzbelichtungsmesser im Kameraboden die Blitzlichtmenge während der Belichtung. Dadurch wird eine ausgewogene Ge-samtbelichtung erzielt, sodass das Motiv im Vor-dergrund nicht überbetont wird. Vorblitz- und Dis-tanzinformation (vom Objektiv kommend) werden nicht verwendet. Spot- und mittenbetonte Messung Aufhellblitzsteuerung ist abhängig von der Einstel-lung der Belichtungsmessart und Messfeldgröße.

**Was ist Aufhellblitzen?

In diesem Modus verwendet die Kamera sowohl den TTL-Blitzsenor als auch den Kamera-Belich-tungsmesser, um die Belichtung von Vorder- und Hintergrund in Balance zu bringen.

3D Multi-Sensor Aufhellblitzen

Das Blitzgerät sendet eine Reihe von Vorblitzen vor der eigentlichen Aufnahme aus. Diese Vorblitze werden über den TTL-Sensor der Kamera ausge-messen und auf Helligkeit und Kontrast hin analy-siert. Die Distanz-Information spezieller Objektive wird dabei mit verarbeitet. Die Bezeichnung „3D“ entstammt der Verarbeitung von 3 Datensätzen, die dem Kamerabelichtungsmesser, der Informati-on aus den Vorblitzen sowie der Objektivinformati-on entnommen werden.

Dieser Modus ist auf die meisten Aufnahmesituati-onen anwendbar, so z.B. bei Aufnahmesituationen mit hellen Objekten, Motiven, die abseits der Bild-mitte positioniert sind, sowie Aufnahmen von klei-nen Objekten, die gegen einen weiter entfernten Hintergrund freigestellt werden.

23

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Multi-Sensor-Aufhellblitzen

Das Verfahren ähnelt dem 3D-Multi-Sensor-Auf-hellblitzen, wird jedoch dann verwendet, wenn ein Objektiv ohne integrierte CPU zur Datenübermitt-lung angesetzt ist. Es gibt zwei unterschiedliche Arten des Multi-Sensor-Aufhellblitzens: mit und ohne Messvorblitz. Welche von beiden Methoden Anwendung fi ndet ist abhängig von dem verwen-deten Blitzgerät und dem verwendeten Objektiv.

Automatisches Aufhellblitzen

Es handelt sich dabei um eine allgemeine Bezeich-nung der Technik der automatischen Blitzleistungs-kontrolle unter Verwendung des TTL-Multi-Sensors. Ziel ist es, die Helligkeit des Motivs im Vordergrund mit dem Hintergrund in Balance zu bringen

Sucher- oder Kompaktkamera

Sucherkameras (oft auch Kompaktkameras genannt) sind wahrscheinlich die am weitesten verbreiteten Kameramodelle und gelten als die typische Urlaubs- und Schnappschusskamera. Sie werden oft auch als typische Einsteigerkameras für Fotoanfänger angepriesen. Diese Kameras sind bereits recht preisgünstig zu erhalten und verfügen häufi g über umfangreiche Automatikfunktionen, die dem Fotografen die Einstellung von Verschlusszeiten und Blendenwerten abnehmen. Was den Automatisierungsgrad angeht,

stehen ihnen aber moderne Spiegelrefl exkameras inzwischen in nichts nach.

Eine typische digitale Kompaktkamera.

Die Rückansicht derselben Kamera. Gut zu erkennen ist der Monitor mit seinen Zusatzangaben zu Bildgrö-ße, Verschlusszeit, Blende und Anzahl der möglichen Aufnahmen.

Bei Sucherkameras entfällt im Vergleich zur Spiegelre-fl exkamera der Klappspiegel. Stattdessen fi ndet man häufi g einen einfachen Durchsichtsucher in Form eines kleinen Fensters oberhalb des Objektivs. Sie blicken also durch eine Öffnung neben der Linse und sehen deshalb nicht exakt dasselbe Bild, das auch aufge-

Digitale Fotografi e leicht gemacht

24

nommen wird. Das kann dazu führen, dass manchmal etwas vor der Linse sein kann, das man im Sucher gar nicht gesehen hat. Um dieses Manko auszugleichen, fi nden Sie bei digitalen Kameras häufi g auf der Rück-seite der Kamera einen Monitor, der auch als Sucher benutzt werden kann. Kompaktkameras, vor allem die digitalen Vertreter ihrer Gattung, zeichnen sich heute schon durch eine hohe Leistungsfähigkeit aus, sind aber aufgrund zahlreicher Beschränkungen häufi g eher für Aufnahmen für das heimische Fotoalbum geeignet.

Der Vorteil von Kompaktkameras ist, dass sie deutlich handlicher ausfallen als Spiegelrefl exkameras und so problemlos in der Jackentasche mitgenommen werden können. Häufi g muss man jedoch leider auch Abstriche bei der Leistung des Objektivs machen. In vielen Si-tuationen ist aufgrund der relativ geringen Lichtstärke ein Fotografi eren ohne Blitz nicht möglich.

Beim Kamerakauf sollten Sie auf eine möglichst hohe Lichtstärke des Objektivs achten. Viele Hersteller bauen leider aus Preisgründen recht lichtschwache Objektive in ihre Kameras ein, was die Freude am schnellen Schnappschuss deutlich mindern kann.

Das Scharfstellen (der Foto-Profi spricht hier von der Fokussierung) funktioniert bei Sucherkameras über ei-nen Autofokus , der automatisch für die richtige Schärfe sorgt. Er besteht meist aus einem Infrarot-Abtaster, der misst, wie weit das vor der Kamera stehende Ob-jekt entfernt ist. Aufgrund der ermittelten Distanz wird dann die Schärfe eingestellt. Sehr günstige Kameras verzichten auch schon mal auf den Autofokus und arbeiten stattdessen mit einem Fixfokus-Objektiv, das immer auf dieselbe Distanz eingestellt ist. Mithilfe der Schärfentiefe (mehr dazu fi nden Sie im Glossar auf Seite 77) wird dabei sichergestellt, dass möglichst viel scharf abgebildet wird. Natürlich sind solche Objektive nicht besonders leistungsfähig.

Standard für eine ordentliche Kompaktkamera sind der Autofokus und ein eingebautes Blitzgerät . Da das Hauptfotomotiv oft nicht in der Mitte liegt, wo der Autofokus misst, ist meiner Meinung nach ein Schärfespeicher extrem wichtig. Damit kann man dem Autofokus sagen, auf welches Objekt er scharf stellen soll. Dies erfolgt meistens durch leichtes Drücken des Auslösers. Typisches Beispiel ist die Aufnahme von zwei Personen je rechts und links der Bildmitte. In diesem Fall würde der Autofokus zwischen den bei-den Personen durchgucken und auf den Hintergrund scharf stellen. Für fortgeschrittene Benutzer sinnvoll ist zudem eine Eingriffsmöglichkeit in der Art, dass er bei Gegenlichtaufnahmen reichlicher belichten kann. Diese Eingriffsmöglichkeit ist jedoch selten.

Bei Sucher- bzw. Kompaktkameras ist, bis auf wenige Ausnahmen, die sich im Hochpreissektor bewegen,

das Objektiv fest eingebaut, was eine spätere Erwei-terung der Kamera deutlich einschränkt.

Auswahl nach Größe?

Sofern eine Kamera nicht mühelos in die Hosentasche passt, entfällt das Kaufkriterium Größe in einem gewissen Maße. In diesem Fall sollten Sie auf der Basis von Preis und Leistung auch eine moderne Spiegelrefl exkamera mit Autofokus in Ihre Auswahl einbeziehen, selbst wenn Sie nur gelegentlich ein paar Urlaubsbilder machen wollen. Auch hochwertige Sucherkameras mit Zoom-Objektiv sind bereits ziemlich teuer und können darüber hinaus nicht oder nur sehr eingeschränkt erweitert werden. Auf der anderen Seite bieten die Objektive der Spiegelrefl exkameras meist eine höhere Lichtstärke , während moderne Einsteiger-SLRs sich in Gewicht und Größe nur noch wenig von Kompaktkameras unterscheiden. Spiegelrefl exkameras sind heute durch ihre Automatikfunktionen ebenso wie Sucherkameras zum „Durchgucken und Draufdrücken“ geeignet.

Wenn Sie vor der Wahl „Kompaktkamera oder Spiegelrefl exkamera in der gleichen Preisklasse“ stehen, sollten Sie die Spiegelrefl exkamera wählen und sie zunächst mit einem preisgünstigen Zoom-Objektiv ausstatten. Selbst mit einer recht geringen Lichtstärke treffen Sie hier mit der Spiegelrefl exkamera die bessere Wahl und können zudem später leicht das Objektiv gegen ein lichtstärkeres Modell austauschen.

Unterschiede zwischen digitalen und analogen Kameras auf einen Blick

Die sichtbarsten Unterscheidungsmerkmale zwi-schen digitalen und analogen Kameras sind:

Speicherkarte statt Film

Digitalkameras speichern die Bilder auf wieder-beschreibbaren Datenträgern in Kartenform, den so genannten Flash-Speicherkarten. Solche Spei-cherkarten gibt es mit unterschiedlichen Kapazitä-ten von 128 MB über 256 und 512 MB bis zu 1 GB und mehr. Für Digitalkameras kommen heute vor allem CompactFlash - und Secure-Digital-Karten zum Einsatz.

Bildschirm an der Kamera

Digitale Kameras verfügen außer über den klassi-schen Sucher häufi g über einen zusätzlichen Bild-schirm an der Rückseite, der mehrere Funk tionen

25

Digitale Fotografi e leicht gemacht

erfüllt: Er dient als Sucher, hier können die ver-schiedenen Funktionen der Kamera übersichtlich eingestellt werden und hier können auch die be-reits gespeicherten Bilder in einer Vorschau ange-sehen werden.

Bei einigen Geräten kann dieser kleine Bildschirm auch ausgeklappt und gedreht werden, damit auch bei ungewöhnlicheren Perspektiven noch ein ver-renkungsfreier Blick auf das Sucherbild möglich ist.

Alle Empfi ndlichkeiten zur Hand

Im Gegensatz zum analogen Film , der auf eine Empfi ndlichkeit (ISO - bzw. ASA-Wert) festgelegt ist, kann die Empfi ndlichkeit bei der Digitalkamera auch während der Aufnahme geändert werden. Ei-nige Kameras verfügen sogar über Automatikfunk-tionen, die die ISO-Einstellung automatisch an die jeweilige Helligkeit anpassen. Während beim ana-logen Film die Körnung zunimmt, steigt bei digita-len Kameras mit höherer Lichtempfi ndlichkeit das Bildrauschen an.

Weißabgleich

Da das Licht durchaus nicht immer gleich ist, auch wenn unser Auge es uns so zeigt (vgl. Seite 49), passt man bei analogen Kameras über Filter und die Auswahl des Filmmaterials die Aufnahme der jeweiligen Beleuchtung an. Bei der digitalen Kame-ra sorgt die Einstellmöglichkeit des so genannten Weißabgleichs dafür, die Kamera auf Sonnenlicht, Glühlampen- oder Leuchtstoffröhrenlicht etc. ein-zurichten.

Nachschärfen

Im Gegensatz zur „normalen“ Kamera, bei der man auf das Motiv scharf stellt und dann ein entspre-chend scharfes Negativ erhält, sind digitale Kame-ras darauf ausgelegt, dass ihre Bilder mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeitet wer-den. Daher kann der Schärfungsgrad der Bilder in der Kamera beeinfl usst werden. Allerdings hat dieses Nachschärfen nichts mit dem eigentlichen Scharfstellen zu tun. Mehr dazu fi nden Sie auf Sei-te 37.

Digitalkameras arbeiten mit einem anderen Seitenverhältnis der Bilder als analoge Filme. Während der klassische

Film mit einem Seitenverhältnis von 3:2 arbeitet, orientiert sich die Digitalkamera am Seitenverhältnis der Computerbildschirme und nutzt das Verhältnis von 4:3. Daher passen digitale Bilder nicht komplett auf klassische Bildformate wie 9 x 13 oder 13 x 18 cm, sondern müssen etwas beschnitten werden. Inzwischen gibt es aber auch Fotodienstleister, die Abzüge mit dem Seitenverhältnis von 4:3 anbieten.

Wo das Licht reinkommt: Objektive

Inzwischen wissen Sie ziemlich genau, was sich in der Kamera abspielt. Aber was hat es mit der Ansammlung von Linsen und Gläsern auf sich, die vorn an die Kame-ra geschraubt sind? Ein Objektiv besteht grundsätzlich aus einer mehr oder minder großen Anzahl von Linsen und einer Fassung. Fassung bedeutet hier nichts an-deres als eine Halterung für die Linsen.

Die Objektive sind letztlich das, was eine gute Kamera teuer machen, denn hier ist Präzisionsarbeit gefragt und auch verbaut. Ein Objektiv besteht aus bis zu 15 oder mehr Linsen, von denen jede einzelne präzise und aufwändig bearbeitet wurde.

Und auch in der Fassung verbirgt sich einiges an Feinmechanik. Beispielsweise sind hier die Antriebe für das automatische Scharfstellen eingebaut und zahlreiche Verschiebe- und Justiermöglichkeiten, um die Brennweite oder die Blende verstellen zu können. Zu guter Letzt kommt dann noch die Entfernungsein-stellung hinzu. Bei all diesen Vorgängen müssen gleich mehrere Linsengruppen mit hoher Genauigkeit verstellt werden. Aber immerhin handelt es sich ja auch um das Auge Ihrer Kamera.

Was hat es mit der Brennweite auf sich?

Wenn von Objektiven die Rede ist, taucht praktisch zeitgleich auch immer der Begriff Brennweite auf. Um das zu erklären, müssen wir leider noch einmal kurz in die Tiefen der Technik abtauchen. Die Brennweite gibt den Abstand zwischen der Linse und dem Punkt an, in dem die Lichtstrahlen, die durch die Linse kommen, punktgenau zusammenlaufen. Vielleicht erinnern Sie sich an die Experimente, die Sie als Kind mit einer Lupe und einem Blatt Papier unternommen haben. Der Brennpunkt wurde erreicht, wenn das Papier anfi ng, vor sich hin zu zündeln. Entsprechend wäre der Abstand zwischen Lupe und Papier nun unsere Brennweite.

Bei Objektiven wird diese Brennweite in Millimetern angegeben. Wenn also jemand von einem 28er, 50er, 85er oder 300er spricht, meint er eigentlich Objektive mit diesen Brennweiten. Weil es aber viel professionel-ler klingt, sagt niemand: „Ich habe ein Objektiv mit einer Brennweite von 85 Millimetern“, sondern Sie hören: „Dann habe ich mein 85er genommen ...“

Die Brennweite bestimmt den Blickwinkel Ihres „Au-ges“ und ist entscheidend dafür, in welcher Größe Ihr Motiv auf dem Bild erscheint. Dieser Blickwinkel heißt im Fachchinesisch Bildwinkel. Fällt dieser Bildwinkel groß aus, verkleinert das Objektiv die Darstellung und Sie bekommen „viel aufs Bild“. Ein kleiner Bildwinkel

Digitale Fotografi e leicht gemacht

26

hingegen sorgt dafür, dass entfernte Objekte „näher herangeholt“ werden. Der Bildausschnitt wird gleich-zeitig kleiner.

Da der Bildwinkel direkt an die Brennweite gebunden ist, erkennen Sie anhand der Brennweite sofort, ob Ihr Motiv mit einer kurzen Brennweite „weggerückt“ wird und alles im Weitwinkel fotografi ert wird oder ob es „herangeholt“ wird, weil Sie eine lange Brennweite – ein Teleobjektiv – benutzen.

Weitwinkel : kurze Brennweite = großer Bildwinkel = verkleinernde Abbildung

Teleobjektiv : lange Brennweite = kleiner Bildwinkel = vergrößernde Abbildung

Es gibt eine Brennweite , bei der der Bildwinkel dem des menschlichen Auges entspricht. Sie beträgt beim Kleinbildformat knapp unter 50 mm. Ein Objektiv mit 50 mm Brennweite gilt daher als Standardobjektiv . Alle Objektive mit einer kürzeren Brennweite nennt man Weitwinkelobjektive, während solche mit einer länge-ren Brennweite Teleobjektive genannt werden. Bevor sich die heute vorherrschenden Zoom-Objektive durch-gesetzt haben, war es üblich, dass man einen ganzen Satz von Objektiven, vom Weitwinkel - bis zum Tele-objektiv , für seine Kamera besaß und im Zweifelsfall auch mit sich herumtrug. Insofern ist es heute mit den Zoom-Objektiven, die eine ganze Brennweitenreihe in einem Objektiv vereinen, deutlich leichter geworden. Dennoch haben sich gewisse „Standard“-Brennweiten etabliert, die auch heute noch gebräuchlich sind. Diese Brennweiten sind beispielsweise

14 - 15 - 16 - 17 - 18 - 20 - 24 - 28 - 35 - 50 - 85 - 100 - 135 - 200 - 300 - 400 - 500 mm

In der Praxis am häufi gsten eingesetzt werden Brenn-weiten zwischen ungefähr 28 und 135 mm – immer bezogen auf das Kleinbildformat. Brennweiten, die ober- und unterhalb dieser Brennweiten liegen, werden natürlich auch angeboten und auch benutzt – allerdings liegt der konstruktive Aufwand bei ihnen um so höher, je kleiner bzw. je größer die Brennweite in diesen „Randbereichen“ wird. Entsprechend sind diese Objektive auch oft deutlich teurer als Objektive, die sich im Rahmen der häufi ger verkauften Standard-brennweiten bewegen.

Alles ist relativ – vom Tele zum Weitwinkel

Da die Brennweite und der Bildwinkel eng an das Filmformat gekoppelt sind, gilt ein Objektiv mit bei-spielsweise 65 mm Brennweite beim Kleinbildformat

als ein gemäßigteres Teleobjektiv, während es bei Großformatkameras als extremes Weitwinkelobjektiv gilt. Der Bildwinkel wird von einer Bildecke zur gegen-überliegenden Bildecke berechnet. Als Normalbrenn-weite gilt die Brennweite, bei der die Brennweite der Diagonalen, also der Strecke Bildecke zur gegenüber-liegenden Bildecke, des Filmformats entspricht. Beim Kleinbildformat sind das beispielsweise 43,3 mm.

Warum ich Ihnen das erzähle? Nun, das „Filmformat“ einer modernen Digitalkamera entspricht nicht dem üblichen Kleinbildformat, sondern ist etwas kleiner. Oft werden für Digitalkameras daher die Brennweiten im Vergleich zu Kleinbildkameras angegeben. Hier entspricht beispielsweise ein 8-24-mm-Dreifachzoom einer Digitalkamera einem 38-115-mm-Objektiv einer Kleinbildkamera. Die 8-mm-Einstellung dieses Objektiv an der Digitalkamera wirkt sich also genau so aus wie ein 38-mm-Objektiv an der Kleinbildkamera. Die 24 mm Brennweite entsprechen einem 115-mm-Teleobjektiv an einer Kleinbildkamera. Fälschlicherweise wird diese Veränderung als „Brennweitenverlängerung “ bezeich-net, obwohl die Brennweite natürlich nicht verändert wird – es ist lediglich die Diagonale des Chips kleiner als die Diagonale des Kleinbildfi lms, wodurch sich eine Änderung des Bildwinkels ergibt.

Der Wert, um den die Bildsensoren der Digitalkamera kleiner sind als das Kleinbildformat, wird als Format-faktor bezeichnet. Bei digitalen Kompaktkameras kann dieser Formatfaktor bei 4 bis 7 liegen, bei digitalen Spiegelrefl exkameras liegt er meist bei 1,5 bis 1,7. Bislang sind nur wenige Kameras auf dem Markt, de-ren Bildsensor ebenso groß ist wie ein Kleinbildfi lm, daher können Sie als Faustregel bei einer digitalen Spiegelrefl ex mit einem Formatfaktor von 1,5 rechnen, um den Brennweitenwert zu ermitteln.

Diesen Formatfaktor müssen Sie bei der Auswahl des Objektivs berücksichtigen. Entweder verlassen Sie sich hier auf die Herstellerangabe („Entspricht 50 mm Kleinbild-Format ...“) oder Sie setzen Brennweiten ein, die um den Formatfaktor Ihrer Kamera kleiner sind, um den Wert des entsprechenden Kleinbildformates zu erreichen. Wenn Sie beispielsweise an einer Klein-bildkamera ein 80-mm-Objektiv verwenden würden, würden Sie bei einer digitalen Spiegelrefl exkamera wahrscheinlich zu einem 50-mm-Objektiv greifen. Dieses Objektiv verhält sich dank des Formatfaktors (50 mm x 1,5 = 75) wieder wie ein Teleobjektiv .

Als Faustregel können Sie bei digitalen Spiegelrefl ex-kameras von einem Formatfaktor von 1,5 ausgehen. Sie müssen die Brennweite ihres Objektives mit 1,5 multiplizieren, um die „verlängerte“ Brennweite zu ermitteln.

27

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Eine Aufnahme mit einem 17-mm-Objektiv an einer Digitalkamera. Der Bildeindruck entspricht in etwa einem 25-mm-Objektiv.

Das 35-mm-Objektiv „wird“ zu einem 50-mm-Objektiv. Die Lichtstärke bleibt dabei erhalten.

Der Formatfaktor (1,5) macht aus dem 50-mm-Objektiv ein 75-mm-Objektiv.

Das leichte 85-mm-Teleobjektiv erreicht an der Digitalkamera ungefähr die Bildwirkung eines 130-mm-Objektivs.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

28

Die „Brennweitenverlängerung “ am Beispiel von Nikon

Der DX-Bildsensor der digitalen Spiegelrefl exkameras von Nikon ist, wie bei den Produkten fast aller anderen Herstellern, kleiner als das 35-mm-Kleinbild-Filmfor-mat. Dementsprechend verändert sich auch hier der effektive Bildwinkel der für Kleinbildformate gerechne-ten Objektive bei der Anwendung auf einer digitalen Spiegelrefl exkamera. Ein Beispiel:

Objektiv Kleinbild-Brennweite

„Digitale“ Brennweite

AF Nikkor 24 mm 1:2,8D

24 mm 36 mm

AF Zoom Nikkor 80-200 mm 1:2,8D ED

80-200 mm 120-300 mm

Im Telebereich verlängert sich die Brennweite durch den Ausschnitt deutlich – dabei bleibt die Lichtstärke jedoch gleich. Sie erreichen hier also mit günstigeren Objektiven bereits Brennweiten, für die Sie sonst Tele-objektive einsetzen müssten. Entsprechend erreichen Sie die „Normalbrennweite“ des Kleinbildformates – 50 mm – mit einer solchen digitalen Spiegelrefl exkamera im Brennweitenbereich von etwa 28 bis 35 mm.

Während Sie also im Telebereich entsprechend „zu-legen“, verlieren Sie etwas im Weitwinkelbereich. Hier ergibt beispielsweise ein 14-mm-Objektiv an einer digitalen Spiegelrefl exkamera den Eindruck eines 21-mm-Objektivs.

Lichtstärke

Die Lichtstärke eines Objektivs besagt, wie viel Licht ein Objektiv bei voll geöffneter Blende auf den Film ge-langen lässt. Hier spielt der Durchmesser der Frontlinse eine Rolle. Um verschiedene Objektive miteinander vergleichen zu können, wird dieser Wert in Bezug gesetzt zu der jeweiligen Brennweite . Eine typische Lichtstärkenangabe wäre beispielsweise 1:2,0. Der Wert hinter der Angabe „1:“ zeigt die größte Blenden-öffnung des Objektivs an, in unserem Beispiel 2,0.

Bei einer Brennweite von 50 mm würde diese Angabe einem Linsendurchmesser von 25 mm entsprechen, bei einem 85-mm-Objektiv wären es 42,5 mm, bei 135 mm wären es 67,5 mm.

Zoom-Objektive

Galten früher vier oder fünf Objektive als typische Ausstattung eines Fotografen, fi nden Sie heute oft nur ein oder zwei Objektive in der Fototasche – die so genannten Zoom-Objektive. Bei diesen Objektiven

können Sie zwischen zwei Brennweiten stufenlos jede gewünschte Brennweite einstellen. Die Abbildungs-qualität dieser Objektive steht heute jener von Objek-tiven mit festen Brennweiten nicht mehr nach, oft ist jedoch die Lichtstärke konstruktionsbedingt geringer. Dennoch haben sich Zoom-Objektive heute nahezu ausnahmslos durchgesetzt, weil sie ein entsprechend fl exibles Fotografi eren ohne umständlichen Wechsel des Objektives oder, bei fest angebrachten Objektiven, gar der ganzen Kamera erlauben.

Ein typisches Zoom-Objektiv. Der Ring dient nicht wie bei manuellen Spiegelrefl exkameras zur Fokussierung, sondern zur Auswahl der gewünschten Brennweite. Der Abschluss am Ende des Objektivs, das so genannte Bajonett, dient dazu, das Objektiv fest mit dem Kame-ragehäuse zu verbinden und die Datenübertragung zwischen Objektiv und Kamera sicherzustellen.

Zoom-Objektive müssen eine Menge Eigenschaften miteinander verbinden, die sich gegenseitig im Weg stehen. Sie sollen eine möglichst große Brennweiten-Bandbreite bieten, gleichzeitig aber sehr leicht sein und dazu noch bei jeder gewählten Brennweite sehr lichtstark sein. Natürlich sollen die Linsen dabei weder Verzeichnungen noch Farbabweichungen produzieren. Diese eierlegende Wollmilchsau unter den Objektiven ist in der Realität natürlich kaum herzustellen und so sind Zoom-Objektive immer vor allem eines: eine Sammlung von Kompromissen. Im Allgemeinen kön-nen Sie davon ausgehen, dass Zoom-Objektive um so besser sind, je kleiner der Abstand zwischen der kleinsten und der größten einstellbaren Brennweite ist. Als Faustregel gilt, dass die größte Brennweite nicht mehr als dreimal so groß sein sollte wie die kleinste Brennweite, also beispielsweise 28 – 85 mm. Hier fi n-det sich meist ein gelungener Kompromiss zwischen Preis und optischer Leistung. „Superobjektive“, die vom extremen Weitwinkel bis zum lang brennweitigen Teleobjektiv alles abdecken, sind leider oft nicht mehr so toll, wenn es um die optischen Qualitäten geht. Entweder ist einfach die Lichtstärke nicht mehr ausrei-

29

Digitale Fotografi e leicht gemacht

chend oder die Verzeichnungen sind so stark, dass Sie schnell die Lust verlieren, mit einem solchen Objektiv zu fotografi eren. Gute Bilder bestehen aber aus mehr als nur einer guten Schärfeleistung. Und Krümmungen am Bildrand oder andere „Nebeneffekte“ können den Bildeindruck deutlich schmälern.

