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Jobvisite
Ab in die Küche Seite 06
Neubauplanung 04Sergio Baumann, Leiter Betrieb,
erläutert die nächsten Schritte.
Für eine offene Fehlerkultur 16Warum CIRS- und Vigilanzmeldungen
so wichtig sind.
Suchrätsel
Seite 20
02/2018
2 |
Impressum
Herausgeber
Kantonsspital Aarau AG, Geschäftsleitung
Redaktionsadresse
KSA, Marketing und Kommunikation,
5001 Aarau, [email protected]
Redaktionsleitung
Ralph Schröder
Layout und Gestaltung
Diana Prokin
Fotos
Marcel Beyeler, Stephanie Engeler, Indra Joshi, Olivia Pulver, Cinzia Randelli,
Bernd Rosenkranz, Ralph Schröder, Getty Images, Swisscom
Redaktionskommission
Corinne Berger, Ulrich Bürgi, Javier Fandino, Andreas Huber, Susanne Müller,
Christine Oester, Bernd Rosenkranz, Andrea Rüegg, Cécile Schmid,
Sandra Sommer, Roland Vonmoos
Mitarbeitende dieser Ausgabe
Sergio Baumann, Jonas Frei, Rosmarie Frei, Christoph Fux, Gerd Lutters,
Susanne Müller, Sadhyo Niederberger, Ullrich Römmelt, Bernd Rosenkranz,
Andrea Rüegg, Ralph Schröder, Dimitri Spiess, Daniela Vetterli, Shima Wyss
Auflage
6000 Stück, erscheint zehnmal jährlich
Redaktionsschluss
«inform» 03|2018, 1. März 2018
Titelbild: Priska Senftleben, Restaurationsmitarbeiterin, in der
Abwaschküche LeClou
Impressum
| 3
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Inhaltsverzeichnis
Ab in die Küche. Ja, ich hab’s getan. Ich habe im
Rahmen meiner angekündigten neuen Serie «Jobvisiten»
meinen ersten Einsatz geleistet, und zwar in der Spital-
küche, besser gesagt in der Abwaschküche und im
Restaurant LeClou. Was ich dabei so alles erlebt und
was ich an Eindrücken mitgenommen habe, lesen Sie in
meiner Reportage ab Seite 6. Auf jeden Fall war es kein
Zuckerschlecken, so viel kann ich an dieser Stelle schon
verraten. Mein Respekt für das Küchen-, Restaurations-
und Abwaschteam ist nach dieser Erfahrung auf jeden
Fall noch grösser als zuvor.
Ich habe ja nur Hilfsarbeiten erledigt, aber Fehler
machen kann man auch in der Küche. Wo Menschen
arbeiten, werden Fehler gemacht, auch in einem Spital.
Das ist praktisch unvermeidbar. Wichtig jedoch ist in
jedem Fall der Umgang mit Fehlern, insbesondere in
Bereichen, wo Fehler zu einer Gefährdung der Patienten-
sicherheit führen können. Aus diesem Grund arbeiten
Spitäler mit Fehlermeldesystemen wie dem CIRS (Critical
Incident Reporting System). Sie helfen, die Ursachen von
Fehlern zu eruieren und damit zu reduzieren, im besten
Fall zu eliminieren. Das System kann jedoch nur Wirkung
entfalten, wenn Fehler auch gemeldet werden. Im Artikel
«Fehler melden heisst Qualität verbessern» (S. 16–17)
erfahren Sie, warum eine offen gelebte Fehlerkultur und
eine korrekte Fehlermeldepraxis so wichtig sind.
Darüber hinaus lesen Sie in dieser Ausgabe, wie es in
Sachen Neubauplanung weitergeht (S. 4), warum sich
eine Grippeimpfung nach wie vor lohnt (S. 11) und was
es in der neu geltenden Strahlenschutzverordnung zu
beachten gilt (S. 18).
Der Freiwilligendienst IDEM feiert in diesem Jahr am
KSA sein 40-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund freut
es mich ganz besonders, dass wir Ihnen im Personalpor-
trät dieser Ausgabe die 75-jährige IDEM-Mitarbeiterin
Rosmarie Frei vorstellen dürfen. Warum sie bei ihrem
Hobby nicht ins Schwarze, sondern ins Goldene trifft,
erfahren Sie auf S. 12.
