58
E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN Maßnahmen und Ergebnisse des Förderprogramms im Hochschulpakt 2020 Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN Maßnahmen und Ergebnisse des Förderprogramms im Hochschulpakt 2020

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Page 2: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel
Page 3: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

3

E-Learning im Hochschulpakt 2020

Die vorliegende Broschüre stellt die damit realisierten Projekte anschaulich und allgemeinverständlich vor. Sie zeichnet ein lebendiges Bild vom Einsatz der digi-talen Medien in der Hochschullehre und belegt damit eindrücklich die vorhandene Erfahrung und Expertise an hessischen Hochschulen. Der Einsatz digitaler Technologie in der Lehre an hessischen Hochschu-len ist unverzichtbar geworden. Die hier dargestellten Projekte zeigen auch, wie vielfältig Lehre unter Ein-satz digitaler Medien gestaltet werden kann. Somit hoffe ich, dass diese Broschüre auch Anregung zu weiteren Projekten geben kann. Allen Beteiligten möchte ich für Ihr Engagement und Ihren Einsatz in der Umsetzung der hier dargestellten Projekte herz-lich danken.

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß bei der Lektüre.

Ihr Boris Rhein

Hessischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst

Aufgrund der demografischen Entwicklung, der Ver-kürzung der Schulzeit und der Aussetzung des Grundwehrdienstes ist in den vergangenen Jah-ren bundesweit ein dramatischer Anstieg der Zahl der Studierenden zu verzeichnen gewesen. Allein in Hessen stieg die Zahl der Studierenden von 171.000 im Jahr 2008 auf gut 227.000 im Jahr 2013. Es ist zu erwarten, dass sich die Zahl der Studierenden auch in den nächsten zehn Jahren auf einem hohen Niveau bewegen wird.

Mit dem Hochschulpakt 2020 stellen der Bund und die Länder zusätzliche Mittel für den Ausbau von Stu-dienmöglichkeiten als Antwort auf die steigende Stu-diennachfrage zur Verfügung. Da E-Learning sowohl zeit- als auch ortsunabhängiges Lernen ermöglicht, sind E-Learning-Maßnahmen geeignet, räumliche Engpässe zu mildern, organisatorische Vorgänge zu beschleunigen, Prüfungsvorgänge zu verbessern und Präsenzlehrveranstaltungen zu entlasten. Gleichzei-tig kann durch die damit verbundene Erweiterung des Angebots an Lehrmitteln in Kombination mit traditio-neller Lehre als „Blended Learning“ die Qualität der Lehre insgesamt verbessert werden. Darüber hinaus können E-Learning-Maßnahmen relativ kurzfristig implementiert werden und somit unmittelbar für Ent-lastung sorgen. Aus diesen Gründen wurden in Hes-sen zwischen 2011 und 2013 insgesamt gut 8,2 Mio. Euro aus den Mitteln des Hochschulpakts 2020 für E-Learning-Projekte bereitgestellt.

Page 4: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

4

E-Learning im Hochschulpakt 2020

Informationstechnologien (IT) durchdringen weltweit Arbeits- und Lebenswelten von Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftlern und Studierenden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die effektive, verantwortungsvolle und kosteneffiziente Integration von E-Learning in Studium und Lehre dar. Dabei geht es nicht so sehr um Tele-Learning, sondern um die Bereicherung von Präsenzveranstaltungen, die per-sönliche Beratung und Unterstützung Studierender und Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissen-schaftler vor Ort sowie um zusätzliche, digital vermit-telte Wege zum eigenen, selbstverantwortlichen Ler-nen.

Das Angebot von digitalisierten Lehrveranstaltun-gen wird von Studierenden immer mehr erwartet. Lehrende wünschen korrespondierend das entspre-chende Serviceangebot der Universität. Die Möglich-keit der zeit- und ortsunabhängigen Nutzung dieser Lernmaterialien zum Wissenserwerb und zur Prü-fungsvorbereitung eröffnet allen Studierenden einen neuen, zusätzlichen Lernweg. Zeitgleich wird ein deutlicher Beitrag zur barrierefreien und familienge-rechten Gestaltung des Studiums geleistet.

Elektronische Klausuren ermöglichen in neuem Aus-maß nicht nur die Überprüfung von Wissen, sondern auch die Überprüfung der zusätzlich im Europäischen Qualifikationsrahmen geforderten Kategorien der Fer-tigkeiten und Kompetenzen. Aus diesen veränderten Anforderungen ergeben sich entsprechende Reform-bedarfe für das Studium. Eine effizientere Korrektur-arbeit und somit schnellere Rückmeldung und Noten-bekanntgabe sind zusätzlich erwünschte Effekte.

Eine wesentliche Voraussetzung für E-Learning-Sze-narien sind stabile Internetverbindungen. Dies wird besonders beim Einsatz mobiler Endgeräte in der Lehre deutlich. Um mobiles Lernen unter den Bedin-gungen eines modernen Studiums sozial verträg-lich zu gestalten, ist jedoch die kostenfreie Nutzung des W-LAN Netzes eduroam (Education Roaming) notwendig. Die Förderung des Ausbaus der IT-In-frastruktur in Universitäten leistet also auch einen gesellschaftspolitischen Beitrag.

Die hessischen Universitäten beschreiten unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen – steigenden Studierendenzahlen, Raum- und Perso-nalknappheit – vielfältige Wege, um E-Learning ein-zuführen, auszubauen und im Rahmen moderner hochschuldidaktischer Konzepte zu nutzen. Hierfür hat das Land Hessen projektbezogen die Universi-täten mit Mitteln des E-Learning- Förderprogramms im Hochschulpakt 2020 unterstützt. Wir werden auch künftig den Studierenden ein kompetenz- und stu-dierendenorientiertes sowie berufsbefähigendes wis-senschaftliches Studium ermöglichen und hierfür mit Unterstützung des Landes Hessen die Angebote des E-Learning weiterentwickeln.

Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep

Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien

Page 5: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

5

E-Learning im Hochschulpakt 2020

nach einer flexibleren Studienorganisation Rechnung getragen. Von der Bereitstellung von Lehrmateria-lien, über die synchrone und asynchrone Kommuni-kation zwischen Lehrendem und Lernenden, bis hin zu berufsbegleitenden Online-Studiengängen bieten die neuen, modernen Technologien und didaktischen Lehrszenarien völlig neue Möglichkeiten.

Die Vorstellung, dass durch sogenannte MOOCs (Massive Open Online Courses) die Hochschulland-schaft revolutioniert wird, ist wohl kaum realistisch. Vielmehr wird es darauf ankommen, die bewährte Lehre an den richtigen Stellen sinnvoll und im Inte-resse der Studierenden durch E-Learning zu ergän-zen. Ziel muss es sein, letztendlich die Qualität der Lehre insgesamt zu verbessern. In keinem Fall dient E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden ist.

Die vorliegende Publikation unterstreicht, welch ein-drucksvolle Möglichkeiten E-Learning an hessi-schen Hochschulen heute bieten kann. Gerade wenn E-Learning von beiden Seiten, Lehrenden und Stu-dierenden, aktiv betreut und betrieben wird, kann sich der Nutzen von E-Learning entfalten. Beide Seiten gewinnen: Erfahrungen, Flexibilität, Kompetenzen.

Um E-Learning zu etablieren und weiter zu entwi-ckeln sind zunächst große Kraftanstrengungen nötig. Ich begrüße es daher außerordentlich, dass das Hes-sische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit einem Förderprogramm im Hochschulpakt 2020 die Bedeutung und das Potenzial von E-Learning hervor-gehoben hat und die Hochschulen bei ihren Bemü-hungen mit erheblichen Mitteln tatkräftig unterstützt. Die Ergebnisse der hessischen Hochschulen spre-chen für sich. Darauf muss auch künftig weiter aufge-baut werden, damit die Entwicklung von E-Learning auch in Zukunft bedarfsgerecht und anwenderorien-tiert ausgebaut werden kann. Schließlich wird diese Förderung auch die Wettbewerbsfähigkeit der hessi-schen Hochschulen steigern.

Lernen ist und bleibt eine individuelle Angelegenheit. Sinnvoll eingesetzt, kann E-Learning dazu beitragen, dass die Lehre sich deutlich individueller und damit besser auf jeden Einzelnen einstellen kann.

Prof. Dr. Karim Khakzar

Vorsitzender der Konferenz Hessischer Fachhochschulpräsidien

Lernen ist eine äußerst individuelle Angelegenheit. Jeder lernt anders. Die einen bevorzugen die klas-sische Vorlesung, andere schwören auf ihre Lern-gruppe und den intensiven Austausch mit anderen Lernenden. Wieder andere ziehen das Selbststudium im stillen Kämmerlein vor. Auch die Bildungsbiogra-phien und die Bedürfnisse unterscheiden sich mitun-ter erheblich. Neben dem Studienbeginn gleich im Anschluss an die Schulausbildung in jungen Jahren, existiert zunehmend auch der Wunsch nach einem deutlich späteren Start, z. B. nach einer beruflichen Ausbildung, Gründung einer Familie und mehreren Jahren Berufserfahrung. Die Hochschulen müssen sich auf die sich stetig verändernden und zunehmend heterogeneren Bedürfnisse ihrer Studierenden ein-stellen und entsprechende Werkzeuge entwickeln. In den letzten Jahren haben sich unter dem Begriff digi-tale Lehre oder E-Learning nicht zuletzt auf Grund des enormen technischen Fortschritts und der zuneh-menden Vernetzung für die Hochschulen völlig neue Lernszenarien entwickelt.

Zunächst hatte E-Learning in erster Linie den Zweck, den Studierenden maßgebliche Literatur und Skripte zu Beginn eines jeden Semesters auf elektronischem Wege bereitzustellen. Das aufwändige Vervielfältigen und Verteilen entfiel. Online-Plattformen ermöglichten es schließlich, Studierenden die Seminarunterlagen online zur Verfügung zu stellen und auf kurzfristige Entwicklungen ohne großen Aufwand zu reagieren.

Doch inzwischen geht E-Learning weit über das Ver-teilen von Materialien hinaus und hat sich deutlich weiterentwickelt. Mutige Pioniere und vor allem neue Formen der Didaktik für die digitale Lehre waren gefragt. Es galt Chancen und Risiken abzuwägen und sich mit Vorbehalten gegenüber der Digitalisie-rung der Hochschulen auseinanderzusetzen.

In jedem Fall wird durch das Angebot an elektronisch unterstützter Lehre dem Wunsch der Studierenden

Page 6: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

6

E-Learning im Hochschulpakt 2020

Technische Universität DarmstadtE-Tandems, Videos in der Lehre und OpenLearnWare

Hochschule Darmstadt eLectures

Goethe-Universität Frankfurt eLectures und eKlausuren

Frankfurt University of Applied Sciences Vorlesungsaufzeichnungen und zeitgemäße IT-Services unterstützen Lehre und Studium

Hochschule RheinMain Zentrale E-Learning Unterstützung für die Lehrenden

Justus-Liebig-Universität Gießen Digitale Vorlesungen und elektronische Prüfungen

Technische Hochschule Mittelhessen Flexibilisierung durch Virtualisierung

Philipps-Universität Marburg E-Learning Cluster, E-Klausuren und Vorlesungsaufzeichnungen

Hochschule Fulda Onlinestudiengänge, Lehrveranstaltungsaufzeichnungen und E-Tutorinnen und E-Tutoren

Universität Kassel E-Assessment-Center, W-LAN Ausbau, Lehrveranstaltungsaufzeichnung

Kompetenznetz E-Learning Hessen Vernetzung und gemeinsame Aktivitäten

07

11

13

17

21

25

29

33

37

39

43

Anhang

Ansprechpartner/innen

Kennzahlen der Hochschulen

44

45

Inhalt

Page 7: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

7

Technische Universität Darmstadt

E-Tandems – studentische E-Learning Beratung vor Ort

Mit Beginn des Wintersemesters 2012/13 konnte aus HSP-Mitteln die Idee einer dezentralen Struktur zur Förderung von E-Learning Aktivitäten verwirklicht wer-den. Ziel des Projekts „E-Tandems“ war es, den Einsatz von E-Learning gemein-sam mit den Fachbereichen der TU Darmstadt voranzubringen. Dazu leiste-ten ausgebildete studentische Zweier-teams „ad-hoc“-Support und Beratung vor Ort zum Einsatz von E-Learning Ins-trumenten.

Nach einer Pilotphase im Winterse-mester 2012/13, in der E-Tandems in fünf Fachbereichen tätig waren, konnte das Konzept im Sommersemester 2013 weiter ausgeweitet und damit E-Tan-dems an allen Fachbereichen etab-liert werden. Besonders wichtig war es zu Beginn des Projekts, die Erwartun-gen und Bedarfe der Fachbereiche zu ermitteln. Die Unterstützung der Projek-tidee von Seiten der Fachbereichsleitun-gen war von essentieller Bedeutung, um diese Maßnahme mit gemeinsamen Zie-len als gewinnbringend für alle Beteilig-ten zu gestalten. Gleichzeitig half dies, die Beratungsangebote am Fachbereich bekannt zu machen.

E-Tandems, Videos in der Lehre und OpenLearnWare

Ausgangssituation an der Technischen Universität Darmstadt

Seit ihrer Gründung im Jahre 1877 trägt die TU Darmstadt mit Pionierleistungen und mit herausragender Forschung und Lehre zur Lösung drängender Zukunfts-fragen bei.

Sie gehört dem Verbund der TU9 an und ist damit eine der führenden Technischen Universitäten in Deutschland. Informa-tions- und Kommunikationstechnologien haben an der TU auch durch forschungs-starke technische Fachbereiche und das seit 2004 bestehende e-learning center bzw. die hieraus entstandene E-Lear-ning-Arbeitsgruppe bereits lange Tradi-tion.

Veränderte Rahmenbedingungen sorg-ten auch an der TU Darmstadt für stei-gende Studierendenzahlen und erfor-derten eine aktive Auseinandersetzung mit der neuen Lehrsituation. E-Learning stand daher in den letzten Jahren als Mittel zur Sicherung einer gleichbleibend hohen Qualität der Lehre für alle Stu-dierenden der TU besonders im Fokus. Den vermehrten Nachfragen für Lehrver-anstaltungsaufzeichnungen sowie dem steigenden Bedarf an mediendidakti-scher Beratung von Seiten der Lehren-den konnte durch Projekte im Rahmen des Hochschulpaktes 2020 Rechnung getragen werden. Auch der hierfür erfor-derliche Ausbau der vorhandenen Hör-saaltechnik konnte realisiert werden. Die Studierenden an der TU profitierten in besonderem Maße von diesen E-Lear-ning-Angeboten, wie regelmäßige Ver-anstaltungsevaluationen zeigen.

Im E-Tandem Projekt erfolgt eine För-derung von E-Learning durch Beratung und „ad-hoc“-Support. Studentische Zweierteams unterstützen Lehrende vor Ort am Fachbereich zum Einsatz von E-Learning in der Lehre.

Zahlen und Fakten

• 13 Fachbereiche• 5 Studienbereiche• 110 Studiengänge• 26.000 Studierende

(davon 4.600 aus-ländische Studie-rende)

• 299 Professor/innen

• 2.394 wissenschaft-liche Mitarbeiter/innen

Page 8: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

8

Technische Universität Darmstadt

Aufgrund der unterschiedlichen Rah-menbedingungen der einzelnen Fachbe-reiche fiel der Erfolg der E-Tandems sehr unterschiedlich aus. Während einige Fachbereiche aufgrund der Studienin-halte per se viel näher am Thema E-Le-arning sind, musste bei anderen Fachbe-reichen erst einmal ein Grundstein gelegt werden. In Verbindung mit unterschied-lichen Formen von Lehrveranstaltun-gen resultierte dies in unterschiedlichem Bedarf und Ausprägung an E-Learning Beratung.

In Beratungsgesprächen mit Lehrenden konnten die E-Tandems wertvolle „Auf-klärungsarbeit“ leisten und Informati-onsdefizite, z. B. zu urheberrechtlichen Belangen abbauen. So erreichten sie auch Lehrende, die sich bisher keinen Einsatz von E-Learning in der eigenen Lehre vorstellen konnten. Besonders gut funktionierte das Projekt aus Sicht der Beteiligten, weil die E-Tandems ihre stu-dentische Sichtweise in die Zusammen-arbeit mit den Lehrenden einbringen konnten.

Der Einsatz der E-Tandems zeich-net sich hauptsächlich durch Beratung, technischen Support sowie Schulungen aus. Über die drei Semester, in denen die E-Tandems an den Fachbereichen tätig gewesen sind, wurden insgesamt ca. 200 Beratungsgespräche sowie 65 Schulungen zum Einsatz von E-Learning Instrumenten geleistet. Weiterhin wur-den insgesamt ca. 240 Supportanfragen bearbeitet und die Lehrenden bei Bedarf anschließend weiter betreut.

Viele Fachbereiche nahmen diese dezen-trale Form der Beratung als wegweisend für die Ausweitung und Weiterentwick-lung des eigenen E-Learning Spektrums wahr. Insbesondere Lehrende, die neu an die TU Darmstadt kamen, schätzten das Angebot sehr und nahmen das E-Tan-dem als Orientierungshilfe in Anspruch. Einige Fachbereiche beschäftigen die geschulten Hilfskräfte nach Projektende zur Betreuung und dem Ausbau ihrer Online-Angebote weiter. Zusammenfas-send lässt sich sagen, dass die E-Tan-dems einen wichtigen Beitrag für das zentrale Beratungsangebot der E-Lear-ning-Arbeitsgruppe geleistet haben.

Um die Qualität der E-Tandem-Arbeit zu gewährleisten, wurden die studentischen Hilfskräfte in einer Vorbereitungsphase durch erfahrene E-Learning Mitarbeiter/innen intensiv geschult. Sie setzten sich inhaltlich mit mediendidaktischen Sze-narien auseinander und wurden auf ihre Rolle als Berater vorbereitet. Ein regel-mäßiger Austausch der Tandems unter-einander wurde durch Teammeetings gefördert. Außerdem trafen sich alle Pro-jektbeteiligten eines Fachbereichs zum Ende jedes Semesters für ein Zwischen-standsgespräch. Hierbei wurden die Ziele auf ihre Umsetzung hin geprüft und die weitere Vorgehensweise vereinbart.

Dan Stasevich, E-Tandem Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik

„Die Beraterfunktion brachte uns den per-sönlichen Kontakt zu Lehrenden. Wir kön-nen mit Zufriedenheit sagen, dass durch die E-Tandem-Arbeit das Thema E-Learning weiter voran ge-bracht wurde.“

Prof. Christian Hochberger, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik

„Für mich war die Hilfe durch das E-Tandem Team entscheidend. Bei all meinen Ideen und Problemen hat mich das E-Tandem immer sehr engagiert unterstützt und nach Lösungen für meine teilweise unorthodo-xen Ideen gesucht.“

Die Idee der studen-tischen vor-Ort Be-ratung stammt von der Ruhr-Universität Bochum, an der seit 2010 erfolgreich „e- Teams“ eingesetzt werden. Diese inno-vative Idee konnte im Rahmen des HSP- Projekts an der TU Darmstadt ebenfalls erfolgreich umgesetzt werden.

