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bearbeitet von Tim Lang Matthias Stiehm Ernst Klett Verlag Stuttgart Leipzig 5/6 Biologie G9-Ausgabe Lehrerband mit Kopiervorlagen Nordrhein-Westfalen NATURA

DO01 3-12-049533 S009 060 - Klett...Die Innenseiten ihrer kleinen Ohren sind mit Fell ausgekleidet. Die Feldmaus ist sehr gesellig. Sie lebt in großen Familiengruppen. Feldmäuse

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bearbeitet von

Tim LangMatthias Stiehm

Ernst Klett VerlagStuttgart Leipzig

5/6 Biologie G9-AusgabeLehrerband mit Kopiervorlagen

Nordrhein-Westfalen

NATURA

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3. 2 Die Wiese

NATURA_LB 5/6_049533 1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 9

So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Welche Tiere leben auf einer Wiese?Methodenauswahl• Bild einer Wiese betrachten (s. Schülerbuch S. 24) lassen.• Besuch einer Wiese oder Abspielen eines Videos mit Wiesengeräuschen (s. Literatur- und

Medienhinweise, Lehrerband S. 10), dabei Geräusche auf einer Wiese „erlauschen“ und klä-ren, woher sie stammen (s. Praktische Tipps, Lehrerband S. 10).

Erarbeitung • Informationen zum Lebensraum Wiese sammeln (s. Schülerbuch S. 24/25), Mind-Map zum Lebensraum Wiese erstellen.

• Informationen zu den Tieren einer Wiese sammeln, Steckbriefe zum Lebensraum Wiese erstellen (s. Arbeitsblatt „Wiesen-Tier-Steckbriefe“, Lehrerband S. 11).

• Besuch einer Wiese: Tiere und Pflanzen einer Wiese kennenlernen, Kartierung einer Wiese vornehmen.

• Bearbeitung der Aufgabe 1 im Schülerbuch S. 25.

Sicherung • Präsentation und Ergänzung von Mind-Maps zum Lebensraum Wiese auf Folien.• Ausstellen, Vergleichen und Ergänzen der verschiedenen Tiersteckbriefe zur Wiese im Klas-

senraum.• Vergleich der verschiedenen Kartierungen, Zusammenstellen von gefundenen Tierarten in

einer Tabelle, die in das Heft übertragen wird.• Korrektur der Schülerlösungen zu der Aufgabe 1 im Schülerbuch S. 25.

Vertiefung • Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler zu verschiedenen Pflanzenarten einer Wiese recher-chieren (s. Zusatzinformation, Lehrerband S. 10).

• Lassen Sie einen Vergleich der Lebensräume Wald und Wiese erstellen.

[zu SB S. 24/25]

1 Erläutere, weshalb die Wiese ein geeigneter Lebensraum für die Feldmäuse ist. Der Bodenbereich der Wiese in der die Feld-maus lebt ist kühl und feucht. Der Boden ist daher nicht hart und ausgetrocknet. Es lassen sich besser Erdbauten anlegen. Zum Sammeln der Nahrung, wie Gräser und Kräuter, kann die Feldmaus in dem geschützten Bereich bleiben.

Lösungen

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Ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen [SB S. 24/25]

1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum

1. 1 Die Wiese

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Besuch einer WieseAls Vertiefung kann ein Wiesen-Bewohner-Quartett dienen, welches die Schülerinnen und

Schüler selbst basteln können. Die passenden Informationen können sie von den Steckbriefen, die im Unterricht erarbeitet werden, ablesen.

Praktische Tipps

Verschiedene Arten einer WieseDie Wiese ist ein von Menschen geschaffener Lebensraum. Durch die Mahd gewinnt ein Bauer Heu. Auf Wiesen kommen viele verschiedene Pflanzen vor. Sehr häufig findet man dort das Wiesenschaumkraut, den Löwenzahn, roten und weißen Klee oder Margeriten. Es gibt verschiede-

Zusatzinformation

i

b

e

gh

c

d

f

a

Die häufigsten Wiesenpflanzen

Familie: Korbblütengewächse a) Gänseblümchen b) Margerite c) Schafgarbe d) Löwenzahn

Familie: Schmetterlingsblüten-gewächse e) Wiesenklee

Familie: Liliengewächse f) Herbstzeitlose

Familie: Süßgräser g) Raygras h) Knäuelgras i) Wiesenfuchsschwanz

Die Schülerinnen und Schülern können zur Vertiefung die in der Tabelle genannten Wiesen-pflanzen im Internet recherchieren (Name, Aus-sehen, maximal drei interessante Eigenschaften). In der Folgestunde kann dieses Wissen gesichert

werden, indem die Abbildung „Die häufigsten Wiesenpflanzen" gezeigt wird und die Schülerin-nen und Schüler die zugeteilten Wiesenpflanzen wiedererkennen und anschließend ihre recher-chierten Informationen präsentieren.

Film: Geräusche, Wiese, Meadow, Vögel, Insekten, Grillen, noise, Audio, Kläng, freesounds. Mainhaupts Klangräume, 2017. 1:11 min. www.youtube.com/watch?v=gXYthBCSI0M.

Literatur- und Medienhinweise

ne Arten von Wiesen. Auf einer Streuobstwiese stehen vereinzelt Obstbäume. Der Boden einer Feuchtwiese enthält sehr viel Wasser. Hier wach-sen bevorzugt Feuchtigkeit liebende Pflanzen. Eine Trockenwiese ist zwar trocken und nähr-stoffarm, aber auch sehr artenreich.

Illustrator: Jörg Mair, München

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2019 | www.klett.de | Alle Rechte

vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen

Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

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Wiesen-Tier-Steckbriefe

Wenn du dich mit geschlossenen Augen auf eine Wiese setzt, hörst du u. a. ein Summen und Brummen. Diese

Geräusche machen verschiedene Insekten. Sie besuchen eine Wiese, um sich vom Nektar der verschiedenen

Wiesenblumen zu ernähren. Betrachtest du die Wiese genau, entdeckst du auch Spuren von anderen Tieren.

Löcher im Boden von Mäusen oder Federn von Vögeln. Auch im Bodenbereich der Wiese finden sich verschie-

dene Tiere. Hier leben zum Beispiel der Regenwurm und der Maulwurf.

Wiesen-Tier-Steckbrief

Name:

Tierfamilie:

Körperbau:

Bild

Lebensweise:

Besonderheiten:

1 Recherchiere mithilfe eines Buchs oder des Internets zu einem Tier, das auf der Wiese lebt. Sammle

wichtige Informationen und fülle dann den Steckbrief mit diesen Informationen aus. Verschönere ihn mit

einem selbst gemalten Bild oder einem Foto deines Tieres.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Wiesen-Tier-SteckbriefeLösungen 1 individuelle Lösung

Praktische Tipps Hinweis zum Arbeiten mit den SteckbriefenBevor die Themen für die Wiesen-Tier-Steckbriefe unter den Schülerinnen und Schülern ver-teilt werden, sollten Namen von Wiesentieren an der Tafel gesammelt werden. Dann können die Schülerinnen und Schüler „ihr“ Tier aus den verschiedenen Wiesentieren auswählen. In Partnerarbeit werden pro Team zwei Tiere bearbeitet. Schnelle Schülerinnen und Schüler können weitere Steckbriefe erstellen. Informationen zu den Wiesentieren finden die Schüle-rinnen und Schüler im Schülerbuch (S. 24/25), im Internet oder s. unten.

Fertige Steckbriefe werden in der Klasse aufgehängt.

Sind alle Steckbriefe fertig, stellen einige Schülerinnen und Schüler ihre Steckbriefe der Klasse vor. Danach werden alle Steckbriefe von den Schüler-Teams betrachtet und gelesen.

Haben Schülerinnen und Schüler weitere Informationen zu den Steckbriefen, können diese ergänzt werden.

Zusatzinformation Beispiele häufig anzutreffender WiesentiereFeldmaus: Die Feldmaus gehört zur Familie der Wühler. Ihre Körperlänge beträgt unge-fähr 12 cm, ihr Schwanz ist ungefähr 4 cm lang. Der Körperbau der Feldmaus ist gedrungen und damit ihrem Leben unter der Erde angepasst. Feldmäuse halten sich meistens in den Gängen ihrer Bauten auf. Die Beine der Feldmaus sind sehr kurz, haben aber kräftige Zehen. Diese benötigt sie, um Gänge im Erdreich zu graben. Die Augen der Feldmaus liegen weit vorne am Kopf. Die Innenseiten ihrer kleinen Ohren sind mit Fell ausgekleidet. Die Feldmaus ist sehr gesellig. Sie lebt in großen Familiengruppen. Feldmäuse bringen pro Wurf bis zu 15 junge Feldmäuse auf die Welt. Die Tragzeit der Feldmäuse beträgt nur ungefähr 22 Tage. So kann eine weibliche Feldmaus in einem Jahr bis zu 16 Würfe zur Welt bringen.

Wiesenpieper: Der Wiesenpieper gehört zur Familie der Stelzen und Pieper. Er ist ungefähr 15 cm groß und schlank. Das Gefieder des Wiesenpiepers ist grau-gelb gemustert. Seine Beine sind rötlich. An seinem dünnen und spitzen Schnabel erkennt man, dass er sich primär von Insekten ernährt. Der Wiesenpieper lebt hauptsächlich auf Wiesen und Weiden. Er ist in Europa und Asien anzutreffen, kommt aber auch in Moor- und Dünenlandschaften vor. Der Wiesenpieper ist ein Bodenbrüter. Wenn die ungefähr 6 hellgrauen Eier ausgebrütet sind, werden die Jungen von Mutter und Vater aufgezogen. Wiesenpieper gelten als Wirtsvögel des Kuckucks und so ziehen Wiesenpieper-Pärchen auch manchmal das Junge eines Ku-ckucks auf.

Maulwurfsgrille: Die Maulwurfsgrille gehört zur Familie der Maulwurfsgrillen in der Klasse der Insekten. Sie wird bis zu 5 cm lang. Wie ihr Name schon erahnen lässt, weist diese Grille Ähnlichkeiten mit einem Maulwurf auf: Sie hat Grabschaufeln und lebt in der Erde. Bis auf einen verhältnismäßig großen Kopf ähnelt die Maulwurfsgrille gewöhnlichen Grillen. Sie macht auch ähnliche Geräusche. Die Maulwurfsgrille ernährt sich hauptsächlich von Pflan-zenwurzeln, frisst aber auch manchmal Insektenlarven oder Würmer. Sie lebt in lockeren Böden. Um ihre unterirdischen Gänge zu stabilisieren, befestigt die Maulwurfsgrille diese mit Pflanzenteilen. Ihre Tunnel liegen bis zu 4 m tief in der Erde. Dort legt sie bis zu 300 Eier ab, aus denen Larven schlüpfen. Bis sie allerdings „fertige“ Grillen sind, müssen sie sich 10-mal häuten. Maulwurfsgrillen gibt es schon seit mehr als 35 Millionen Jahren.

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 13

1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Wie ist der Maulwurf an das Leben im Boden angepasst?Methodenauswahl• Dermoplastisches Präparat eines Maulwurfs präsentieren.• Bild von einem Maulwurf in der Erde (s. Schülerbuch S. 26, Abb. 1) präsentieren.• Hypothesen-Bildung zur Leitfrage (Mögliche Schülerantworten: Körperbau, Ernährung).

Erarbeitung • Sammlung von Informationen über den Maulwurf mithilfe des Schülerbuchs (S. 26/27).• Überprüfung der Hypothesen aus der Einstiegsphase durch Expertengruppen (s. Praktische

Tipps, Lehrerband S. 14).• Aufgaben 1 und 2 aus dem Schülerbuch S. 27 bearbeiten.

Sicherung • Korrektur der Schülerlösungen zu den Aufgaben 1 und 2, Schülerbuch S. 27.• Präsentation der Gruppenergebnisse: Mind-Map-Erstellung.• Maulwurf-Quiz (s. Arbeitsblatt „Maulwurf-Quiz: Bist du ein Maulwurf-Experte?“, Lehrerband

S. 15) durchführen.

Vertiefung Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben 3 und 4 aus dem Schülerbuch S. 27 bearbeiten.

[zu SB S. 26/27]

1 Beschreibe anhand von Abb. 2 das Revier eines Maulwurfs. Oberirdisch ist das Revier eines Maulwurfs an den Maulwurfshügeln zu erkennen. Sie entste-hen, wenn der Maulwurf lockere Erde mit dem Kopf über die Erdoberfläche drückt. Unterirdisch hat der Maulwurf ein System aus vielen Gän-gen. Hier lebt er als Einzelgänger. In der Mitte seines Reviers liegt der Wohnkessel, wo der Maulwurf schläft und seine Jungen großzieht. Maulwürfe legen auch Vorratskammern an. Die Beute jagt er in seinen zahlreichen Gängen.

2 Erstelle eine Tabelle nach folgendem Muster und trage die Körpermerkmale des Maul-wurfs in der linken Spalte ein. Erkläre jeweils in der rechten Spalte, wie das Körpermerkmal mit dem Leben im Boden zusammenhängt.

Lösungen

0

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3 Viele Gartenbesitzer ärgern sich über einen Maulwurf in ihrem Garten. Häufig werden Maulwürfe verdächtigt, durch Nagen an unterirdischen Pflanzenteilen Schäden an Pflanzen zu verursachen. Nimm anhand des Gebisses (Abb. 3) Stellung zu dieser Verdäch-tigung. Er frisst zwar Regenwürmer, die dem Boden selbst nützen, ansonsten gehören aber vor allem Schädlinge zu seiner Nahrung. Der Maulwurf schädigt also nicht nur selbst keine Pflanzenteile, sondern verhindert das sogar, indem er Pflanzenschädlinge frisst.

4 Erläutere anhand von Abb. 4, weshalb ein Maulwurf für den Boden und die Pflanzen nützlich ist. Der Maulwurf ist ein Fleischfresser. Er hat lange, spitze Eckzähne und viele spitze Backen-zähne. Er hat ein Insektenfressergebiss. Pflan-zenfresser haben große, flache Backenzähne zum Zermahlen der Pflanzenteile und keine spitzen Eckzähne. Die Verdächtigung, dass der Maulwurf Pflanzen schädigt, stimmt nicht.

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Der Maulwurf – ein Leben unter Tage [SB S. 26/27]

Körpermerkmal Funktion

Grabhände schaufelförmig und verbreitert, ermöglichen mit den Krallen das Graben im Boden

walzenförmiger Körper mit spitzer Schnauze

erleichtern das Vorankommen beim Wühlen in der Erde

Schnauze Öffnung ist nach unten gerichtet, so kommt kein Schmutz hinein; Knorpel schützt die Schnauze

Fell hat keinen Strich, Vorwärts- und Rückwärtsbewegen möglich, ohne dass Erde am Fell haften bleibt

Schwanz funktioniert als „Blindenstab“, tastet Gänge ab

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Bildung von ExpertengruppenZu jeder genannten Hypothese kann eine Exper-tengruppe gebildet werden. Diese Gruppen über-prüfen in der Erarbeitungsphase die Hypothesen mithilfe des Schülerbuchtextes. Dann stellen die verschiedenen Expertengruppen ihre Ergebnisse der Klasse vor.

Sehr ansprechend können die einzelnen Grup-penergebnisse auf einem Plakat vorgestellt werden.Zur Zusammenführung der Ergebnisse kann auch eine Mind-Map zum Thema Maulwurf an der Tafel dienen.

Angepasstheiten des MaulwurfsDie Augen und Ohren des Maulwurfs sind tief in seinem Fell verborgen und verschließbar. Seine Augen sind so groß wie Stecknadelköpfe und können nur hell und dunkel unterscheiden. Sie sind durch die Lidfalte und viele Haare gut geschützt und kaum sichtbar. Die Ohren des Maulwurfs sind sehr gut. Ein ausgeprägter Geruchs- und Tastsinn hilft ihm, sich zu orientie-ren und seine Beute in der Dunkelheit unter der Erde zu finden. Seine Beute besteht aus 80 g bis 100 g Regenwürmern, Spinnen oder Insektenlarven pro Tag. Deshalb hat der Maulwurf auch ein Insektenfressergebiss mit vielen spitzen Zähnen.

An der Nase des Maulwurfs befinden sich viele Tastsinneszellen, die als Eimer’sches Organ be-zeichnet werden.

Zusatzinformation

Praktische Tipps

Verschiedene Beutetiere eines Maulwurfs

Rüsselknorpel

Spinnen Käfer Hundertfüßer Regenwürmer Insektenlarven und -puppen

Illustrator: Jörg Mair, München; Prof. Jürgen Wirth, Dreieich

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2019 | www.klett.de | Alle Rechte

vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen

Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Illustratoren: Matthias Balonier, Lützelbach 15

Maulwurf-Quiz: Bist du ein Maulwurf-Experte?

Der Maulwurf ist ein Bewohner der Wiese. Er lebt dort unter der Erde. Weißt du, wie sein Körperbau an diesen

extremen Lebensraum angepasst ist? Bist du ein Maulwurf-Experte?

1. Woran erkennt man oberirdisch das Revier eines Maulwurfs? am Maulwurfs-Kot

an Maulwurfs-Hügeln

(l)

(B)

2. Unterirdisch hat der Maulwurf ein System aus vielen … Schläuchen

Gängen

(P)

(L)

3. Der Maulwurf lebt als Einzelgänger in … einer Höhle

einem Gangsystem

(Ö)

(l)

4. Wo zieht der Maulwurf seine Jungen groß? im Wohnkessel

in der Nisthöhle

(N)

(D)

5. Die Vorderbeine des Maulwurfs haben die Form wie … eine Baggerschaufel

Grabschaufeln

(Z)

(D)

6. Wie ist der Körper des Maulwurfs geformt? walzenförmig

kugelförmig

(E)

(A)

7. Wodurch wird die Nase des Maulwurfs für das Graben verstärkt? durch Knochen

durch Knorpel

(D)

(N)

8. Der Maulwurf braucht seinen Schwanz zum … Balancieren

Tasten

(W)

(S)

9. Das Fell des Maulwurfs hat keinen Strich, damit … keine Erde haften bleibt

es warm hält

(T)

(B)

10. An welchen Lebensraum ist der Körper des Maulwurfs angepasst? an den Wald

an den Boden

(L)

(A)

11. Der Maulwurf ist ein Räuber. Er frisst verschiedene kleine … Pflanzen

Tiere

(F)

(B)

1 Lies die Aufgaben 1 bis 11 und kreuze die richtige Antwort an.

2 Trage die Buchstaben, die hinter deiner Lösung stehen, unten ein. Wenn du ein Maulwurf-Experte bist,

erhältst du ein Lösungswort.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Maulwurf-Quiz: Bist du ein Maulwurf-Experte?Lösungen 2 Lösungswort: BLINDENSTAB

Praktische Tipps Das Arbeitsblatt als KlassenquizDas Maulwurf-Quiz dient zur Sicherung und Überprüfung des Gelernten. Es wird in Einzel-arbeit erledigt. Alle nötigen Informationen befinden sich im Schülerbuchtext (S. 26/27). Der Schüler bzw. die Schülerin, die als erster das Lösungswort herausgefunden hat, ist Sieger.

