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460 Bericht: Spezielle analy~ische Methoden. sind Blindproben notwendig. L6sungen in organischen LSsungsmitteln geben die Reaktion naeh dem Verdampfen des L6sungsmittels, wozu man die Tiipfelplatte wenn nStig auf dem Wasserbade erw/~rmt. Der R/ickstand wird mit 1 Tropfen Wasser und dann mit dem KO~-Plgtzchen versetzt. Die Reaktion kann zur Untcrsuchung emodinhaltiger Drogen dienen; in Sennablgtter-Extrakt liegt die Nachweisgrenze bei der Verdfinnung 1 : 500000. Die F/~rbungen sin4 mindestens 24 Std bestandig. Mit Borax oder Natriumcarbonat tritt die Reaktion auch ein, sie ist aber weniger intensiv als mit Alkulihydroxyd. A. KURTENACKER. Digitalis-Glueoslde. Zur Pri~/ung von Digitalis und seinen Zubcreitungen ver- wenden R. E. ABn~s und M. L. Dv~ 1 die Reaktion yon H. BALJET 2, naeh tier Digitalisglucoside mit alkaliseher PikratlSsung eine rotorange F/~rbung liefern. Zur Aus/i~hrung ben5tigt man eine t/~glieh friseh bereitete 10%ige LSsung yon neutralem Pb-acetat, eine 4,7%ige Na2HPO4.TH~O-L5sung sowie eine al- kalische PikratlSsung, die stets neu herzustellen ist. Kierzu sind 2 Stamm- 15sungen erforderlieh; die eine besteht aus einer 10%igen Pikrins~ure-, die andere aus einer 10%igen NaOH-LSsung. Vor Gebrauch mischt man 95 mt der ersten mit 5 ml dcr zweiten StammlSsung. 2,5 ml der Bezugs- oder zu priifenden Tinktur werden im 25 ml-Me$kolben auf etwa i5 ml verdiinnt, hierzu 2 ml Pb-aeetatlSsung geffigt, l(ach Auffiillen zur Marke geschiittelt und fiitriert. 12,5 ml des gewShnlieh hellgriinen Filtrats vermiseht man in einem anderen 25 ml-Mel~kolben mit 2 ml Na~HPO4-LSsung, verdfinnt zur Marke, sehiitte|t und filtriert. 12,5 ml dieses Filtrats erg/mzt man mit der alkalischen Pikratl5sung zur Marke. ~ach dem Schfitteln lal3t man 25 min stehen. Ein ahquoter Anteil wird genau 30 rain nach Phosphatzugabe bei 495 m# spektropho~ometriert. Die Durch- l~ssigkeit soll zwischer~ 32 und 65% betragen. Eine Blindmessung wird mit 12,5 ml destilliertem Wasser durchgefiihrt, die auf 25 ml mit dem Pikratre~gens gebraeht werden. Mit einer U. S. P.-Standarddigitalistinktur gewinnt man eine Eiehkurve, in der die Durehl/~ssigkeit gegen die Digitaliseinheiten aufgetragen sind. Eine Einwaage des Vergleiehsmus~ers des Digitalispulvers bereitet man durch Sehiitteln mit 10 m] 70 vol%igem Alkohol w~hrend je 8 Std an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Zwischendurch heb~ man die Extrakte im Kiihlschrank bei +2~ auf. Die R.e- produzierbarkeit ist sehr gut, die Genauigkeit entsprieht 5% und der bereehnete Fehler betr/s 2%. H. FR~u F. NEUWALDa bedient sich tier Reaktion yon K: BALZ]~T 4 in der Ab~tnderung yon ]~NUDSON-])RESBACtt 5 zur Bestimmung yon Digitoxin. Im Gegensatz zu den bisherigen Arbeiten, wonach die Extinktionskoeffizientcn nieht in linearer Ab- h~ngigkeit zur Konzentration der DigitoxinlSsungen stehen; stellt der Verfasser die Giiltigkeit des L~BEnT-BEv,~schen Gesetzes lest. Zur Aufstellung der Eich- kurve dient ein Digitoxin-Pr/iparat yon MERCK. Die Messungen erfolgen im Z~Iss- Pur~F~Ic~I-Photometer mit Filler S 50 im Bereich yon 490--510 m# mit eincm Maximum bei 500 mtt. In diesem Bereieh gilt das LA:MBERT-BEEItsche Gesetz, Filter S 53 (Absorption zwisehen 520 und 550 mtt) entspricht dagegen nicht. BA~RTICH. Nach E. E. ]~]~NNEDu6 k5nnen die Digitalis-Glucoside Digitoxin, Digoxin und Lanatoside C mit Itilfe des yon F. K. BEL5 und J. C. KRANTZ7 modifizierten Amer. J. Pharmacy 122, 337 (1950). Sehweizer Apoth.-Ztg. ~6, 71, 89 (1918); vgl. diese Z. 118, 378 (1938). J. Amer. pharmaeeut. Assoc. Scient. Ed. 89, 172 (]950). B~L~ET, It.: Fharm. Weekblad. ~5, 457 (1918); vgl. diese Z. 118, 378 (1938). K~cv~so~r A., u. M. DnESrACH: J. Pharmacol. Exp. Therap. 20, 205 (1923). J. Amer. pharmaeeut. Assoc. Scient. Ed. 89, 25 (1950). J. Pharmacol. Exp. Therap. 87, 198 (1946).

