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Dramapädagogik im FSU Hintergründe und Möglichkeiten einer ganzheitlichen, gehirngerechten Sprachlehrmethode © Barbara Horngacher & Ulrich Kaiser- Kaplaner

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Dramapädagogik im FSU

Hintergründe und Möglichkeiten einer ganzheitlichen, gehirngerechten

Sprachlehrmethode

© Barbara Horngacher & Ulrich Kaiser-Kaplaner

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Struktur der Präsentation

(1) Was ist Dramapädagogik?

(2) Vorstellung eines Theaterworkshops

(3) Ergebnisse der Datenerhebung

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(1) Die Dramapädagogik...

… begreift das Sprachenlernen als mehrdimensionalen Lern- und Verstehensprozess

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Theater und Fremdsprachenerwerb

Fremdsprachenerwerb als Einstieg in andere Welt

→ 'Fremdsprachenrolle'

Theatralische Distanzierung

Identitätsschutz

Sicherheit im imaginären Raum

Experimentierfreudigkeit

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Gehirngerechtes Lernen

• Der Körper arbeitet mit

• Multisensorisch

• Anknüpfen an Lebenswelt der SchülerInnen

• Emotionales Eintauchen in die Rolle

• → Echte Begegnung in ästhetischer Realität

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(2) Atelier de théâtre in Graz

Aufführung der französischen Theatergruppe Îlot am 23.032010: „Dreyfus et le cul-de-jatte Bernard“ von Jean-Jacques Vergnaud

Vorbereitende Theaterworkshops in AHS und BHS (Graz, Gleisdorf, Weiz, Hartberg)

Organisation: Bernadette Steps (LSR für Steiermark)

Workshopleiter: Marie-Christine Konrad Jean-Paul Ledun

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Dreyfus et le cul-de-jatte BernardInhalt

• Zwei Außenseiter der Gesellschaft

• Begegnung auf dem Schiffstransport

ins Gefängnis.

• Hauptmann Alfred Dreyfus: unschuldig, wegen Hochverrats verurteilt, jüdischer Herkunft

• Bernard: wegen eines Brotdiebstahls verurteilt, sein Handicap: er ist beinlos.

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Dreyfus et le cul-de-jatte BernardKontext und Thematik

• Kontext: Dreyfus-Affäre• Thematik: Rassismus und Toleranz• Struktur: A. Unterdrückung durch die Autorität B. Begegnung zwischen D und B: Ignoranz, Egoismus, Lüge und Verlust C. Freundschaft zwischen D und B: Solidarität, Vertrauen

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Theaterworkshops1) Aufwärmphase

• Schaffen eines Erlebnisraumes

• Aktivierung des Einzelnen

• Einstimmen auf die Gruppe

• Körperliche und geistige Bewegung

* weckt Spiellust und Spontaneität

* baut Sprachhemmungen und Ängste ab

* Schärft die Wahrnehmung

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Ein Handicap habena.) Gemeinsam den Schuh zubinden

b.) Vertrauensübung: Durch den Raum führen

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Theaterworkshops 2) Begegnung in ästhetischer Realität

Zug um Zug eine Szene entstehen lassen:

a.) Präsenz auf der Bühne

b.) Ausdruck über Gestik, Mimik und Blick

c.) Ausgestaltung der Rolle

d.) Entwicklung der Szene

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Machtpositionen: Statusspiel: Status 1-3 „Gerichtsverhandlung“

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Das Publikum wird mitgerissen

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3) Reflexionsphase

Von der dramatischen Realität zurück in die Alltagsrealität

• Herausdrehen aus der Rolle

• Energetischer Abschluss in der Gesamtgruppe

• Reflexion und Feedback

• Raum für sprachliche Reflexion

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(3) Datenerhebung

A) Qualitativ

B) Quantitativ

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Qualitative Ergebnisse

1) Kommunikative Ebene/fremdsprachliche Kompetenz

2) Nonverbale Dimension

3) Psychologisch-soziale Aspekte

4) Bedeutungsdimension für die SchülerInnen

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1) Kommunikative Ebene/ fremdsprachliche Kompetenz

Hörverstehen

„Ich habe zum ersten Mal einen Franzosen gut verstanden, als er normal geredet hat.“ HIB Liebenau

„Ich habe nicht so viel gesprochen, aber ich glaube, beim Verstehen hat mir der Workshop sehr geholfen.“ Akademisches Gymnasium

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1) Kommunikative Ebene/ fremdsprachliche Kompetenz

Freies Sprechen

Inwiefern hast du fremdsprachlich von dem Workshop profitieren können?

