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1 Durch die kroatische Inselwelt Ein Segeltörn vom 09.-23.Juni 2012 Zum siebten Mal seit 2004, hat sich die gleiche 6-köpfige Crew wieder für das wunderschöne Segelrevier innerhalb der Kroatischen Inselwelt entschieden. Wir, das sind Ulrich, Lore, Waltraut, Skipper Gernot, Petra und Rolf. Die Crew beim Besuch der Insel und Stadt Rab. Nach dem Motto-wer rechtzeitig chartert- bekommt das beste und preiswerteste Boot, hatten wir wieder im Dezember bei unserem bewährten, deutschen Vercharterer Masteryachting, eine Bavaria 40 C, Baujahr 2012 geordert. Dadurch bekamen wir mit Frühbucher- und Wiederholerrabatt einen tollen Preis von EUR 3680,- für 2 Wochen. Als wir das Schiff in der Marina Sukosan, von Zadar 8 km entfernt, übernahmen, war es gerade mal 5 Wochen gesegelt, also fast neu. Bis auf einige Kleinigkeiten für die Pantry fehlte eigentlich nichts. Überrascht hatte uns der mittelgroße Flachbild Fernseher im Salon, und da gerade Fußballeuropa- meisterschaft war, erhofften wir uns, zumindest jedes deutsche Spiel sehen zu können. Wie sich aber herausstellte, bedingt durch terrestrische Signale, waren wir häufig an einem durch hohe Berge abgeschirmten Ort, so dass lediglich italienische Schmonzetten zu sehen waren.

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Durch die kroatische Inselwelt

Ein Segeltörn vom 09.-23.Juni 2012

Zum siebten Mal seit 2004, hat sich die gleiche 6-köpfige Crew wieder für das wunderschöne Segelrevier innerhalb der Kroatischen Inselwelt entschieden. Wir, das sind Ulrich, Lore, Waltraut, Skipper Gernot, Petra und Rolf.

Die Crew beim Besuch der Insel und Stadt Rab.

Nach dem Motto-wer rechtzeitig chartert- bekommt das beste und preiswerteste Boot, hatten wir wieder im Dezember bei unserem bewährten, deutschen Vercharterer Masteryachting, eine Bavaria 40 C, Baujahr 2012 geordert. Dadurch bekamen wir mit Frühbucher- und Wiederholerrabatt einen tollen Preis von EUR 3680,- für 2 Wochen. Als wir das Schiff in der Marina Sukosan , von Zadar 8 km entfernt, übernahmen, war es gerade mal 5 Wochen gesegelt, also fast neu. Bis auf einige Kleinigkeiten für die Pantry fehlte eigentlich nichts. Überrascht hatte uns der mittelgroße Flachbild Fernseher im Salon, und da gerade Fußballeuropa-meisterschaft war, erhofften wir uns, zumindest jedes deutsche Spiel sehen zu können. Wie sich aber herausstellte, bedingt durch terrestrische Signale, waren wir häufig an einem durch hohe Berge abgeschirmten Ort, so dass lediglich italienische Schmonzetten zu sehen waren.

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Am 9. Juni erreichten wir gegen Abend den Provinzflughafen Zadar , erhandelten einen Transfer- Kleinbus zum ca. 8 km entfernten Hafen Sukosan. Tipp: Selbst ein Taxi suchen erspart 20-30% der Transferkosten und der Fahrer stellt sich für den nächsten Tag (Sonntag) als ortskundiger Führer für den Ersteinkauf zur Verfügung. Da das Büro des Vercharterers bereits geschlossen war, aber wir den Namen des Schiffes (Arietta) wussten, zogen wir ein, packten unsere Taschen aus und verstauten unsere Sachen. Danach im Hafenrestaurant ein zufriedenstellendes Abendessen. Fussball-EM: Deutschland gewann 1:0 gegen Portugal.