Prof. Matthias Hinderer, Fachbereich Material- und Geowissenschaften

„Bereits ein bis zwei Stunden Beratung mit den E-Tandem-Hiwis haben viel Dynamik freigesetzt, da die Do-zierenden ihre Fragen direkt stellen konnten und sofort Hilfestel-lung bei den ersten Schritten mit neuer Soft- und Hardware bekamen.“

Bild: Karolina Sobel / TU Darmstadt

Page 9: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

9

Technische Universität Darmstadt

Videos in der Lehre – Aufzeichnungen an der TU Darmstadt

Vorlesungen in digitalen Formaten für Studierende zur Verfügung zu stellen ist eine der großen Säulen des E-Lear-ning-Angebotes an der TU Darmstadt. Durch die HSP-Förderung wurde einer-seits die Technik für Aufzeichnungen grundlegend erneuert und verbessert, andererseits erstmals die Unterstüt-zung von Lehrenden als Full Service durch geschulte studentische Aufzeich-nungs-Hiwis für ein komplettes Semes-ter angeboten.

Die zentral verwalteten Hörsäle der TU wurden technisch zunächst für die Liveübertragung von Vorlesungen in benachbarte Räume ausgestattet und mit einer einfach zu bedienenden Audio-schnittstelle versehen. Für eine verbes-serte Qualität und zur Förderung von Lehrenden, die ihre Vorlesungen auf-zeichnen, wurden 2012 weiterhin 15 identisch ausgestattete mobile Aufzeich-nungs-Sets angeschafft. In diesen Sets ist alle Technik enthalten, um eine rech-nergestützte Aufzeichnung von Lehrver-anstaltungen durchführen zu können. Aufzeichnungen der Lehrveranstaltun-gen bestehen in der Regel aus einem Screencast (Desktopmitschnitt) einem Videobild und dem Ton (über den Hör-saalton oder ein Mikrofon).

Bereits im Wintersemester 2012/13 wur-den 19 regelmäßig stattfindende Lehr-veranstaltungen mit der neuen Tech-nik aufgezeichnet. Konkret bedeutet das knapp 250 bereitgestellte Vorlesungsvi-deos. Im Wintersemester 2013/14 waren es bereits 35 Veranstaltungen mit über 450 Videos – Tendenz: steigend. Insge-samt wurden bis heute mit den neuen Aufzeichnungssets über 100 Veranstal-tungen aus verschiedensten Fachge-

bieten aufgezeichnet – im Ergebnis ca. 1250 Vorlesungsvideos à 90 Minuten.

Ergänzend zu den mobilen Aufzeich-nungen wurde ein Medienproduktions-raum für stationäre und hochqualitative Aufzeichnungen ausgestattet. Hier steht den Lehrenden ein Arbeitsplatz für Stu-dioaufnahmen (Ton & Screencast) inkl. Beleuchtungstechnik sowie zwei digitale Videoschnittplätze (Rechner mit entspre-chender Videoschnittsoftware) kostenlos zur Verfügung. Dieser wird u. a. für Vor-abaufzeichnungen im Rahmen von Flip-ped Classroom Lehrkonzepten sowie zur Produktion eines interaktiven Guides für die Führung durch die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) genutzt.

Zur Förderung von Aufzeichnungen an der TU Darmstadt wurde zum Winter-semester 2012/13 erstmals ein soge-nannter Full Service für Aufzeichnungen angeboten. Dieses Angebot für die Auf-zeichnung von Vorlesungen richtete sich an Lehrveranstaltungen im Grundstu-dium mit mehr als 100 Studierenden und lief über drei Semester bis einschließlich Wintersemester 2013/14. Ziel war es, neue Lehrende für das Thema Aufzeich-nungen zu gewinnen und die Produktion von Veranstaltungsaufzeichnungen auch Fachbereichen mit begrenzten finanziel-len Ressourcen zu ermöglichen.

Grundprinzip des Full Service ist es, dass durch Mitarbeiter/innen der E-Learning-Arbeitsgruppe geschulte stu-dentische Hilfskräfte den kompletten Prozess der Aufzeichnung einer Vorle-sung, von der Aufnahme, über die Bear-beitung bis hin zur Bereitstellung der Auf-zeichnung über einen Medienserver oder die TU-eigene Webplattform OpenLearn-Ware übernehmen.

PD Dr. Robert Haller-Dintelmann, Fachbereich Mathematik

„Beim Full Service ist die Technik bereits aufgebaut, man kann reinkommen und star-ten. Die Organisation und Finanzierung der Aufzeichnung einer Veranstaltung ist so-mit kein Dozenten-problem mehr. Scha-de, dass das Projekt nun ausläuft, denn so werde ich den Studierenden diesen Service in Zukunft nicht mehr anbieten können.“

Prof. Dr. Annette von Ahsen, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissen-schaften

„Durch die Erfahrung der Full Service Hi-wis konnten wir die Videos der Vorlesung besonders schnell be- reitstellen, das wurde auch von meinen Stu-dierenden sehr ge- schätzt.“

Page 10: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

10

Technische Universität Darmstadt

weite Bildungsinitiative Open Educatio-nal Resources (OER), für die Offenheit in der Lehre und Bildung für alle ein maß-gebliches Ziel ist.

Im Wintersemester 2012/13 konnte der Beta-Betrieb einer eigens entwickelten Web-Plattform für die Veröffentlichung und den weltweit freien Zugang von digi-talen Lehr- und Lernmaterialien gestartet werden. Neben der Gewährleistung eines reibungslosen technischen Betriebs und stetiger Weiterentwicklungen konnte mit Hilfe der HSP-Förderung ein verstärk-ter Fokus auf die Lehrendenakquise und -betreuung gelegt werden. Hierzu gehört insbesondere eine begleitende Aufklä-rungsarbeit und Beratung über die recht-lichen Bedingungen der Veröffentlichung von Lehrmaterial. Mittlerweile können auf OpenLearnWare ca. 2000 Einzelma-terialien aus neun Fachbereichen abge-rufen werden. Die Materialien können vom Typ her in Video-, Audio- oder Text-dateien gegliedert werden. Den größten Teil machen hierbei Aufzeichnungen von Lehrveranstaltungen oder Vorträgen aus. Insgesamt veröffentlichen über 200 Leh-rende und Vortragende Materialien als OpenLearnWare. Im Zeitraum April 2013 bis Februar 2014 konnten fast 70.000 eindeutige Besuche gemessen werden. Dies verdeutlicht wiederum die Akzep-tanz dieses Vorhabens und gleichzeitig die Vorreiterrolle der TU Darmstadt im Bereich der „Open Educational Resour-ces“ Bewegung innerhalb der deutschen Hochschullandschaft.

Interessierte Lehrende konnten sich im Vorfeld eines Semesters für eine Full Service Aufzeichnung Ihrer Veranstal-tung bewerben. Auswahlkriterien für auf-zuzeichnende Veranstaltungen waren neben der Größe (Teilnehmeranzahl) auch, ob es sich um eine Grundlagen-veranstaltung handelte, bereits Aufzeich-nungen der Veranstaltung existierten und die nachhaltige Weiterverwendbar-keit des Materials gewährleistet ist.

Die Studierenden nutzten die Aufzeich-nungen im laufenden Semester ins-besondere zur Nachbereitung von Sit-zungen und zur Klausurvorbereitung. Zusätzlich verwenden Lehrende das pro-duzierte Material häufig auch in den fol-genden Semestern weiter. Insbesondere in Grundlagenvorlesungen mit vielen Hörern, bei denen sich die Lehrinhalte nur geringfügig ändern, nutzen Lehrende die Aufzeichnungen, so etwa bei Ausfall einer regulären Sitzung, als Lehrmate-rial.

Das Projekt Full Service Aufzeichnun-gen ermöglichte es, für die insgesamt 20 geförderten Veranstaltungen mit mehr als 250 Vorlesungsvideos qualita-tiv hochwertiges digitales Lernmaterial zu erstellen. Während der Projektlaufzeit konnten acht Fachbereiche durch das Projekt abgedeckt und so ein Grundstein für zukünftige Aufzeichnungen gelegt werden. Durch den Full Service gibt es heute an allen 13 Fachbereichen der TU Darmstadt Vorlesungsaufzeichnungen für mindestens eine Grundlagenveran-staltung.

OpenLearnWare – Offene Lernmaterialien der TU Darmstadt

Das Projekt OpenLearnWare (www.openlearnware.de) verfolgt das Ziel, Bil-dungsressourcen, die in wissenschaftli-chen Lehr- und Forschungskontexten an der TU Darmstadt entstanden sind, offen und frei verfügbar bereitzustellen. Der zugrundeliegende Gedanke der „Offen-heit der Lehre“ ist sowohl in den Grund-sätzen von Studium und Lehre als auch in der Dual-Mode-Strategie, die die stra-tegischen Ziele für E-Learning an der TU Darmstadt beschreibt, verankert. OpenLearnWare unterstützt die welt-

Prof. Dr. Petra Gehring, Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissen-schaften

„Meine Vorlesungen kann – ganz wörtlich – jede und jeder hören: Per Download aus dem „www“ als Au-dio-Mitschnitt. Phi-losophie über‘s Ohr, auch zum Wiederho-len des Stoffes vor Prüfungen. OpenLearnWare macht‘s möglich!“

Ann-Kathrin Seifert, Studentin Elektrotechnik und Informationstechnik

„OpenLearnWare er-möglicht mir durch das breite Angebot an of-fenen Lernmaterialien einen Blick über den Tellerrand.“

Page 11: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

11

Hochschule Darmstadt

die Wand projiziert werden, sind in die E-Lecture integriert und werden syn-chron zum Vortrag eingeblendet. Eine Navigationsleiste ermöglicht es, gezielt einzelne Themenabschnitte anzusteu-ern und so die Nachbereitung oder Klau-survorbereitung auf die gewünschten Themen einzugrenzen. Die Größe des Videobilds und der Folie lassen sich anpassen. Derzeit verwendet die Hoch-schule Darmstadt hierfür als Software Matterhorn und Wowza.

Wie werden E-Lectures produziert?

An der Hochschule Darmstadt überneh-men Studierende diese Aufgabe, da sich in der Regel in unseren Vorlesungssä-len noch keine fest eingebauten Kame-ras befinden. Zudem können unsere Stu-dierenden auf die konkreten Situationen vor Ort besser eingehen und sich mit den Dozenten darüber absprechen, wie eine bestimmte Szene gefilmt werden soll.

Unsere Studierenden filmen also vor Ort im Hörsaal und bereiten anschließend die E-Lecture schnitttechnisch auf.

An der h_da ist das Abfilmen von Vor-lesungen ein beliebter Job bei unseren Studierenden geworden und es sind in jedem Semester etwa ein Dutzend Stu-dierende, die damit beschäftigt sind.

Für die Lehrenden ist die Produktion von E-Lectures ganz unkompliziert, da es für sie keine zusätzliche Arbeit bedeutet.

E-Lectures Videoaufnahmen von Vorlesungen

E-Lectures an der Hochschule Darmstadt

Seit dem Sommersemester 2011 werden an der Hochschule Darmstadt Videoauf-zeichnungen von Vorlesungen, soge-nannte E-Lectures, angefertigt. Diese Aufnahmen werden anschließend auf einen Webserver geladen und können von Studierenden bereits kurze Zeit nach dem Veranstaltungstermin betrach-tet werden.

Zugänglich gemacht werden die Lectu-res über unsere Lernplattform Moodle. Dazu ist lediglich eine Internetverbin-dung notwendig, so dass auch von zu Hause die Vorlesungen jederzeit abruf-bar sind.

An der h_da produzieren bereits ver-schiedene Fachbereiche diese Form des Lernmaterials, da sie für den Dozen-ten keinen zusätzlichen Aufwand, für die Studierenden aber erheblichen Nutzen mit sich bringt. Gerade für eine Hoch-schule, deren Schwerpunkt auf inge-nieurwissenschaftlichen Fächern liegt, eignet sich dieses Unterrichtsmaterial besonders gut. Denn viele unserer Vor-lesungen weisen eine erhebliche Stoff-dichte auf, so dass sich eine audiovisu-elle Form der Nachbereitung anbietet.

Wie sehen E-Lectures aus?

Nicht nur der Vortrag wird abgefilmt, son-dern auch die Folien, die per Beamer an

Prof. Bernhard Humm, Fachbereich Informatik

„Ich überlege mir immer, wie man die Lehre verbessern und neue Lernformen ein-setzen kann. Viele Studierende nutzen E-Lectures für die Vor- und Nachbe-reitung der Veran-staltung, ganz be-sonders aber für die Klausurvorbereitung werden sie sehr gut genutzt. Für mich als Lehrenden ist das eine ganz einfache Sache, weil es den Unterricht nicht stört – das funktioniert wun-derbar.“

Page 12: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

12

Hochschule Darmstadt

genannt. Aber auch die inhaltliche Kom-pensation versäumter Vorlesungen spielt eine Rolle oder dass der Stoff in der Vor-lesung nicht verstanden wurde.

Derzeit werden ca. 35 Stunden wöchent-lich abgefilmt, mit steigender Tendenz.

Wie geht es weiter?

Statt eine ganze Vorlesungsreihe abzu-filmen werden zunehmend Tutorials angefertigt. In diesen kurzen Sequenzen erläutern Dozenten wichtige Sachver-halte kurz und prägnant.

Diese Tutorials sowie kurze Sequenzen aus Vorlesungsaufzeichnungen sollen mittelfristig in Lernprogramme eingebun-den werden.

Videomaterial, Fragen, Texte und Tests werden hier so miteinander kombiniert, dass Studierende anhand dezidierter Fragestellungen lernen und durch direkte Feedbacks einen objektiveren Eindruck ihres Kenntnisstands gewinnen.

Wozu E-Lectures?

Evaluationen, die wir seit dem Som-mersemester 2011 durchführen, zeigen, dass der Hauptnutzen für die Studieren-den in der Prüfungsvorbereitung liegt. Wichtige Argumente sind zudem:

• sinnvolle Form der Wiederholung von Unterrichtsinhalten

• gute Methode zum besseren verbalen Verständnis für Studierende, die nicht aus dem deutschen Sprachraum kom-men

• individuelle Steuerung des Lerntem-pos

• bei Krankheit wird der Stoff nicht ver-säumt

Zuletzt dient dieses Format auch dem mobilen Lernen. Für immer mehr Jugend-liche ist die Kommunikation und auch die Wissensaneignung durch mobile Endge-räte Teil ihrer Kultur und die Hochschu-len können sich diesem Trend nicht ver-schließen.

Was sagen Studierende dazu?

Unsere Evaluationen und die Zugriffs-häufigkeit zeigen eine hohe Akzeptanz dieser Lernmethode. Zwischen 95 und 98% aller befragten Studierenden beur-teilten den Beitrag der E-Lectures zu ihrem Lernerfolg als äußerst positiv. Als Grund für die Nutzung des Materials wird vor allem die Prüfungsvorbereitung

Alina Steinhoff, Media-Studentin

„E-Lectures sind prak- tisch, ich kann sie überall, jederzeit an-schauen. Eine Freun-din von mir ist derzeit krank, mit den E-Lec-tures verpasst sie den Anschluss nicht und kommt in der nächs-ten Vorlesung wieder mit, das ist total prak-tisch.“

Page 13: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

13

Goethe-Universität Frankfurt

Die HSP 2020-eLearning Mittel wurden eingesetzt, um diese Engpässe zu mil- dern, aber auch, um die Studiensitua- tion allgemein zu verbessern: ca. 50% für eLectures und 50% für elektronische Prüfungen. Insgesamt wurden ca. 30% für Technik und Geräte verausgabt und 20% für Trainingsmaßnahmen für Leh- rende, um eLectures und ePrüfungen didaktisch möglichst effektiv einzuset- zen. Ca. 50% der Mittel wurden für Per- sonal zum Betrieb der Systeme benötigt.

Der Einsatz von eLectures als Ergänzungsangebot zur Präsenzlehre

Vorlesungsaufzeichnungen, genannt eLectures, nehmen seit dem Sommer- semester 2010 einen zunehmend wich- tiger werdenden Stellenwert im Studien- alltag fast aller Studierender (> 85%) ein. Der Einsatz von eLectures zur Unter- stützung der Präsenzlehre wurde an der Goethe-Universität in großem Umfang in die regelhafte Lehre integriert.

Im Wintersemester 2013/14 wurden 78 Vorlesungen (Vortragsserien mit 2-4 Semesterwochenstunden) aus allen Fachbereichen von der zentralen eLe-arning-Einrichtung studiumdigitale und dem Hochschulrechenzentrum aufge-zeichnet. Die Anfragen nach Aufzeich-nungen stiegen zuletzt kontinuierlich an, sodass mit Hilfe der HSP-Förderung im Wintersemester 2013/14 wöchentlich 177 Vorlesungsstunden aufgenommen werden konnten, insbesondere die gro-ßen Eingangsvorlesungen.

eLectures und eKlausuren

Ausgangssituation an der Goethe-Universität Frankfurt

Seit dem Wintersemester 2007/2008 wuchsen die Studierendenzahlen an der Goethe-Uni kontinuierlich auf heute über 45.000 Studierende. Im Jahr 2011 wurde klar, dass wegen der G8-Jahrgänge und des Aussetzens der Wehrpflicht ein wei- teres deutliches Wachstum zu erwarten war. Die von verschiedenen Seiten vor- getragenen Prognosen waren hingegen sehr verschieden und kaum verlässlich; die Universität musste auf alles vorberei- tet sein. Die Gesamtsteigerung der Stu- dierendenzahlen innerhalb von sechs Jahren (2007-2013) beträgt 38%.

Zum Zeitpunkt der Entscheidung über HSP2020-eLearning Mittel war klar, dass zumindest in den Eingangsstufen fol- gende Engpässe entstehen würden

1. Für manche Studiengänge wurden selbst die größten vorhandenen Vor- lesungsräume zu klein. Trotz der erheblichen Baumaßnahmen, waren Engpässe in der Raumversorgung klar abzusehen.

2. Sowohl die Gesamtanzahl der Stu- dierenden als auch die Umstel- lung zu Bachelor-/Master-Studien- gängen induzieren stark steigende Prüfungsanzahlen. Hier müssen die Lehrenden entlastet werden.

Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität

„Unser Ziel ist es, auch vor dem Hinter-grund steigender Abi-turientenzahlen mög- lichst allen Studienin- teressierten ein Studi- um Ihrer Wahl zu er- möglichen, dabei ein Ansteigen der Ab-bruchquoten aufgrund der erhöhten Anfän-gerzahlen zu verhin- dern und gerade in der Studieneingangs- phase die Studierbar-keit zu verbessern.“

32851 3417336857 39161 41341

43086 45332

0

10000

20000

30000

40000

50000

WiSe07/08

08/09 09/10 10/11 11/12 12/13 13/14

Steigerung der Studierendenzahlen

Page 14: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

14

Goethe-Universität Frankfurt

Nicht nur die wachsende Studierenden-zahl sondern auch die spezifischen Rah-menbedingungen der Goethe-Universi- tät als „Pendler-Universität“, in der viele Studierende aus dem Umland täglich zur Universität anreisen, führen zu einer sehr hohen Akzeptanz der eLectures bei den Studierenden. Zudem ist die Goethe-Uni-versität über die Stadt verteilt, z. Zt. an fünf Standorten, wodurch aufgrund vie-ler interdisziplinär ausgerichteter Studi-enangebote und einer hohen Anzahl an Lehramtsstudierenden mit mindestens zwei Fächern die Standortproblematik innerhalb des Studienalltages erheblich zum Tragen kommt.

Die Nutzung der eLectures wurde mehr-fach evaluiert, schwerpunktmäßig im Wintersemester 11/12 (1.183 Studie-rende und 19 Lehrende) und aktuell im Wintersemester 13/14 (3.281 Studie-rende und 37 Lehrende).

Sehr positiv schätzen die Studierenden das eLecture-Angebot zur Steigerung ihres Lernerfolgs ein (Mittelwert = 2.2). Die Lehrenden sind bei dieser Frage deutlich skeptischer (Mittelwert = 3.2).