Zusatzinformation Zum QuizDort, wo der Maulwurf die Erde aushebt, befinden sich die ungefähr 25 cm großen Maul-wurfshügel. Sie entstehen alle 80 cm bis 100 cm entlang der vom Maulwurf gegrabenen Gänge. Sie liegen allerdings nicht über, sondern neben den Gängen. Durch die vielen Maulwurfshügel entsteht in den Gängen der Maulwürfe ein lebensnotwendiges Belüftungs-system. Maulwürfe sind besonders fleißig, sie können in einer Stunde bis zu 7 m neue Gänge graben. Maulwürfe haben keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Wenn sie wach sind, durchlaufen sie ihre Gänge auf der Suche nach Nahrung. Das Fell des Maulwurfs hat keinen Strich, sodass er sich in seinen Gängen vorwärts und rückwärts bewegen kann. Die Nase des Maulwurfs ist rüsselartig durch bewegliche Knorpel verlängert, damit er sie zum Graben gebrauchen kann. Sein Schwanz ist mit wenigen Tasthaaren bedeckt, die der Orientierung dienen. Der Maul-wurf ist außerhalb der Paarungszeit ein Einzelgänger.

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 17

1. 1 Die Wiese

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[zu SB S. 28/29]

1 Erstellt in Partnerarbeit einen Vortrag zum Thema: Angepasst ans Fliegen. Geht dabei auch von Vergleichen zu anderen Wirbeltie-ren aus, die nicht fliegen können. Die Knochen einer Taube sind leicht weil sie Röhrenknochen hat. Diese sind mit Luft gefüllt. Beim Igel beispielsweise sind sie mit Knochen-mark gefüllt und daher schwerer. Vögel haben Federn, die an den vorderen Extremitäten eine große Tragfläche zum Fliegen bilden. Die meisten anderen Wirbeltiere haben ein Fell; dieses kann keine Tragflächen bilden. (Ausnah-me bei Gleithörnchen ist das Fell zwischen den vorderen und hinteren Extremitäten verspannt. Diese Fläche kann aber nicht bewegt werden, sondern dient nur dem Gleiten aus Bäumen.) Vögel haben einen stromlinienförmigen Körper ,der den Energiebedarf beim Fliegen verrin-gert. Die meisten anderen Tiere haben keinen stromlinienförmigen Körper. Bei Fischen findet man ihn auch, besonders bei schnell schwim-menden Fischen. Die Knochen des Brustkorbes

Lösungen

0 sind besonders, weil dort die große Flugmus-kulatur ansetzt. Bei anderen Tieren ist hier nur die Muskulatur zum Heben und Senken des Brustkorbes. Vögel haben relativ große Lungen und Luftsäcke für die Atmung. Sie benötigen viel Energie. Alle anderen Tiere haben keine Lungensäcke.

2 Erstelle eine Mind-Map zum Vogelflug. Ver-wende dazu Informationen aus den Bildern und aus dem Text. individuelle Lösung

3 Recherchiere den Aufbau eines Säugetier-knochens und beschreibe den Aufbau eines Vogelknochens im Vergleich zu dem eines Säugers. Erkläre, welche Vorteile sich hierbei für den Vogelflug ergeben. Der Säugetierknochen und der Vogelknochen sind beide hohl. Der Säugetierknochen ist mit Knochenmark und Schwammgewebe gefüllt, der Vogelknochen hauptsächlich mit Luft. (ergänzende Informationen im Schülerbuch Seite 31).

0

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfragen • Warum kann ein Kaninchen nicht fliegen?• Alternativ: Warum können Vögel fliegen und wie fliegen sie?Methodenauswahl• Fotovergleich: 1. Mäusebussard im Flug, 2. Kaninchen. • Dermoplastisches Präparat von Mäusebussard und Kaninchen sowie Federn präsentieren.• Spontane Schüleräußerungen: Die Schülerinnen und Schüler betrachten die Fotos oder die

dermoplastischen Präparate des Mäusebussards und des Kaninchens und stellen Vermutun-gen darüber an, warum der Mäusebussard fliegen kann und das Kaninchen nicht.

Erarbeitung • Die Schülerinnen und Schüler lesen und betrachten die Doppelseite im Schülerbuch „Angepasst an das Fliegen – Vögel" S. 28/29 und stellen, zum Beispiel mithilfe einer Mind-Map (s. Aufgabe 2, Schülerbuch S. 29), zusammen, mithilfe welcher Eigenschaften ein Vogel flugfähig ist.

• Arbeitsblatt „Warum kann ein Kaninchen nicht fliegen?“ (s. Lehrerband S. 19) in einer ar-beitsgleichen Gruppenarbeit, mithilfe des Schülerbuchtextes oder mithilfe des FWU-Films (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrerband S. 18) ausfüllen.

Sicherung • Besprechung des Schülerbuchtextes oder des Films „Fortbewegung in der Luft“ (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrerband S. 18).

• Ausgefüllte Arbeitsblätter „Warum kann ein Kaninchen nicht fliegen?“ (s. Lehrerband S. 19) vorstellen (eventuell auf einer Folie), vergleichen und gegebenenfalls korrigieren.

• Die Schülerinnen und Schüler beantworten die Leitfrage der Stunde mit eigenen Worten, wie zum Beispiel „Das Kaninchen kann nicht fliegen, weil es nicht (wie der Mäusebussard) leicht genug ist, keine stabilen Federn, keine Flügel und keine starke Brustmuskulatur hat.“

Vertiefung • FWU-Film „Fortbewegung in der Luft“ (s. Literatur- und Medienhinweise, Lehrerband S. 18) ansehen und besprechen.

• Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler den Feinbau der Feder mikroskopieren (s. auch Praktische Tipps, Lehrerband S. 18).

Angepasst an das Fliegen – Vögel [SB S.28/29]

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1. 1 Die Wiese

Film: Fortbewegung in der Luft. Das Medieninstitut der Länder, 2010. DVD: 22 min. FWU 4602710Literatur- und Medienhinweise

Demonstration: Untersuchung einer VogelfederWoher kommt die Stabilität von Federn? Diese Frage sollten die Schülerinnen und Schüler anhand einer Feder als Realobjekt, das sie unter-suchen, beantworten. Den Feinbau einer Feder können die Schülerinnen und Schüler unter dem Mikroskop betrachten und mit der Abb. 1 im

Buch sowie der Abbildung unten vergleichen. Sie erkennen, dass die Feder von kleinen Häkchen zusammengehalten wird. Öffnen sie die Feder, entsteht ein Spalt. Gleiten sie mit den Fingern über den Spalt, schließt sich der Spalt wieder.

Praktische Tipps

Die VogelfederDer Grundbauplan eines Vogelflügels gleicht dem anderer Säugetierextremitäten, zum Bei-spiel dem Arm des Menschen. Als besonderes Kennzeichen trägt der Vogelflügel aber Federn, die Bestandteile der Hornhaut sind.

Ein Vogel hat unterschiedliche Federarten, zum Beispiel Deckfedern, Daunenfedern, Schwung-federn (am Flügel) oder Steuerfedern (Schwanz).

Die Fahne eines Vogelflügels besteht aus vielen Federästen, die wiederum aus Bogen- und Haken- strahlen aufgebaut sind. An den Hakenstrahlen sitzen kleine Häkchen, die sich jeweils mit dem Bogenstrahl des benachbarten Federasts ver- haken. Haken- und Bogenstrahlen wirken des-halb ähnlich wie ein Klettverschluss. So können Vögel Öffnungen in den Fahnen ihrer Federn mit dem Schnabel wieder schließen. Ihre Federn bleiben stabil und luftundurchlässig.

Das AtmungssystemDas Atmungssystem von Vögeln besitzt Luft-säcke. Sie liegen zwischen den Eingeweiden und den Muskeln und reichen bis in die Knochen hinein. So können Vögel gleichzeitig sehr viel Luft zum Atmen aufnehmen und sich durch diese Luft abkühlen.

FlugartenManche Vögel beherrschen den Rüttelflug. Sie „stehen“ dabei auf der Stelle, weil sie den Gegenwind nutzen.

Kolibris können so fliegen, dass sie auf der Stelle „stehen“ und dabei Nektar aus Blüten saugen. Diese Flugart nennt sich Schwirrflug. Dabei schlagen ihre Flügel bis zu über 4000-mal in der Minute waagrecht hin und her.

Zusatzinformation

Deckfeder

Daune

Schwungfeder Steuer-feder

Luftröhre

Luft-säcke

Lunge

1 Federtypen

2 Atmungssystem der Vögel

Illustrator: Wolfgang Herzig, Essen; Prof. Jürgen Wirth, Dreieich

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2019 | www.klett.de | Alle Rechte

vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen

Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Illustratoren: Wolfgang Herzig, Essen; Jörg Mair, München 19

Warum kann ein Kaninchen nicht fliegen?

Ein besonderes Merkmal von Vögeln ist ihre Fähigkeit zu fliegen. Sie ermöglicht ihnen den Lebensraum Luft zu

erobern. Ein Kaninchen ist ungefähr so groß wie ein Mäusebussard, kann aber nicht fliegen. Wie kommt das?

Natürlich liegt das am speziellen Körperbau der Vögel: Flügel, der Bau der Knochen, der Federn sowie der

Brustmuskeln. Diese Merkmale sind darauf ausgerichtet, dass es für die Vögel eine Leichtigkeit ist, sich in die

Luft zu erheben und zu fliegen.

Material Kaninchen Mäusebussard

Bau der Knochen

Bau der Federn

Flügel

Brustmuskulatur

1 Trage in die Tabelle ein, wie verschiedene Körperteile der Vögel beschaffen sind, damit sie fliegen können.

Trage auch ein, wie sich diese Körperteile beim Kaninchen unterscheiden.

2 Erstelle ein informatives Plakat über die Merkmale der Vögel. Gehe dabei besonders auf diejenigen

Merkmale ein, die ihnen das Fliegen ermöglichen (Körperbau, Skelett, Körperbedeckung, Atmung,

Verdauung usw.). Folgende Vorlage kann dir dabei helfen:

3 Beschreibe in einem kurzen Text, warum Vögel fliegen können.

Du kannst die zusammengefassten Informationen aus den Aufgaben 1 und 2 nutzen und folgendermaßen

beginnen: Dass Vögel im Gegensatz zu beispielsweise Kaninchen fliegen können, liegt an ganz

besonderen körperlichen Merkmalen der Vögel. Die Knochen der Vögel sind ...

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Warum kann ein Kaninchen nicht fliegen?Lösungen 1 siehe Tabelle

2 Individuelle Schülerlösungen Mögliche Lösungen Körperbau: stromlinienförmig, Vorderextremitäten sind zu Flügeln umgebildet Skelett: dünne mit luftgefüllten Hohlräumen versehene Knochen, stark vergrößertes Brustbein zum Anheften der Flugmuskulatur, zusammengewachsene Wirbel (mit Ausnah-me der Halswirbel) Körperbedeckung: Federn Atmung: Lunge mit Luftsäcken Verdauung: Es werden häufig nur kleine Mengen auf einmal gefressen, dafür aber häufi-ger. Die aufgenommene Nahrung wird schnell wieder verdaut, um die Körpermasse zügig zu senken. Fortpflanzung: Vögel tragen immer nur ein Ei im Körper und legen dieses ab, um es außerhalb des Körpers zu bebrüten. Es wurde auch ein Eierstock reduziert.

3 individuelle Lösung, die die Informationen aus den Aufgaben 1 und 2 korrekt wiedergibt

Merkmale Kaninchen Mäusebussard

Bau der Knochen schwer, da die Knochen mit Mark gefüllt sind

besonders leicht, da sie Röhrenknochen besitzen, die innen hohl sind

Bau der Federn keine Federn, sondern Haare leicht und auch stabil

Flügel keine Flügel, sondern Vorderbeine so gewölbt, dass ein Sog nach oben entsteht

Brustmuskulatur vorhanden, nicht besonders stark besonders stark, damit die Flügel aus-dauernd geschlagen werden können

Flugunfähige VögelFlugunfähige Vögel entwickelten sich im Laufe der Evolution aus flugfähigen Vorläufern. Zum Fliegen werden drei Bedingungen benötigt: Flügel, eine ausgeprägte Bewegungskoordina-tion im Gehirn sowie verlässliche Sinnesorgane. Ein damaliger flugfähiger Vorläufer verlor ver-mutlich eine dieser zum Fliegen nötigen Bedin-gungen. Flugunfähige Vögel findet man sowohl auf dem Festland als auch auf dem Wasser. Auf dem Festland gibt es jedoch nur wenige Exem-plare, da das Fliegen einen selektiven Vorteil bei der Flucht vor Räubern bringt. Daher konnten sich nur sehr große Tiere weiterhin durchsetzen, die sich vor Angreifern verteidigen konnten.

Der Strauß beispielsweise ist ein Laufvogel mit langen, kräftigen Beinen und scharfen Krallen. Ist er oder sein Nachwuchs bedroht, schlagen und treten die Tiere zur Verteidigung aus. Eine weitere verlässliche Waffe ist die Flucht: Strauße schaffen es auf 70 km/h mit einer Schrittlänge von 4 m. Diese Geschwindigkeit können sie sogar 15 Minuten lang durchhalten. Strauße werden auch „Flachbrustvögel“ genannt, da der Brustbeinkamm, an dem bei flugfähigen Vögeln die Flugmuskulatur ansetzt, fehlt.

Zu den flugunfähigen Vögeln, die optimal an ein Leben unter Wasser angepasst sind, gehört der Pinguin. Pinguine, verlassen nur zur Aufzucht der Jungen oder zur Mauser das Meer. Sein stromli-nienförmiger Körperbau sowie seine zurückge-bildeten Flügel lassen ihn an Land unbeholfen erscheinen, unter Wasser jedoch erreicht er sehr hohe Geschwindigkeiten. Damit die Vögel bei der Jagd unter Wasser nicht immer wieder wie ein Korken an die Oberfläche treiben, findet man die vogeltypische Leichtbauweise bei Pinguinen nicht. Ihre pneumatisierten (= von luftgefüllten Hohlräumen durchzogenen) Knochen sind mas-siven, mit Mark gefüllten Knochen gewichen. Auch haben Pinguine keine Luftsäcke, stattdes-sen haben sie einen großen Magen. Dieser dient als Energiespeicher, wenn die Tiere während der Brutzeit lange Zeit auf dem Festland verbleiben müssen.

Zusatzinformation

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 21

1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Wie schafft es der Mäusebussard eine Maus zu fangen?Methodenauswahl• Foto des Mäusebussards mit gefangener Maus oder gefangenem Hasen, Krallen und Haken-

schnabel sind gut erkennbar (s. Schülerbuch S. 30).• Die Schülerinnen und Schüler betrachten das Foto des Mäusebussards und stellen Vermu-

tungen darüber an, wie der Mäusebussard es schaffen kann, eine Maus zu fangen (Mögliche Schülerantworten: Der Bussard hat scharfe Augen, scharfe Krallen).

Erarbeitung • Die Schülerinnen und Schüler lesen den Schülerbuchtext S. 30/31 und erkennen, dass der Mäu-sebussard auf unterschiedliche Art und Weise (scharfe Augen, Krallen und Hakenschnabel) an sein Leben als Raubvogel angepasst ist (s. auch Aufgabe 1, Schülerbuch S. 31).

• Das Arbeitsblatt „Der Mäusebussard ist an ein Leben als Greifvogel angepasst“ (s. Lehrer-band S. 23) in einer arbeitsgleichen Gruppenarbeit mithilfe des Schülerbuchtextes bearbei-ten lassen.

Sicherung • Korrektur der Schülerlösungen zu der Aufgabe 1, Schülerbuch S. 31.• Die Ergebnisse des Arbeitsblatts „Der Mäusebussard ist an ein Leben als Greifvogel ange-

passt“ (s. Lehrerband S. 23) vorstellen (eventuell auf einer Folie), vergleichen und gegebenen-falls korrigieren.

• Die Schülerinnen und Schüler überprüfen die Hypothesen zur Leitfrage der Stunde mit eigenen Worten, wie zum Beispiel: „Der Mäusebussard schafft es Mäuse zu fangen, weil er scharfsichtige Augen, kräftige Füße mit Krallen und einen Hakenschnabel besitzt.“

Vertiefung • Die Aufgaben 2 und 3 aus dem Schülerbuch S. 31 bearbeiten lassen.• Es kann mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden, dass die sogenannte

PROGRESS-Studie (2016) die Auswirkung von Windrädern auf Mäusebussard-Bestände unter-sucht hat, mit der Vermutung, dass diese durch Kollisionen mit den aufgestellten Windrädern dezimiert worden sind (s. Nachhaltige Entwicklung, Lehrerband S. 22). Die Schülerinnen und Schüler könnten Informationen zu der Thematik recherchieren oder durch einen Artikel der Lehrkraft erhalten und anschließend diskutieren, ob und inwiefern Windräder eine potentiel-le Bedrohung für die Mäusebussardbestände in Deutschland darstellen.

[zu SB S. 30/31]

1 Beschreibe die Angepasstheiten des Mäuse-bussards an seine Ernährung. Scharfsichtigkeit, andere besondere Sehleis-tungen, Hakenschnabel, Krallen sind Ange-passtheiten an die Nahrung: kleine Wirbeltiere, insbesondere Feldmäuse.

2 Auch der Waldkauz ernährt sich von Mäusen. Informiere dich über seine Lebensweise und erläutere, warum sich Waldkauz und Mäusebussard bei der Nahrungssuche kaum Konkurrenz machen. Der Waldkauz ist ein Dämmerungsjäger. Der Mäusebussard jagt am Tag. Mäusebussard und Waldkauz machen sich bei der Beutejagd wenig Konkurrenz, da sie zu unterschiedlichen Tageszeiten jagen.

Lösungen

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3 Stelle eine Vermutung darüber an, wie sich das in der Tabelle (Abb. 3) dargestellte Feld- mausvorkommen auf die Anzahl der Mäuse-bussarde auswirken kann. Das hohe Feldmausvorkommen im Jahr 2 wird einen höheren Bruterfolg von Mäusebussarden ermöglichen als das mittlere Vorkommen im Jahr 1. Möglicherweise unterbleibt die Jungen- aufzucht im Jahr 3 aufgrund der geringen Mäusezahlen ganz.

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Der Mäusebussard – ein Greifvogel [SB S. 30/31]

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1. 1 Die Wiese

ExkursionEs ist empfehlenswert mit den Schülerinnen und Schülern ein Greifvogelgehege oder eine Vorfüh-rung von Greifvögeln zu besuchen. Erst bei realer Betrachtung wird den Schülerinnen und Schü-lern deutlich, wie imposant Greifvögel sind. Bei mangelnder Zeit kann auch das Youtube-

Video „Seeadler, Rotmilan & Mäusebussard (s. Literatur- und Medienhinweise) gezeigt werden, welches eindrücklich in kurzen Sequenzen das Flug- und Jagdverhalten von Greifvögeln am Beispiel des Mäusebussards, des Rotmilans und des Seeadlers vorführt.

