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Ein Werte‐volles Europa.
Paul M. Zulehner
Berlin, 27.11.2010
DREI EUROPÄISCHE WERTESTRÖME
Freiheit mühsam errungen und stets gefährdet
Gerechtigkeitder Freiheit
stets mühsamabgerungen
WahrheitReligion,Sinn
Religion und Gewalt am Beispiel des Islamin Österreich (2010)
??
Freiheit
DREI EUROPÄISCHE WERTESTRÖME
Europas ambivalente Freiheitsgeschichte
Bill of rights
Franz. Rev.
1848 1918
1945 1989
1789 1968
kommunistischer Totalitarismus
faschistischer Totalitarismus
verstecktetotalitäreZugriffe:• Konsum
• Biowiss.
• Verwaltung
westlicheFreiheits‐flucht
1990>
nachkommunistischeReformdemokratien
1689
Autoritarismus5
Theodor W. Adorno: Was hat die Menschen in der Zwischenkriegszeit so „unterwerfungsbereit“ gemacht?
INDEX Autoritarismus=Unterwerfungsbereitschaft
Das Wichtigste, was Kinder lernen müssen, ist Gehorsam.
Wo strenge Autorität ist, dort ist auch Gerechtigkeit.
Mitreden und mitentscheiden soll man erst, wenn man durch harte Arbeit eine Position erreicht hat.
Die viele Freiheit, die heute die jungen Menschen haben, ist sicher nicht gut.
Autoritarismus in Österreich 1970‐2010 nach Alter6
62%
46%
29% 30%
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10%
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30%
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50%
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RiÖ 1970 RiÖ 1980 RiÖ 1990 RiÖ 2000 RiÖ 2010
60‐
50‐59
40‐49
30‐39
bis 29
Poly. (60‐)
Poly. (bis 29)
Autoritarismus in Österreich 1970‐2000
51%
32%
18% 15% 14%
30%
35%
31%32% 34%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
RiÖ 1970 RiÖ 1980 RiÖ 1990 RiÖ 2000 RiÖ 2010
stark
sehr stark
Gründe dafür?
Schere geht auseinander
Die „unbezogene“ (Jürg Willi) „privatisierte“ Freiheit wird immer „riskanter“ (Ulrich Beck).
Zugleich sinkt die familial geschaffene Daseinskompetenz. (Mitursache: Fehlen der Väter in der frühkindlichen Erziehung?)
Neo‐Autoritarismus also als moderne Antwort auf Freiheitsüberforderung?
Ähnlich im religiösen Bereich: Relativismus führt zu Fundamentalismus (Peter L. Berger/Anton Zijderfeld: Das Lob des Zweifels)
Von der Repression zur Depression
Wollte man in den 68ern die Freiheit vor repressiven Fremdbestimmungen sichern, muss man sie heute vor depressiver Vereinsamung schützen.
Vom Daseinsmut zur Daseinsangst?
Freiheit
Gerechtigkeit
„Man muss der Freiheit immer Gerechtigkeit abringen.“ (Jean B. Lacordaire, 1802-1865)
DREI EUROPÄISCHE WERTESTRÖME
Überflüssig werden
„Selbst in reichen Gesellschaften kann morgen jeder von uns überflüssig werden. Wohin mit ihm?“ (Hans M. Enzensberger)
Überflüssig zu werden droht, wer nicht arbeitet, kauft, erlebt, weiß, wer die falschen Gene hat
also Sterbende, Menschen mit Behinderung,Pflegebedürftige, Langzeiterwerbslose, Kinder ganze Kontinente…
Reichweite der Solidaritäten
76%
65%
65%
58%
47%
32%
63%
29%
39%
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75%
62%
62%
60%
40%
35%
67%
45%
44%
32%
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Teilen lernt man am besten ind er Familie.
Ohne Familie kann man nicht lernen, Konflikte zulösen.
Das Wichtigste, was Kinder lernen müssen, ist dasTeilen.
Einkommensunterschiede sollen verringert werden.
Wenn wir alle ein bisschen verzichten würden, gäbe esbald keine Armut mehr.