Ich wünsche wie immer viel Spass bei der Lektüre!
Grüsse Ralph Schröder
04 Im Gespräch mit Sergio Baumann: «Für den
Neubau gilt ‹so viel wie notwendig›»
06 Jobvisite: Ab in die Küche
11 Kommt die zweite Grippewelle?
12 Rosmarie Frei:
Die Bogenschützin im Freiwilligendienst
14 Zofingen begeht den
Tag der Ernährungsberater/innen
16 Fehler melden heisst Qualität verbessern
18 Die Änderungen im Strahlenschutz
19 Fotoausstellung: Thomas Kern –
Haiti. Die endlose Befreiung
20 Such- und Bilderrätsel
21 Sternekoch Patrick Mahler bekochte
Personal und Patienten
22 Jubilare und Pensionierungen
24 Agenda
04
16
Editorial
4 |
«Für den Neubau gilt ‹so viel wie notwendig›»
Sergio Baumann, Leiter Betrieb und Mitglied der Geschäftsleitung, über die nächsten Schrit te in Sachen Neubau-Planung.
Die erste Wettbewerbsstufe für den KSA-Neubau ist demnächst abgeschlos-
sen. Dann werden die eingereichten Wettbewerbsarbeiten von der Projekt-
leitung erstmals in Augenschein genommen und beurteilt. Gleichzeitig laufen
die Vorbereitungen für die zweite Wettbewerbsstufe bereits seit Wochen auf
Hochtouren. Sergio Baumann und sein Team haben dazu verschiedene
Workshops mit den künftigen Nutzern durchgeführt. Wir haben den Leiter
Betrieb gefragt, was dabei herausgekommen ist und welche Schritte als
nächste folgen werden.
Sergio Baumann, wo stehen wir im Neubau-Prozess?
Ende März reichen die sechs Wettbewerb-Teams ihre Vorschläge bezüglich des
Gebäudevolumens, der städtebaulichen Anordnung, der Makroprozesse und
der Verortung der Kliniken, Abteilungen und Institute bei der Projektleitung ein.
Intern wurden über 300 Workshops mit den Nutzern durchgeführt und die Bau-
feldräumung (Umzüge) ist in vollem Gange.
Was waren Zweck und Ziel dieser Nutzer-Workshops?
In den Workshops wurden die Bedürfnisse der Nutzer, die künftigen Prozesse
und Schnittstellen diskutiert und festgelegt. So erstellen derzeit beispielsweise
externe Sachverständige aufgrund der in einem Workshop aufgeworfenen
Fragen eine Expertise bezüglich unseres Grossgeräteparks. Welche Geräte
machen in welcher Zusammensetzung Sinn, ist zum Beispiel eine Frage, die
auf diese Weise beantwortet werden soll.
Aktuell werden zusammen mit den Nutzern auch sogenannte Raumdatenblätter
erstellt. Darin werden die Anforderungen für die verschiedenen Raumtypen
Aktuell
Sergio Baumann, Leiter Betrieb und GL-Mitglied, vor dem Baufeld des künftigen Neubaus.
Ein Resultat aus den Workshops: Prozess-Skizze OP-Bereich mit Patienten-, Personal-
und Materialwegen (die OP-Saal-Spangen umfassen die künftigen OP-Säle).
| 5
Info-Veranstaltungen
27. Februar
Information für die Geschäftsleitung
28. Februar, 16.30 Uhr, Hörsaal, Haus 1
Information für alle Mitarbeitenden
28. Februar, 18.30 Uhr, Haus 35
Information für Mitglieder der Ärztekonferenz
HSM-Leistungsauftrag für die
Behandlung von Hirnschlägen
verlängert
Das Beschlussorgan der «Interkantonalen Vereinbarung über die hochspezia-
lisierte Medizin» hat im Januar 2018 den bestehenden Leistungsauftrag des
Kantonsspitals Aarau für die komplexe Behandlung von Hirnschlägen bis
2024 verlängert. Damit verfügt Aarau über einen Leistungsauftrag für weitere
sechs Jahre auf diesem Gebiet. Das KSA gehört bei der Schlaganfallbehand-
lung zu den Spitälern mit den höchsten Fallzahlen in der Schweiz.