Offene Kommentare der Studierenden zu wahrgenommenen Mehrwerten bei der Arbeit mit eLectures machen ihre Einschätzung jedoch durchaus verständ- lich. Insgesamt wird von Studierenden die Möglichkeit der Wiederholung beson- ders häufig hervorgehoben.

Die generell sehr positive Bewertung der eLectures durch Studierende zeigt sich nochmal deutlich bei den Einschätzun- gen der Items zur Nützlichkeit des Ange- botes für die Prüfungsvorbereitung (Mit- telwert = 1.9) sowie beim Wunsch, das Angebot auch auf weitere Veranstaltun- gen auszudehnen (Mittelwert = 1.7).

Zitat eines Studierenden (anonym) aus der Evaluation im WS11/12

„eLectures gehen auf alle Lebensbedingun-gen aber auch Lern-typen ein. Lebensbe- dingungen meint: (äl- tere) Studenten, die arbeiten müssen; Stu- denten mit Kindern; Studenten, die eine Barriere haben (z.B. körperlich beeinträch-tigt sind); Studenten, die vielleicht einmal krank sind oder an-derweitig verhindert sind etc. Lerntypen meint: für alle Lern-typen geeignet, dieje-nigen, die in der Ver- anstaltung nur zuhö-ren können, um zu ver- stehen und zuhause die Mitschriften nach-holen etc.“

Motive der Lehrenden (n=19)

Studierendenbewer-tungen zu Mehrwer-ten von eLectures (n=1.270)

Mittelwert Mittelwert

Das Angebot der eLectures der Lehrveran-staltung bringt eine spürbare Erleichterung im Studienalltag.

2.0 2.1

Durch die eLectures werden Überschneidun-gen von Lehrveranstaltungen angemessen kompensiert.

3.0 2.3

Durch die Nutzung von eLectures bessere Lern-leistungen / höherer Lernerfolg. 3.2 2.2

Vorlesungen (Vortragsserien a 2-4 Std/Woche)

SoSe 10

WiSe 10/11

SoSe 11

WiSe 11/12

SoSe 12

WiSe 12/13

SoSe 13

WiSe 13/14

Summe

studiumdigitale 3 32 34 45 34 36 54 62 299

Hochschulrechen-zentrum 5 8 14 14 16 57

Summe 3 32 34 50 42 50 68 78 356

davon öffentlich zugänglich 3 17 18 22 25 27 27 31 153

Page 15: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

15

Goethe-Universität Frankfurt

eigenverantwortlich Sitzungen nachho- len müssen. Hier haben leistungsschwä- chere Studierende mehr Probleme, d.h. bei diesen besteht die Gefahr, eine Nei- gung zum Aufschiebeverhalten (Prokras- tination) durch das eLecture-Angebot zu verstärken.

Für viele Lehrende ist es das erste Mal, dass sie vor einer Kamera stehen und diese bringen häufig eine eher skepti- sche Haltung mit. Einerseits Erfahrun- gen mit den Aufzeichnungen und wohl auch das positive Feedback von Sei-ten der Studierenden ändern diese Ein-stellungen rapide: In der Befragung im Wintersemester 13/14 antworteten auf die Frage „Möchten Sie in Zukunft wei-tere Vorlesungen aufzeichnen lassen?“ 92,3% der Lehrenden mit JA und sogar 94,7% sagen JA zu „Würden Sie Kolle-ginnen und Kollegen das Angebot zur eLecture-Aufzeichnung weiterempfeh-len?“.

Zusammenfassend schließen wir, dass eLectures an der Goethe-Universität eine exzellente Ergänzung zur Präsenz- lehre darstellen, zur Flexibilisierung von Arbeitsabläufen von Studierenden bei- tragen und individualisierten Lebenswel- ten entgegenkommen. Aufgrund unter- schiedlicher Nutzungen von eLectures mit einem Schwerpunkt auf der Nach- bereitung von Veranstaltungen sollten sie Präsenzveranstaltungen jedoch nicht ersetzen.

Die Anzahl der Aufzeichnungen und der daraus gezogene Gewinn wären ohne Unterstützung aus HSP2020-eLearning Mitteln nicht realisierbar gewesen.

Erhöhte Studierendenzahlen führen dazu, dass die eLectures zusätzlich stark an Bedeutung gewinnen und als ange-messene Kompensation der zum Teil schwierigen Studienbedingungen (über-füllte Hörsäle etc.) wahrgenommen wer-den: Unsere Annahme.

Aber eLectures sollten nicht als einfa-che und einzige Antwort auf struktu relle Herausforderungen an einer Univer sität missbraucht werden, sondern zur Ver-besserung der Studienbedingungen bei-tragen und insbesondere die Diver sität der Studierenden akzeptieren und die daraus resultierenden „Lernmöglichkei-ten“ optimal nutzen. eLectures bieten neue Möglichkeiten zur Bearbeitung des Lernstoffs und damit ein flexibleres, auf die individuellen Bedürfnisse der Ler- nenden ausgerichtetes Lehrangebot. Es zeigt sich, dass es zwischen leistungs- stärkeren und -schwächeren Studieren- den sehr deutliche Unterschiede in der Nutzung von eLectures gibt: Leistungs- stärkere Studierende kompensieren pro- zentual häufiger ihre Abwesenheit mit eLectures und nutzen diese auch häufi- ger zur Wiederholung der Veranstaltung. Zudem reduzieren sie deutlich weniger ihre Präsenz als ihre leistungsschwäche- ren KommilitonInnen.

Darüber hinaus sorgt das eLecture-An- gebot für Chancengleichheit auf min- destens zwei Ebenen. Erstens stellen die Möglichkeiten, im individuellen Lern- tempo arbeiten zu können, Chancen- gleichheit für Studierende unterschied- licher kognitiver Leistungsfähigkeit (und Vorkenntnisse) her und zweitens besteht Chancengleichheit in Bezug auf Zugang zum Lernangebot für Studierende in bestimmten Lebenssituationen (Eltern- zeit, Pflege von Angehörigen, etc.).

Somit wird deutlich, dass eLectures einen wichtigen Beitrag zur Einrichtung indi-vidueller Lernräume für Studierende in unterschiedlichen Lebenssituation leis-ten und durch ihren genuinen Charakter den Nutzungsbedürfnissen von Studie-renden aller Leistungsniveaus gerecht werden können. Es zeigt sich aber auch, dass eine gewisse Regulationskompe-tenz vonnöten ist, wenn Veranstaltungen substituiert werden und die Studierenden

Zitat eines Studierenden (anonym) aus der Evaluation im WS13/14

„Man kann sich die Vorlesung einteilen, bestimmte Passagen wiederholt ansehen oder die Aufnah-me anhalten, um im Skript oder in Bü-chern nachzulesen, was bei schwierigen Zusammenhängen oft notwendig, in der Vor- lesung aber leider nicht möglich ist. Manchmal braucht man halt etwas mehr Zeit, um schwieri-ge Gedankengänge nachzuvollziehen.“

Für die Erstellung der eLectures sind an der Goethe-Universität zwei Sys-teme im Einsatz: video-ms von Vilea und mediasite von Sonicfoundry. Das System mediasite ist nur in wenigen Neubauten als fest eingebaute Infra-struktur verfügbar. Die Distribution der eLectures erfolgt einheitlich über das eLecture-Portal der Goethe-Uni: electure.uni-frankfurt.de

Page 16: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

16

Goethe-Universität Frankfurt

Die bisherige Erfahrung zeigt des Wei-teren, dass manche NutzerInnen Online-Klausuren präferieren, andere jedoch die papierbasierte Lösung bevor- zugen. Import-Export-Optionen zwischen den Systemen wurden ausgelotet, damit der Aufwand der NutzerInnen so klein wie möglich gehalten wird und mühsam erstellte Fragenpools nicht ihren Wert verlieren, sondern zwischen den Syste- men ausgetauscht werden können.

Darüber hinaus bringen elektronische Prüfungen (papierbasiert und online) neue Möglichkeiten zur besseren Ein- schätzung der Qualität von Prüfungs- aufgaben. Nach der Verarbeitung der Klausuren zeigen die Systeme auf, bei welchen Prüfungsteilen und –fragen (Items) Studierende die meisten Schwie- rigkeiten aufweisen und welche Aufga- ben sie gut meistern können. Korrektur- prozesse werden insgesamt erleichtert, sodass der Aufwand für die Prüfer/-in- nen erheblich reduziert werden kann.

Bei Online-Klausuren können neue Prü- fungsformate wie die Arbeit mit Audio- und Videomaterialien weitere Mehrwerte bringen.

Für PrüferInnen wurden (und wer- den) Workshops zur Einführung in das gewählte Prüfungssystem angeboten. Zusätzlich bietet der Workshop bei stu- diumdigitale „Entwicklung von Tests und Aufgaben“ Unterstützung zur Fra-genentwicklung und Klausurkonzep- tion. Abschließend lässt sich festhal-ten, dass der Diversität der Fächer und der gewünschten Prüfungsszenarien der Goethe-Universität entsprochen wird. Dank der Förderung des HSP2020 konnten hier wichtige Schritte umge-setzt werden, um Lehrende und Studie-rende optimal in ihrem Prüfungsprozess zu unterstützen. Weitere Schritte sind bereits in Planung.

eKlausuren

Durch steigende Studierendenzahlen und auch durch die Anforderung, flä-chendeckend Prüfungen in modularisier-ten Studiengängen (Stichwort: Bolog- na-Prozess) durchzuführen, entsteht eine immense Prüfungsbelastung der Lehrenden, der durch den Einsatz von PC-Prüfungssystemen begegnet werden sollte. Begonnen wurde mit papierba-sierten Prüfungen (sog. „Scanner-Klau-suren“), die automatisiert erfasst werden können und computerbasiert ausgewer-tet werden. Parallel erfolgte der Auf-bau eines rein PC-gestützten Prüfungs-systems für sog. „Online-Klausuren“. Im Zeitraum September 2012 bis Sep-tember 2013 wurden insgesamt 3.600 „Scanner-Klausuren“ von insgesamt 31 PrüferInnen durchgeführt. Seit dem Sommersemester 2014 steht nun auch die Möglichkeit zur Verfügung, knapp 100 „Online-Klausuren“ parallel durch-zuführen. Die Kapazitäten werden in Zukunft durch die Einbeziehung weiterer PC-Pools ausgeweitet.

Die bisherige Add-On-Lösung für Scann- er-Klausuren wurde durch HSP2020-Mit-tel in eine eigenständige neue „Stand- Alone-Lösung“ gewandelt, um auf den großen Bedarf an elektronischen Prü-fungen im WS13/14 einzugehen. Kla-res Projekt-Ziel ist, den unterschiedli-chen Bedürfnissen und Anforderungen gerecht zu werden. Dabei erscheint es sinnvoll, die gewachsene Struktur mit zwei verschiedenen Systemen aufrecht zu erhalten, da das eine, eine exzel-lente Lösung im Online-Prüfungsbe-reich (Einsatz von Software in der Klau-sur, Textaufgaben) und das andere bei der computerunterstützten Verarbeitung von papierbasierten Klausuren („Scan-ner-Klausuren“) ist (optimale Erkennung von multiple-choice-Aufgaben).

Bei eKlausuren an der Goethe-Universität wird zwischen (papier- basierten) „Scanner- klausuren“ und On- line-Klausuren unter-schieden. Die papier-basierten Klausuren werden mit EvaExam erstellt und für die Online-Variante wird LPlus genutzt. Beide Klausurformen wer-den zunächst im je weiligen System er- stellt. Die papierba-sierte Klausur wird eingescannt und digi-tal verarbeitet be- vor die Prüfungser- gebnisse vorliegen. Wohingegen bei der Online-Variante die Klausur direkt am Computer in eigens vorgesehenen Prü-fungsräumen ge- schrieben wird und die Ergebnisse unmit-telbar im Anschluss der Klausur vorliegen.

Page 17: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

17

Frankfurt University of Applied Sciences

überschreiten Studierende nicht selten Regelstudienzeiten oder brechen das Studium vorzeitig ab.

Ein einfach zu implementierender Ansatz für die zeitliche Flexibilisierung des Stu-diums ist die ergänzende Bereitstellung aufgezeichneter Vorlesungen, die die Studierenden jederzeit über das Internet zur Vor- oder Nachbereitung bzw. zum Selbststudium abrufen können.

2010 konnten Dozent/-innen der Frank-furt University of Applied Sciences die Aufzeichnung ihrer Vorlesungen erst-mals als kompletten Service inklusive der Produktion und Veröffentlichung auf einem zentralen Server des Rechenzen-trums buchen.

Die Vorlesungsaufzeichnungen geben nicht nur Bild und Ton wieder, sondern erleichtern durch eingefügte Kapitel das gezielte Aufsuchen bestimmter Inhalte. Die Möglichkeit, die Vorträge jederzeit

Vorlesungsaufzeichnungen und zeitgemäße IT-Services unterstützen Lehre und Studium

Ausgangssituation an der Frankfurt University of Applied Sciences

Die Frankfurt University of Applied Scien-ces stellt ihre Studierenden in den Mit-telpunkt. Sie bietet eine praxisorientierte und wissenschaftliche Bildung, die sich an internationalen akademischen Anfor-derungen orientiert.

Die Hochschule möchte die Potentiale mediengestützter Lehr- und Lernange- bote auch unter den Bedingungen ge- stiegener Studierendenzahlen in einer hohen Qualität anbieten. Eine zeitge-mäße IT-Infrastruktur mit verlässlichen Diensten ist hierfür eine unumgängliche Voraussetzung.

Mit dem geplanten Ausbau des eLear-ning Angebots steigen auch die Ansprü-che an zeitgemäße Services und eine orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit von Bildungsinhalten.

Aus diesen Gründen hat die Frank-furt University of Applied Sciences im Rahmen der durch das INVEST-Pro-gramm des Hochschulpakt 2020 ge- förderten E-Learning-Maßnahmen die Bereitstellung von Vorlesungsaufzeich- nungen ausgeweitet, die PC-Pools und die Internet-Arbeitsplätze, sowie das campusweite W-LAN-Netz ausgebaut. Ziel war es, bei einer gestiegenen Zahl der Erstimmatrikulierten bestmögliche Arbeitsbedingungen für alle Studieren-den anbieten zu können.

Vorlesungsaufzeichnungen zur Unterstützung des Selbststudiums und zum Ausgleich von Wissens- lücken zu Beginn des Studiums

Zu enge Zeitkorsette und unflexible Stundenpläne verhindern oder erschwe-ren die Vereinbarkeit von Studium, Beruf oder auch Familie. Aufgrund dessen

Zahlen und Fakten

• 4 Fachbereiche • 57 Studiengänge • 11.580 Studierende

(davon 2.720 ausländische Stu-dierende Stand WiSe 13/14)

• 804 Mitarbeiter/ -innen, davon

• 242 Professorinnen und Professoren

FRANKFURT UNIVERSITY

OF APPLIED SCIENCES

Prof. Dr. Kirstin Zimmer, Fachbereich 3, Wirtschaft & Recht

„Auf diesem Weg noch einmal herzli-chen Dank für die Vor-lesungsaufzeichnung in diesem Semester. Es hat super funk-tioniert. Auch wenn ich zunächst skeptisch war, bin ich sehr glück- lich über das Ergeb-nis und werde das Angebot voraussicht-lich auch wieder im Wintersemester nut-zen.“

Page 18: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

18

Ausbau der PC-Pools und Internet- Arbeitsplätze

Die drei zentralen PC-Pools der Frank-furt University of Applied Sciences bieten den Studierenden eine gute Möglichkeit Pausenzeiten sinnvoll zu überbrücken und sind ein weiterer Lernort im Stu-dium. Ein Nutzungsschwerpunkt liegt auf der Internetrecherche und der Arbeit an Dokumenten für Hausarbeiten und Prü-fungsleistungen. Gern wird auch die Möglichkeit des schnellen Druckens umfangreicher Dokumente genutzt.

Da die Ausfallzeit im Jahr 2012 teilweise 30% betrug und so nicht allen Studie-renden ein gewünschter Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden konnte, war es dringend erforderlich, die Geräte aus dem Jahr 2006 zu erneuern und die heterogene Hardware an den drei verschiedenen Standorten zu verein-heitlichen. So wurden in den PC-Pools der Bibliothek, des Selbstlernzentrums und des Informatikzentrums insgesamt 112 veraltete PCs gegen neue perfor-mante Rechner mit größeren Monitoren und aktuellen Softwareversionen aus- getauscht. Die Ausfallzeiten konnten auf diese Weise auf einen Wert unter 2% reduziert werden. Zur Verbesserung trägt auch die deutlich vereinfachte War-tung der Rechner durch das proaktive Monitoring bei. Somit konnten mehr Stu-dierende an den Geräten arbeiten.

über das Internet abrufen zu können und im eigenen Tempo zu rezipieren, wird von den Studierenden sehr gut ange-nommen, wie die Evaluation des Ange-botes zum Ende des SoSe 2011 zeigte:

Fast 90% der Studierenden wünschten damals einen Ausbau des Angebots und die Bereitstellung weiterer Vorlesungs-aufzeichnungen. Auch bei den Lehren-den fand der Service bald gute Reso-nanz. Dem gestiegenen Bedarf wurde im Rahmen der Maßnahme Rechnung getragen.

Um den Anforderungen an die Verfüg-barkeit und die Qualität der Aufzeich-nungen gerecht zu werden, wurde in den weiteren Ausbau der technischen Infra-strukturen ebenso wie in die Aufstockung des technischen Personals investiert.

Die Zahl der aufgezeichneten Vorle-sungen konnte gesteigert werden, so dass mehr Studierende profitieren. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufzeich-nung von Grundlagenveranstaltungen, die für die Studierenden der ersten Stu-diensemester essentiell sind. Dies trägt dem heterogenen Vorwissen der Stu-dierenden, dessen erfolgreiche Anglei-chung gerade in den ersten Semestern die Grundlage für den Studienerfolg legt, Rechnung und unterstützt gemeinsam mit den Übungen das Schließen indivi-dueller Wissenslücken durch Vertiefung und Wiederholung.

Im Wintersemester 2013/14 wurden wöchentlich jeweils 25 Veranstaltungen à 90 Minuten aufgezeichnet. Zwei Jahre zuvor konnten lediglich 15 Mittschnitte pro Woche produziert werden.

Nicht nur die Anzahl der Aufzeichnun-gen, sondern auch die Reichweite des Angebots wurde erhöht: Die Zugriffs-zahlen der Studierenden auf die Auf-zeichnungen sind kontinuierlich ange-stiegen. Lehrende nutzten verstärkt Be- ratungs- und Unterstützungsangebote zur Erstellung und Bearbeitung von Lehr-videos in Form von Screencasts. Beglei-tend wurde eine Reihe von Schulungen durchgeführt.

Hamid, Informatik Student

„Ich finde die Vorle-sungsaufzeichnungen sehr gut. Mir persön- lich hat es eine Men-ge gebracht. Der Vor- teil liegt auf der Hand: Man kann nicht immer gleich alles in der Vor- lesung mitbekommen und verstehen. Man setzt sich anschließend zu Hause hin, schaut sich die Aufzeichnung an, und siehe da, alle Unklarheiten sind be- seitigt. Falls nicht, ein- fach zurückspulen. Per-fekt!“

Page 19: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

19

Frankfurt University of Applied Sciences

Die Anforderungen an einen erweiterten, sicheren Dateiablagebereich sind mit den gestiegenen Studierendenzahlen konti-nuierlich gewachsen. Spezialanwendun-gen mit denen in den Lehrveranstaltun-gen technische Lösungen entworfen und konstruiert werden, generieren zudem große Dateien für die der bisher von der Hochschule bereitgestellte Speicherplatz häufig nicht mehr ausreichte. Die Frank-furt University of Applied Sciences bietet durch den Umbau des Fileservers jetzt deutlich mehr Studierenden eine zent-rale Dateiablagemöglichkeit und damit eine Alternative zu unsicheren, cloudba-sierten Lösungen. Der auf dem zentralen Fileserver pro Student/-in bereitgestellte Speicherbereich wurde von knappen 50MB auf 1GB erhöht.