Welches Objektiv wählen?

Sucherkamera

Bei Sucherkameras fällt Ihnen die Objektivauswahl relativ leicht, denn im Normalfall ist das Objektiv fest in die Kamera eingebaut. Sie müssen also akzeptieren, was der Hersteller Ihrer Kamera eingebaut hat. Erfüllt das Objektiv Ihre Ansprüche nicht, hilft nur, eine neue Kamera auszuwählen. Eine Ausnahme stellen hier nur einige sehr teure Analog-Kameramodelle dar, die einige Wechselobjektive anbieten. Allerdings können sie für den Preis einer solchen Kamera auch bereits eine gute Spiegelrefl exkamera erwerben.

Bei Sucherkameras sollten Sie daher dem Objektiv größtmögliche Aufmerksamkeit widmen. Mehr als alles an der ins Auge gefassten Kamera ist das Ob-jektiv hinterher für die Qualität der Bilder und Ihren Spaß an der Fotografi e verantwortlich. Achten sie auf eine möglichst hohe Lichtstärke , damit Sie mit Ihrer Kompakten auch ohne Blitz fotografi eren können. Gut ist hier eine Lichtstärke von 1:2,8 oder höher. Üblich sind gerade bei günstigeren Kameras leider meist Lichtstärken ab 1:3,5.

Ein Zoom-Objektiv mit typischen Angaben zu Brenn-weite und Lichtstärke.

Zoom-Objektive haben nicht nur eine veränderbare Brennweite , sondern leider auch eine veränderbare Lichtstärke . Haben Sie bei der größten Blendenöffnung beispielsweise noch eine Lichtstärke von 1:3,5, so kann sich dieser Wert bis zur kleinsten Blendenöff-nung deutlich ins Schlechtere verändern. Werte von

1:11 sind dann häufi g die Regel. Solche Werte sind aber für Schnappschüsse ohne Blitzlicht kaum noch geeignet.

Spiegelrefl exkamera

Ein „Super-Zoom“, der einen möglichst großen Brenn-weitenbereich abdeckt, erweist sich aus diesen Grün-den oft als eher unpraktisch, da die Lichtstärke der größeren Brennweiten oft kaum noch ausreicht. Finden Sie also in einem Prospekt für ein Zoom-Objektiv eine Angabe wie „“,5-5,6/28-200 mm“, dann gibt Ihnen das erste Zahlenpaar vor dem Schrägstrich die größte und kleinste Lichtstärke an, die das Objektiv über seine Brennweitenbandbreite bietet. Hinter dem Schrägstrich fi nden Sie dann die Brennweiten in einer „Von-bis“-An-gabe. In unserem Beispiel hat das Objektiv bei seiner kürzesten Brennweite (28 mm) eine Lichtstärke von 1:3,5. Bei der größten Brennweite (200 mm) ist die Lichtstärke jedoch auf 1:5,6 heruntergegangen. Lassen Sie sich also nicht von der zuerst genannten besten Lichtstärke „einwickeln“. Wichtig sollte für Sie sein, ob Sie mit der längsten Brennweite und der dann noch möglichen Lichtstärke noch gut fotografi eren können. Bei der in unserem Beispiel angenommenen Brenn-weite von 200 mm könnte es da mit der Lichtstärke 5,6 schon etwas knapp werden, da Sie – unserer Faustre-gel, keine Verschlusszeit zu wählen, die kleiner ist als die Brennweite, folgend – mit einer 200stel Sekunde fotografi eren sollten. Hier ist dann schon strahlender Sonnenschein gefragt.

Auch wenn ein solcher „Super-Zoom“ also auf den ers-ten Blick verlockend klingt, ist auf den zweiten Blick die Anschaffung eines weniger spektakulären Objektivs sinnvoller. Für den täglichen Fotobedarf sind Sie fast immer auch mit einer maximalen Brennweite von 85 bis 100 mm gut versorgt und können sich den „Luxus“ einer etwas höheren Lichtstärke leisten. Sollten Sie dann merken, dass Sie auch noch längere Brennweiten benötigen, können Sie mit einem zusätzlichen Objektiv, etwa einem mit 70 bis 200 mm Brennweite hier gezielt Ihre Ausstattung ergänzen.

In jedem Fall sollten Sie Ihre Objektivwünsche nicht nur an Ihrem vorgesehenen Kamera-Kaufbudget ausrich-ten, sondern immer auch ein Auge auf die Lichtstärke richten. Verzichten Sie im Zweifelsfall lieber auf ein paar Millimeter Brennweite und greifen Sie zu dem Objektiv, das Ihnen die höhere Lichtstärke bietet. Je höher die Lichtstärke bei längeren Brennweiten ist, um so höher kann auch die gewählte Verschlusszeit sein, was die Gefahr von verwackelten Aufnahmen deutlich reduziert. Außerdem können Sie dann auch da noch fotografi e-ren, wo Sie mit einem anderen Objektiv vielleicht schon auf ein Blitzgerät zurückgreifen müssten.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

30

Welches Objektiv für welchen Zweck?

Das Standardobjektiv

Die Bezeichnung Normal- oder Standardobjektiv für die Brennweite um 50 mm weist darauf hin, dass Sie es hier mit einer Brennweite zu tun haben, die in der Abbildung der Motive unserem eigenen Sehempfi nden sehr nahe kommt. Ein solches Objektiv klingt zwar zunächst nicht besonders aufregend, weil keine auf-fällige Veränderung zu unserer alltäglichen Sichtweise zu erwarten ist, bietet aber doch die Möglichkeit zu spannenden Fotos.

Ein Standardobjektiv mit 50 mm Brennweite.

Standardobjektive sind oft relativ einfach gebaut, kompakt und leicht. Sie gehören meist auch zu den preisgünstigsten Objektiven der Hersteller. Trotzdem verfügen sie über sehr gute optischen Eigenschaften und sind meist sehr lichtstark. Ein Standardobjektiv mit einer Brennweite von 50 bis 55 mm und einer Licht-stärke von 1:1,8 ist damit ein optimaler Begleiter für Aufnahmen unter ungünstigen Lichtverhältnissen und ein guter, weil leichter und kompakter Reisebegleiter.

Weitwinkel - und Teleobjektive

Bei Weitwinkel - oder Teleobjektiven wird die Darstel-lung der Welt mit verschiedenen optischen Tricks so verändert, dass sie einen besonders weiten (Weitwin-kelobjektive) oder engen (Teleobjektive) Ausschnitt wiedergeben.

Die Objektivhersteller bieten für nahezu jeden Zweck die passenden Objektive an. Bisher haben wir von Brennweiten gesprochen, mit denen Sie den fotogra-

fi schen Alltag meistern. Es kann natürlich sein, dass ihnen bereits ganz spezielle Anwendungsbereiche durch den Kopf gehen, die eventuell auch andere Objektive erfordern. Die Tierfotografi e, speziell, wenn es sich um Wildtiere handelt, erfordert beispielsweise möglichst lange Brennweiten. Dies zum einen, weil es nicht jedermanns Sache ist, mit einem 50-mm-Objektiv direkt vor dem Maul eines Löwen zu stehen, zum ande-ren aber vor allem, um die Tiere nicht aufzuschrecken und unbemerkt aus größerer Entfernung den richtigen Moment zum Abdrücken erwischen zu können.

Wenn Sie also an Tiere denken, sollten Ihre Objek-tiv-Überlegungen bei einer Brennweite von 300 mm beginnen und sich bis an die Grenze des Geldbeutels nach oben vorarbeiten. Auch hier benötigen Sie na-türlich eine möglichst hohe Lichtstärke , die sich leider gerade im Bereich der Teleobjektive sehr direkt über den Preis ablesen lässt. Hier geraten Sie schnell in den Bereich von mehreren tausend Euro für ein wirklich gutes Objektiv.

Ein Weitwinkel-Zoom-Objektiv mit einer Brennweite von 17 bis 35 mm.

Wenn dagegen Landschaften die Motive Ihrer Wahl sind, sollten Sie zu einem guten Weitwinkelobjektiv greifen. Auch hier bezahlen Sie für die technische Perfektion solcher Linsen relativ viel Geld. Starke Weit-winkelobjektive, die keine oder nur wenig Verzeichnung bieten, sind recht kompliziert konstruiert und werden aufgrund der relativ geringen Nachfrage entsprechend hochpreisig angeboten.

In beiden Fällen, d.h. bei extremen Weitwinkeln und bei starken Teleobjektiven, treffen Sie übrigens keine Zoom-Objektive mehr an, da die speziellen Anforde-rungen an die optische Qualität der Linsen nur noch feste Brennweiten erlauben.

31

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Klammern wir die speziellen Anforderungen einmal aus, werden Sie für den Anfang mit einem Zoom-Ob-jektiv gut zurechtkommen, das den Bereich von 28 bis 85 oder 100 mm abdeckt. Die Lichtstärke sollte dabei aber nicht zu gering sein. Ein guter Kompromiss zwi-schen Preis und Leistung ist hier beispielsweise 1:4,0 als schlechtester Wert.

Kurze Auswahlhilfe für die digitale KameraSie wissen wahrscheinlich, zu welchem Kameratyp Sie tendieren. Aber trotzdem bleibt das Angebot unü-berschaubar und jede Kamera ist die Einzige, mit der Sie wirklich zufrieden sind und die die besten Bilder für Ihre Zwecke macht. Worauf sollen Sie nun bloß achten, um das richtige Modell auszuwählen?

Natürlich, eine möglichst hohe Aufl ösung sollte es schon sein. Aber was ist sonst noch wichtig? Zunächst sollten Sie darauf achten, dass das Objektiv möglichst lichtstark ist und (vor allem bei Kompaktkameras) einen möglichst weiten Zoom-Bereich abdeckt. Und natürlich muss Ihnen die Kamera im wahrsten Sinne des Wortes passen – die Handhabung der Kamera muss Ihnen liegen und die Kamera muss sich in Ihrer Hand gut anfühlen.

Digitales Wortgeklingel: Viel Lärm um wenig Leistung

Sie wissen ja: Klappern gehört zum Handwerk. Das sagen sich auch die Kamerahersteller und bestürmen Sie mit „Schneller-höher-weiter“-Angaben zu Megapi-xeln und der Zoom-Leistung ihrer Objektive. Wichtig ist da, dass es sich um „echte“ Megapixel handelt und nicht etwa um von der Kamera interpolierte. Denn die Pixel , die die Kamera interpoliert, sind von ebenso schlechter Qualität wie die, die ein Bildbearbei-tungsprogramm produziert. Beim Zoom heißen diese interpolierten Pixel verbrämend digitales Zoom. Auch dieser schöne Name ändert aber nichts daran, dass es sich im Grunde nur um einen Werbeeffekt handelt. Wirkliche Aussagekraft hat nur der „echte“ Zoom, der so genannte optische Zoom.

Beim digitalen Zoom wird eine Art Mini-Bildbearbei-tungsprogramm in Ihrer Kamera gestartet, das das Zentrum Ihres Bildausschnittes vergrößert. Bei dieser Vergrößerung wird aber gleichzeitig die Aufl ösung ver-ringert und die Bildqualität wird sichtbar schlechter.

Der optische Zoom-Bereich ergibt sich bei digitalen Kameras ebenso wie bei analogen Kameras aus einer physikalischen Brennweitenverschiebung des Linsen-systems. Beim digitalen Zoom handelt es sich eher um

eine elektronische Lupe, die den Bildausschnitt per Interpolation vergrößert. Und das geht bekannterma-ßen auf die Qualität.

Automatikfunktionen

Gerade, wenn Sie neu in die Fotografi e einsteigen, kön-nen Komfort-Funktionen wie eine Vollautomatik oder so genannte Kreativprogramme für Porträt-, Sport- oder Landschaftsfotografi e sehr nützlich sein. Speziell die automatische Belichtungsmessung und die Schärfe-einstellung per Autofokus sind heute sozusagen das Pfl ichtprogramm für eine ordentliche Digitalkamera.

Einstellrad für die Automatikfunktionen an einer digi-talen Kompaktkamera. Die Motivprogramme werden hier über die Position „Scene“ ausgewählt.

Einstellrad für die Funktionen an einer digitalen Spie-gelrefl exkamera.

Wenn die Kamera zusätzlich auch noch manuelle Einstellmöglichkeiten bietet, haben Sie später, wenn die Einstiegsphase abgeschlossen ist und die Ansprü-

Digitale Fotografi e leicht gemacht

32

können Sie verschiedene Stufen wählen, zum Bei-spiel „Soft“, „Normal“ und „Hard“. Gemeint ist hier der elektronische Schärfefi lter der Kamera, der den Bildeindruck verbessern soll.

Entscheidend für den Grad der Schärfung ist das Motiv. Während Gegenstände, gerade auch im Nahbereich, oft etwas Nachschärfung vertragen, kann sich die automatische Schärfung bei Perso-nen negativ auswirken, eine unnatürliche Wieder-gabe oder störend hervortretende Hautunreinhei-ten sind die Folge. Der „Porträt-Modus“, den einige Kameras anbieten, reduziert daher auch das auto-matische Nachschärfen . Wenn Ihre Kamera nicht über einen solchen Modus verfügt, es aber erlaubt, die Schärfe einzustellen, sollten Sie für solche Aufnahmen die Kamera auf den kleinstmöglichen Schärfemodus stellen.

Der zweite wichtige Punkt ist die Nachbearbeitung. Wenn Sie Ihre Bilder direkt ohne eine Bearbeitung am PC verwenden wollen, ist eine Schärfung in der Kamera meist sinnvoll, damit der Ausdruck nicht zu fl au aussieht. Wenn Sie aber die Bilder mit einem Bildbearbeitungsprogramm optimieren, können Sie das elektronische Nachschärfen auch am PC durchführen. Oftmals können Bildbearbeitungspro-gramme, z.B. mit der Funktion „unscharf maskie-ren“, wesentlich besser schärfen als die Digitalka-mera. Grundsätzlich sind ungeschärfte Bilddaten besser für die Nachbearbeitung geeignet. Stellen Sie die Schärfung in Ihrer Kamera also lieber zu gering als zu stark ein und bearbeiten Sie die Bil-der gegebenenfalls mit dem Bildbearbeitungspro-gramm nach. Welche Schärfungsstufe Sie für Ihre Kamera wählen sollten, ermitteln Sie am besten durch schlichtes Ausprobieren. Fotografi eren Sie dazu ein Motiv mit starken Kontrasten, zum Bei-spiel schwarzen Text auf weißem Papier. Beim ver-größerten Betrachten am Bildschirm können Sie sehr gut die Schärfung am hellen Schein um die Buchstaben sehen.

Der Schärfeeindruck einer digitalen Aufnahme wird in erster Linie durch eine Anhebung der Kontraste im Bild erreicht. Dazu werden die Kanten, also die Grenzen zwischen hellen und dunklen Flächen, optisch etwas hervorgehoben. Da nun aber die meisten Bildbear-beitungsprogramme diese Technik über verschiedene Filter , die beispielsweise „Schärfen “ oder „Unscharf maskieren “ heißen, deutlich besser beherrschen als Ihre Kamera, ist hier häufi g nur eine geringe Nach-schärfung voreingestellt. Die meisten Digitalkameras erlauben es aber, über ein Menü den Grad der Schär-fung selbst einzustellen, um auch dann richtig scharfe Bilder zu erhalten, wenn man gar nicht erst groß mit dem PC arbeiten möchte.

Typische Optionen für die Scharfzeichnung durch die Kamera sind beispielsweise:

che steigen, mehr Freiheiten bei der Bildgestaltung und haben auch länger Spaß an Ihrer Kamera. Im Idealfall sollten Blende und Verschlusszeit von Hand einstellbar sein, ebenso auch der Weißabgleich und die Form der Belichtungsmessung (Spot-, Integral- oder Mehrfeldmessung).

Verlassen Sie sich beim Weißabgleich nicht nur auf die Automatik. Oft ist die Einstellung per Hand bei speziellen

Lichtsituationen, etwa bei Kunstlicht oder bei Sonnenschein am Meer, deutlich effektiver.

Bereitschaftszeit und Auslöseverzögerung

Digitalkameras arbeiten mit einer Vielzahl elektrischer Funktionen. Die verbrauchen nicht nur Strom, sondern brauchen auch einige Zeit, bis sie startklar sind. Diese „Auslöseverzögerung“, die die Kamera benötigt, bis das Bild scharf gestellt ist, die Belichtung gemessen wurde und ggf. das Bild der vorherigen Aufnahme auf die Speicherkarte geschrieben wurde, sollte möglichst kurz sein, denn in dieser Zeit können Sie nicht auslö-sen. Dauert dieser Vorgang zu lange, verpassen Sie möglicherweise die ein oder andere Gelegenheit für einen Schnappschuss. Gute Kameras arbeiten hier mit einem schnellen Zwischenspeicher und erlauben dann sogar Serienbildaufnahmen.

Aber ich habe doch scharf gestellt – das Nachschärfen

Wenn Sie das erste Mal ein Bild aus einer digitalen Kamera auf Ihrem Bildschirm sehen, sind Sie wahr-scheinlich etwas enttäuscht – das Bild sieht leicht unscharf aus, obwohl Sie doch korrekt scharf gestellt haben. Keine Angst, Sie haben kein plötzliches Au-genleiden und auch der Autofokus ihrer Kamera ist nicht kaputt. Dieser Eindruck der Unschärfe ist völlig normal, denn Digitalkameras sind dafür ausgelegt, dass die Bilder mit einem Bildbearbeitungsprogramm weiterbearbeitet werden und dort erst die endgültige Schärfe erhalten.

„Bildschärfe“ richtig einstellen

In den Menüs vieler Digitalkameras fi nden sich Einstellmöglichkeiten zur Beeinfl ussung der Bild-schärfe. Allerdings hat diese „Schärfe“ nichts mit dem korrekten Fokussieren zu tun, sondern beein-fl usst die Qualität der Bilddatei. Hier ist viel „Schär-fe“ nicht immer gut. Besser ist es, diese Einstellung dem jeweiligen Verwendungszweck anzupassen. Bei einfacheren Digitalkameras gibt es eine solche Einstellmöglichkeit oft nicht, doch in vielen Kame-ras fi nden Sie eine solche Option, die häufi g auf Englisch als „Sharpness“ bezeichnet wird. Hier

33

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Funktion Was tut es?

Automatik Die Kamera ermittelt selbstständig die für das Motiv am besten passende Intensität der Scharfzeichnung.

Normal Die Kamera benutzt eine Standardeinstellung für alle Aufnahmen.

NiedrigDie Konturen und Kontraste werden nur schwach angeho-ben. Die Wirkung ist deutlich geringer als in der Einstellung „Normal“.

Hoch Die Konturen und Kontraste werden deutlich verstärkt.

Nicht schärfenEs wird überhaupt nicht scharf gezeichnet. Das Foto muss in jedem Fall durch ein Bildbearbeitungsprogramm optimiert werden.

Im fertigen Bild machen sich die Einstellungen so bemerkbar:

Die Automatikeinstellung der Kamera.

Das Foto mit der „Standard“-Schärfung.

Eine deutlich geringere Nachschärfung in der Einstellung „Niedrig“.

Die kräftigste Nachschärfung liefert die Kamera in der Einstellung „Hoch“.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

34

Unscharf maskieren

Digitalkameras können natürlich Fotos produzie-ren, die für „Haushaltszwecke“ ausreichen und auch nicht weiter am PC bearbeitet werden müs-sen. Dennoch ist das nachträgliche Schärfen eines der wichtigsten elektronischen Hilfsmittel, wenn Sie Ihr Foto noch weiter selbst gestalten wollen. Im Ge-gensatz zum relativ einfach gehaltenen Schärfefi l-ter der Kamera erlaubt das „Unscharf maskieren “ eine besonders effektive und präzise Regelung der Bildschärfe.

Der grundlegende Vorteil der Schärfung durch das Bildbearbeitungsprogramm ist dabei, dass Sie mit

einem „jungfräuli-chen“ Originalbild arbeiten können, bei dem nicht bereits durch die Kamera Kontrastanhebun-gen hineingerech-net wurden. Diese Schärfung können Sie nämlich kaum noch aus dem Bild entfernen. Am PC hingegen haben Sie die Möglichkeit, ver-schiedene Schärfe-einstellungen aus-zuprobieren oder sogar einzelne Bild-teile auszuwählen, die Sie in bestimm-ter Weise schärfen wollen. Bildbearbei-tungsprogramme wie Photoshop oder auch das kostenfreie Gimp lassen hier

eine deutlich feinere Dosierung der Schärfe zu.

Viele digitale Kameras, besonders aus dem Lager der Spiegelrefl exkameras, schärfen daher die Bil-der nur in sehr geringem Umfang. Oft lässt sich die Schärfung durch die Kamera bei diesen Modellen auch ganz ausschalten. Demgegenüber liefern Kameras, die eher für eine sofortige Verwendung der Bilder gedacht sind, einen deutlich höheren Schärfungsgrad, um beispielsweise das sofortige Drucken der Bilder zu erlauben. Wenn Sie mit einer neuen Kamera liebäugeln, sollten sie daher darauf achten, ob Sie die interne Schärfung der Kamera einstellen oder ggf. sogar ganz abstellen können.

Eines der effektivsten Werkzeuge zur Schärfung ist ein Filter mit dem seltsamen Namen „Unscharf maskieren “. Dieser Filter, der sich in nahezu allen Bildbearbeitungsprogrammen fi ndet, hat seinen

Das völlig ungeschärfte Bild, das mit einem Bildbear-beitungsprogramm nachgeschärft werden muss.

Nachschärfen eines Bildes mit einem Bildbearbei-tungsprogramm. Hier wurde Photoshop mit der Funk-tion „Unscharf maskieren “ eingesetzt.

Das Nachschärfen hat nichts damit zu tun, dass Sie Ihr Bild natürlich korrekt scharf stellen müssen. Die elektronische Korrektur kann zwar minimale Unschär-fen im Bild ausbügeln, soll aber eigentlich nur die Kontrastwerte verstärken. Ein stark nachgeschärftes, unscharfes Bild verliert deutlich an Qualität.

35

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Der nächste Regler, der zunächst etwas Verwirrung hervorruft, ist der Radius. Um ihn richtig einzustel-len, müssen Sie wissen, für welche Zwecke Sie Ihr Bild einsetzen wollen, denn hier sind Bildgröße und die Ausgabeaufl ösung entscheidend. Für bild-schirmbezogene Darstellungen, also etwa Webs-eiten, reicht ein kleiner Radius aus. Gewählt wird

hier meist ein Wert bis höchs-tens 1 Pixel . Ist die Bilddatei grö-ßer und das Ziel, z.B. ein Ausdruck auf einem Foto-drucker, sollten Sie den Wert etwas anheben. Wenn Sie hier et-was experimen-tieren, werden Sie schnell fest-stellen, welche Werte bei glei-cher Stärkeein-stellung die bes-ten Ergebnisse erbringen. In der Praxis setzt man hier meist Werte zwischen 1 und 2 Pixeln ein.

Auf den ersten Blick am plausibelsten ist der Stärkeregler. Hier geht es um die Intensität der Schärfung. Auch hier ist der optimale Wert von Bild zu Bild unterschied-lich und lässt sich nur durch Erfahrung und experi-mentieren herausfi nden. Je nach Foto werden Sie hier mit Einstellungen ab 50 Prozent gute Ergeb-nisse erzielen, allerdings gibt es auch Bilder, die noch eine Schärfung von 150 Prozent gut vertra-gen.

In der Reihenfolge sollten Sie zunächst Radius und Stärke einstellen und erst dann mit dem Schwel-lenwert experimentieren, um die Veränderungen an Ihrem Bild verfolgen zu können.

Zur Beurteilung des Schärfeeindrucks hat „Un-scharf maskieren “ eine so genannte 100-Prozent-Vorschau. Sie sehen in dieser Vorschau einen Aus-schnitt Ihres Bildes in der tatsächlichen Größe und auch die Wirkung Ihrer Filtereinstellung.

Arbeitsablauf für die Bildbearbeitung

Bei der Bearbeitung digitaler Bilder kommt es durchaus auf einen strukturierten Arbeitsablauf an, da einige Arbeitsschritte die Qualität der Bilder deutlich beein-fl ussen. Wichtig ist daher, dass Schritte wie die Bildgrö-

Namen aus einer speziellen Labortechnik der klas-sischen Fotografi e (siehe auch Seite 79). Im Nor-malfall verfügt dieser besondere Schärfefi lter nicht nur über eine Regelmöglichkeit für die Stärke der Schärfung, sondern bietet auch noch Regler für „Radius“ und „Schwellenwert“ an.

Ein typisches Bearbeitungsfenster für den „Unscharf-maskieren “-Filter.

Durch diese drei Regler erlaubt der Filter eine sehr genaue Steuerung des Schärfeeffekts. Aber was hat es mit diesen Reglern auf sich? Zum Teil sind sie gar nicht so einfach zu bedienen – der komplizierteste Regler ist dabei wohl der für den Schwellenwert. Dieser Regler gibt an, wann die Fil-terwirkung einsetzen soll. Der Bezugspunkt dazu ist der Helligkeitsunterschied zweier benachbarter Pixel . Bei verrauschten Fotos können Sie mit die-sem Regler beispielsweise dafür sorgen, dass das Rauschen durch das Scharfzeichnen nicht noch verstärkt wird. Auch Hauttöne lassen sich mit dem Schwellenwert beeinfl ussen. Liegt er hoch, blei-ben die Hauttöne auch bei der Schärfung weich. Hier ist allerdings schon eine gewisse Erfahrung notwendig, um den Schwellenwert im Zusammen-spiel mit Stärke und Radius richtig einzustellen. Meist reicht es für normale Anwendungen aus, den Schwellenwert niedrig zu halten – etwa zwischen 1 und 4 – oder gleich ganz auf null zu setzen. Um es sich hier etwas leichter zu machen, sollten Sie zu-nächst den Regler für den „Schwellenwert“ außer Acht lassen und seinen Wert auf „0“ stellen, sofern er nicht sowieso so voreingestellt ist.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

36

ßenanpassung, die Bearbeitung der Schärfe und das Umwandeln in andere Datei- und Farbformate gegen Ende des Arbeitsablaufes erfolgen. Das Entfernen des Farbrauschens wiederum sollte möglichst als einer der ersten Bearbeitungsschritte stattfi nden.