Sonntag, 10.Juni begann mit erstem Frühstück an Bord und 3 Mann/Frau fuhren mit dem Taxikleinbus zum örtlichen Supermarkt zwecks Einkauf des Grundbedarfs und Obst, Gemüse für die nächsten Tage. Der Skipper und Rolf arbeiteten die Checkliste ab und machten die Übernahme vom Vercharterer. Da das Schiff neu war, gab es kaum Beanstandungen, lediglich Kleinteile in der Pantry und Bettwäsche für die zweite Woche wurden nachgereicht. Nach der Rückkehr der Einkäufer wurden alle Nahrungsmittel und Getränke in Schapps und unter Bodenbrettern verstaut. Beim Treffen der Crew zur Lagebesprechung in der Plicht wurde mehrheitlich beschlossen, den diesjährigen Törn in Richtung nördliches Dalmatien, also zu den Inseln Rab und Cres zu beginnen, auch wegen der vorherrschenden westlichen Winde. Also dann: 12:00 Motor an, 2 Heckleinen fieren, Bug- Mooringleine abwerfen und langsam aus der beidseitigen Umklammerung der Nachbarboote, mit Hilfe des Bugstrahlruders in die sehr enge Gasse der festgemachten übrigen Boote einschwenkend, erreichten wir das freie Hafenbecken und nahmen Kurs NW. Noch unter Motor wurde sogleich das Anlegen der Rettungswesten geübt! ! Bei SW-Wind 4bft wurden alle Segel gesetzt und bei strahlend blauem Himmel genießen wir herrliches Segeln, backbordseitig die Insel Ugljan , steuerbords das Festland, so geht es Richtung Zadar in unseren 2-wöchigen Törn. Der Wind lässt nach, Motor an, wir umrunden die Nordspitze von Ugljan und lassen Anker fallen in der Bucht von Muline . Wir sind das einzige Charterboot hier. Erstes Schwimmen im wunderbaren klaren Wasser(21°), relaxen und beenden den Tag aus der eigenen Bordküche. Alle sind hoch zufrieden endlich wieder das Mittelmeer zu fühlen und zu genießen.

Montag, 11.Juni. Nach ruhiger Nacht geht die Crew erst mal Schwimmen, frühstücken, Anker auf und kurz an die Betonpier zum kleinen Einkauf, meist frisches Brot und Obst. Im Dorfladen erstehen wir die einzige Tomate! Ablegen, segelsetzen, Kurs NW und jeder darf und will auch, Rudergehen! Segeln durch den Pohlipski Kanal , an den Insel Maun und Skrda vorbei. Der Wind frischt wieder auf und wir machen gegen 18:00 an der Südwestseite der langgestreckten Insel Pag, in der kleinen Bucht des Ortes Jakisnica an einer Fischerpier, ganz windgeschützt, fest. Nach einem Spaziergang gibt’s im kleinen, aber gutem Restaurant „Sidro“ein tolles Pfeffersteak mit kroatischem Bier.

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Unser Segelschiff im Hafen von Jakisnica, links am Rand, das gute Restaurant Sidro.

Dienstag 12.Juni 7:00 Uhr. Wir erwachen nach regenreicher und windiger Nacht und sind froh an einer festen Pier gelegen zu haben. Einige Crewmitglieder gehen im kleinen aber sauberen Hafenbecken schwimmen. Frühstücken und bestimmen des Tageskurses. Ablegen gegen 10:00. Es ist sonnig und eine leichte Brise mit 3-4 bft lässt uns alle Segel setzen. Später frischt es auf und mit 5-6 bft segeln wir wunderbar mit Kurs 300° auf die Insel Rab und gleichnamige Stadt zu. Schon von Weitem erkennt man das Wahrzeichen dieser Stadt, die 4 verschiedenen Kirchtürme, aus verschiedenen Jahrhunderten. Da der Wind noch zugelegt hatte, rauschen wir mit 7 kn auf die Hafeneinfahrt zu. Kurz davor ist eine kleine Insel, in deren Windschatten wir Großsegel und Genua bergen. Gute und schnelle Arbeit der Crew. Dann nochmals unter Motor raus, es muss das 4-türmige Panorama fotografiert werden.

Das Wahrzeichen von Rab - die 4 Kirchtürme

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Der böige und querkommende Wind lässt die Zufahrt an den Steg zur aufregenden Aufgabe werden und beim 2. Versuch klappt das Festmachen auch perfekt. 2 Mooringleinen am Bug und achtern 2 Festmacher. Die Marina liegt fast in Stadtmitte und so erkunden wir, nach einer Ruhe- und Imbisspause, die noch sehr mittelalterlich wirkenden Kirchen und Festungsanlagen.(Siehe auch Eingangsbild). Zum Sonnen-untergang besteigen wir einen der 4 Kirchtürme und genießen das herrliche Panorama des im rötlichen Abendlicht gefärbten Festlandes, die unter uns liegende Marina, den freien Blick auf das Meer und die Inseln Cres und Mali Losinj. Herrlicher gefärbter Sonnenuntergang!

