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Dräger-Gasschutz im Luftschutz. Individual-Gasschutz, Kollektiv-Gasschutz. Charakter des chemischen Krieges, chemische Kampfstoffe. Organisation des Luftschutzes, Städtebau und Luftschutz

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Page 1: Dräger-Gasschutz im Luftschutz. Individual-Gasschutz, Kollektiv-Gasschutz. Charakter des chemischen Krieges, chemische Kampfstoffe. Organisation des Luftschutzes, Städtebau und Luftschutz

Kundschau - Personal- und Hochschulnachrichten - Neue I3iiclier 283 Angewandte Chemir 46. Jahrg. 1933. Sr. 2lJ 1 ._ -- -- .

RUNDSCHAU

Pharmazeutisches Institut der Westf. Wilhelms-Uni- versitiit Munster i. W. Das Anwesen des verstorbenen Grof3- kaufmanns Th. A 1 t h o f f , Piusallee 7, ist fur Zwecke der Uni- versitat angekauft worden. Das stattlirhe Geblude sol1 dem bis- her im Chemischen Institut unzureichend untergebrachten I'har- niazeutischen Institut iiberlaseen werden, das einen Teil der Raume bereits in diesem Semester bezieht. Nach vollendetem Ausbau wird Munster eines der schonsten und grofllen Iiistitutc der wissenschaftlichen Pharmazie besitzen. (10)

PERSONAL- UND HOCHSCHULNACHRICHTEN CRedaWonoochluE Mr ,,Angewandte" Mitlwocha,

far &hem. Fabdk" Sonnabendo.) Dr. W. B e r t e 1 s rii a n n , Berlin-Waidmannslust, Gastech-

niker und Technologe, Direktor der Zentrale fiir GasverwertunS E. V., Geschaftsfuhrer der Gesellschaft fur Ciasentgiftung, Berlin, feierte am 11. Mai seinen GO. Geburtstag.

Geh. Hat Prof. Dr. H. L e n k , Ordinarius fiir Mineralogie und Geologie an der Universitat Erlangen, feierte an1 17. Mai seinen 70. Geburtstag.

Komnierzienrat R. V o r 1 a n d e r , langjlhriges friiheres Vorstandsmitglied und jetziges Aufsichtsratsmitglied der Che- mischen Fabrik von Heyden A.-G. in Radebeul b. Dresden, feierte am 13. Mai seinen 70. Geburtstag.

V e r 1 i e h e n : Dr. P. P u 1 e w k a , Priv.-Doz. fur Pharma- kologie und Toxikologie an der Universitat Tiibingen. die Dienstbezeichnug a. 0. Prof.

H a b i 1 i t i e r t : Dr. 0. M e y e r an der Technischen Hoch- schule Aachen in der Fakultat fur Stoffwirtsrhaft fur ,,Metall- urgie des Eisens". - Dr. E. M ii 11 e r , Danzig, fur organischc Chemie an der Technischen Hochschule. - Dr. K. S 6 1 1 n e r . Assistent am Kaiser Wilhelni-Institut fur physikalische Chemie und Elektrochemie, an der Universitat Berlin fur Chemie.

Dr. 0 G i r n d 4 , Priv.-Doz. fur Pharmakologie und Toxilto- logie an der Universitat Frankfurt a. M., ubernimmt biti auE weiteres die vertretungsweise Lcitung des Pharinakologischen Instituts und die Abhaltung der Vorlesungen fur den in1 laufen- den Semester beurlaubten Prof. W. Lipschitz.

Gregor S t r a 6 6 e r ist in die (;e8chafteleitung der Schering- Kahlbaum A.-G. (Kokswerke), Berlin, eingetreten.

A u f A n s u c h e n b e u r l a u b t : Dr. E. B e r l , Darm- stadt, 0. Prof. fur cheniische Technologie und Elektrochemie art der dortigen Technischen Hochschule.