«Wir sind stolz, dass unser Leistungsauftrag im Bereich ‹komplexe Behand-
lung von Hirnschlägen› für weitere sechs Jahre verlängert wurde», sagt CEO
Robert Rhiner. Das Kantonsspital Aarau darf diesen Leistungsauftrag im
Bereich der hochspezialisierten Medizin seit 2011 ausführen. Die Vergabe ist
dabei an strenge Bedingungen geknüpft. «Wer komplexe Behandlungen bei
Hirnschlagpatienten durchführen will, muss insgesamt 14 strenge Auflagen
erfüllen», erklärt Rhiner. Dazu zählen die aufwändige Zertifizierung als Stroke
Center, welche am KSA mit einer fast 100%-Punktzahl erfüllt wurde, ein
Schlaganfallteam, welches rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr in Bereit-
schaft steht, adäquate Weiter- und Fortbildung für medizinisches Fachperso-
nal, Forschung sowie das Erreichen von Mindestfallzahlen.
Mehr als 850 Schlaganfallpatienten
Am Kantonsspital Aarau wurden 2017 mehr als 850 Schlaganfallpatienten
stationär behandelt und über 130 komplexe hochspezialisierte Hirnschlagbe-
handlungen durchgeführt. Dazu zählen insbesondere die rasche Wiedereröff-
nung von hirnversorgenden Arterien mittels Katheter (mechanische Throm-
bektomie/Stent) oder eine spezialisierte Operation (Thrombendarteriektomie).
Das interdisziplinäre Expertenteam mit Vertretern aus Neurologie, Neuro-
radiologie, Neurochirurgie, Gefässchirurgie, Anästhesie, Intensiv- und
Notfallmedizin arbeitet dabei rund um die Uhr Hand in Hand zum Wohle aller
Patienten. «Die enge Kooperation mit den Rettungsdiensten des Kantons und
die fein abgestimmte Koordination mit unseren Partnerspitälern ermöglichen
den raschen Transport ans Stroke Center Aarau und einen unverzüglichen
Behandlungsbeginn im Sinne einer umfassenden Schlaganfallversorgung im
gesamten Mittelland», hält CEO Robert Rhiner fest. •
www.ksa.ch/strokecenter
bezüglich Ausstattung und Infrastruktur festgehalten. Rund 80 bis 85% der
offenen Fragen konnten bislang auf diese Weise geklärt werden.
Für die wichtigsten Bereiche wurden Prozess-Skizzen erstellt?
Ja. Gerne erkläre ich eine solche anhand des Operationsbereichs – einem
Herzstück unseres neuen Spitals. In rund einem Dutzend Nutzer-Workshops
wurden die Funktionsweise und Abläufe des künftig 18 OP-Säle umfassen-
den Bereichs erarbeitet. Diese Anforderungen wurden gesammelt und
grafisch in sogenannten Prozess-Skizzen festgehalten (siehe Grafik Seite 4
unten). Darin werden z.B. die Patientenwege ersichtlich, aber auch die
Raumaufteilung usw. Diese Angaben werden den Architekten und Spitalpla-
nern als Grundlage für die konkrete Umsetzung der Operationssäle dienen.
Wie geht es nun weiter?
Wir führen Ende Februar verschiedene Informationsveranstaltungen für das
Kader und die Mitarbeitenden durch. Anfang Mai finden weitere Workshops
mit den Chefärzten und den Geschäftsleitungsmitgliedern statt. Im Rahmen
dieser Workshops wird geprüft, ob die eingereichten Wettbewerbsarbeiten
unseren Anforderungen entsprechen. Anfang Juni trifft sich danach die
Wettbewerbsjury und entscheidet, welche beiden Teams für die nächste, die
zweite Wettbewerbsstufe, zugelassen werden. Parallel dazu werden die
qualitativen und funktionalen Anforderungen für die zweite Stufe in allen
Bereichen präzisiert. Basierend darauf werden die zwei Wettbewerbsteams
dann je ein komplettes Spital entwickeln und entsprechende Modelle erstel-
len.