Man sollte jenen, die mehr haben, etewaswegnehmen dürfen, um es an Bedürftige zu verteilen.
Ausländerinnen sollten ihren Lebensstil besser an dender Inländerinnen anpassen.
Man sollte Ausländerinnen jede politische Betätigungim Land untersagen.
Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man dieAusländerInnen wieder in ihre Heimat zurückschicken.
AusländerInnen sollten sich ihre EhepartnerInnenunten den eigenen Landsleuten suchen.
ÖJW 2000
ÖJW 2006
hohe Mikrosolidarität
mäßige Mesosolidarität
wenig Makrosolidarität / starke Fremdenabweisung
Angst
„Angst entsolidarisiert“.
Frank Furedi:“ a culture of fear“
Nur entängstigende und vernetzte Religion setzt solidarische Liebe frei.
Freiheit
Gerechtigkeit
Wahrheit
DREI EUROPÄISCHE WERTESTRÖME
Leben als letzte Gelegenheit
Wir leben heute länger, aber insgesamt kürzer
optimal leidfreies Glück in 90 Jahren
73% „Der Sinn des Lebens ist, dabei das Beste herauszuholen.“ (ÖJW 2006)
Vertröstung auf das Diesseits – Himmel auf Erden
Signatur solchen Lebens:
hastig, überfordernd, angstbesetzt, entsolidarisierend
„manchmal ist es zum Davonlaufen“
die einen suchen als das Weite, andere die Weite
dasWeite suchen: Escapismus – gerade bei jungen Menschen?Drogen, Alkohol, Kriminalität, psychosomatische Krankheit, Sekten, Selbstmord
dieWeite suchen: „spirituelle Dynamik in säkularen Kulturen“ (Zulehner)(Matthias Horx: Megatrend der späten Neunzigerjahre)
dieWeite…
Martin, Ariane: Sehnsucht – der Anfang von allem. Dimensionen
zeitgenössischer Spiritualität, 2005.
Spiritualität
Reise zu sich selbst
Verzau‐berung
Heilung
Gemein‐schaft
Festig‐keit
Welt‐verhältnis
Reisein die Weite
wachsend: spirituelles
Feld
Verbuntung
16
wachsend: muslimi‐schesFeld wachsend:
atheisierendesFeld
schrumpfend:
christliches Feld
Christen als
qualitative Minderheit
religionsfreie unbekümmerte
Alltagspragmatiker
Muslime
dazu: Juden, Buddhisten, Hinduisten, Daoisten…
reflektierter Neo‐Atheismus
aus spirituellerschöpften Kirchen:religiös Kreative
aus spirituell erschöpftersäkularer Moderne:
spirituelle Sinnsucher
wachsend: Kulturchristen
[40%?]ORF‐Studie 2006
DREI EUROPÄISCHE WERTESTRÖME
Freiheit
Gerechtigkeit
Wahrheit
Religion und Gewalt: am Beispiel des Islam
!
Zum Nachlesen:• Zulehner, Paul M.: Liebe und Gerechtigkeit. Zur Antrittsenzyklika von Benedikt XVI., Wien 2006.
•(mit J. Brandner) Gott ist größer als unser
Herz. Eine Pastoral des Erbarmens, Ostfildern 2006.•GottesSehnsucht. Spirituelle Suche in säkularer Kultur, Ostfildern 2008.•Werden was ich bin. Ein spirituelles Lesebuch, zusammengestellt von Paul M. Zulehner, Ostfildern 2008.•Ein neues Pfingsten. Ermutigung zu einem Weg der Hoffnung, Ostfildern 2008 (in Druck).• www.zulehner.org
Om mani padme hum
„... damit auch wir selbst wahrhaft Liebende und Quelle lebendigen Wassers werden könneninmitten einer dürstenden Welt.“
Benedikt XVI.: Deus caritas est, 42.
Jugend 2006: Selbstbesorgnis und Solidarität
Solidarität wird als Wert durchaus gesehen
62% Das Wichtigste, was Kinder lernen müssen, ist Teilen.