Praktische Tipps

Zur Biologie der Greifvögel – Mäusebussard und WanderfalkeDie Füße von Greifvögeln werden auch Greiffüße oder Fänge genannt, weil sie damit, wie der Name schon sagt, ihre Beute greifen und fangen. Der Mäusebussard ist ein Grifftöter. Seine Füße haben einen besonderen Aufbau. Er hat beson-ders kräftige Hinter- und Mittelzehen. Man sagt, diese bilden einen starken, zangenartigen Griff- zirkel. Mit diesen starken Greiffüßen kann der

Mäusebussard seine Beute gut greifen und so-fort töten. Im Gegensatz zum Mäusebussard ist der Wanderfalke zum Beispiel ein Bisstöter. Er tötet seine Beute nicht mit den Fängen, sondern mit einem Biss seines kräftigen Schnabels.Der Hakenschnabel des Mäusebussards dient dem Zerreißen und Zerschneiden seiner Beute und kann so die Beute in kleine Portionen zer-teilen.

Zusatzinformation

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Die Jagdweise des Mäusebussards

Fuß des Mäusebussards

Fuß des Falken

In einem sehr aufwändigen Forschungsprojekt (PROGRESS-Studie, veröffentlicht 2016) wurden mehr als 500 Windkraftanlagen in Norddeutsch-land über drei Monate einmal in der Woche nach umliegenden toten Vögeln, sogenannten Schlagopfern, abgesucht. Die entsprechen-den Ergebnisse rechnete man auf sämtliche Windkraftanlagen in Deutschland hoch, um so Rückschlüsse auf die Auswirkungen von Wind-kraftanlagen auf den Gesamtbestand einzelner Vogelarten vorherzusagen. Dabei wurden insge-

samt 291 Vogel-Schlagopfer gefunden, darunter 25 Mäusebussard-Individuen als zweithäufigste Art. Der Mäusebussard gehört in Deutschland eigentlich nicht zu den bedrohten Vogelarten.Seitens Tierschützern besteht nun jedoch die Sorge, dass sich die Bedrohung durch die steigende Anzahl der Windkraftanlagen, die ei-gentlich für die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien stehen und somit dem Umweltschutz zugutekommen, verschlimmern könnte.

Nachhaltige Entwicklung

Film: Seeadler, Rotmilan & Mäusebussard. JoHoFilm, 2012. 2:56 min. www.youtube.com/watch?v=5RFPIoA8_7g

Literatur- und Medienhinweise

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Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Illustratoren: Jörg Mair, München 23

Der Mäusebussard ist an ein Leben als Greifvogel angepasst

Sicherlich hast du schon einmal einen Greifvogel, vielleicht einen Mäusebussard, am Himmel kreisen sehen.

Das tut er, um seine Nahrung zu finden. Wie sein Name schon sagt: Der Mäusebussard ernährt sich

hauptsächlich von Mäusen. Doch wie kann es ein Vogel schaffen, ein so kleines Säugetier wie die Maus weit

unter sich zu erkennen? Wie kann er ein so schnelles, winziges Tier fangen und fressen? Das schafft der

Mäusebussard nur, weil er perfekt an sein Leben als Greifvogel angepasst ist.

1 Beschrifte die Abbildung des Mäusebussards.

2 Trage in die Tabelle unten ein, welche Besonderheiten oder besonderen Merkmale die Augen, die Krallen

und der Schnabel des Mäusebussards haben, um ihrer Funktion (Aufgabe) gerecht zu werden.

Beschreibe die jeweilige Funktion.

Struktur Besonderheit der Struktur Funktion

Auge

Schnabel

Krallen

3 Informiere dich in einem Sachbuch oder dem Internet über den Mäusebussard und schreibe in deinem Heft

einen Text für ein Vogelbuch. Erwähne z. B. seine Kennzeichen und wie der Mäusebussard an sein Leben

als Raubvogel angepasst ist.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Der Mäusebussard ist an ein Leben als Greifvogel angepasst

Lösungen 1 scharfsichtige Augen, Hakenschnabel, Krallen

2 siehe Tabelle

3 Beispiel für einen Steckbrief zum Mäusebussard Länge: 51 cm – 56 cm Gewicht Männchen: 600 g – 900 g Gewicht Weibchen: 800 g – 1200 g Kennzeichen (typisches Aussehen): mittelgroße, breite Flügel, relativ kurzer Schwanz Flugart: Segelflug Vogelruf: miauend („hiäh“) bevorzugter Lebensraum: Wald (Horst) und offenes Gelände (Beutefang) Beute: vorwiegend Mäuse Jagdverhalten: Ansitz-, Späh- und Gleitfluggreifer

Sprachsensibel Schülerinnen und Schülern denen es schwerfällt, gezielt zu recherchieren und/oder die recherchierten Informationen schriftlich zusammenzutragen, kann folgende Strukturierungs-hilfe an die Hand gegeben werden:

Kategorien für einen Steckbrief zum Mäusebussard:

Länge: cm

Gewicht Männchen: g

Gewicht Weibchen: g

Kennzeichen (typisches Aussehen):

Flugart:

Vogelruf:

bevorzugter Lebensraum:

Beute:

Jagdverhalten:

Praktische Tipps Zum ArbeitsblattDieses Arbeitsblatt kann dazu dienen, den Schülerinnen und Schülern den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion zu verdeutlichen. Ähnliche Zeichnungen mit Beschriftung und passender Tabelle können dazu auch für andere Vögel, zum Beispiel für die Schleiereule, angefertigt werden.

Zusatzaufgabe Beschreibe die Form und den Aufbau des Kernbeißerschnabels und stelle eine begründete Vermutung darüber auf, warum der Schnabel des Kernbeißers anders geformt ist als der des Mäusebussards.Lösung: Der gebogene und scherenscharfe Schnabel des Mäusebussards ist darauf ausgerichtet, Beute zu zerreißen und zu zerschneiden. Der Kernbeißer ernährt sich haupt-sächlich von Samen. Sein kräftiger, breiter Schnabel dient dem Zerbrechen oder Zerhacken von stabilen Samen, wie Bucheckern.

Struktur Besonderheit der Struktur Funktion

Auge scharfsichtig Erkennen von Beute aus weiter Entfernung

Schnabel Hakenschnabel Zerreißen und Zerschneiden der Beute

Krallen spitz, kräftig (zangenartig gebaut) Greifen, Halten und Töten der Beute

Foto: PantherMedia GmbH (Roland Vogel), München

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 25

1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfragen • Aus welchen Pflanzenorganen ist eine Blütenpflanze aufgebaut?• Aus welchen Teilen besteht eine Blüte?MethodenauswahlEinstieg mit Realobjekt: Als Beispiel eignen sich Raps- oder Ackersenfpflanzen mit Wurzeln:Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Aufbau der betrachteten Blütenpflanze in eigenen Worten. Ausgehend von den Schülerantworten kann den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht werden, dass eine Grobeinteilung der Pflanze in „Abschnitte“ das Vergleichen und Kategorisieren vereinfacht.

Erarbeitung • Zunächst könnte der Organbegriff thematisiert werden: Es handelt sich um eine in sich geschlossene Einheit, die eine bestimmte Aufgabe erfüllt (Vergleiche mit dem menschlichen Körper sind sinnvoll, z. B. Niere oder Lunge). Anschließend sollen die Schülerinnen und Schü-ler die Pflanze untersuchen, mithilfe der Schulbuchseiten 32/33 beschreiben und in verschie-dene Abschnitte bzw. Organe einteilen (s. Aufgabe 1 – 3 im Schülerbuch S. 33).

• Die Schülerinnen und Schüler können auch vorab, nachdem der Organbegriff grundsätzlich geklärt worden ist, Hypothesen darüber aufstellen, welche allgemeine Funktion die einzel-nen Pflanzenorgane besitzen. Ggf. bringen sie ihr Vorwissen ein, ehe sie die Doppelseite im Schülerbuch S. 32/33 lesen und bearbeiten.

Sicherung • Entweder können die Organe bzw. Abschnitte in einer Tabelle gesammelt und um die einzelnen Funktionen ergänzt werden, oder es können die Lösungen der Aufgaben 1 – 3 des Schülerbuchs S. 33 besprochen werden.

Vertiefung • Bearbeitung der Aufgabe 4 im Schülerbuch S. 33.• Bearbeitung des Arbeitsblattes „Domino: Blütenpflanzen und ihre Organe“ (s. Lehrerband

S. 27).• Besprechung des Zusammenhangs von Organismus und Organen (ggf. auch Geweben).• Als weiterführende Hausaufgabe recherchieren die Schülerinnen und Schüler im Internet

und in Fachbüchern zusätzliche Blütenpflanzen, bei denen einzelne Pflanzenorgane fehlen bzw. verkümmert sind. Sie notieren auch, wie stattdessen die jeweilige Funktion des fehlen-den Organs erfüllt wird (z. B. Tillandsien ohne Wurzeln aber mit Saugschuppen, Sommerwurz-arten ohne grüne Blätter, da rein parasitisch lebend).

[zu SB S. 33]

1 Nenne die drei Grundorgane einer Pflanze und ordne ihnen eine Aufgabe zu. Die Wurzel – verankert die Pflanze im Boden, nimmt Wasser und Mineralstoffe auf; die Sprossachse – trägt die Blätter und Blüten; das Blatt – Ort der Fotosynthese und Verduns-tung.

2 Beschreibe hinsichtlich der Festigkeit die Be-schaffenheit der Sprossachsen von Bohnen-pflanze, Eiche und Haselnussstrauch. Die Sprossachse der Bohne ist krautig und nicht versteift; sie windet sich um eine Stütze. Die Sprossachse der Eiche ist ein dicker, ver-holzter Stamm. Beim Haselnussstrauch ist die Sprossachse in mehrere verholzte Triebe aufgeteilt.

3 Benenne alle Teile, die etwas mit der Wasser-

Lösungen

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versorgung einer Pflanze zu tun haben. Die Wurzel mit den Wurzelhaaren, die Spross-achse mit den Leitungsbahnen, die Blatt-adern in den Blättern, Spaltöffnungen in den Blättern.

4 Stelle eine Vermutung über die Funktion der oft auffällig gefärbten Blütenblätter an. Die auffällig gefärbten Blütenblätter sollen Insekten anlocken, die zur Bestäubung der Pflanze benötigt werden.

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Aufbau einer Blütenpflanze [SB S. 32/33]

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Nach der allgemeinen Besprechung der Funkti-onen der Pflanzenorgane bietet es sich an, dass Sie die Schülerinnen und Schüler zum besseren Verständnis auf den Unterrichtsverlauf der nächsten Stunden hinweisen: Es werden ausge-hend von der Blüte nach und nach die einzelnen Pflanzenorgane im Detail angeschaut.

Plakat erstellenLassen Sie die Schülerinnen und Schüler z. B. eine ganze Ackersenfpflanze pressen und auf einer DIN-A4-Seite mit Selbstklebefolie ins Heft kleben. Diese Übersicht soll nun anschaulich gestaltet werden. Mit bunten, wasserfesten Fo-lienstiften können die Schülerinnen und Schüler dann um die einzelnen Pflanzenorgane Kreise zeichnen und Namen und Funktion übersichtlich notieren. Bei genauerer Besprechung des Gas-austauschs der Blätter oder des Stofftransports im Stängel kann im weiteren Verlauf des Unter-richtsgangs diese Übersicht erweitert werden.

SpielZur spielerischen Wiederholung der einzelnen Pflanzenorgane und ihrer Funktionen eignet sich das Dominospiel „Blütenpflanzen und ihre Organe“ (s. Lehrerband, S. 27/28). Sie können die Schülerinnen und Schüler das Arbeitsblatt auf dünne Pappe kleben und die Steine ausschneiden lassen oder Sie bereiten laminierte Steine vor. Die Spielanleitung auf dem Arbeitsblatt sollten Sie ebenfalls bereit halten.Bei diesem Spiel müssen die Schülerinnen und Schüler abwechselnd thematisch passende Steine anlegen, z. B. Stängel – Wassertransport, und dabei kurz den passenden Zusammenhang erklären. In diesem Beispiel wäre der Zusam-menhang, dass im Stängel Wassertransport stattfindet. Die Spielregeln können Sie beliebig variieren, z. B. ob man an beiden Seiten anle-gen darf, ob man innerhalb von 10 Sekunden begründen muss, warum der Stein passt oder Sie ändern z. B. die Bedeutung des Jokers bzw. lassen auch das Anlegen gleicher Wörter, z. B. Wurzel – Wurzel, zu.

Praktische TippsPraktische Tipps

Die Vegetationskörper von vielzelligen Algen, Pilzen, Moosen und Flechten werden als Thalli (Einzahl: Thallus) bezeichnet. Bei dieser Or-ganisationsform sind keine Pflanzenorgane vorhanden. Es gibt hier folglich nur eine geringe Arbeitsteilung innerhalb der einzelnen Teile des Lebewesens. Die Einteilung des Pflanzenkör-pers in Wurzel, Blatt und Sprossachse (Stängel) tritt in der Evolution erst bei Landpflanzen, den sogenannten Kormophyten, auf. Diese Organisa-tionsform des Kormus ist komplexer als die des Thallus. Kormophyten (Spross- oder Gefäßpflan-zen) und Bryophyten (Moose) bilden die beiden Gruppen der landlebenden Pflanzen, wobei die Kormophyten die weitaus dominierendere Grup-pe darstellen. Die Arbeitsteilung und Zusammen-arbeit der Pflanzenorgane stellt eine sinnvolle und optimale Angepasstheit der Pflanzen an die Herausforderungen des Landlebens dar (u. a. Wasserhaushalt, Nahrungsaufnahme, Fortpflan-zung, Vermehrung und Verbreitung, mechanische Probleme).

Zur Organisationsform der Kormophyten gehö-ren zum einen die Abteilung der Farnpflanzen (Pteridophyta) und zum anderen die Abteilung der Samenpflanzen (Spermatophyta), in der

auch Samen und Blüten ausgebildet werden. Die Spermatophyta werden deshalb als Blütenpflan-zen im weiteren Sinne angesehen. Mit mehr als 250 000 Arten sind sie die wichtigste Gruppe der landlebenden Pflanzen.

Bei den Spermatophyta unterscheidet man zwei Gruppen: Die Nacktsamer (nacktsamige Pflanzen, Gym-nospermen, z. B. Ginkgo, Palmfarn, nadelblätt-rige Coniferen), die frei auf den Fruchtblättern liegende Samenanlagen besitzen. Die Bedeckt-samer (bedecktsamige Pflanzen, Magnoliopsida, früher Angiospermen), die u. a. in Fruchtblätter eingeschlossene Samenanlagen besitzen und eine „klassische Blüte“ mit den hier im Buch vor-gestellten Blütenteilen ausbilden. Die Bedeckt-samer werden als Blütenpflanzen im engeren Sinne angesehen. Sie sind artenmäßig den Nacktsamern weit überlegen.

Die Gruppe der Bedecktsamer entwickelte sich in der Kreidezeit (vor ca. 65 – 140 Mio. Jahren) und lässt sich wiederum in die beiden Gruppen der einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyle) und zweikeimblättrigen Pflanzen (Dikotyle) unterteilen.

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Illustratoren: Jörg Mair, München 27

Dominospiel: Blütenpflanzen und ihre Organe Die Dominosteine unten werden ausgeschnitten und unsortiert auf einen Stapel gelegt. Es wird zu zweit gespielt und jeder/jede erhält zu Beginn 6 Dominosteine. Von den restlichen Steinen wird der erste Stein gezogen und auf den Tisch gelegt. An diesen Stein legt ihr abwechselnd einen eurer Steine an, der vom Thema her passt. (z. B. Wurzel – Mineralsalzaufnahme). Begründet dabei auch, warum der Begriff passt. Wer dran ist, aber nicht anlegen kann, muss einen weiteren Stein aus dem Stapel aufnehmen. Wenn du einen Joker legst, musst du ebenfalls einen passenden Begriff nennen und diesen begründen. Derjenige Spieler oder diejenige Spielerin, der oder die zuerst keinen Stein mehr hat, hat gewonnen.

Blüten- pflanze

Stängel Wasser- transport

Blattadern Tracheen Wasser- aufnahme

Wurzel Spalt- öffnungen

Transpiration Verankerung Wurzel trägt Blütenstände

Stängel Oberflächen- vergrößerung

Wurzel Frucht- knoten

Frucht mit Samen

Blüte

Anlockung von Bestäubern

JOKER Nährstoffe Fort- pflanzung

Blüte Blatt

JOKER Früchte Schote Fotosynthese Blatt Mineralsalz- aufnahme

Wurzel

Blüten- diagramm

Stängel Stabilität JOKER

Stängel

Wasser, Licht, Kohlenstoff- dioxid

Fotosynthese Geschlechts- organe der Pflanzen

Pollen Pflanzen- organe

JOKER Tulpe

Spielvarianten: schwerer: Ersetze die Joker vor dem Ausschneiden

durch die Begriffe „Wurzel“, „Stängel“, „Blüte“, „Blatt“

leichter: Der vorgegebene Begriff Wurzel gilt auch als

Joker.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Dominospiel: Blütenpflanzen und ihre OrganeLösung 1 Das Original des Arbeitsblattes zeigt die richtigen Passungen von links nach rechts und

in den Zeilen umlaufend.

Sprachsensibel Die korrekt ausgelegten Dominosteine können anschließend mit der jeweiligen Begründung in Sätze umgewandelt und von den Schülerinnen und Schülern in ihrem Biologieheft notiert werden.

Beispiele: • Der Stängel der Blütenpflanzen dient dem Wassertransport sowie der Gesamtstabilität.• Über ihre Wurzeln nehmen Blütenpflanzen Wasser und Mineralsalze aus dem Boden

auf. Wurzeln sind dünn und verzweigt, um eine möglichst große Oberfläche zu erzielen. Dadurch können noch mehr Wasser und noch mehr Mineralsalze aufgenommen werden. Außerdem dienen die Wurzeln der Verankerung der Blütenpflanze am Boden.

Des Weiteren können diese Sätze dann noch sortiert und in einen strukturierten Fließtext überführt werden.

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 29

1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfragen • Mithilfe welcher Methode kann man den spezifischen Aufbau verschiedener Blütenpflanzen

am besten vergleichen und darstellen?• Durch welche Methode kann man eine Blütenpflanze möglichst genau bestimmen?MethodenauswahlEinsteigende Darstellung zweier, unterschiedlicher Blütenpflanzen (z. B. Magerwiesen-Margerite, Wiesenschaumkraut, Ackersenf, Wiesensalbei). Diese sollen von den Schülerinnen und Schülern beschrieben werden. Anschließend sollen die Schülerinnen und Schüler versu-chen die exemplarisch gezeigten Blütenpflanzen zu bestimmen, was ihnen vermutlich nicht gelingen wird. Dadurch kann die Frage entwickelt werden, wie Botaniker bei der Bestimmung von Blütenpflanzen vorgehen. Sollte die Bestimmung schon aufgrund des privaten Vorwissens der Schülerinnen und Schüler gelingen, stellt die Lehrkraft die Frage, wie ein Botaniker diese Bestimmung denn sicher überprüfen könnte. Die Schülerinnen und Schüler sammeln in beiden Fällen Ideen und die Lehrkraft stellt daraufhin kurz die Methoden des Bestimmungsschlüssels und des Zeichnens eines Blütendiagramms vor.