„Es kostet am Anfang Überwindung, wirklich Französisch zu sprechen, aber mit der Zeit wird man immer lockerer und es macht Spaß zu reden.“ Akademisches Gymnasium.

„Dass ich mich endlich getraut habe, ohne drauf zu achten, ob ich etwas falsch mache, zu sprechen.“ HIB

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2) Nonverbale Dimension

Wie hast du beim Theaterspielen deinen Körper und deine Stimme wahrgenommen?

„Überzeugend, selbstsicher.“ Pestalozzi

„Anders, ich war offener, nicht so zurückhaltend wie sonst.“ Pestalozzi

„Fremd, setze ihn im normalen Leben nicht so bewusst ein.“ Ursulinen

„Es hat mich selbst erschreckt, wie laut ich schreien kann.“ Ursulinen

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2) Nonverbale Dimension

• Selbstreflektierter Entwicklungsprozess

„Ich bin lockerer geworden.“ HIB

„Am Anfang ein wenig nervös, aber dann selbstbewusster.“ Pestalozzi

„Man lernt sich besser kennen und man baut Selbstvertrauen auf.“ Akademisches Gymnasium.

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3) Psychologisch-soziale Aspekte

Wie hast du es empfunden, auf der Bühne zu stehen?

„Ich musste mich sehr überwinden, bin leider oft nicht so mutig.“ HIB

„Zuerst sehr beobachtet und unwohl, aber später immer lustiger und wohler.“ HIB

“Es ist mal interessant, mal ganz wer anders sein zu können.” Ursulinen

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3) Psychologisch-soziale Aspekte

Hast du eine neue Seite an einem deiner Mitschüler entdeckt?

„Mädchen, die sonst leise sind, sind Superschauspieler.“ 16jährige Schülerin, Ursulinen

„Manche 'Schüchternen' haben einiges gezeigt.“ 15jährige Schülerin, Ursulinen

„Man ist überrascht, was so in manchen Leuten steckt. Und man lernt ganz neue Seiten an ihnen kennen, auch wenn man sie schon lange kennt.“ Akademisches Gymnasium

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4) Bedeutungsdimension

Emotionales Engagement

“Ich habe mich nicht mehr wie ich selbst gefühlt, sondern wie die Person, die ich verkörpert habe.” Akademisches Gymnasium

“Ich war überrascht, dass ich so etwas überhaupt kann und immer wenn eine Probe vorüber war, musste ich mich beruhigen, weil mein ganzer Körper von der Probe beansprucht worden war.” Akademisches Gymnasium.

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4) Bedeutungsdimension

Was war für dich heute besonders beeindruckend?

„Theaterspielen ist nicht immer langweilig, es kann auch sehr viel Spaß machen. Je öfter ich eine Rolle nachspielte, desto offener wurde ich :)“ Pestalozzi

“Es hat mich erstaunt, […] wie viel Spaß ich an Französisch habe.” HIB

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Dramapädagogik = Erfahrung

Lernen ist Erfahrung.

Alles andere ist einfach nur Information.

Albert Einstein

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Ich habe das Gefühl, für mich persönlich vom Workshop profitiert zu haben (zB. selbstbewusstes Auftreten, etc.).

11%

21%

40%

28%

triff t gar nicht zu

trif f t w enig zu

trif f t zu

trif f t sehr zu

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Ich denke, Workshops dieser Art würden auf lange Sicht meine Fremdsprachenkenntnisse

verbessern.

8%

32%

30%

30%

triff t gar nicht zu

triff t wenig zu

triff t zu

triff t sehr zu

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Quantitative ErgebnisseIch würde mir wünschen, dass solche theaterpädagogischen Aktivitäten öfter im Fremdsprachenunterricht eingesetzt werden.

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46%trifft gar nicht zu

trifft wenig zu

trifft zu

trifft sehr zu

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Dramapädagogik im FSU

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit!

Barbara Horngacher & Ulrich Kaiser-Kaplaner