67% Mit Sozialleistungen kann man am meisten gegen Armut tun
60% Armut bekämpft man indem man Reichtum verteilt
79% Eine monatliche Grundsicherung zur Armutsbekämpfung
Geschlechtergerechtigkeit
es läuft ein Wandel von traditionellen zu modernen Rollen von Frau und Mann
Dieser Wandel hat bei Frauen und Männern eine unterschiedliche Geschwindigkeit
Dieser Wandel hat unterschiedliche Geschwindigkeiten in Kulturen: diese aber kommen durch die Migration nunmehr bei uns zusammen
Ungleichzeitige Entwicklung bei Frauen und Männern
‐54%
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Jugendliche ohne
Migrationshintergrund
Jugendliche (ohne
Muslime)
muslimische
Jugendliche
< traditionell |
emazipatorisch>
traditionelles
RollenverständnisMänner
traditionellesRollenverständnis
Frauen
emanzipatorischesRollenverständnis
Männer
emanzipatorischesRollenverständnis
Frauen
(islamischer) Migrationshintergrund verlangsamt
‐54%
‐39%
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86%
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‐41%
55%
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‐60%
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‐20%
0%
20%
40%
60%
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100%
Männer Frauen Männer Frauen
traditionellesRollenverständnis
emanzipatorischesRollenverständnis
Jugendliche ohne
Migrationshintergrund
Jugendliche (ohneMuslime)
muslimische Jugendliche
persönliche Freiheitskompetenz stärken
Mut zur Selbstverwirklichung
als Ebenbild Gottes Ermutigung zum Risiko der lebenslangen Selbsterschaffung
Widerstand gegen geheime Verführungen, gegen latente Totalitarismen
Günther Anders: Was tut man mir eigentlich?
Entlastung der persönlichen Freiheit durch intelligente Reinstitutionalisierungen (Vernetzungen)
Überwindung der Angst: sie macht unfrei
Talenteparabel Jesu (Mt 25, 14‐30): eigentlicher Feind ist die innere Angst
Voraussetzung: personale Gerechtigkeitskompetenz
Solidarisch ist ein Mensch, der sich stark macht für einen offenen Zugang möglichst vieler in der einen und eins werdenden Welt zu den knapper werdenden Lebenschancen.
Solidaritätsvorrat ist in modernen Kulturen
stark ‐ kleinräumig
im Modus des Wünschens
Wunsch erstickt auf dem Weg zur Tat: Angst entsolidarisiert
Und bei Österreichs Jugendlichen?
Wahrheitskompetenz
Interreligiöse Dialog‐Kompetenz
Welt wächst zusammen. Der globale Marsch bringt Menschen aus anderen Kulturen und mit anderen Religionen zu uns.
Kampf der Kulturen (clash of religions?) oder durch Begegnung der Kulturen eine kulturelle Weiterentwicklung? Oder „Alle Religionen sind gleich…?“Achtung: ein glaubensstarker kinderreicher und selbstbewusster Islam trifft auf ein glaubensschwaches, kinderarmes (zukunftsskeptisches) und selbstzweifelndes Christentum; primitive Abwehr?
Es gilt Glaube und Vernunft zusammenhalten…, sonst droht irrationale religiös eingefärbte Gewalt.
(islamischer) Migrationshintergrund verlangsamt Entwicklung der Geschlechtergerechtigkeit
‐54%
‐39%
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86%
‐66%
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86%
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40%
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Männer Frauen Männer Frauen
traditionellesRollenverständnis
emanzipatorischesRollenverständnis
Jugendliche ohneMigrationshintergrund
Jugendliche (ohne
Muslime)
muslimische Jugendliche
IST ALSO RELIGION GUT FÜR FREIHEIT
UND SOLIDARITÄT – STEHT RELIGION
NICHT (AUCH) FÜR GEWALT?
1
2
Fördert Religion nicht Gewalt?
…und Terror??
HANADI TSIRI DSCHARADAT
Eine Selbstmordattentäterin sie studierte Jus in Jordanien
nur noch wenige Tage bis zum Erhalt ihrer Zulassung als Anwältin.