Für einen schnelleren Datentransfer beim Upload haben alle Rechner eine USB 3.0 Schnittstelle erhalten, so dass die Sitzungszeiten an den Computern reduziert werden konnten und die Geräte schneller für neue Studierende zur Ver-fügung stehen. Eine Auswertung einiger Kennzahlen zur Nutzungsintensität fin-det sich im Anhang.

Ausbau des campusweiten W-LAN

Neue Studierendengenerationen erwar-ten, dass an der Hochschule ein leis-tungsstarkes W-LAN Netz zur Verfügung steht um jederzeit auf Lerninhalte und Bildungsmedien zugreifen zu können.

Durch die Zunahme der Studieren-denzahlen und sich wandelnder Nut-zungsgewohnheiten (Smartphones und Tablet-PCs) sowie der Zugriffe auf daten-intensive Medien wie z. B. Videos mit Vorlesungsaufzeichnungen oder Online-tutorials ergaben sich im Jahr 2011 an der Frankfurt University of Applied Scien-ces deutliche Engpässe. Die 220 Acces-spoints reichten nicht mehr aus, um den von den Studierenden gewünsch-ten Zugang zur Verfügung zu stellen und deckten zudem einige Gebäudeteile nicht ab.

Vor den Umbaumaßnahmen standen maximal 800 Zugänge zur Verfügung. So konnten Studierende die Zeiten zwi-schen den Lehrveranstaltungen nur noch eingeschränkt für mobiles Arbeiten und Recherchen im Internet nutzen.

Mit einem Teil der durch das Programm bereitgestellten Mittel konnte der erfor-derliche technische und räumliche Aus-bau des W-LANs erfolgen.

Der Austausch von 150 Accesspoints gegen aktuelle Modelle ermöglicht eine stabile und schnelle Verbindung für deut-lich mehr Nutzer/-innen pro Accesspoint. Die Bandbreite wurde von 100Mbit/s auf 350Mbit/s erhöht und die Qualität des W-LAN Signals wurde verbessert. Heute ermöglichen 300 Accesspoints durch die Abdeckung und Ausleuchtung weiterer Flächen und Gebäudetrakte den mobilen Internetzugang campusweit.

Dies schafft nun die Voraussetzungen für Mobile Learning und neue didaktische Konzepte, die die Nutzung des Internets bzw. eigener mobiler Endgeräte integrie-ren.

Herr Höhn, Administrator der PC Pools

„Durch den Ersatz der alten Hardware ist die Verfügbarkeit und Ge- schwindigkeit der Ar- beitsplätze drastisch gestiegen und es kön- nen viel mehr Studen-ten gleichzeitig in un-seren Pools arbeiten“

Page 20: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

20

Page 21: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

21

Hochschule RheinMain

einer Leitungsstelle ausgestattet. Das Team wurde bei den beiden Standorten der Hochschule, Wiesbaden und Rüs-selsheim, verortet, wobei die Leitungs-stelle in Wiesbaden verblieben ist. Die Büros vor Ort sind dazu gedacht, dass Lehrende, Mitarbeiter und Studierende auf kurzem Weg direkte Ansprechpart-ner und eine Vor-Ort-Anlaufstelle für technische Probleme haben.

Basierend auf der Überlegung, dass das Zentrum möglichst schnell auf die dringendsten Bedürfnisse der Lehren-den eingehen sollte, wurde zu Beginn der Projektlaufzeit eine Bedarfsana-lyse durchgeführt. Hierzu wurde ein Fra-gebogen an 292 Lehrende verschickt. Ergänzend wurden strukturierte Inter-views mit 31 Lehrenden – das entsprach 10% der damaligen intern Lehrenden – durchgeführt. Der Rücklauf der Frage-bögen von insgesamt 48% war überra-gend und führte zu einer guten Basis für eine Auswertung. Die Interviews trugen dazu bei, eine realistische Einschätzung der drängendsten Bedarfe an der Hoch-schule RheinMain zu geben. Basierend auf den Ergebnissen von Interviews und

Zentrale Unterstützung für die Lehrenden

Ausgangssituation an der Hochschule RheinMain

Die Hochschule RheinMain hat sich dazu entschieden, die Mittel aus dem Hoch-schulpakt 2020 erste Phase in die Grün-dung eines zentralen eLearning-Zen-trums an der Hochschule RheinMain fließen zu lassen. Dessen Ziel ist es, die Lehre, die aufgrund steigender Stu-dierendenzahlen zunehmend auch in großen Gruppen stattfindet, für die Stu-dierenden zu verbessern sowie die Akzeptanz und den methodisch-didak-tischen Nutzen von digitalen Medien in all ihren Formen bei allen mit Lehre und Lernen befassten Statusgruppen zu erhöhen. Damit soll die Qualität der Lehre auch bei steigender Studierenden-zahl und heterogenen Studierendenbe-dürfnissen weiterhin auf einem hohen Niveau gehalten werden. Die zentrale Ansiedlung soll zudem Synergie-Effekte heben.

Dazu wurde das Zentrum zwischen Juni und November 2012 mit zwei pädago-gisch-didaktischen Mitarbeiterstellen, zwei technischen Mitarbeiterstellen und

Prof. Christiane Jost, Vizepräsidentin

„Das eLearning-Zen-trum als didaktisch- methodische Unter-stützungs-Einheit hilft uns gerade bei gro-ßen und sehr hetero-genen Studiengrup-pen die Qualität der Lehre beizubehalten.“

Page 22: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

22

Hochschule RheinMain

Unterstützung von Projekten

Neben den Schulungs- und Beratungs-maßnahmen beherrschen Projekte aus der Lehre und den Strukturprojekten den Alltag des Zentrums. Für die Lehre sind vor allem Lernmodule als Anreicherung und begleitend zur Lehre, aber auch Projekte mit hoher studentischer Betei-ligung, entstanden. Ein solches Projekt ist beispielsweise aus der Lehrveran-staltung 3D-CAD von Prof. Dr.-Ing. Kon-stanze Anspach hervorgegangen. Die Veranstaltung ist mittlerweile mit neuem didaktischem Konzept und von Studie-renden erstellten Lernmodulen als Blen-ded Learning-Lehrveranstaltung im Ein-satz. „Aus diesem Setting heraus ist vor allem das zeitlich und örtlich flexiblere Lernen verstärkt worden und es ergibt sich die Möglichkeit auch mehr Studie-renden Zugriff auf die Lerninhalte zu geben.

Das größte Projekt des Zentrums in der Zeit war die Unterstützungsleistung für den Studiengang Immobilienmanage-ment in der Sprachlehrveranstaltung „English for Real Estate Management“. Aufgrund der hohen Studierendenzahlen (800 Erstsemester insgesamt) sollte der Lehrstoff zur Hälfte im seminaristischen Unterricht und zur anderen Hälfte online vermittelt werden. Die Herausforderung hierbei bestand darin, zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn mit den Sprach-dozierenden ein entsprechendes Blen-ded Learning-Konzept zu entwickeln. Die Lerninhalte wurden dann „on the fly“ während des Semesters produziert und den Studierenden zur Verfügung gestellt. Der Erfolg dieser Maßnahme zeigte sich nicht zuletzt in der geringen Durchfall-quote der Klausur, die bei 10,9% lag. Das heißt von 533 angetretenen Teilneh-mern haben nur 58 nicht bestanden.

Für die Studienstrukturprogramme der Hochschule war das Zentrum an der Erstellung von zwei der drei Konzepte beteiligt. Das erste Projekt heißt „Studi-enstartoptimierung“ und Ziel des Projek-

Umfrage wurden die ersten Konzepte für Schulung, Beratung und technische Unterstützung entwickelt, um von Anfang an ein zielgerichtetes Leistungsportfolio und Unterstützungsangebot den Lehren-den und somit auch den Studierenden zu Gute kommen zu lassen.

Vernetzung der Lehrenden

Eines der Hauptanliegen der Lehrenden in Bezug auf das Projekt war der Wunsch mitzubekommen, was die Kolleginnen und Kollegen in anderen Fachbereichen machen (Vernetzung). Dem kommt das Konzept, dass die Projekte von den Mit-arbeitern des eZ standortübergreifend betreut werden, sehr entgegen. Damit gewährleistet das Zentrum, dass die Vernetzung unter den Hochschullehren-den in seinem Bereich die Beratung zu e-Learning-Projekten vorangetrieben wird. In der Beratung findet ein reger Gedankenaustausch statt. Ein Beispiel hierzu ist das Rechtsmodul eines Leh-renden der Wiesbaden Business School, das im Fachbereich Sozialwesen wäh-rend einer Präsentation des Zentrums dem dortigen Kollegium gezeigt wurde. Daraus hat sich ein weiteres Projekt eines Lehrenden entwickelt, der am Fachbereich Sozialwesen ebenfalls Recht lehrt. Auf diese Weise vernetzt das Zentrum durch die Einbindung in fast alle eLearning-Projekte der Hochschule die Lehrenden, direkt durch Herstellung der Kontakte und indirekt durch Wissen-stransfer. Dies und die dabei herrschende offene Kultur werden von den Lehrenden sehr geschätzt. Für die einzelnen Berei-che der Hochschule bietet das Zentrum auch weitere Angebote zur direkten Ver-netzung an: Neben der Durchführung von Fachforen und einem hochschul-weiten eLearning-Tag wurde ein Format eines fachbereichsweiten e-Learning- Tages entwickelt, der die Lehrenden an einem Fachbereich zusammenbringt und dabei gleichzeitig Informationen zu den (didaktischen) Einsatzmöglichkeiten von e-Learning vermittelt.

Prof. Georg Fries, Fachbereich Ingenieurwissen-schaften

„Das wäre dann schon ein guter Part, dass das eLearning- Zentrum mit invol-viert ist [in ein eLear-ning-Projekt, Anmer-kung der Verfasser] als Berater, der auch wirklich kompetent sagen kann, so und so kannst du das ma-chen […].“

Prof. Stephan Böhm, Fachbereich Design Informatik Medien

„Ich glaube, dass der Einsatz von eLear-ning-Lerneinheiten an Hochschulen sehr stark professionali-siert werden muss. Lernkonzepte können nicht einfach von den Dozenten nebenbei entwickelt und im-plementiert werden, sondern die Lehren-den benötigen hier umfassendere und fachkompetente Un-terstützung“.

Page 23: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

23

Hochschule RheinMain

ein Content-Pool entwickelt, der den Studierenden frei zur Verfügung gestellt wird. Aber auch jeder Lehrende, egal ob für Mathematik oder für andere Fächer, die mathematische Grundlagen brau-chen, kann den Inhalt des Content-Pools konkret und gezielt seinen Studierenden anbieten. Das Zentrum wirkt auch in die-sem Projekt als didaktisch-methodischer und technischer Berater, aber unterstützt auch bei der Produktion und Bereitstel-lung der eLearning-Inhalte.

Beide Projekte zielen maßgeblich auf die Qualität der Lehre ab, aber in beiden Fäl-len kann durch den Einsatz der genutz-ten digitalen Medien auch eine größere Menge an Studierenden und Studienin-teressierten bewältigt werden.

Vor allem das Projekt zur Sprachlehr-veranstaltung „English for Real Estate Management“ zeigt sehr deutlich, dass gerade eine Einheit wie das eLear-ning-Zentrum durch die interdisziplinäre Aufstellung im Team eine Unterstützung der Lehrenden in kürzester Zeit erfol-gen kann und damit auch große Grup-pen qualitativ hochwertige Lehre erfah-ren können.

Insgesamt wurden vom eLearning-Zen-trum im Zeitraum von knapp zwei Jah-ren 65 Projekte mit Lehrenden der Hoch-schule durchgeführt. Davon wurden bereits 24 abgeschlossen oder in den Regelbetrieb überführt. Diese Anzahl spiegelt die größeren Projekte mit ent-sprechendem Projektsetup wieder. Dazu gehören oft Studierende oder weitere Mitarbeiter eines Lehrenden, die die Fachinhalte produzieren und auch teil-weise unter Zuhilfenahme der Leistun-gen des Zentrums digitalisieren.

Zu den zum Zeitpunkt der Gründung des Zentrums bereits bestehenden 29 eLearning-Projekten, die durch die Bedarfsanalyse ermittelt wurden, konn-ten während der Laufzeit insgesamt 62 neue Projekte hinzugefügt werden. Dar-unter befinden sich auch zwei neue Blended Learning-Studiengänge an der Hochschule RheinMain, deren Lehrende Beratung und Unterstützung von Seiten des Zentrums erhalten.

tes ist es, die Studieninteressierten so gut zu informieren, dass diese sich ein Bild über die Anforderung im Studium machen können. Damit soll die Passge-nauigkeit der Interessierten erhöht, die Frustration während des Studiums auf-grund falscher Erwartungen und damit die Abbruchzahlen verringert werden. Ein weiterer Themenschwerpunkt in diesem Projekt ist die Schaffung eines Beratungsnetzwerkes zwischen Zent-raler Studienberatung und den Fachbe-ratern in den Studiengängen. Bei den ersten beiden Themenschwerpunk-ten arbeitet das eLearning-Zentrum als technische Unterstützung mit. Für die geplanten Infotainment-Aspekte stellt das Zentrum Videoequipment zur Ver-fügung. Für die Self-Assessments wird gerade das Autorensystem „Lernbar“ der Goethe-Universität Frankfurt eingeführt. Dazu gehört ein Portal, dass die Aus-wertung der Assessments übernimmt. Dieses wird vom eLearning Zentrum an die Bedürfnisse der Hochschule Rhein-Main angepasst. Beim dritten Schwer-punkt unterstützt das Zentrum in Form von didaktisch-methodischer und tech-nischer Beratung für ein Lernmodul zur Unterstützung der Fachberater.

Das zweite Projekt des Studienstruk-turprogramms „Lernunterstützung“ hat zum Ziel, Studierende im Lernprozess zu unterstützen. Ein Themenschwerpunkt ist Lernen zu lernen. Dieser Schwer-punkt zielt daraufhin ab, die Studieren-den zu befähigen, sich selbst Lerninhalte anzueignen. Das eLearning-Zentrum unterstützt derzeit das Projekt durch Qualifizierungsmaßnahmen und Bera-tungen der Projektakteure, die dann eigenständig eLearning-Inhalte in den Plattformen anbieten können. Die Lern- unterstützung hat sich auch zur Aufgabe gemacht, kleine Lerneinheiten im Sinne eines deduktiven Lehransatzes, zu pro-duzieren. Hier wurde als Pilot die Mathe-matik in Angriff genommen, da in die-sem Bereich aus Sicht der Lehrenden der meiste Bedarf besteht. Das bedeu-tet, dass es zu einem Mathematikthema, wie zum Beispiel der Vektorrechnung, kleine Lerneinheiten gibt, die in drei unterschiedlichen Anforderungsstufen - Basic, Advanced und Expert - den Stu-dierenden angeboten werden. Es wird

Anna-Janina Wittan, Dozentin am Sprachenzentrum

„Wir haben zu Mitte des Semesters eine Umfrage unter den Studierenden ge-macht. Ziel war es herauszufinden, was sie von der Nutzung der Plattform und von eLearning halten, und es gab ziemlich deutli-che Tendenzen. Sehr oft wurde von den Studierenden hervor- gehoben, dass sie sich sehr gründlich auf die Prüfung vorbereitet gefühlt haben. Sie haben gemeint, durch diese Übungen, die sie auch individuell und im eigenen Tem-po absolvieren konn-ten, war es ihnen möglich ihre Kennt-nisse zu vertiefen und zu festigen. Sie hatten das Gefühl am Ball zu bleiben.“

Prof. Dr. Michael May, Fachbereich Sozialwesen

„Das sind Möglich-keiten im eLearning, die habe ich in der Präsenz nicht: Also ein so starkes Maß an Beteiligung hinzu-bekommen […] und auch diese Möglich-keiten der Moderati-on.“

Page 24: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

24

Hochschule RheinMain

Wachsende Nutzung

Die Arbeit des Zentrums hat auch zur Folge, dass die Anzahl der Nutzer der Lernplattformen der Hochschule gestie-gen ist. Die Abbildung „Neuangelegte Nutzerkonten pro Semester“ zeigt sehr deutlich, dass sich die Anzahl der studen-tischen Nutzer erhöht hat. Der enorme Zuwachs mit 140 Neuanmeldungen in der Gruppe der Mitarbeiter und Lehren-den am System im WiSe 2013/14 ist mit der Einstellungswelle aus HSP2020 zu erklären. Dieser Peak zeigt hier deutlich, dass die Lernplattformen entsprechend genutzt werden und die Akzeptanz auch in der Gruppe der Lehrenden und Mitar-beiter immer weiter steigt.

Auch die Zahl der Veranstaltungen pro Semester in den einzelnen Studiengän-gen hat sich seit der Gründung des Zen-trums erhöht. Die Abbildung „Anzahl der Veranstaltungen pro Semester in Studi-engängen“ zeigt die kumulierte Anzahl im Semester. Dies ist auch damit zu erklären, dass sich durch die Anzahl der durchgeführten Projekte der Einsatz der Lernplattformen in der Lehre über alle Fachbereiche ausgedehnt hat und eine höhere Nutzerzahl erreicht wird. Auch hat sich die Nachfrage nach bereitge-stellten Informationen und eLearning- Inhalten im Lern-Management-System seitens der Studierenden durch diese Ausdehnung erhöht.

Fazit

Das eLearning-Zentrum als Dienstleis-ter mit seinem Portfolio aus Beratung, Schulung, Projektmanagement, didak-tischer und technischer Unterstützung für die gesamte Hochschulgemeinde der Hochschule RheinMain wird angenom-men und kann somit zur Sicherung der Qualität in der Lehre bei weiter steigen-den Studierendenzahlen individuell, kon-kret und flächendeckend beitragen.

529610

772

973

0

200

400

600

800

1.000

1.200

WS 2012/13 SS 2013 WS 2013/14 SS 2014

Anzahl der Veranstaltungen pro Semester in Studiengängen

2029

1187

2832

1317

82 65 140 560

500

1000

1500

2000

2500

3000

WS 2012/13 SS 2013 WS 2013/14 SS 2014

Studierende

Lehrende

Neuangelegte Nutzerkonten pro Semester

Page 25: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

25

Justus-Liebig Universität Gießen

Die Lernplattformen stellen den zent-ralen internetbasierten Zugriffsknoten auf die entwickelten E-Learning-Ange-bote zu den Lehrveranstaltungen dar. In über 80% der Lehrveranstaltungen der JLU werden Lernplattformen einge-setzt. Nicht nur die absolute Anzahl der Studierenden an der JLU stieg an, auch die Nutzungsquote der Lernplattformen nahm deutlich zu. Während der Anteil der eingeschriebenen Studierenden, die regelmäßig die Lernplattformen nutzen, im Sommersemester 2012 noch bei 78% lag, liegt er aktuell im Wintersemester 2013/14 bei fast 89%.

Diese Zahlen belegen, dass in den letz-ten Semestern insgesamt deutlich mehr E-Learning-Angebote entwickelt und abgerufen wurden. Die E-Learning-An-gebote wurden hierbei nach dem Blen-ded-Learning-Prinzip entwickelt.