Wenn Sie ihre Bilder elektronisch nachbearbeiten wollen, sollten Sie als Richtschnur den folgenden Arbeitsablauf berücksichtigen:

1. Falls Sie mit RAW-Dateien gearbeitet haben, wandeln Sie diese in ein verlustfreies Dateifor-mat wie TIFF um.

2. Entfernen sie das Farbrauschen. Dazu gibt es Spezialprogramme oder entsprechende Funktio-nen in Ihrem Bildbearbeitungsprogramm.

3. Korrigieren Sie eventuelle Schiefl agen oder Ver-zerrungen und legen Sie den endgültigen Bild-ausschnitt mit dem „Freistellungswerkzeug“ Ihrer Bildbearbeitung fest.

4. Falls Sie ein Schwarz-Weiß-Bild erzeugen wol-len, wandeln Sie nun das Bild in S/W um.

5. Passen Sie die Tonwerte Ihres Bildes und die Gradation an.

6. Korrigieren Sie Farben und entfernen Sie Störun-gen im Bild.

7. Stellen Sie die Bild-größe und die Aufl ö-sung ein.

8. Bearbeiten Sie die Schärfe, indem Sie nachschärfen oder Weichzeichnen.

9. Erzeugen sie bei Bedarf einen Rah-men für Ihr Bild.

10. Speichern Sie das fertige Bild im TIFF-Format.

11. Legen Sie eine Bild-kopie an, die Sie für verschiedene Anwendungszwecke aufbereiten und konvertieren können, beispielsweise als JPG für die Web-Darstellung. Je nach Verwendungs-zweck müssen Sie hier Größe, Dateiformat und Farbeinstellung anpassen.

Video-Funktionen?

Viele Kameras bieten neben der klassischen Diszi-plin „Foto“ auch die Option, kurze Filme von etwa 30 Sekunden Länge aufzunehmen. Das ist ein nettes Zubehör, aber hohe Aufl ösungen sind hier nicht zu erwarten. Dementsprechend sollten Sie diese Funkti-on nicht in Ihre Entscheidung einbeziehen. Wenn Sie

fi lmen wollen, sollten sie sich einen entsprechenden Camcorder zulegen.

Der Akku

Da die digitale Kamera vollkommen von ihrer Strom-versorgung abhängt, ist die Laufzeit des Akkus ein wirklich entscheidendes Kriterium für die Leistung der Kamera. Stellen Sie sich eine Hochzeits- oder Familienfeier vor, bei der Sie Fotos machen wollen und dann rufen müssen: „Bleibt bitte mal zwei Stunden so stehen, ich muss erst den Akku neu aufl aden.“ Eine lange Bereitschaftszeit sichert Ihnen also nicht nur den Spaß an der Kamera, sondern auch die gute Stimmung in der Familie.

Der ausklappbare Monitor

Einen Bildschirm haben heute die meisten Digitalka-meras. Bei den meisten Kompaktkameras ist er aller-dings fest an der Rückseite der Kamera angebracht. Ein dreh- und schwenkbarer Monitor kann da bei un-gewöhnlichen Perspektiven sehr hilfreich sein – etwa dann, wenn sie über die Köpfe anderer Leute hinweg fotografi eren wollen.

Ausklappbarer, dreh- und schwenkbarer LCD-Bild-schirm an einer digitalen Kompaktkamera. Das Motiv wird zusammen mit weiteren Angaben abgebildet.

Greifen Sie zu: Die Handhabung

Eine Kamera muss gut in der Hand liegen. Wenn das Kriterium nicht erfüllt ist, werden Sie es schwer haben, gute Fotos zu machen, weil Sie immer ein wenig mit dem unhandlichen Gerät hadern werden. Sie sollten daher mehrere Kameras miteinander vergleichen und ruhig auch etwas länger in die Hand nehmen. Machen Sie nach Möglichkeit ein paar Testaufnahmen beim Fachhändler und probieren Sie die Funktionen und Menüs in aller Ruhe aus.

37

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Wenn nicht genug Licht vorhanden ist

Weil auch die Fotografi e den Gesetzen des Herrn Mur-phy unterliegt, ist es leider meist so, dass genau bei den besten Motiven viel zu wenig Licht vorhanden ist. In so einer Situation haben Sie nur drei Möglichkeiten: Entweder, Sie verzichten auf die Aufnahme oder Sie benutzen ein Stativ und belichten unendlich lange oder Sie verschaffen sich mit einem Blitzgerät selbst das Licht, das Sie benötigen.

Möglichkeit eins ist eher eine theoretische Möglichkeit, denn schließlich haben Sie ja eine Kamera ange-schafft, um Fotos zu machen. Da klingt die Idee mit dem Stativ schon viel besser. Und tatsächlich klappt diese Lösung bei nächtlichen Häuserzeilen ganz gut, aber fragen Sie mal Ihre Frau, die mehrere Minuten regungslos verharren soll – natürlich ohne dabei we-niger elegant und entspannt auszusehen. Letzteres können sie natürlich auch dann, wenn es sich nicht um Ihre Frau handelt.

Die für Sie beste Lösung ist also wahrscheinlich das Blitzgerät , das nicht nur die missbilligenden Blicke Ih-res Partners verhindert, sondern sich – im Gegensatz zum Stativ – auch noch bequem in der Fototasche unterbringen lässt.

Das Blitzgerät

Schauen wir uns also ein solches Blitzgerät einmal nä-her an. Blitzgeräte gibt es beispielsweise als Zubehör Ihres Kameraherstellers. Hier heißt das Gerät dann manchmal hochtrabend Systemblitz, weil es genau zu Ihrer Kamera passt. Außerdem gibt es noch Blitzgeräte von anderen Herstellern. Die sind nicht schlechter als das Blitzgerät Ihres Kameraherstellers, tragen aber einen anderen Namen. Manche Blitzgeräte können direkt auf Ihre Kamera gesteckt werden und nennen sich dann Aufsteckblitze, während andere Geräte wie ein großer Griff neben Ihrer Kamera aufragen und Stabblitz heißen.

Alle diese Geräte haben gemein, dass es sich bei ihnen um eine Lichtquelle handelt, die für sehr kurze Zeit sehr viel Licht zur Verfügung stellen kann. Dazu wird ein Kondensator im Blitzgerät über eine Batterie oder einen Akku mit einer hohen Spannung geladen – so um die 300 bis 450 Volt – und im Moment der Aufnahme über eine Blitzröhre schlagartig abgegeben.

Der so abgegebene Lichtimpuls ist extrem kurz. Meist dauert er nur eine tausendstel Sekunde oder weniger.

Damit dieses Licht auch komplett auf den Chip Ihrer Kamera gelangt, muss der Verschluss der Kamera komplett geöffnet sein. Das klingt zwar selbstverständ-lich, ist es aber für den typischen Kameraverschluss gar nicht. Denn der möchte bei kurzen Verschlusszeiten nur einen kleinen Streifen des Bildes freigeben, den er über das Bild wandern lässt. Damit der Verschluss also doch so nett ist, das gesamte Bild zur Belichtung freizugeben, haben die Kamerahersteller die so ge-nannte Synchronisationszeit erfunden.

Die Synchronisationszeit ist die kürzeste Belichtungs-zeit , bei der der Verschluss das ganze Bild gleichzeitig zum Belichten freigibt. Sobald der Verschluss ganz geöffnet ist, wird der Blitz von der Kamera ausgelöst. Moderne Blitzgeräte sind natürlich heutzutage auch mit Elektronik voll gestopft und bieten eine Computer-steuerung an, die den Blitz automatisch stoppt, sobald die benötigte Lichtmenge erreicht wurde. Hier arbeiten Kamera und Blitzgerät eng zusammen und tauschen die Belichtungsdaten aus, damit das Bild nur so viel Licht erhält, wie für die Aufnahme nötig ist. Wenn alles richtig funktioniert, gibt es keine „totgeblitzten“ Motive, bei denen die Lichtmenge aus dem Blitz so hoch ist, dass von dem Motiv auf dem Bild nicht mehr viel zu sehen ist, dafür aber ein heller Lichtfl eck vom Blitz alles überstrahlt.

Bei dieser Blitz-Messung, an der die Kamera maßgeb-lich beteiligt ist, spricht man dann von Blitz-TTL-Mes-sung bzw. Blitz-TTL-Steuerung. Der Vorteil gegenüber der Belichtungsmessung im Blitzgerät besteht darin, dass die Kamera unabhängig von äußeren Umständen wie etwa der Blendeneinstellung das auftreffende Licht messen kann.

Bei einer Steuerung der Blitzmenge durch das Blitz-gerät muss man beispielsweise die am Objektiv einge-stellte Blende auch am Blitzgerät einstellen. Vergisst man da etwas, kann es zu Fehlbelichtungen kommen und in der Folge zu Kommentaren wie: „Und dafür hast Du Dir das teure Ding gekauft?“ Daher sollten Sie in jedem Fall die TTL-Messung durch die Kamera vorziehen.

Was für Blitzgeräte gibt es denn?

Wie schon erwähnt, gibt es bei Blitzgeräten eine ganze Reihe von unterschiedlichen Ausführungen, die sich nicht nur in der Größe, sondern natürlich auch im Preis und in der Leistungsfähigkeit unterscheiden.

Typische Blitzgeräte sind das in die Kamera eingebaute Blitzgerät , das Aufsteckblitzgerät, der Stabblitz und – ein wenig außer Konkurrenz – das Studioblitzgerät.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

38

Woran kann ich die Leistungsfähigkeit des Blitzgerätes feststellen?

Nun ist ja Blitzgerät nicht gleich Blitzgerät. Das merken Sie nicht nur am Preis, sondern auch an der unter-schiedlichen Leistungsfähigkeit der Geräte. Damit Sie diese Leistungsfähigkeit beurteilen und einordnen können, gibt es die so genannte Leitzahl (LZ). Sie gibt an, wie viel Licht das Blitzgerät liefern kann.

Toll, schon wieder eine Abkürzung und eine kryptische Zahl. Was können Sie nun in der Praxis mit dieser Leitzahl anfangen? Die Leitzahl ist festgelegt worden als „Blende mal Entfernung“. Sie können also leicht berechnen, wie weit Ihr Blitz reichen wird, wenn Sie seine Leitzahl kennen. Die Reichweite ergibt sich aus der Leitzahl, dividiert durch den eingestellten Blen-denwert.

Bei computergesteuerten Messungen übernehmen Ihre Kamera und Ihr Blitzgerät allerdings diese Aufga-be. Bei modernen Blitzgeräten wird Ihnen sogar auf ei-nem kleinen Bildschirm angezeigt, welche Reichweite Ihr Blitz hat und welche Blende vorgewählt ist.

In jedem Fall gilt, dass ein Blitzgerät mit einer höheren Leitzahl auch über die höhere Leistung verfügt.

In die Kamera eingebautes Blitzgerät, hier am Beispiel einer Kompaktkamera. Eingebaute Blitzgeräte fi nden Sie aber auch in den meisten digitalen Spiegelrefl ex-kameras.

Eingebaute Blitzgeräte sind sehr praktisch, weil man sie nicht vergessen kann. Leider ist Ihre Leitzahl häufi g sehr gering, sodass sie nur als Notbehelf dienen können.

Typischer „Systemblitz“: das Aufsteckblitzgerät.

Moderne Aufsteckblitzgeräte bieten zahlreiche Automa-

tikfunktionen und gleichen Werte für Filmempfi ndlich-

keit, Blende und Verschlusszeit mit der Kamera ab.

39

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Aufsteckblitze werden auf eine kleine Schiene an der Kamera, den so genannten Blitzschuh, aufgesteckt. Meist ist diese Schiene oberhalb des Suchers zu fi n-den. Aufsteckblitze liefern eine deutlich höhere Leitzahl als der eingebaute Blitz.

Das Stabblitzgerät wird über eine zusätzliche Schiene an der Kamera befestigt.

Stabblitzgeräte werden seitlich neben der Kamera befestigt. Ein Kabel stellt die Verbindung zwischen Blitzgerät und Kamera her. Ihr Vorteil liegt in der meist sehr hohen Leitzahl und einer meist größeren Batterie- bzw. Akku-Kapazität. So kann entsprechend länger oder häufi ger geblitzt werden.

Ein professionelles Studioblitzgerät, das sogar über den PC gesteuert werden kann (nur für den Einsatz am Stromnetz).© broncolor

Studioblitzgeräte spielen aufgrund Ihrer Größe und Leistungsfähigkeit in einer etwas anderen Liga als die zuvor aufgeführten Blitzgeräte. Sie sind weniger mobil und werden im Gegensatz zu den vorgenannten

batteriebetriebenen Geräten fast immer am Stromnetz betrieben. Ausnahmen bilden hier nur wenige spezielle Geräte mit so genannten Akku-Generatoren.

Ein Profi -Blitzgerät mit Akku-Generator. © broncolor

Die Leistung von Studioblitzen wird nicht mit einer Leitzahl angegeben, sondern in Wattsekunden (Ws).

Eine automatische Belichtungsregelung durch die Ka-mera gibt es bei Studioblitzen nicht. Stattdessen wird die benötigte Lichtmenge für die Aufnahme an jedem Blitzgerät (üblich sind 2 bis 5) eingestellt. Über einen Testblitz wird mit einem speziellen Handbelichtungs-messer die einzustellende Blende ermittelt.

Der Blitz in der Praxis

Die Anwendung von Blitzgeräten ist im Grunde heute sehr einfach. Nach dem Einschalten schalten moder-ne Kameras automatisch die Verschlusszeit auf die Synchronisationszeit um. Verfügen Ihre Kamera und Ihr Blitzgerät über eine TTL-Blitzsteuerung, brauchen Sie jetzt nur noch auszulösen, da bei einem entspre-chenden Kameraprogramm auch die Blende für Sie eingestellt wird. Das Scharfstellen wird ja sowieso vom Autofokus übernommen.

Das einzige Problem kann jetzt nur noch darin beste-hen, dass die Leistung Ihres Blitzgerätes möglicherwei-se nicht ausreicht, um Ihr Motiv richtig auszuleuchten. Allerdings können viele Kameras Sie hier auch mit einem entsprechenden Signal warnen, falls die Be-lichtung nicht ausgereicht hat.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

40

Das Blitzlicht ist ein sehr stark gerichtetes Licht. Harte Kontraste und Schlagschatten sind die Folge im fertigen Bild. Diesen Effekt können Sie allerdings verringern, wenn Sie indirekt blitzen, also Ihr Blitzgerät auf eine weiße Wand oder die Decke richten.

Bei der Auswahl eines Blitzgeräts sollten Sie daher auf jeden Fall darauf achten, dass das ins Auge gefasste Gerät nach allen Seiten geschwenkt werden kann. So können Sie dann den Kopf des Blitzgerätes so nach oben kippen, dass Sie das Motiv mit dem Blitzlicht schräg von oben erwischen. Hierbei gilt hilft uns ein Lehrsatz aus dem Schulunterricht weiter: Der Einfalls-winkel ist gleich dem Ausfallswinkel.

Noch besser sind Blitzgeräte, die zusätzlich zum „Hauptlicht“ noch über einen kleinen Zusatzblitz ver-fügen. So können Sie das indirekte Licht noch um ein direktes Licht ergänzen und damit den Bildeindruck verbessern.

Haben Sie auch schon einmal bemerkt, dass bei Großveranstaltungen ausgerechnet die Besitzer von

Kompaktkameras mit ihren doch recht lichtschwachen eingebauten Blitzgeräten auch aus Reihe 65 bei 30 Meter Abstand zum fotografi erten Objekt wie wild blitzen? Bei vielen geschieht das nicht unbedingt aus Unkenntnis der Leistungsgrenze ihrer Kamera, sondern weil das Programm der Kamera den Blitz automatisch einschaltet. Die Automatik interessiert sich leider nicht dafür, ob das Motiv zu weit weg ist – sie merkt nur, dass es zu dunkel ist. Wenn es möglich ist, sollten Sie eine solche Automatik bei Konzertbesuchen oder Fußballspielen abschalten, denn der Blitz verbraucht in einem solchen Fall nur unnötig Energie.

Was soll ich denn jetzt kaufen?

Blitzgeräte gibt es von einer ganzen Reihe von Herstel-lern. Zum einen gibt es die zu Ihrer Kamera passenden Blitzgeräte der Kamerahersteller, zum anderen gibt es Blitzgeräte von Herstellern, die Ihnen ermöglichen, die Blitzgeräte über einen Adapter an verschiedene Kame-ramodelle anzuschließen. Bei den Adaptern hat sich das SCA-System durchgesetzt. Sie können mit diesen Ad-aptern alle SCA-fähigen Blitzgeräte verwenden. Wenn Sie Kameras unterschiedlicher Hersteller besitzen, sind Sie mit einer Adapter-Lösung im Vorteil, da Sie nicht für jede Kamera ein eigenes Blitzgerät benötigen.

Wichtig für Ihre Entscheidung sollte neben der Leitzahl , die möglichst hoch sein sollte, und dem Preis auch die Größe und das Gewicht des Blitzgerätes sein – im-merhin müssen Sie den Blitz mit sich herumtragen, wenn Sie fotografi eren wollen. Und ein guter Blitz, der aufgrund seiner Größe oder seines Gewichtes zu Hause in der Schublade bleibt, hilft Ihnen weniger als ein weniger leistungsstarkes, dafür aber tragbares Modell.

Wichtig ist, dass der Blitz Ihnen erlaubt, verschiedene Belichtungssituationen auszunutzen, also über einen dreh- und schwenkbaren Kopf verfügt.

Wenn es möglich ist, sollten Sie für den eher stati-onären Einsatz zu einem leistungsstarken Stabblitz greifen und ihn um einen handlichen Aufsteckblitz für unterwegs ergänzen. Der Stabblitz kann innerhalb der Reichweite seines Verbindungskabels frei bewegt werden und bietet Ihnen so eine Reihe von Möglich-keiten für spezielle Situationen wie etwa Porträt- oder Makro-Aufnahmen. Der Aufsteckblitz ist demgegen-über leichter mitzuführen und wird auf Reisen der bequemere Partner sein.

Wenn Sie ein gebrauchtes Blitzgerät kaufen wollen, haben Sie eine gute Gelegenheit, hochwertige Geräte recht günstig erwerben zu können. Allerdings sollten Sie einen solchen Blitz gründlich ausprobieren. Speziell der Kondensator kann im Laufe der Jahre an Leistung verlieren, wenn er lange nicht benutzt wurde.

Um eine erste Funktionsprüfung vorzunehmen, können Sie wie folgt vorgehen:

Stellen Sie am Blitz den Automatikbetrieb ein und wählen Sie einen möglichst geringen Blen-denwert.

Wenn Sie nun in geringem Abstand von einer Wand oder einem Blatt Papier o.ä. einen Blitz auslösen (am Blitzgerät befi ndet sich dafür ein Auslöser für Testblitze), sollte nur ein schwacher Blitz abgegeben werden.

Stellen Sie nun eine große Blende ein und wie-derholen Sie den Test mit einem weit entfernten Objekt. Nun sollten Sie einen starken Blitz wahr-nehmen können.

41

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Gute Pfl ege, Herr Doktor ...

Auch ein Blitzgerät ist im Grunde ein typisches Elektrogerät. Entsprechend benötigt es auch ein wenig Wartung. Achten Sie darauf, dass im Gerät keine Akkus oder Batterien auslaufen. Die so hervorgerufenen Kontaktprobleme können Ihren Blitz unter Umständen unbrauchbar machen.

Wie schon erwähnt, kann auch der Kondensator durch langen „Stillstand“ Schaden nehmen. Um die Leistungsfähigkeit des Kondensators zu erhalten, sollten Sie ihn regelmäßig aufl aden. Am einfachsten ist es, wenn Sie Ihr Blitzgerät alle ein bis zwei Monate für einige Minuten einschalten.

Tipps rund ums Blitzen

Um ein Blitzgerät kommen Sie früher oder später nicht herum. Zum Glück sind moderne Blitzgeräte aber wirklich einfach zu handhaben. Einmal auf der Kamera montiert, werden alle Einstellungen von der Automatik der Kamera vorgenommen und Sie können sich ganz auf Ihr Bild konzentrieren.

In weiten Teilen stimmt das, was hier so klingt, als wäre es direkt aus einem Werbeprospekt abgeschrieben, tatsächlich. Trotzdem gibt es Situationen, in denen das Ergebnis des „Geradeaus-Blitzens“ nicht wirklich so ist, wie Sie es erwartet hätten. Ein paar kleine Tricks helfen Ihnen, mehr aus Ihren Blitzaufnahmen zu machen.

Rote Augen

Eines der häufi gsten Probleme bei Blitzaufnahmen sind die so genannten roten Augen. Dabei haben die von Ihnen fotografi erten Personen rot leuchtende Augen, als wären sie geradewegs einem schlechten Horrorfi lm entsprungen. Der Grund dafür ist, dass bei geringer Helligkeit die Pupillen weit geöffnet sind. Ihr Blitz beleuchtet den Augenhintergrund, der das Licht reflektiert. Liegt Ihr Objektiv in Blickrichtung der fotografi erten Person, wird diese Refl ektion des Augenhintergrundes rot auf Ihrem Foto abgebildet. Dieses Phänomen hat eine natürliche Ursache (und ist bestimmt kein Anzeichen einer Augenkrankheit), denn die Retina wird von Adern durchzogen, die für die rote Färbung verantwortlich sind. Der „Rote-Augen“-Effekt

tritt um so stärker auf, je weiter die Pupillen geöffnet sind, beispielsweise in einem dunklen Zimmer.

Vermeiden können Sie dies, indem Sie dafür sorgen, dass die Pupillen nicht sehr weit geöffnet sind. Dies wird von modernen Blitzgeräten und Kameras erreicht, indem unmittelbar vor dem eigentlichen Belichtungs-vorgang mehrere kurze Blitze, die so genannten Vorblitze, gezündet werden. Dadurch wird das Auge angeregt, die Pupille zu schließen. Diese Funktion wird als „Rote-Augen-Reduktion“ bezeichnet und von der Kamera automatisch gesteuert.

Der typische „Rote-Augen “-Effekt.© Nikon GmbH

Reduktion des „Rote-Augen “-Effektes durch Vorblitze.© Nikon GmbH

Eine andere Möglichkeit, die roten Augen zu vermei-den, ist, mit dem Blitzgerät indirekt zu blitzen, also das Licht nach oben an eine weiße Decke zu richten, um den Lichteinfallswinkel in das Auge zu verändern. Durch das jetzt schräg einfallende Licht wird der Augenhintergrund nicht in Richtung des Objektivs refl ektiert.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

42

Schematische Darstellung des indirekten Blitzeinsatzes.© Nikon GmbH

Fiese Schatten

Blitzaufnahmen mit einem üblichen Aufsteckblitz ver-ursachen oft einen hässlichen, harten Schattenwurf, während andere Bildteile unnatürlich hell beleuchtet werden. Das liegt daran, dass das Licht Ihr Motiv direkt von vorn beleuchtet und so die natürlichen, modellierenden Schatten auslöscht. Speziell Gesichter wirken oft zu hell, da sie das Blitzlicht stark in Richtung Kamera refl ektieren. Gleichzeitig werden so genannte Schlagschatten produziert, die für harte, abgegrenzte Schwärzungen unter Nase und Kinn sorgen. Das Bild wirkt so zweidimensional und unnatürlich.

Etwas besser als bei Aufsteckblitzen fällt das Ergeb-nis bei den seitlich neben der Kamera angebrachten Stabblitzen aus – Schlagschatten lassen sich allerdings auch hier nicht vermeiden. Auf Ihrer Aufnahme taucht der Schlagschatten links oder rechts von Ihrem Motiv auf, je nachdem, ob der Stabblitz rechts oder links neben der Kamera angebracht ist.

Auch gegen die Schlagschatten können Sie mit indi-rektem Licht wirkungsvoll vorgehen. Sie benötigen eine Wand- oder Deckenfl äche, die sich als Refl ektor eignet. Diese Fläche sollte weiß sein, damit Sie keinen unbeab-sichtigten Farbstich ins Bild bekommen. Schwenken Sie Ihren Blitzkopf einfach gegen die Decke bzw. die Wand. Sie dient jetzt als diffuse Lichtquelle. Der Blitz strahlt die Wand oder die Decke an und von dort wird das Licht diffus auf Ihr Motiv refl ektiert. Das Licht wird so weicher und löst die tiefschwarzen Schlagschatten auf.

Direkter Blitz.© Nikon GmbH

Indirekter Blitz.© Nikon GmbH

43

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Für dieses indirekte Blitzen benötigen Sie allerdings mehr Leistung als beim direkten Blitzen, da der Weg des Lichts zum Motiv deutlich länger wird. Da die Lichtleistung mit zunehmender Entfernung immer weiter abnimmt, muss Ihr Blitzgerät entsprechend mehr Leistung zur Verfügung stellen, um die gleiche Beleuchtungsstärke wie beim direkten Blitzen zu er-reichen.

Auch über einen auf den Blitz aufgesetzten „Diffusor“ können Sie das Licht weicher machen. Die Wirkung ist nicht die gleiche wie beim indirekten Blitzen, weil hier das Licht immer noch direkt auf das Motiv gerichtet ist. Allerdings ist ein Diffusor eine gute Möglichkeit, auch dort mit weichem Licht zu arbeiten, wo sich kei-ne geeignete Wand oder Decke fi ndet. Dies kann bei Aufnahmen in sehr hohen Räumen hilfreich sein, in denen die Leistung des Blitzgerätes nicht ausreicht. Auch bei farbigen Wänden und Decken oder im Freien ist ein Diffusor eine gute Wahl.