Samstag, 4.Okt. 2003
Maxim‐Restaurant in Haifa
19 unschuldige Zivilisten
Ursachen erlittenes Unrecht (Brüder ermordet, keine Chance als
Anwältin, no future)
„…freuet euch des Paradieses, das euch verheißen ward.“ (Sure 41, 30)
4
Jan Assmann, Ägyptologe:Die Schriften des Alten Testaments / Monotheismus begünstigen Gewalt.
AM BEISPIEL DES ISLAM IN
ÖSTERREICH.
5
WIE MUSLIME GLAUBEN UND LEBEN6
erste Generation zweite GenerationGebet (Salat) 76% 83%
Glaubensbekenntnis (Schahada) 56% 52%Fasten im Monat Ramadan (saum) 82% 85%
Almosensteuer (Zakat) 62% 63%Wallfahrt nach Mekka (hadsch) 28% 31%
mehrmals am Tag 3% 0%
wöchentlich 41% 25%monatlich 18% 15%
selten 15% 39%Ramadam 12% 0%
nie 10% 20%
Stein gegen Verfluchung 48% 17%
Koran 96% 71%
Gebetskette 81% 64%
Glücksbringer (Hand der Fatima) 39% 53%
Gebetsteppich 82% 62%
fünf Säulen
Moscheegang
Gegenstände
DREI TYPEN VON MUSLIMEN
IN ÖSTERREICH7
0
1
2
3
4
5
Teilnam
e: H
adsch / Hac nach M
ekka
Koran zur Hand nehmen
Koranunterricht
Koran auf A
rabisch
Moscheebesuch
Pflichten: Gebet
Pflichten: Glaubensbekenntnis
Pflichten: Fasten
Pflichten: Zakat, Alm
osen
Pflichten: H
adsch / Hac
Frage 70: W
ie oft beten Sie?
Heilige Nächte: beten
Heilige Nächte: in die M
oschee…
Heilige Nächte: fasten
Gegenstände: Stein gegen…
Gegenstände: Koran
Gegenstände: Gebetskette
Gegenstände: Glücksbringer
Gegenstände: Gebetsteppich
säkular
offen
praktizierend
RASCHE TRANSFORMATION DES
ISLAM IN ÖSTERREICH8
55%
24%22%
32%
40%
28%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
praktizierend offen säkular
erste Generation
zweite Generation
VERTEILUNG DER PRAKTIZIERENDEN9
57%
37%40%40%44%
65%
100%
89%
61%
18%
78%
19%
58%
10%
65%69%
55%
26%
0%
54%
29%
47%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
män
nlich
weiblich
bis 2
9
30‐39
40‐49
50‐59
60‐69
Volkssch
ule
Hauptsch
ule
Berufssch
ule
Handelssch
ule
Matura, n
icht a
bgesch
losse
n
höhere Sch
ule m
it Matura
Hochsch
ule, n
icht…
Hochsch
ule ab
gesch
losse
n
sehr a
utoritä
r
autoritä
r
schwach autoritä
r
sehr sch
wach au
toritä
r
1. G
eneratio
n
2. G
eneratio
n
alle
praktizierend
AUTORITARISMUS10
Theodor W. Adorno: Was hat die Menschen in der Zwischenkriegszeit so „unterwerfungsbereit“ gemacht?
INDEX Autoritarismus=Unterwerfungsbereitschaft
Das Wichtigste, was Kinder lernen müssen, ist Gehorsam.
Wo strenge Autorität ist, dort ist auch Gerechtigkeit.
Mitreden und mitentscheiden soll man erst, wenn man durch harte Arbeit eine Position erreicht hat.
Die viele Freiheit, die heute die jungen Menschen haben, ist sicher nicht gut.
AUTORITARISMUS
NACH GENERATIONEN11
50%
31% 35%
6%
43%
31% 20%
25%
0%
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20%
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40%
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erste
Generation
zweite
Generation
erste
Generation
zweite
Generation
Männer Frauen
gar nicht autoritär
wenig autoritär
autoritär
sehr autoritär
GESCHLECHTERROLLEN12
68%
28%
13%
6%6%
43%
15%
50%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
1. Generation 2. Generation 1. Generation 2. Generation
Männer Frauen
traditionell
pragmatisch
suchend
modern
ISLAM UND GEWALT?
