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Universität Regensburg Institut für Romanistik Prof. Dr. Jochen Mecke
Disposition für die mündliche Staatsexamensprüfimg in französischer Literaturwissenschaft
Gattung: Drama
Hinführung: Dramentheorie und Geschichte
• Pfister. Manfred. Das Drama. Theorie und Analyse. München. 91997.
• Grimm. Jürgen (Hg.). Französische Literaturgeschichte. Stuttgart. 1994.
Schlagworte zur Entwicklung des französischen Dramas
• Spätmittelalterliches Theater (relig. Spiel. Moralités, Sottien, Farcen)
• 16. Jh.: Renaissancedrama
• 17. Jh.: Das klassische Jahrhundert
• 18. Jh.: Abwendung vom Theater der Klassik. Verwischung der klass. Gattungsgrenzen. Komödie:
neue Liebeskomödie (Marivaux) Abrücken von Molieresker Tradition. Tragödie: nicht mehr
regelmäßig. Abwandlungen (neue Inhalte) Abweichung von Racine. Bürgerliche Lehr- und
Rührstücke (comédie larmoyante), Revolutionsdrama, Beaumarchais (Gesellschaftskritik, Politisierung
der Komödie)
• 19. Jh.: Theater der Romantik: Theaier als öffentlichste Gattung Auseinandersetzung um neue
Literatur: Apologeten der Klassik Anhänger der "modernen Richtung". Wichtige
Literaturtheoretische Schriften: Stendhal: Racine et Shakespeare, Hugo: Preface de Cromwell. -
Lesedramen (Musset) - symbolistisches Theater (Maeterlinck) - Antitheater (Jarry)/totaler
Traditionsbruch
• Epochenschwelle/20. Jh.: modernes Theater: nüchterne Inszenierung (Claudel) - Regietheater -
Totales Theater (Artaud)/avantgardistische Tendenzen. Daneben neuer Klassizismus mit moderaten
dramatischen Experimenten (Anouilh) - Theater des Absurden (Ionesco, Beckett)
17. Jahrhundert
• Aufzeichnungen der Vorlesung «L 'Age classique» (Prof. Mecke, SS xxx)
• Grewe, Andrea. Die französische Klassik. Literatur. Gesellschaft und Kultur des 17.
Jahrhunderts. Stuttgart, 1998.
• Stackelberg, Jürgen von. Die französische Klassik Einführung und Übersicht. München. 1996.
• Definition und Eingrenzung: Vorklassik/Barock
Hochklassik
Nachklassik/Frühaufklärung
• Historischer Hintergrund
• Geistiges Leben
• Autoren und Publikum
• Kulturelle Normierungsprozesse (Académie française. Doctrine classique)
• Querelle des Anciens et des Modernes
Autoren:
Corneille. Le Cid
Ott, Karl August. "Corneille: Le Cid." In: Stackelberg. Jürgen von (Hg.)- Das französische
Theater vom Barock bis zur Auflärung. Düsseldorf, 1968. S. 74-95.
• Corneille auf dem Weg zur Klassik: Le Cid als Übergangswerk
• Gattung: Tragikomödie
• Thema: Begriff der Ehre
• Figuren: Der «héros cornélien»
• Rezeption: Die «Querelle du Cid»
Molière. Le Tartuffe
o Bürger. Peler. ''Molière: Le Tartuffe. " In: Stackelberg, Jürgen von (Hg). Das
Französische Theater vom Barock bis zur Gegenwart. Düsseldorf 1968. S. 227-246.
− Grimm, Jürgen. Molière. Stuttgart, 1984.
• Komödie als Instrument der Zeit- und Gesellschaftskritik: Religions- und Autoritätskritik in Le
Tartuffe
• Die gesellschaftliche Funktion des Theaters: Politisierung der Komödie
• Gattung: Sittenkomödie
• Thema der Verblendung im Stück
• Charakterdarstellung bei Molière
• Molièrsche Komik
Racine, Phèdre
• Nachwort zur Reclam-Ausgabe (Stuttgart, 1995) von Wolf Steinsieck
• Mathe, Roger. Phèdre. Paris, 1973.