Der Zubehörhandel bietet hier eine ganze Reihe un-terschiedlicher Produkte an, die unterschiedlichste Lichtstimmungen ermöglichen. Achten Sie darauf, dass diese Zubehöre nicht den Sensor Ihres Blitzgerätes verdecken, damit die Automatik des Blitzgerätes nicht beeinfl usst wird.

Hintergrund zu dunkel

Es war eigentlich ein tolles Porträt in der Dämmerung, aber auf dem geblitzten Foto ist der Hintergrund in schwärzeste Nacht getaucht. Auch dieser Effekt ist leicht zu erklären: Die Lichtintensität nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab. Ihr Blitzgerät ist aber so eingestellt, dass das Motiv, also der Vordergrund des Bildes, richtig beleuchtet wird. Der Hintergrund be-kommt von diesem Licht nichts mehr ab und erscheint so im Bild dunkel. Diesem Problem kommen Sie mit zwei Möglichkeiten bei:

1. Verschlusszeit verlängern

Speziell in Räumen können Sie die dort vorhandene Beleuchtung ausnutzen, um den Bildhintergrund zu-sätzlich auszuleuchten. Dazu nutzen Sie nicht die auf den Blitz abgestimmte Verschlusszeit Ihrer Kamera, sondern stellen eine längere Zeit ein. Dazu messen Sie zuerst ohne Blitzgerät mit der Kamera, welche Belichtungszeit bei der von Ihnen gewählten Blende für den Bildhintergrund richtig wäre. Nun stellen Sie eine Verschlusszeit ein, die ein bis zwei Stufen kürzer ist. Um verwackelte Aufnahmen zu vermeiden, sollten Sie jedoch die Verschlusszeit-Faustregel von 1:Brennweite nicht unterschreiten. Nun machen Sie Ihre Aufnahme

mit eingeschaltetem Blitzgerät, damit Ihr Vordergrund auf jeden Fall richtig belichtet wird.

2. Zusatzblitze

Zur Beleuchtung des Hintergrundes eignen sich sehr gut kleine Zusatzblitzgeräte, die sich über einen so genannten Tochterblitzauslöser steuern lassen. Diese kleinen Blitzgeräte feuern Ihren Blitz ab, sobald Sie Ihren Hauptblitz auf der Kamera auslösen.

Richten Sie diese Zusatzblitzgeräte gegen eine Wand oder Decke, um den Raum zusätzlich aufzuhellen. Da diese Geräte relativ klein sind, lassen Sie sich gut auf Schränken oder hinter anderen Möbeln verstecken, sodass sie nicht im Bild zu sehen sind. Ihre Leistung ist relativ schwach, sodass sie die Lichtverteilung in Ihrem Bild nicht unnatürlich verschieben können. Mit ein oder zwei Testblitzen können Sie schnell feststellen, welcher Blendenwert für eine ausreichende Belichtung notwendig ist. Um sicherzugehen, können Sie an der Kamera den Blendenwert um ein oder zwei Stufen erhöhen, damit der Hintergrund im Vergleich zu Ihrem Motiv nicht zu hell erscheint.

Ihr Hauptblitz, also der Aufsteckblitz auf der Kamera, kümmert sich nun um die richtige Belichtung des Mo-tivs, während die Zusatzblitzgeräte den Hintergrund etwas „anheben“.

Aufhellblitzen

Die Sonne lacht – da braucht man doch keinen Blitz. Eben doch. So merkwürdig die Benutzug eines Blitzes bei Sonnenschein zunächst auch scheinen mag, sie kann doch sehr sinnvoll sein. Gerade bei starker Son-neneinstrahlung können harte Schatten entstehen, die man gern „aufl ösen“ möchte. Das auffälligste Beispiel ist sicher die Gegenlichtaufnahme. Das tolle Porträt vor der Kulisse der untergehenden Sonne wird auf dem fertigen Bild leider oft zur Enttäuschung, da der Hintergrund zwar wunderbar wiedergegeben wird, das Gesicht jedoch zu einer Art Scherenschnitt mutiert ist. Ist aber das Gesicht richtig belichtet, bleibt vom Hintergrund nicht hat mehr viel übrig, weil er viel zu hell wird.

Hier hilft nur „aufhellen“. Entweder geschieht dies mit-tels großer Refl ektoren für das Sonnenlicht, die das Licht auf Ihr Motiv werfen, oder mit einem Blitzgerät , das dem Vordergrund die entsprechend notwendige Portion Licht zukommen lässt, während die Belich-tung auf eine korrekte Wiedergabe des Hintergrundes eingestellt ist.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

44

Wenn Sie Ihr Blitzgerät so als Aufhellblitz verwenden, sollten Sie den Blitz etwa ein bis zwei Blendenstufen unterbelichten lassen, damit Sie keine zu starken Schatten erzeugen und die Lichtwirkung natürlich bleibt. Schließlich soll man auf dem Bild hinterher ja nicht sehen, dass es sich um eine Blitzlichtaufnahme handelt.

Hier greifen Sie im Idealfall auf die Option zur Belich-tungskorrektur Ihrer Kamera zurück und stellen einen Korrekturwert von -1 oder -2 ein. Manche Kameras ver-fügen sogar über ein entsprechendes Motivprogramm und nehmen diese Korrektur automatisch vor.

Falls Ihre Kamera nicht über eine entsprechende Kor-rekturfunktion verfügt, stellen Sie an Ihrem Blitzgerät im Automatikmodus einen Blendenwert ein, der um ein bis zwei Blenden unter dem Wert liegt, den die Kamera ohne Blitz als korrekten Belichtungswert ermittelt hat. Ihr Blitzgerät wird nun ein wenig unterbelichten und so ihr Motiv nicht mit der vollen Blitzleistung „totblitzen“.

Eine Alternative zum Aufhellblitzen, welches den Nachteil des „harten“ Lichts hat, stellt eine Aufhellung des Motivs

mit so genannten „Refl ektoren“ dar. Dazu können Sie beispielsweise kostengünstige und leichte weiße Styroporplatten verwenden oder auch auf weißen Karton, ein Betttuch, eine Diaprojektionswand, Alufolie oder die Rettungsdecke aus dem Verbandskasten zurückgreifen – Ihrem Einfallsreichtum sind hier fast keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur das vorsichtige Ausrichten dieser Aufheller, damit Sie die Veränderungen des Lichts auf Ihrem Motiv verfolgen können. Für besondere Effekte können Sie hier auch Farben einsetzen. Bekannt sind beispielsweise goldfarbige Aufheller für eine wärmere Lichtstimmung.

Das eingebaute Blitzgerät

Ein Blitzgerät ist heute fast in jeder Kamera – ob Kompakt- oder Spiegelrefl exkamera – eingebaut. Aufgrund ihrer im Vergleich zu Aufsteck- oder Stab-blitzen geringen Leistung werden diese Geräte oft unterschätzt. Dabei lässt sich auch mit den einge-bauten Blitzgeräten einiges anfangen – sie müs-sen nur richtig eingesetzt werden.

Im Zusammenspiel mit den richtigen Motivpro-grammen eignet sich das eingebaute Blitzgerät beispielsweise sehr gut, um in Schnappschuss-Si-tuationen als Aufhellblitz zu fungieren. Ein weiterer Vorteil: Beim Blitzeinsatz regeln die meisten digita-len Kameras nicht nur Blende und Verschlusszeit ,

sondern auch den ISO-Wert für die „virtuelle“ Film-empfi ndlichkeit. Während bei schlechten Lichtver-hältnissen ohne Blitzeinsatz der ISO-Wert erhöht wird und damit meist auch das störende Bildrau-schen zunimmt, wird für den Blitz ein geringerer ISO-Wert gewählt.

Aber die eingebauten Blitzgeräte haben auch Ihre Grenzen. Ihre Leistung ist aufgrund Ihrer Größe stark eingeschränkt und deckt nur einen Motivab-stand von etwa einem bis vier Metern ab. Ist Ihr Motiv weiter entfernt, dient der Blitz nur noch dazu, Ihre Batterien schneller zu entleeren.

Wichtig beim Einsatz des Blitzes: Achten Sie auf die korrekte Einstellung des Weißabgleichs. Wenn hier nicht „Blitz“ eingestellt ist, werden Ihre Farben im Bild wahrscheinlich nicht korrekt wiedergege-ben.

Farbtemperatur und Weißabgleich Der Weißabgleich ist eine der wichtigsten Möglichkei-ten der digitalen Kamera, um Farben je nach Lichtquel-le richtig wiederzugeben. Die Digitalkamera kann nicht wie etwa die analoge Kamera durch die Auswahl ent-sprechenden Filmmaterials oder spezieller Aufsatzfi lter an unterschiedliche Lichtquellen angepasst werden. Um hier die richtige Farbwiedergabe für Leuchtstoffröh-ren, Glühlampen oder Sonnenlicht zu erreichen, wird beim Weißabgleich auf eine elektronische Regelung zurückgegriffen.

Eine solche Regelmöglichkeit ist notwendig, da unser Auge hier mal wieder deutlich besser arbeitet als jede Kamera. Wir sehen nämlich bei jeder Lichtquelle immer das Gleiche – ein weißes Objekt bleibt für uns immer weiß, völlig unabhängig davon, unter welcher Beleuchtung wir es sehen. Unser Gehirn fi ltert Farbsti-che einfach automatisch aus. Was wir normalerweise nicht sehen, sieht aber unsere Kamera.

Jede Lichtquelle hat eine etwas andere Mischung von rotem, grünem und blauem Licht. Dieses Mischungs-verhältnis wird als Farbtemperatur bezeichnet. Und damit es für den Laien nicht zu einfach wird, haben sich die Profi s nicht nur diesen tollen Begriff ausgedacht, sondern gleich auch noch eine passende Maßeinheit dazu: Die Farbtemperatur wird in Grad Kelvin gemes-sen. So hat etwa die Mittagssonne eine Farbtemperatur von rund 5.500˚ K (˚ K = Grad Kelvin).

Die Kurzform „˚ K“ kann leicht mit der für Computer typischen Abkürzung K für Kilobyte verwechselt werden – zumal

weil einige Broschüren und Prospekte das Gradzeichen (˚) weglassen.

45

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Die Farbtemperatur wirkt sich darauf aus, wie der Speicherchip Ihrer Kamera die Farbe Ihres Motivs sieht. Leuchtstoffröhren sorgen auf Bildern für einen leichten Grünstich, Glühbirnen haben einen höheren Rotanteil.

Über den Weißabgleich interpretiert die Kamera diese Lichtwerte jeweils etwas anders, um diesen Farbstich auszugleichen. Natürlich kann der Weißabgleich aber auch dazu benutzt werden, ganz gezielt bestimmte Farbwirkungen ins Bild zu bekommen.

In fast allen Fällen brauchen Sie sich um den Weiß-abgleich gar nicht weiter zu kümmern – Ihre Digital-kamera verfügt wahrscheinlich über eine Automatik-einstellung, mit der diese Einstellung ohne Ihr Zutun vorgenommen wird. Es gibt aber durchaus Situationen, in denen es besser sein kann, den Weißabgleich selbst einzustellen.

Es kann es passieren, dass trotz automatischem Weißabgleich ein Bild mit Rotstich erscheint oder einen kalten,

blauen Ton aufweist. In solchen Fällen sollten Sie es mit den manuellen Einstellungen für Sonne, Schatten, Glühbirne oder Leuchtstoffröhre versuchen.

Für den Weißabgleich bieten digitale Kameras Einstel-lungen für unterschiedliche Beleuchtungssituationen, die Sie auswählen können:

Eine Aufnahme mit dem automatischen Weißabgleich . Die Kamera misst automatisch die Farbtemperatur und stellt den Weißabgleich entsprechend ein.

EinstellungFarbtem-peratur

(ungefähr)Einsatzbereich

Automatik 4.200 – 8.000˚ K

Die Kamera misst selbsttätig die Farbtemperatur und stellt den Weißabgleich entsprechend ein.

Kunstlicht 3.000˚ K Innenaufnahmen bei Glühlampenlicht.

Leuchtstoff-röhre 4.200˚ K Innenaufnahmen bei Leuchtstoffröhren-Beleuchtung.

Direkte Sonne 5.200˚ K Aufnahmen bei Tageslicht in direkter Sonne.

Blitzgerät 5.400˚ K Aufnahmen mit dem integrierten oder einem externen Blitzgerät.

Wolken 6.000˚ K Tageslichtaufnahmen bei bewölktem Himmel.

Schatten 8.000˚ K Tageslichtaufnahmen, bei denen das Motiv im Schatten liegt.

Weißpunkt setzen –

Eigene, lokale Messung der aktuellen Beleuchtungs-situation, vor allem, wenn unterschiedliche Lichtquellen zusammen treffen.

Der Weißabgleich lässt sich auch einsetzen, um bewusst in die Farbgestaltung der Bilder einzugreifen und besondere Effekte zu erzielen.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

46

Das Bild noch einmal zur selben Zeit, diesmal jedoch mit manuell eingestelltem Weißabgleich in Stellung „Kunstlicht“.

Hier wurde der Weißabgleich auf „Leuchtstoffröhre“ gestellt.

Die Weißabgleichseinstellung „Direkte Sonne“. Sie ähnelt der Einstellung, die auch die Automatik vorge-nommen hat.

Die Einstellung „Blitzgerät “ (ohne dass der Blitz aus-gelöst wurde).

47

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Der Weißpunkt

Einige Digitalkameras erlauben es, einen so genannten manuellen Weißpunkt zu setzen. Hier ermitteln Sie dann den Weißabgleich , der genau zu der Lichtsituati-on passt, in der Sie gerade fotografi eren. Dazu fotogra-fi eren Sie einfach ein weißes Blatt Papier. Damit geben Sie der Kamera an, wie das Weiß unter der aktuellen Beleuchtung aussieht. Die Kamera misst dann die Farbzusammensetzung und stellt den Weißabgleich entsprechend ein.

Anti-Aliasing

Der Begriff „Anti-Aliasing “ oder „Kantenglättung“ beschreibt ein Verfahren, das qualitätsmindern-de Pixeleffekte in digitalen Bildern verhindert, die durch Sampling oder durch Interpolation entstehen können. Solche unerwünschten Effekte können sich beispielsweise als pixelige „Treppenstufen“ an schrägen und rund geformten Motivkonturen be-merkbar machen.

Bei einer Digitalkamera oder einem Scanner ist die Pixelanordnung des resultierenden Digitalbildes bedingt durch die Sensoranordnung des CCD-Sensors. Nicht immer entspricht die Aufl ösung des Digitalbildes auch der physikalischen Aufl ösung des CCD-Sensors. Meist fi ndet nach dem Erfas-sen der Bildinformationen (dem Sampling) eine Umrechnung in eine vorher an der Kamera oder in der Scan-Software eingestellte Bildgröße oder Aufl ösung statt, die nicht mit der physikalischen Aufl ösung des Sensors übereinstimmt. Diese Um-rechnung wird Interpolation genannt. Auch bei ei-ner Bildgrößenumrechnung in Photoshop wird in-terpoliert.

Wenn ein Motiv in zu niedriger Aufl ösung erfasst wird, stehen nicht genügend Pixel zur Verfügung, um die Details fein genug wiederzugeben. Deshalb versteht es sich von selbst, Motive in hinreichend hoher Aufl ösung zu fotografi eren oder zu scannen. Wer trotzdem eine zu niedrige Aufl ösung wählt, sollte sich bewusst sein, dass keine ausreichende Detailtreue zu erwarten ist.

Störende Treppeneffekte können aber auch in den Fällen auftreten, in denen hochaufgelöste Bilder nachträglich auf eine kleinere Bildgröße oder nied-rigere Aufl ösung umgerechnet werden, beispiels-weise in Photoshop. Einerseits verringert sich durch die Verkleinerung die Detailaufl ösung. Das ist, wie oben gesagt, ein unvermeidlicher Effekt. Wenn die angewendete Interpolationsmethode jedoch keine qualitativ hochwertige Umrechnung vornimmt, kann es an den Motivkonturen zu un-gleichmäßigen Abstufungen kommen, die nicht allein auf das Konto der Bildverkleinerung gehen. Solche Effekte sind das Ergebnis eines mangel-haften Anti-Aliasing .

Die Weißabgleichseinstellung „Wolken“.

Der Weißabgleich bei dieser Aufnahme wurde auf

„Schatten“ gestellt.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

48

Blooming

Dieses Phänomen kann bei Digitalkameras beob-achtet werden, wenn die Motivhelligkeit (oder die Helligkeit bei einem Teil des Motivs) so hoch ist, dass die Pixel „übersättigt“ werden. Die Ursache für die Streifen wird auch Blooming oder Smear genannt. Starkes Blooming reduziert den Dyna-mikumfang, die Signalstärke des Blooming ist pro-portional zur Intensität der aufgenommenen Licht-quelle. Bei direkten Aufnahmen einer Leuchtquelle wie einer hellen Lampe oder der Sonne kann der Effekt als vertikale Linie ober- und unterhalb oder rechts und links des intensiven Lichtpunkts gese-hen werden.

Die Abbildungen unten zeigen Beispiele für den Smear-Effekt auf einem Kameramonitor. Der Effekt wird in etwas abgeschwächter Form genauso auf dem fertigen Bild zu sehen sein.

Blooming-Beispiel einer Nikon COOLPIX.

Blooming-Beispiel einer D-SLR.© Nikon GmbH

Die Übersättigung der Pixel führt zu einem Über-lauf der betroffenen CCD-Elemente und das Licht breitet sich dann wie bei einem überlaufendem Wasserbecken in Richtung der verlaufenden Aus-lesewege wie in einem Kanal aus und überfl utet dabei weitere Pixel, sodass am Ende eine weiße Linie entsteht. Der Effekt lässt sich bei einer Kom-paktkamera bereits vor der Aufnahme im Monitor der Kamera beobachten.

Um dem Blooming entgegenzuwirken, hilft es be-reits, eine kleinere Blende (höhere Blendenzahl) einzustellen oder Neutraldichte (ND-) Filter zu ver-wenden.

Moiré

Unter bestimmten Umständen können auf digitalen Bildern, sei es von einer High-End-Digitalkamera oder auch von einem Scanner, streifenförmige, manchmal auch farbige Muster zu sehen sein. Dieser Effekt nennt sich Moiré und wird durch die Überlagerung zweier ähnlicher Muster in einem bestimmten Winkel hervorgerufen. Durch die Über-lagerung der zwei Muster kann ein drittes Mus-ter entstehen, das Moiré. Die folgende Abbildung zeigt, wie durch die Überlagerung zweier quadra-tischer Raster ein neues Moiré-Muster mit runder Ausprägung entstehen kann.

Wie Moiré entsteht. © Nikon GmbH

Um nun dieses Moiré zu reduzieren oder zu besei-tigen, wird ein spezieller Anti-Aliasing-Filter in der Kamera integriert. Ist der Filter zu stark, ist zwar die Gefahr eines Moirés annähernd beseitigt, je-doch wird das Bild dadurch auch weicher und so-mit unschärfer. Ist der Filter zu schwach, ist das Bild zwar absolut scharf, jedoch besteht weiterhin eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Moiré auftritt. Gute Kameras sind darauf ausgelegt, die Balan-ce zwischen Schärfeleistung und Moiré-Unterdrü-ckung zu gewährleisten. Dies heißt jedoch auch, dass in bestimmten Situationen nach wie vor un-vermeidlich Moiré auftreten kann.

49

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Beachten Sie das rot-blaue Muster im unteren Teil der (im Original grauen) Tasche. © Nikon GmbH

Moiré kann mit verschiedenen Techniken vermie-den oder reduziert werden:

1. Verändern Sie die Ausrichtung der Kamera.

Da der Winkel der Kamera zum Objekt das Moi-ré beeinfl usst, kann durch ein leichtes Drehen der Kamera der Winkel derart beeinfl usst werden, dass kein Moiré mehr auftritt.

2. Wechseln Sie die Kameraposition.

Wie oben reduziert oder beseitigt die durch den Positionswechsel erreichte Winkelveränderung das Moiré .

3. Ändern Sie den Fokuspunkt

Moiré wird durch hohe Schärfe und Musterüber-lappung feinster Details erzeugt. Verlegen Sie den Fokuspunkt minimal und reduzieren Sie dadurch das Moiré in den betroffenen Bereichen.

4. Verwenden Sie eine andere Brennweite .

Durch die Verwendung anderer Objektive oder Brennweiten kann Moiré beseitigt werden.

5. Entfernung durch Software.

Bildbearbeitungsprogramme wie Nikon Capture oder Adobe® Photoshop® können Moiré , das im Bildergebnis auftaucht, beseitigen.

In einigen Fällen mag es vielleicht nicht möglich sein, das gesamte Moiré mit nur einer der genann-ten Maßnahmen zu beseitigen, generell wird je-doch eher ein absolut scharfes Bild mit leichtem Moiré dem unschärferen ohne Moiré vorgezogen.

Moiré kann bei allen digitalen Erfassungsgeräten wie Kameras oder Scannern auftreten. Am ehes-ten tritt Moiré jedoch tatsächlich bei Kameras der Spiegelrefl exklasse auf, da Objektive, Sensor und Software darauf ausgelegt sind, absolut kompro-misslos scharfe und detaillierte Ergebnisse zu lie-fern.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass ein Bild auf ei-nem Bildschirm nur in der 100-Prozent-Ansicht ef

fektiv auf Moiré-Effekte geprüft werden kann. Bei anderen, insbesondere kleineren Maßstäben kann ein falsches Moiré durch den Bildschirm hervorge-rufen werden.

Der Scharfmacher: Autofokus Der Autofokus ist für moderne Kameras so selbstver-ständlich geworden, dass ihm kaum noch größere Beachtung geschenkt wird. Dabei handelt es sich doch um eine tolle Sache – Sie drücken kurz auf den Auslöser und schon stellt sich Ihr Objektiv ganz von allein scharf. Und auch noch genau auf Ihr Motiv. Wo-her der Autofokus bloß weiß, was für Sie gerade das Wichtigste im Bild ist?

Nun ist unser Autofokus gar kein so intelligenter Ge-selle. Er nutzt einfach verschiedene Messmethoden, um besonders kontrastreiche Punkte in seinem Mess-bereich zu fi nden, und versucht dann, den optimalen Wert zwischen diesen Punkten durch Verschieben des Objektivs, also durch Scharfstellen, zu ermitteln.

Als Messmethoden helfen ihm bei den meisten Ka-meras die so genannte Spotmessung und die Mehr-feldmessung. Die Spotmessung beachtet nur einen ganz kleinen Bereich, einen Spot, im Bild. Dieser Bereich wird nun scharf gestellt – alles Übrige ist dem Autofokus bei dieser Messmethode egal. Bei der Mehrfeldmessung schaut sich der Autofokus mehrere Stellen im Bild an, um eine gleichmäßige Schärfe zu erreichen – beispielsweise bei Landschafts- oder Gruppenaufnahmen.

Bei so viel Luxus liegt es nahe, dass der Autofokus auch seine Schwächen haben muss. Und tatsächlich, immer wieder gibt es Situationen, in denen ihm das Scharfstellen gar nicht so leicht von der Hand geht. Wenn die Lichtverhältnisse optimal sind, hat der Au-tofokus keine Probleme – wohl aber dann, wenn es dämmrig ist oder das Motiv nur geringe Kontrastwerte aufweist. Da klappt es dann schon ab und an nicht mehr mit dem Scharfstellen. Auch zu schnelle Objekte kann er nur schwer anpeilen – sie bewegen sich oft schneller, als er seinen Schärfeabgleich durchführen kann.

Wenn Sie merken, dass Ihr Autofokus „bockig“ reagiert, sollten Sie am besten eine andere Stelle in Ihrem Motiv auswählen und einfach noch einmal fokussieren. Meist reicht eine kleine Änderung der „Blickrichtung“ aus, da-mit der Autofokus wieder ordentlich scharf stellen kann. Und wenn nun gar nichts mehr geht, beispielsweise, weil es einfach schon zu dunkel für den Autofokus ist, greifen Sie durch und schalten den Autofokus aus. Die meisten Kameras erlauben es Ihnen immer noch, auch von Hand scharf zu stellen.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

50

Gruppenfotos können leicht der präzisen Messung durch den Autofokus zum Opfer fallen.

Stellen Sie hier auf die erste oder letzte Reihe Ihrer Gruppe scharf, kann es leicht passieren, dass die restlichen Reihen nicht mehr ausreichend scharf abgebildet werden. Sinnvoller ist es, einen Punkt in der Mitte zwischen den Reihen anzuvisieren. So wird alles, was sich unmittelbar vor und hinter diesem Punkt befi ndet, noch scharf abgebildet. Im Falle einer Gruppe haben Sie so die beste Chance, dass alle Beteiligten in ausreichender Schärfe aufs Bild kommen.

Um bei Landschaftsaufnahmen für einen guten Schärfeverlauf zu sorgen, stellen Sie auf das vordere Drittel des Bildes scharf.

Um bewegte Motive gut einzufangen, müssen Sie ein wenig mit ihrer Kamera spielen, um den besten Auslösezeitpunkt zu ermitteln. Sie müssen nämlich hier auf einen Punkt scharf stellen, der auf dem Weg ihres eigentlichen Motivs liegt. Wenn Sie nun zum richtigen Zeitpunkt auslösen, ist Ihr Motiv im Moment des Auslösens genau an dem Punkt, auf den Sie scharf gestellt haben

Motivprogramme Die meisten digitalen Kameras verfügen über so ge-nannte Motiv- oder Szeneassistenten für typische Auf-nahmesituationen. Diese Assistenten sind im Grunde nichts anderes als kleine kamerainterne Programme, die alle typischen Einstellungen für bestimmte Auf-nahmesituationen, etwa Porträt- oder Landschafts-aufnahmen, kennen und die Kamera entsprechend einstellen. Oft kann gerade mit diesen Assistenten in den jeweiligen Situationen ein ausgewogeneres und stimmungsvolleres Ergebnis erzielt werden, als wenn die Kamera im Standard-Automatikmodus ein-gesetzt wird.