Ein Schwerpunkt bei der Entwicklung der Blended-Learning-Angebote liegt auf der Qualität und der Akzeptanz der Ange-bote. Regelmäßige Evaluationen beglei-ten daher die Umsetzungen.

Digitale Vorlesungen und elektronische Prüfungen

Ausgangssituation an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Mit rund 26.800 Studierenden sind im Wintersemester 2013/14 an der Jus-tus-Liebig-Universität Gießen (JLU) deutlich mehr Studierende eingeschrie-ben als noch vor drei Jahren. Auf die-sen Zuwachs an Studienanfängerinnen und -anfängern hat sich die JLU bereits früh vorbereitet. Das Ziel war, weiter-hin bestmögliche Bedingungen für den erfolgreichen Start ins Studium zu bie-ten. Hierzu wurden neben zusätzlichen Studienplätzen, einer Aufstockung des Lehrpersonals und einer Erweiterung der Lehrflächen durch Anmietungen und Neubauten unter anderem auch die E-Learning-Maßnahmen ausgebaut und auf den Anstieg der Studienanfängerzah-len hin ausgerichtet.

Zunächst wurde mit Hilfe der HSP2020 Mittel die E-Learning-Infrastruktur für den erwarteten Aufwuchs optimiert. Dies geschah durch einen technischen Aus-bau der Speicher- und Serversysteme und durch eine intensivere Betreuung der Anwender der Lernplattformen der JLU bezüglich der Umsetzung von Lehr- und Lernszenarien.

Blended-Learning-Prinzip

Eine Mischung aus Präsenzphasen und Online-Lernphasen kennzeichnet Blen-ded-Learning-Szenarien. In Abhängig- keit von Inhalten, Lernzielen, Zielgrup-pen und Methodik können z. B. Dis-kussionsforen, Wikis oder Aufgaben- module genutzt werden, um bestimmte aber bewusst auch nicht alle Arbeitspha-sen von der Präsenz in Online-Sitzun-gen zu verlagern. So können innovative Lehr- und Lernmethoden umgesetzt und auch größere Veranstaltungen effektiv gestaltet und gut betreut werden.

An der JLU werden die Lernplattformen Stud.IP und ILIAS ein- gesetzt, die die Prä-senzphasen sinnvoll unterstützen. Stud.IP stellt dabei den zent-ralen Einstieg dar und bietet eine Schnitt-stelle bei fortgeschrit-tenen E-Learning-An-geboten zu ILIAS.

Page 26: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

26

reine Videoaufzeichnungen der Leh-renden und des Tafelanschriebs produ-ziert. Dort, wo ein zweiter Hörsaal zur Verfügung steht, werden auch zusätzli-che Live-Übertragungen der Vorlesun-gen angeboten. Daneben gibt es Audio-mitschnitte bzw. Audiopodcasts, die sich insbesondere für das Anhören „unter-wegs“ per MP3-Player eignen.

Die Anzahl der neu produzierten digita-len Vorlesungen konnte unter anderem mit Hilfe der HSP2020-Förderung deut-lich gesteigert werden. In den vergan-genen Semestern wurden pro Semester zwischen zehn und zwölf Vorlesungsrei-hen produziert. Im aktuellen Winterse-mester 2013/14 sind es 21 Produktionen.

Flankierend zu den digitalen Vorlesun-gen werden weitere aktivierende Ele-mente eingesetzt. So können beispiels-weise Wissensfragen zu den Themen der Vorlesung den Lernenden helfen, den Wissensstand selbst zu überprüfen.

An der JLU werden die digitalen Vorle-sungen in der Regel noch am gleichen Tag der Präsenzsitzung online gestellt und können auch in Folgesemestern wiederverwendet werden. Sie stellen ein hoch akzeptiertes und effektives Lernan-gebot dar, wie beispielhafte Aussagen der Studierenden aus unseren Evaluati-onen belegen.

An der JLU finden über alle Fächer hin-weg viele E-Learning-Aktivitäten statt, um bei wachsenden Studierendenzahlen hochwertige Lehre anbieten und gleich-zeitig didaktische Innovationen umset-zen zu können. Zwei spezifische E-Lear-ning-Maßnahmen werden im Folgenden im Detail vorgestellt.

Digitale Vorlesungen

Die Vorlesungen stellen bei der Zunahme der Studierendenzahlen eine beson-dere Herausforderung dar, da sie in der Regel von einem großen Personenkreis besucht werden und es insbesondere für große Gruppen nur wenige Hörsäle gibt.

An der JLU hat sich die „digitale Vorle-sung“ gut etabliert. Sie stellt ein sehr innovatives Lernangebot dar und bie-tet die Möglichkeit, auch auf unerwar-tet große Gruppen flexibel reagieren zu können. Bei der digitalen Vorlesung wer-den die einzelnen Sitzungen digital auf-gezeichnet oder live übertragen. Drei Formen der Aufzeichnung werden dabei unterschieden:

► E-Lectures ► Videoaufzeichnungen mit Tafelan-

schrieb ► Audiomitschnitte

E-Lectures sind Veranstaltungsaufzeich-nungen in Form von Videos oder Audi-omitschnitten mit synchron präsentierten Vortragsfolien.

Ein Inhaltsverzeichnis erlaubt den geziel-ten Zugriff auf einzelne Passagen der Vorlesung, so dass sich die E-Lectures insbesondere auch für die Prüfungsvor-bereitung sehr gut eignen. In den Fäl-len, in denen die Tafel eine große Rolle spielt, z. B. in der Mathematik, werden

Prof. Dr. Siegfried Schindler, Anorganische Chemie, JLU Gießen

„Die E-Lectures ein-zurichten war eigent-lich eine Art Notwehr-situation vor einigen Jahren, um mit uner-warteten 1.000 Ne-benfachstudierenden in einem Hörsaal, der nur 550 Studierende fasst, umzugehen. Da die Studierenden das Angebot sehr positiv angenommen haben, wurden meine an-fänglichen Bedenken schnell zerstreut. Die Studierenden begrü-ßen es sehr, dass man die Möglichkeit hat, sich eine Ver-anstaltung, die man verpasst hat (aus wel-chen Gründen auch immer) nochmal kom-plett anzuschauen.“

„Ich habe die E-Lectures-Variante der Vorlesung vorgezogen, da diese mit etwa 400 Teilnehmern immer extrem unruhig ablief. Zu Hause konnte ich mehr wichtige Notizen machen, da man die Vorlesung stoppen und ggf. ein-zelne Passagen nochmal ansehen konnte.“

„… habe ich zunächst die Präsenz-Veranstaltungen besucht, dann aber gemerkt, dass mir die Online-Vorlesungen mehr bringen, weil ich bei nicht verstandenem Sachverhalt gleich wiederholen und vertiefen kann.“

„E-Lectures für die meisten Fächer wäre ein Traum. Als Pendlerin von Frank-furt nach Gießen und Mutter einer 2-jährigen Tochter ist diese Hilfe einfach spitze.“

Page 27: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

27

Justus-Liebig Universität Gießen

Weitere innovative Prüfungsvarianten werden erprobt, deren Umsetzungen durch E-Learning-Instrumente unter-stützt werden. Diese Prüfungsformen sehen, anders als bei einer klassischen Klausur, keine Wissenstests am Ende des Semesters vor, sondern sind veran-staltungsbegleitend und prozessorien-tiert ausgerichtet:

► Peer-Feedback-Verfahren: Studie-rende bewerten nach vorgegebenen Kriterien die Leistungen ihrer Kom-militonen. Die Gesamtbewertung kann sich aus den Bewertungen der „Peers“ und der Bewertung des Leh-renden zusammensetzen.

► E-Portfolio-Arbeit: Eine Sammlung von durch den Studierenden erstell-ten Materialien (z. B. Hausarbeit, Poster, Webseite), die durch den Studierenden präsentiert und häufig auch selbst bewertet wird.

Durch den Einsatz solcher Prüfungs-formen werden bei den Studierenden und Prüfenden sowohl die geballte Prü-fungsbelastung am Ende des Semesters vermieden als auch die reflexiven und kooperativen Kompetenzen der Studie-renden gefördert.

Sämtliche Erfahrungen und Umset-zungen werden an der JLU im E-Lear-ning-Wegweiser dokumentiert, der im Internet öffentlich zu finden ist.

http://ilias.uni-giessen.de/wegweiser

E-Prüfungen

Bei Prüfungen können E-Learning-Maß-nahmen ansetzen, um sowohl die didak-tische Qualität des Prüfverfahrens (bei-spielsweise durch Integration von Medien oder kompetenzorientierten Fra-getypen) zu erhöhen als auch die Kor-rektur der Prüfungen zu beschleunigen. Schnelle Ergebnisrückmeldungen haben unter anderem auf das Wiederlernen im Misserfolgsfall einen positiven Effekt.

Die Prüferinnen und Prüfer schätzen sehr, dass bei dem zunehmenden Prü-fungsaufkommen der Korrekturaufwand durch die E-Prüfungen geringer wird, und sie sind in vielen Fällen auch bereit, neue Wege bei der Wissensüberprüfung zu gehen.

Die klassischen Klausuren werden an der JLU mittlerweile an vielen Stellen durch elektronisch unterstützte Klausu-ren aufgewertet. Hierbei kommen fol-gende Instrumente zum Einsatz:

► E-Klausuren: Klausuren, die direkt im Notebook in Klausurräumen geschrieben werden.

► Scanner-Klausuren: Klausuren, die klassisch auf Papier geschrieben werden und anschließend einge-scannt werden.

Beide Klausurformen haben gemein-sam, dass sich viele Frageformen auto-matisch auswerten lassen. Aber auch die Korrektur von nicht automatisch aus-wertbaren Fragen wird hierdurch deutlich erleichtert. Einmal elektronisch angelegt, lassen sich die Fragen auch gut für ver-anstaltungsbegleitende Wissensüber-prüfungen (Online-Übungsklausuren) einsetzen.

Durch die HSP2020-Förderung können erstmalig Erfahrungen mit einem mobi-len Notebookpool an der JLU gesam-melt werden. Ferner konnten Scan-ner-Klausuren eingeführt und in der Breite umgesetzt werden. Hierdurch kön-nen nun auch große Prüflingsgruppen bedient werden.

Prof. Dr. Annette Becker, Institut für Botanik, JLU Gießen

„Unsere erste E-Klau-sur in diesem Semes- ter war ein voller Er-folg! Nicht nur, dass die hohe Anzahl der Prüfungsfälle durch die elektronische Um-setzung wesentlich ef- fizienter abgewickelt werden konnte, es ergaben sich auch durch die wesentlich schnellere Ergebnis-rückmeldung und die vielfältigeren Frage-formen klare Vorteile auch für die Studie-renden.“

Luisa Langsdorf, Lehramts- studierende im 5. Semester nach einer E-Klausur im Fach Anglistik

„Die Form der E-Klau-sur fand ich sehr gut. Das Schreiben mit der Tastatur geht schnel-ler und wahrschein-lich ist es auch besser lesbar. Gut fand ich, Fragen zurückstellen zu können. So wird nichts vergessen und es erleichtert den Überblick.“

Page 28: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

28

Page 29: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

29

Technische Hochschule Mittelhessen

in der Vergangenheit immer zu zweck- orientierten und damit in ihrer Nutz-barkeit eingeschränkten Rechnerräu-men geführt. So gibt es das klassische CAD-Labor oder das Multimediala-bor, wobei die Räume für andere Zwe-cke wegen fehlender Softwareausstat-tung nicht verwendet werden können. Die notwendige Softwareausstattung für das Lehren und Lernen ist nur in dedi-zierten Räumen verfügbar. Die Studie-renden können viele Aufgaben nur in diesen, in ihrer zeitlichen Nutzung, aber auch durch die jeweils installierte Soft-ware, eingeschränkten Räumen bearbei-ten. Die Nutzung der Software im Selbst-studium vom heimischen Arbeitsplatz ist wegen der Kosten der benötigten Lizen-zen meist nicht möglich.

Diese Problematik war Ausgangspunkt für das im Rahmen des Hochschulpakts 2020 durchgeführte Projekt „Virtual Desktop Infrastructure (VDI)“. Dessen Ziel war es, eine Flexibilisierung der räumlichen und zeitlichen Auslastung vorhandener Rechnerlaborräume mittels Desktopvirtualisierung zu schaffen.

Nur wenn die Nutzung dieser Ressour-cen in zeitlicher und räumlicher Dimen-sion flexibilisiert wird, verlieren sie ihren heute limitierenden Charakter. Diese Fle-xibilisierung ist damit unabdingbare Vor-aussetzung zur Bewältigung des „Stu-dentenberges“ bei weitgehend gleich bleibender Raumausstattung.

Flexibilisierung durch Virtualisierung

Ausgangssituation an der Technischen Hochschule Mittelhessen

E-Learning ist an der Technischen Hoch-schule Mittelhessen eine wichtige Kom-ponente der Lehr- und Lernunterstüt-zung sowohl für Studierende als auch für Lehrende. Es hat die Förderung des selbstständigen, aktiven Lernens der Studierenden zum Ziel. Der Stellenwert des E-Learnings an der THM wird über-dies durch die „Grundsätze guter Lehre“ der Hochschule unterstrichen.

Der an der THM bis heute erfolgte Aufbau der hochschulweiten E-Learning-Platt-form „Moodle“ hat unter anderem die Unterstützung der Kommunikation zwi-schen Studierenden und Lehrenden und die Bereitstellung von Lernmateria- lien zum Ziel. Die Plattform erleichtert auch die Einteilung der Studierenden in Laborgruppen. Zudem haben sie die Möglichkeit, durch entsprechende Upload- Funktionen ihre Ausarbeitungen und Auf-gabenblätter online einzureichen. Auch die gemeinsame Textproduktion, z. B. mit Hilfe von Wikis, und die Beantwortung von Testfragen (mit automatischer Aus-wertung) sind möglich. Weiterhin wurden Vorlesungen, die im Rahmen von Projek-ten einzelner Lehrenden gefilmt wurden, bereits als Videos über die Moodle-Platt-form angeboten.

Ein wesentlicher Aspekt der Lehre und des Selbststudiums an einer techni-schen Hochschule ist darüber hinaus die Nutzung von technikorientierter Spezial- software. Statistik-, CAD- und Konstrukti-onsprogramme sowie Multimediaanwen- dungen sind hochspezialisiert. Ihr Einsatz ist mit hohen Lizenzkosten und teurer Hardware verbunden. Der Einsatz der ge- nannten Spezialsoftware ist unabding-bar in der Lehre - insbesondere auch in den Selbstlernphasen. Die Vielzahl ein-gesetzter Spezialsoftwareprodukte hat

Prof. Dr. Axel Schumann, Vizepräsident

„Durch die Desktop-virtualisierung an un- serer Hochschule kön- nen wir Laborübungen in jedem PC-Pool ab-halten, ohne auf die dort eingesetzte Soft-ware einzugehen. Es gibt keine räumliche und zeitliche Bin-dung mehr zwischen physikalischem Ar-beitsplatz und den Übungen. Studierende können auch von zu Hause aus an den vir-tuellen Laborarbeits-plätzen arbeiten. Das Selbststudium wird so effizienter.“

Page 30: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

30

Weiterhin ist der Zugriff auf die Pro-gramme für die Studierenden und Lehren-den auch von außerhalb der Hochschule möglich, ohne dass Softwarelizenzen aus der Hochschule herauszugeben sind. Spezialisierte Anwendungen und deren Daten sind damit von jedem Ort, zu jeder Zeit und über eine Vielzahl ein-gesetzter Plattformen (PC, Notebook, Tablet-PC oder Mobile Devices) erreich-bar. Zugleich bleiben alle studienrele-vanten Anwendungsdaten in der Hoch-schule. Hierbei ist zu beachten, dass entsprechende Lizenzen, die eine Virtu-alisierung zulassen, eingesetzt werden.

Bei der Virtualisierung werden nur Bild-daten, die die virtualisierte Anwendung zeigen, und Eingaben der Nutzer über-tragen. Somit können Verluste durch Hardwareausfälle auf Studierendenseite vermieden werden (z. B. bei Bachelor- und Masterthesis oder Seminararbeiten).

Nicht genutzte Rechenkapazitäten der Virtualisierungsserver können fallweise für andere Verwendungszwecke genutzt werden. In bedarfsschwächeren Zeiten, etwa nachts oder am Wochenende, kön-nen Teile der Hardwareressourcen zu Rechenclustern zusammengefasst wer-den und zeitintensive Rechendienste er- bringen.

Erweiterte Flexibilisierung durch Desktopvirtualisierung

Die Desktopvirtualisierung ermöglicht es, in der Lehre benötigte Spezialsoftware zentral auf einem Server zu installieren. Es erfolgt keine Installation auf einem lokalen Arbeitsplatz, sondern die benö-tigte Software wird fallweise vom zentra-len Server bereitgestellt. Dadurch ist die Verwendung dieser Software nicht mehr an Rechner in ausgewählten Labor-räumen gebunden. Zentral gehostete Softwarekomponenten können somit bedarfsgerecht in verschiedenen Lehr- und Seminarräumen angeboten werden. Hierdurch werden eine Entzerrung der begrenzten Raumressourcen und eine zeitliche Flexibilisierung des Ressourcen- einsatzes bei der Software erreicht. Die Hard- und Softwareinfrastruktur kann sich insgesamt dynamisch der jeweili-gen Bedarfssituation anpassen. Die ein-gesetzte Plattform ist extrem skalierbar. Es werden jeweils nur die Ressourcen bereitgestellt, die für die aktuell benö-tigte Anwendung erforderlich sind. Dies betrifft Rechenkapazität genauso wie Speicherplatz, aber auch die jeweils ver-wendete Bandbreite der Netzanbindung.

Oliver Christ, Abteilungsleiter IT-Services

„Wir planen, die ge-schützten Inhalte der Bibliothek über VDI verfügbar zu machen. Damit fällt die für Stu-dierende umständ-liche Einwahl über VPN weg.“

Nicole Müller , wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fachbereich MND

„Mittels der VDI konn-ten wir (die Lehren-den) kurzfristig auf neue Anforderungen reagieren. Aufgrund des großen Interes-ses beschlossen wir, während des Semes-ters eine Übungsein-heit SVN und eine Übungseinheit And-roid zu entwickeln. Die Übungen fanden in zwei verschiedenen Räumen statt, so dass alle Studieren-den zunächst an den Arbeitsplatzrechnern die Tools hätten ins-tallieren müssen. Mit- tels VDI konnten wir darauf verzichten, kostbare Übungszeit der Studierenden für die Installation und Konfiguration der be- nötigten Tools zu ver- schwenden, denn dies geschah über die VDI.“

Page 31: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

31

Technische Hochschule Mittelhessen

Kennzahlen

• Neun der zwölf Fachbereiche der THM habensich bislang an der VDI-Nutzung beteiligt.

• Die VDI wird in ca. 40 zyklischen Laborveran-staltungen verwendet.

• Die Poolgrößen liegen zwischen 20 und 200virtuellen Desktops je Pool.

• Die Studierenden nutzen ihre eigenen Gerätefür die VDI-Umgebung, so dass die Zugriffs-zahlen meist höher liegen als die Anzahl dervorhandenen Laborplätze.

• Die Zugriffszeiten verteilen sich über den gan-zen Tag und auch über das Wochenende hin-weg (24/7-Betrieb).

Unterstützungsangebote und Weiterführung

Unterstützt werden kann die Nutzung der virtualisierten Anwendungen zukünf-tig noch stärker durch E-Learning-Ange-bote. Z. B. können Studierende zur Lern- unterstützung auf Online-Tutorials und Video-Lernprogramme zurückgreifen, um sich selbstständig in die Funktionsweise einer Software einzuarbeiten.