Was gibt es ausserdem noch zu tun?
Die internen Prozesse müssen überdacht werden. Dabei beschäftigen uns
Fragen wie: Wie können wir unsere dezentralen Prozesse in einem Standort
optimal verorten. Wie können wir künftig schlanker und effizienter zusam-
menarbeiten? Ausserdem muss die Finanzierung konkretisiert werden.
Thomas Fischer, Leiter Finanzen und Controlling, und sein Team prüfen
zurzeit verschiedene Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung. Der Verwaltungs-
rat hat für das gesamte Neubauprojekt ein Kostendach von CHF 600 Mio.
beschlossen. Deshalb gilt für den Neubau nicht «so viel wie möglich»,
sondern «so viel wie notwendig». Das macht das Projekt nicht einfacher, aber
spannend. Und ich persönlich mache mir diesbezüglich keine Sorgen, denn
vonseiten der Nutzer spüre ich viel Verständnis und Unterstützung. Der
Neubau ist für das Kantonsspital Aarau eine Chance, sich für die Zukunft gut
aufzustellen. Packen wir sie an! •
www.ksa.ch/neubau
Aktuell
6 |
Jobvisite: Ab in die Küche
Im Januar hat «inform»-Redaktionsleiter Ralph Schröder einen Tag lang in der Spital- küche und im Personalrestaurant LeClou mitgearbeitet – sein Erfahrungsbericht.
«Nein, die Geschirrwaschmaschine werde ich heute
sicher nicht mehr ausräumen!» Ich gebe zu, meine
Antwort an diesem Spätnachmittag war etwas
ungehalten. Ich befand mich gerade auf dem
Heimweg, sass im Zug, als meine Partnerin anrief
und mich bat, doch bitte heute Abend noch unsere
Küche in Ordnung zu bringen, sie müsse noch eine
Spätschicht übernehmen. Ich war erschöpft und
spürte, wie die Müdigkeit immer mehr in meine
Glieder kroch, meine Füsse bleiern, auf meinen
Schultern das unsichtbare Gewicht von zwei
Eisenpfannen. Geschirr ausräumen, heute noch?
Nein, danke! Ich hatte soeben grad mein erstes
Job-Praktikum im KSA abgeschlossen und liess
meinen Tag Revue passieren, der mit einer Weckzeit
um 4.45 Uhr begonnen hatte – also mitten in der
Nacht! Danach rund 1,5 Stunden Wegzeit nach Aarau,
dann 4,5 Stunden in der KSA-Küche und 4 Stunden
im Restaurant LeClou, also Frühschicht quasi.
Meine Partnerin zeigte Verständnis. Sie hatte
vergessen, dass ich heute meine erste Jobvisite im
KSA zu absolvieren hatte, ich entschuldigte mich für
meine Geschirrausräumverweigerung. Damit war die
Sache gegessen und ich döste weiter zufrieden, aber
physisch etwas angeschlagen im Zug vor mich hin.
Ab in die Abwaschküche
Es war erst eine gute halbe Stunde her, da stand ich
noch in der Abwaschküche des LeClou, im Unterge-
schoss von Haus 10. Gefühlte 1000 Geschirrtab-
letts, Teller, Messer, Gabeln waren an mir vorbeige-
zogen oder besser gesagt, durch meine Hände
gewandert … und ich war mir ziemlich sicher, dass
ich heute vor dem Einschlafen im Bett keine Schäf-
chen, sondern Geschirrtabletts zählen werde.
Dass es nur 700 bis maximal 900 Geschirrtabletts
gewesen sein können, wie mir meine Interims-Chefin
und Restaurationsleiterin Christa Buser wenige Tage
nach meinem Einsatz mitteilte, weil das die durch-
schnittliche Anzahl Essen sei, die täglich im LeClou
konsumiert werde, war dann nur ein schwacher
Trost.