Dr. phil., Dr. med. vet, e. h., Dr.-Ing. e. h. F. Q u i n c k e , 0. Prof. der technischen Chemie an der Technischen Hochschule Hannover, wurde auf seinen Antrag von den amtlichen Ver- pflichtungen enstbunden.

Prof. Dr. H. A p i t z s c h , Hauptkonservator am Institut fur angewandte Chemie der [Jniversitat Heidelberg, tritt wegen Er- reichung der Altemgrenze am 1. Juni 1933 in dauernden Ruhestand.

Prof. Dr. R. W i l l s t a t t e r , Miinchcn, ist bei der Not- gemeinschaft der Deu4schen Wissenschaft nus dem Chemischen SonderausschuB, dessen Vorsitzender er war, und aus dern Fachausschd fur Chemie ausgeschieden.

G e s t o r b e n s i n d : Geh. Hofrat Dr. phil., Dr. jur. h. c., Dr.-Ing. e. h. V. G o I d s c h m i d t , 0. Hen.-Prof. der Kristallo- graphie und Mineralogie an der [Jniversitat Heidelberg, am 8. Mai im Alter von 80 Jahren in Salzburg. - Dr. phil., I)r. ined. h. c, Dr.-Ing. e. h. B. H e y m a n n I), friiheres Vorstands- mitglied der I. G . Farbenindustrie A.-G., Leverkusen, Inhaber der Adolf Bacyer-Dcnkmiinze des V. d. Ch., am 10. Mai im Alter von 72 Jahren.

NEUE BUCHER

Die Gefahren der Luft und ihre Bekiimpfung im taglichen Leben, in der Technik und im Krieg. Ein Hilfsbuch fiir den Lug-Mann, fiir den A n t und fur den Chemiker von Dr. Fritz W i r t h , a. 0. Prof. an der Techn. Hochschule Berlin, und Dr. Otto M u n t s c h , Stabsarzt ini Reichsheere, Berlin. '204 Seiten, mit 5:! Abbildungen. Verlag von Georg Stilke, Berlin 1933. Es ist bezeichnend fur unsere 7 ~ i t , da8 wir faet tiIglich

von zukiinftigen Kriegen, b o n d e r s vom chemischen Krieg,

Preis geb. KM. 5,ri.

I ) Vgl. den Begriiaungsaufsatz Zuni 70. Geburtstag H.s, diese Z k h r . 44, 355 [1931].

voni Luftkrieg, von Gasschutz, Luftschutz und ahnlichen Dingen lesen. 'rrotz vielfachen MiDbrauches zu Sensation und poli- tisclier Tendenz schlieBen diese Begriffe doch ernste Mahnun- gen fiir die Allgemcinheit in sich. Ganz hesonders aber mu0 die Fachwelt Stellung nehmen zu dieseni umfangreichen Fragcnkomplex, der neuerdings nicht nur in Zeitungsartikeln oder AufsPtzen in der Fachpresse, sondern auch mehr und mehr i n Biichern von schr verschiedenem Wert und IJmfang. sogar in eigenen Spezialzeitschriften behandelt wird. Bis jetzt hat ein Ruch tibcr den Gegenstaiid gefehlt, das in kurzer Fassung und zu billigem I'reis und doch in erschopfender Darstellung und zuverlassiger Bearbeitung unter Verzicht auf phantastische Effeltte sowohl dem Laien wie such dem Fachmann ein klares und richtiges Bild von den tatsachlichen Grundlagen, also der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnis und bereifs vor- liegenden technixhen Erfahrung und Leistung liefert, anderer- seits aber auch die ganze Problematik des Gebiets aufzeigt. Kein Mensch verinag heute die Miiglichkeiten des cbemischen Luftkrieges in allen ihren Einzelheiten zu beurteilen. Auf der aiideren Seite ist die Aufkllrung der Revolkerung ein drin- gendes Gebot. Wer sich iiber die Gasgefahren, die Wirkungen von Gasen und Kampfstoffen, von Sprengkorpern, Brand- bomhen, iiber den Gasschutz, uber (lie bisher verwendeten Schutzgeriite, iibcr Gasschutzraume und ihre Einrichtung, iiber sonstige Gegenmaanahmen, wie Entgiftung von Personen, Sachen, vun Gelhde , uber Gaserkrankungen. Rettungsdienst, sanitare MaBnahmen in Kiine und trotzdem in zuverlassiger Wcise unterrichtm will, wird kein besseres und billigeres Mittel finden. Das Ruch von W i r t h und M u n t s c h ist nicht, wie so manche Ihnliche Neuerscheinungen, aus der Literatur zusammengetragen. Sein vielseitiger, klar und ubersichtlich angeordneter, im Verhaltnis zum Umfang fast iiberreicher In- halt ist geschopft aus langjahrigen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen der als fuhrende Sachverstandige bekannten Ver- fasser. Deshalb wird ihr verdienstvolles und nutzliches Werk auch in den chemischen Fachkreisen freudig und dankbar be- griiI3t werden. Drager-Gnsschutz im Luftschutz. Individual-Qasschutz, Kollck-