Die Virtualisierung stellt einen wichti-gen Schritt zur kontinuierlichen Weiter-entwicklung des Lehrmanagements an der THM dar und kann als komplemen-täre Entwicklung zum hochschuldidak-tisch motivierten Einsatz von E-Learning an der THM gesehen werden. In Verbin-dung mit z. B. Online-Tutorien, dem Ein-satz virtueller Klassenräume oder durch die Verwendung von E-Learning-Con-tent, der auf die Handhabung der o. g. Spezialsoftware abgestimmt ist, sind zukünftig Nutzungsszenarien der VDI auch im hochschuldidaktischen E-Lear-ning-Kontext denkbar.

Einsatzbeispiele

Die Virtualisierungsumgebung wird zur-zeit von neun Fachbereichen der THM eingesetzt. Hierbei werden verschiedene Anwendungsszenarien realisiert:

• Einfache Office-Umgebungen für dieStudierenden in offenen PC-Pools

• CAD-Veranstaltungen mit speziellerSoftware für Architekten und Ingeni-eure

• Programmierveranstaltungen mit ein- heitlichen Umgebungsvariablen, dieden Lehrenden und Studierenden eine konsistente Arbeitsumgebung bie- ten

• SAP-Schulungsumgebungen, dieden Studierenden auch von außer-halb der Hochschule zur Verfügungstehen

• Simulationsumgebungen zur Pro-grammierung von Mikrocontrollern,wobei die Steuerung der USB-Con-troller auch von zu Hause erfolgenkann

• Zugang über die VDI-Umgebung aufhochschulinterne Serversysteme,ohne Firewall-Konfigurationen fürden Zugriff von außen vornehmenzu müssen

• Große Schulungsumgebungen mit200 virtuellen Desktops für Studie-rende für Nacharbeit und Eigenstu-dium mit Zugriff von extern und eige-nem Gerät (Bring Your Own Device,BYOD)

Page 32: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

32

Page 33: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

33

Philipps-Universität Marburg

im Bedarfsfall gestartet wurde und den Betrieb übernahm. Die Sicherung der Daten erfolgte durch das nächtliche Kopieren der ILIAS-Datenbank und die redundante Datenhaltung im Netzwerk-speicher. Insbesondere zum Semester-beginn konnte es jedoch trotz des für die damaligen Verhältnisse besonders star-ken Servers auf Grund der sehr hohen Teilnehmerzahlen ab 2010 zu Syste-mausfällen kommen, die es erforderlich machten, den Ersatz-Server zu starten und damit auf den Datenbestand der vor-herigen Sicherung zurückzukehren; zwi-schenzeitliche Änderungen gingen dabei fast immer verloren.

Um das Gesamtsystem ausfallsiche-rer zu machen und den Datenbestand durchgehend aktuell zu halten, wurden im Rahmen des HSP2020-Projektes fünf leistungsfähige Rechner-Knoten für den Betrieb des E-Learning-Clusters ange-schafft. Mit der hierauf laufenden Soft-ware konnte die Open Source Software ILIAS ohne wesentliche Unterbrechung auf einer neuen Architektur implemen-tiert werden.

Neben der hohen Ausfallsicherheit und besseren Wartbarkeit brachte dieses neue System auch eine bessere Perfor-mance, die die Wartezeiten beim Aufruf einzelner Seiten erheblich reduzierte. Wesentliche Erfolgsfaktoren waren zudem die Auslagerung der ILIAS-Daten-bank auf einen Extra-Server – sie dient der Koordination aller Accounts, Kurse und Lernobjekte – sowie die Einbindung weiterer Extra-Server für die in ILIAS integrierten hochinteraktiven Lernange-boten wie Chat oder den Echtzeiteditor Etherpad. Gerade in diesem Bereich ent-steht durch die zunehmende Verbreitung kooperativer Lehr- und Lern-Szenarien eine Last, die bei steigenden Studieren-denzahlen ohne eine solche Architektur nicht zu bewältigen wäre. Den Zugang zu dem gesamten System bildet das

E-Learning Cluster und E-Klausuren

Ausgangssituation an der Philipps-Universität Marburg

Bereits seit 2007 hatte die Philipps-Uni-versität Marburg einen durchschnittli-chen Anstieg der Studierendenzahlen von über 5% pro Jahr zu verzeichnen, die mit rund 22.000 Erst-Studierenden im Wintersemester 2010/11 die bis dahin bestehenden Kapazitätsgrenzen der IT-Versorgung erreichen. Da basierend auf den bestehenden Modellrechnun-gen nicht mit einem Ende dieses Wachs-tums sondern vielmehr mit einem weite-ren Anstieg zu rechnen war, entschied sich die Universität Marburg dazu, die in der Lehre genutzten Dienste auf eine zukunftssichere technologische Basis zu migrieren. Die für den Ausbau der IT vorgesehenen Mittel des HSP 2020 sollten hierzu in vier korrespondierende Teilprojekte fließen, die den reibungslo-sen Ablauf der Lehr- und Lernprozesse langfristig sicherstellen. Den Kern die-ses Maßnahmenkatalogs bildet die Ent-wicklung eines E-Learning-Clusters, also eines cloud-ähnlichen Zusammenschlus-ses von Rechner-Knoten, auf dem die für die benötigten Online-Dienste erfor-derlichen Web-Server eingerichtet wer-den können. Dies gewährleistet, dass das Cluster bei Bedarf sogar im laufen-den Betrieb um weitere Rechner ergänzt und in seiner Kapazität erweitert werden kann.

Portierung der zentralen Lernplattform ILIAS auf ein E-Learning-Cluster

Vor dem im Folgenden beschriebenen Ausbau lief die bereits seit 2005 an der Universität Marburg eingesetzte Lern-plattform ILIAS auf einem einzelnen Server, dessen Dateisystem auf einem Netzwerkspeicher (SAN) angelegt war. Die für den Einsatz in der Lehre erfor-derliche Betriebssicherheit wurde durch einen baugleichen Server erreicht, der

Christian Dorn, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, E-Learning- Beratung WM³ - Weiterbildung Mittelhessen

„Ich habe mit Ilias erste Erfahrungen ge- macht, als ich mein Studium in Marburg 2004/2005 begann. Damals war es für mich eine wichtige Un- terstützung, dass ich auf seminarrelevan- te Dokumente an ei-nem zentralen Ort Zugriff hatte. Heute stehe ich als Dozent auf der anderen Seite und bin froh, dass ich meinen Studierenden durch Ilias zeitgemä- ße Formen der Leis-tungserbringung an-bieten kann, wie z. B. e-Portfolios oder Selbstlernmodule.

Page 34: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

34

Philipps-Universität Marburg

Lastverteilungs-Modul, das bestimmt, wann welcher nachgeschaltete Server angesprochen wird.

Ebenso wie der allgemeine Wandel der Didaktik die genannte Zunahme an kooperativen Lernangeboten fördert, bewirkt er auch eine Zunahme bei der Verwendung multimedialen Lehrmateri-als. Insbesondere die Einbindung hoch-auflösender Bilder und Videos stellte daher einen potentiellen Engpass dar, der im Marburger Cluster-Konzept durch die Bereitstellung von derzeit 90 Tera-byte in einem schnellen und flexiblen NetApp-Speicher-System vermieden wird.

Wie die Grafik zur LMS-Nutzung zeigt, erreichte ILIAS bis zum Jahr 2011 eine stetig zunehmende Verbreitung in der Lehre, die sich schließlich auf sehr hohem Niveau einpendelte. Mit dem Ausbau des LMS zu einem Cluster-Sys-tem mit einem Performancegewinn von derzeit 84% bestehen nun ausreichende Kapazitäten, um weit über 700 gleichzei-tige Zugriffe verarbeiten zu können und den weiterhin steigenden Studierenden-zahlen gerecht zu werden.

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

WS 5/6 WS 6/7 WS 7/8 WS 8/9 WS 9/10 WS 10/11 WS 11/12 WS 12/13 WS 13/14

LMS-Nutzung an der Philipps-Universität Marburg

Aktive ILIAS-Nutzer

Erst-Studierende

Page 35: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

35

Philipps-Universität Marburg

Ausbau des E-Klausuren-Service

Die Philipps-Universität Marburg bie-tet ihren Lehrenden und Studierenden seit dem Wintersemester 2009 die Mög-lichkeit an, Prüfungen in elektronischer Form durchzuführen. Die vom E-Klau-suren-Service angebotenen Leistungen umfassen neben der Bereitstellung der Infrastruktur (Räume und Klausur-PCs, Klausursystem ILIAS-EA) die Beratung und Schulung sowie technische und organisatorische Unterstützung der Prü-fer im Prüfungsprozess.

Anfang 2011 stand die Universität Mar-burg vor der Herausforderung, dass der bei der Organisation von E-Klausuren entstehende Aufwand angesichts der steigenden Studierenzahlen und Klau-suren nicht mehr mit dem vorhandenen Personal aufgefangen werden konnte. Um der stetig wachsenden Nachfrage aus den Fachbereichen zu begegnen, wurden daher mit Mitteln des Förderpro-gramms HSP 2020 zwei halbe Stellen für die Anwender- und Anwendungsbe-treuung im Marburger E-Klausuren Team geschaffen.

Zur organisatorischen Bewältigung der steigenden Nachfrage wurden zudem die Arbeitsabläufe des E-Klausuren-Verfah-rens optimiert. Zusätzliche Schnittstellen zwischen der Benutzerverwaltung und den elektronischen Prüfungssystemen ermöglichen nun den automatisierten Datenabgleich und sorgen für die nötige Sicherheit und die reibungslose Verwal-

tung von E-Klausuren. Eine leicht zu bedienende, standardisierte und sichere Browserumgebung sorgt dafür, dass die Prüfer vor Ort keine technischen Aufga-ben zu lösen haben, sondern sich ganz auf die Inhalte und die Prüfungsaufsicht konzentrieren können.

Dank einer Kooperation mit der Universi-tät Gießen und des dortigen gemeinsam genutzten Serverclusters stellte die auf-tretende Systemlast bisher keinen limi-tierenden Faktor für den reibungslosen Ablauf der E-Klausuren dar. Es bestand Anfang 2011 jedoch noch keine Redun-danz, mit der z. B. ein Ausfall der Netz-verbindung zwischen Marburg und Gie-ßen hätte aufgefangen werden können. Um die in absehbarer Zukunft benötigte, noch höhere Verfügbarkeit der E-Klau-sur-Anwendung erzielen zu können, wurde daher mit HSP2020-Geldern der Grundstein für eine redundante Server-infrastruktur an den beiden Standorten gelegt. Weiterhin wurde durch eine inten-sive Beteiligung innerhalb der ILIAS-Be-nutzer-Community dafür gesorgt, dass

Dr. Christine Schäfer, E-Learning- Koordinatorin am Dekanat Medizin

„Durch die automa-tisierte Teilnehmer-verwaltung und die abgesicherte Browser- Umgebung können wir uns bei einer E-Klau-sur voll und ganz auf die persönliche Be-treuung der Prüfungs-beteiligten vor Ort kon-zentrieren.“

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

9000

SoSe 2009 WiSe 2009/10 SoSe 2010 WiSe 2010/11 SoSe 2011 WiSe 2011/12 SoSe 2012 WiSe 2012/13 SoSe 2013

Prüfungsfälle im E-Klausur-Service der Universität Marburg

Marburg

Gießen

Page 36: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

36

Philipps-Universität Marburg

Durch die technische Ausdehnung der normalen Benutzerrechte von der Lern-plattform auf den Videoserver wird sichergestellt, dass die Aufzeichnungen in der Regel nur im geschützten Kurs-raum von den eigenen Studierenden abgerufen werden können. Wird dies aus didaktischen Gründen anders bevorzugt, können sie jedoch ebenso leicht größe-ren Gruppen zur Verfügung gestellt wer-den oder frei zugänglich sein.

Cluster-basierter Ausbau der Mail- und Datei-Server für Studierende

Auch auf den E-Mail- und Datei-Ser-vern bewirken die steigenden Studie-rendenzahlen einen starken Lastan-stieg. Wie in der zentralen Lernplattform kommt auch hier ein verändertes Nutzer-verhalten hinzu, das neben dem Einbin-den großer Anhänge auch hohe Zugriffs-zahlen mit mobilen Endgeräten bewirkt. In der Folge haben die für den studenti-schen E-Mail-Verkehr eingesetzten Ser-ver nicht nur einen wesentlichen Anstieg der Nutzungsfrequenz sondern auch des Datenvolumens zu bewältigen.

So wuchs die Anzahl studentischer Accounts zwischen Dezember 2011 und Dezember 2013 um ca. 13%. Im selben Zeitraum stieg die Anzahl der monatli-chen E-Mails um über 22%, während die Steigerung der Zugriffszahlen fast 52% und der Anstieg des dabei umgesetz-ten Datenvolumens sogar 72% betrug. Die Bewältigung dieser Zuwächse wurde durch die Bereitstellung virtueller Server auf dem Rechen-Cluster und zusätzli-chem Speicherplatz zur Ablage der Stu-dierenden-Profile sichergestellt. Zudem wurde den Studierenden eine neue funk-tionalere Web-Oberfläche angeboten, die neben der besseren Unterstützung von mobilen Endgeräten auch eine ver-besserte Handhabung der Groupware- Funktionen wie Kalender, Aufgabenpla-ner und Adressbücher ermöglicht.

die speziell für den E-Klausur-Betrieb benötigten Funktionen in den Haupt-zweig von ILIAS übernommen wurden, was den Wartungsaufwand des Systems weiter verringert.

Einrichtung einer cluster-basierten Unterstützung von Vorlesungsaufzeichnungen

Der Erfolg eines Services für Vorlesungs-aufzeichnung hängt maßgeblich davon ab, Engpässe rechtzeitig zu erkennen und durch entsprechende Maßnahmen zu umgehen. Für die Philipps-Universi-tät Marburg ergaben sich mit den stei-genden Studierendenzahlen und dem geplanten Ausbau derartiger Aufzeich-nungen drei Handlungsbereiche, näm-lich erstens die technische und organi-satorische Unterstützung der Lehrenden bei der Produktion, zweitens die Mög-lichkeit für Lehrende, ihre Aufzeichnun-gen jederzeit nach Ihren eigenen didak-tischen Konzepten zu publizieren, sowie drittens eine zeitgemäße und perfor-mante Distribution, die sowohl die benö-tigten Serverkapazitäten als auch die unterschiedlichen Client-Voraussetzun-gen berücksichtigt.

Da der maßgebliche Videoserver der Phi-lipps-Universität Marburg ohne direkte Koppelung an das Learning-Manage-ment funktionierte und seitens der Leh-renden bisher kaum nachgefragt wurde, entschied die Universität Marburg, zunächst die bereits vor 2011 bestehen-den Engpässe in den Publikationsabläu-fen und der technischen Distribution zu beheben. So wurde das zuvor beschrie-bene ILIAS-Cluster um einen weiteren, auf die Auslieferung von Videos optimier-ten Server ergänzt, der aus Benutzersicht gänzlich in die ILIAS-Oberfläche integ-riert ist, dabei jedoch Aufzeichnungen als Abruf-Videos für nahezu alle Endgeräte – vom PC bis zum Smartphone – auslie-fert. Zur einfacheren Handhabung wurde hierfür in ILIAS ein neues Lernobjekt ent-wickelt, mit dem die Lehrkräfte ohne wei-teren Aufwand Videoaufzeichnungen mit bis zu 2 GB Größe hochladen können.

Page 37: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

37

Hochschule Fulda

Dadurch wurden 30 zusätzliche Stu-dienplätze geschaffen. Die besondere Herausforderung bei diesem Studien-gangsmodell stellt die berufsbegleitende Ausrichtung dar. Um diesen Anforderun-gen zu begegnen, wurde ein blockorien-tiertes Modulkonzept etabliert. Dadurch können sich die Studierenden neben ihrer Berufstätigkeit auf ein Thema kon-zentrieren. Eine intensive Planung und Absprache der Lehrenden der unter-schiedlichen Module stellt die Möglich-keit des Transfers in die Praxis sicher. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Bereit-stellung von multimedialen Lehrmate- rialien und die Betreuung der Studieren-den während der Onlinephasen ihres Studiums. Dadurch ergibt sich eine enge Verzahnung mit der folgenden Maß-nahme.

Erstellung von multimedialen Lernmaterialien und Einsatz neuer Medien in bestehenden Studiengängen

Hochwertige elektronische Lehrmateri-alien haben nachweislich eine längere Nutzungsdauer und führen nachhaltig zu einem besseren Lernerfolg bei Stu-dierenden als einfache Textdokumente. Daher werden durch das zentrale E- Learning-Labor diese multimedialen Lehrmaterialien in möglichst hoher Qua-lität und didaktischer Nutzbarkeit produ-ziert. Dazu gehören neben Lehrfilmen, z. B. Einführung in die Laborarbeit, Vor-stellung von Messinstrumenten und der

Onlinestudiengänge Lehrveranstaltungsaufzeichnungen E-Tutorinnen und E-Tutoren

Ausgangssituation an der Hochschule Fulda

Die Förderung des E-Teaching im Rahmen des Hochschulpaktes 2020 (HSP2020) kam im Jahr 2011 zum genau richtigen Zeitpunkt. Die steigenden Stu-dierendenzahlen durch die ersten doppel- ten Abiturjahrgänge und die Aussetzung der Wehrpflicht begann sich abzuzeich-nen. Die im Leitbild der Hochschule Fulda (HFD) verankerte fachlich berufs-orientierte Qualifikation in Aus- und Wei-terbildung forcierte den Auf- und Ausbau von Online- bzw. Blended Learning-Stu-diengängen. Das seit mehreren Jahren etablierte zentrale E-Learning-Labor kam an seine Kapazitätsgrenzen und die Nach- frage nach Beratung und Unterstützung bei der elektronisch unterstützten Lehre stieg im gleichen Maß wie der Bedarf an mul-timedialen Lehrmaterialien. Daher waren schon einige Maßnahmen in der Vorbe-reitung, die sich dann durch die zusätzli-che Förderung im Rahmen des HSP2020 umsetzen ließen. Im Einzelnen waren das die im Folgenden beschriebenen.

Einrichtung des dualen und berufsbegleitenden Blended Learning-Studiengangs „Bachelor of Science: Sozialinformatik“

Der Studiengang konnte durch die zusätzlichen Mittel planungsgemäß zum Wintersemester 2011/2012 seinen Lehr-betrieb aufnehmen.

Prof. Dr. Jan- Torsten Milde, Fachbereich Ange-wandte Informatik

„Die Unterstützung durch die E-Tuto-ren steigert deutlich die Qualität der Be-treuung im Bereich der Blended Lear-ning-Studiengänge. So konnte ich mich z. B. bei der wöchentli-chen Onlinesprech-stunde im Studien-gang Sozialinformatik auf die fachliche Seite der Anfragen konzen-trieren, während sich eine E-Tutorin um die Administration der Software und die Kommunikation im Chat gekümmert hat.“

Page 38: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

38

Hochschule Fulda

der Studiengänge mit hohen Online-An-teilen eingesetzt. Das Konzept stieß auf reges Interesse seitens der anderen hes-sischen Hochschulen.