Digitalis-Glueoside

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Page 1: Digitalis-Glueoside

460 Bericht: Spezielle analy~ische Methoden.

sind Blindproben notwendig. L6sungen in organischen LSsungsmitteln geben die Reaktion naeh dem Verdampfen des L6sungsmittels, wozu man die Tiipfelplatte wenn nStig auf dem Wasserbade erw/~rmt. Der R/ickstand wird mit 1 Tropfen Wasser und dann mit dem KO~-Plgtzchen versetzt. Die Reaktion kann zur Untcrsuchung emodinhaltiger Drogen dienen; in Sennablgtter-Extrakt liegt die Nachweisgrenze bei der Verdfinnung 1 : 500000. Die F/~rbungen sin4 mindestens 24 Std bestandig. Mit Borax oder Natriumcarbonat tr i t t die Reaktion auch ein, sie ist aber weniger intensiv als mit Alkulihydroxyd. A. KURTENACKER.

Digitalis-Glueoslde. Zur Pri~/ung von Digitalis und seinen Zubcreitungen ver- wenden R. E. A B n ~ s und M. L. D v ~ 1 die Reaktion yon H. BALJET 2, naeh tier Digitalisglucoside mit alkaliseher PikratlSsung eine rotorange F/~rbung liefern. Zur Aus/i~hrung ben5tigt man eine t/~glieh friseh bereitete 10%ige LSsung yon neutralem Pb-acetat, eine 4,7%ige Na2HPO4.TH~O-L5sung sowie eine al- kalische PikratlSsung, die stets neu herzustellen ist. Kierzu sind 2 Stamm- 15sungen erforderlieh; die eine besteht aus einer 10%igen Pikrins~ure-, die andere aus einer 10%igen NaOH-LSsung. Vor Gebrauch mischt man 95 mt der ersten mit 5 ml dcr zweiten StammlSsung. 2,5 ml der Bezugs- oder zu priifenden Tinktur werden im 25 ml-Me$kolben auf etwa i5 ml verdiinnt, hierzu 2 ml Pb-aeetatlSsung geffigt, l(ach Auffiillen zur Marke geschiittelt und fiitriert. 12,5 ml des gewShnlieh hellgriinen Filtrats vermiseht man in einem anderen 25 ml-Mel~kolben mit 2 ml Na~HPO4-LSsung, verdfinnt zur Marke, sehiitte|t und filtriert. 12,5 ml dieses Filtrats erg/mzt man mit der alkalischen Pikratl5sung zur Marke. ~ach dem Schfitteln lal3t man 25 min stehen. Ein ahquoter Anteil wird genau 30 rain nach Phosphatzugabe bei 495 m# spektropho~ometriert. Die Durch- l~ssigkeit soll zwischer~ 32 und 65% betragen. Eine Blindmessung wird mit 12,5 ml destilliertem Wasser durchgefiihrt, die auf 25 ml mit dem Pikratre~gens gebraeht werden. Mit einer U. S. P.-Standarddigitalistinktur gewinnt man eine Eiehkurve, in der die Durehl/~ssigkeit gegen die Digitaliseinheiten aufgetragen sind. Eine Einwaage des Vergleiehsmus~ers des Digitalispulvers bereitet man durch Sehiitteln mit 10 m] 70 vol%igem Alkohol w~hrend je 8 Std an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Zwischendurch heb~ man die Extrakte im Kiihlschrank bei + 2 ~ auf. Die R.e- produzierbarkeit ist sehr gut, die Genauigkeit entsprieht 5% und der bereehnete Fehler betr/s 2%. H. FR~u