Ich war ja innerlich vorbereitet, auch auf körperliche
Arbeit. Ich wollte mir für nichts zu schade sein, und
leibhaftig zu spüren bekommen, was die Mitarbei-
tenden hier im KSA tagtäglich leisten. Was aber die
Arbeit in der Abwaschküche betrifft, was die Frauen
– und es sind, wie leider nicht anders zu erwarten
war, nur Frauen – hier täglich leisten, hat dann doch
meine Vorstellungen gesprengt; vor allem die schiere
Menge an schmutzigem Geschirr, Besteck, Gläsern,
Schüsseln, Behältern, Pfannen und vielem anderem
mehr, die allein im Restaurant LeClou und nur über
Mittag abgewaschen werden müssen, ist unglaub-
lich. Wer sich in seiner Kindheit je über sein «Ge-
schirrwaschämtli» zu Hause beklagt hat, hat keine
Ahnung, was es heisst, den Abwasch für eine
800-köpfige Familie zu erledigen.
Dann die Arbeitsumgebung: unterirdisch, helles
Neon- statt Tageslicht, ein bis fast an die Decke
gekachelter Raum, ein Wirrwarr an Belüftungs- und
Leitungsrohren, ein von der Geschirrwaschanlage
erzeugtes, feucht-nasses und warmes Klima – an
heissen Sommertagen steigt das Thermometer hier
unten gut und gerne auf tropische 40 °C –, der
Geruch …, na ja, tagesabhängig, ein Querschnitt
durch das tagesaktuelle Menüangebot, parfümiert
mit dem hier verwendeten Geschirrreinigungsmittel.
Abwaschen am Band
Ich wurde früher als erwartet in die Abwaschküche
beordert. Eben noch hatte ich oben im LeClou Essen
ausgegeben – ich war gerade dabei, meine Schöpf-
und Teller-Drapiertechnik für Semmelknödel und
Karotten zu perfektionieren –, als es hiess: «Ge-
schirrstau im Abwaschraum. Wir brauchen dich
unten im Keller, mitkommen!» Unten angekommen,
wurde ich meinen Interims-Kolleginnen vom Ab-
waschteam vorgestellt. Nur kurz natürlich, denn die
Bandspülmaschine, die hier in Betrieb steht, macht
freiwillig eigentlich keine Pausen, das Geschirrför-
derband läuft unerbittlich weiter, solange die
Geschirrausräumerin hinten an der Maschine mit
dem Ausräumen des sauberen Geschirrs nach-
kommt. Und genau das war passiert, bevor ich nach
unten musste. Sie kam nicht nach. Und das passiert
immer dann, wenn oben viel los ist.
Hinten also stand Priska Senftleben, die ich bereits
im Restaurant kennen lernen durfte – «nimm
ausreichend zu trinken mit, wenn du nach unten
kommst!», hatte sie mir empfohlen, «du wirst es
brauchen», und vorne in der «Schmutzzone» am
Vorspülbecken und Vorlauftisch Luisa Schmid,
unweit dahinter, quasi am Cockpit der Bandspülma-
schine, Lila Ratajkoska, beide sichtlich erfreut, dass
sie heute offenbar Unterstützung bekommen, und
erst noch von einem Mann. Normalerweise arbeiten
sie hier unten nur zu dritt.
5000 Einzelteile in einem Abwasch
Ich versuchte mich also als Geschirrausräumer
Nummer zwei hinten an der Maschine und liess mich
von Priska einweisen. Denn das saubere, zuvor auf
dem Förderband in unterschiedlichen Kammern,
gewaschene, gespülte und mit Heissluft getrocknete
Geschirr vom Band zu räumen, ist das eine, es dann
auch am richtigen Ort zu verräumen, das andere.
Heisst, man muss sämtliche Geschirr- und Geräte-
komponenten, ihren Verwendungszweck und -ort
kennen, um sie ordentlich zu versorgen. Denn alles,
was schmutzig aus dem Restaurant nach unten
kommt, muss anschliessend oben auch wieder sau-
ber versorgt werden. Was die Menge betrifft, habe
ich’s schon angedeutet: rund 800-mal durchschnitt-
lich 4 bis 5 Komponenten pro Tablett plus jede Menge
Einzelteile, Dunst- und Abzugshauben, Salatschüs-
seln usw. usw. Über den Daumen geschätzt also
rund 5000 Einzelteile, die durch die Waschanlage
und mindestens zwei, meist aber durch vier bis
sechs Hände laufen. Und das in rund drei Stunden!