13
TESTITEMS
89: Der Islam ist im Grunde genommen eine friedliebende Religion, wird aber
von Extremisten für deren Ziele missbraucht.
89: Der Islam ist Weltreligion wie das Christentum und das Judentum, bei der
das friedliche Zusammenleben aller Menschen im Vordergrund steht.
90: Man kann gleichzeitig ein Muslim und ein guter Demokrat sein.
90: Ein selbstbewusstes Christentum ist für Europa künftig sehr wichtig.
90: Die christlichen Kirchen sollen gegenüber dem Islam einen härteren Kurs
einschlagen.
89: Der Islam ist eine gewalttätige Religion, die die Entwicklung von radikalen
Gruppierungen und Terroristen begünstigt.
89: Die Moralvorstellungen des Islam sind überkommen und altmodisch. Vor
allem passen sie nicht ins Europa des 21. Jahrhunderts.
14
KULTURCHRISTEN15
1,00
2,00
3,00
4,00
5,00
Der Islam ist Weltreligion wie das
Christen
tum und das Juden
tum, b
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…
Die M
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und altmodisch. Vor
allem passen sie nicht ins Europa des…
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ist im
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Der Islam
ist eine gewalttätige Religion,
die die Entw
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…
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einen
härteren
Kurs einschlagen.
Ein selbstbew
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r wichtig.
kämpferische Kulturchristen
Religionsdialog
friedliche Kulturchristen
DIE DREI TYPEN16
Der Islam ist
Weltreligion wie das Christentum
und das Judentum, bei
der das
friedlicheZusammenlebe
n aller Menschen im
Vordergrund
steht.
Die
Moralvorstellungen des
Islam sind überkomme
n und
altmodisch. Vor allem
passen sie nicht ins
Europa des 21.
Jahrhunderts
Der Islam ist
im Grunde genommen
eine friedliebende Religion,
wird aber von
Extremistenfür deren
Ziele missbraucht
.
Der Islam ist
eine gewalttätig
e Religion, die die
Entwicklung
von radikalen
Gruppierungen und
Terroristen
begünstigt.
Die
christlichen Kirchen
sollen gegenüber dem Islam
einen härteren
Kurs
einschlagen.
Ein
selbstbewusstes
Christentumist für Europa
künftig sehr
wichtig.
Man kann
gleichzeitig ein Muslim
und ein guter
Demokrat
sein.
kämpferische Kulturchristen 53% 86% 72% 66% 79% 81% 29%friedliche Kulturchristen 61% 69% 82% 33% 0% 82% 81%
Religionsdialog 57% 62% 78% 38% 7% 0% 41%alle 57% 74% 78% 46% 32% 56% 50%
VERTEILUNGEN
kämpferische Kulturchristen
friedliche Kulturchristen
Religionsdialog
katholisch 40% 34% 26%
evangelisch 42% 33% 25%
orthodox 50% 21% 29%
islamisch 5% 55% 40%
ausgetreten 22% 28% 50%
keiner 19% 23% 58%
alle 36% 34% 30%
17
ABWEISEND
… folgende Symbole im öffentlichen Raum eher negativ:
Frauen, die aus religiösen Gründen Kopftuch tragen
Moslems nicht als Nachbarn
katholisch 48% 26%
evangelisch 44% 33%
orthodox 40% 20%
ausgetreten 42% 26%
keiner 18% 8%
alle 47% 25%
18
UND DIE MOSLEMS SELBST?