Solche vordefi nierten Motivprogramme machen es auch ungeübteren Fotografen möglich, in der jeweili-gen Situation die Stimmung einfangen zu können. Je nach Kamera können die Motivprogramme über ein Einstellrad oder über das Kameramenü ausgewählt werden.

Nachfolgend fi nden Sie einige typische Motivprogram-me , die es so oder mit ähnlichen Bezeichnungen in vielen digitalen Kameras gibt. Die hier gelisteten Bei-spiele stammen von einer Nikon Coolpix, gelten aber vom Prinzip her auch für andere Kameras.

An einem solchen Einstellrad werden die Motivpro-gramme der Kamera aktiviert. Die einzelnen Motivpro-gramme werden dann über ein Menü im Sucher oder auf dem LCD-Bildschirm ausgewählt.

Wenn der Speicherchip lahmt

Nun haben Sie mit der die Digitalkamera schon eine ganze Menge Bilder gemacht. Das Tolle ist ja, daß bei der Digitalkamera die Fotos auf einer Speicherkarte landen, die man nahezu unendlich neu mit Bildern beschreiben kann. Aber vielleicht haben Sie es auch schon bemerkt: Das Speichern und Laden von Bildern dauert nach einiger Benutzung plötzlich länger als zum Zeitpunkt, als die Speicherkarte noch ganz neu war.

Grund dafür ist, daß sich die Speicherkarte ganz ähnlich verhält wie eine Festplatte – der Speicher ist irgendwann stark fragmentiert.

Die Daten sind dann kreuz und quer über die Speicherkarte verteilt, dazwischen liegen unterschiedlich große Lücken, in die die nächsten Fotos hereingeschrieben werden. So können sie nicht mehr „am Stück“ auf die Speicherkarte gebracht werden, sondern müssen „in Häppchen“ verteilt werden. Das kostet Zeit.

Um Ihre Speicherkarte wieder fl ott zu machen, sollten Sie von Zeit zu Zeit die Speicherkarte komplett entleeren und neu formatieren. Danach werden die Bilder wieder eine Zeitlang „am Stück“ auf die Karte geschrieben. Etwas Bremsen können Sie die Verlangsamung auch, indem sie immer nur das jeweils zuletzt aufgenommene Foto löschen. Löschen Sie auch Bilder aus der Mitte der Bildersammlung, entstehen wieder die tückischen Dateilücken.

51

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Motivprogramm Was es macht

Porträt Das Hauptmotiv wird gegen den Hintergrund herausgestellt, der unschärfer dargestellt wird. Dadurch wird eine größere Tiefenwirkung erzielt, die das Bild dynamischer wirken lässt. Die Kamera versucht, eine möglichst weit geöffnete Blende zu verwenden, da auf diese Weise die Tiefenschärfe abnimmt und der Hintergrund durch die Unschärfe verschwimmt. Die Aufmerksamkeit des Be-trachters wird so auf das Hauptmotiv gelenkt. Wie stark das Motiv herausgestellt werden kann, ist abhängig von der Menge des Lichts, das in der jeweiligen Situation vorhanden ist.

Party/Innenaufnahme Dieser Modus ist speziell für stimmungsvolle Aufnahmen in Innenräumen gedacht. Bei herkömmlicher Blitzbelichtung würde das Motiv korrekt ausgeleuchtet, wäh-rend der Hintergrund in der Regel unterbelichtet ist. Durch das Motivprogramm wird der Hintergrundbereich durch verlängerte Belichtungszeiten mit in Szene gesetzt, während der Blitz die Aufnahme entsprechend aufhellt. So bleibt eine warme und natürliche Stimmung, wie sie beispielsweise durch Kerzenlicht ge-geben ist, erhalten.

Strand/Schnee Ein Motivprogramm, um die Helligkeit und Brillanz von Schneefeldern, Stränden und sonnenbeschienenen Wasserfl ächen lebendig einzufangen. Das Fotogra-fi eren in derlei Situationen kann oft sehr schwierig sein, da heller Sand und Schnee die Kamerabelichtungsmessung täuschen können und auf diese Art und Weise eine falsche, oft zu dunkle Belichtung hervorgerufen wird. Vielleicht sind Ihnen schon einmal Urlaubsaufnahmen untergekommen, in denen Personen in grauem oder pinkfarbenem Schnee Ski fahren? Dieser Effekt kann durch solche Fehlbelichtungen auftreten. Mithilfe dieses Motivprogramms kann die Kamera die Lichtsituation kompensieren und eine korrekt belichtete Aufnahme erzeugen.

Landschaft Findet Verwendung bei der Aufnahme von Landschaften und betont die Linien, Farben und Kontraste der Aufnahmen, z.B. bei Wäldern oder Wolkenkratzern. Dieses Programm ist auch bei Aufnahmen durch Fens-terscheiben empfehlenswert, wenn beispielsweise Bilder aus hohen Häusern, Zügen, Autos oder Flugzeugen heraus gemacht werden, wo ansonsten der Autofokus durch eventuelle Refl exionen auf den Glasfl ächen irritiert werden kann. Im Landschaftsmodus stellt die Kamera den Fokus automatisch auf unendlich und wählt eine Blende, die die in der Situation maximal mögliche Tiefenschärfe bietet.

Sonnenuntergang Sonnenauf- und Untergänge sind bei dem Versuch, die Farbvielfalt in vollem Um-fang darzustellen, stets eine Herausforderung für den Fotografen. Sie benötigen eine genau Belichtung, um die optimale Darstellung zu treffen.

Nachtporträt Das Nachtporträt wird verwendet, um ein Gleichgewicht zwischen dem Hauptmo-tiv im Vordergrund und dem angestrahlten Hintergrund zu erzeugen. Die Kamera kombiniert das Blitzgerät mit langen Belichtungszeiten. Mit dem Blitz wird das Motiv im Vordergrund ausgeleuchtet, während die lange Belichtungszeit dafür sorgt, dass die Szenerie im Hintergrund gut aufgenommen wird. Beachten Sie, dass bei einer solchen Aufnahme aufgrund der Belichtungszeit das Bild verwa-ckeln kann. Verwenden Sie daher bitte ein Stativ oder legen Sie die Kamera auf eine feste Unterlage wie z.B. eine Mauer.

Nachtaufnahme Dieses Programm ähnelt der Landschaftsaufnahme, verwendet jedoch längere Belichtungszeiten und wird eingesetzt, um erstaunliche Nachtaufnahmen, z.B. von Landschaften oder Städten, zu realisieren. Meist wird eine Rauschunterdrückung automatisch zugeschaltet, um eventuelles Bildrauschen zu minimieren und für ein klares Bild zu sorgen. Beachten Sie, dass eventuell Verwackelungen auftreten können. Versuchen Sie daher, eine stabile Kameraposition zu gewährleisten.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

52

Motivprogramm Was es macht

Nahaufnahme Zur Realisierung von Aufnahmen im Nahbereich, z.B. von Blumen, kleinen Tieren oder auch kleinen Gegenständen. Beachten Sie, dass die minimale Aufnahme-distanz abhängig vom Kameratyp und der verwendeten Brennweite ist.

Feuerwerk Mithilfe langer Belichtungszeiten werden die Muster explodierender Feuerwerks-körper aufgezeichnet. Eine leichte Belichtungskorrektur hilft dabei, Fehlbelich-tungen zu vermeiden. Beachten Sie, dass auch bei einem solchen Programm die Gefahr von verwackelten Aufnahmen nicht ausgeschlossen ist. Stabilisieren Sie die Kamera daher möglichst gut.

Museum Museen sind voller interessanter Motive und Objekte, die es zu fotografi eren lohnt – nur ist die Fotografi e in den Räumen mit Blitz meist verboten. Mit diesem Programm können Sie das Gewünschte trotzdem fotografi sch festhalten, ohne gegen Vorschriften zu verstoßen. Dieser Modus eignet sich auch für viele an-dere Situationen, wo ein Blitz nicht angebracht sein mag. Die Kamera schaltet automatisch den Best Shot Selector ein (eine Betriebsart, bei der nur das beste und schärfste Bild einer ganzen Serie gespeichert wird).

Mehrfachbelichtungen Zwei aufeinander folgende Aufnahmen werden zu einem Bild zusammengeführt. Machen Sie die erste Aufnahme wie gewünscht. Das Bild wird nun wie ein Geis-terbild über den Bildausschnitt auf dem Monitor gelegt, um bei der Komposition der zweiten Aufnahme als Orientierung zu dienen. Wählen Sie einfach den Aus-schnitt für die zweite Belichtung und drücken Sie auf den Auslöser.

Dokumentkopie Da die meisten herkömmlichen Kameras ihre Belichtungsmessung auf ein neutrales Grau mit 18%iger Deckung abstimmen, kann das Fotografi eren eines weißen Objekts manchmal nicht die gewünschten Resultate erbringen – was in Natura Weiß war, wird im Bild als Neutralgrau abgebildet. Mithilfe des Kopier-modus können Sie Aufnahmen von Papieren, White-Boards, Drucksachen oder Geschäftskarten machen und trotzdem das Weiß und die Kontraste erhalten. Farbige Texte oder Zeichnungen werden jedoch unter Umständen nicht eindeutig abgebildet, da der Kopiermodus auf die Duplizierung von Schwarz-Weiß-Doku-menten ausgelegt ist.

Gegenlicht Wird das Motiv von hinten angestrahlt und die dem Fotografen zugewandte Motivseite liegt dadurch im Schatten, hilft das Motivprogramm Gegenlicht. Diese Funktion bietet sich unter anderem auch für die Fotografi e von Menschen mit Hüten an, da der automatisch zugeschaltete Blitz die im Schatten liegenden Partien aufhellt und somit das Motiv wesentlich besser zu erkennen ist.

Sport Die Einstellung Sport hilft beim Fotografi eren schneller, bewegter Objekte. Diese Funktion ist häufi g bei Kameras anzutreffen, die nicht über eine manuelle Be-lichtungssteuerung verfügen. Die Kamera verwendet eine möglichst kurze Ver-schlusszeit, um die Bewegung des Objekts einzufrieren, und hilft so, dynamische Sportaufnahmen umzusetzen.

Dämmerung Dieses Motivprogramm liefert die korrekten Einstellungen, um die einmalige Stim-mung kurz vor Sonnenaufgang oder auch kurz nach Sonnenuntergang im Bild festhalten zu können. Die Kamera verwendet eine Langzeitbelichtung, um diese Aufnahmen umzusetzen. Dabei wird die Rauschunterdrückung zugeschaltet, um das störende Rauschen zu minimieren und klare Bilder zu ermöglichen.

53

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Bilder gestaltenDas Erste, was Ihnen begegnet, wenn Sie fotografi e-ren, ist nicht etwa die Kamera oder ein tolles Motiv, sondern es sind gute Ratschläge. Davon gibt es ganz viele, jeder kennt die besten und manche widerspre-chen sich sogar.

Hören Sie sich alles an, probieren Sie das ein oder andere aus (es könnte ja etwas dran sein), aber ma-chen Sie sich nicht anhängig von dem, was da als ver-meintlich einzig richtige Sichtweise auf Sie einströmt. Wichtiger ist es nämlich, dass Sie nach Ihren Vorstel-lungen fotografi eren. Sie selbst müssen sich mit Ihren Bildern und der Art, wie Sie fotografi eren, wohl fühlen. Setzen Sie also mehr auf ihre Kreativität und weniger auf all die gut gemeinten Ratschläge. Immerhin sagte ja schon ein ehemaliger Bundeskanzler: „Wichtig ist, was hinten rauskommt.“

So ist nicht alles, was als vermeintlich eisernes Gesetz dargestellt wird, immer auch das Richtige. Denn Foto-grafi eren hat sehr viel mit Sehen zu tun und noch mehr mit Sichtweisen. Sie sollen Ihre Sichtweise in Bilder umsetzen, nicht die der Freunde und Bekannten.

Vergessen Sie also getrost Dogmen wie: „Ein Porträt darf nicht im Querformat aufgenommen werden.“ Oder: „Der Horizont eines Landschaftsfotos darf nicht durch die Bildmitte verlaufen.“ Oder: „Motive müssen in Le-serichtung fotografi ert werden“, oder: „Jedes Bild muss nach dem goldenen Schnitt gebaut sein.“ Natürlich ist das alles nicht falsch, aber es ist zum einen kein Zwang. Ihr Bild geht nicht in Flammen auf, wenn Sie die eine oder andere Regel nicht befolgen. Und zum anderen muss die Darstellung zu Ihrem Motiv und Ihrer Sichtweise passen.

Nutzen Sie lieber alles, was Ihnen in die Finger kommt, um Bilder zu machen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und experimentieren Sie mit Licht, Farbe, Form, Schärfe und Bewegung. So lernen Sie am besten Ihre Kamera kennen und bekommen ein Gespür für Ihre ganz persönliche Art zu fotografi eren.

Verlassen Sie einfach einmal die ruhige und bequeme Zentralperspektive und platzieren Sie ihr Motiv außer-halb der Mitte. Sie werden staunen, wie dynamisch und spannend ihre Bilder dadurch wirken können. Oder schneiden Sie einfach die Bildfl äche auf das wesentliche zusammen.

Ihr Motiv steht auch immer in Bezug zu seiner Um-gebung. Nehmen Sie markante Punkte, Linien oder Flächen zu Hilfe, um den Betrachter mit diesen Ele-menten durch Ihr Bild zu führen. Mit horizontalen oder diagonalen Linien können Sie beispielsweise den Blick des Betrachters gezielt durch das Bild wandern lassen und auf Ihr Motiv lenken.

Wenn die Kamera neu ist, wird oft fotografi ert, „was das Zeug hält“. Dabei möchte man dann alle Eindrücke auf

einmal aufs Bild bekommen. Hier können Sie mehr erreichen, wenn Sie sich auf das Wesentliche beschränken und nur das „ins Bild nehmen“, was Sie auch fotografi eren wollen. Zu viel Bildelemente können ihr Motiv untergehen lassen – machen Sie lieber zwei oder drei Bilder mit verschiedenen Motiven.

Der goldene Schnitt

Eine der universellen Gestaltungsregeln für den Bild-aufbau ist ein echter Klassiker: der goldene Schnitt. Diese schon aus der Antike bekannte Regel harmo-nischer Proportionen kann Ihnen dabei helfen, inter-essante und spannende Fotos zu gestalten.

Die Idee des goldenen Schnitts ist an sich recht ein-fach. Es soll das Idealmaß sein, nach dem Linien und dementsprechend auch Bilder aufgeteilt werden, um besonders harmonisch zu wirken. Diese Aufteilung nach rund 38 und 62 Prozent der Länge bzw. Höhe des Bildes. Wenn Sie an diesen Stellen Linien auf Ihr Bild zeichnen würden, hätten Sie ein Gittermuster mit neun Feldern vor sich.

Ein Foto, aufgeteilt nach dem goldenen Schnitt.

Um ein gut aufgeteiltes Foto zu erzielen, sollten Sie Ihr Motiv möglichst auf einen der Schnittpunkte der Linien legen. So kann ein Porträt mit einem seitlich versetzten Gesicht ansprechender wirken als ein mittig abgebil-detes Motiv. Versuchen Sie einfach einmal, nach dem – meist mittigen – Scharfstellen den Bildausschnitt noch einmal zu verändern. Das Ergebnis kann ganz verblüffend sein. Achten sie auch darauf, ob die Blick-richtung der Person „in das Bild hinein“ verläuft.

Aufwändiger ausgestattete Kameras erlauben es zum Teil, ein Raster in den Sucher oder auf den LCD-Bild-schirm einzublenden, mit dem Ihnen die Gestaltung solcher Bildaufteilungen erleichtert werden soll.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

54

Langzeitbelichtungen mit der Digitalkamera

Die moderne Digitalkamera erlaubt es, über Rauschunterdrückungsalgorithmen und verschie-dene Kontroll- und Einstellungsmöglichkeiten problemlos Langzeitbelichtungen durchzuführen. Damit steht Ihnen auch mit der Digitalkamera eine ungeheure Motiv-Vielfalt zur Verfügung. Und auch hier gibt es auch einige Punkte zu beachten:

Langzeitbelichtungen, die mindestens zwei Sekun-den, meist aber noch länger dauern, sind enorm verwackelungsanfällig. Entsprechend ist hier ein fester Stand notwendig. Optimal ist es, wenn Sie die Kamera auf ein Stativ schrauben können, aber auch eine Mauer, ein Tisch oder etwas ähnlich Standfestes helfen, das Bild ohne störende Wack-ler zu machen.

Neben dem Verwackelungsproblem haben Sie aber auch noch mit dem Rauschen des Bildsensors zu kämpfen. Wird Ihre ISO-Einstellung automatisch heraufgesetzt – wovon bei einer Langzeitbelich-tung auszugehen ist –, kann sich das Bildrauschen störend bemerkbar machen. Sie sollten daher, wenn möglich, die Empfi ndlichkeit manuell auf den niedrigsten ISO-Wert einstellen (meist ISO 100 oder 200).

Ebenfalls eine Rolle spielt der Weißabgleich , den Sie ebenfalls manuell auf die Hauptlichtquelle ein-stellen sollten, also beispielsweise Glühlampen-licht.

Wenn Sie Ihre Aufnahme gemacht haben, sollten Sie über den LCD-Bildschirm überprüfen, ob die Belichtung gelungen ist. Machen Sie, wenn Sie sich nicht sicher sind, noch weitere Aufnahmen, bei der Sie die Belichtung um ein bis zwei Blende-stufen nach oben und nach unten korrigieren. An Ihrem heimischen PC können Sie dann die beste Aufnahme auswählen.

Elektronisches Fotoalbum schafft OrdnungNach einer Weile haben sich bei den meisten An-wendern eine ganze Menge digitaler Fotos, Grafi -ken und Internet-Bilder angesammelt. Um da die Übersicht zu behalten, ist ein digitales Fotoalbum eine praktische Sache. Oft möchte man aber seine Bilder nicht nur sortieren, sondern auch noch ein wenig bearbeiten

Für diese Zwecke ist beispielsweise das „Photo-shop Album“ der Softwareschmiede Adobe (http://www.adobe.de) gut geeignet. Mittlerweile bietet Adobe nämlich auch eine kostenlose Version die-ser praktischen Software an. Mit der „Photoshop Album Starter Edition“ können Sie bequem Fotoal-ben anlegen und verwalten und auch einige Bear-beitungsfunktionen nutzen.

Tipps für Nahaufnahmen• Achten Sie in Ihrem täglichen Umfeld auf gute Motive. Manchmal lohnt sich der Einsatz einer Lupe oder auch schon ein anderer Blickwinkel.

• Arbeiten Sie mit dem Monitor Ihrer Digitalkamera. Der Sucher zeigt bei kurzen Abständen nicht den ganzen Bildausschnitt.

• Achten Sie darauf, dass bei Nahaufnahmen nur wenig Licht auf den Chip fällt. helfen Sie sich mit weißer Pappe zum Aufhellen des Motivs.

Available Light – wo das Licht reichen muss

Der Begriff „Available Light “ klingt nicht nur, weil es ein typischer Anglizismus ist, hochprofessionell. In der Tat geht es hier um eine durchaus anspruchsvolle Fototechnik, nämlich die Ausnutzung des vorhandenen Lichts. Hier wird bei den Lichtverhältnissen fotografi ert, die man vorfi ndet, um die Original-Lichtstimmung so detailgetreu wie nur möglich aufzunehmen. Da ist es klar, dass Zusatzlampen, Blitzgeräte, Baustrahler und sonstige Lichtquellen nicht eingesetzt werden können. Oft gerät man als Hobbyfotograf weniger aus künstlerischem Anspruch als aus Notwendigkeit in die Situation, mit dem fahlen Licht in Tante Amalias Wohnzimmer auskommen zu müssen. Auch in Kon-zerten und Museen darf meist nicht mit Blitzgeräten gearbeitet werden, sodass das existierende Licht das Maß aller Dinge ist. Und natürlich gibt es reichlich Gelegenheiten, bei denen ein Blitz die tolle Stimmung völlig erschlagen würde – ob bei der Weihnachtsfeier oder dem romantischen Dinner bei Kerzenlicht.

Wenn Sie in die Lage kommen, mit Available Light arbeiten zu müssen oder zu wollen, sollten Sie über ein möglichst lichtstarkes Objektiv verfügen und ge-gebenenfalls über ein Stativ oder die Möglichkeit, die Kamera verwackelungsfrei zu postieren. Wenn Sie nun auf die Technik der Langzeitbelichtung zurückgreifen, können Sie auch die ISO-Werte Ihrer Kamera in Ab-hängigkeit von der Situation so gering wie möglich hal-ten. Für die Wahl des möglichen ISO-Wertes müssen Sie mit Ihrer Kamera ein wenig experimentieren. Bei einigen Geräten ist bereits bei ISO 400 das Bildrau-schen übermäßig hoch, bei anderen können Sie viel-leicht bis ISO 800 gehen. Versuchen Sie, die Blende soweit wie möglich zu schließen – zumindest so weit, dass Sie noch mit einer vertretbaren Verschlusszeit auslösen können –, um eine möglichst hohe Schär-fentiefe zu erhalten.

55

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Druck machenDas Arbeiten am PC ist zwar eine feine Sache, aber oft möchten Sie doch das, was Sie auf dem Bildschirm sehen, auch schwarz auf weiß zur Hand haben. So hat das Papier noch lange nicht ausgedient und ein Drucker gehört zum unerlässlichen Zubehör am PC-Arbeitsplatz. Mit einem modernen Farbdrucker können Sie Ihre Bilder sofort in beachtlicher Qualität drucken.

Jetzt müssen Bilder her

Natürlich wollen Sie Ihre schönsten Bilder nicht nur am Bildschirm Ihres PC betrachten, sondern auch Abzüge davon haben, um ein klassisches Album damit zu füllen oder auch mal das ein oder andere gelungene Bild in einer ansprechenden Größe an die Wand zu hängen. Aber was ist jetzt das Sinnvollste? Sollen Sie einen Drucker anschaffen? Ist es besser, die digitalen Bilder ins Fotolabor zu schicken?

Die Antwort ist hier, wie leider so oft, ein klares Jein. Es hängt schlichtweg von Ihren Ansprüchen und Ih-rem Geldbeutel ab. Der unmittelbarste und schnellste Weg zum Foto auf Papier führt über Ihren heimischen Drucker . Mit ihm können Sie zu jeder Zeit durchaus hochwertige Fotoabzüge produzieren. Allerdings sind Sie hier meist im Format beschränkt, da die meisten Drucker für den Hausgebrauch nur bis zum üblichen DIN-A4-Format drucken können. Nur einige wenige Geräte können auch A3-Formate drucken. Größere Bilder sind jedoch mit vernünftigem Aufwand zu Hause kaum zu realisieren. Außerdem fallen hier auch nicht unerhebliche Druckkosten an.

Für den Fotodruck zu Hause kommen drei unter-schiedliche Druckverfahren in Frage, die jedoch ganz unterschiedliche Qualität bieten:

Laserdrucker Laserdrucker , vor allem solche, die auch Farben dru-cken können, sind relativ groß und in der Anschaffung auch recht teuer. Erst ab 400 Euro aufwärts ist ein solcher Drucker im Handel erhältlich. Laserdrucker arbeiten ähnlich wie Kopiergeräte und bringen über elektrostatische Ladung Tonerpulver auf das Papier. Das Verfahren ist gerade bei den Farblaserdruckern nicht unkompliziert und der Toner schlägt als Aus-tauschkartusche auch mit einem relativ hohen Preis zu Buche. Dafür hält eine solche Tonerkartusche auch recht lange. Wesentlich nachteiliger ist jedoch die Druckqualität. Sie ist eher auf farbige Geschäftsgra-fi ken ausgelegt und nicht auf die differenzierte Farb-gebung von Fotografi en. Entsprechend kommen auch teurere Geräte noch nicht an die Bildqualität typischer Tintenstrahldrucker heran.

Fotos werden oft mit verfälschten Farben wiedergege-ben, dafür sind die Druckkosten mit etwa zehn Cent noch recht niedrig angesiedelt.

Foto- oder Thermosublimations-drucker

Diese Geräte sind gewissermaßen die Fotospezialisten unter den Druckern. Sie arbeiten mit dem Druckprinzip der Thermosublimation . Bei diesem Verfahren werden mittels Wärme Farbpartikel von einer speziellen Far-brolle abgelöst und auf ein Spezialpapier „gebügelt“. Diese Fotodrucker erreichen erstklassige Farben und die Bilder sehen aus wie „echte“ Fotoabzüge. Die Dru-cker sind im Schnitt für 200 bis 300 Euro erhältlich.

Allerdings sind sowohl das benötigte Papier als auch die Farbrollen recht teuer und so kann ein Ausdruck gern mal die 50-Cent-Marke übersteigen. Auch die Druckformate sind begrenzt – meist können nur Ab-züge bis etwa 10 x 15 cm produziert werden.

Tintenstrahldrucker

Tintenstrahldrucker sind derzeit die bekanntesten und beliebtesten Universaldrucker. Sie sind preislich erschwinglich – je nach Ausstattung zwischen rund 100 und 400 Euro – und liefern zum Teil hochwertige Druckergebnisse. Diese Drucker eignen sich sowohl für den Fotodruck als auch für die alltäglichen Druck-aufträge wie Briefe oder Tabellen.

Tintenstrahldrucker bringen mit verschiedenen Verfah-ren, die sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden, kleinste Tintentröpfchen aus einer Farbpatrone auf das Papier. Diese Farbpatronen sind austauschbar, entweder als eine Patrone, die mehrere Farben ent-hält, oder in Einzelpatronen, die jeweils nur eine Farbe enthalten. Tintenstrahldrucker arbeiten mit mindestens vier Farben, manche Modelle nutzen auch sechs bis acht Farben.