Erarbeitung • Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich, ggf. arbeitsteilig, mithilfe der Seiten 34/35 im Schülerbuch einen Überblick über die Methoden und stellen eine davon in einem Mini-Vortrag den anderen Klassenmitgliedern vor (Partnerpuzzle). Empfohlen wird dabei die Erstellung eines Schaubilds, um die Auseinandersetzung mit den Inhalten zu vertiefen und zugleich die Präsentation der Ergebnisse zu erleichtern.

• Die Schülerinnen und Schüler können auch gemeinsam die Aufgaben 1 – 3 im Schülerbuch S. 34 bearbeiten. Bei zeitlicher Knappheit kann zwischen der Bearbeitung der Aufgabe 1 sowie alternativ der Aufgaben 2 und 3 gewählt werden (jeweils ähnliche Vorgehensweisen).

Sicherung • Eine gemeinsame Besprechung der ausgewählten Aufgaben der Schülerbuchseite 34 ist sinnvoll. Alle drei Aufgaben eigenen sich zur Durchführung von Mini-Vorträgen.

• Sollte sich in der Nähe der Schule oder in einem etwaig vorhandenen Schulgarten eine Wiese mit Blütenpflanzen befinden, können die im Schulbuch vorgestellten Methoden direkt angewendet werden. Der eine Teil der Klasse zeichnet Blütendiagramme zu ausgewählten Blütenpflanzen und der andere Teil der Klasse wendet einen Bestimmungsschlüssel an. Idealerweise wenden die Schülerinnen und Schüler diejenige Methode an, die sie zuvor nicht selbst mithilfe des Schulbuchs bearbeitet haben, um die vertiefte Auseinandersetzung mit beiden Methoden zu unterstützen.

Vertiefung • Das Arbeitsblatt „Die Organe von Blütenpflanzen im Vergleich“ (s. Lehrerband, S. 31) kann zur Anwendung der gelernten Methoden, insbesondere der Methode des Blütendiagramms, sowie der Kenntnisse zum Aufbau von Blütenpflanzen (ggf. als Hausaufgabe) bearbeitet und anschließend besprochen werden.

• Die Schülerinnen und Schüler könnten weitere Darstellungsmöglichkeiten des Aufbaus der Blüten von Blütenpflanzen recherchieren und deren Vor- und Nachteile benennen (s. Zusatz-information, Lehrerband S. 30).

[zu SB S. 34]

1 Erstelle von einer Tulpenblüte ein Foto mit einem Smartphone. Achte darauf, dass alle Blütenbestandteile gut zu erkennen sind (Abb. 1). Übertrage die Fotos in ein Schreib- oder Präsentationsprogramm und beschrifte die Bestandteile.

Lösungen

Hier ist es sinnvoll mehrere Aufnahmen zu machen und den Standort zu wechseln, sodass verschiedene Details gut sichtbar sind. Die Bilder werden vom Smartphone auf einen Computer übertragen und in ein Schreib- und Präsentationsprogramm importiert. Die Übertragung der Bilder kann über WLAN oder Bluetooth erfolgen.

Praktikum: Blütendiagramm [SB S. 34]

Blütenpflanzen bestimmen [SB S. 35]

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1. 1 Die Wiese

Für die Lehrkraft ist zu empfehlen, dass sie vor der Arbeit mit dem Bestimmungsschlüsseldiesen selbst ausprobiert. Dazu sollte eine bekannte Blütenpflanze, die im Bestimmungs-schlüssel vorkommt, gesucht werden, um diese exemplarisch zu bestimmen. Die Bestimmung setzt die Beachtung bestimmter Regeln sowie bestimmte Vorkenntnisse bzw. Fähigkeiten voraus. So sind die Kenntnisse über den Auf-bau typischer Blüten notwendig (Blüte, Blatt, Stängel, Wurzel) sowie bestimmte, häufig im Bestimmungsschlüssel abgefragte Merkmale

(Blütenfarbe, Blütenform, Blattstellung, Behaa-rungszustand der Blätter …).Ebenfalls zu empfehlen ist, mit den Schülerinnen und Schülern mindestens eine Bestimmung gemeinsam durchzuführen und sie auf mögliche Schwierigkeiten bei der Bestimmung bzw. Kate-gorisierung aufmerksam zu machen. So können z. B. die oft sehr variablen Formen der Blatträn-der zu Verwirrung bei der Auswahl der korrekten Kategorie innerhalb des Bestimmungsweges führen.

Praktische Tipps

Als Beispiel für die neuen digitalen Möglich-keiten kann zur Bestimmung von Pflanzen die kostenlose App „Flora Incognita“ genutzt wer-den. Die App wird von verschiedenen Bundes-ministerien gefördert und von der Technischen Universität Ilmenau in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie ausge-führt. Sie steht in den gängigen App Stores zum Download zur Verfügung.Durch eine teilautomatische Bilderkennung kön-nen in der Natur beobachtete Pflanzen schnell identifiziert werden. Dafür sind internetfähige Smartphones nötig. Eine Anmeldung ist optional bzw. nur notwendig, wenn die durchgeführten Bestimmungen gespeichert werden sollen.Alternativ zu einer Anmeldung können die Schülerinnen und Schüler aber auch Screenshots ihrer Bestimmungsergebnisse erstellen und diese speichern.

Zur Reflexion der verwendeten App, insbesonde-re hinsichtlich ihrer Fehleranfälligkeit, ist es auch zu empfehlen, parallel einen nicht-automatisier-ten Bestimmungsschlüssel, aus einem Buch oder mithilfe einer Internetseite (z. B. https://www.pflanzen-bestimmung.de/), zu nutzen und diese im Vergleich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu besprechen. Außerdem bieten die Entwickler der App „Flora Incognita“ auch noch zwei weitere Apps: Die App „Flora Key“ bietet die Möglichkeit der Nutzung eines nicht-automatisierten Bestimmungsschlüssels und die App „Flora Capture“ die Möglichkeit eines digitalen Herbariums.Wichtig ist bei der Verwendung aller Apps, dass die Pflanzenbestimmung nur in der Natur, ohne die Beschädigung oder Entnahme von Pflanzen geschehen soll.

Medienkompetenz

Der Aufbau einer Blüte kann, abgesehen von der Darstellung, mithilfe eines Blütendiagramms auch durch eine sogenannte Blütenformel sehr genau beschrieben werden. Dabei werden Abkürzungen verwendet, die zunächst sehr kompliziert wirken können. Der Wiesensalbei hat eine monosymmetrische Blüte mit fünf verwach-senen Kelchblättern, fünf verwachsenen Kron-

blättern, zwei Staubblättern – die untereinander frei, aber je mit einem Kronblatt verwachsen sind – und einen Stempel aus zwei miteinander verwachsenen Fruchtblättern mit oberständi-gem Fruchtknoten.Die entsprechende Blütenformel lautet: ↓ K (5) [Kr (5) St 2] F (2)

Zusatzinformation

2 Zeichne auf einem DIN-A4-Blatt mit einem Zirkel vier Kreis. Der Durchmesser der Kreise sollte 20, 30, 50 und 60 mm betragen. Zeichne danach die symbolisch dargestellten Schnitt-kanten auf die jeweiligen Kreise ein. Achte darauf, dass die Blütenbestandteile hinter-einander oder auf Lücke stehen. Du kannst die Bestandteile anhand der Tulpe farbig ausmalen. In Abb. 2 sieht man räumlich den Blütenauf-bau mit den Schnittkanten. Daran kann man sich auch bei anderen Blüten gut orientieren, wenn man die Schnittkanten einzeichnet. Die Anordnung muss immer genau nach der Originalvorlage erfolgen. Diese können leicht variieren.

Lösungen 3 Erstelle ein Blütenlegebild. Zeichne erneut vier Kreise mit einem Zirkel auf ein DIN-A4-Blatt. Beginne von außen her die Blütenblät-ter der Tulpe abzuziehen. Lege sie auf den äußeren Kreis, die nächste Reihe der Blüte auf den folgenden inneren Kreis. Auch die Staubgefäße werden auf dem Blatt angeord-net. Der Stempel wird im oberen Drittel ab-geschnitten und das Stück wird in die Mitte der Kreise gelegt. Diese Legebilder kann man durch Klebstoff fixieren. Sinnvoll ist es zuerst alle Bestandteile auf die Kreise zu legen, um zu überprüfen, ob der Platz aus-reicht. Erst danach die Bestandteile mit einem Kleber befestigen. Während der Arbeit sollte kein starker Luftzug entstehen.

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Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Illustratoren: Jörg Mair, München 31

Die Organe von Blütenpflanzen im Vergleich

Das Wiesenschaumkraut hat weiße bis zart-violette Blüten und ist ein Kreuzblütengewächs. Es blüht von Ende

März bis Juni in großer Zahl auf feuchten Wiesen, die dadurch rosa eingefärbt erscheinen. Die Tulpe ist

aufgrund ihrer leuchtenden Blüten eine beliebte Gartenpflanze. Damit die Tulpe im Frühjahr blüht, wird sie

bereits im Herbst als Tulpenzwiebel eingepflanzt.

1 Wiesenschaumkraut 2 Tulpe

Pflanzenorgane Wiesenschaumkraut Tulpe

a)

b)

c)

d)

1 Das Wiesenschaumkraut und die Tulpe haben die gleichen Pflanzenorgane, die sich jedoch in ihrem

Aufbau unterscheiden. Betrachte die beiden Pflanzen in der Abbildung oben. Benenne in Spalte 1 der

Tabelle die Pflanzenorgane und beschreibe in Spalte 2 und 3 das Pflanzenorgan beim Wiesenschaum-

kraut und bei der Tulpe.

2 Stelle ein Legebild einer Tulpenblüte her und klebe es mit selbstklebender Plastikfolie in dein Heft.

Vergleiche nochmals genau den Bau der Tulpenblüte mit dem Bau der Blüte eines Kreuzblütengewächses

und zeichne das Blütendiagramm der Tulpe in den Kasten in der Abbildung oben ein.

3 Das Wiesenschaumkraut hat seinen Namen von schaumigen Ansammlungen, in denen die Schaum-

zikadenlarve lebt. Stelle Vermutungen an, warum die Schaumzikade und auch ihre Larve auf dem

Wiesenschaumkraut leben. Schreibe deine Vermutungen in dein Heft. Markiere in der Abbildung die

Schaumzikade und ihre Larve farbig.

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32 NATURA_LB 5/6_049533

1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Die Organe von Blütenpflanzen im VergleichLösungen 1 a) Blüte: Wiesenschaumkraut: kleinere Blüten in traubigem Blütenstand, typischer

Bauplan des Kreuzblütengewächses; Tulpe: Nur eine größere Blüte je Pflanze. (Hinweis: Der genaue Bauplan könnte hier bereits vertieft werden (s. Aufgabe 2)). b) Laubblätter: Wiesenschaumkraut: wechselständige Anordnung über den ganzen Stängel, zerteilt in Fiederblättchen; Tulpe: überlappende Blätter, groß, spitz, oval, glatter Rand, tief am Stängel ansetzend. c) Sprossachse Wiesenschaumkraut: rund; Tulpe: rund, dick, fleischig d) Wurzeln: Wiesenschaumkraut: verzweigt; Tulpe: unverzweigt, aus einer Zwiebel entspringend, etwas dicker. (Hinweis: Nur wenn Sie mit den Schülerinnen und Schülern bereits die Blattformen und Blattstellungen besprochen haben, können Sie die o. g. Fachwörter erwarten. Machen Sie den Schülerinnen und Schülern bewusst, dass die Zwiebel nicht zur Wurzel gehört.)

2

3 Ernährungsmöglichkeiten: Schaumzikaden sind Pflanzensaftsauger. Sowohl die Larven als auch die adulten Tiere stechen Pflanzenstängel an, um an den Saft zu gelangen;

Lebensraum: Schutz vor Feinden. (Hinweis: Viele Zikadenarten sind Phloemsauger. Die Schaumzikaden nutzen jedoch den

nährstoffarmen Xylemsaft und müssen große Mengen davon aufnehmen und ab- geben. Die Larven schäumen diese Flüssigkeit mit Eiweißen beim Abscheiden zu dem sogenannten Kuckucksspeichel auf, der sie wie ein Nest umgibt.)

Praktische Tipps Zum EinstiegSie können dieses Arbeitsblatt auch als Einstieg in das Thema „Aufbau einer Blütenpflanze” einsetzen. Dies ist kognitiv anspruchsvoller, da sofort zwei Pflanzen im Vergleich eingeführt werden und der Blütenbau ebenfalls gleich angesprochen wird. Wenn Sie als Anschauungs-objekte von Anfang an Tulpen in den Unterricht mitbringen, hat das den Vorteil, dass Sie bei dieser Pflanze größere Blütenteile betrachten können.

Auch die Kirschblüte ist als Realobjekt zum Einstieg in das Thema „Aufbau einer Blütenpflan-ze” empfehlenswert und kann bei der Bearbeitung der Schülerbuchseiten „Von der Kirschblü-te zur Kirsche" (S. 38/39) wieder aufgegriffen und genutzt werden.

1 Legebild: Tulpe 2 Blütendiagramm: Tulpe

Illustrator: Jörg Mair, München

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 33

1. 1 Die Wiese

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[zu SB S. 36]

1 Nenne die wichtigsten Funktionen des Stän-gels. Transport von Wasser und darin gelösten Mi-neral- und Nährstoffen in der Pflanze. Zudem trägt der Stängel die nach der Sonne ausge-richteten Blätter und Blüten.

2 Erläutere, wie im Stängel der gleichzeitige Transport von unterschiedlichen Stoffen in entgegengesetzte Richtungen möglich ist. Es gibt unterschiedliche Transportsysteme. In den Tracheen werden Wasser und Mineral-stoffe nach oben zu den Blättern transportiert und über die Siebröhren gelangen Nährstoffe in alle Pflanzenteile, d. h. auch bis zur Wurzel-spitze.

Lösungen

0

$

3 Erkläre, wie die besondere Struktur und Anordnung der Leitbündel den Stängel stabil macht. Die Leitbündel, die am Rand angeordnet sind, sind sehr stabil. Dickwandige Röhren sind sehr biegefest und stabil (siehe Praktikum). Ein Bündel von dickwandigen Röhren ist noch stabiler.

.

So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfragen • Welche Aufgaben hat ein Stängel?• Wie ist ein Stängel aufgebaut? Methodenauswahl• Einstieg mit dem Arbeitsblatt „Wassertransport im Stängel“, Lehrerband S. 35 und Realobjek-

ten unter dem Binokular, Demonstration der Stabilität an einem Stängel, Bearbeitung der Versuche der Schülerbuchseite 37.

• Präsentation bereits gefärbter Sprosse von Fleißigem Lieschen (Impatiens walleriana) (s. Versuch 2 auf dem Arbeitsblatt „Wassertransport im Stängel”).

• Selbst gezeichneter Cartoon als stummer Impuls: „Mann mit Eimer schafft das Wasser im Baum mit Seilzug hoch“.

Erarbeitung • Die Schülerinnen und Schüler stellen Hypothesen dazu auf, wie ein Stängel aufgebaut ist und wie er funktioniert.

• Durchführung der Versuche im Schülerbuch S. 37 und Bearbeitung der Aufgaben. • Präsentation eines gefärbten Querschnitts eines Stängels als weiteren Beleg für die Hypo-

thesen zum Stängelaufbau.

Sicherung • Bearbeitung der Aufgaben im Schülerbuch S. 36.• Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten in Gruppenarbeit ein Modell eines Stängels (s. Prak-

tische Tipps, Lehrerband S. 34), Vorstellung der Stängelmodelle im Plenum.

Vertiefung • Beschriftete Grafik eines Stängels (Tafelbild) mit Benennung der wichtigsten Strukturen und Angabe der Funktion. Mit Pfeilen sollte die Richtung des Transports angegeben werden. Überprüfung mit dem Schülerbuch.

• Vergleich des Wassertransports in Pflanzen mit dem Flüssigkeitstransport bei anderen Lebe-wesen: z. B. Arterien und Venen transportieren Blut in Armen und Beinen in unterschiedliche Richtungen.

Der Stängel [SB S. 36]

Praktikum: Der Stängel − Wassertransport und Stabilität [SB S. 37]

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34 NATURA_LB 5/6_049533

1. 1 Die Wiese

ModellbauLassen Sie die Schülerinnen und Schüler ein Mo-dell eines Stängels aus Knetmasse und dünnen Trinkhalmen basteln. Dabei kann das räumliche Vorstellungsvermögen und die Vorstellung der Statik eines Stängels geschult werden.

Der Vergleich verschiedener Stängelmodelle (mit oder ohne Leitbündel, Leitbündel im Zentrum oder am Rand) zeigt, dass die randständige Anordnung der Leitbündel die größte Stabilität bringt.

Ein Vergleich mit der Technik bietet sich eben-falls an: Das Bauprinzip des Stängels mit zugfesten Leitbündeln und druckfestem Grundgewebe entspricht dem Prinzip von Stahlbeton. Für die Stabilität ist ein stabiler Rand wichtig. Deshalb werden in der Technik oft Rohre zur materialspa-renden Versteifung verwendet (z. B. Fahrradrah-men, Verkehrsschildrahmen, Besenstiel).

Das Stängelmodell kann perfektioniert werden, indem die Schülerinnen und Schüler unter-schiedliche Farben der Trinkhalme für Siebröh-ren und Tracheen und unterschiedliche Knetmas-se für Grundgewebe und Epidermis verwenden.

Sie können auch ein Kunststoffrohr und einen Kunststoffstab von etwa gleicher Länge und Masse vergleichen lassen. Daran kann einerseits veranschaulicht werden, dass Rohre nicht nur zum Transport von Stoffen geeignet sind, son-dern auch stabiler sind als Stäbe, sofern der Stab aus gleich viel Material besteht.

Praktische Tipps

[zu SB S. 37 Praktikum]

1 Benenne die Struktur, die bei diesem Experi-ment im Stängel blau gefärbt wird. Tracheen

2 Bestimme die Leitungsgeschwindigkeit des Wassers. Messstrecke geteilt durch die benötigte Zeit ergibt die Leitungsgeschwindigkeit. Die Ergeb-nisse hängen stark von den Raum- bedingungen und den Pflanzen ab.

3 Erläutere Faktoren, die die Leitungsgeschwin-digkeit beeinflussen könnten. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind und Blattfläche (Anzahl der Blätter) beeinflussen die Transpiration und dadurch die Leitungsge-schwindigkeit.

4 Vergleiche die Stabilität der beiden „Brücken“ durch Fingerdruck oder das Auflegen von Gewichten. Protokolliere deine Ergebnisse. Die Bündel sind deutlich stabiler als flach ausgelegte Trinkhalme.

5 Erläutere, warum dieses Experiment zeigt, dass der Stängel im Wind stabil ist. Die Kraft von oben auf die „Brücke“ entspricht dem Wind von der Seite. Die Bündel aus Trinkhalmen entsprechen den Leitbündeln im Stängel, die offensichtlich sehr stabil sind.

Alternativer Einstieg: Sie könnten auch anders in das Thema ein-steigen, indem Sie das Bild eines von unten fotografierten Mammutbaums und bzw. oder eines Hahnenfußes mit dünnem Stängel aufle-

Zusatzinformationgen und folgende Fragestellung wählen: Wie ist dieser Wassertransport gegen die Schwerkraft möglich?

