Dur-Moll zur Dodekaphonie.pdf

8/19/2019 Dur-Moll zur Dodekaphonie.pdf

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VON DER DUR-MOLL-TONALITÄT ZUR DODEKAPHONIE

Alban Berg

*

1885

Wien

t

1935

Wien

Ausgehend von der Spätromantik

Gustav

Mahlers s.

S.

110-114) fand

Berg als

Schüler

Arnold Schön

bergs

zur

freien Atonalität.

Er gilt

als

einer

der

wichtigsten Vertreter des

musikalischen Expressionismus und

der

Neuen Wiener Schule ,

Anton Webern

+ 1883

Wien

j1945

Mittersill

Nach

seinen atonalen

Kompositio

nen fand Webern etwa seit 1924.

seinem

Lehrer Schönberg

folgend.

zu

einem

streng konstruktiven Stil:

der

Zwölftonmusik.

Petef

Altenberg

*

1859 Wien

t

1919 Wien

Zu seiner Zeit Wiens bekanntester

Bohemien und

Kaffeehausliterat,

dessen Werk fast ausschließlich aus

kurzen Skizzen ,..Prosagedich

ten

H

besteht.

0

Hören Sie Über

die

Grenzen

des

All

...

und

überlegen

Sie.

warum das Wiener Publikum

von

1913 auf

diese

Musik so wütend

reagierte.

f

Der Notente

xt zeigt den

Schluss des liedes , das für mittlere

Stimme

und

Kammerensemble ge

sc

hrieben

wurde,

als

Klavierauszug.

Suchen

Sie in diesen

Takten

musika

lische Mittel, die die HGrenzüber

schreitung

H

zom

Ausdruck

bringen.

Klavierauszug

s.

S. 71

Im Zuge einer notwendigen Entwicklung

• Werke von ALban Berg und Anton Webern

Zwei Orchesterlieder nach Ans ichtskartemexten von Peter Altenberg von AI

ban Berg raubten aber auch den

bi

sher Besonn enen die Fassung. [ ..] Di e Mu sik

[

..

] überbietet a

ll

es bish

er

Gehörte und [

..

] es kam neuerlich zu aufregenden

und

wüsten

Schimpfereien, Abohrfeigungen und Forderungen.

Herr

von We

bern

sc

hr ie auch von se iner Loge aus, da ss man die

ganze

Bagage hinausschmei

ßen

so ll

te und aus dem

Publikum

kam pünktlich die

Antwort,

dass

man

die

A

nh änger der

miss

li

ebigen

Ri

ch

tung

der Mu sik nach Stei

nhor

abschaffen

müss te. Das Toben und Johlen im

Saa

le

hörte

nun nicht

mehr

auf. Es

war

kein

seltener

Anb

lick, dass irgendein Herr aus dem Publikum in atemloser Ha

st

und

mit affenart

iger Behendigkeit über et liche Parkettreihen kletterte,

um

das Ob

jekt seines

Zo

rnes zu o

hrf

eigen .

W

iener

Ze icun

g,

3

1

März 1

913)

In

dem Konzert,

von

dem

eine Wien

er

Ze

itun

g berichtet, kamen Werke von Ar

nold

Sc

hönberg und seinen beiden

Schü

lern Alb

an

Berg und

Anton

Webern zur

Aufführung, darunter

Bergs

Vertonung

eines "A nsi

chtskartentextes

von Peter

Altenberg.

Über

die

Grenzen

des All

Blicktes t du

si nn

end hinau

s;

Hatt

est nie Sorge

um

H

of

und Haus

Leben und

Tr

a

um

vom Leben

-

Plötzlich i

st

alles aus.