Man fühlt sich ein wenig wie Charlie Chaplin im Film
«Modern Times». Das Förderband läuft und läuft, du
Reportage
Schröder auf
Jobvisite
Einblicke in den KSA-Arbeitsalltag
«inform»-Redaktionsleiter Ralph Schröder
absolviert in diesem Jahr ingesamt 9 ein-
tägige Job-Praktika in den unterschied-
lichsten Bereichen und Abteilungen des
KSA und berichtet in der jeweils nächsten
Ausgabe des «inform» über seine persönli-
chen Erfahrungen und Erlebnisse. •
1 Ralph Schröder mit Geschirrabräumwagen auf dem
Weg zurück ins Restaurant.
2 Luisa Schmid, Mitarbeiterin Santerra.
3 Priska Senftleben, Mitarbeiterin LeClou.
4 Lila Ratajkoska, Mitarbeiterin Santerra – die
heimliche Chefin der Abwaschküchen.
Fortsetzung Seite 9
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kommst in einen gleichförmigen Rhythmus, 30 Tab-
letts, 30 Teller, 20 Tässli, dann wieder 30 Tabletts
und so weiter. Du hast hinten in der Sauberzone den
Eingang der Abwaschküche im Blick und siehst, wie
Geschirrabräumwagen um Geschirrabräumwagen
vollgestapelt mit dreckigem Geschirr einrollt, und du
siehst, wie Luisa die Essensreste von den Tellern
schabt und den Abfall entsorgt, bevor Lila, die
heimliche Chefin der Abwaschküche, vorne das
Förderband befüllt, Tablett für Tablett, Stück für
Stück. Bis sie am Ende ruft: «Finito, fertig, Fürobe!».
Mehr als 20 Jahre macht das Lila mittlerweile
schon, man muss sich das mal vorstellen. Wie viele
Stunden sie bis heute am Band gestanden ist, will
ich gar nicht ausrechnen. Ihr kann auf jeden Fall
keiner was vormachen, sie ist mit allen KSA-Was-
sern gewaschen – buchstäblich. Selbst Christa
Buser hat die ganzen Abläufe hier im LeClou und
auch im Santerra von Lila erklärt bekommen, bevor
sie die Betriebe übernahm. Lila Ratajkoska aber ist
bis heute die ungekrönte Königin der Abwaschkü-
chen geblieben.
Nach 2,5 Stunden war es dann auch für mich vorbei.
Ich war erledigt. Der Abwasch hat meinem Tag
die Krone aufgesetzt, aber die Entstehung meiner
Müdigkeit hat ja viel früher begonnen.
Ab in die kalte Küche
Genau genommen um 6.30 Uhr, nachdem mich
Patrick Schmidt, stv. Küchenleiter, herzlich in
Empfang genommen, eine Kochbluse und Arbeitsho-
sen in die Hand gedrückt hatte und mir anschlies-
send die Händehygiene in der Küche erklärte.
Gründlich. Auch zwischen den Schwimmhäuten.
Ich gebe zu, so früh am morgen bin ich in meinen
Jahren hier am KSA noch nie durchs Areal gelaufen.
Der Park liegt um diese Jahres- und Tageszeit noch
im Dunkeln und es herrscht eine eigentümliche Ruhe
über dem Spital. Die Ruhe vor dem Sturm?
Ich stieg hinunter, auch die Spitalküche befindet sich
ja praktisch unter Tage, im Haus 18, das in den
Hang gebaut ist. Tageslicht dringt nur von Osten und
auf der Nordseite ins Gebäude.
Die Küche ist etwas, was mir eigentlich liegt, auch
zu Hause koche ich gerne. Aber natürlich ist so eine
Spitalküche von der Grösse einer Turnhalle etwas
ganz anderes. Und anders als erwartet, registrierte
ich bei meiner Ankunft in der Küche keine Hektik,
sondern konzentrierte Geschäftigkeit, und vor allem
viel weniger Personal als vermutet. Wie wollen die
paar wenigen Leute hier ein ganzes Spital beko-
chen?, fragte ich mich.