F. NEUWALD a bedient sich tier Reaktion yon K: BALZ]~T 4 in der Ab~tnderung y o n ]~NUDSON-])RESBACtt 5 zur Bestimmung yon Digitoxin. Im Gegensatz zu den bisherigen Arbeiten, wonach die Extinktionskoeffizientcn nieht in linearer Ab- h~ngigkeit zur Konzentration der DigitoxinlSsungen stehen; stellt der Verfasser die Giiltigkeit des L~BEnT-BEv,~schen Gesetzes lest. Zur Aufstellung der Eich- kurve dient ein Digitoxin-Pr/iparat yon MERCK. Die Messungen erfolgen im Z~Iss- Pur~F~Ic~I-Photometer mit Fil ler S 50 im Bereich yon 490--510 m# mit eincm Maximum bei 500 mtt. In diesem Bereieh gilt das LA:MBERT-BEEItsche Gesetz, Filter S 53 (Absorption zwisehen 520 und 550 mtt) entspricht dagegen nicht. BA~RTICH.

Nach E. E. ]~]~NNEDu 6 k5nnen die Digitalis-Glucoside Digitoxin, Digoxin und Lanatoside C mit Itilfe des yon F. K. BEL5 und J. C. KRANTZ 7 modifizierten

Amer. J . Pharmacy 122, 337 (1950). Sehweizer Apoth.-Ztg. ~6, 71, 89 (1918); vgl. diese Z. 118, 378 (1938). J. Amer. pharmaeeut. Assoc. Scient. Ed. 89, 172 (]950). B~L~ET, It . : Fharm. Weekblad. ~5, 457 (1918); vgl. diese Z. 118, 378 (1938). K~cv~so~r A., u. M. DnESrACH: J. Pharmacol. Exp. Therap. 20, 205 (1923). J. Amer. pharmaeeut. Assoc. Scient. Ed. 89, 25 (1950). J . Pharmacol. Exp. Therap. 87, 198 (1946).

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3. Auf Pharmazie beziigliche. 461

Verfahrens yon KNUDSON und Dg~S~ACi~ bestimmt werden. Die 1%eaktion mit Pikrat wird hier unter Verwendung yon Tetra~thylammoniumhydroxyd als Base durehgeftihrt. ])as B~ERsehe Gesetz ist ffir atle genannten Glueoside erfiillt. Durch Messung bei 495 m# ist das Verfahren empfindlieher als bei der yon B~LL und KgANTZ verwendeten Wellenl~,nge 525 m#. D~s l:teagens wird hergestell% indem man ] g Pikrins~ure (10% H20) in 50 ml Methanol 16st, die LSsurLg mit 20 ml 10~oigem Tetra~thylammoniumhydroxy4 versetzt und mit Wasser auf 100 ml verdtinnt. Das Reagens h~tlt nur einige Stunden. Ftir die Bestimmung bringt man 10 ml einer MethanollSsung des Glueosids, welche etwa 0,04 mg/ml enth~lt, in einen 25 ml-Megkolben, gibt genau 15 ml 1%eagenslSsung zu, mischt gut, l~gt 30 min stehen und miBt dann mit einem Quarzspektrophometer bei 495 m/~. Eine LSsung yon 15 ml Reagens und 10 ml Methanol dient als Ver- gleiehslSsung. Zur AuNtellung der Eiehkurven dienen Standardproben der Glueoside. Die Eiehkurven miissen Gerade sein. Die 3 Glucoside f/~rben nieht gleieh stark, Digitoxin gibt die tiefste, Lanatoside C die sehw~ehste F~rbung. Die Extinktion nimmt also mit steigendem )ffolekulargewieht ab. - - Die Analysen- resultate sind auf etwa 2~o der vorhandenen Glueosidmenge genau.

