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Dr. N. Strobach, PS Logik II, SSem. 1998, Mi 14-16, R 236 Die Literaturliste Im Rückblick auf das Semester noch ein paar Literaturtips zum zukünftigen Nachschlagen: I. Zur Aufwärmphase 1. Einführungen in die Logik ...schwierig, schwierig, aber das haben Sie ja hinter sich. Das dort benutzte Buch L.T.F. GAMUT, Logic, Language and Meaning, vol.1, Chicago 1991 ist die beste Einführung und in Münster Standard. Leider ist sie vergriffen und existiert zur Zeit nur als Kopiervorlage. Dr. Paul hat allerdings in den Pfingstferien in New York noch ein Exemplar auftreiben können, das hoffentlich bald zur Verfügung steht. Jorge läßt grüßen! Zweitbeste Wahl: Franz von Kutschera / Hermann Breitkopf, Einführung in die moderne Logik, Freiburg 1992 u.ö. Vorteil: kurz; Nachteil: trocken. Oft benutzt wird W.V.O. Quine, Methods of Logic, London 1974 u.ö. Quine problematisiert aber extrem und behandelt viele Punkte fast zu ausführlich. Frau Prof. Dr. Rheinwald benutzt m.W. Benson Mates, Elementary Logic, 2. Aufl., Oxford / New York 1972 u.ö. Ein solides Buch, aber ich finde, die Grundzüge bekommt man aus dem Kutschera besser mit. Sehr solide, aber für meinen Geschmack zu technisch ist Ansgar Beckermann, Einführung in die Logik, Berlin 1997. II. Geschichte der Logik Immer noch Standard: William Kneale / Martha Kneale, The Development of Logic, London 1962 . Etwas älter aber grundlegend: Joseph M. Bochenski, Formale Logik, Freiburg / München 1956, Nachdruck der 2. Aufl. 1978. Die beste Zusammenfassung der traditionellen Logik findet sich in Arthur N. Prior, Traditional Logic, in Paul Edwards (Hg.), The Encyclopedia of Philosophy, New York 1967f f. Bd. V, S.34-45. Der beste Text zum Begriff der Proposition und dessen Geschichte ist: Arthur N. Prior, The Doctrine of Propositions and Terms, London 1976 . Zum Begründer der modernen Logik gibt es das schöne Buch Anthony Kenny, Frege, London 1994. Informativ aber auch sehr schön als Schilderung des Hintergrundes ist der Rückblick des 89-jährigen Bertrand Russell, My Philosophical Development, London 1993 (1959) . III. Drei- und mehrwertige Logik Einführung (und Grundlage des Papers): GAMUT I, S.173-190. Mehr als ausreichend für jeden normalen Überblick: Ulrich Blau, Die dreiwertige Logik der Sprache, Berlin 1977; Nicholas Rescher, Many-Valued Logic, New York 1969. IV Zum Abschnitt „Intensionale Logiken (Modallogik)“ 1. Modallogik im engeren Sinn Beste Einführung ist zweifellos GAMUT Bd.2, Intensional Logic and Logical Grammar . Absolutes Standardwerk ist Hughes / Cresswell, Introduction to Modal Logic, London 1973 und Neubearbeitung „A New Introduction to Modal Logic“, London 1996. Hier findet man alles, was man über Modallogik wissen kann. Zur philosophischen Debatte um „mögliche Welten“ ist als Einführung gut: Stephen Read, Thinking about Logic, Oxford 1995, Kap.4. Lesenswert auch: Michael Loux, Metaphysics, Indianapolis 1998, Kap. 5 „The Necessary and the Possible“.

Dr. N. Strobach, PS Logik II, SSem. 1998, Mi 14-16, R · PDF fileEtwas älter aber grundlegend: Joseph M. Bochenski, Formale Logik, Freiburg / München 1956, Nachdruck der 2. Aufl