Mittwoch 13. Juni verlassen wir die ACI-Marina Rab bei Sonnenschein mit 21°C und genießen nochmals den wunderschönen Anblick der Altstadt. Segel werden gesetzt und mit westlichem Kurs, später dann Nordwest, segeln wir zur Nordspitze von Rab. Die ganze Küste ist wie verzahnt mit Buchten versehen, so dass wir gegen 11:00 vor der Bucht Planka ankern und erst einmal ausgiebig schwimmen im kristallklarem Wasser/23°. Der Geruch von Pinien zi eht in der warmen Mittagssonne zu uns und das allgemeine Wohlbehagen nimmt stetig zu. Dann gegen 14:00 Ankerauf, Segel setzen und wir umrunden die Westspitze von Rab und nehmen nun Kurs 100° in die große Bucht von Kamporska Draga/Rab. Ankern in der Nähe des aufsteigenden Südwestufers und beschließen hier die Nacht zu verbringen. Nach Schwimmen, Lesen und Relaxen genießen wir den Nachmittag. Es wird an Bord gekocht (Kartoffelsalat mit Würstchen) und auch das gekühlte kroatische Bier schmeckt. Sehen dann in unserem Bordfernseher Fussball- Europameisterschaft Deutschland : Niederlande 2:1. Schalten das Ankerlicht ein und sitzen alle bei Kerzenschein und Wein in der Plicht. Gegen 24:00 wird ein Teil der schlafenden Crew munter, da das Schiff merkwürdig stampft. An Deck sehen wir, dass sich das Schiff um 180° gedreht hatte und ein ziemlicher Sch well in die Bucht hineinläuft. Wir liegen zu dicht an der Felswand, also Anker hoch und dass Schiff ca. 200m in die Mitte der Bucht verholt. Der Schwell lässt gegen morgen nach und so kommen wir doch noch zu einer Mütze Schlaf.

Am nächsten Morgen, 14. Juni ist die gesamte Crew trotz unruhiger Nacht schon um 7:30 im Meer zum Schwimmen. Frühstücken, Tageskurs bestimmen und gegen 10: 00 Ankerauf. Wir verlassen die Bucht von Kampor unter Motor in nordwestlicher Richtung, machen einen Bogen links herum nach Süden und nehmen Kurs auf die Südspitze von Cres . Nach ca. 14sm erreichen wir gegen 12:30 die schöne Bucht Baldarin , ankern, Schwimmen usw. Um zur Stadt und Marina Cres zu kommen gibt zwei Möglichkeiten, einmal um die Nordspitze herum oder, so wie wir das vorhatten, den Kanal zwischen Losinj und Cres zu nehmen. Allerdings wird der Kanal von einer Drehbrücke überspannt, die nur 2-mal am Tage öffnet , um 9:00 und 17:00 Uhr. Also verließen wir die Bucht von Baldarin gegen 15:00 und mit leichtem, warmen Südwind kreuzten wir unter allen Segeln in Richtung Kanal, den wir dann auch pünktlich erreichten. Die Drehbrücke drehte, wir nahmen Fahrt auf, um den ca. 50m

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langen und nur 3,2m tiefen Kanal mit Gegenströmung von fast 3,5kn zu durchfahren. Steuerborseitig ein alte Kirche und Festungsmauer der kleinen Stadt Osor. Schöne und interessante Fahrt mit wechselndem Durchfahrtsgebot. Dieser Kanal wurde bereits im Mittelalter erbaut. Dann Weiterfahrt bis zur großen Bucht Ustrine/Cres , mit zwei kleineren Nebenbuchten. Übernachten hier in der südwestlichen Bucht und wir sind ziemlich allein.

Kanalfarhrt zwischen Cres und Losinj

Der nächste Morgen 15. Juni , beginnt wie üblich auf kurzem und direktem Wege von der Koje ins 22° warme Mittelmeer. Nach gutem Frühs tück, hier kocht der Skipper jeden Morgen den ersten Cafe, um 9:30 Ankerauf und unter Motor entlang der schönen Küste direkt zur Stadt Cres , die wir um 13:15 nach 20sm erreichen. Eine etwas ausserhalb liegende ACI Marina ist wegen einer grossen Regatta übervoll, so dass wir direkt an der Außenmole des Stadthafens mit Mooring und zwei Heckleinen festmachen. Noch 1 m unterm Kiel! Strom haben wir nicht, dafür gibt es einen Wasseranschluß. Der Liegeplatz ist sehr schön romantisch, da wir unmittelbar hinter uns in den kleinen Fischkutterhafen sehen, umgeben von Restaurants und Cafes. Es ist sehr warm (32°C) und daher erfreuen wir uns im besten Eiscafe am Platze. Abends Besuch eines Restaurants, Fischplatte und Großbildschirm mit Fußball.