A. ](URTENACKEIr

E. W~GN]~ 1 modifizierte die Methode yon A. KNUDSOr und M. DRESBACH 2 unter Zuhilfenahme des Verfahrens der fraktionierten Extraktion yon W. STaAVB ~ zum Zwecke der photometrischen Bestimmung der herzwirksamen Glucoside in Bl~ttern und Samen yon Digitals purpurea L.

1 g trocknes, gepulvertes Blattmaterial wird 6 Std lang mit 50 ml destilliertem Wasser in der Schiitte]maschine extrahiert, die haupts~tehlich Gitalin und Gitoxin en~haltende LSsung A vom Rtickstand getrennt, der v o n d e r Fliissigkeit durch Abpressen befreite Riickstand mit 50 ml 50 vol~oigen Alkohol bei etwa 40 ~ C fiber Nacht digeriert (L6sung B). - - 40 ml yon A (= 0,8 g BlOtter) werden mit 2,0 ml 30~oiger Pb-AcetatlSsung umgesehiittelt und stehen gelasscn. Veto Niedersehlag wird abfiltriert und 3],5 ml des Filtrats ( = 0,6 g Droge) werden mit 4,5 ml ]0~oiger DinatriumphosphatlSsung versetzt und filtriert. Zur Ausschiittlung des Gitalins werden in zwei Scheidetrichtern je 6 ml des Filtrates ( = 0,1 g Droge) je 4mal etwa 1 rain lang mit 12 ml Chloroform ausgesehiittelt, die Extrakte in je 2 XSlbehen 1 and 2 ges~mmel~, das L5sungsmi~tel auf dem Wasserbad grSBtenteils abdestilliert und die KSlbchen bei 70 o C getroeknet. Zur Gitoxinspaltung wird die in den Scheidetrichtern verbliebene L5sung A in je zwei 50 ml-Kdbehen mit je 4 ml Wasser nachgesp01t und mit je 0,5 ml i0~oiger Schwefelss versetzt. Chloroform- reste entfernt man auf dem Wasserbade and erhitzt beide X51bchen 20 rain auf dem siedenden Wasserbad unter BtickfluB. Naeh dem Erkalten bringt man die XSlb- eheninhalte in die vorbenutzten Scheidetrichter zuriick und schfittelt, unter Aus- spii]en der XSlbchen, je 4real mit 20 ml Chloroform. In diesen Extrakten ist das aus dem Gitoxin entstandene Gitoxigenin enthalten. Man sammelt sie in 2 KSlbchen 3 und 4 und befreit sic, wie angegeben, veto Chloroform.

LSsung B wird veto zu verwerfenden Riiekstand abfiltriert und, wie L~sung A, gereinigt. Je 6 ml der gereinigten L5sung B ( ~ 0,1 g Droge) gibt man in zwei tarierte WeithalskSlbehen, setzt 3 ml Wasser zu and engt auf dem Wasserbade auf 4- -5 g ein, worauf man mit Wasser auf 6 g erggnzt. Unter Nachspii]en bringt man die Fliissigkeiten in 2 Scheidetrichter und schiittelt, wie bei Gitalin, mit je 12 ml Chloroform ans. Der Riickstand yon dieser Ausschfit~elung wird in KSlbehen 5 und

1 Pharmazie 5, 226 (1950). 2 j . Pharmacol. Exp. Ther. 20, 205 (1922). a Arch. exper. Pathol. u. Pharmako!. 60, 52 (1947).

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462 Berieht. Spezielle ana]ytische Methoden.