• Griechische Mythologie und antike Vorbilder (Euripides, Seneca)
• Interpretationsansatze: politische Deutung - rezeptions-ästhetische Deutung -
Psychoanalytische Deutung
• Autorindividuelle Prägung des Mythos? - Phèdre ein jansenistisches Drama? (Jansenistisches
Menschenbild / „negative Anthropologie“)
• Racine als der klassische Tragödienautor
• Figuren: Der passive Held 1)
18. Jahrhundert
Marivaux, Le jeu de l'amour et du hasard
Heitmann, Klaus. "Marivaux: Le jeu de l'amour et du hasard. " In: Stackelberg, Jürgen von (Hg.). Das
französische Theater vom Barock bis zur Gegenwart. Düsseldorf, 1968. S. 34-54.
• Die Marivauxsche Komödienwelt (Rolle von Spiel und Zufall)
• Neue Konzeption der Liebeskomödie (psychologische Subtiütät)
• Neuer Stilbegriff: marivauxdage - Dialogstil im Stück
• Aufklärerische Tendenzen im Stück (Aufwertung der Frau, Verurteilung des Standesdünkels)
19. Jahrhundert Drama der Romantik
• Bedeutung: Medium der Gesellschaftskritik
• Die «Bataille d'Hernani»
• Form/Stoffe/Funktion/Stil: Klassisches Drama ↔ Romantisches Drama
• Heldenkonzeption (héros fatal)
• Kritik am Klassizismus
Musset, On ne badine pas avec l'amour
• Lesedrama
• Formale Freiheit
• Schein-Wirklichkeits-Thematik
• Überwindung der Grenzen von Tragischem und Komischen (romant. Forderung nach Stilmischung)
Vigny, Chatterton
Die (untergeordnete) Stellung des Dichters in der Gesellschaft
Hugo, Hernani, Ruy Blas
• Verbindung des Sublimen mit dem Grotesken
• Die Ambivalenz von Hugos Sozialkritik
• Historisches Drama
• Sozial-engagierte Tendenz
• Überschneidung menschlicher und sozialer Konflikte 20. Jahrhundert
Anouilh, Antigone
− Nachwort der Rcclam-Ausgabe (Stuttgart, 1988) von Dieter Meier
− Goebel. Gerhard. "Jean Anouilh. Antigone" In: Pabst, Walter (Hg.). Das moderne französische
Drama. Interpretationen. Berlin. 1971. S. 174-185.
• Anouilhs Transponierung der antiken Form auf die moderne Bühne
• Dramaturgische Konzeption: antillusionistischcs und surrealistisches Theater
• Der Konflikt und seine Gestaltung: Kreon - realistisch-humaner Politiker oder Diktator?
• Die Protagonistin: Das Thema der pureté und die Evozierung der Kindheit
• Politische Suggestivkraft des Stückes: Ist Antigone eine politische Heldin?
• Philosophische Fragestellungen: Antigone unter existentialistischem Aspekt
Beckett, En attendant Godot
− Nachwort der Reclam-Ausgabe (Stuttgart. 1997) von Manfred Pfister
− Schoell. Konrad. "Beckett: En attendant üodot." In: Stackelberg, Jürgen von (Hg.). Dasfranzösische
Theater vom Barock bis zur Gegenwart. Düsseldorf. 1968. S. 322-340. >t
• Das Theater des Absurden (Absurdwerden des überlieferten dramatischen Formenkanons: Zersetzung
von Sinn. Sprache, Handlung. Identität)
• Aspekte der dramatisch-theatralischen Form (Reduktion zum Minimaltheater, das metatheatralische
Theater, die Tragikomödie)
• Lehrstück oder Leerstück? Problematik einer theologischen Interpretation - Affinitäten zur
Philosophie des Existentialismus
• Bedeutung des Wartens und des Dialogs im Stück
*
Epoche: 19. Jahrhundert Hinführung
− Aufzeichnungen der Vorlesung "Französische Literatur des 19. Jahrhunderts" (Prof. Mecke. SS
xxxx)
− Dethloff. Uwe. Französischer Realismus Stuttgart. 1997.