Sonnabend 16. Juni , legen wir um 9:00 vom Hafen Cres ab, fahren ca.1sm bis zur backborgseitigen Huk und schwimmen erst einmal ausgiebig. Ziel für heute ist Mali Losinj. Leider ist der Wind zu schwach, so dass wir unter Maschine mit 6kn Richtung Süd motoren. Backbord die Insel Losinj und Stb. die Insel Unije. In der südlichen Bucht Zapodaski der Insel Losinj gehen wir zwecks Baden gegen 14:00 vor Anker, Wasser hat 23,5°, es wird von Tag zuTag wärmer. Es kommt leichter Wind auf, also Segel setzen weiter Kurs SO . Nach insgesamt 36sm haben wir wieder das Glück eine kleine Bucht Krivica an der Südostseite von Mali Losinj für uns allein gefunden zu haben. Machen röm-kath. fest, d.h. am Bug den Anker, am Heck wird ein Ende an Land um eine Pinie festgemacht. Wieder ist schwimmen angesagt. Es duftet nach Sommer, nach Pinien und bald auch nach unserem Abendessen und mit guten

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Getränken lassen wie alle den Tag ausklingen. Eine Woche ist vergangen und alle sind sehr zufrieden mit dem Törn.

Der Sonntag,17. 06. beginnt wie üblich mit Schwimmen, dabei gleich die Heckleine am Ufer lösen, Frühstücken, Weissbrot wird im Ofen getoastet. Das Dingi (Schlauchboot) wird auf dem Vordeck verzurrt. Ablegen 9:30 und Kurs 120°. Wind kommt auf, Segel setzen und wir nehmen die Passage zwischen den Inseln Ilovik an Backb. und SV. Petar an Stb.. Segeln an den Inseln Silba und Skarda vorrüber. Schwimmen an der kleinen Vogelinsel Tramerka . Weiter gegen 14:30, um die lange Halbinsel von Molat herum, Kurs 70° Richtung der gl eichnamigen Stadt. Kurz davor frisch der Wind auf, Nervosität greift um sich weil eine Fähre gerade ausläuft, Segel bergen und langsam unter Motor die Pier entlang, an der lediglich ein Boot liegt. Der Wind orgelt quer zur Pier und nach 2-maligem Ansteuern gelingt es die Mooringleine zu fassen und eine Heckleine auszubringen, das Anlegemanöver hat geradeso geklappt. Auf dieses Manöver stößt die Crew mit einem Anlegeschluck an. Dabei haben wir azurblauen Himmel und 30°C. Das Boot wird klariert und ein Teil der Crew steigt bergwärts. Abendessen auf der Veranda eines guten Restaurants mit schönem Blick auf den Hafen und Bucht. Molat ist ein kleines idyllisch gelegenes Dorf, aber vom Staat vergessen, schlechter Zustand. Keine sanitären Anlagen.

Die Bucht von Molat auf Molat

Die nächsten Tage von Montag 18.06. bis Freitag 22.06.2012 fasse ich zusammen, denn wir bereisen nunmehr das ganze Gebiet der Kornaten. Die Kornaten sind in 2 grosse Gebiete unterteilt. Nordwestlich befindet sich der langgestreckte Naturpark Kornati , mit der „Langen Insel“ Dugi Otok und einigen kleineren Inselchen.

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Dugi Otok ist 43km lang bei einer Breite von nur 5km. Der Eintritt pro Person kostet 50Kuna= 7 EUR für 24 Stunden. Dugi Otok ist teilweise bis zur Wasserlinie herunter mit Pinien bestanden.

Der südöstliche Teil der Inselgruppe ist der Kornati Nationalpark . Die grösste Insel heißt Kornat mit weiteren 89 größeren und kleineren Inseln. Diese Inselgruppe gilt als die dichteste im Mittelmeer und wurden 1980 ganz strikt unter Naturschutz gestellt. Also kann man hier durchaus noch Delphine und Schildkröten beobachten. Im Gegensatz zum Naturpark Dugi Otok sind diese Inseln überwiegend völlig kahl oder mit etwas Macchia bewachsen. Das ganze Gebiet ist Karstlandschaft und nur im Sommer teilweise bewohnt. Zum Besuch des Nationalpark empfiehlt es sich bereits vor Törn beginn beim Vercharterer die Eintrittskarte (250kuna)zu kaufen. Dadurch spart man 150kn= 21EUR.