Illustrator: Jörg Mair, München

Grundgewebe

Epidermis

Leitbündel

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Illustratoren: Jörg Mair, München 35

Praktikum: Wassertransport im Stängel

Mammutbäume reichen mit ihren Baumkronen in schwindelerregende Höhen: Die Stämme, die wie Äste auch Stängel sind, können über 100 Meter hoch wachsen. Viele Blütenpflanzen hingegen besitzen nur wenige Millimeter dünne, aber oft sehr lange Stängel. Stängel sind sehr stabile Pflanzenorgane. Wasser, aber auch Nährstoffe und Mineralstoffe, werden über weite Strecken transportiert. Dieser außergewöhnliche Wassertransport ist nur möglich, weil der Stängel einen besonderen Auf- bau besitzt. Folgende Versuche und Untersuchungen sollen klären, wie der Wassertransport über so weite Strecken im Stängel funktionieren kann.

1 Betrachte den Querschnitt eines Stängels unter dem Binokular oder unter der Lupe. Welche Strukturen

erkennst du? Zeichne, beschreibe und interpretiere dein Ergebnis im Heft.

2 Führe folgende Versuche zum Wassertransport im Stängel durch.

Versuch I:

Versuch I. 1. Beschreibe das Versuchsergebnis nach 20 Minuten und nach 2 Stunden in deinem Heft.

Versuch I. 2. Stelle ausgehend von I. 1. eine begründete Vermutung an, wie der Stängel aufgebaut sein

könnte und notiere dein Ergebnis ins Heft.

Versuch II:

Versuch II. 1. Beschreibe deine Beobachtungen im Heft. Gehe dabei auch auf den Durchmesser der

Kapillaren ein.

Versuch II. 2. Stelle mithilfe der Beobachtungen in II. 1. Vermutungen an, wie der Stängel aufgebaut sein

könnte und notiere dein Ergebnis ins Heft.

Versuch III:

Versuch III. 1. Beschreibe deine Beobachtung im Heft.

Versuch III. 2. Stelle eine Vermutung an, welcher Zusammenhang zwischen den Versuchsergebnissen aus

den Versuchen II und III bestehen könnte und notiere den Einfluss dieses Zusammenhangs auf den

Wassertransport im Stängel in deinem Heft.

Du brauchst dazu:

Blüten verschiedener weißer Blütenpflanzen (Fleißiges Lieschen,

Gänseblümchen, Rosen, u.a.) mit Spross, möglichst ohne Blätter,

Becherglas, Wasser, rote, schwarze und blaue Tinte

So wird der Versuch durchgeführt:

Schneide die Sprosse unter Wasser neu an und stelle die Blumen in ein

Gefäß, das mit Tinte angefärbtes Wasser enthält.

Du brauchst dazu:

Glaskapillaren und Glasröhrchen mit unterschiedlichem Durchmesser,

große Petrischale, Tinte, Wasser, Lineal

So wird der Versuch durchgeführt:

Fülle die Petrischale mit Wasser und gib einige Tropfen Tinte dazu. Halte

die Glaskapillaren senkrecht in die mit Wasser gefüllte Petrischale und

miss den Wasserstand in der Kapillare.

Du brauchst dazu:

2 Objektträger, Wasser

So wird der Versuch durchgeführt:

Befeuchte die beiden Objektträger etwas und presse sie übereinander.

Verschiebe sie dann zu einem Kreuz und halte dieses senkrecht über den

Boden. Drehe es anschließend um.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Praktikum: Wassertransport im StängelLösungen

1 Querschnitt mit „Löchern“, kreisförmig angeordnet. Interpretation: Es könnten durchge-hende Röhren sein.

(Hinweis: Hier können Sie auch den genaueren Aufbau des Stängels mit Phloem und Xy-lem, Mark und Rinde ansprechen. Es eignen sich z. B. Stängel der Sonnenblume oder der Bohne. Sie können alternativ auch Dauerpräparate unter dem Lichtmikroskop verwen-den. Achten Sie darauf, dass klar wird, dass nicht das Mark die Leitungsfunktion erfüllt.)

2 I. 1) Nach 20 Minuten werden längs des Stängels Farbstreifen im Spross sichtbar. Nach ein paar Stunden haben sich auch die Blattadern und Blütenblätter leicht gefärbt.

I. 2) Der Spross könnte durchgehende Röhren enthalten, die bis in die Blätter und Blüten ziehen.

II. 1) Der Wasserstand in den Glaskapillaren ist höher als in der Petrischale. Je dünner die Kapillare, desto höher steigt in ihr das Wasser.

II. 2) Begründete Vermutung: Der Durchmesser der Kapillare hat einen Einfluss auf das Ansteigen des Wassers. Die Röhren im Stängel könnten sehr dünn sein.

III. 1) 2 Objektträger mit einem Tropfen Wasser dazwischen „kleben“ aneinander. III. 2) Wasserteilchen haften aneinander und an Flächen (vgl. Wassertropfen auf dem

Finger), deshalb steigt das Wasser in dünnen Röhren vermutlich höher, da hier mehr Haftungsfläche vorhanden ist. Dieser Effekt wird auch im Stängel ausgenutzt. Mit dem gleichen Effekt haften die Objektträger aneinander.

Sprachsensibel Schülerinnen und Schüler, denen das Ausformulieren der Versuchsergebnisse schwerfällt, können folgende Formulierungsgerüste nutzen (Stufe 1: nur Formulierungsgerüst; Stufe 2: Formulierungsgerüst und Hinweise in eckigen Klammern.

I. 1. Nach [ … Minuten] werden längs des Stängels Farbstreifen im Spross

sichtbar. Nach [… Stunden] haben sich auch die Blattadern und Blüten-

blätter leicht gefärbt.

I. 2. Der Sprosse könnten durchgehende [Welche Strukturen kennst

du, in denen Flüssigkeiten zielgerichtet fließen können?] enthalten, die bis in die

und ziehen [In welche Strukturen könnte das Wasser innerhalb der Blüten-

pflanzen „fließen“?].

II. 1. Der Wasserstand in den Glaskapillaren ist [höher?/niedriger?] als in

der Petrischale. Je [dünner?/dicker?] die Kapillare, desto

[niedriger?/höher?] steigt in ihr das Wasser.

II. 2. Begründete Vermutung: Der Durchmesser der Kapillare hat einen Einfluss auf

[Was passiert in Versuch II. 2. mit dem Wasser?] des Wassers. Die Röhren im Stängel

könnten [sehr dünn?/sehr dick?] sein.

III. 1. Zwei Objektträger mit einem Tropfen Wasser dazwischen

[Wie verhalten sich die beiden Objektträger, nachdem man einen Tropfen Wasser zwischen sie pipettiert hat?].

III. 2. Wasserteilchen haften aneinander und an Flächen (vgl.

[In welchem Zusammenhang konntest du das Haften von Wasser an einer Fläche auch

beobachten?], deshalb [sinkt?/steigt?] das Wasser in dünnen Röhren

vermutlich [niedriger?/höher?], da hier [weniger?/mehr?]

Haftungsfläche vorhanden ist. Dieser Effekt wird auch im [In welchem Or-

gan der Pflanze wird dieser Effekt genutzt?] ausgenutzt. Mit dem gleichen Effekt haften die Objektträger aneinander.

Illustrator: Jörg Mair, München

primärer Sprossaufbau (dikotyl)

Epidermis

primäre Rinde

Phloem

Kambium

Xylem

Mark

Leit-bündel

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 37

1. 1 Die Wiese

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[zu SB S. 38/39]

1 Beschreibe die Vorteile, die sich beim Blü-tenbesuch für die Honigbiene und für die Pflanze ergeben. Vorteile für die Biene: Nahrung in Form von Pollen und Nektar; Vorteile für die Pflanze: Bestäubung der Blüten

2 Definiere die Begriffe „Bestäubung“ und „Befruchtung“. Bestäubung bezeichnet den Vorgang der Über-tragung von Pollen einer Blüte auf eine andere Blüte. Befruchtung ist die Verschmelzung von Keimzellen.

Lösungen

0

$

3 Nenne Beispiele für geschlechtliche Fort-pflanzung bei Wirbeltieren und jeweils den Ort der Befruchtung. Geschlechtliche Fortpflanzung findet auch zwischen Wirbeltieren statt. Bei Säugetieren, Vögeln und Reptilien findet die Befruchtung im Körper statt (innere Befruchtung), bei Fischen und Amphibien im Wasser (äußere Befruch-tung).

4 Erläutere, wie durch gezielte Fremdbestäu-bung neue Kirschsorten gezüchtet werden können. Durch die Fremdbestäubung wird gewähr-leistet, dass unterschiedliches Erbmaterial zusammenkommt und Nachkommen mit neuen Kombinationen von Eigenschaften entstehen.

.

.

So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Was macht die Biene mit der Kirschblüte?Methodenauswahl• Abb. 1 aus Schülerbuch S. 38 „Bestäubung von Kirschblüten“: Die Schülerinnen und Schüler

beschreiben das Bild und stellen Vermutungen an, warum die Biene zur Blüte fliegt. Fiktive Zeitungsheadline „Bienensterben – Kirschbäume tragen keine Früchte” als Diskussionsgrundlage.

• Ein kleines Rätsel (s. Praktische Tipps, Lehrerband S. 38) auf Folie kopieren. Die Schülerinnen und Schüler sollen zunächst erraten, worum es sich handelt und anschließend sowohl die im Rätsel aufgeführten Informationen über die Kirsche als auch eigenes Vorwissen zum Thema Bestäubung und Fruchtentwicklung nennen. Rätsel 1 legt den Schwerpunkt auf die Entwick-lung, Rätsel 2 auf das Thema Steinfrucht.

• Auswertung eines Beobachtungsauftrags als Hausaufgabe: Die Schülerinnen und Schüler beobachten über einen bestimmten Zeitraum hinweg einen blühenden Kirschbaum und protokollieren täglich, z. B. welche Tiere die Blüten besuchen.

Erarbeitung Die Schülerinnen und Schüler können• den Text im Schülerbuch auf den Seiten 38/39 „Von der Kirschblüte zur Kirsche“ lesen und die

Aufgaben 1 bis 3 als Stillarbeit/ Partnerarbeit bearbeiten.• zu den im Schülerbuchtext genannten Vorgängen und Fachbegriffen eine Mind-Map entwi-

ckeln.

Sicherung • Erklären der Entwicklung der Kirsche anhand der Abbildung „Befruchtung und Fruchtbildung bei der Kirsche“ im Schülerbuch S. 39.

• Präsentation einer Mind-Map zu den Vorgängen und den Fachbegriffen.• Bearbeiten des Arbeitsblattes „Von der Blüte zur Himbeere“, Lehrerband S. 39.

Vertiefung Zur Vertiefung kann mit den Schülerinnen und Schülern die Bedeutsamkeit (Ursachen und Auswirkungen) einer Arten- bzw. Sortenvielfalt von Kirschen besprochen werden. Die Zahl der Kirschbäume schwindet in der traditionellen deutschen Landwirtschaft im Zuge eines profit-orientierten Strukturwandels. Verbraucher geben mittlerweile zu wenig Geld für hochwertige, regionale Produkte aus. Folglich bauen Landwirte weniger (vielfältige) Kirschen an (s. Nach-haltige Entwicklung, Lehrerband S. 38). Ergänzend dazu kann auf S. 39 im Schülerbuch die Aufgabe 4 bearbeitet werden.

Von der Kirschblüte zur Kirsche [SB S. 38/39]

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1. 1 Die Wiese

Rätsel zum Einstieg ins Thema

1. Erst weiß wie Schnee, dann grün wie Klee, dann rot wie Blut, schmeckt allen Kindern gut.

2. Hoch auf dem Baum ein Fräulein sitzt, das rund und rot durchs Grüne blitzt. Nur schade, dass ihr Herz von Stein! Was mag das für ein Fräulein sein?

Demonstration des PollenschlauchwachstumsPollenschläuche lassen sich leicht mikroskopisch beobachten. Ein Tropfen Zuckerlösung (ca. 10 %) auf einem Objektträger reicht in den meisten Fällen. Frischer Pollen aus einer Blüte mit reifen Staubbeuteln wird darüber gegeben. Bereits nach 15 min kann man eine Auswölbung an den Pollenkörnern erkennen. Nach 30 bis 60 Minuten hat der Pollenschlauch ein Mehrfaches des Durchmessers des Pollenkorns erreicht. Wenn ein Fernsehmikroskop vorhanden ist, empfiehlt

es sich, die Pollenschlauchbildung auf Video auf-zunehmen und später im Zeitraffer vorzuführen. Mit Filzschreiber kann die Länge des Pollen-schlauchs nach verschiedenen Zeiten auf dem Bildschirm markiert werden. Notfalls lässt sich auch tiefgefrorener Pollen verwenden. Tabakpol-len beispielsweise behält seine Keimfähigkeit unter diesen Bedingungen etwa ein Jahr.

Pollen mit Pollenschläuchen

Praktische Tipps

Blütenachse – BlütenbodenDer Begriff Blütenboden bezeichnet eine ver-kürzte Blütenachse.

Steinobstgewächse (Prunoideae)Neben der Kirsche (Prunus avium, Prunus ce-rasus) zählen auch die Pflaume und Zwetschge (Prunus domestica), die Aprikose oder Marille (P. armeniaca), der Pfirsich (P. persica) und die Man-del (P. amygdalus) zu den Steinobstgewächsen. Die Früchte besitzen innen einen sehr festen Steinkern, der im Allgemeinen nur einen Samen enthält. Die Samen enthalten blausäurehaltige Glykoside, z. B. Prunasin und Amygdalin).Die Mandel besitzt ein ledriges Mesokarp.

Kirscharten – Verwendung• Sauerkirsche (Prunus cerasus): Die Früchte

werden meist zu Saft, Marmelade oder Ein-machobst verarbeitet.

• Süßkirsche (Prunus avium): Der Säuregehalt der Früchte ist nur etwa halb so groß wie bei Sauerkirschen. Die Früchte werden vor allem frisch verzehrt. Herzkirschen besitzen ein weiches Fruchtfleisch, das leicht verdirbt, Knor-pelkirschen halten sich aufgrund ihres festen Fruchtfleischs länger.

Zusatzinformation

Vertiefend kann mit den Schülerinnen und Schülern besprochen werden, dass Regionen, die eigent-lich für den traditionellen Anbau von Süßkirschen bekannt sind, in den letzten Jahrzehnten durch den Strukturwandel in Anbau und Vermarktung (z. B. Abholzung alter Kirschbaumbestände zugunsten lu-krativerer Anbaupflanzen wie Raps) Veränderungen erfahren. Insbesondere hochstämmige Baumbe-stände fallen brach oder brechen ganz zusammen. Entsprechend weniger Arten- bzw. Sortenvielfalt gibt es und die damit verbundene Farben- und Geschmacksvielfalt gehen verloren. Um dem entge-genzuwirken, müssen die noch vorhandenen Sorten in traditionellen Anbaugebieten identifiziert und zur Sicherung vegetativ vermehrt bzw. weiterkultiviert werden. Das Modellvorhaben „Erhaltung der Süßkirschensorten bestände in Hagen am Teutoburger Wald und Witzenhausen“ hat dies umgesetzt. Ihre Ergebnisse sind Teil der „Deutschen Genbank Obst“ geworden und können dort eingesehen werden (s. Literatur- und Medienhinweise).

Nachhaltige Entwicklung

Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. 6. Aufl., Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1997.Julius-Kühn-Institut, Bundesinstitut für Kulturpflanzen: Deutsche Genbank Obst. www.deutsche-genbank-obst.de/

Literatur- und Medienhinweise

Foto: Okapia (Dr. Frieder Sauer), Frankfurt

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Bildquellen: Okapia (Hapo), Frankfurt; ddp images GmbH (Peter Himmelhuber), Hamburg; Thinkstock (iStockphoto), München

Illustratoren: Jörg Mair, München 39

Von der Blüte zur Himbeere

Wer einen Himbeerstrauch im Garten hat, kann zwischen Mai und August ein reges Treiben beobachten:

Bienen, Hummeln und auch Schmetterlinge besuchen eifrig die Himbeerblüten. Jede Himbeerblüte besitzt viele

kleine Fruchtknoten und viele Staubblätter, die gemeinsam auf einem Blütenboden angeordnet sind. Jeder

Fruchtknoten besitzt einen eigenen Stempel. Ab Juni können dann die reifen, verlockend roten und saftigen

Himbeeren geerntet werden. Wer jedoch glaubt, er esse mit der Himbeere wirklich eine Beere, der irrt, denn

eigentlich handelt es sich bei den beliebten Früchten um eine Sammelsteinfrucht. Eine einzelne Himbeere

besteht also nicht aus einer einzigen Frucht, sondern aus einer Vielzahl von kleinen Steinfrüchten, die

zusammenhängen.

Himbeerblüte Himbeerblüte mit

Bienenbesuch

Himbeeren am Strauch Fruchtstand aufgeschnitten

1 Erkläre, warum die Blüten des Himbeerstrauchs große Mengen an Nektar bilden.

2 Beschreibe die Entwicklung der Himbeere von der Blüte zur Frucht und verwende dabei die bereits im

Unterricht gelernten Fachbegriffe. Beziehe dich auch auf die Bilder in der Abbildung oben.

3 Damit sich eine schöne Himbeere entwickelt, muss eine Himbeerblüte mehrfach von bestäubenden

Insekten besucht werden. Entwickle eine begründete Vermutung, warum dies so ist.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Von der Blüte zur HimbeereLösungen

1 Der süße Nektar lockt Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an, die vom Nektar naschen und dabei Pollen von einer zur anderen Blüte transportieren.

2 Beim Blütenbesuch bleibt Pollen einer Himbeerblüte an der Biene hängen. Besucht die Biene die nächste Blüte, gelangen die mitgebrachten Pollenkörner auf die Narbe der Blüte – die Blüte wurde bestäubt. Nun wächst aus einem Pollenkorn ein Pollenschlauch durch den Griffel ins Innere des Fruchtknotens. Durch den Pollenschlauch gelangt die männliche Spermienzelle zur Eizelle und verschmilzt mit ihr. Dies nennt man Befruch-tung. Jetzt wächst im Fruchtknoten der Samen heran, die Wand des Fruchtknotens entwickelt sich zum Fruchtfleisch.

3 Die Himbeere entsteht aus vielen einzelnen, verwachsenen Fruchtknoten, in denen je-weils eine Eizelle befruchtet werden muss, damit sich ein Früchtchen daraus entwickeln kann. Die Himbeerfrucht ist keine Beere, sondern eine Sammelsteinfrucht.

Praktische Tipps Das Arbeitsblatt setzt voraus, dass im Unterricht die Beere und die Steinfrucht als Frucht-typ bereits behandelt wurde. Sollte dies nicht der Fall sein, empfiehlt es sich, im Unterricht zumindest einen kleinen Exkurs zum Thema Früchte vorzuschalten, um die Begrifflichkeiten zu klären.