Aus dem Vollen schöpfen
In der kalten Küche, wo es tatsächlich fast so kalt ist
wie in einem Kühlschrank, nahm mich Produktions-
leiter Jeroen Allon mit holländischem Akzent in
Empfang. Zwangsläufig musste ich an Rudi Carrell
denken. Das muss ich immer bei holländischem
Akzent. «Lass dich überraschen», dachte ich. Auf
den Tischen wurden zu diesem Zeitpunkt grad die
Salate frisch zubereitet. In grossen Stahlwannen.
Mengen und Gewicht der Zutaten sind genau
abgemessen, Berge von frisch geschnittenem
Gemüse, Salatblättern usw. – Anna Charen (Ler-
nende) und Sandro Rosson, mit denen ich mittun
durfte, durchwühlten und durchmischten mit den
Händen die gefüllten Wannen, natürlich mit Gum-
mihandschuhen. Ich durfte mich an den Nudelsalat
machen und griff mit behandschuhten Händen
lustvoll in die weiche Masse. Es flutschte und
glitschte, dass es eine wahre Freude war. Wann darf
man sonst so zulangen? – Ich bekam Hunger, doch
die Pause war noch weit entfernt. Weiter ging es mit
Sandwich streichen und belegen. Sandro, der im
Übrigen in diesem Jahr sein 35-Jahr-Jubiläum feiert,
checkte die Bestellscheine an der Wand. Für drei
interne Anlässe waren, ich weiss nicht wie viele
belegte Sandwiches zusätzlich bestellt worden, 50,
100, 200? Gezählt habe ich sie nicht, auf jeden Fall
viele, sehr viele.
Alles geschieht hier nach (Zeit)Plan und jeder weiss,
was er zu tun hat. Die Handgriffe sitzen, die Abläufe
sind verinnerlicht. Belegt wird mit System und
arbeitsteilig. Einer schneidet, einer streicht, der
andere legt die Salatblätter drauf, der dritte die
Wurst oder den Käse, zuklappen, fertig. Ich lernte
schnell und fühlte mich rasch als Teil des Teams.
Geredet wurde zwar wenig, aber die Stimmung war
gut. «Machts Spass?» wurde ich gefragt. Ja,
antwortete ich, fragte mich aber innerlich, ob ich das
auch nach einer Woche hier noch sagen würde:
Jeden Tag vor dem Frühstück kiloweise Rüebli,
Gurken und Chabis durchmischen und Brötchen
Focus
1 Anna Charen, Lernende, beim Sandwich belegen. 2 Nazare Xilombo, Mitarbeitende Küche. 3 Sandro Rosson und Jeroen Allon (rechts) in der kalten Küche.
4 Ralph Schröder beim Vorbereiten von «Berlinern». 5 Shohreh Daneshvar, Mitarbeitende Küche, beim Befüllen eines Spritzsackes.
4
Fortsetzung Seite 10
5
10 |
streichen? Sicher eine Frage der Gewohnheit, aber
auf Dauer? Auf jeden Fall kein Zuckerschlecken.
Um 8.15 Uhr war Frühstückspause. Das gesamte
Küchenteam zieht sich dann für eine Viertelstunde
zum gemeinsamen Frühstück in den hinter der
Küche gelegenen Teamraum zurück. Man tauscht
sich aus, tankt neue Kräfte. Ich erfahre, dass mein
Dienst längst nicht der früheste sei. Ein Frühtrupp
beginne bereits um 4.45 Uhr (!), da lag ich fast noch
im Bett. Wahnsinn, dachte ich, aber klar: wenn die
ersten Patienten ab 7 Uhr ihr Frühstück auf den
Zimmern serviert bekommen wollen, reicht ein
Vorlauf von einer halben Stunde nicht. Mein Respekt
vor der Leistung des Küchenteams wuchs von
Minute zu Minute.