Am Montag 18.06. legen wir sehr früh um 7:45 von Molat ab, ankern aber gleich in der Bucht, gehen Schwimmen und Frühstücken. Kein Wind und so motoren wir entlang der Nordküste von Dugi Otok mit Kurs 135°. Passieren die Insel Zverinac und Rava, an deren Südspitze wir nach 16sm ankern und baden. Es ist heiß, ca 32° und das Wasserthermometer zeigt 24,5°C. Weiter bis zur Südspitze von Dugi Otok umrunden diese südwärts und nehmen die schmale Passage (ca. 12m breit) an der Insel Mala Proversa , als Einfahrt in die langgestreckte Bucht Telascica . Ab hier können wir wieder segeln, ca. 5sm bis zur Bucht Mir . Hier gibt es eine Menge Bojenplätze als Haltepunkt, zwecks Aufstieg zum Salzsee und Blick auf die Steilküste. Wir verzichten und fahren bis ans Ende der Telascica - Bucht zwischen den bewaldeten Inseln Skolj hindurch und ankern wunderbar im türkisfarbenen Wasser. Schwimmen, Genießen und Wohlfühlen für alle.

Sonnenuntergang am Ende der Telscica-Bucht

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Das übliche Prozedere am nächsten Morgen 19.06., Ankerauf 9:30 und die 8sm zurück zum Südostausgang der Bucht. Sind nun auf dem offenen Meer und fahren direkt an der Südküste von Dugi Otok zu der imposanten Steilküste. 15m von der Küste entfernt messen wir eine Wassertiefe über 50m. Werden von heran-stürmenden Schiffen mit Tagesausflüglern eingeholt und fahren zwischen vorgelagerten Inseln mit nur 7m Wassertiefe zu der sehr sehenswerten Steilküste. Teilweise sehen wir große verkarstete Flächen mit Steinsäulen wie Obelisken.

Steilküste von Dugi Otok

Wir drehen um, laufen wieder jetzt unter Segel mit Kurs 135°, passieren die Insel Sestrica an Steuerbord und fahren in den Nationalpark Kornati ein. An der Südspitze der Insel Silo ist eine schmale Durchfahrt in die wir uns mit Anker legen. Herrliches Schwimmen, Wasser hat 25C° und ist glask lar. Weiterfahrt an den Inseln Mana, Piskera vorbei und gehen in einer großen, windgeschützten Bucht der Insel Lavsa an eine Boje. Es ist 18:00 und wir hatten 23sm, davon 15sm unter Segel zurückgelegt. Zwei Konobas (Restaurants) sind zu erkennen, Ulrich schwimmt hinüber und managt, dass wir um 19:00 vom Chef mit Motorboot zum Essen abgeholt werden. Ganz ruhige Nacht!

Am Mittwoch 20. Juni geht’s von Lavsa zur Insel Zirje in die Bucht Tratiska und machen wieder an einer Boje fest. Unterwegs wird Pause an der Insel Ravni Zakan gemacht, mit Sicht auf das beste Restaurant Zakan der Kornaten . Etliche Segler und Motoryachten ankern davor. Wir bedienen uns aus unserer Bordküche, geht schneller und ist auch billiger. Die Bucht Tratiska ist langgestreckt mit felsigem Ufer. Am Abend kommen noch einige Schiffe, aber es ist Platz genug dank der Vorsaison. Der Besitzer des Bojenfeldes kommt per schickem Motorboot, spricht deutsch und kassiert 250kn. Durch eine Internetliste aller Bojenfelder Kroatiens kennen wir den

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Namen des Besitzers und die Preise. Dies ist wichtig, den man hört und liest (Die Yacht) von nichtautorisierten Abzockern.