Ausbau der Lehrveranstaltungs- aufzeichnungen und Verbesserung der technischen Infrastruktur für synchrone Lehrszenarien

Durch den Aufbau eines weiteren Sys-tems zur Lehrveranstaltungsaufzeich-nung konnte die Anzahl der Aufzeichnun-gen von 114 h im Sommersemester 2012 auf 229 h im Wintersemester 2013/2014 gesteigert werden. Die obligatorischen Evaluationen zu Veranstaltungen mit elektronischer Unterstützung zeigen deutlich, dass der Wunsch nach aktu-ellem Videomaterial zur Nachberei-tung einzelner Veranstaltungen, aber auch zur Prüfungsvorbereitung ganzer Module weiter steigend ist. Dabei ist der Aufwand für qualitativ hochwertige Auf-zeichnungen und deren Distribution nicht zu unterschätzen. Durch den Einsatz von 2-4 ferngesteuerten Kameras und die Einbindung von Präsentationsgerä-ten kann der Fokus aktiv auf die wesent-lichen Lerninhalte gerichtet werden. Die Lernenden erfahren so eine zusätzliche aktive Unterstützung beim Lernen. Durch den Einsatz eines hochperformanten Streaming-Servers können die Aufzeich-nungen nicht nur in hoher Qualität als Stream und Download den Studierenden zur Verfügung gestellt werden, sondern auch zur Übertragung in andere Veran-staltungsräume, bzw. in das Internet vor-gehalten werden. Das gesamte System ist so ausgestaltet, dass es weitestge-hend von studentischen Hilfskräften betreut wird, so dass eine Weiternutzung ohne weitere Förderung ohne Einschrän-kungen möglich ist.

Umgang mit Chemikalien, auch Anima-tionen, interaktive Lernerfolgskontrollen, Pod- und Screencasts. Aber die Mate-rialbereitstellung ist nur eine Form der Unterstützung. Wesentlich ist auch die Begleitung des Lernens durch die Leh-renden während der Onlinephasen, die, insbesondere bei den Blended Lear-ning- und Online-Studiengängen, beson-ders umfangreich sind. Unterstützt wer-den die Lehrenden dabei durch speziell geschulte E-Tutorinnen und E-Tutoren. Dazu wurde im Rahmen der zentra-len Tutorenqualifizierung ein Programm entwickelt, welches regelmäßig Studie-rende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Lehrende mit den Besonderheiten der elektronisch unterstützten Lehre ver-traut macht. Eine kurze Präsenzveran-staltung festigt die Lerngemeinschaft, in der dann in sieben Online-Einheiten das Wissen aufgebaut und praxisnah in Lehr-/Lernszenarien vertieft werden kann. Seit der ersten Durchführung im Sommerse-mester 2012 haben sich 37 Personen für die Qualifizierung angemeldet. Dieser sogenannte Two-Level-Support durch Lehrende sowie E-Tutorinnen und E-Tu-toren hat sich insbesondere beim Studi-engang „Bachelor of Science: Sozialin-formatik“ bewährt und wird inzwischen in fast allen Fachbereichen im Rahmen

Nena Zimmermann, Studentin im Studiengang „Digitale Medien“, 5. Semester

„Obwohl ich die Grundlagenveranstal- tung „Nachrichtentech- nik“ besucht habe, bin ich dankbar für die Bereitstellung der Lehrveranstaltungs-aufzeichnungen. Damit kann ich den Lernstoff gut in mei-nem eigenen Tempo nacharbeiten.“

Benjamin Fischer, Student im Studiengang „Inter-nationale BWL“, 3. Semester

„Die interaktiven Ler-nerfolgskontrollen wir- ken sich mehrfach po- sitiv auf mein Studi-um aus. Durch das abschnittsweise, in-haltsbegleitende Frei-schalten der einzel-nen Tests werde ich das ganze Semester über motiviert, mich mit den Lerninhalten auseinander zu set-zen und zum Schluss kann ich mich damit optimal auf die Klau-sur vorbereiten.“

Prof. Dr. Marc Birringer & Inga Richter, Fachbereich Oecotrophologie

„Wir sind von den drei Lehrfilmen, die wir durch die professionelle Umsetzung des E-Learning Teams für den Laborbereich Biochemie erstellen konnten, sehr begeistert und erfahren dadurch große Unterstützung in der Lehre am Fachbereich Oecotrophologie. Wir geben den Studierenden hiermit die einmalige Möglichkeit, verschiedene Labortechniken auf diese Weise zu vertiefen.

Durch die Verknüpfung mit Übungsaufgaben er-möglichen die Lehrfilme eine gute Vorbereitung auf die verschiedenen Laborübungen und entlas-ten gleichzeitig die Laborkapazitäten. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen sind wir hochmoti-viert weitere Lehrfilme zu erstellen.“

Page 39: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

39

Universität Kassel

gung der sonst als Seminarraum genutzt wird. Die E-Klausursoftware Question Mark Perception wird auf einem gesi-cherten Server im IT-Servicecenter der Universität Kassel gehostet.

Betrachtet man das WiSe 10/11 und SoSe 11 als Test- und Einführungs-phase, ist ausgehend von den für das WiSe 13/14 vorliegenden Anmeldungen von 3.510 im Vergleich zu den im WiSe 11/12 1.332 geschriebenen Klausurfäl-len eine Steigerung um 164% zu ver-zeichnen, die Fallzahlen haben sich also mehr als verdoppelt.

Nach der für Mai 2014 geplanten Eröff-nung des festen E-Assessment-Centers können semesterbegleitend E-Assess-ments und Self-Assessments durchge-führt werden. Dies lässt eine steigende Nachfrage erwarten. Bereits für Mai 2014 sind Zulassungsklausuren für den Studiengang Master Psychologie mit 1.000 Teilnehmern geplant.

E-Assessment-Center WLAN Ausbau Lehrveranstaltungsaufzeichnung

Ausgangssituation an der Universität Kassel

Mit der Anzahl der Studierenden an der Universität Kassel nimmt auch deren Vielfalt zu. Dies stellt Studium und Lehre vor die Herausforderung, eine Vielfalt an Lernwegen und Zugängen zur Wissen-schaft anzubieten. Um dieser Heraus-forderung zu begegnen und den Studie-renden weiterhin ein kompetenz- und studierendenorientiertes sowie berufs-befähigendes wissenschaftliches Studi-enangebot zu machen, setzte die Uni-versität Kassel im Zuge der E-Learning Maßnahmen im HSP 2020 die im Fol-genden beschriebenen Maßnahmen um.

Einrichtung eines festen E-Assessment-Centers

Im WiSe 10/11 eröffnete die Universi-tät Kassel ihr mobiles E-Klausur-Cen-ter. Während der vorlesungsfreien Zeit stehen 80 Prüfungsplätze, ausgestattet mit Laptop, Maus, Kopfhörer und Sicht-schutzfilter in einem Raum zur Verfü-

Prof. Dr. Andreas Hänlein, Vizepräsident der Universität Kassel

„Die Entwicklung der technischen Möglich-keiten im E-Learning schreitet weltweit ra- sant voran. Die Inves-titionen des Landes Hessen ermöglichen es uns, die notwendi-ge E-Learning Infra- struktur aufzubauen und anzupassen. Da- durch können wir bes-ser mit einem die Be-darfe der modernen Studierendengenera-tion berücksichtigen-den Studienangebot auf die steigende Zahl der Studierenden re- agieren. Mit der sinn- vollen Integration des E-Learning in Prä-senzangebote kann das Studium kompe-tenz- und studieren- denorientierter, bar-rierefreier und famili-engerechter werden.“

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

WS 10/11 SS 11 WS 11/12 SS 12 WS 12/13 SS 13 WS 13/14

Entwicklung der E-Klausurzahlen

Page 40: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

40

Universität Kassel

Ziel des WLAN-Ausbaus ist es, allen Stu-dierenden der Universität Kassel einen flächendeckenden Zugriff auf das Inter-net zu ermöglichen.

Mit den im Rahmen des HSP 2020 zur Verfügung gestellten Mitteln wurden insgesamt 490 Cisco Access Points beschafft, von denen 385 bereits einge-baut wurden. Mit den Access Points wur-den bislang die Standorte Witzenhausen, die Kunsthochschule, Teile des Stand-orts Wilhelmshöher Allee und weite Teile am Holländischen Patz ausgestattet. Der Standort Heinrich-Plett-Straße wird aktu-ell mit Access Points ausgebaut.

Ausbau des WLAN-Netzes

Zu den von den Studierenden bereits für das Lernen seit längerem genutz-ten Netbooks und Notebooks ist eine neue Geräteklasse hinzugekommen - die Tablet-PCs. Viele Eigenschaften die-ser Geräte (leicht, mobil, flach, lautlos, jederzeit einsatzbereit, context-adap-tiv) unterstützen den Einsatz aktivieren-der Methoden, wie z. B. Abstimmungen in großen Veranstaltungen. Vorausset-zung für die Realisierung dieser Lernfor-men innerhalb der Universität ist ein sta-biler Zugang zum Internet. Die bisherige WLAN-Infrastruktur der Universität Kas-sel war für eine derart intensive Nutzung nicht geeignet und wurde im Rahmen des Projektes ausgebaut.

Prof. Dr. Ute Clement, Berufliche Aus- und Weiterbildung

„Aus unserer Sicht gibt es zwei entschei-dende Vorteile von E-Klausuren: Ers- tens: Die Studieren-den müssen nicht mehr mit der Hand schreiben. Und zwei-tens: Wir müssen kei-ne handgeschriebe-nen Klausuren mehr lesen. Bei einer Zahl von etwa 1.000 Klau-surseiten pro Jahr ist das ein unschätz-barer Vorteil nicht nur hinsichtlich der Arbeitseffizienz, son-dern auch hinsichtlich der Objektivität und Qualität von Korrek-turen.“

Prof. Dr. Berhard Sick, Intelligent Embedded Systems

„In vielen Studienfä-chern, wie beispiels-weise in der Infor-matik, können mit E-Klausuren Kompe-tenzen geprüft wer-den, die anders nicht prüfbar sind.“

Page 41: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

41

Universität Kassel

Prof. Dr. Rita Borromeo-Ferri, Mathematikdidaktik

„Die WebApp er-möglicht kognitive Aktivierung von über 140 Studierenden in der Vorlesung. Wenn sich sonst nur we-nige auf eine Frage melden, dann ant-worten mir jetzt fast alle. Als Dozentin habe ich somit auch die Chance auf einen Blick etwa Vorwis-sen abzufragen oder zu diagnostizieren, was noch nicht ver-standen wurde. Das ist eine Chance und eine Herausforderung zugleich!“

Im Vergleich des Sommersemesters 2013 mit dem Wintersemester 2013/14 ist nach dem Ausbau des WLAN-Netzes die Zahl der Zugriffe deutlich gestiegen ist. Es sind 75% mehr Zugriffe zu ver-zeichnen. Gleichzeitig ist das Volumen der über das WLAN gesendeten Daten um 53% gestiegen.

Besonders deutlich bildet sich der Effekt im jährlichen Vergleich einer Kalender-woche (KW) ab. Die Zahl der Zugriffe in der Kalenderwoche 11 des Jahres 2014 lag fast doppelt so hoch wie die Zahl der Zugriffe in der KW 11 des Vorjahres. Gleiches bildet sich für die Erhöhung des Datenvolumens ab.

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

Mo Di Mi Do Fr Sa So

2013

2014

Anzahl WLAN Zugriffe KW 11

0100200300400500600700800900

1000

Mo Di Mi Do Fr Sa So

2013

2014

Datenvolumen (IN/OUT Gesamt in GB)

Semester Anzahl WLAN-Zugriffe Datenvolumen (IN/OUT Gesamt in GB)

SoSe 2013 520.597 75.456

WiSe 2013/14 908.624 115.198

Steigerung 75% 53%

KW 11 Anzahl WLAN-Zugriffe Datenvolumen (IN/OUT Gesamt in GB)

11.03. - 17.03.2013 14.427 2.672

10.03. - 16.03.2014 28.623 5.135

Steigerung 98% 92%

Page 42: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

42

Universität Kassel

schlägt sich zum einen in der Bildqua-lität (Auflösung) und Verfügbarkeit auf mobilen Endgeräten nieder, zum ande-ren in der gesamten Servicequalität. Die aktuellen Umrüstungen und standardi-sierten Workflows gewährleisten eine hohe Ausfallsicherheit und eine deut-lich schnellere Distribution der Aufzeich-nungen. Ebenfalls lässt sich der Einsatz von Hilfskräften effizienter und kostenop-timiert gestalten, perspektivisch sogar stark reduzieren und somit auch die für die Lehrenden entstehenden Kosten bei wachsender Qualität deutlich reduzieren.

2013 wurden insgesamt 33 Lehrveran-staltungsaufzeichnungen und -übertra-gungen in Vorlesungen und Seminaren in einem Umfang von 950 Aufzeich-nungsstunden, verteilt auf drei Hoch-schulstandorte und acht von elf Fach-bereiche, aufgezeichnet. Die Zahl der in diesen Veranstaltungen angemeldeten Studierenden liegt bei 9.964.

Die erwartete Kostenreduzierung sowie die verstärkte Entwicklung didaktisch sinnvoller Einsatzszenarien von Lehrvi-deos in der Hochschullehre und entspre-chende Beratung und Begleitung der Lehrenden, lassen eine Zunahme der Aufzeichnungen und Produktionen sowie Nutzung durch die Studierenden in den kommenden Semestern erwarten.

Björn Sorger, Studierender des Faches Soziale Arbeit, 9. Fachsemester

„Die Vorlesungsauf-zeichnungen bieten mir mehr Freiheit und Flexibilität in der Ge-staltung meines Stu-diums. Studium und Nebenjob lassen sich so besser miteinan-der vereinbaren. Ich finde die Aufzeich-nungen zudem beim Lernen sehr hilfreich, da ich mir schwie-rig zu verstehende Vorträge erneut an-schauen kann.“

Lehrveranstaltungsaufzeichnung und -übertragung

Vor Beginn des Projektes wurden mit ins-gesamt vier mobilen Einheiten Lehrver-anstaltungen an der Universität Kassel aufgezeichnet und in unterschiedlichen Formaten zur Verfügung gestellt. Damit können die Studierenden Lehrveranstal-tungen nachholen, vor- und nachberei-ten oder sich zielgerichtet auf Klausuren vorbereiten. Zudem wird die Live-Über-tragung ins Netz bzw. in einen zweiten Hörsaal angeboten und durch die Bereit-stellung der Vorlesungsaufzeichnungen im Netz ein orts- und zeitunabhängiges Studieren unterstützt.

Um diesen Service medientechnisch zu aktualisieren und zu erweitern, wurde im Rahmen des Projektes eine weitere Auf-zeichnungseinheit angeschafft. Als lang-fristige Lösung werden HD-Kameras in den Hörsälen fest installiert, die die Auf-zeichnung aus der ebenfalls im Rahmen des Projektes im Servicecenter Lehre neu eingerichteten und mit neuester IT ausgestatteten Medienzentrale möglich machen.

Im Rahmen der HSP2020-E-Learning Maßnahmen konnten die technischen Komponenten bzgl. der Aufzeichnung- und Übertragung von Lehrveranstaltun-gen deutlich verbessert werden. Dies

Page 43: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

43

Kompetenznetz E-Learning Hessen

Maßnahmen

Zentrale Maßnahmen des Kompetenz-netzes sind ein regelmäßiger Erfahrungs-austausch der operativ für E-Learning an den Hochschulen Verantwortlichen. Ein Austausch der Lehrenden über Hoch-schulgrenzen hinweg erfolgt in landes-weiten Fachforen. Die Fachforen haben einen methoden-, fach- oder medienspe-zifischen Austausch in Bezug auf E-Le-arning-Formen zum Ziel. Mit dem Portal www.e-learning-hessen.de wird Trans-parenz über die verschiedenen Aktivitä-ten geschaffen.

Organisation

Im Auftrag des Ministeriums übernimmt das Hessische Telemedia Technolo-gie-Centrum (httc e.V.) in Darmstadt eine zentrale, koordinierende Rolle innerhalb des Kompetenznetzes E-Learning Hes-sen.

Förderung

Von Beginn an wurden das Kompetenz-netz E-Learning Hessen und seine ein-zelnen Elemente durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Vernetzung, Austausch und Transparenz

Ausgangssituation

Im Kompetenznetz E-Learning Hessen vernetzen sich die E-Learning-Erfah-rungsträger an den Hessischen Hoch-schulen seit dem Jahr 2002.

Lehrende an allen Hessischen Hoch-schulen sowie die MitarbeiterInnen der für E-Learning zuständigen Kompetenz-zentren sammeln regelmäßig vielfäl-tige Erfahrungen mit dem Einsatz neuer Medien und Kommunikationstechno-logien in der Lehre. Sie bereiten unter-schiedlichste Lehrinhalte für die Studie-renden elektronisch und multimedial auf und erproben neue Formen des Leh-rens und Lernens. Der dabei angehäufte Erfahrungsschatz schlummert vielfach im Verborgenen.

Das Kompetenznetz „e-learning-hessen.de“

will dieses Know-how zum Nutzen aller an E-Learning-Aktivitäten Beteiligten und Interessierten transparent und zugäng-lich machen. Ein Erfahrungsaustausch, die gegenseitige Nutzung von Lernin-halten aber auch weiterführende Koope-rationen werden durch die Angebote des Kompetenznetzes angeregt. Paral-lele Entwicklungen werden vermieden, indem einzelne Angebote einer Hoch-schule allen anderen Hochschulen zur Verfügung stehen. Das Kompetenznetz richtet sich an die Lehrenden sowie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kompetenzzentren an den verschiede-nen Hochschulen.

Page 44: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

44

E-Learning im Hochschulpakt 2020

Technische Universität Darmstadt

Christian Hoppe [email protected]

T. 06151 16 - 71095

F. 06151 16 - 71198

www.e-learning.tu-darmstadt.de/

E-Learning Arbeitsgruppe im

Hochschulrechenzentrum

Mornewegstr. 30

64293 Darmstadt

Hochschule Darmstadt

Dr. Peter Bünger [email protected]

T. 06151 16 - 8833

F. 06151 16 - 9999

www.h-da.de/studium/e-learning

Medienzentrum

Schöfferstr. 8

64295 Darmstadt

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Prof. Dr. Detlef Krömker [email protected]

T. 069 798 - 24600

F. 069 798 - 24603

www.megadigitale.uni-frankfurt.de/

studiumdigitale

Robert-Mayer-Str. 10

60325 Frankfurt am Main

Frankfurt University of Applied Sciences

Kirsten Lauer [email protected]

T. 069 1533 - 2776

F. 069 1533 - 2754

www.fh-frankfurt.de/elearning

Koordinations- und Beratungsstelle Medien-

gestütztes Lernen und Lehren

Nibelungenplatz 1

60318 Frankfurt

Ansprechpartnerinnen und AnsprechpartnerHochschule RheinMain

Eric Laubmeyer [email protected]

T. 0611 9495 - 1542

F. 0611 44 46 96

www.hs-rm.de/ez

eLearning Zentrum

Kurt-Schumacher-Ring 18

65197 Wiesbaden

Justus-Liebig-Universität Gießen

Ralf P. Frenger [email protected]

T. 0641 99 - 13090

F. 0641 99 - 13099

www.uni-giessen.de/komm/

Koordinationsstelle Multimedia (KOMM)

Heinrich-Buff-Ring 44

35392 Gießen

Technische Hochschule Mittelhessen

Wibke Fuhrberg [email protected]

T. 06031 604 - 254

F. 06031 604 - 180

www.thm.de/iww/e-learning

IWW - Interne Wissenschaftliche

Weiterbildung -

Hochschuldidaktik und E-Learning

Wiesenstraße 14

35390 Gießen

Philipps-Universität Marburg

Haymo Hinz [email protected]

T. 06421 28 - 23533

F. 06421 28 - 26994

www.uni-marburg.de/neue-medien

Lenkungsgruppe Neue Medien in der Lehre

Hans-Meerwein-Str.