kämpferische Kulturchristen
friedliche Kulturchristen
Religionsdialog
säkular 0% 63% 37%
offen 4% 65% 30%
praktizierend 5% 39% 55%
alle 4% 53% 44%
19
DER SCHLÜSSEL: PERSÖNLICHKEITSBILDUNG
20
11%
32%
51%
36%22%
27%
32%
29%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
säkular offen praktizierend Alle
gar nicht autoritär
wenig autoritär
autoritär
sehr autoritär
POLARISIERUNGEN21
31%22% 28%
55% 61%
39%27%
14%30%
‐25%‐38% ‐39%
‐21% ‐15%
‐36% ‐40%‐56%
‐28%
‐80%
‐60%
‐40%
‐20%
0%
20%
40%
60%
80%
katholisch
evan
gelisch
orth
odox
islamisch
1. G
eneratio
n
2. G
eneratio
n
ausge
treten
konfessio
nslo
s
alle
Öste
rreich
erin
ne
religiös+nichtautoritär
religiös+autoritär
DIE ZWEITE GENERATION
religiös+autoritär religiös+nichtautoritär Gesamt
1. Generation 58% 18% 69%
2. Generation 40% 35% 31%
22
KURZUM
Religionen erweisen sich als Werte‐ambivalent.
Sie können mit Unterwerfungsbereitschaft einhergehen und können diese Unterwürfigkeit stabilisieren und religiös verbrämen.
Das macht Religionen anfällig für Gewalt und Missbrauch.
Sie können ebenso Freiheit freisetzen, Entwicklung und Humanisierung (z.B. Geschlechterrollen).
Es braucht auch hinsichtlich der Religionen die Gabe der Unterscheidung der Geister (1 Kor 12), also feinfühlige und faire Religionskritik.
23
Auf die Muslime in Österreich kommt eine gewaltige Herausforderung zu:
Der traditionelle Islam (der ersten Generation) ist hoch autoritär aufgeladen, unterwerfungsbereit.
In der zweiten Generation geht (auch über Bildung, aber vor allem über das Mitleben in der österreichischen Kultur) der Autoritarismus rasch zurück.
Das führt bei vielen in der zweiten Generation zur Abschwächung der Glaubensstärke („offen“, „säkular“).
Gelingt es der muslimischen Gemeinschaft, eine nichtautoritäre Variante des Islam zu entwickeln?
24
INTEGRATION
„Welche der folgenden Denkweisen zur Integration von Zuwanderern stimmen Sie persönlich am meisten zu?Zuwanderer nach Österreich sollten...“ ... ihre ursprüng‐liche Kultur hinter sich lassen und lernen so zu
werden wie die Österreicher. ... ihre ursprüngliche Kultur bewahren können, solange sie
nicht in Widerspruch zu dem steht, was in der österreichischen Gesellschaft üblich ist.
... ihre ursprüngliche Kultur bewahren und auch in Österreich ohne Abstriche leben können, auch dann wenn sie im Widerspruch zu dem steht, was in der österreichischen Gesellschaft üblich ist.
... möglichst unter sich bleiben und getrennt von der österreichischen Gesellschaft leben.
25
... ihre ursprüng‐liche Kultur hinter sich lassen und lernen so zu werden wie
die Österreicher
.
... ihreursprüngliche
Kultur bewahren können, solange
sie nicht in Widerspruch zu dem steht, was
in der österreichischen Gesellschaft üblich ist.
... ihre ursprüngliche Kultur bewahren und auch in Österreich
ohne Abstriche leben können, auch dann
wenn sie im Widerspruch zu dem steht, was in der österreichischen
Gesellschaft üblich ist.
... möglichstunter sich bleiben und getrennt von
der österreichischen Gesellschaft
leben.
alle 16% 72% 8% 3%katholisch 18% 74% 5% 3%
evangelisch 11% 81% 5% 3%
grossstädtisch 11% 84% 4% 0%
Toleranzgebiete (OÖ) 11% 60% 20% 9%
Burgenland / Kärnten 10% 77% 1% 12%
sonstige 11% 83% 6% 0%
orthodox 1% 84% 10% 4%
islamisch 7% 44% 41% 9%
1.Generation 5% 51% 32% 12%
2.Generation 10% 25% 65% 0%
ausgetreten 22% 66% 11% 0%
keiner 9% 65% 21% 6%
26
FORMEN DES MITEINANDERS27
16%
72%
8%5%
41%
32%
65%
11%
21%
3%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
ASSIMILATION
INTEGRATION
NEBENEINANDER
GHETTO
DANKE.28
…WIE, DAS IST SEINE SACHE
40%
32% 34%
45%51%
40%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Wichtig ist,dass derMenschglücklichwird. Wie,das ist seineSache.
29