Am Donnerstag 21.Juni , nach einer ziemlich warmen Nacht frühstücken wir im Salon, da es außen in der Plicht bereits zu warm ist. Ein Stück aus der Bucht heraus und Segel setzen. Nach ca. 3,5sm schläft der Wind ein. Da wir auf der Rückfahrt sind wählen wir wieder den Weg entlang der Südküste der Insel Kornat und sind fasziniert von dieser „Mondlandschaft“ der Kornaten .Nach einem zwischenzeitlichen Badestop nehmen wir diesmal die südliche Ausfahrt Vela Proversa um uns von den Kornaten zu verabschieden. Nun stellt sich die Frage wo Übernachten? Da wir sowieso unter Motor fahren umrunden wir die kleine Insel Veli Buc und steuern die schmale Bucht Lupescina an. Die Lage ist gegen alle Winde und Schwell geschützt. Nach ca.300m wird die Bucht immer schmaler, 3 Häuser im typischen Landesstil aus Feldsteinen erbaut. Das erste Haus hat eine neu erbaute Betonpier mit Pollern und Ringen, also wird angelegt. Die Wassertiefe ist ausreichend, das Wasser sehr klar. Vereinzelte Schafe machen sich an den Berghängen bemerkbar. Wir beschließen solange hier zu bleiben bis jemand kommt. Aber es kommt keiner! Also ausgiebiges Schwimmen, Relaxen, Lesen und Abendessen vorbereiten.

In der Bucht Lupescina, Hier auch gut die große Badeplattform zu erkennen.

Es wird dunkel und ein Licht geht plötzlich an dem hinteren Haus an und wieder aus. Also doch bewohnt fragen wir uns. Wir rufen, keine Antwort. Also dann in die Kojen und schlafen. Das entfernte Blöken der Schafe stört uns kaum, doch nach Mitternacht erschüttert uns ein donnerndes Geblöke direkt neben dem Schiff. Keine 2 Meter entfernt. Das wiederholte sich alle 20 -30 Minuten bis gegen morgen. Seitdem sind nicht so gut auf diese Tiere zu sprechen!

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Unser letzter Segeltag Freitag 22 Juni beginnt wie üblich. Ablegen gegen 9:40 und sofort die Segel gesetzt, es gibt guten Wind mit 3-5bft aus NNW. Um zurück zu unserer Marina Sukosan zu gelangen, müssen wir zunächst die Südspitze der Insel Pasman umrunden, also östlichen Kurs nehmen. Die Sonne scheint der Wind meint es gut mit uns. Wir steuern die Stadt Biograd an, den hier gibt es eine Tankstelle am Hafen. Angekommen sind wir die Zwölften in der Warteschlage. Nervöses Schieben Belauern und dichtes Bedrängen ist nun vorherrschend, zumal der Wind und ein- und ausfahrende Fähren Kabbelwasser erzeugen. Nach ca. 1 Std sind wir endlich an der Reihe. Tanken 125ltr Diesel. Ablegen, Segelsetzen und wir kreuzen mit herrlichem Wind zwischen der Insel Pasman und dem Festland in Richtung NNW. Wir laufen also hoch am Wind und machen zeitweise 6-8 Kn Fahrt. Wir sind alle begeistert jeder darf ans Ruder zum Abschiedssegeln. Bei einem Badestop feiern und bejubeln wir den gelungenen Segeltörn. Gegen 17:45 erreichen wir die Marina Sukosan . Das Tagesetmal war 29sm feinstes Sommersegeln und nur 3,5sm Motoren. Um 18:15 fahren wir in unsere Box. Der Vercharterer erklärt uns, dass die Rücknahme am nächsten Morgen stattfindet. Wir bestellen einen Tisch zum Abendessen mit Großbildschirm im Marina Restaurant, denn es gibt Fussball Deutschland –Griechenland, wir jubeln 4:2. Am nächsten Morgen ohne Probleme Bootsrückgabe. Da unser Rückflug erst abends nach Berlin geht beschließen wir nochmals die wunderbare alte Stadt Zadar zu besuchen. Unsere Rollkoffer sind gepackt und werden in dem Restaurant zwischengelagert. Zadar ist heiß (35°) und so besuchen wir im Wechsel ein altes Bauwerk und danach das nächste Eiscafe.

Letzter Tag in Zadar an der langen Uferpromenade

Resümee: Insgesamt haben wir 312sm=577km per Segelboot in 2 Wochen zurückgelegt, davon leider nur 104sm unter Segel. Demnach war es ein völlig stressfreies früh-sommerliches Vergnügen ohne extreme Wetterbedingungen, mit vielen Schwimmstunden, guten Gesprächen und alter, vorwiegend venezianischer Kultur. Das Essen war gut und deftig und wir haben viel in wunderbaren Buchten übernachtet. Die Crew war harmonisch und ausgeglichen. Allen hat es viel Spaß gemacht und wir sind gesund geblieben.

Euer Skipper Gernot Agthe Alle Fotos von W.+ G. Agthe (Es gibt auch ein Video)