− Engler. Winfried. "Die romantische Lyrik." In: Janik. Dieter (Hg.). Die franzosische Lyrik.
− Darmstadt, 1987. S. 342-380.
− Friedrich. Hugo. Drei Klassiker des französischen Romans: Stendhal. Balzac Flaubert. Frankfurt a.
M.,81980.
− Köhler. Erich. Vorlesungen zur Geschichte der Französischen Literatur. Das 19. Jahrhundert.
Stuttgart, 1987.
− Wanning, Frank. Französische Literatur des 19. Jahrhunderts. Stuttgart. 1999.
Die Romantik
• Begriffsproblematik (Epoche oder Ideologie?) und literaturhistorischc Abgrenzung (bzgl. Klassik;
Vorromantik - (Post-) Romantik)
• Ästhetik der Romantik (Hugos Préface de Cromwell. Geniebegriff. Gattungsvielfalt)
• Stoffe und Motive (Subjektivität, Naturbeschreibungen, Religion. Künstlerproblematik)
• Form: klassizistische Formprinzipien ↔ Forderung nach Genie
Lyrik der Romantik
Chénier. Poésies
• Neoklassizismus im Konflikt mit der aufkommenden Romantik
• Neues als Synthese mit der Tradition
Lamartine. Méditations poétiques
• Empfindungswelt der Gedichte (Selbstversicherung christlicher Heilsgewissheit, Harmonie Gott,
Mensch, Welt, Weltschmerz und Frömmigkeit)
• Synthese zwischen Poesie und Religiosität (Poesie als Religion der Seele)
• Subjekt der Gedichte als zentraler Erfahrungsgegenstand
Vigny, Poèmes philosophiques. Livre moderne. Les destinées
• Stoffe/Motive: Glaubenskonfklikte/Leiden des Künstlers im 19. Jh.
• Ästhetik: Vigny als Musterbeispiel des philosophierenden Lyrikers
Musset, Poésies nouvelles
• Themen (Leiden des Menschen, Verhältnis Liebe - Künsilertum, Gegensatz Kunst ↔ Leben)
• Stil (Gefühlsbetonung, Pathos)
• Vollendung der Bekenntnislyrik
Hugo, Les feuilles d'automne
• Der Dichter als moralische Instanz
Der Realismus
• Epochenbegriff / Terminologische Abgrenzung
• Romantische Ästhetik ↔ Realistische Ästhetik
• Realismusdebatte im 19. Jh.: vérité statt vraisemblance als neues Prinzip der Wirklichkeitsdarstellung
in der Fiktion Grundmerkmale des lit. Realismus und Ebenen der Umsetzung von Wirklichkeit im
Roman
• Soziokultureller Hintergrund: Veränderung des lit. Publikums - Aufschwung des Romans
• Wandel des Romanhelden im 19. Jh.: Romantik melancholisch, moralisch überlegen - Realismus
entschlossen/tatkräftig ↔ selbstzweifelnd - Naturalismus biologisch determiniert, sozial
fremdbestimmt 2)
Stendhal, Le rouge et le noir
• Psychologischer Realismus (Verschränkung der Psyche der Figuren mit der zeitgenössischen
Gesellschaft)
• Le rouge et le noir als Analyse sozialer Heuchelei
• Realistisches Erzählen bei Stendhal: Spiegelmetapher (dokumentarische Funktion des Romans)
• Perspektiventechnik
• Der Protagonist: Julien Sorel und die Problematik des sozialen Aufsteigers - Julien, ein Held zwischen
Romantik und Realismus (Gefühlsstärke/Spontaneität ↔ Rationalität/Kalkül, Anspruch auf
Selbstentfaltung ↔ Traditionen/Konventionen) Balzac. Le Père Goriot
Dethloff, Uwe. 'Le Père Goriot- ' Honoré de Balzacs Gesellschaftsdarstellimg im Kontext der
Realismusdebatte. Tübingen. 1989.