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Dr. N. Strobach, PS Logik II, SSem. 1998, Mi 14-16, R 236 Die Literaturliste Im Rückblick auf das Semester noch ein paar Literaturtips zum zukünftigen Nachschlagen: I. Zur Aufwärmphase 1. Einführungen in die Logik ...schwierig, schwierig, aber das haben Sie ja hinter sich. Das dort benutzte Buch L.T.F. GAMUT, Logic, Language and Meaning, vol.1, Chicago 1991 ist die beste Einführung und in Münster Standard. Leider ist sie vergriffen und existiert zur Zeit nur als Kopiervorlage. Dr. Paul hat allerdings in den Pfingstferien in New York noch ein Exemplar auftreiben können, das hoffentlich bald zur Verfügung steht. Jorge läßt grüßen! Zweitbeste Wahl: Franz von Kutschera / Hermann Breitkopf , Einführung in die moderne Logik, Freiburg 1992 u.ö. Vorteil: kurz; Nachteil: trocken. Oft benutzt wird W.V.O. Quine, Methods of Logic, London 1974 u.ö. Quine problematisiert aber extrem und behandelt viele Punkte fast zu ausführlich. Frau Prof. Dr. Rheinwald benutzt m.W. Benson Mates, Elementary Logic, 2. Aufl., Oxford / New York 1972 u.ö. Ein solides Buch, aber ich finde, die Grundzüge bekommt man aus dem Kutschera besser mit. Sehr solide, aber für meinen Geschmack zu technisch ist Ansgar Beckermann, Einführung in die Logik, Berlin 1997. II. Geschichte der Logik Immer noch Standard: William Kneale / Martha Kneale, The Development of Logic, London 1962. Etwas älter aber grundlegend: Joseph M. Bochenski, Formale Logik, Freiburg / München 1956, Nachdruck der 2. Aufl. 1978. Die beste Zusammenfassung der traditionellen Logik findet sich in Arthur N. Prior, Traditional Logic, in Paul Edwards (Hg.), The Encyclopedia of Philosophy, New York 1967f f . Bd. V, S.34-45. Der beste Text zum Begriff der Proposition und dessen Geschichte ist: Arthur N. Prior, The Doctrine of Propositions and Terms, London 1976. Zum Begründer der modernen Logik gibt es das schöne Buch Anthony Kenny, Frege, London 1994. Informativ aber auch sehr schön als Schilderung des Hintergrundes ist der Rückblick des 89-jährigen Bertrand Russell, My Philosophical Development, London 1993 (1959) . III. Drei- und mehrwertige Logik Einführung (und Grundlage des Papers): GAMUT I, S.173-190. Mehr als ausreichend für jeden normalen Überblick: Ulrich Blau, Die dreiwertige Logik der Sprache, Berlin 1977; Nicholas Rescher, Many-Valued Logic, New York 1969. IV Zum Abschnitt „Intensionale Logiken (Modallogik)“ 1. Modallogik im engeren Sinn Beste Einführung ist zweifellos GAMUT Bd.2, Intensional Logic and Logical Grammar. Absolutes Standardwerk ist Hughes / Cresswell, Introduction to Modal Logic, London 1973 und Neubearbeitung „A New Introduction to Modal Logic“, London 1996. Hier findet man alles, was man über Modallogik wissen kann. Zur philosophischen Debatte um „mögliche Welten“ ist als Einführung gut: Stephen Read, Thinking about Logic, Oxford 1995, Kap.4. Lesenswert auch: Michael Loux, Metaphysics, Indianapolis 1998, Kap. 5 „The Necessary and the Possible“.

Page 2: Dr. N. Strobach, PS Logik II, SSem. 1998, Mi 14-16, R · PDF fileEtwas älter aber grundlegend: Joseph M. Bochenski, Formale Logik, Freiburg / München 1956, Nachdruck der 2. Aufl

Zeitlogik Auch hier ist GAMUT Bd.2, Kap.2 als Einführung nicht schlecht. Standardwerk: Peter Øhrstrøm / Per Hasle, Temporal Logic, Dordrecht (Kluwer) 1995. Alle wichtigen Texte in deutscher Übersetzung finden sich (mit gut lesbarer Einführung) in Bertram Kienzle, Zustand und Ereignis, Frankfurt a/M., 1994. Das grundlegende Buch der Zeitlogik ist A.N. Prior, Past, Present and Future, Oxford 1967 (extrem technisch, sehr schwer wegen der sog. polnischen Notation). 2. Deontische und epistemische Logik (Logik des Sollens und Logik des Wissens) Ich empfehle für einen Überblick über den Ansatz der deontischen Logik: Dagfinn Føllesdal / Risto Hilpinen, Deontic Logic: An Introduction, in: Risto Hilpinen (Hg.): Deontic Logic: Introductory and Systematic Readings, Dordrecht 1970, S.1-35. Das Standardwerk der epistemischen Logik ist: Wolfgang Lenzen, Glauben, Wissen und Wahrscheinlichkeit, Wien / New York 1980 V. Sonstiges 1. Paradoxien / Logische Antinomien, Unvollständigkeit Gute Einführung: Mark Sainsbury, Paradoxes, deutsche Übersetzung bei Reclam als Paradoxien, Stuttgart 1986. Zu Gödels Satz: Ernest Nagel / James R. Newman, Goedel’s Proof , übersetzt als: Der Gödelsche Beweis, 4. Auf l.,München 1987. 2. „Nachschlagewerke“ Unverzichtbar: Antony Flew (Hg.), A Dictionary of Philosophy, 2. Auf l. London 1983. Und natürlich: Ernst Tugendhat / Ursula Wolf , Logisch-Semantische Propädeutik, Stuttgart 1983. Wer Logik macht, sollte außerdem ein bißchen Ahnung von Mengenlehre haben. Sehr schöne Einführung: Wesley C. Salmon (Hg.), Zeno’s Paradoxes, Indianapolis / New York 1970, Anhang: Sets and Inf inity S.251-268. Als über die Logik hinausgehende Literaturverteiler, aber auch als hervorragende systematische Einführungen empfehle ich, weil ich gerad‘ dabei bin, wärmstens den oben genannten Loux und James W. Cornman / Keith Lehrer / George S. Pappas, Philosophical Problems and Arguments – An Introduction, 4. Auf l. Indianapolis 1992.