tiv-Gasschutz. Charakter des chemischen Krieges, chemische Kampfstoffe. Organisation des Luftschutzes, Stiidtebau und Luftschutz. 1. deutsche Ausgabe. Dragerwerk, Literarische Abteilung, IAibeck Kommissionsverlag H. G. Rahtgens G. m. b. 11.. Liibeck 1932. Preis RIM. 3,60.

An Neuerscheinungen auf dem Gebiete des Luftschutzes war im Jahre 1932 wirklich kein Mangel. Zum groBen Teil war ihr Wert leider nur ein geringer, da pliitzlich die ,,Fach- leute" wie Pihe aus dem Boden schossen, dabei aber ihre Kenntnisse meist nur einem 2--4tagigen Gasschutzlehrgang verdankten, giinstigstenfalls dem Studium der bekannten Stan- dard-Fachliteratur.

Um so angenehmer beruhrt e, daB das vorliegende Werk eine Sammlung von Aufsatzen recht guter Kenner der Materie damtellt, aus der auch Spezialisten noch manche Anregung schopfen konnen. - Und doch ist sein Erscheinen von einem Standpunkt aus nicht zu begriii3en. Schon der Titel besagt, da13 es aus der Propagandaableilung eines Industriewerkes hervor- gegangen ist. Mit Firmenpropaganda wird aber dem Luftschutz- gedanken z. Z. ein recht zweifelhafter Dienst erwiesen. Es niua unbedingt vermieden werden, daB auch nur mit einem Schein von Recht behauptet werden kann, die Luftschutz- bestrebungen seien in1 wesentlichen ein Produlrt verdienen- wollender Firmen.

Sachlich kann iiiun gegen das gut ausgestattete Werk nichts einwenden, es sei denn, daB auf Seite 88 gesagt wird, bei Nebelwetter bestehe keine Phosgengefahr und bei Regenwetter sei eine Gasgefahr uberhaupt ausgeschaltet. Hier sei bemerkt, daB d ie Phosgen-Blasangriffswolken im Weltkrieg infolge der Kondensation der Luftfeuchtigkeit dichte Wasserdampfnebel- wolken waren, aber gleichaohl das Phosgen in recht beachtliche Tiefen trugen. Chlorpikrin vollends wird s e l h t durch fliissiges Wasscr im gro&cn OberschuB nicht verandert und verfluchtigt sich mit dem Wasserdampf. Erfreulich ist die Objektivitat, mit der der noch umstrittcne Wert kunstlichen Nebels im zivilen Luftschutz besprochen wird. Es wird mit g r o k r Klarheit ausgesprochen, daB der Hauptwert kunstlichen Nebels in der Verschleierung ron ,,Vorgingen, nicht aber von Situationen" zu erblicken ist.

E'lury, Wiirzburg. [BR. 30.1

Ulrirh Miiller. [BB. 35.1