Sprachsensibel Zu Aufgabe 2 „Von der Blüte zur Himbeere” auf dem Arbeitsblatt können Sie bei Bedarf die zur Beschreibung der Entwicklung nötigen Fachbegriffe vorgeben, aus denen die Schülerin-nen und Schüler dann den Text formulieren sollen. Mögliche Stichwörter: • Blütenbesuch• Nektar• Pollen • Staubblätter• Bestäubung• Narbe• Befruchtung• Samen• Eizelle• Fruchtbildung• Stein• Fruchtfleisch

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 41

1. 1 Die Wiese

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[zu SB S. 40/41]

1 Definiere die Begriffe „Samen“ und „Frucht“. Der Samen ist der Teil, der nach der Befruch-tung aus der Samenanlage im Fruchtknoten entsteht. Die Frucht ist der Teil, der nach der Befruchtung aus der Blüte entsteht und den Samen enthält.

2 Beschreibe bei den abgebildeten Früchten jeweils, welchen Teil der Frucht wir essen. Weintraube: Wir essen die Frucht mit den Sa-men. Nahrhaft ist das Fruchtgewebe, das aus dem Fruchtknoten entstanden ist. Apfel: Wir essen normalerweise nur den Teil der Frucht, der aus der Blütenachse entstan-den ist. Der ehemalige Fruchtknoten mit den Samen stellt das Kerngehäuse dar.

Lösungen

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Erdbeere: Wir essen die ganze Sammelfrucht mit Blütenachse und mehreren Früchten (kleine Nüsschen). Nahrhaft ist die vergrößerte Blütenachse. Haselnuss: Hier essen wir nur den Samen, der sehr viele Nährstoffe enthält. Die Nussschale, die aus dem Fruchtknoten entsteht, ist verholzt und taugt nicht als Nahrung.

Blüten und Früchte [SB S. 40/41]

So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Was sind Früchte und welche Aufgabe haben sie?Methodenauswahl• Einstieg mit einem Korb unterschiedlichster Früchte: nicht nur Obst, sondern auch Ahorn,

Mohnkapsel, Eichel etc. Die Schülerinnen und Schüler sortieren, was ihrer Meinung nach eine Frucht ist. Die Begriffe Obst und Frucht können unterschieden werden (s. Zusatzinformation, Lehrerband S. 42).

• Alternativ: Jeder Schüler nennt seine Lieblingsfrucht und an der Tafel wird ein Ranking erstellt.

Erarbeitung • Im Lehrer-Schüler-Gespräch wird herausgearbeitet, was eine Frucht ist. Die Schülerinnen und Schüler stellen Hypothesen dazu auf.

• Die Schülerinnen und Schüler lesen Seite 39 im Schülerbuch und beschreiben in eigenen Worten die Fruchtbildung am Beispiel der Kirsche.

• Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich dann mithilfe der Schülerbuchseiten 40/41 den Aufbau verschiedener Früchte in arbeitsteiliger Gruppenarbeit und stellen sich diese Früchte gegenseitig vor.

Sicherung • Verschriftlichung der erarbeiteten Beschreibung zum Aufbau einer Frucht.• Zeichnung der Lieblingsfrucht im Querschnitt ins Heft und Erklärung des Aufbaus.• Bearbeitung des Arbeitsblatts „Von der Blüte zur Frucht“, Lehrerband S. 43.• Erstellung einer Mind-Map zu den verschiedenen Fruchttypen im Heft (Bilder als Hausauf-

gabe dazukleben oder malen lassen).

Vertiefung Die während der Einstiegsphase oder von Schülerinnen und Schülern genannten, aber nicht im Schülerbuch behandelten Früchte können ebenfalls in ihrem Aufbau besprochen werden (Hausaufgabe: Recherche).

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1. 1 Die Wiese

Bergau M. u. a.: Bestimmungsbuch Pflanzen. Ernst Klett Verlag, Stuttgart 2000.Jäger, E.; Neumann, S.; Ohmann, E.: Botanik. Springer Spektrum, Heidelberg 2014.

Literatur- und Medienhinweise

SinnesparcoursGestalten Sie einen Einstieg „mit allen Sinnen“: Lassen Sie einzelne Schülerinnen und Schüler nach vorne kommen und die Früchte anfas-sen (evtl. etwas drücken), riechen, schmecken, anschauen.

Dabei sollten die jeweiligen Schülerinnen und Schüler immer eine genaue Beschreibung vor der Klasse abgeben. Auf diese Weise können Sie die Unterschiedlichkeit der Früchte veranschauli-chen, um dann auf die Frage zu kommen, warum dies alles Früchte sind und was eine Frucht auszeichnet. (Vorsicht: Allergien abklären!)

Praktische Tipps

Die Unterscheidung von Obst, Früchten, Gemüse und Fruchtgemüse ist nicht ganz eindeutig. Je nachdem in welchem Sprachcode (Alltagsspra-che, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie oder Botanik) man sich befindet, gibt es unterschiedli-che Definitionen.

Botanisch gesehen entstehen nur aus Blüten Früchte, andere Pflanzenteile, die essbar sind, werden als Gemüse bezeichnet.

Landläufig werden z. B. im Lebensmittelbereich jedoch nur süß schmeckende Früchte als Obst bezeichnet, nicht aber z. B. Paprika, Gurken,

Zucchini, Kürbisse, Tomaten oder Auberginen, die auch aus Blüten entstanden sind. Oftmals werden diese Früchte deshalb aber auch als Fruchtgemüse bezeichnet.

Weitere Kriterien der Unterscheidung sind teil-weise auch, ob die Frucht bzw. das Gemüse von mehrjährigen bzw. einjährigen Pflanzen stammt oder ob das Obst bzw. Gemüse (das Wort Gemü-se ist verwandt mit dem Wort Mus, gekochter Brei) roh oder gekocht gegessen werden kann. Auch dies bringt aber keine klare Unterschei-dung der Begrifflichkeiten.

Zusatzinformation

3 Eichhörnchen fressen die Samen der Hasel-nüsse. Erkläre, wie sie dennoch zur Verbrei-tung von Haselnüssen beitragen. Bei der Haselnuss werden die Samen gefressen und sind damit für die Verbreitung nicht mehr geeignet. Eichhörnchen tragen zur Verbreitung von Haselnüssen bei, indem sie im Herbst viele Haselnüsse als Vorrat im Boden vergraben und im Winter nicht mehr alle finden.

$ 4 Erkläre, warum viele Früchte, die durch Tiere verbreitet werden, auffallend gefärbt sind. Früchte, die von Tieren verbreitet werden, müs-sen diesen nicht nur gut schmecken, sondern auch von ihnen entdeckt werden. Daher sind viele dieser Früchte auffallend gefärbt. Häufig sind sie rot oder blau.

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© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2019 | www.klett.de | Alle Rechte

vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen

Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Illustratoren: Jörg Mair, München 43

Von der Blüte zur Frucht

Früchte gehen aus Teilen der Blüte einer Pflanze hervor, wenn die Samen reif werden. Handelt es sich um

„Lockfrüchte“, werden diese beispielsweise von Vögeln gefressen, die die unverdaulichen Steinkerne mit dem

Kot wieder ausscheiden und damit zur Samenverbreitung beitragen. Viele Früchte sind auch für uns Menschen

wohlschmeckend, wie zum Beispiel Äpfel, Bananen oder Erdbeeren. Unten sind verschiedene Blüten

abgebildet, bei denen du die entstehenden Früchte schon erahnen kannst:

1 Beschrifte die einzelnen Blütenteile der Kirschblüte.

2 Zeichne die Früchte, die zu den Blüten gehören, im Längsschnitt in die Kästchen ein. Markiere in den

Blüten und in den Früchten folgende Strukturen farbig: Samen: blau, Samenschale: hellblau, Fruchtwand

(Fruchtknoten): gelb, Blütenachse: grün.

3 Nenne die jeweilige Fruchtart und beschreibe ihren Aufbau in deinem Heft.

4 Nenne und erkläre die Ereignisse, die vorausgegangen sind, sodass sich aus der Blüte eine Frucht

entwickelt. Schreibe in dein Heft.

5 Erkläre die Bedeutung des Samens für die Entwicklung einer Samenpflanze und stelle eine begründete

Vermutung über den Inhalt eines Samens an. Schreibe in dein Heft.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Von der Blüte zur FruchtLösungen

1 Beschriftung mit: Fruchtknoten, Griffel, Narbe, Blütenachse, Samen, Kelchblätter, Kron-blätter, Staubblätter.

2 individuelle Zeichnung, z. B.

3 Kirsche: Steinfrucht; Fruchtknotenwand im Inneren verhärtet, außen fleischig. Erdbeere: Sammelnussfrucht; Nüsschen auf fleischig verdickter Blütenachse. Heckenrose, Hagebutte: Sammelnussfrucht; Nüsschen eingesenkt in Blütenachse. Apfel: Apfelfrucht; Samen in Kerngehäuse (Fruchtknoten), Fruchtfleisch aus fleischig

verdickter Blütenachse.

4 Es muss eine Bestäubung (Pollen gelangt auf die Narbe) und Befruchtung (Verschmel-zung von Eizelle und Pollenzelle (Spermienzelle)) stattgefunden haben.

5 Ein Samen ist die Verbreitungseinheit einer Pflanze, die bereits einen kompletten Em-bryo enthält. Er entsteht aus der Samenanlage im Fruchtknoten. Ein Samen dient zur Ver-mehrung und Verbreitung einer Pflanze und kann auch überdauern. Der Samen könnte Nährstoffe und Teile des Embryos enthalten. (Hinweis: Oftmals wird jedoch die ganze Frucht zur Verbreitungseinheit).

Praktische Tipps Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler die Grafik des Arbeitsblatts als „biologisches An-schauungsmodell“ ausarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler können die Grafiken ausschnei-den und auf Pappe oder in einen schmalen Plastikkasten kleben. Gepresste Blüten und die jeweiligen Samen der Früchte können dazu aufgeklebt werden, weitere Blüten und Samen könnten in gleicher Weise ergänzt werden.

Illustrator: Jörg Mair, München

Heckenrose Apfel Kirsche ErdbeereHeckenrose Apfel Kirsche Erdbeere Heckenrose Apfel Kirsche Erdbeere

Heckenrose Apfel Kirsche Erdbeere

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 45

1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Wie können Pflanzen ihre Früchte über möglichst weite Strecken verbreiten?MethodenauswahlVerschiedene Früchte zeigen. Die Schülerinnen und Schüler sollen begründete Vermutungen anstellen, wie die Verbreitung jeweils abläuft.

Erarbeitung Die Schülerinnen und Schüler können• den Text im Schülerbuch S. 42 lesen und dazu eine Mind-Map mit dem Thema „Verbreitung

von Früchten“ erstellen.• das Arbeitsblatt „Schleudern, Kletten oder Fliegen? – Verbreitung von Früchten“ (s. Lehrerband

S. 47) bearbeiten.• die Aufgaben im Schülerbuch S. 42 bearbeiten.

Sicherung • Präsentation der Mind-Map zum Schülerbuchtext S. 42.• Besprechung der Ergebnisse bzw. Präsentation des Arbeitsblatts „Schleudern, Kletten oder

Fliegen – Verbreitung von Früchten“ (s. Lehrerband S. 47) im Plenum.• Korrektur der Schülerlösungen zu den Aufgaben im Schülerbuch S. 42.

Vertiefung Praktikum „Flugfrüchte“ (s. Schülerbuch S. 43) durchführen lassen.

[zu SB S. 42]

1 Man kann zwischen Selbst-, Wind- und Tier-verbreitung unterscheiden. Ordne die Früchte in Abb. 2 diesen Ausbreitungsformen zu. Selbstverbreitung: Springkraut, Klatschmohn Windverbreitung: Löwenzahn, Spitzahorn Tierverbreitung: Klettenlabkraut, Gemeine Nelkenwurz; (Anmerkung: Klatschmohn könnte auch zur Wind- oder Tierverbreitung gestellt werden, da Wind oder Tiere Auslöser für das Ausstreuen sind. Da die Samen aber nicht durch Wind oder Tiere transportiert werden, ist die Selbstverbreitung passender.)

2 Das Springkraut wird auch „Rühr-mich-nicht-an“ genannt. Begründe. Der Name deutet an, dass die reifen Samen auf Berührungen heftig reagieren, indem sie die Samen ausschleudern.

Lösungen

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3 Erkläre den Vorteil für die Pflanze, wenn ihre Früchte möglichst weit verbreitet werden. Früchte von Pflanzen enthalten Samen, aus denen sich neue Pflanzen entwickeln können. Dazu müssen die Früchte an eine geeignete Stelle gelangen. Die Verbreitung von Früchten dient der Ausbreitung von Pflanzen. Je weiter die Früchte gelangen, desto besser kann sich die Pflanze ausbreiten und neue Standorte besiedeln.

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Verbreitung von Früchten und Samen [SB S. 42]

Praktikum: Flugfrüchte [SB S. 43]

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1. 1 Die Wiese

Anlegen einer FrüchtesammlungBei entsprechender Jahreszeit können Sie den Schülerinnen und Schülern den Auftrag geben, Früchte (auch Samen) von möglichst vielen verschiedenen Pflanzen zu sammeln. Am besten bestimmen die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Bestimmungsbüchern die Pflanzen, von de-nen die Früchte stammen, direkt beim Sammeln. Anschließend können die Schülerinnen und Schüler die Früchte und Samen trocknen, mit-

einander vergleichen und nach selbst gefunde-nen Kriterien systematisieren. Es können Hypo-thesen zu Art und Weise der Verbreitung erstellt und mithilfe der Realobjekte oder von Modellen überprüft werden. Ausgewählte Früchte können sie dann genauer im Unterricht untersuchen, z. B. hinsichtlich ihrer Flugeigenschaften, ihres Auf-baus etc. Sie können die Früchte auch zeichnen lassen, um biologisches Zeichnen zu üben.

Praktische Tipps

Flugstrecken verschiedener FrüchteZusatzinformation

[zu SB S. 43]

1 Notiere die Höhe, aus der die Flugfrüchte starten. Wenn man auf dem Tisch steht, z. B. 2 m

2 Miss mehrmals die Zeit, die eine Frucht bis zur Landung auf dem Boden benötigt. Berechne den Durchschnittswert und notiere ihn in einer Tabelle (Abb. 2). individuelle Lösung

3 Beschreibe jeweils die Flugweise (z. B. propel-lerartig) der Früchte. Es lassen sich mindestens zwei Flugweisen un-terscheiden: Schraubenflieger (große Früchte wie z. B. Ahorn) und Schweber (kleine Früchte wie z. B. Löwenzahn).

4 Untersuche eine Frucht mit der Lupe und erstelle eine Zeichnung. Auf der Zeichnung sollten Samen und Flugein-richtungen gut erkennbar und beschriftet sein.

5 Bestimme auf der Waage die Masse der Frucht. Bei sehr leichten Früchten kannst du mehrere Früchte gleichzeitig auflegen und den Messwert durch die Anzahl teilen. individuelle Messungen

6 Bestimme die Fläche der „Tragfläche“, indem du die Umrisse der Frucht auf Millimeterpa-pier überträgst und dann die Kästchen zählst. individuelle Messungen

7 Tauscht euch in der Klasse über die ver-schiedenen Früchte aus und sammelt die gemessenen Werte in einer Tabelle (Abb. 2). Formuliere eine Vermutung, wie die Flugzeit von Masse und Tragfläche abhängt. Vermutung: Je kleiner die Masse und je größer die Tragfläche, desto länger die Flugzeit.

8 Baue aus Papier ein Modell einer Flugfrucht. Verändere die Masse durch das Anstecken von Büroklammern. Untersuche damit deine Vermutung aus Aufgabe 7. Unterschiedliche Modelle; je kleiner die Trag-fläche, desto kürzer die Flugzeit; je größer die Masse, desto kürzer die Flugzeit.

Art Flugtyp verbreitet wird „Flugorgan“ zurückgelegte Entfernung

Pappel Schirmflieger Samen Haarschopf des Samens mehrere Kilometer

Kiefer Schraubenflieger Samen Flugblatt des Samens 2 km

Ulme Scheibenflieger einsamige Frucht Tragfläche aus Frucht-knotenwand

2 km

Ahorn Schraubenflieger einsamige Frucht wie Ulme 1 km

Hainbuche Schraubenflieger einsamige Frucht Deckblatt 50 m

Linde Schraubenflieger Fruchtstand Hochblatt 20 m

Lösungen

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vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen

Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Illustratoren: Jörg Mair, München 47

Schleudern, Kletten oder Fliegen? – Verbreitung von Früchten

Die Früchte von Pflanzen enthalten Samen. Aus

diesen Samen können sich neue Pflanzen

entwickeln. Damit sich eine Pflanzenart möglichst

weit verbreiten und sogar neue Standorte „erobern“

kann, müssen die Samen über weite Strecken hinweg

transportiert werden. Die Art und Weise, wie diese

Ausbreitung geschieht, ist sehr unterschiedlich.

Manche Pflanzen nutzen den Wind (Windausbreit-

ung), manche nutzen Tiere (Tierausbreitung) und

manche haben ganz eigene Mechanismen, um die

Samen zu verbreiten.

Flugfrüchte sind so gestaltet, dass sie möglichst

gut und weit mit dem Wind davonfliegen können.

Schleuderfrüchte springen blitzschnell auf und

schleudern die Samen heraus (Selbstausbreitung).

Sogenannte Streufrüchte entlassen die Samen, wenn

sie vom Wind oder einem Tier angestoßen werden.

Ameisenfrüchte besitzen nahrhafte Anhängsel, die

von Ameisen gerne gefressen werden. Die Ameisen

tragen die Früchte fort und sorgen so für ihre

Ausbreitung. Klettfrüchte besitzen Hakenhärchen

ähnlich einem Klettverschluss. So können sie in Fell

oder Gefieder von Tieren oder an der Kleidung von

Menschen hängen bleiben. Lockfrüchte sind auffällig

gefärbt und beinhalten hartschalige, unverdauliche

Samen. Vögel oder andere Tiere fressen die Früchte

und scheiden die Samen mit dem Kot zusammen an

einem anderen Ort wieder aus. Manche Pflanzen, die

am Wasser leben, bilden Schwimmsamen, die dann

die Wasserströmung forttreibt (Wasserausbreitung).

In der folgenden Abbildung siehst du Früchte und

Samen verschiedener Pflanzen, die unterschiedliche

Verbreitungsmechanismen nutzen.

1 Verschiedene Früchte und Samen

1 Lies den Informationstext sorgfältig durch. Unterstreiche die genannten Fruchttypen und die Ausbreitungs-

arten der Früchte mit einem farbigen Stift.

2 Fertige in deinem Heft eine Tabelle wie unten an. Ordne den Früchten aus der Abbildung die entsprechen-

de Ausbreitungsart zu und begründe deine Zuordnung. Die Informationen im Text helfen dir dabei.