6 gegeben. LSsung B enth~lt auch geringe Mengen Gitoxin. Daher wird die in den Scheidetrichtern verbliebene whl~rige Flfissigkeit der Gitoxinspaltung unterworfen und die Chloroformextrakte des ttydrolysats werden den KSlbehen 3 und 4 zu- geffigt. Der Inhalt der KSlbchen 1--6 wird in je 5 ml 50 vol%igem Alkohol gelSst. Den KSlbehen 1, 3 und 5 sowie einem KSlbchen 7 mit nur 5 ml des Alkohols (Ver- gleichslSsung) setzt man je 5 ml frisches BnLJET-l~eagens 1 zu und liest die nach 30 rain auftretende Farbung gegen die VergleichslSsung am Stufenphotometer (Filter S 50) ab. Dann gibt man in 2, 4, 6 und 7 je 5 ml Wasser, das 2 Tropfen 10%ige Natronlauge enth~lt. Gegen die VergleichslSsung wird die Intensit~t des ge]bliehen Farbtons gemessen und yon den Extinktionswerten der K61b- eheninhalte abgezogen. Die Differenzen 1--2 (Gita]in), 3--4 (Gitoxin) und 5- -6 (Digitoxin) reehnet man mittels einer Eiohkurve in Digitoxin urn. Diese Werte entspreehen dem Glykosidgehalt in 100 mg Oroge. Der ]000fache Wert bedeutet dann Prozentgehalt. Naeh W. NEUMANN 2 ist der Gitalinwert mit 0,874, der Gitoxin- wert mi~ 1,02 zu multiplizieren, uIa die absoluten Werte zu erhalten.

In ~hnlicher Weise werden Digitaliszubereitungen und Samen untersueht. Im ersteren Falle erlaubt allerdings die Methodik nicht zu entscheiden, ob die Herz- glykoside nooh in wirksamer Form oder schon teilweise gespalten uncl umgewandelt vorliegen. Die Digitalis-Samen werden naeh dem Zerreiben mit ~ ther oder Petrol- ather entfettet. Da die Samenauszfige farblos sind und mit NaOH sieh kaum ver- ~ndern, so ist diese Korrektur nicht erforderlich. Der Digitoxin-Wert ist durch Multi- plizieren mit 1000 und 0,932 auf Digitalin-Prozente umzureohnen. H. FREYTAG.

Eine ]luorometrische JBestimmung yon Gitoxin besehreibt 3/[. PESEZ s. ~[ach friiheren Versuchen des Verfassers sind kleine Mengen Gitoxin neben Digitoxin zu erkennen auf Grund einer Fluorescenzreaktion mit Phosphors~ure, die ffir das Hydroxyl am C16 des Gitoxins eharakteristisch ist. Die LSsung von Gitoxin.in Phosphorsaure (D 1,61) zeig~ unter WooDsehem Lieht eine intensive Blaugriin- f~rbung mit einem Absorptionsstreifen yon 4600--5700 ~, w~hrend sieh die Gitoxigenabsorption nur auf 4600--5300 _~ erstreckt. Eine quantitative Bestim- mung wird dureh die Zuekerkomponente Digitoxose gestSrt. Je tz t gelang es PESEZ dureh Zusatz yon Hydrazin zur Phosphorsi~ure die Entwieklung einer Gelbf~rbung zu verhindern und eine selbst naeh 24 Std noch klare, farb]ose Reak- tions]Ssung zu erhalten, die es erlaubt, fluoreseenzphotometrisch an Hand einer Eichkurve Gammamengen Gitoxin auch in Digitalispr~paraten des Handels zu bestimmen.

Phvsphors5urereagens: Zu 5 ml Hydrazinhydrat (98--100%ig) fiigt man lang- sam, unter Eiskfihlung, Phosphors~ure (D 1,61) zu und fiillt nach vSlligem Er- kalten mit ihr auf 100 ml auf. Eichkurve: Man stellt eine Suspension yon 10 rag reinem Gitoxin in 10 ml absolutem Alkohol her, ffigt 90 ml Phosphors~urereagens zu und schiittelt bis zur v611igen LSsung. 1 ml enth~lt jetzt 100/~g Gitoxin. Man legt hiervon Mengen yon 0,1--1 m] vor, fiigt 1 ml abso]. Alkohol zu und ffillt mit Phosphors/iurereagens auf 11 ml auf. Nach Umschiitteln und_ l stiindigem Stehen bei Zimmertemperatur miBt man in einem Elektrophotometer, das zur Fluorescenzmessung mit WooDschem Lieht ausgeriistet ist, mit :Blaufilter ohne Diaphragma.

1 B,~LJ~T, H. : Sehweizer Apoth.-Ztg. 56, 71, 84 (1918); vgl. diese Z. 118, 378 (1938). Das B~LJET-Reagens wird erhalten, indem man 40 ml kaltges~ttigter Pikrins~urelSsung mit 2,5 ml 10%iger Natronlauge versetzt und das Ganze mit ~Tasser auf 50 ml aufffillt.