35032 Marburg

Hochschule Fulda

Hans-Martin Pohl [email protected]

T. 0661 9640 - 9554

F. 0661 9640 - 7419

www.hs-fulda.de/elearning

Dienstleistung Lehre und Studium

Marquardstraße 35

36039 Fulda

Universität Kassel

Dr. Christiane Borchard [email protected]

T. 0561 804 - 7134

F. 0561 804 - 7146

www.uni-kassel.de/go/scl/

Servicecenters Lehre

Arnold-Bode-Str. 10

34127 Kassel

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Dr. Werner Nickel [email protected]

T. 0611 32 - 3419

F. 0611 32 - 3550

www.hmwk.hessen.de

Rheinstraße 23-25

65185 Wiesbaden

httc e.V.

Ass. Jur. Jan Hansen [email protected]

T. 06151 16 - 6154

F. 06151 16 - 6152

www.httc.de

Rundeturmstr. 10

64289 Darmstadt

Page 45: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

45

Kennzahlen

Kennzahlen Technische Universität Darmstadt

Über die drei Semester, in denen die E-Tandems an den Fachbereichen tä-tig gewesen sind, wurden insgesamt ca. 200 Beratungsgespräche sowie 65 Schulungen zum Einsatz von E-Learning Instrumenten geleistet. Weiterhin wur-den insgesamt ca. 240 Supportanfragen bearbeitet und die Lehrenden bei Bedarf anschließend weiter betreut.

Insgesamt wurden von Wintersemester 2012/13 bis Wintersemester 2013/14 mit den neuen Aufzeichnungssets über 100 Veranstaltungen aus verschiedensten Fachgebieten aufgezeichnet – im Ergeb-nis ca. 1.250 Vorlesungsvideos à 90 Mi-nuten.

Auf OpenLearnWare können mittlerwei-le ca. 2.000 Einzelmaterialien aus neun Fachbereichen abgerufen werden.

• Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (FB 1)• Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften

(FB 2)• Humanwissenschaften (FB 3)• Mathematik (FB 4)• Physik (FB 5)• Bau- und Umweltingenieurwissenschaften

(FB 13)• Architektur (FB 15)• Maschinenbau (FB 16)• Informatik (FB 20)

0

5

10

15

20

25

30

35

40

WiSe 2012/13 SoSe 2013 WiSe 2013/14

Aufzeichnungen mit neuer Technik

4361

88

16

94

137

13

34

18

0

20

40

60

80

100

120

140

160

WiSe 12/13 SoSe 13 WiSe 13/14

Persönliche Beratung Technischer Support

Schulungen

11

280

83

328

119

2 5

671

512

0

100

200

300

400

500

600

700

800

FB 01 FB 02 FB 03 FB 04 FB 05 FB 13 FB 15 FB 16 FB 20

Materialveröffentlichungen nach Fachbereichen

Page 46: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

46

thematik und Physik. Entsprechend verschieden ist die Gesamtzahl der Vorlesungen und folgend auch die Anzahl der eLectures in den verschiedenen Fachbereichen.

Kennzahlen Goethe-Universität Frankfurt

Verteilung der Vorlesungaufzeichnungen

Die Veranstaltungsform „Vorlesung“ hat in den ver-schiedenen Fächern eine sehr unterschiedliche Bedeutung; eher gering in den Sozial- und Geis-teswissenschaften, dominierend in Informatik, Ma-

Fachbereich SoSe 10

WS 10/11

SoSe 11

WS 11/12

SoSe 12

WS 12/13

SoSe 13

WS 13/14

Sum-me

Rechtswissenschaften 1 1

Wirtschaftswissenschaften 6 2 5 2 2 7 4 28

Sozialwissenschaften 1 2 2 1 4 5 15

Erziehungswissenschaften 1 2 3 4 5 2 2 19

Psychologie und Sportwissenschaften 2 1 1 1 3 3 8 19

Evangelische Religion 1 3 2 6

Katholische Religion 1 1 1 1 2 6

Philosophie und Geschichte 2 1 3 2 2 10

Sprach- und Kulturwissenschaften 9 1 5 1 4 4 24

Neuere Philologien 3 2 1 5 11

Geowissenschaften / Geographie 1 2 1 1 1 1 1 8

Informatik und Mathematik 1 5 11 13 13 13 18 20 94

Physik 6 4 10 8 11 15 12 66

Biochemie, Chemie und Pharmazie 2 3 3 4 4 7 3 7 33

Biowissenschaften 3 1 1 1 4 3 5 18

Medizin 1 2 1 4

Summe 3 30 31 50 42 50 68 78 352

Teilergebnisse aus den Evaluationen

Die Nutzung der eLectures wurde mehrfach evalu-iert, schwerpunktmäßig im WiSe 11/12 (1.183 Stu-dierende und 19 Lehrende) und aktuell im WiSe 13/14 (3.281 Studierende und 37 Lehrende). Stu-dierende nutzen digitale Medien sehr unterschied-lich, je nach Fähigkeiten, Einstellungen, Lern-verhalten und Erfahrungen. Einige interessante Ergebnisse aus der jüngeren Befragung:

1. Als erstes lässt sich die Hypothese stützen,dass die leistungsstarken Studierenden eLectu-res intensiver nutzen, als leistungsschwächere.

2. Studierende mit hoher Fachkompetenz nutzendie eLectures zur Wiederholung auch nachdem Besuch einer Präsenzveranstaltung sig-nifikant häufiger als Studierende mit geringerFachkompetenz.

3. Die leistungsschwächeren Studierenden redu-zieren aufgrund des eLecture-Angebotes ihreBesuche der Präsenzveranstaltung viel deutli-cher, nutzen anschließend das Angebot weni-ger intensiv, wohingegen die leistungsstarkenStudierenden überwiegend das vollständigeLernangebot (Präsenzveranstaltung und eLec-tures) nutzen.

Page 47: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

47

Kennzahlen

In Freitextantworten (insgesamt 2.470 Kommenta-re) in der jüngeren Untersuchung wurden insbeson-dere folgende Stärken hervorgehoben:

In der Kategorie individuelle Lerngestaltung fanden sich folgende Angaben: Die Studierenden können pausieren wann sie wollen, nachschlagen - auch um Notizen (n=248) zu ergänzen und bei Fragen/Unklarheiten (n=155) die Vorlesung (teilweise) noch einmal wiederholen, um ihr Wissen zu festi-gen (n=397) und auch, um sich gut auf Klausuren/Prüfungen vorzubereiten (n= 64). Kriterien, wie die Möglichkeit nach Belieben vor- und zurück zu spu-len (n=68) sowie das eigene Lern-(Tempo) (n=140) zu bestimmen, werden ebenfalls als Elemente indi-viduellen Lernens hervorgehoben.

Neben der individuellen Lerngestaltung, betonen die befragten Studierenden die Option zur flexib-len Zeiteinteilung (n=224) als äußerst positiv. Wei-tere Nennungen in dieser Kategorie sind Zeitnot/Zeitmangel (n=44) oder auch Zeitersparnis (n=20). Die Sicherheit auch wirklich nichts zu verpassen (n=77) und die gleichzeitige Verfügbarkeit (n=57) der eLectures werden des Weiteren als klare Vor-teile hervorgehoben. eLectures werden als genuine Verbesserung des Studienalltags angesehen. Die HäufigkeitderNennungenzeigen,dassdieseinerder entscheidenden Aspekte im Kontext der eLec-ture-Nutzung ist.

krastination) durch das eLecture-Angebot zu verstärken.

6. Ein Großteil (knapp 80%) nutzt das eLec-ture-Angebot zu Hause, 10% an der Universität und ebenfalls 10% nutzen die eLectures über-wiegend unterwegs.

7. Der Anteil an Studierenden, die angeben, die eLectures gar nicht zu nutzen, ist in allen drei Leistungsgruppen gleich groß, ca. 14%.

8. Insgesamt geben über die Hälfte (51%) aller Befragten an, die Veranstaltung überwiegend mit Texten vor- und nachzubereiten, 35% nut-zen Texte und eLectures zu gleichen Teilen und 14% gaben an, überwiegend das eLecture-An-gebot zur Vor- und Nachbereitung zu nutzen.

4. Die leistungsstarken Studierenden bereiten ei-nerseits signifikant häufiger auch ohne eLec-ture die Veranstaltung nach, also mit anderen Materialien, sie wünschen sich andererseits deutlichhäufigerauchfürandereVeranstaltun-gen eLectures zur Verfügung zu haben.

5. Die leistungsstärkeren Studierenden nehmen stärker eine Erleichterung im Studienalltag durch das eLecture-Angebot wahr, d. h. die leistungsstärkeren Studierenden sind in der Lage, das diversifizierte Lernangebot effektivfür ihre Zwecke zu nutzen. Dagegen ist genau diese Kompetenz bei leistungsschwächeren Studierenden geringer ausgeprägt. Für einen Teil dieser Studierenden besteht die Gefahr, eine Neigung zum Aufschiebeverhalten (Pro-

Die Veranstaltungen zuhause vor- und nachzube-reiten (n=132), da die Lautstärke im Hörsaal (n=60) Probleme bei der Konzentration verursacht, veran-lasste einige Studierende zu der Aussage, durch die Möglichkeit in Ruhe den Lernstoff durchgehen zu können, auch eine bessere Lernfähigkeit mit eLectures(n=83) zu erreichen. Die Aufmerksamkeit in der Vorlesung selbst wird zudem durch das Ange-boterhöht,daderKonfliktzwischenAufpassenundMitschreiben entschärft wird (n=12).

Neben den bisher genannten Faktoren, warum Studierende das eLecture-Angebot nutzen, sind es selbstverständlich auch die äußeren Umstän-de, wie die Überschneidung von Veranstaltun-gen (n=165), das Pendeln zwischen den Campus (n=93), Krankheit (n=195) oder auch (Studenten-)Jobs (n=47) sowie diverse andere Termine (n=97), die dazu führen, dass sich die Studierenden mehr und mehr auf das eLecture-Angebot verlassen. So ist es natürlich gelegentlich auch die Motivation, an der es hapert, weil die Studierenden einfach mal zu bequem (n=17) sind oder die Veranstaltung an einem ungünstigen Veranstaltungszeitpunkt (n=24) stattfindet.

Detaillierte Ergebnisse sind publiziert in Tillmann, A., Bremer, C. & Krömker, D. (2012). Einsatz von eLectures als, Ergänzungsangebot zur Präsenzlehre. Evaluationsergebnisse eines mehrperspektivischen Ansatzes. (S.235-249). In: Thomas Köhler, Jörg Neumann (Hrsg.), Wissens-gemeinschaften: Digitale Medien – Öffnung und Offenheit in Forschung und Lehre. Münster: Wax-mann.

Page 48: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

48

Kennzahlen Frankfurt University of Applied Sciences

Zugriffe auf die aufgezeichneten Vorlesungen

In der Abbildung wird die Zahl der täg-lichen Zugriffe auf die Vorlesungsauf-zeichnungen dargestellt. In Spitzen-zeiten, insbesondere in der Phase der Prüfungsvorbereitung, wurden bis zu 830 Zugriffe pro Tag verzeichnet.

Aufgezeichneten Veranstaltungen in Relation zur Seminarteilnehmerzahl

Die Tabelle zeigt die Anzahl der aufge-zeichneten Lehrveranstaltungen pro Se-mester. Ab dem WiSe 12/13 fand eine Zählung der Teilnehmer/-innen, die zu Beginn und am Ende des Semesters in der Präsenzveranstaltung anwesend waren, statt. Die Lehrveranstaltungen sind an Fach-hochschulen kleiner als an Universitä-ten. Daher wurde die nötige Mindestteil-nehmerzahl für die Durchführung einer Aufzeichnung auf 20 Studierende pro Veranstaltung herabgesetzt. Auch wenn die Teilnehmer/-innenzahl in den aufgezeichneten Lehrveranstaltun-gen von 2011-2014 gesunken ist, konnte die Zahl der Zugriffe auf dem Medien-server deutlich gesteigert werden. Die Nutzungsintensität hat also insgesamt deutlich zugenommen. Inzwischen wird auch verstärkt auf Aufzeichnungen aus den vorangegangenen Semestern für die Unterrichtsvorbereitung zugegriffen.

Ausbau des W-LAN

Die Zahl der Anmeldungen an den Ac-cess Points der Hochschule ist deutlich gestiegen. In Spitzenzeiten gibt es bis zu 1.764 zeitgleiche Logins. Im Jahr 2013 lag der Spitzenwert noch bei 1.660 Nut-zer/-innen. 2011 lag der Wert nur bei 800 Nutzer-/innen.

Aufgezeichnete Lehrveranstal-tungen à 1.5h

Teilneh-mer/-innen der Präsenzver-anstaltung zu Semesterbeginn

Teilneh-mer/-innen der Präsenzver-anstaltung zu Semesterende

WiSe 2011/12 255 keine Zahlen erhoben

keine Zahlen erhoben

SoSe 2012 210 keine Zahlen erhoben

keine Zahlen erhoben

WiSe 2012/13 360 1330 870

SoSe 2013 390 810 595

WiSe 2013/14 390 788 586

Page 49: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

49

Kennzahlen

Die täglichen Login-Zahlen für das W-LAN im Tagesverlauf aus dem Jahr 2013 zeigt nebenstehende Abbildung.

Ausbau und Erneuerung des PC-Pools

Die Schwankungen bei den Anmelde-zahlen im PC-Pool sind auf den Semes-terzyklus und die damit verbundenen Fe-rienzeiten zurückzuführen. Es wird deutlich, dass die Login-Zahlen in den PC-Pools trotz der umgesetzten Verbesserungsmaßnahmen von 2012-2013 abgenommen haben. Dies ist auf den verstärkten Einsatz mobiler Endge-räte zurückzuführen und muss im Zu-sammenhang mit den deutlich gestie-genen Anmeldezahlen bei den W-LAN Access Points gesehen werden. Hier scheint sich ein Trend abzuzeichnen, der zusätzlich durch die individuelle Nutzung von 3G-Netzen im Rahmen eigener Flat-rates verstärkt wird. Auch die Zahl der Nutzer/-innen hat sich im Zeitraum von 2012-2013 ähnlich ent-wickelt

Page 50: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

50

Kennzahlen Justus-Liebig-Universität Gießen

Nutzung der Lernplattform der JLU

SoSe 12 WiSe 12/13

SoSe 13 WiSe 13/14

Prozentuale Veränderung

(zum Vorjahr*)

Nut

zung

der

Ler

npla

tt-fo

rm S

tud.

IP

Kopfzahl (angemeldete Nutzer) im Semester

18.935 22.360

21.15124.755

+ 11,7%+ 10,7%

Ø Köpfe pro Tag im Semester

7.0957.964

8.0079.050

+ 12,9%+ 13,6%

Ø Besuche pro Tag im Semesterzeitraum

9.59911.111

11.18413.166

+ 16,5%+ 18.5%

Anteil der Stud.IP-Nutzer an der Gesamtstudierendenzahl der JLU 78% 82,6% 84,6% 88,7%

* Es werden aufgrund der Studienstruktur jeweils die Sommersemester und die Wintersemester mit-einander verglichen.

Page 51: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

51

Kennzahlen

* Hier wurden die neuen und in dem Semester wiederverwende-ten Produktionen zusammengerechnet.

* Die Scanner-Klausuren wurden erst zum WiSe 12/13 einge-führt

Nutzung der Digitalen Vorlesungen an der JLU

Nutzung der E-Prüfungen an der JLU

SoSe 12 WiSe 12/13

SoSe 13 WiSe 13/14

Dig

itale

Vor

lesu

ng

Neue Produktionen (2 SWS) 1113

1021

Wiederverwendete Produktionen 612

67

Gesamtproduktionen (neu & wiederverwendet) 1725

1628

Gesamtzahl der Abrufe der einzelnen Vorlesungen * 40.35885.895

33.78884.889

Anzahl der Kursteilnehmer, die Zugriff hatten * 2.7806.351

3.0197.453

SoSe 12 WiSe 12/13

SoSe 13 WiSe 13/14

E-P

rüfu

ngen

Anzahl der E-Klausuren 67

69

Anzahl der E-Klausurfälle 368864

374 1.244

Anzahl der Scanner-Klausuren -* 1417

19

Anzahl der Scanner-Klausurfälle -* 3.2513.307

4.627

Page 52: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

52

Die Responsezeit des Clusters liegt derzeit bei 16% gegenüber der Ausgangslage.

Es existiert ein Maximum mit 7.740 Zugriffen zum Anfang des Wintersemesters 2013/14.

Kennzahlen Philipps-Universität Marburg

Performance-Optimierung im Marburger E-Learning-Cluster

Page 53: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

53

Kennzahlen

Die Maxima der gleichzeitigen Nutzung betragen im SoSe 2013 ca. 700, im WiSe 2013/14 ca. 940.

Eine Zunahme statischer Lern-inhalte (ca. 27% seit Nov. 2012 auf derzeit 3.860) ist zu verzeichnen.

Zahl der gleichzeitigen Nutzer im vergangenen Jahr

Zahl der ILIAS-Lernmodule im Jahresverlauf

Page 54: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

54

Es ist eine Zunah-me kooperativer Lerninhalte zu erkennen (Wikis: ca. 45% seit Nov. 2012 auf derzeit 663).

Auch die Zahl der interaktiven Lern-formen (Ether-pads: seit ihrer Be-reitstellung) nimmt zu.

Anzahl der Wikis, Feeds und Chats im Jahresverlauf

Anzahl Zahl der Etherpads (Echtzeiteditoren) im Jahresverlauf

Page 55: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

55

Kennzahlen

Kennzahlen Universität Kassel

Aufgezeichnete Veranstaltungen SoSe 2013

Aufgezeichnete Veranstaltungen WiSe 2013/14

GesamtstundenTechnische Mechanik 2Einführung in die gesellschaftswissenschaftlichen Grundlagen der sozialen ArbeitVWL IIIEinführung in das Recht für die soziale ArbeitInformationswissenschaften 1VWL IIInstitutionenberuflicherBildungmitgestaltenMaschinenelemente und TribologieSicherheit in KommunikationsnetzenEmpirie in Anwendung & Kritik Statik IIASL-PraktikumSibylle Lewitscharoff spricht über ihr Dante-ProjektAngewandte Informationssicherheit, SchülerkryptoEconomie 3/Gral 3

5226522626522652262628266

Gesamt 388

GesamtstundenKonstruktive Grundlagen 1Technische Mechanik IIITechnische Mechanik 1, RepetitoriumBWL 1a2013_BWL1bTechnische Mechanik IKonstruktionstechnik 2Werkstofftechnik IIBWL 2a Betriebswirtschaftliche SteuerlehreVWL III – WirtschaftspolitikEinführung in die Berufs- und WirtschaftspädagogikGrundlagen der angewandten KryptologieChemie für IngenieureInformationstechnik 1 Informationswissenschaften 1ASL-PraktikumPhilosophisches SpeedDating

105682828565656282856282828282884

Gesamt 562

Page 56: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

56

Page 57: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel
Page 58: E-LEARNING AN HESSISCHEN HOCHSCHULEN · E-Learning als Sparmodell in Zeiten steigender Stu-dierendenzahlen. Vielmehr muss uns bewusst sein, dass die digitale Lehre in aller Regel

httc e.V. - Rundeturmstr. 10 - 64283 Darmstadt www. e-learning-hessen.de

httc e.V. - Rundeturmstr.

10 - 64283 Darmstadt www. e-learning-hessen.

de