Name der Pflanze Selbst-, Wind- oder

Tierausbreitung

Fruchttyp Begründung

für deine Zuordnung

3 Erläutere am Beispiel der Ausbreitung von Früchten die Auswirkung von Strukturen verschiedener

Pflanzenteile auf ihre Funktion.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Schleudern, Kletten oder Fliegen? – Verbreitung von Früchten

Lösungen 1 und 2 a) Löwenzahn (Pusteblume): Windausbreitung; Flugfrucht; „Fallschirmchen“ ermöglichen

das Fliegen b) Springkraut: Selbstausbreitung; Streufrucht; Hülsen mit Schleudermechanismus c) Kirsche: Tierausbreitung; Lockfrucht, lockt Vögel an; auffällige Farbe, schmackhaftes

Fruchtfleisch, Samen mit harter Schale d) Ahorn: Windausbreitung; Flugfrucht; besitzt „Flügel“ e) Veilchen: Tierausbreitung durch Ameisen; Ameisenfrucht; nahrhaftes Anhängsel am

Samen f) Eiche: Tierausbreitung durch z. B. Eichhörnchen, Eichelhäher; Lockfrucht; lockt mit

schmackhaften Samen g) Birke: Windausbreitung; Flugfrucht; Früchtchen besitzen kleine „Segel“ h) Klatschmohn: Tier- bzw. Windausbreitung; Streufrucht; Kapsel mit Öffnungen, Samen

werden bei Berührung ausgestreut i) Wilde Möhre: Tierausbreitung; Klettfrucht; Frucht mit kleinen Häkchen j) Seerose: Wasserausbreitung; Schwimmsamen; Samen mit „Schwimmgürtel“

3 individuelle Lösung. Beispiel: Die Früchte der Birke sind sehr klein und leicht, zudem be-sitzen sie „Flügel“. Sie können so leicht vom Wind weggetragen werden und der weiten Ausbreitung der Birke dienen.

Praktische Tipps Darstellung des Struktur-Funktions-PrinzipsDie Schülerinnen und Schüler können zur Vertiefung zu einigen der Früchte einen Alltags-gegenstand zeichnen, der das Struktur-Funktions-Prinzip der Früchte aufgreift. Einfache Beispiele: Klettverschluss (Klettfrucht), Segelflugzeug (Flugfrucht)

Zusatzinformation Es handelt sich bei den Beispielen auf dem Arbeitsblatt um folgende Fruchtarten:Löwenzahn: Achäne Springkraut: Kapsel (Explosionskapsel) Kirsche: Steinfrucht Ahorn: Spaltfrucht Veilchen: Kapselfrucht, Samen besitzt nahrhaftes Anhängsel Eiche: Nuss Birke: Flügelnuss Klatschmohn: Kapsel (Porenkapsel) Wilde Möhre: Doppelachänen Seerose: kapselartige Beere, enthält Schwimmsamen

Spachsensibel Um den Schülerinnen und Schülern die Bearbeitung der Aufgabe 2 des Arbeitsblattes „Schleudern, Kletten oder Fliegen? - Verbreitung von Früchten“ (s. Lehrerband S. 47) zu erleichtern, kann eine Version des Informationstextes mit fettgedruckten Begriffen, z. B. als Hilfekarte, zur Verfügung gestellt werden. Die fettgedruckten Begriffe sind für die Bearbei-tung der Aufgabe 2 von Bedeutung.

Die Früchte von Pflanzen enthalten Samen. Aus diesen Samen können sich neue Pflanzen entwickeln. Damit sich eine Pflanzenart möglichst weit verbreiten und sogar neue Standorte „erobern“ kann, müssen die Samen über weite Strecken hinweg transportiert werden. Die Art und Weise, wie diese Ausbreitung geschieht, ist sehr unterschiedlich. Manche Pflanzen nutzen den Wind (Windausbreitung), manche benutzen Tiere (Tierausbreitung) und manche haben ganz eigene Mechanismen, um die Samen zu verbreiten.

Flugfrüchte sind so gestaltet, dass sie möglichst gut und weit mit dem Wind davonfliegen können. Schleuderfrüchte springen blitzschnell auf und schleudern die Samen heraus (Selbstausbreitung). So genannte Streufrüchte entlassen die Samen, wenn sie vom Wind oder einem Tier angestoßen werden. Ameisenfrüchte besitzen nahrhafte Anhängsel, die von Ameisen gerne gefressen werden. Die Ameisen tragen die Früchte fort und sorgen so für ihre Ausbreitung. Klettfrüchte besitzen Hakenhärchen ähnlich einem Klettverschluss. So können sie in Fell oder Gefieder von Tieren oder an der Kleidung von Menschen hängen bleiben. Lockfrüchte sind auffällig gefärbt und beinhalten hartschalige, unverdauliche Samen. Vögel oder andere Tiere fressen die Früchte und scheiden die Samen mit dem Kot zusammen an einem anderen Ort wieder aus. Manche Pflanzen, die am Wasser leben, bilden Schwimm-samen, die dann die Wasserströmung forttreibt (Wasserausbreitung).

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1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Welche Besonderheiten im Blütenaufbau haben Doldenblütengewächse und Korbblüten-gewächse?Methodenauswahl(Anmerkung: Auf diesen Schülerbuchseiten werden zwei Pflanzenfamilien vorgestellt, die sich durch sogenannte Scheinblüten auszeichnen, s. Zusatzinformation, Lehrerband S. 50.)• Einstieg über Realobjekte, z. B. Dill, Wiesenkerbel, Wilde Möhre, Löwenzahn, Gänseblümchen,

Kornblume, Wegwarte, Kamille (Achtung: Bärenklauarten können allergische Hautreaktionen auslösen).

• Alternativ können Sie eine Folie mit je einem blühenden Vertreter der Doldenblütengewächse und der Korbblütengewächse auflegen und nach der Anzahl der abgebildeten Blüten fragen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass es sich bei den vermeintlichen Blüten um Schein-blüten handelt.

Erarbeitung • Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die verschiedenen Pflanzen mit der Lupe und klären folgende Fragestellung: Wie ist die Scheinblüte der vorliegenden Pflanze aufgebaut? Sie notieren Stichworte und skizzieren den Feinbau der jeweiligen Scheinblüte auf Folie (s. Praktische Tipps, Lehrerband S. 50). Sie stellen Hypothesen zur Funktion der Scheinblüte auf (Anlockung der Bestäuber, große Anzahl an Früchten auf kleinem Raum).

• Erarbeitung der Textinhalte im Schülerbuch S. 44/45.• Bearbeitung der Aufgaben im Schülerbuch S. 44/45.

Sicherung • Präsentation der Schülerergebnisse aus der Erarbeitungs-Phase mit den Realobjekten.• Heftaufschrieb zu weiteren wichtige Merkmalen der beiden Pflanzenfamilien (Früchte,

Habitus) anfertigen lassen.• Korrektur der Schülerlösungen zu den Aufgaben im Schülerbuch S. 44/45.• Reorganisation des Gelernten durch das Arbeitsblatt „Theos Biologie-Referat“ (s. Lehrerband

S. 179).

Vertiefung • Bearbeitung der Pflanzenfamilie Doldenblütengewächse unter dem Aspekt „Gewürzpflanzen”.• Zusammenfassung des Themas „Tierbestäubung“ mithilfe des Arbeitsblatts „Wer bestäubt

wen?“ (s. Lehrerband S. 55).• Darstellung der Problematik von Neophyten (neu eingewanderten, nicht endemischen

Pflanzen) am Beispiel des meterhohen Riesen-Bärenklaus, der außerdem stark hautreizende Substanzen enthält.

Der Wiesen-Bärenklau – ein Doldengewächs [SB S. 44]

Der Löwenzahn – ein Korbblütengewächs [SB S. 45]

[zu SB S. 44]

1 Beschreibe mithilfe von Abb. 2 Unterschiede zwischen Mittel- und Randblüte vom Wiesen-Bärenklau. Randblüten haben auf der Außenseite größere Blütenblätter und sie haben keine Staubblät-ter.

Lösungen

0 2 Stelle eine Vermutung an, welche Funktion die Randblüten haben. Da Randblüten keine Staubblätter haben, dienen sie vermutlich nur zur Anlockung von Insekten.

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1. 1 Die Wiese

Schauer, T.; Caspari, C.: Der große BLV Pflanzenführer. BLV Verlag, München, verschiedene Auflagen. Literatur- und Medienhinweise

Schülerskizzen und -experimentWenn Schülerskizzen der Scheinblüten erstellt werden, können Sie diese als Ergebnissicherung für alle kopieren. Eine Diskussion darüber, wie die Blüten gezeichnet wurden und in dem Zu-sammenhang eine Bewertung der Aussagekraft der Blütendiagramme (s. Zusatzinformation) wäre an dieser Stelle sinnvoll. So kann in dieser Stunde auch der Kompetenzbereich Bewertung abgedeckt werden. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler ein Experiment planen, das zeigt, ob Scheinblüten von Doldenblütengewächsen wirklich den erwünschten Nutzen haben und ver-mehrt Bestäuber anlocken.

Mögliche Lösung Ausgangspunkt: Zwei Scheinblüten eines Dolden- blütengewächses auf der Wiese, Reduktion einer der beiden Scheinblüten auf eine Einzelblüte, Auszählen der Blüten der Scheinblüte, Zählen der Besuche von Bestäubern an der Einzelblüte bzw. der Scheinblüte über einen definierten Zeit-raum, prozentuale Gewichtung der Besuche mit der Anzahl der Blüten. An diesem Beispiel kann die Schwierigkeit experimentellen Arbeitens bewusst gemacht werden (Stichwörter: Standar-disierung, Realisierbarkeit, Aussagekraft).

Bei einem Lerngang auf die Wiese kann an das Experiment erinnert werden und die Schülerin-nen und Schüler können versuchen, ein paar der Experimentierschritte praktisch nachzuvollziehen.

Praktische Tipps

Doldenblütengewächse• Früchte: zweiteilige Spaltfrucht (Doppelachäne) • Blüte meist radiärsymmetrisch (Randblüten

oft asymmetrisch)• Kelch aus fünf Kelchblättern, oft verkümmert

oder fehlend• fünf einzelne Kronblätter, mit charakteristi-

scher umgeschlagener Endigung • fünf Staubblätter• zwei verwachsene Fruchtblätter

Korbblütengewächse• Früchte: einsamige Schließfrucht (Achäne),

meist mit Pappus • Röhrenblüten radiärsymmetrisch, Zungenblü-

ten zygomorph (monosymmetrisch) • Kelchblätter teilweise oder ganz reduziert (u. a.

als Haarkranz (Pappus) vorliegend) • Kronblätter zu einer Röhre verwachsen • 3 – 5 Staubblätter zu einer Röhre verwachsen • zwei verwachsene Fruchtblätter

ScheinblütenScheinblüten (Pseudanthien) kommen bei vielen verschiedenen Pflanzenfamilien vor. Sie setzen sich aus mehreren kleineren, oft unscheinbaren Blüten zusammen und bilden eine optische Einheit („Blume“), sodass sie manchmal mit einer Blüte verwechselt werden. Bei Doldenblütenge-wächsen bildet der zusammengesetzte Blüten-stand (Doppeldolde) eine große Scheinblüte, bei Korbblütengewächsen bestehen die Scheinblü-ten aus vielen kleinen Einzelblüten. Bei Korbblü-tengewächsen haben meistens nur die randstän-digen Blüten längere Kronblätter. Die Basis der Scheinblüte bildet ebenfalls eine umhüllende Einheit, was den Eindruck einer Blüte noch verstärkt. Ein weiterer bekannter Vertreter mit einem Pseudanthium ist der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima). Seine rot gefärbten Hochblätter werden oftmals mit Blütenblättern verwechselt. Des Weiteren kommen Pseudanthien u. a. auch bei Hartriegelgewächsen, Kardenge-wächsen und bei Süß- und Sauergräsern vor.

Zusatzinformation

Blütendiagramm: Laserkraut

Blütendiagramm: Ringdistel

 [zu SB S. 45]

1 Beschreibe mithilfe von Abb. 2 die Entwick-lung des Löwenzahns von der Blüte bis zur „Pusteblume“. Korb zunächst durch grüne Hüllblätter um-schlossen; dann Blüte und Bestäubung durch Bienen; Korb schließt sich wieder; Entwicklung der Früchte; Korb öffnet sich wieder zur typi-schen Pusteblume. Die Früchte werden durch den Wind verbreitet.

$ 2 Begründe, warum Korbblütengewächse vor allem von Bienen besucht werden. Bienen haben dünne und lange Mundwerkzeuge, mit denen sie an den Nektar in den engen Blütenkronröhren gelangen. Darüber hinaus sind sie mit ihrer Körperbehaarung gut in der Lage, Pollen auf Korbblüten zu sammeln. Dadurch sind sie für die Pflanze gleichzeitig ideale Bestäuber.

$Lösungen

Illustrator: Jörg Mair, München

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Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Illustratoren: Jörg Mair, München; Prof. Jürgen Wirth, Dreieich 51

Theos Biologie-Referat

Theo möchte für sein Biologie-Referat zum Thema „Doldenblütengewächse“ ein Plakat erstellen. Dazu hat er

verschiedene Pflanzen gesammelt, bestimmt und gepresst. Unten hat Theo zusammengestellt, wie er die

Pflanzen aufkleben möchte.

Doldenblütengewächse

Bärwurz Wiesen-Kerbel Wiesen-Schafgarbe

Wiesen-Silau (Rossfenchel) Holunder wilde Möhre

1 Rechercheaufgabe: Theo hat nicht nur Doldenblütengewächse gesammelt. Finde mithilfe geeigneter

Internetseiten heraus, welche Pflanzen nicht zu den Doldenblütengewächsen gehören und erkläre Theo,

warum er bei diesen Pflanzen falsch liegt.

2 Bevor Theo in seinem Referat auf seine gepressten Pflanzen zu sprechen kommt, fasst er die wichtigsten

Merkmale der Doldenblütengewächse allgemein zusammen. Schreibe diese ersten Sätze von Theos

Referat zum Thema „Doldenblütengewächse“ in dein Heft.

einfache Dolde

zusammengesetzte Dolde

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52 NATURA_LB 5/6_049533

1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Theos Biologie-ReferatLösungen 1 Die Schafgarbe und der Holunder gehören nicht zu den Doldenblütengewächsen. Die

Schafgarbe (Achillea spec.) gehört zu den Korbblütengewächsen, der Holunderstrauch (Sambucus spec.) zu den Geißblattgewächsen. Diese beiden Pflanzen besitzen keine Dolden und keine für Doldenblütengewächse typisch gefiederten Blätter. Die Schafgarbe besitzt eine Scheindolde aus einzelnen Korbblütengewächsen-Scheinblüten. Der Blüten-stand des Holunders wird als Schirmrispe bezeichnet.

2 individuelle Lösung. Beispielaspekte: mehrteilige Doldenblüte, Teilfrüchte mit Längsrillen, hohler, dicker Stängel, oftmals

gefiederte, große Blätter, enthalten ätherische Öle, Bestäuber sind häufig Fliegen

Praktische Tipps Zum Einsatz der ArbeitsblätterAusgehend von dem Arbeitsblatt „Theos Biologie-Referat“ (s. Lehrerband S. 51) können Sie auch die Methodenkompetenz „Präsentationsfähigkeit“ schulen.

Differenzierende Aufgaben

• Je nach Zielsetzung können Sie die Schülerinnen und Schüler „Theos Referat“ ausbauen und zu ihrem eigenen Referat machen lassen.

• Schwächeren Schülerinnen oder Schülern können Sie für die Lösung der Aufgaben einen Hinweis geben, wie viele Pflanzen nicht zu der entsprechenden Pflanzenfamilie gehören.

Sprachsensibel Zu der Aufgabe 2 (s. Lehrerband S. 51) können den Schülerinnen und Schülern, die mit Referaten noch Schwierigkeiten haben, folgende Formulierungsbausteine eine Hilfestellung angeboten werden.

Solche Formulierungen kannst du bei dem Vortrag deines Referates verwenden:Einleitung: • Das Thema meines Referates lautet …• Heute erzähle ich euch etwas über …• Ich halte heute ein Referat über …

Bedeutung des Themas:• Das Thema ist besonders wichtig/interessant, weil …• Das Thema des Referats kennt ihr auch aus eurem alltäglichen Leben, weil …• Auch im Fernsehen/Radio/… hört man öfters von dem Thema meines Referats, wenn …

Gliederung:• Mein Referat ist folgendermaßen gegliedert: Zuerst … . Anschließend … . Zum Schluss … .• Folgende Aspekte werde ich in meinem Referat erklären und vorstellen: …

Zusammenfassung:• Ich fasse für euch nun nochmal das Wichtigste zusammen: …• Besonders interessant in meinem Vortrag finde ich persönlich, dass …• Besonders erstaunlich finde ich an meinem Thema, dass …• Folgende Fachbegriffe müsst ihr euch unbedingt merken: …

Fragen:Gerne beantworte ich euch jetzt noch Fragen, die sich während meines Referats ergeben haben.

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 53

1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfragen • Welche Merkmale besitzen Nelkengewächse und Lippenblütengewächse? • Welche Blüte passt zu welchem Insekt? MethodenauswahlEinstieg mit einem Wiesenstrauß aus Nelkengewächsen (z. B. Rote Lichtnelke, Kronen-Licht- nelke, Kornrade, Taubenkropf-Leimkraut) und Lippenblütengewächsen (z. B. Taubnessel, Wiesensalbei, Gundermann, Wald-Ziest) bzw. mit gekauften Topfpflanzen.

Erarbeitung • Die Schülerinnen und Schüler teilen die mitgebrachten Pflanzen nach eigenen Kriterien in Gruppen ein. Es können verschiedene Kriterien der Zuordnung besprochen werden (z. B. Farbe, Größe, Form der Blüte, Anzahl der Blütenbestandteile, Stängelquerschnitt, Blattstellung etc.).

• Mithilfe des Schülerbuchs (S. 46/47) können die Schülerinnen und Schüler die Realobjekte den Nelkengewächsen und Lippenblütengewächsen zuordnen.

• Die Schülerinnen und Schüler können Hypothesen zu den jeweiligen Bestäubern aufstellen (Mögliche Schülerantworten: Insekten, Bienen, Schmetterlinge) und das Arbeitsblatt „Wer bestäubt wen?” (s. Lehrerband S. 55) bearbeiten.

• Die Schülerinnen und Schüler wählen ein Realobjekt und zeichnen die Blüte ins Heft.• Bearbeitung der Aufgaben im Schülerbuch S. 46/47.

Sicherung • Die Familienmerkmale werden mithilfe der Informationen des Schülerbuchs ins Heft notiert.• Korrektur der Schülerlösungen zum Arbeitsblatt „Wer bestäubt wen?” (s. Lehrerband S. 55)

und Formulierung des Basiskonzepts Struktur und Funktion am Beispiel von Blüten und Bestäubern.

• Korrektur der Schülerlösungen zu den Aufgaben im Schülerbuch S. 46/47.

Vertiefung • Die Schülerinnen und Schüler zeichnen die Blütendiagramme von Nelkengewächsen und Lippenblütengewächsen ins Heft (s. Zusatzinformation, Lehrerband S. 54).

• Blütenstetigkeit: s. Zusatzaufgabe, Lehrerband S. 54.