Teuer am Tintenstrahldrucker ist der Ersatz der Tinte. Mit ihr machen die Hersteller den Gewinn, auf den sie beim geringen Verkaufspreis der Drucker verzichten. Eine Farbpatrone kann dabei bis zu 30 Euro kosten. Für den hochwertigen Fotodruck braucht der Tinten-strahldrucker spezielles Fotopapier, um die Farben besonders präzise und leuchtend darzustellen. Ein weiterer Vorteil des Tintenstrahldruckers: Viele Geräte erlauben es, die Bilder ohne den Umweg über den PC direkt aus der Kamera oder direkt von der Speicher-karte zu drucken.

Fotos zu Hause zu drucken ist fast immer teurer, als sie von einem Profi -Labor anfertigen zu lassen. Dafür ist es

Digitale Fotografi e leicht gemacht

56

auch der schnellste und direkteste Weg zum eigenen Papier-Bild. Der angenehmste Weg zum Foto vom Profi führt dagegen über einen Online-Bilderdienst oder die Bilderstation des örtlichen Fotohändlers.

Online-Anbieter und Bildstationen

Die meisten Online-Anbieter bieten spezielle Werkzeu-ge an, die man auf den PC herunterladen kann. Mit diesen Programmen können die Bilder in aller Ruhe vorbereitet werden, um sie dann per Cde oder über das Internet an den Dienstleister zu schicken. Dort sind dann auch Bildformate oberhalb von DIN A4 möglich. Die Preise für einen Standardfotoabzug im Format 10 x 15 cm liegen bei den Online-Anbietern zwischen 10 und 30 Cent. Allerdings müssen Sie hier noch mit zusätzlichen Versandkosten rechnen.

Digitalfotos und die Bildgröße

Viele Hobbyfotografen staunen nicht schlecht, wenn sie die Abzüge ihrer Digitalfotos aus dem Fotoladen holen. Das tun sie aber weniger wegen der tollen Aufnahmen und der brillanten Farben, sondern weil ihren Bildern ein Stück fehlt. Da, wo auf dem Bildschirm zu Hause noch das ganze Bild zu sehen war, ist der Abzug an den Seiten abgeschnitten.

Wenn Ihnen so etwas passiert, ist nicht der Fotola-den schuld daran (nein, wirklich nicht), sondern die unterschiedlichen Standards für Fotoabzüge und Digitalfotos. Fotolabore orientieren sich meist an den „klassischen“ Kleinbildformaten mit Abzugsgrößen wie 9 x 13, 13 x 18 oder 18 x 24. Bei diesen Bildern ist das Seitenverhältnis immer 3:2.

Digitalkameras sind dagegen zumeist auf Betrach-tungsverhältnisse ausgelegt, die einem Bildschirm entsprechen. Das Bild einer digitalen Kamera hat oft ein Seitenverhältnis von 4:3.

Die Bilder der Digitalkamera können daher bei her-kömmlichen Vergrößerungsformaten nur mit einem weißen Rand an den Seiten das gesamte Bild wieder-geben werden oder sie müssen, wenn sie formatfüllend aufs Papier sollen, an den Rändern abgeschnitten werden.

Das Problem können Sie nicht wirklich lösen, aber wenn Sie wissen, welche Formate in Frage kommen, können Sie die Bilder entsprechend am PC bearbeiten. Die meisten Bildbearbeitungsprogramme bieten die Möglichkeit, einen Ausschnitt festzulegen, der genau zu einer bestimmten Ausgabegröße (z.B. 13 x 18) passt. So können Sie den besten Ausschnitt selbst bestimmen und müssen nicht befürchten, dass Ihre Bilder an der falschen Stelle abgeschnitten werden.

An einer Bilderstation beim örtlichen Fotohändler, Drogerie- oder Elektronikmarkt können Sie die Abzüge direkt bestellen. Dazu schiebt man die Speicherkarte der Kamera ein und wählt die Bilder aus, von denen man Abzüge erhalten möchte. Ein Abzug in der Stan-dardgröße 10 x 15 cm kostet etwa 10 bis 20 Cent. Eine Versandgebühr entfällt durch das Selbstabholen der Bilder.

Optimal für alle Zwecke: Der Tintenstrahl-drucker

Mit Abstand am häufi gsten sind Tintenstrahl-drucker am heimischen PC vertreten. Bei dieser Technik werden winzige Tröpfchen durch extrem feine Düsen aufs Papier gespritzt. Tintenstrahldru-cker haben in der Regel zwei Patronen: eine für Schwarz und eine für Farbe. Die Farbpatrone ist innen in drei Kammern für die Grundfarben auf-geteilt. Seit einiger Zeit werden aber auch Geräte angeboten, die pro Grundfarbe eine eigene Patro-ne enthalten. Während man eine herkömmliche 3-Farb-Patrone auswechseln muss, auch wenn nur eine Farbe aufgebraucht ist, kann man hier nur die wirklich benötigte Farbe ersetzen, was auf Dauer etwas preisgünstiger ist.

Wenn Sie häufi ger qualitativ hochwertige Fotos ausdrucken wollen, sollten Sie einen Drucker aus-wählen, der mit fünf oder mehr einzeln auswech-selbaren Farben arbeitet. Häufi g bieten diese Dru-cker auch noch weitere spezielle Foto-Optionen an, etwa das randlose Bedrucken gängiger Foto-papiere.

Fotos ausdrucken ist teuer – jedenfalls mit Originaltinte und Papier vom Druckerhersteller. Doch mit

Verbrauchsmaterial von anderen Anbietern kann man bis zu 80 Prozent der Kosten sparen und in einigen Fällen liefert die billigere Tinte sogar bessere Ergebnisse.

Wie erzeugt ein Drucker unterschiedliche Grautöne mit schwarzer Tinte?

Zur Darstellung unterschiedlich heller Grautöne nutzen Tintenstrahldrucker die Technik des Halbtondrucks. Dabei variieren die Drucker innerhalb jedes Pixels die Größe der Druckpunkte. Aus dem unterschied-lichen Verhältnis von schwarzen Druckpunkten zu weißem Hintergrund entstehen für unser Auge mehr oder weniger intensive Schwärzungswerte. Je größer dabei die Druckpunkte in einem Bildbereich sind, um so dunkler erscheint die Fläche, die aus diesen Punkten zusammensetzt ist.

57

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Glas am besten vor UV-Strahlen, Ozon, Zigaret-tenrauch und Fett geschützt.

Auf chemische Zusätze wie beispielsweise Fi-xiersprays sollten Sie dabei verzichten. Was bei Ausdrucken auf einfachem Kopierpapier für Glanz sorgt, kann unter Umständen die Beschichtung des Fotopapiers angreifen.

Leider kann kein Foto ganz vor dem Alterungs-prozess bewahrt werden, daher sollten Sie auch immer auf eine zusätzliche Sicherung Ihrer Bilder auf CD oder DVD achten. So halten Sie, wenn sie vor Sonneneinstrahlung und übermäßiger Wärme geschützt werden, bis zu 30 Jahre und können bei Bedarf immer wieder neu gedruckt werden.

Akzente mit Farbe setzen

Digitalfotos sind ja fast immer auch Farbbilder. Leider ist es oft aber auch so, dass die Bilder vor Farbe fast „überlaufen“ und in erster Linie bunt er-scheinen. Da kann es manchmal mehr sein, far-bige Flächen oder Akzente gezielt einzusetzen. Dabei ist es nicht nur wichtig, an welcher Stelle im Bild die Farbe eingesetzt wird, um die gewünsch-te Bildaussage zu unterstreichen, sondern Sie müssen dabei auch noch die Leuchtkraft der un-terschiedlichen Farben beachten. Die ist nämlich beispielsweise bei Blau, Gelb und Rot oder auch Orange, Violett und Grün deutlich kräftiger als bei gebrochenen Mischfarben.

Wenn Sie mit Farben Akzente setzen wollen, ist es daher sinnvoll, den Bildaufbau gründlich zu pla-nen. Es ist wenig sinnvoll, das Bild von einer sehr kräftigen Farbe dominieren zu lassen und den geplanten Akzent dann mit einer verwaschenen Farbe zu setzen. Umgekehrt kann eine typische graue Straßenansicht an einem Regentag durch eine knallige Leuchtreklame deutlich gewinnen. Es ist daher ratsam, mit den verwaschenen Farben den größten Teil des Bildes zu füllen und dann rei-ne Farben als „Highlight“ einzusetzen.

Zu Beginn ist es nicht immer Leicht, Motive mit der entsprechenden Farbigkeit zu fi nden, aber mit etwas Übung werden Sie erstaunt sein, wo Sie überall spannende Farbeffekte entdecken können. Sie können beispielsweise mit kräftigen und ver-waschenen Farben arbeiten oder auch warme und kalte Farben gegenüberstellen. Mit Farbakzenten können Sie auch ansonsten eher langweilige Mo-tive verbessern, indem Sie mit Ihrem Farbakzent beispielsweise die Symmetrie des Bildes durch-brechen und so Spannung ins Bild bringen.

Alle Farben?

Ebenso wie beim Schwarz-Weiß-Halbtondruck werden auch beim Farbdruck Druckpunkte unterschiedlicher Größe verwendet – nur ist der ganze Vorgang hier noch etwas komplizierter, da sich jedes Pixel eines farbigen Bildes aus Druckpunkten in den Grundfarben Cyan, Magenta, und Gelb zusammensetzt (CMY). Dann kommt noch als vierte Druckfarbe Schwarz hin-zu. Durch das Schwarz wird eine bessere Darstellung dunkler bis schwarzer Bildpartien erreicht. Außerdem sind Ihre Texte viel besser lesbar, als wenn das Schwarz für die Buchstaben aus den Grundfarben zusammen-gemischt werden müsste (CMYK). Das ist schon eine ziemliche Präzisionsarbeit, die unsere „Haushaltsdru-cker“ da leisten.

Digitalfotos haltbar machen

Digitalfotos sind ja erst so richtig schön, wenn man sie auch gedruckt vor sich sieht. Frisch aus dem Tintenstrahler stehen die Ausdrucke den Bildern aus dem Labor auch kaum nach, doch nach einiger Zeit lassen sich schon klare Unterschiede feststel-len, denn auch Fotodrucke altern und verblassen. Mit einigen Tricks können sie aber deutlich länger frisch und ansehnlich gehalten werden.

Der erste Schritt zum „Anti-Aging-Programm“ für Fotoausdrucke beginnt bei der Auswahl des rich-tigen Materials. Dass Sie für „Vorzeigeausdrucke“ hochwertiges Fotodruckpapier und (soweit Ihr Dru-cker das vorsieht) spezielle Foto-Tintenkartuschen benutzen, ist eigentlich selbstverständlich. Doch es gibt noch einige Feinheiten zu beachten: Die Verwendung von pigmentierter Tinte beispielswei-se erhöht zwar die Haltbarkeit der Bilder, doch der Erfolg hängt maßgeblich von der Lichtechtheit des verwendeten Fotopapiers ab. Für Top-Resultate müssen Tinte und Papier daher perfekt aufeinander abgestimmt sein. Hier lohnt es sich, auf die Papier-empfehlung des Druckerherstellers zu achten.

Auch das teuerste Fotopapier und die beste Tinte nutzen nur wenig, wenn die Farbausdrucke an-schließend nicht ordentlich behandelt und archi-viert werden. Das empfi ndliche Fotopapier sollte ausschließlich in der mitgelieferten Plastikhülle auf-bewahrt werden, die es vor Verschmutzungen und zu hoher Luftfeuchtigkeit schützt. Frisch gedruckte Bilder sollten zudem am besten einen ganzen Tag lang trocknen, bevor sie archiviert werden.

Als Archiv ist auch bei Digitalausdrucken das klas-sische Fotoalbum am besten geeignet. Sollen die Tintenbilder eingerahmt werden, werden sie durch

Digitale Fotografi e leicht gemacht

58

Bildformate und Glossar

Die Bildformate

Zu Beginn ist es schwierig, in der Welt der Bildbearbei-tung das richtige Bildformat herauszufi nden. Bei nähe-rer Betrachtung wird die Vielzahl von Dateiendungen aber schon wieder ganz überschaubar. So bleiben für ein Bild, das im Internet eingesetzt werden soll, nur zwei Formate übrig: JPG und GIF. Wenn das Bild ein Foto mit vielen Farben ist, bleibt sogar nur noch JPG übrig. Hochqualitative Bilder für Archiv- und Druck-zwecke werden dagegen meist im verlustfreien und standardisierten TIFF-Format gespeichert.

Darüber hinaus gibt es das RAW-Format, das ver-schiedene Digitalkameras erzeugen. Dieses Bildformat erlaubt ein Höchstmaß an späteren Einstell- und Be-arbeitungsmöglichkeiten, ist jedoch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Nicht alle Bildbearbeitungs-programme können die RAW-Daten jeder Digitalkame-ra verarbeiten. Erkundigen Sie sich daher vorher, ob Ihr Bildbearbeitungsprogramm die RAW-Dateien Ihrer Digitalkamera verarbeiten kann. Sollte dies nicht mög-lich sein, benötigen Sie entweder ein Spezialprogramm des Kameraherstellers oder Sie müssen Ihre Kamera so einstellen, dass ein anderes Bildformat gespeichert wird. Meist steht hier mindestens JPG zur Verfügung, manchmal auch noch TIFF .

Außerdem gibt es in der Welt der Bildbearbeitung auch noch die programmeigenen Bildformate, also die Formate, die das jeweilige Bildbearbeitungsprogramm „von Haus aus“ nutzt, um Bilder auf der Festplatte zu speichern. Das ist etwa für Corel Photo Point das Format CPT, für Photoshop PSD und für GIMP XCF. Normalerweise arbeiten Sie im „hauseigenen“ Format Ihres Bildbearbeitungsprogramms. Erst wenn das Bild fertig ist und Sie wissen, wofür Sie das Bild verwenden, wird das Bild in ein anderes Format, das auch andere Programme verarbeiten können, exportiert.

Kürzel aller Art

BMP Bitmap

Bei BMP handelt es sich um ein weit verbreitetes Dateiformat für Bilder. In diesem Format werden Fotos Punkt für Punkt gespeichert. Dadurch kann der Computer die Bilder ohne viel Rechenarbeit darstellen. Der Nachteil von BMP ist, dass die Dateien mitunter sehr groß werden.

DNG Digital Negative

DNG ist ein von Adobe entwickeltes Archivformat für Digitalkamera-Rohdaten (RAW). Kameras verwenden häufi g eigene Formate für ihre RAW-Dateien. Viele dieser Rohdatenformate können daher nur von ganz bestimmten Software-An-wendungen gelesen werden. Dateien in einem dieser herstellereigenen Formate zu archivieren ist daher risikoreich. Auch der Datenaustausch mit anderen ist problematisch.

Die Lösung dieses Problems soll das „Digitale Negativ“ (Digital Negative, DNG) sein. Es ist als öffentliches Archivformat für die von Digitalkame-ras erzeugten Rohdaten vorgesehen. DNG soll als offener Standard für Rohdaten, die von unter-schiedlichen Kameramodellen erzeugt werden, etabliert werden.

gif Graphics Interchange Format

Dieses Format ist besonders für Internetseiten geeignet, allerdings nur für Bilder mit überwie-gend einheitlichen Farbfl ächen wie etwa Schalt-fl ächen, Logos mit wenig Farbverläufen und Ähn-liches. Für Fotos ist GIF aufgrund der geringen Anzahl von Farben kaum geeignet. Mit GIF kann man Animationen erzeugen; Bilder im GIF-For-mat kann man mit fast allen Programmen öffnen. GIF hat zahlreiche Nachteile, so kennt GIF kennt nur 256 Farben, wobei eine Farbe für die Trans-parenz reserviert ist. Außerdem werden GIF-Bilder immer mit Kompression gespeichert, der Kompressionsalgorithmus ist jedoch in einigen Ländern mit Patenten geschützt.

jpg, jpeg Joint Photografi c Experts Group

Dies ist das (im Allgemeinen) bevorzugte Aus-tauschformat für Fotos, bei dem viel Wert auf eine kleine Dateigröße gelegt wird. Das Format kann von praktisch allen Programmen geöffnet werden. Es eignet sich so auch besonders für Bilder auf Webseiten, die viele verschiedene Far-ben benutzen (z.B. bei fl ießenden Übergängen). JPEG kennt bis zu 16,7 Millionen Farben, ist also für Fotos besonders geeignet.

Die von JPEG verwendete Kompression ist leider „verlustbehaftet“. Nur dadurch lassen sich die hohen Kompressionsraten von JPEG erzielen. Das bedeutet aber auch, dass das in JPEG ge-speicherte Bild nicht ganz dem Originalbild ent-spricht. Man nimmt also eine Verschlechterung der Bildqualität in Kauf. Daher sollte man Bilder, die man noch bearbeiten will, nie im JPEG-For-mat speichern.

59

Digitale Fotografi e leicht gemacht

tif, tiff Tagged Image File Format

Ein Format für hochwertige Grafi ken, das von fast allen Grafi kbearbeitungsprogrammen unterstützt wird. TIFF arbeitet sehr genau und speichert die Daten verlustfrei und ist damit bestens geeignet, um qualitativ hochwertige Fotos zu speichern. Normalerweise wird TIFF im professionellen Ein-satz verwendet, z.B. als fertiges Bild für die Dru-ckerei.

RAW – Das „Negativ “ der Digitalkamera

Moderne Digitalkameras arbeiten meist mit drei Speicherformaten: dem populären, aber verlust-behafteten JPEG (Dateiendung: jpg), dem verlust-freien TIFF (Dateiendung: tif), das große Dateien erzeugt, und dem herstellereigenen RAW-Format (Dateiendung unterschiedlich, bei Nikon beispiels-weise nef). Kompaktkameras bieten je nach Aus-stattung meist nur JPEG an, manchmal auch TIFF, während hochwertige Systemkameras, vor allem die digitalen Spiegelrefl exkameras, auch das RAW-Format anbieten.

RAW ist ein Format, das jeder Kamerahersteller für sich selbst festgelegt hat. Es ist also im Gegensatz zu JPEG oder TIFF nicht normiert und kann so auch nicht von jedem Bildbearbeitungsprogramm verarbeitet werden.

RAW ist so etwas wie die elektronische Entspre-chung des Filmnegativs. Das Bild wird hierbei ohne Korrekturen oder Einstellungen abgelegt. Es zeigt also genau das, was der Chip Ihrer Kamera im Mo-ment der Aufnahme „gesehen“ hat. Damit verhält es sich ungefähr so wie ein noch nicht entwickel-ter Film . So hoch die Qualität des RAW-Formates, so umständlich ist auch seine Handhabung, denn RAW-Dateien können nur mit spezieller Konvertier-Software des jeweiligen Herstellers geöffnet wer-den oder mit einem Bildbearbeitungsprogramm, das in der Lage ist, das Format des Kameraher-stellers zu lesen. Nach dem Öffnen muss das Bild dann zunächst bearbeitet werden – es muss ge-wissermaßen entwickelt werden.

Während bei anderen Bildformaten die Einstellun-gen der Kamera direkt durchgeführt werden und mit dem Bild gespeichert werden, müssen Einstel-lungen wie Weißabgleich , Schärfung oder Aufhel-lung bei RAW-Dateien am PC durchgeführt wer-den. Beim Öffnen auf dem PC kann der Fotograf so alle Einstellungen selbst korrigieren, bevor er das Bild als JPEG oder TIFF speichert. Leider bie-tet diese Methode nicht nur ungeahnte Freiheiten und Möglichkeiten der Bildbearbeitung, sondern ist auch sehr zeitaufwändig.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

60

GlossarMegapixel, Speicherkarte , digitaler Zoom ... Wenn Sie das erste Mal mit einer digitalen Kamera zu tun haben – und sei es nur über den Prospekt Ihres Fotohändlers –, stolpern Sie über eine Vielzahl von ungewohnten Be-griffen. Auch als Umsteiger von der analogen Kamera müssen Sie zwangsläufi g Ihren Wortschatz erweitern. Aber halb so schlimm – so sehr viel anders ist das Fotografi eren mit der „Digitalen“ dann doch nicht und eine ganze Reihe der neuen Begriffe fi nden Sie hier.

AF-Messfeld Punkt bzw. Bereich im Sucher der Kamera, auf

dem das Autofokussystem die Schärfe misst bzw. einstellt.

Anti-Aliasing Unter Aliasing versteht man treppenstufenför-

mige Erscheinungen an diagonalen Kanten auf Bildern. Durch eine spezielle Kantenglättung (Anti-Aliasing ) in Bildbearbeitungsprogrammen kann dieser Effekt ausgeglichen werden. Die Kontrastwerte der benachbarten Bildpunkte wer-den dabei einander angeglichen, um die Über-gänge fl ießender zu gestalten und die Treppen verschwinden zu lassen.

Weitere Informationen zu Anti-Aliasing fi nden Sie im Info-Kasten auf Seite Fehler! Textmarke nicht defi niert..

Aufl ösung Unter Aufl ösung versteht man die Anzahl von

Bildpunkten, die ein System darstellen (Bild-schirm, Drucker ), bzw. auslesen kann (Scanner, Digitalkamera). Wenn man beispielsweise von Bildschirmaufl ösung spricht, dann ist die Anzahl der Pixel gemeint, die in horizontaler und vertika-ler Richtung auf der Fläche des Monitors darge-stellt werden, beispielsweise 640 x 480 Bildpunk-te, 800 x 600 oder 1024 x 768. Beim Drucker bezeichnet die Aufl ösung die Zahl der Punkte, die pro Einheit dargestellt werden können. Als Maßeinheit wird beim Drucker die Einheit dpi (Dots per Inch) verwendet, bei der Digitalkamera ist es ppi (Pixel per Inch).

Autofokus Das automatische Scharfstellen bei Kameras.

Die Kamera bewegt mittels eines Motors das Ob-jektiv und bestimmt über einen Sensor, wann ein bestimmter Bereich im Bild scharf eingestellt ist.

Autofokus aktiv: Aktive Autofokussysteme sen-den einen Messstrahl, meist in Form von infraro-tem Licht, aus, mit dessen Hilfe die Kamera den Abstand zum Objekt ermittelt und das Objektiv entsprechend einstellt. Solche Systeme können ins Schleudern geraten, wenn durch eine Fens-terscheibe fotografi ert werden soll.

Autofokus passiv: Solche Systeme fi nden sich hauptsächlich in Spiegelrefl exkameras oder

hochwertigen Sucherkameras. Hier wird die Bild-schärfe am abgebildeten Objekt ermittelt, es wird also das scharf gestellt, was auch anvisiert wird.

Beim Autofokus ermittelt die Kamera zunächst mithilfe eines oder mehrerer im Kameraboden befi ndlichen CCD-Sensoren die Schärfe bzw. die Lage der Schärfeebene. Mit diesen Daten kann über einen in der Kamera befi ndlichen Motor der Fokussierring des Objektivs bewegt werden, um die ermittelte Schärfelage einzustellen.

Bei manueller Fokussierung oder bei Verwen-dung von manuellen Objektiven bieten die meis-ten AF-Kameras eine Einstellhilfe im Sucher an, mit deren Hilfe der Fotograf erkennen kann, ob das Motiv scharf eingestellt ist oder – wenn nicht – in welche Richtung der Fokussierring zu dre-hen ist.

B/W Black/White = schwarz-weiß

Barytpapier Papier oder Karton mit einseitig aufgebrachter

Barytage, d.h. einer weißen Pigmentschicht, als für die Bildweißen verantwortlicher Unterlage. Darüber befi ndet sich die eigentliche fotoemp-fi ndliche Schicht. Gilt als das hochwertigste und archivbeständigste Schwarz-Weiß-Papier, ist aber nicht ganz so einfach zu handhaben wie PE-Papier. Nur noch im Schwarz-Weiß-Bereich üblich.

Belichtungskorrektur Bewusste Abweichung von dem mithilfe des Be-

lichtungsmessers der Kamera ermittelten Wert. Die Änderung lässt sich manuell eingeben (Un-ter- und Überbelichtung) oder wird durch eine Programmautomatik gesteuert.

Belichtungsmesser Eingebaute Messvorrichtung in der Kamera,

die die Lichtintensität misst und in ein elektroni-sches Signal umwandelt. Dieses Signal wird von der Kamera ausgewertet, um eine den Lichtver-hältnissen entsprechende Kombination aus Ver-schlusszeit und Blendeneinstellung zu wählen. Vgl. auch: Handbelichtungsmesser.

Belichtungsspielraum Zulässige Abweichung von der Idealbelichtung,

die zu keinen nennenswerten negativen Auswir-kungen auf das Bild führt. Bei Farbnegativfi lmen mit 100 oder 200 ASA ist ein Bereich von plus/minus zwei Blendenstufen üblich; bei höheremp-fi ndlichen reduziert sich der Spielraum in Rich-tung Unterbelichtung. Die Abweichung vom Ideal kann hierbei beim Herstellen eines Papierbilds kompensiert werden. Diafi lme besitzen streng genommen keinerlei Belichtungsspielraum; jede Abweichung wirkt sich unmittelbar auf das Er-gebnis aus.

61

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Bildwinkel Als Bildwinkel bezeichnet man den Winkelbe-

reich, den ein Objektiv auf einem vorgegebenen Bildformat abbilden kann. Beispielsweise bildet ein Objektiv mit einem Bildwinkel von 90° alle Objekte auf dem Film ab, die sich zwischen 45° links und 45° rechts der optischen Achse befi n-den. Gemessen wird von Bildecke zu Bildecke. In diesem Beispiel handelt es sich damit um ein Weitwinkelobjektiv.

Bittiefe siehe auch Farbtiefe

Bleichbad Chemische Lösung, die metallisches Silber in

Silberhalogenid umwandelt. Wird vor allem in Farbprozessen als Vorstufe zum Fixieren ver-wendet, um sämtliches Silber aus der Schicht zu entfernen. Es gibt jedoch auch Bleichbäder für Schwarz-Weiß-Prozesse, die z.B. bei der Umkehrentwicklung (S/W-Dias), Tonung oder Umentwicklung Verwendung fi nden.

Blende Vorrichtung in einem Objektiv zum Einstellen der

Lichtmenge. Die Blende verringert im Objektiv – ähnlich wie bei der menschlichen Iris – den Lichtdurchlass. Der Blendenwert wird als Quoti-ent von Brennweite zu effektivem Objektivdurch-messer angegeben (d.h. 1:Lichtstärke ). Auf dem Objektiv angegeben und ein Maß für die Licht-stärke ist immer auch der minimale Blendenwert, d.h. die maximal mögliche Öffnung.