• Theorie realistischen Erzählens bei Balzac (Vorwort zur Comédie Humaine)
• Themen (Sozialer Aufstieg und moralischer Verfall, Gesellschaftliches Scheitern und Illusionsverlust,
Kritik an Herrschaft des Geldes, Auflösung sozialer Institutionen, z.B. der Familie)
• Milieutheorie im Werk: Die soziale Repräsentanz der Romanfiguren
• Darstellungstechnik (Expositionstechnik, auktoriale Erzählweise)
Flaubert, Madame Bovary
• Themen (Monotonie bürgerlicher Existenz. Widerspruch menschliches Wünschen ↔ Wirklichkeit,
Unerfüllte Liebe)
• Bovarysmus als Lebenseinstellung: die verführerische Macht der Literatur
• Erzähltechnik {impartialité, impersonnalité, impassibilité)
• Ästhetik: Nachrangigkeit des Stoffes, Aufwertung der Darstellung
• Darstellungstechnik: "subjektiver Realismus" 3)
Maupassant, Bel ami
• Maupassant zwischen Realismus und Naturalismus
• Themen (Konfrontation verschiedener sozialer Milieus, sexuelles Begehren und Eifersucht.
Widerspruch Sein ↔ Schein)
• Ästhetische Konzeption Maupassants: Der roman objectif (vgl. Vorwort zu Roman Pierre et Jean,
1888)
Moderne und Fin de siècle:
Huysmans, À rebours
Hess, Rainer. "Huysmans: À rebours." In: Heitmann, Klaus (Hg.). Der französische Roman: Vom
Mittelalter bis zur Gegenwart. Düsseldorf, 1975. S.34-59.
• Merkmale der ästhetizistischen Poetik: À rebours als Antiroman
• Stoffe/Motive (Bürgertumskritik, Dekadenzbewusstsein, Dandyismus)
• Stilmerkmale (Impressionismus, Barock, Manierismus)
• Synästhesie als zentrales Verfahren der Dekadenz
4)
Autor: François Mauriac
Roman: Thérèse Desqueyroux, Le noeud de vipères. Le désert de l'amour
Drama: Les mal-aimés
− Nachwort der Reclam-Ausgabe (Stuttgart, 1988) von "Thérèse Desqueyroux von
− Biermann. Karlheinrich. "Reformkatholizismus, "roman catholique' und die realistische Tradition:
Thérèse Desqueyroux (1927) von François Mauriac." In: Reichel, E. u. H. Thoma (Hg.). Zeitgeschichte
und Roman im Entre-deux-guerres. Bonn, 1993. S.
− Maucuer. Maurice. Thérèse Desqueyroux. Paris, 1983.
− O'Connell, David. François Mauriac revisited. New York, 1995.
− Oswald. Ulrike. Das verlorene Du: Kommunikation und Kommunikationsverlust im Romanwerk
François Mauriacs. Frankfurt a. M., 1994.
• Ästhetik Mauriacs: Essays Le Roman, Le Romancier et ses personnages
• Der Roman und die Gesellschaft der Zwischenkriegszeit: renouveau catholique (Claudel, Bernanos,
Mauriac)
• religiös-methaphysische Problematik des «roman catholique»
• Themen/Motive (großbürgerliche Ehe- und Familienkonflikte, Lebensverhältnisse in der Provinz;
konservativ-katholisches Milieu ↔ antiklerikal-laizistisches Milieu)
• Konstruktionsprinzipien/Erzähltechniken: Rückschau. Brief, Tagebuch; Innerer Monolog, «style
indirect libre»
• Radikale Kritik oder Kompromiss? - Das Dilemma des «romancier catholique» 5)