Die Rote Lichtnelke – ein Nelkengewächs [SB S. 46]

Der Wiesensalbei – ein Lippenblütler [SB S. 47]

[zu SB S. 46]

1 Beschreibe anhand von Abb. 1 die Entwick-lung der Roten Lichtnelke von der Blüte bis zur Frucht. Die Blüten werden durch Tagfalter bestäubt, die Nektar sammeln. Danach verkümmern Kronblätter und Kelch. Der Fruchtknoten wächst zu einer trockenen Kapsel heran, die reife Samen enthält.

Lösungen

0 2 Erkläre, wie die Rote Lichtnelke an die Be-stäubung durch Falter angepasst ist. Schmetterlinge haben so lange und dünne Rüssel, dass sie durch die enge Blütenröhre an den Nektar gelangen können. Durch die enge Kronröhre bietet die Rote Lichtnelke ihren Nektar fast nur Schmetterlingen an.

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1. 1 Die Wiese

Aichele, D.; Golte-Bechtle, M.: Was blüht denn da? Wildwachsende Pflanzen Mitteleuropas. Kosmos, Stuttgart 2005.Stichmann, U.: Mein erstes was blüht denn da?. Kosmos, Stuttgart 2012.Schauer,T.; Caspari, C.: Der große BLV Pflanzenführer. BLV Verlag, München, verschiedene Auflagen.

Literatur- und Medienhinweise

VersuchDer Bestäubungsmechanismus der Lippenblü-tengewächse kann an Salbeiblüten, bei denen seitlich etwas von der Kronblattröhre entfernt wird, mit einem Zahnstocher als Bestäuber gut

sichtbar gemacht werden. Mit selbstklebender Klarsichtfolie können die Schülerinnen und Schüler eigene Blütenlegebilder sauber ins Heft kleben.

Praktische Tipps

Nelkengewächse • Früchte: oft Kapselfrüchte, die die Samen

freigeben• Blütendiagramm (hier: Pechnelke, Lychnis

viscariee)• Blüte meist radiärsymmetrisch• Kelch aus fünf verwachsenen Kelchblättern• Fünf einzelne Kronblätter• Zehn Staubblätter in zwei Kreisen• Fruchtblätter verwachsen, mit ursprünglich

5 Narben• Hier: mit Scheidewänden im Fruchtknoten,

Anzahl der Fruchtblätter und Staubblätter bei einigen Arten reduziert

Lippenblütengewächse• Früchte: oft Klausenfrüchte, aus vier einsami-

gen Teilfrüchten• Blütendiagramm (hier: Weiße Taubnessel,

Lamium album)• Blüte zygomorph (monosymmetrisch)• Fünf verwachsene Kelchblätter• Fünf verwachsene Kronblätter bilden eine

Kronblattröhre mit Ober- und Unterlippe• Meist vier Staubblätter• Vierteiliger Fruchtknoten,

gespaltene Narbe

Zusatzinformation

[zu SB S. 47]

1 Nenne die wichtigsten Merkmale der Lippen-blütengewächse. Blüten mit enger Blütenröhre aus verwachse-nen Kelchblättern und verwachsenen Kronblät-tern, die eine Ober- und Unterlippe bilden.

0 2 Beschreibe mithilfe von Abb. 2 den Klapp- mechanismus der Salbeiblüte. Die Staubblätter sind beweglich. Ein Hebel- mechanismus hat zur Folge, dass die Staub-beutel herunterklappen, wenn eine Hummel ihren Kopf in die Blütenröhre steckt.

3 Zeichne zwei Salbeiblüten und dazwischen eine Hummel. Trage dann mit Pfeilen den Weg des Pollens bei der Bestäubung ein. individuelle Lösung

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Lösungen

Besprechen Sie das Thema „Blütenstetigkeit” mithilfe folgender Aufgabe: Bienen fliegen nicht jede beliebige Blüte an, sondern immer nur (stets) die Blüten ganz bestimmter Pflanzen-arten. Man nennt sie deshalb auch blütenstete Bestäuber. Erkläre die Vorteile dieser sogenann-ten Blütenstetigkeit für die Biene und für die Pflanze.

Lösung:Vorteil für die Pflanze: Nur beim Pollen der gleichen Pflanzenart kommt es zur Befruchtung und Samenbildung. Der pflanzliche Pollen landet auch wieder auf der gleichen Pflanzenart und nicht auf einer anderen Art. Es muss nicht so viel Pollen produziert werden. Vorteil für die Biene: Ein effektives und schnelles Sammeln von Pollen ist möglich, da die Biene den Blütenaufbau kennt und somit auch schnell den Nektar findet. Außerdem kennt sie die Blütenstandorte.

Zusatzaufgabe

Illustrator: Jörg Mair, München

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Illustratoren: Jörg Mair, München 55

Wer bestäubt wen?

Wenn du Ende Februar an einem Haselstrauch schüttelst, wirst du völlig mit gelbem Blütenstaub eingepudert

sein. Dieser Blütenstaub ist nichts anderes als der Pollen der männlichen Blüten des Haselstrauchs. Diese

riesigen Mengen an Pollen sind notwendig, da er mit dem Wind in alle Himmelsrichtungen verbreitet wird, aber

genau auf den weiblichen Blüten landen soll. Viele Blütenpflanzen sparen sich den Aufwand, große Mengen an

Pollen herzustellen und nutzen die Hilfe von Insekten für eine gezielte Bestäubung ihrer Blüten. Um die

bestäubenden Insekten anzulocken, haben diese Pflanzen verschiedene Tricks entwickelt. Viele dieser

Pflanzen bieten den Bestäubern beispielsweise zuckerreichen Nektar an.

1 Überblick Blütenformen und Bestäuber

1 Zeichne den nahrhaften, zuckerhaltigen Nektar, der sich am Blütengrund befindet, mit gelb in die Blüten

ein. Markiere die Mundwerkzeuge der verschiedenen Bestäuber in rot. Ordne mit Pfeilen den passenden

Bestäuber der entsprechenden Blüte zu.

2 Ergänze die obigen Zeichnungen an den Markierungslinien und in den Kästchen um die folgenden

Begriffe: Lange Blütenröhre, Saugrüssel, pelziger Rücken, Hummel, Schwebfliege, Karthäusernelke,

Schlehdorn, Goldnessel, Wiesen-Bärenklau, Tagfalter, Biene, Landeplatz, flacher Blütenboden, Tupfrüssel.

Beachte: Manche Begriffe kommen mehrfach vor.

3 Tierbestäubte Blüten besitzen eine ganz bestimmte Struktur (Form, Aussehen, Beschaffenheit), um eine

ganz bestimmte Funktion (Aufgabe) zu erfüllen: Die Anlockung des Bestäubers. Man spricht bei dieser

gegenseitigen Beziehung der Lebewesen auch von Wechselwirkung. Beschreibe mithilfe der Zeichnungen,

wie die Blütenform und das jeweilige bestäubende Insekt aneinander angepasst sind. Notiere die Ergeb-

nisse in dein Heft.

4 Häufig in der Natur vorkommende „Muster“ oder „Regeln“ nennt man auch Basiskonzepte. Das

Basiskonzept über den Zusammenhang von Struktur und Funktion kommt in der Natur häufig vor. Notiere

zwei weitere Beispiele für dieses Basiskonzept aus dem Pflanzenreich.

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1. 1 Die Wiese

ARBEITSBLATT Wer bestäubt wen?Lösungen (Hinweis: Hier sind die Bestäuber mit Mundwerkzeugen dargestellt, wie sie im Moment des

Nektarsaugens aussehen („ausgefahren“). Dies ist im Flug noch nicht der Fall. Geben Sie den Hinweis an die Schülerinnen und Schüler, dass durch diese Darstellung die Zuordnung Blüte – Bestäuber für sie einfacher ist).

1 Blüte 1: Goldnessel – Bestäuber 4: Hummel Blüte 2: Schlehdorn – Bestäuber 2: Biene Blüte 3: Karthäusernelke – Bestäuber 1: Tagfalter Blüte 4: Wiesen-Bärenklau – Bestäuber 3: Schwebfliege

2 Markierungslinien: Landeplatz, Landeplatz, lange Blütenröhre, flacher Blütenboden, Saugrüssel, pelziger Rücken, Tupfrüssel, pelziger Rücken

Kästchen: Goldnessel, Schlehdorn, Karthäusernelke, Wiesen-Bärenklau, Tagfalter, Biene, Schwebfliege, Hummel

3 Angepasstheiten: Goldnessel – Hummel: Die Goldnessel hat stabile Blüten mit Landeplatz und passender

Größe. Der lange Saugrüssel der Hummel reicht in die Tiefe der Blütenröhre. Staubbeutel streifen von oben Pollen auf den pelzigen Rücken der Hummel.

Schlehdorn – Biene: Die radförmig ausgebreiteten Blütenblätter bilden einen guten Lan-deplatz. Der nur wenig eingesenkte Blütenboden ermöglicht das Erreichen des Nektars mit dem kurzen Saugrüssel. Kurze Staubblätter pudern den haarigen Körper der Biene ein.

Karthäusernelke – Tagfalter: Der sehr lange und dünne Saugrüssel passt perfekt in die sehr lange und enge Blütenröhre. Nur Schmetterlinge erreichen den Blütengrund und den Nektar mit ihrem langen Saugrüssel.

Wiesen-Bärenklau – Schwebfliege: Der Nektar auf dem flachen Blütenboden ist für die Fliegen (und Käfer) mit ihren kurzen Mundwerkzeugen gut erreichbar. Zusätzlich verströ-men die Blüten einen aasähnlichen Geruch.

Praktische Tipps Zu den ArbeitsblätternMit dem Arbeitsblatt „Wer bestäubt wen?“ kann das Basiskonzept Struktur und Funktion am Beispiel der Bestäubung bei verschiedenen Pflanzenfamilien vertieft werden. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler ausgehend von diesem Arbeitsblatt als Hausaufga-be Fensterbilder von Blüten und Bestäubern basteln, die sich nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip ineinander stecken lassen (evtl. als vergrößerte Kopien vorgeben).

Medienkompetenz Als Hausaufgabe oder in einer Internetrecherche könnten Schülerinnen und Schüler wei-tere Anlockungsmechanismen recherchieren, z. B. das Anbieten von Nahrung (Pollen, Öle), Nahrungstäuschung durch Farben (z. B. Steppeniris), Duft und Gleitfalle (z. B. Aronstab) oder Nachahmen eines Sexualpartners (z. B. Orchideen). Die Schülerinnen und Schüler könnten auch weitere Bestäuber und die Besonderheiten der bestäubten Blüten in einer Mind-Map darstellen, z. B. Aasfliegen: Aasfliegenblumen sehen aus wie abgestorbenes Gewebe und stinken nach Aas; Fledermäuse: Fledermausblumen blühen meist nachts, sind groß und gut exponiert; verschiedene Vogelarten: Vogelblumen haben oft rote, bunte Blüten mit spezifi-scher Form je nach Vogelart, z. B. vogelblütige Salbeiarten haben keine Unterlippe.

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1 Tiere und Pflanzen in ihrem Lebensraum 57

1. 1 Die Wiese

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So können Sie mit dem Thema arbeiten

Einstieg/Motivation Leitfrage Welche Merkmale nutzen wir zur Einteilung von Pflanzen?Methodenauswahl• Exkursion auf eine Wiese. Die Schülerinnen und Schüler sollen ähnlich aussehende Blüten-

pflanzen sammeln oder fotografieren und anschließend ihre Auswahlkriterien nennen.• Der Lehrer bzw. die Lehrerin bringt Vertreter der verschiedenen Pflanzenfamilien von einer

Wiese mit, die Schülerinnen und Schüler beschreiben und ordnen die Pflanzen nach selbst gewählten Kriterien.

Erarbeitung Die Schülerinnen und Schüler können• die gesammelten oder fotografierten Pflanzen anhand von Bestimmungsbüchern oder

mithilfe des Internets bestimmen und der entsprechenden Pflanzenfamilie zuordnen. Sie können ihr Ergebnis mit der eigenen Zuordnung aus der Einstiegsphase vergleichen.

• den Text aus dem Schülerbuch „Vergleich von Pflanzenfamilien" S. 48/49 lesen und die Aufga-ben als Stillarbeit oder Partnerarbeit lösen.

Sicherung • Präsentation der gesammelten Pflanzen und ihrer jeweiligen Merkmale.• Präsentation der Antworten zu den Fragen 1 bis 3 vom Schülerbuch S. 49.

Vertiefung Mit dem „Blüten-Memory“ aus dem Lehrerband S. 59 können die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen über die Pflanzenfamilien festigen und erweitern.

Vergleich von Pflanzenfamilien [SB S. 48/49]

[zu SB S. 48/49]

1 Ordne die Arten auf den Fotos der jeweiligen Pflanzenfamilie zu. Gänseblümchen: Korbblütengewächs Wiesenschaumkraut: Kreuzblütengewächs Wilde Möhre: Doldengewächs Kirsche: Rosengewächs Rote Lichtnelke: Nelkengewächs Wiesensalbei: Lippenblütengewächs

2 Die Blüten von Korbblütengewächsen unter-scheiden sich deutlich von denen der Kreuz-blütengewächse. Beschreibe die wichtigsten Unterschiede. Kreuzblütengewächse: Blüte hat vier Kron-blätter, Früchte der Kreuzblütengewächse sind Schoten. Korbblütengewächse: Blütenstände körb-chenförmig. Die Einzelblüten sind meistens fünfzählig und die Kronblätter sind verwach-sen. Früchte der Korbblütengewächse sind eine Sonderform einer Nuss.

Lösungen

0

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3 Erstelle einen Bestimmungsschlüssel für die hier beschriebenen Pflanzenfamilien. individuelle Lösung

4 Recherchiere im Internet Apps zur Pflanzen-bestimmung. Erstelle einen Überblick in Form einer kurzen Präsentation. Pl@ntNet, PictureThis, Krautfinder, Plantfinder, NatureGate mobile

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1. 1 Die Wiese

Bresinsky, A.; Körner, Ch.; Kadereit, J.W.; Neuhaus, G.; Sonnewald, U.; Strasburger: Lehrbuch der Bota-nik. Springer Spektrum, 36. Aufl., Heidelberg 2008.

Literatur- und Medienhinweise

Weitere Arbeitsblätter zum Thema:„Wer bestäubt wen?“ Lehrerband S. 55„Theos Biologie-Referat“ Lehrerband S. 51

„Von der Blüte zur Frucht“ Lehrerband S. 43„Von der Blüte zur Himbeere“ Lehrerband S. 39

Praktische Tipps

Schmetterlingsblütengewächse • Früchte: Hülse• Blüten: ausgeprägt dorsiventral• Kelch: fünf oft miteinander verwachsene

Kelchblätter• Krone: fünfblättrig: Die zwei vorderen Blätter

bilden das „Schiffchen”, die beiden seitlichen werden als „Flügel” bezeichnet, das hintere ist die „Fahne”.

• zehn Staubblätter• ein Fruchtknoten• Laubblätter bei z. B. Vicia zu Blattranken

umgestaltet: Statt des Endblättchens (bzw. der oberen Fiederblättchen) der gefiederten Blätter gibt es Ranken.

• Bestäubung vor allem durch Bienen und Hummeln.

• Nutzung als Futterpflanzen: z. B. verschiedene Klee-Arten, Luzerne

• Nutzung als Nahrungsmittel: z. B. Erbse, Linse, Bohne

• Nutzung als Ölpflanzen: z. B. Erdnuss, Sojabohne

• Nutzung als Zierpflanzen: z. B. Goldregen

Zusatzinformation

Illustrator: Jörg Mair, München

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Bildquellen: Klett-Archiv (Aribert Jung), Stuttgart; PantherMedia GmbH (Eberhard Starosczik), München; BigStockPhoto.com

(sorinus), Davis, CA; BigStockPhoto.com (smithore), Davis, CA; iStockphoto (Diane Labombarbe), Calgary, Alberta;

ShutterStock.com RF (amlet, New York, NY), New York, NY; Fotolia.com (Philcopain), New York; Okapia (Hans Reinhard),

Frankfurt

Illustratoren: Jörg Mair, München

59

Blüten-Memory

Mit dem Memory-Spiel kannst du zusammen mit deinen Mitschülern dein Wissen über die verschiedenen

Pflanzenfamilien testen. Klebe dazu diese Seite auf ein Stück Pappe und schneide anschließend die einzelnen

Memory-Kärtchen aus.

Spieldurchführung (2 bis 3 Spieler):

Die Kärtchen werden verdeckt auf den Tisch gelegt,

gut gemischt und dann ordentlich verdeckt

nebeneinander gelegt.

Spieler 1 deckt zwei Karten auf. Passen sie

zusammen, darf er sie behalten und ein weiteres

Kartenpaar umdrehen. Gehören die aufgedeckten

Karten nicht zusammen, werden die Karten wieder

umgedreht an ihren Platz gelegt und der nächste

Spieler ist am Zug. Es gewinnt derjenige, der die

meisten richtigen Kartenpaare gefunden hat.

Variante: Hast du ein passendes Kartenpaar

aufgedeckt, musst du deinen Mitspielern die

wichtigsten Fakten zu dieser Pflanzenfamilie nennen:

Aufbau der Blüte, ein Pflanzenbeispiel und mögliche

Verwendung von Vertretern der Pflanzenfamilie.

Kannst du das nicht, bekommt dein Mitspieler das

Kartenpaar. (Bei drei Spielern derjenige mit den

wenigsten Karten).

Kreuzblütengewächse

Nelkengewächse

Rosengewächse

Lippenblütengewächse

Doldengewächse

Korbblütengewächse

Süßgräser

Schmetterlingsblüten-

gewächse

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1. 1 Die Wiese

H ARBEITSBLATT Blüten-MemoryLösungen 1 Die Kartenpaare sind auf der Arbeitsblatt-Kopiervorlage passend angeordnet.

Medienkompetenz Die Familie der Schmetterlingsblütengewächse wird im Schülerbuch nicht besprochen, ist aber im Memory enthalten. Sie können dazu einen besonders motivierten Schüler oder eine besonders motivierte Schülerin recherchieren und anschließend ein Kurzreferat halten lassen.

Die Schülerinnen und Schüler können selbst Blüten basteln, die die Merkmale der verschie-denen Pflanzenfamilien aufweisen. Die Blüten- und Kelchblätter könnten dazu aus Papier, die Staubfäden aus Draht und die Staubbeutel sowie der Stempel aus Knetmasse gestaltet werden. Auf diese Weise könnte ein „Pflanzenfamilien-Blumenstrauß“ entstehen.

Kelchblatt

Staubblatt

Fruchtknoten

Kronblatt

Kelchblatt

Staubblatt

Fruchtknoten

Kronblatt

Sammelfrucht

Oberlippe

Unterlippe

Kelchblätter

Narbe

Griffel

Staubblätter

Fruchtknoten

Nebenkrone

Staubblatt

Kronblatt

Kelchblatt

Fruchtknoten

Mittelblüte

Randblüte

Röhrenblüte Zungenblüte

Narbe

Staubbeutel

Blütenblätter

Kelchblatt

Fruchtknoten

Hüll-blatt

Familie: Kreuzblütengewächse Familie: Nelkengewächse

Familie: RosengewächseFamilie: Lippenblütengewächse

Familie: Korbblütengewächse Familie: Doldengewächse

Illustrator: Matthias Balonier, Lützelbach

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