Über die

Grenzen

des All

Blickstdu

noch

sinnend

hinaus

Nach

Einschätzu

ng des Musikwissen

schaftiers Constan tin Floros

drückt

der

Text dieses Liedes die

Irritat

ion des Men

schen

um

1

900

durch neue Erkenntni

sse

der

Physik und d

er

Tiefenpsychologie sowie

se

ine ex ist

en t

ielle

Bedrohung

aus.

old SchO be

rß:Alba

8era (1912)

lSteinhof:

ehemaliges

psychiatrisches Krankenhaus

in

Wien

1898 1899 1905









VON ER

DUR-MOLL-TONALITÄT ZUR DODEKAPHONIE

Rückz

ug

aufs Werk

Anton Weberns Streichqu arren ap. 8 entstand

in

einer

besonderen historischen Situation. 1933 hatte das natio-

nalsozialistische Regime Arnold Schönberg aus

ra

ssist i-

schen Gründen die Professur an der Berliner Musikhoch

schule entzogen; Schönberg war daraufhin in die USA

em igriert. Alban Betg war 1935 gestorben. In Deutsch-

land galten die Werke der Neuen Wiener Sch

ul

e als ent-

artet . Am 12 . März 1938 marschierten die Truppen des

Dritten Reiches

in

Österreich ein, der Anschluss

ans

Dritte Reich erfolgte. Webern reagie

rt

e

darauf

mit dem

Rückzug auf seine Arbeit.

" Ich bin Banz in meiner Arbeit lind

tI/a

B, maB nicht Be-

stört sein." (12. März 1938)

"

Mein

Quarte tt ist fertiB Ge rade in den TaBen der Er

eiB"isse habe ich es zu Ellde Bebracht. Es Bibt einen so

herrlich

en

Satz von Goethe

d ss

lIutlsereinem { nur ge-

ziemt ein Werk nach dem anderen. hervorzubrinBen und

dass alles

Andere "VOll

Übel" ist "

(19. April 1938)

MaxOpperlheimer: Antoll

Webem(um

]910)

[n dem Streichquarte

tt

op. 28 strebte Webern n

ac

h Ver-

vollkommnung seiner Zwölftontechnik. In einem Brief

vom Mai 1939 sch

ri

eb er über den 3. Satz des Werkes:Suchen Sie

im Notentext

(Beginn des 3.

Satzes) - zunächst

ohne

genaue

Reihenanalyse

nach

,.identischen Gestalten ,

o

Jeweils zwei Stimmen in die

sem

Beispiel bilden einen

Kanon.

Finden Sie

heraus,

welche .

o

Hören Sie den

Satz Untersu-

chen

Sie

dann den

Anfang genauer

Vollziehen Sie dabei Weberns

eigene Analyse

nach.

o

Erläutern

Sie Adornos Kritik m

Beispiel des Beginns des

dritten

Satzes aus ap. 28 .

Theodor W. Adorno

s

S 158

"

Hi

er wie dort die

12

Töne der Reihe: das heißt, hier herrscht also der

hetldste Zusa

mm

etlhatlfl, der zwischen zwei Gestalten überhaupt sein kann: sie

sind idelltisch

Und nun

zum

Thema Es reicht bis Takt 16; ist strenB periodisch Bebaut: Vorder

satz: 1. Gei[jli 1

7

incls., Nachsatz 8 13 incls.

[.

. J NUl l aber ist der Nachsatz

rhythmisch der Krebs des Vordersatzes BeleBeIltlieh variiert und der Reihe nach

die UmkehrunB. Dieses periodische Gebilde ist nun auch;'1 dell 3 anderen Stim

men

BeBeben: canonisch; aber in folBender Canon-Bildw'B: Cello: es brinBt im

Vordersatz die Töne des Vordersatzes, wie er in der

1.

GeiBe ist,

im

Krebs ,wd au

ßerde

m dessen rh thmischen Krebs. Ebenso verhält sich rhythmisch der Nachsatz

im

Cello

Zl

dem,

IVie

er in der

1

Ge. ist; in den Tönen aber ist es der Krebs

des

Nachsatzes, IVie er in der Bratsche

läuft "

Der Philosoph

Theodor

W Adorno kritisierte Weberns Spätst il im Vergleich zu

se

inen früheren Werken:

" Die Anest, durchs Komponierendetl TönenetlVas

anzutlln,jühn

zu einem

Ver-

löschen, das dem spamuHlBsBeladenen der früheren Stücke in nichts mehr Bleicht:

k um

,

etw s

ßeschieht nun mehr, k um länger dri.nBen Intentionen durch, sondert

der

Komp

onist

faltet

vor seinen

Tönen

und ihren. Grundrelatiotlen anbetelld die

Händ

e.

"

959



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