2 Z. physiol. Chem. 240, 241 (1936); vgl. diese Z. 114, 368 (1938). Ann. pharmac, fran 9. 8, 746 (1950).

Page 4: Digitalis-Glueoside

4. Auf Physiologie und Pathologie beziigtiehe. 463

Bestimmung von Gitoxin in Digitalis, Man verteilt 10 mg des Pr~parates in 10 ml Alkohol und stellt 2 Versuehe an, indem man einmal 1 ml, das andere Mal 0,5 ml L6sung, die man auf 1 ml erg~nzt, vorlegt. Zu beiden Proben fiigt man 10 ml Phosphors~urereagens, mischt, l&13t 1 Std stehen und miBt wie bei der Eichkurve, nach der man dann den Gehalt an Gitoxin in dem Digitalis-Pr/iparat errechnet.

In den offizinellen Digitalis-LSsungen ]egt man ebenso, wie besehrieben, 0,5 und 1 mI L5sung vor. Es zeig~ sieh, daIt das Alkohol- Glyeerin-Wasser -L6sungs mittel der offizinellen Digita]is-L6sung von 1 ml und darunter ohne Einflug auf die Fluorescenz-Reaktion ist. W. HENNI•.

4. A u f P h y s i o l o g i e u n d P a t h o l o g i e b e z t i g l i c h e

3 ~ e t h o d e n .

L i te ra t , r . H, vo~ EULER und H. HASSELQmST: Redulc- tone, ihre chemisehen Eigenschaflen ~nd biochemischen ~'girku~gen. (Heft 50, Neue Folge, der Sammlung chemischer und chemisch- technJ scher Vortr&ge, herausgegeben yon R. Pummerer.) 55 Sei- ten mit 3 Abbildungen. Verlag yon Ferdinand Enke, Stutt- gart 1950. Preis geheftet 6,90 DM.

Der Grundk6rper dieser Stoffklasse, das Redukton CH ~ C--CHO, wurde 1933 yon EULE~ aufgefunden und in

1 I OH OH der vorliegenden Darstellung wird fiber Bildung und Reaktion der verschiedenen Reduktone zusammenfassend beriehtet; in besonderen K~piteln werden dann die physikaIiseh-chemisehen und bioehemisehen Eigensehaften der Reduktone zusammen- gestellt. Die Reduktone sind yon besonderem Interesse, da sie beim Abbau yon Zuekern entstehen und da unter anderem die Aseorbinsgure (Vitamin C) zu dieser Stoffklasse gehSrt. Die iibliehe Bestimmung dieses Vitamihs erfolgt durch TILLMANS Reagens, das gleiehzeitig das t~eagens ffir die gesamte Klasse der Reduktone ist. Daraus erklgrensieh mancherlei Schwierig- keiten bei tier praktischen Bestimmung des Vitamins C. Die vorliegende Sehrift ist gerade durch die Aufzeigung dieser Zu- sammenhi~nge yon besonderem Interesse. W. FR~SE~US.

Ein neues Geriit zur C-Bestimmung in biologischem Ma- terial durch nasse Verbrennung gibt D. J. D. HOCKENttULL 1 an (vgl. Abb. 1). Die Verbindungsstiicke unterhalb F u n d der Hahn T 1 werden mit sirupSser Phosphors~ure geschmiert, die oberhalb 3" mit Wasser. :Die H/ihne T 2 and T~ werden mit Vase- line versehen. E bis H enthalten Glasperlen (6--7 ram). E enth~lt konzentrierte Schwefeis/iure, F Wasser, G 25 ml 0,I n Ba,(OH)~- L6sung nnd H 5 ml 0,1 n Ba(OH)2-LSsung. Zu G und H ftigt man etwas see-0etanol zur Verhfitung des Seh~umens. Die Probe mit etwa 10 mg C, der man 200 mg K J O a zusetzt, soll troeken oder in nieht mehr als 0,2 ml Wasser gel6st sein. Man gibt die so vorbereitete Probe in den 25 ml fassenden Kolben A,

1 Bioehemic. 7, 46 605 (1950).

B

A ~ e / e Abb. 1. Ger/~t zur C- Be,~timmungin biolo- gischem Material n.

HOOKENHULL.