Aufgrund des nicht linearen Zusammenhangs zwischen wirksamem Durchmesser und durch-gelassener Lichtmenge sind auch die Blenden-werte nicht linear abgestuft. Es ergeben sich folgende Werte bei einer Abstufung von einem Blendenwert: 1 - 1,4 - 2 - 2,8 - 4 - 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - 32.

Je kleiner der Wert, desto mehr Licht wird durch-gelassen. Kleinere oder größere Werte sind in der Praxis nicht üblich. Die Blendenzahl gibt außerdem das Verhältnis zwischen Blendenöff-nung und Objektivlänge an. Bei Blende 1:22 ist die Blendenöffnung 22-mal so klein wie die Län-ge des Objektivs. Ist das Verhältnis 1:1,0, ist die Öffnung so groß, wie das Objektiv lang ist.

Blendenautomatik

Die Blendenautomatik ist neben der Zeitauto-matik die zweite wichtige Automatikfunktion von Spiegelrefl exkameras. Hier wird die Belichtungs-zeit vorgewählt (englisch „shutter priority“, daher das Kürzel „S“) und die Kamera bestimmt auf-grund von Belichtungsmessung und Filmemp-fi ndlichkeit die notwendige Blende .

Immer wenn Sie eine bestimmte Verschlusszeit benötigen, beispielsweise um in der Sportfoto-

grafi e ein Motiv bei kurzer Verschlusszeit „einzu-frieren“, sollten Sie die Blendenautomatik wäh-len.

Blendenstufe Relatives Belichtungsmaß; bedeutet, dass man

die Blende um einen vollen Schritt öffnen oder schließen muss, um die gleiche Schwärzung des Filmmaterials zu erzielen. Entspricht der Verdop-pelung (eine Blendenstufe mehr) bzw. Halbierung (eine Blendenstufe weniger) der Belichtungszeit . In Verbindung mit Objektiven sind auch halbe oder – seltener – drittel Blendenstufen üblich.

Blitzleitzahl Gibt die Leistung bzw. maximale Lichtabgabe ei-

nes Blitzgerätes an. Die Blitzleitzahl wird norma-lerweise für eine (Film -) Empfi ndlichkeit von ISO 100 und eine Brennweite von 50 mm angegeben. Blitzgeräte, die in die Kamera eingebaut sind, ha-ben üblicherweise eine Leitzahl von 8-18, Kom-paktblitzgeräte von 20-48 und Stabblitzgeräte von 45-60. Studioblitze sind noch leistungsstär-ker, dort wird aber die Leistung üblicherweise in Wattsekunden (Ws) angegeben.

Blooming Blooming bezeichnet den Effekt, wenn bei digi-

talen Bildern helle Licht- oder Glanzpunkte über-trieben dargestellt werden, als würden sie „blü-hen“. Bei digitalen Kameras trifft das Licht auf Speicherzellen, die das Licht in Elektronen um-wandeln. Je nach Stärke des Lichteinfalls läuft die Speicherzelle voll. Dabei kann es vorkommen, dass durch ein Überlaufen der Zelle Elektronen in benachbarte Zellen überlaufen. Dadurch brei-ten sich Lichtpunkte auf dem Bild weiter aus als beispielsweise bei einem Kleinbildfi lm.

Weitere Informationen zu Blooming fi nden Sie im Info-Kasten auf Seite 48

Brennweite Ein Objektiv bündelt eintreffende Lichtstrahlen.

Als Brennweite versteht man den Abstand, in dem sich parallel eintreffende Lichtstrahlen in einem einzigen Punkt treffen. Aus fotografi scher Sicht wird die Brennweite als Synonym für den Bildwinkel verwendet. Eine kleine Brennweite be-deutet einen großen Bildwinkel. Die Brennweite gibt die Länge in Millimetern zwischen Objektiv und Film bzw. CCD-Modul an. Bei Kleinbildka-meras liegt der Normalwert (entspricht ungefähr dem Sehwinkel des Auges) bei 50 mm, darüber beginnt der Telebereich, darunter der Weitwin-kelbereich. Bei digitalen Kameras in diesem Test liegt der Normalwert je nach Größe des CCD bei rund 10 bis 12 mm.

C41 Von der Firma Kodak entwickelter, standardisier-

ter Prozess zum Entwickeln von Farbnegativfi l-men. Mittlerweile ist der C41-Prozess weltweit etabliert.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

62

CCD Charged Coupled Device Das CCD-Modul ist ein Halbleiterbaustein, der

ähnlich wie die menschliche Netzhaut aus einer Vielzahl lichtempfi ndlicher Zellen besteht. Die Zellen wandeln das Licht in elektrische Ladung um, die als digitaler Wert ausgelesen wird. Die Vielzahl der Zellen ergibt ein Rasterbild. Je höher die Anzahl der Zellen (Aufl ösung ), desto feiner wird das Bild.

Clip Prozentsatz der hellsten und dunkelsten Pixeln

eines Bildes, die bei einer automatischen Kon-trastanpassung auf Weiß bzw. Schwarz gesetzt werden.

CMOS Complementary Metal Oxide Semiconductor Der CMOS-Baustein arbeitet ähnlich wie das

CCD , ist jedoch in der Herstellung billiger. Die Bildqualität des CMOS-Bausteins ist nicht so hoch wie die Qualität des CCD.

CMYK Ein Farbmodell, das im Druck Verwendung fi n-

det. Grundfarben dieses Systems sind Cyan, Ma-genta und Gelb (Yellow). Aus drucktechnischen Gründen kommt als vierte Farbe Schwarz (Key) hinzu.

CompactFlash Gegenwärtig meistverbreiteter Wechselspei-

cherkarten-Standard für digitale Kameras. Man unterscheidet bei CompactFlash-Karten (CF) zwischen Typ I (Bauhöhe 3,3 mm) und Typ II (Bauhöhe 5 mm). Dank eingebauter Speicher-verwaltungsbausteine können CompactFlash-Karten beliebiger Speicherkapazität in nahezu jede Kamera eingesetzt werden. CompactFlash-II-Karten gibt es sowohl als Speicherkarten als auch als Miniaturfestplatten. Die Speicherkapa-zität moderner CF-Karten reicht derzeit bis zu 4 GB.

Dateiformat Das Dateiformat legt die Art der Daten (etwa

Bild, Video , Tabelle oder Text) und die der Spei-cherung fest (bei Bildern zum Beispiel JPG oder TIF, bei Word-Dokumenten DOC). Erkennbar ist das Dateiformat an den letzten Buchstaben des Dateinamens hinter dem Punkt, der so genann-ten Dateiendung.

Digitaler Zoom Angabe zur Vergrößerungsfähigkeit der Objek-

tive von digitalen Kameras. Im Gegensatz zum optischen Zoom bedeutet der digitale Zoom eine Verschlechterung der Bildqualität, da hier ein Ausschnitt des Bildes rechnerisch vergrößert wird

Dithering Nahezu alle Technologien zur Wiedergabe von

Bildern können nur eine sehr kleine Anzahl von

Farben direkt erzeugen. Ein Bildschirm arbeitet mit den Grundfarben Rot, Grün und Blau, Dru-cker nutzen Gelb, Cyan, Magenta und Schwarz. Alle anderen Farben werden durch Mischen die-ser Farben erzeugt. Hierfür werden unterschied-lich viele Punkte dieser Grundfarben unmittelbar nebeneinander gesetzt, sodass sich für den Be-trachter der Eindruck einer Mischfarbe ergibt.

dpi dots per inch Anzahl von Punkten, die pro Zoll gedruckt wer-

den können. Mit dpi wird fälschlicherweise oft auch die Aufl ösung von Bildern angegeben. Richtig wäre hier die Angabe ppi . Für den Druck werden häufi g 150 dpi (Schnelldruck) und 300 dpi (für gute Ausdrucke) genutzt.

Entwickler Chemische Lösung, die belichtete Silberhaloge-

nidkristalle zu metallischem Silber reduziert.

Farbmanagement Eine Methode, die sicherstellt, dass Farben von

unterschiedlichen Geräten wie Scannern, Bild-schirmen oder Druckern sowie auf verschiede-nen Computerplattformen gleich interpretiert bzw. wiedergegeben werden.

Farbprofi l Farbprofi le werden in Farbmanagementsystemen

eingesetzt, um eine farbgetreue Bildwiedergabe über verschiedene Ausgabegeräte oder Compu-terplattformen zu gewährleisten. Ein Farbprofi l ist eine Datei, die die Charakteristik eines Bildverar-beitungsgerätes, z.B. eines Scanners oder Dru-ckers oder eines Arbeitsfarbraums, defi niert. Für Digitalkameras können grundsätzlich keine Farb-profi le erstellt werden, da das Umgebungslicht einerseits direkten Einfl uss auf die aufgenomme-nen Farben hat, andererseits jedoch ständigen, nicht kontrollierbaren Schwankungen unterliegt.

Farbraum Allgemeiner Terminus, der sowohl das Farbmo-

dell umfasst, mit dem Farben beschrieben wer-den (beispielsweise CMYK oder RGB ), als auch den Gamut (Umfang) an Farben, die dargestellt werden können.

Farbrauschen Thermische Störungen in einem Halbleiterbau-

element werden als Signalrauschen bezeichnet. Bei einem CCD macht sich der Effekt durch feh-lerhafte Pixel bemerkbar, die in dunklen, gleich-farbigen Flächen auftreten. Siehe auch Rau-schen

Farbtiefe Mit Farbtiefe wird die Anzahl von Bits bezeich-

net, die zur Defi nition der Farbe eines einzelnen Pixels zur Verfügung steht (daher auch Bittiefe). Je höher die Farbtiefe, desto größer die Zahl der unterscheidbaren Farbabstufungen. Die Farb-

63

Digitale Fotografi e leicht gemacht

tiefe kann sowohl bezogen auf einen Kanal als auch auf alle drei angegeben werden. So kann beispielsweise ein Bild mit einer Farbtiefe von 8 Bit pro Kanal auch als 24-Bit-Bild bezeichnet werden. Die niedrigste mögliche Farbtiefe ist ein Bit. Mit dieser Farbtiefe können nur zwei Hellig-keitsstufen ohne irgendwelche Zwischenabstu-fungen dargestellt werden (üblicherweise sind das Schwarz und Weiß).

Fixierer Chemische Lösung, die Silberhalogenid aus der

Fotolösung entfernt. Enthält meistens Ammoni-umthiosulfat.

GamutUnter Gamut (Umfang, wörtlich: „Skala“) ver-steht man eine Bandbreite von Farben. Diese kann sich auf ein Eingabegerät (z.B. Digitalka-mera oder Scanner), ein Ausgabegerät (Monitor, Drucker ) oder auf ein Farbprofi l beziehen. Es gibt keinen Gamut, der alle für das menschliche Auge sichtbaren Farben beinhaltet. Dies ist auch nicht nötig, da kein Gerät alle Farben des natür-lichen Spektrums aufnehmen oder wiedergeben könnte. Der Gamut von RGB-Farbräumen, die additive Systeme wie Bildschirme oder Scanner beschreiben, unterscheiden sich deutlich von Gamuts subtraktiver (CMYK-) Farbräume.

Handbelichtungsmesser Eigenständiges Gerät, mit dem man unabhängig

von der Kamera die Belichtung ermitteln kann.

Histogramm Eine grafi sche Darstellung der Tonwertverteilung

in einem Bild in Form eines Balkendiagramms. Die horizontale Achse (x-Achse) entspricht den möglichen Tonwerten (Helligkeitsstufen), die vom Farbraum des Bildes vorgegeben sind, die vertikale oder y-Achse entspricht der jeweiligen Häufi gkeit der Helligkeitswerte im Bild. Das His-togramm wird im Fenster „Gradationskurven“ an-gezeigt. Dabei kann ausgewählt werden, ob der Gesamtkanal dargestellt werden soll, oder nur ein einzelner Farbkanal. Das Histogramm erlaubt eine sehr exakte Tonwertanpassung.

ICC International Color Consortium Eine internationale Organisation für die Ent-

wicklung von Normen für Farbmanagement und Farbprofi le. ICC-Profi le wurden für die Konvertie-rung von Farbrauminformationen entwickelt, mit dem Ziel, bei der Kommunikation zwischen ver-schiedensten Geräten und Computerplattformen für eine farbgetreue Wiedergabe von Bildern zu garantieren. Sie haben sich zu einem weltweiten Quasi-Standard entwickelt.

Indexprint Verkleinerte Darstellung mehrerer Aufnahmen

auf einem Ausdruck. Häufi g wird ein Indexprint

bei Bildbestellungen über ein Fotolabor mitgelie-fert.

ISO International Standard Organisation Internationales Gremium zur Festlegung von

weltweiten Standards. Bei Digitalkameras wird damit in der Regel die Lichtempfi ndlichkeit des elektronischen Bildwandlers im Vergleich zur Empfi ndlichkeit eines normalen Filmes angege-ben. Bei niedriger ISO-Einstellung braucht ein Film mehr Licht, um ein Bild zu erzeugen, als bei einer hohen ISO-Einstellung. Während bei fotografi schem Film eine höhere Empfi ndlichkeit eine stärkere Körnigkeit hervorruft, die die Bild-qualität negativ beeinfl usst, wird bei Digitalka-meras durch die Signalverstärkung ein stärkeres Bildrauschen verursacht. Übliche ISO-Werte rei-chen von ISO 25 bis ISO 6400.

Kanal Einzelne Farbkomponente in einem bestimmten

Farbraum. RGB-Farbräume enthalten die Kanäle für die Grundfarben Rot, Grün und Blau sowie einen Gesamt- oder Masterkanal, der alle drei zusammenfasst.

Komprimierung Methode zur Verringerung der Dateigröße digita-

ler Bilder. Es wird unterschieden zwischen „ver-lustfreier“ und „verlustbehafteter“ Komprimie-rung. Bei Ersterer gehen durch die Verringerung der Dateigröße keinerlei Bildinformationen verlo-ren (Beispiel: LZW-Komprimierung), bei letzterer (z.B. JPEG) ist dies zwar der Fall, wird aber bei moderatem Einsatz (relativ niedriger Komprimie-rungsgrad) vom Betrachter praktisch nicht wahr-genommen. Das Maß der Komprimierung wird als „Komprimierungsrate“ bezeichnet und als Bruch angegeben. Eine Komprimierungsrate von 1:10 bedeutet beispielsweise, dass die Dateig-röße eines komprimierten Bildes auf ein Zehntel gegenüber der unkomprimierten Datei reduziert wird.

Kontrastumfang Unterschied zwischen hellster und dunkelster

Stelle. Damit kann der Kontrastumfang des Auf-nahmeobjekts oder aber des fotografi schen Ma-terials gemeint sein.

Lichtstärke Verhältnis von maximalem Öffnungsdurchmes-

ser eines Objektivs zu seiner Brennweite . Licht-starke Objektive können auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen noch gute Bildergebnisse liefern. Je kleiner der angegebene Wert ist, bei-spielsweise 1:1,8, um so lichtstärker ist das Ob-jektiv. Die Angabe erfolgt in der Form 1:1, 1:1,4, 1:2 usw., wobei die Zahl hinter dem Doppelpunkt der größtmöglichen Blendenöffnung entspricht.

LZW Ein verlustfreies Kompressionsverfahren, das

Digitale Fotografi e leicht gemacht

64

von verschiedenen Grafi kformaten, beispielswei-se TIFF , genutzt wird.

Matrixmessung Bei dieser Messmethode wird das Bild in unter-

schiedliche Segmente aufgeteilt, die nicht mit-tels einer festen Gewichtung das Messergebnis beeinfl ussen, sondern aufgrund der individuel-len Kontrastverhältnisse im Motiv berücksichtigt werden. Der Kameracomputer ermittelt die in den einzelnen Messsegmenten ermittelte Licht-verteilung im Motiv und vergleicht diese mit in-tern gespeicherten Referenzsituationen. Ist eine vergleichbare Situation gefunden, so erfolgt eine dementsprechende Gewichtung der Messfelder.

Mittenbetonte IntegralmessungBei den ersten Spiegelrefl exkameras mit Belich-tungsmessung wie beispielsweise der Nikon F Photomic wurde eine reine Integralmessung ein-gesetzt, bei der die Belichtung über den gesam-ten Bildbereich bestimmt wurde. Hierbei konnte sich jedoch ein hoher Kontrast am Bildrand (bei-spielsweise durch einfallendes Sonnenlicht oder eine helle Lichtquelle) stark auf die gesamte Be-lichtung auswirken, wobei das eigentliche Motiv, welches sich meist in der Bildmitte befi ndet, oft falsch belichtet wurde.

Um die Belichtungsmessung zuverlässiger zu machen, wurde schon bald die mittenbetonte In-tegralmessung eingeführt, bei der ein kreisförmi-ger Bereich in der Bildmitte (meist 12 mm Durch-messer, bei einigen Kameras sogar variabel) stärker gewichtet wird als der Rand. Dieser Be-reich ist auf der Suchermattscheibe eingezeich-net. Bei aktuellen Spiegelrefl exkameras fl ießt der Messwert des inneren Bereichs beispielsweise zu 75 % bis 80 % und der des Randes zu 20 bis 25 % in das Messergebnis ein. Ältere Kameras gewichten die Mitte mit 60 %.

Moiré Störende Überlagerungsmuster, wenn Bildraster

unterschiedlicher Aufl ösung übereinander gelegt werden. Ein Moiré tritt beispielsweise auf, wenn kleine Karos auf einem Fernsehschirm darge-stellt werden oder bereits gerasterte Vorlagen gescannt werden.

Mehr zum Moiré-Effekt fi nden Sie im Info-Kasten auf Seite Fehler! Textmarke nicht defi niert..

Motivprogramm Bei einem Motivprogramm stellt die Kamera

automatisch die Verschlusszeit , die Blende und andere wichtige Einstellungen für eine vorgege-bene Aufnahmesituation wie etwa Landschafts-aufnahme oder Porträt ein.

NEF Nikon Electronic Image Format

Nikon-eigenes Dateiformat für digitale Bilder, die so genannten RAW-Dateien. Bei Digitalkame-ras erlaubt das NEF-Format das Speichern der Rohbilddaten in voller Aufl ösung und mit einer Farbtiefe von 12 Bit. Ein Vorteil des NEF-Formats liegt darin, dass Änderungen am Bild nicht in die Bilddaten geschrieben, sondern nur als Bearbei-tungsvorschrift an die Bilddatei angehängt wer-den. So können Kameraeinstellungen wie Weiß-abgleich oder Schärfen nachträglich verlustfrei verändert oder ganz rückgängig gemacht wer-den. Ähnlich sind auch die RAW-Dateien anderer Hersteller aufgebaut.

Optischer Zoom Durch eine aufwändige Konstruktion sind Zoom-

Objektive in der Lage, ihre Brennweite zu verän-dern. Digitale Kameras ohne Wechseloptik bieten einen Brennweitenbereich vom Weitwinkel- bis in den Telebereich. Sehr gute Objektive bieten über den ganzen Zoom-Bereich die gleiche Lichtstär-ke (etwa 7 bis 20 mm, 2,0), andere werden im Telebereich lichtschwächer (7 bis 20 mm, 2,8 bis 4,0).

PE-Papier Polyethylen-beschichtetes Fotopapier; dient al-

ternativ zu barytiertem Papier als Trägermate-rial für Positivmaterialien („Fotopapier“). Vorteil: Fotolösungen ziehen nicht in das beschichtete Papier ein und müssen deshalb auch nicht auf-wändig herausgewaschen werden. Nachteil: Es ist weder so archivsicher, noch wirkt es so wertig wie Barytpapier

Photo-CD Ein von den Unternehmen Kodak und Philips

entwickeltes Verfahren zur digitalen Speicherung herkömmlicher Kleinbildfotos auf einer CD. Die Bilder können mithilfe eines CD -Laufwerks di-rekt in den Computer geladen und weiterbearbei-tet werden.

Pixel , Px picture element Ein Pixel ist die kleinste Einheit eines digitalen

Bildes und auch das kleinste Element der Dar-stellung auf einem Bildschirm. Die Anzahl der auf dem Bildschirm darstellbaren Bildpunkte ist die Aufl ösung . Ein Pixel kann verschiedene Zustän-de haben, die man als Farbtiefe bezeichnet:

• weiß und schwarz (1 Bit)

• 16 Farben (4 Bit)

• 256 Farben (8 Bit)

• 32.768 Farben – HighColor (15 Bit)

• 65.536 Farben – HighColor (16 Bit)

• 16.7 Millionen Farben – TrueColor (24 Bit)

65

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Das menschliche Auge kann ca. einhundert ver-schiedene Farben mit je ca. 600.000 Abstufun-gen unterscheiden. Die TrueColor-Darstellung reicht also für die reale Farbdarstellung, ist aber nicht perfekt.

ppi pixels per inch Maßeinheit für die Aufl ösung von digitalen Bil-

dern (Pixel pro Zoll). Je höher die Aufl ösung eines Bildes in der Wiedergabe, desto schärfer und detailreicher erscheint es. Wenn ein Bild beispielsweise eine Aufl ösung von 100 ppi hat, so bedeutet dies, dass es über eine Strecke von 2,54 cm (= 1 Zoll = 1 inch) 100 Pixel ent-hält. Bei einer Aufl ösung von 300 ppi spricht man von „Fotoqualität“, dies entspricht bei normalen Betrachtungsabständen der Aufl ösungsgrenze des menschlichen Auges. Höhere Aufl ösungen können jedoch beispielsweise beim Scannen sinnvoll sein, damit genügend Spielraum für eine Vergrößerung des Bildes besteht.

Programmautomatik Die Programmautomatik bzw. Vollautomatik steuert sowohl Verschlusszeit wie auch Blende . Je nach Belichtungssituation und Objektivbrenn-weite ermittelt die Kamera automatisch die güns-tigste Kombination von Zeit und Blende. Je nach Kameratyp ist ein so genanntes „Program Shift“ möglich, um die Zeit-Blenden-Kombination zu verändern, ohne dabei die Belichtung zu verän-dern.

Sowohl für den fotografi schen Laien wie auch für den erfahrenen Fotografen ist die Programmau-tomatik der einfachste Weg zu guten Bildern.

Prozess Bestimmtes Verfahren, nach dem analoge Foto-

materialien entwickelt werden. Darin sind sowohl die chemischen Lösungen als auch die Verar-beitungsdauer und die Temperatur spezifi ziert. Im Farbbereich Standard, im Schwarz-Weiß-Be-reich aber nicht üblich.

Rauschen Die Entsprechung des Filmkorns in der Digitalfo-

tografi e. Mit „Rauschen “ bezeichnet man in der digitalen Bildbearbeitung zufällig verteilte Abwei-chungen von der erwünschten Bildhelligkeit und -farbe. Es macht sich insbesondere in dunklen Bildpartien in Form von zufällig angeordneten bunten Pixeln bemerkbar und nimmt mit der an der Kamera eingestellten Empfi ndlichkeit zu. Auch lange Belichtungszeiten führen zu stärke-rem Rauschen. Dem Rauschen kann durch eine geeignete Wahl von Belichtungszeit und Emp-fi ndlichkeit sowie durch digitale Filter entgegen-gewirkt werden, ganz aus dem Bild eliminieren lässt es sich jedoch nicht.

RAW Bildqualitätsstufe, bei der eine Digitalkamera

die aufgenommenen Bilder in Form von unver-änderten Rohdaten abspeichert, so wie sie vom Bildsensor kommen (mit einer Farbtiefe von 12 Bit). Diese RAW-Bilder werden von jedem Her-steller in einem eigenen Format abgelegt. Bei Nikon werden die Rohdaten beispielsweise im NEF-Format gespeichert.

RGB Farbmodell, in dem alle Farben durch die additi-

ve Mischung der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau erzeugt werden.

Scanner Ein Zusatzgerät, mit dem sich Bilder oder Schrift-

stücke in den Computer einlesen lassen. Meist sind Scanner heute in der Ausführung als Flach-bett-Scanner erhältlich. Hier sitzt die Abtastein-heit unter einer Glasscheibe, auf die die Bilder, die man in den PC einlesen möchte, gelegt wer-den.

Schärfenebene Gedachte Fläche vor dem Objektiv, die auf dem

Film scharf abgebildet wird. D.h. jeder Punkt, der sich auf der Schärfeebene befi ndet, wird als scharfer Punkt auf dem Film abgebildet. Die Schärfeebene ist normalerweise keine plane Fläche, sondern sie ist leicht gewölbt (am Rand näher am Objektiv als in der Mitte). Durch Fokus-sieren des Objektivs beeinfl usst man die Schär-feebene derart, dass sie mit dem Objekt überein-stimmt. Das Objekt wird dann scharf abgebildet.

Schärfentiefe Entfernungsbereich um die Schärfeebene her-

um, in dem Gegenstände scharf wiedergegeben werden. Alle Gegenstände, die sich in diesem Bereich befi nden, werden vom Auge als scharf dargestellt empfunden. Gegenstände außerhalb dieses Bereichs werden mit wachsender Entfer-nung von der Schärfeebene als zunehmend un-scharf empfunden. Technisch gesehen handelt es sich um denjenigen Entfernungsbereich, in dem Bildpunkte als Farbklecks mit nicht mehr als 0,3 mm (Kleinbildformat) bzw. 0,5 mm (Mittelformat) Durchmesser abgebildet werden. Der Schärfen-tiefebereich ist abhängig vom Blendenwert und nimmt zu, wenn man die Blende schließt, d.h. ei-nen größeren Blendenwert einstellt.

Schnittstelle Verbindungsstelle für den Anschluss von Zu-

satzgeräten wie Maus, Tastatur, Bildschirm, Drucker , Scanner an einen Computer. Man un-terscheidet zwischen parallelen (Drucker) und seriellen Schnittstellen (Maus, Modem). Die seriellen Anschlüsse eines Computers werden auch als COM-Ports (Kommunikationsanschlüs-se) bezeichnet. Seit geraumer Zeit gibt es auch

Digitale Fotografi e leicht gemacht

66

noch weitere Computerschnittstellen, die höhe-re Übertragungsgeschwindigkeiten erlauben als die genannten, beispielsweise USB.

Schriftart In der Bildbearbeitung der Name einer Schrift,

die vom PC zur Darstellung der Buchstaben ei-nes Texts genutzt wird, beispielsweise Arial, Ti-mes, Courier.

Schriftgrad In der Bildbearbeitung gibt der Schriftgrad die

Größe eines Buchstabens in einem Text an. Als Maßeinheit wird hier meist „Punkt“ genutzt. In Briefen üblich sind beispielsweise Schriften mit einem Schriftgrad zwischen 10 und 12 Punkten.

Spotmessung Bei der Spotmessung wird die Belichtung nur in-

nerhalb eines kleinen Kreises (englisch „spot“) in der Bildmitte gemessen. Dadurch lässt sich bei schwierigen Lichtsituationen (z.B. in der Thea-terfotografi e: Schauspieler vor dunklem Hinter-grund) nur das bildwichtige Element anmessen und damit korrekt belichten.

sRGB Standard RGB Von den meisten Geräten für digitale Bildverar-

beitung verwendeter Farbraum.

Tiefenschärfe Identisch mit Schärfentiefe (siehe dort). Es

herrscht unter Fotografen ein alter Streit darüber, ob die Schärfe tief oder die Tiefe scharf ist.

TTL-Messung und TTL-Blitzsteuerung Um eine zuverlässige Belichtungsmessung unter

Einbeziehung aller zusätzlichen Einfl üsse (z.B. Filter , Verlängerungsfaktor bei Makroaufnahmen) zu ermöglichen, arbeiten nahezu alle Spiegelre-fl exkameras (außer Modellen ohne Belichtungs-messung) mit einer TTL - Belichtungsmessung (Through the Lens, ([Messung] durch das Ob-jektiv). Der oder die Messsensoren liegen hierbei stets im optischen Strahlengang hinter dem Ob-jektiv, sodass eine präzise Messung der durch das Objektiv einfallenden Lichtmenge möglich ist (daher der Name TTL, s.o.).

Bei der TTL-Blitzsteuerung wird das Blitzlicht durch das Objektiv in der Kamera gemessen. Die Kamera übernimmt hier auch die Dosierung der vom Blitzgerät abzugebenden Lichtmenge. Da die Kamera mit dem Blitzgerät kommuniziert, brauchen auch keine Einstellungen per Hand von der Kamera zum Blitzgerät übertragen zu werden.

Weitere Informationen zur TTL-Blitzsteuerung fi nden Sie auf Seite 22. im Info-Kasten „TTL “.

Unscharf maskieren Unscharf maskieren ist ein so genannter Scharf-

zeichnungsfi lter, den es in den meisten Bild-bearbeitungsprogrammen gibt. Er gilt als das präziseste Werkzeug, um Bilder aus digitalen Kameras nachzuschärfen.

Der Filter verdankt seinen etwas ungewöhnli-chen Namen einer alten Fototechnik. Dabei wur-de in der Dunkelkammer von einem unscharfen Negativ ein noch unschärferes Positiv erzeugt, das als Maske genutzt wurde, durch die dann die eigentliche Belichtung vorgenommen wurde. Durch diese Maske konnte der Schärfeeindruck des ursprünglich unscharfen Negativs gesteigert werden.

USB Universal Serial Bus Bei USB handelt es sich um eine serielle Schnitt-

stelle, über die sich PCs mit Zusatzgeräten wie Tastatur, Maus, Joystick oder Scanner verbinden lassen. Der Datendurchsatz beträgt 1,5 oder 12 MBit/s (USB 1.1) – je nachdem, welche Ge-schwindigkeit das angeschlossene Gerät erfor-dert.

Vergrößerer Gerät mit eingebauter Lichtquelle, welches ähn-

lich wie ein Diaprojektor Negativ e oder Diapositive vergrößert auf dem zu belichtenden Fotomaterial abbildet. Besteht in der Regel aus einem Grund-brett, einer Einrichtung zur Höhenverstellung und dem Vergrößerungskopf, welcher wiederum die Lichtquelle, die Bildbühne (= Vorrichtung zum Positionieren von Negativen bzw. Diapositiven) und ein Objektiv beinhaltet. Bei Farbvergröße-rern enthält er zusätzlich eine Filtereinrichtung zur Einfärbung des Projektionslichts.

Verschlusszeit Neben dem Blendenwert ist die Verschlusszeit

der zweite wichtige Wert bei Aufnahmen. Sie gibt an, wie lange der Film oder das CCD dem Licht ausgesetzt wird. Je länger die Zeit ist, des-to verschwommener werden bewegte Objekte dargestellt oder das Bild verwackelt. Im Telebe-reich sollte die Zeit eine 1/125 Sekunde nicht un-terschreiten, im Weitwinkel lässt sich oft noch mit 1/30 Sekunde aus der Hand schießen.

Verzeichnung Durch Objektivfehler hervorgerufene geometri-

sche Abweichung des projizierten Bildes. Sie fällt insbesondere bei geraden Linien am Bildrand auf. Von tonnenförmiger Verzeichnung spricht man, wenn diese Linien in den Bildecken nach innen durchgebogen erscheinen, und von kis-senförmiger, wenn diese Linien in den Bildecken

67

Digitale Fotografi e leicht gemacht

nach außen durchgebogen erscheinen. Tritt bei allen Objektiven, also bei Aufnahme- wie auch Projektionsobjektiven, mehr oder minder stark auf. Vergrößerungsobjektive sind diesbezüglich sehr gut korrigiert, verzeichnen also so gut wie gar nicht. Zoom-Objektive zeigen die größte Ver-zeichnung meistens bei der minimalen und maxi-malen Brennweite .

Richtig wiedergegebenes Objekt.

Tonnenförmige Verzerrung.

Kissenförmige Verzerrung.

VGA Grafi kstandard (16 Farben und 640 x 480 Bild-

punkte). Heute wird Super-VGA mit mehr Farben und Bildpunkten benutzt.

Wässerung Entfernen von in der Fotoschicht befi ndlichen

Chemikalien durch Spülen mit Wasser.

Weißabgleich Abstimmung einer Digitalkamera auf die jewei-

lige Lichtart. Neben dem automatischen Weiß-abgleich der Kamera kann meist auch noch zwischen „Tageslicht“, „bedeckter Himmel“, „Kunstlicht“ und „Neonlicht“ gewählt werden. Durch diese Einstellungen werden die Farben unter den jeweiligen Lichtverhältnissen noch rea-litätsgetreuer wiedergegeben. Der Weißabgleich lässt sich bei einigen Kameramodellen manuell vornehmen, indem man das Objektiv auf eine weiße Fläche richtet und den Abgleich auslöst.

Tageslicht, Blitzlicht und Kunstlicht von Glühbir-nen oder Neonröhren weisen unterschiedliche Farbtemperaturen auf. Bei der herkömmlichen Fotografi e muss man diesen Unterschied durch Filter oder spezielle Filme ausgleichen. Das menschliche Auge kann die Differenzen bis zu einem gewissen Grad selbst kompensieren.

Zeichnung Hiermit beschreibt man die Tatsache, dass man

bei einem abgebildeten Objekt an einer bestimm-ten Stelle Unterschiede in der Helligkeit erken-nen kann. Dieser Begriff wird üblicherweise für sehr helle oder sehr dunkle Bildteile verwendet. Das Gegenteil von Zeichnung bezeichnet man als „abgesoffen“ (eintöniges Schwarz) oder „aus-gefressen“ (Papierweiß).

Zeitautomatik Eine der ersten Belichtungsautomatiken bei Spiegelrefl exkameras war die Zeitautomatik – oder Blendenvorwahl, englisch „aperture prio-rity“, daher das Kürzel „A“ an der Kamera. Hier-bei ermittelt die Kamera aufgrund der Messdaten der Belichtungsmessung, der eingestellten Film-empfi ndlichkeit und der eingestellten Blende die notwendige Verschlusszeit .

Diese Betriebsart ist vor allen Dingen dann sinn-voll, wenn Sie über die Blendeneinstellung die Schärfentiefe Ihres Motivs bestimmen möchten, ohne sich um die Verschlusszeit kümmern zu müssen (beispielsweise in Porträt- oder Repor-tagesituationen).

Digitale Fotografi e leicht gemacht

68

Anhang: Fotobelichter im Internet

Internet-Adresse Anbieterwww.24h-fotoservice.de Foto Weckbrodt

Inh. Ursula Westphal und Frank Westphal GbRLindemannallee 60D-30173 Hannover

Tel: 0(49)511 - 812 886Fax: 0(49)511 - 812 969mobil: 0170 - 310 60 53

E-Mail: [email protected] AgfaPhoto GmbH

Chemiepark LeverkusenD-51373 Leverkusen

Tel: +49 (0)214 / 30-0Fax: +49 (0)221 / 98544-3802

www.alpine-bilderexpress.de Foto-SchneiderInh. Thomas JakobAm Kurpark 382407 Garmisch-Partenkirchen

Tel: 08821 / 94 29 57Fax: 08821 / 79 87 84

E-Mail: [email protected]: www.alpine-bilderexpress.de

www.bilderbude-erdmann.de Bilderbude ErdmannMarkt 1398617 Meiningen / Thuer.

Tel: 03693/501740

E-Mail: [email protected]

www.bilder-digital.de Foto RehmWolkensteiner Str. 1409456 Annaberg-Buchholz

Tel: +49 (0) 37 33 28 81 28Fax: +49 (0) 37 33 28 95 59

E-Mail: [email protected] Bilder Planet Hamm

Richard Matthaei Platz 1Alleecenter59065 Hamm

Tel.: 02381 926170

E-Mail: [email protected] www.bildexpress.de allkauf Foto Bocholt

Neustrasse 2346399 Bocholt

Tel: 02871 / 232160Fax: 02871 / 232162

E-Mail: [email protected] Foto Mayer

Zinnaer Str. 2614913 Jüterbog

Tel: 03372/403850Fax: 03372/401678

E-Mail: [email protected]

69

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Internet-Adresse Anbieterwww.dnet24.de FOTO THUN GMBH

Bahnhofstr. 2706295 Lutherstadt Eisleben

Tel: +49 (0) 3475 / 927915Fax: +49 (0) 3475 / 927933

E-Mail: [email protected]

www.echte-fotos.net Fotohaus Heimhuber GmbHBahnhofstr. 187527 Sonthofen

Tel: +49 (0) 8321 1470Fax: +49 (0) 8321 84224

E-Mail: [email protected]

www.edlefs.de Edlef WienenWinkelerstr.54 65366 Geisenheim

Tel: 0672299290Fax: 06722992920

E-Mail : [email protected]

www.expressphoto.de S+K Ortleb GmbHAm Eichenwald 309350 Lichtenstein

Tel: +49 37204 5363Fax: +49 37204 5365

E-Mail: [email protected]

www.foto-braun.de Foto-Atelier Herbert BraunInh. Harald Braun e. Kfm./FotografenmeisterMarktplatz 4291710 Gunzenhausen

Tel: 09831/2021Fax: 09831/80269

Internet: www.foto-braun.de

E-Mail: [email protected]

www.foto-brinkmann.de Foto LaborserviceGablonzstraße 144225 Dortmund

Tel: +49 (0) 231 77 89 99Fax: +49 (0) 231 77 90 46

www.fotocenter-berlin.de Fotocenter BerlinKurfürstendamm 74a (Adenauerplatz)10709 Berlin

Tel.: +49 (0)30 - 327 56 23

E-Mail: [email protected] Fotoexpress Kirschbaum

Haihover Str. 3252511 Geilenkirchen

Tel: +49 02451/929797Fax: +49 02451/929795

E-Mail: [email protected]

Internet: www.fotoexpress.org

Digitale Fotografi e leicht gemacht

70

Internet-Adresse Anbieterwww.foto-forum-andernach.de foto FORUM

Am Markt56 626 Andernach

E-Mail: [email protected]

Tel.: 0 26 32 - 4 24 92Fax: 0 26 32 - 4 24 89

www.fotohaus-heimhuber.de Fotohaus Heimhuber GmbHBahnhofstr. 187527 Sonthofen

E-Mail: [email protected]

Tel: +49 (0) 8321 1470Fax: +49 (0) 8321 84224

www.fotohaus-zacharias.de Fotohaus Zacharias GmbH & Co. KGRote-Hahnen-Gasse 793047 Regensburg

Tel: 0941 / 5 95 29 - 0Fax: 0941 / 5 95 29 – 140

www.foto-hergt.de Foto-Hergt GmbHWeinkellerstraße 2209337 Hohenstein -Ernstthal

Tel: 0 37 23/ 4 55 10Fax: 0 37 23/ 70 07 08

E-Mail: [email protected]: www.foto-hergt.de

www.foto-hoess.de Foto-Höss Neckarsteige 26 72622 Nürtingen

Tel: 07022 / 930 700Fax: 07022 / 930 7031

E-Mail: [email protected]

www.foto-image.de Foto ImageCarsten Herberholz & Claus JagschAuelsweg 22 53797 Lohmar

Tel: +49 (0)2246 7001Fax: +49 (0) 2246 2132

E-Mail: [email protected]

www.fotolaboclub.de Fotolabo Club GmbHHafenstrasse 26Postfach 122079206 Breisach

Tel: (0 76 67) 93 83 0Fax: (0 76 67) 93 73 10

E-Mail: [email protected]

www.fotolaborwagner.de Wagner professional imagingBurgplatz 6F51427 Bergisch Gladbach (Refrath)

Tel.: 02204 / 69297Fax: 02204 / 60726

E-Mail: [email protected]

71

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Internet-Adresse Anbieterwww.foto-leofa.de Foto Leofa GmbH

Sebastian-Kneipp-Anlage 179822 Titisee-Neustadt

Tel: 07651/1429Fax: 07651/4544

E-Mail: [email protected]

www.foto-mayer.com Foto MayerZinnaer Str. 2614913 Jüterbog

Tel: 03372/403850Fax: 03372/401678

E-Mail: [email protected]

www.fotopost24.de Fotoservice Fotopost24 - DeutschlandZeppelinstraße 18D-14471 Potsdam

E-Mail: [email protected]: (+49)0331-95 13 07 13Fax: (+49)0331-95 13 07 12

bilder.vobis.de Laborannahme:ORWO Net GmbHZentrale LaborannahmePostfach 10 01 0306140 Halle/Saale

Geschäftsanschrift:ORWO Net GmbHRöntgenstraße06766 Wolfen

Support-Tel: 0 1805 909 400 (0,12 EUR/min aus dem Festnetz der Dt. Telekom AG)

E-Mail: [email protected]

www.foto-sessner.de Foto Video Sessner GmbHMünchner Straße 36D – 85221 DachauDeutschland

Tel: +49 (0) 8131 / 71070Fax: +49 (0) 8131 / 86535

E-Mail: [email protected]

www.foto-wiedemann.de Foto WiedemannBreite Straße 829410 Salzwedel

Tel: 03901/423841Fax: 03901/472856

E-Mail: [email protected]

www.jsfotoladen.de JS FotoladenJörg SchmidtSeverinstraße 8750678 Köln

Tel: 0221-32 22 23Fax: 0221-32 23 45

E-Mail: [email protected]

Digitale Fotografi e leicht gemacht

72

Internet-Adresse Anbieterwww.kamera.de Kamera GmbH

Neugasse 2265183 Wiesbaden

Tel: +49 611 / 90049-0Fax: +49 611 / 9010768

E-Mail: [email protected]

Internet: www.kamera.de

www.photo-druck.de Gamma Commerz GmbHTorstr. 17810115 Berlin

Tel: (030) 280 44 602Fax: (030) 280 44 603

E-Mail [email protected]

www.photo-huber.de Photo Huber Europa-Center 10789 Berlin

Zentrale Hotline: (030) 262 46 66

E-Mail: [email protected]

www.pixum.de Pixum AGGottesweg 64D-50969 KölnTel: +49 (221) 6500 40 0Fax: +49 (221) 6500 40 99Support: +49 (221) 6500 40 40

E-Mail: [email protected]

Vorstand: Daniel Attallah

www.superfotochemnitz.de SUPER FOTO ChemnitzReichenbrander Str. 409117 Chemnitz

Tel: +49 371 212156 oder +49 371 212164Fax: +49 371 212148

E-Mail: [email protected]

Inhaberin: Petra Hammermüller

www.toms-bilderwelt.de Tom‘s BilderweltEin Unternehmen der Hadeler GmbHPfeilstrasse 4750672 Köln

Tel: 0221-2508404Fax: 0221-2508492

E-Mail: [email protected]

www.top-farbbilddiscount.de TOP Farbbilddiscount GmbHBorkumstrasse 451377 Leverkusen

Tel: 0214-8606312 Fax: 0214-8606314

E-Mail: [email protected]

Ohne Gewähr. Die Informationen basieren auf den Angaben der Anbieter (April 2005).

73

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Das tollste Fotoalbum aller Zeiten

Digitalfotos sind natürlich erst dann richtig schön, wenn man sie anderen zeigen kann. Nun möchten Sie aber auch nicht immer die Familie um den Computerbildschirm oder den Fernseher versammeln, um Ihre Bilder zu präsentieren. Auch eine Sammlung loser Ausdrucke ist ja nicht der Weisheit letzter Schluß. Was tun?

Früher hat man die schönsten Fotos einfach in ein Album geklebt. Aber natürlich wäre es doch etwas seltsam, Digitalfotos erst zu drucken und sie dann in ein Album zu kleben. Auch hier hilft uns das Internet, denn inzwischen gibt es einige Anbieter, die Ihnen Werkzeuge zur Verfügung stellen, um sogenannte Fotobücher – also schön gestaltete und hochwertig gedruckte Alben mit Ihren Fotos – zu erstellen.

Wie so etwas vor sich geht, haben wir hier am Beispiel des Angebots von fotobuch24 (www.fotobuch24.de) dar-gestellt, der Ablauf ist aber bei fast allen Anbietern ähnlich.

Zunächst laden Sie sich von der Webseite des Anbieters die Software zum Zusammenstellen des Fotobuches herunter. Dieses Programm können Sie später immer wieder verwenden.

Das Programm erlaubt es Ihnen, Ihre Bilder nach Ihren Wünschen zusammenzustellen und Alben von 16 bis 96 Seiten zusammenzustellen. Natürlich können Sie auch den Buchumschlag gestalten und Ihre persönlichen Texte und Bildbeschreibungen einfügen. Damit nicht jedes Fotoalbum gleich aussieht, gibt es zahlreiche vorgefertigte Layoutvorschläge, mit denen Sie ihr Fotobuch professionell gestalten können. Starten Sie das Programm und folgen Sie einfach dem Assistenten, der das Programm auf Ihrem PC installiert. Wenn die Installation abgeschlossen ist, können Sie das „Design-Center“ sofort starten. Mit einem Klick auf „Programm starten“ geht’s los. Wählen Sie im nächsten Schritt aus, ob Sie ein neues Fotobuch anllegen möchten oder ein bestehendes Fotobuch überarbeiten wollen. Der wichtigste Schritt: Bestimmen Sie das Format Ihres zukünftigen Fotoalbums.

Damit sind die wichtigsten Vorbereitungsschritte abgeschlossen und das eigentliche Layoutfenster öffnet sich. Hier können Sie nun die Seitengestaltung festlegen und Ihre Bilder in das Album einfügen.

Das Programm bietet Ihnen zahlreiche Optionen, wie die Wahl des Buchumschlages oder die gezielte Auswahl einzelner Seiten. Natürlich müssen Sie auch Ihr Fotobuch nicht sofort fertigstellen, sondern können ganz in Ruhe einzelne Seiten gestalten.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

74

Ziehen Sie einfach die gewünschten Seitengestaltungen aus dem rechten Fenster auf die Arbeitsfl äche. Ihre Fotos können Sie aus dem linken Auswahlfenster durch verschieben an die gewünschte Stelle einfügen.

Über die Schnell-Anleitung können sie rasch die einzelnen Arbeitschritte nachschlagen.

75

Digitale Fotografi e leicht gemacht

Durch einen Doppelklick auf das Textfeld öffnet sich der Texteditor, in dem Sie Ihre Kommentare und Anmerkungen

zu den Bildern eingeben können. Natürlich lassen sich hier auch alle Ihre Schriften auswählen.

Sie können Ihre Seiten beliebig gestalten und verschiedene Hintergrundfarben und Formen für jede Seite aus-

wählen. Damit können Sie Ihr Fotoalbum so professionell gestalten wie einen teuren Bildband. Da erinnert nichts

mehr an die nüchternen und manchmal auch etwas langweiligen Fotoalben früherer Zeiten.

Zahlreiche Gestaltungs- und Editiermöglichkeiten geben Ihrem Fotobuch einen professionellen Anstrich. Bilder

können nicht nur gerade angeordnet werden, sondern auch schräg oder sogar überlappend.

Wenn Sie ihr fotobuch fertig zusammengestellt haben, können Sie sich das Ergebnis in der Vorschau ansehen,

um einen Eindruck zu erhalten, wie das fertige Fotobuch aussehen wird.

Der eigentliche Bestellvorgang wird über einen Klick auf den Schaltknopf „Bestellen“ ausgelöst. Zur Sicherheit

prüft das Programm noch einmal, ob auch alle Seiten und Einträge vollständig sind. Je nach Größe Ihrer Bildda-

teien können Sie entscheiden, ob Sie ihr Fotobuch per Internet übertragen möchten oder lieber eine CD an den

Anbieter senden wollen.

Dem wachsamen Augen des „Buchprüfers“ entgeht nichts. Hier wurden noch einige offene Arbeitsschritte gefunden.

Erst mit der Bestätigung durch das Kontrollkästchen können Sie nun Ihre Bestellung absenden.

In den folgenden Schritten geben Sie Ihre Kontaktdaten und die Zahlungsweise ein. Ihre Daten werden dann via

Internet übermittelt.

Digitale Fotografi e leicht gemacht

76

AAkku, 36, 37, 39Anti-Aliasing, 47, 49, 60ASA, 6, 24, 60Aufhellblitz, 22, 43, 44Aufl ösung, 5, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 18, 30, 35, 36, 47, 60, 62, 64Aufsteckblitz, 36, 37, 39, 41, 42, 43 Autofokus, 39, 49, 50, 51, 60Available Light, 54

BBelichtungsmesser, 22, 39, 61, 63Belichtungszeit, 4, 18, 37, 43, 51, 52, 60, 61, 65, Bildgröße, 9, 11, 12, 13, 14, 16, 22, 35, 36, 47, 56Bildrauschen, 6, 20, 24, 44, 51, 54, 63, Bildsensor, 6, 18, 20, 26, 28, 54, 65Blende, 4, 18, 19, 20, 21, 23, Blendenautomatik, 60, 61Blitzgerät, 21, 22, 24, 29, 37, 38, 39, 40, 41, 43, 44, 47,

51, 54, 61, 66, Brennweite, 21, 25, 26, 28, 29, 30, 42, 48, 52, 60, 61, 63,

65, 67Brennweitenverlängerung, 26, 28

CCCD, 6, 47, 49, 61, 62, 66CMOS, 6, 62CompactFlash, 5, 25, 62

DDrucker, 4, 6, 8, 12, 15, 16, 35, 55, 57, 59, 60, 62, 65Durchsichtsucher, 21, 23

EEmpfi ndlichkeit, 6,18, 20, 24, 38, 44, 54, 60, 61, 63, 65, 67

FFarbrauschen, 36, 62

Farbtemperatur, 44, 45, 67Film, 4, 6, 10, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 36, 38, 40, 44, 58,

60, 61, 63, 65, 67Filter, 24, 32, 34, 35, 45, 49, 65, 66, 67

HHistogramm, 16, 17, 63

IISO, 6, 20, 24, 44, 54, 61, 63

JJPG, 10, 12, 36, 58, 62

KKompaktkamera, 20, 21, 23, 24, 26, 30, 31, 37, 38, 48, 58Kontrast, 22, 32, 33, 34, 40, 49, 51, 53, 60, 62, 63, 64,

LLangzeitbelichtung, 52, 54Laserdrucker, 54Leitzahl, 38, 39, 41, 61

Lichtstärke, 21, 24, 26, 28, 29, 30, 60, 63, 65Lichtverhältnis, 6, 20, 30, 44, 49, 54, 60, 63, 67

MMoiré, 48, 49, 64Motivprogramme, 20, 31, 44, 50

NNachschärfen, 24, 32, 34, 36NEF, 29, 47, 59, 64, 65Negativ, 4, 6, 24, 32, 58, 59, 61, 63, 67

PPixel, 5, 9, 10,11, 12, 13, 14, 15, 16, 30, 31, 35, 47, 48,

56, 57, 60, 62, 64, 65ppi, 9,11,12,13,14,15,16, 60, 62, 65Programmautomatik, 60, 65

RRauschen, 7, 35, 52, 54, 62, 65RAW, 36, 58, 59, 64, 65RGB, 9, 62, 63, 65, 66Rote Augen, 4, 41

SSchärfen, 32, 33, 34, 64Schärfentiefe, 24, 54, 65, 66, 67Seitenverhältnis, 25, 56SLR, 20, 48Speicherchip, 4, 45, 50Speicherkarte, 5, 6, 7, 10, 11, 24, 32, 50, 55, 56, 60Spiegelrefl ex, 22, 26Stabblitz, 37, 40, 42Standardobjektiv, 18, 26, 30

TTeleobjektiv, 26, 27, 28Testblitz, 39Thermosublimation, 55Tiefenschärfe, 51, 66TIFF, 36, 58, 59, 64Tintenstrahldrucker, 4, 55, 56TTL, 22, 23, 37, 39, 66

UUnscharf maskieren, 32, 34, 35, 66

VVerschluss, 18, 20, 22, 37Verschlusszeit, 18, 19, 20, 22, 23, 29, 32, 38, 39, 43, 44,

52, 54, 60, 61, 64, 65, 66, 67VGA, 16, 67Video, 36, 62

WWeißabgleich, 25, 32, 44, 45, 46, 47, 54, 59, 64, 67Weißpunkt, 45, 47Weitwinkel, 26, 28, 30, 64, 66

ZZeitautomatik, 61, 67