Ab in die Patisserie
Nach der Pause hiess es für mich in der Patisserie
antreten, bei Pascal Bihler, den ich bereits von
meiner letztjährigen Zusammenarbeit («inform»-Des-
sertreihe) kannte. Beim Vorbereiten der Berliner-Pro-
duktion durfte ich mithelfen. Hefeteigstücke von
mindestens 42 g und maximal 46 g abschneiden,
war die Aufgabe, nicht mehr und nicht weniger. Da
brauchst du ein Gefühl dafür. Bei mir hat es doch
einige Zeit gebraucht, bis ich den Dreh raus hatte.
Geprüft wird jedes Teil mit der Waage. Präzision und
Exaktheit sind oberste Gebote in der Patisserie. Zum
Glück beschränkte sich die Stückzahl auf eine
beschauliche Menge – ich glaube, es waren maximal
50 Stück. Wären es mehr gewesen, ich hätte es
wohl mit John F. Kennedy gehalten und am Ende
ausgerufen: «Ich bin ein Berliner!»
Deutlich höher war die Stückzahl bei der anschlies-
senden Vorbereitung der Patientendesserts: Tiramisu
gab es an dem Tag. Ich schätze mal, 250 waren es
gewesen, die ich zusammen mit Nazare Xilombo und
Shohreh Daneshvar in der Rekordzeit von gefühlt
einer Viertelstunde schichten und befüllen durfte. Ein
italienisches Dessert, in einer angolanisch-iranisch-
schweizerischen Koproduktion unter der Leitung
eines Franzosen. Wo gibt es schon so was? Die
KSA-Küche verfügt über internationales Flair,
nirgends sonst wohl im KSA ist der Mix aus Mitarbei-
tenden mit fremdländischer Herkunft grösser. Nazare
und Shoreh gehörten im Übrigen zu jener Equipe, die
bereits seit 4.45 Uhr auf den Beinen stand. Angese-
hen habe ich das den beiden auf jeden Fall nicht.
Ab in den Mittagsservice
Auf den nächsten Posten hatte ich mich besonders
gefreut: Essensausgabe im LeClou. Dafür war
zunächst ein Tenüwechsel angesagt. Mit Kochbluse
wollte ich mich hinter der Menütheke dann doch
nicht zeigen und eine Bluse mit Seidenfoulard, wie
sie die freundlichen Restaurationsdamen im LeClou
tragen, hätte auch nicht wirklich gepasst. Also
bekam ich ein blaues Shirt verpasst. Als einziger
Mann im Team wäre ich ohnehin aufgefallen.
Nach dem vorgezogenen Mittagessen um 11 Uhr
gings kurz vor 11.30 Uhr los. Mein Job: Semmelknö-
del und Karotten schöpfen, während Tamara Egger,
die mich als Fachfrau Hauswirtschaft unter ihre
Fittiche nahm, den Menüteller mit einer Kelle
Rahmgulasch komplettierte. Klingt einfach und ist es
eigentlich auch, solange sich die Schlange vor der
Theke in Grenzen hält und die Mitarbeitenden einen
nicht mit Sonderwünschen überhäufen: von dem
bitte mehr und davon bitte weniger oder umgekehrt.
Zum Glück kannte Tamara die Vorlieben so manches
Kandidaten. «Der nimmt sicher mehr als zwei Knödel
und die will kein Gemüse, du wirst sehen.» Und so
war es denn auch. Frühzeitig für Nachschub sorgen,
wofür hinten in der Vorküche der emsige Benjamin
Kerber zuständig ist, und immer ausreichend
vorgewärmte Teller bereit stellen, war die Herausfor-
derung an diesem Posten. Und in meinem Fall sicher
auch der Versuchung widerstehen, mit den vielen
mir bekannten Mitarbeitenden, die etwas erstaunt
über meinen ungewohnten Arbeitseinsatz vor mir
standen, nicht in allzu grosse Plaudereien zu
geraten.
Wie gesagt: Ich war gerade dabei, meine Schöpf- und
Teller-Drapiertechnik für Semmelknödel und Karotten
zu perfektionieren, als es hiess: «Geschirrstau im
Abwaschraum …», den Rest kennen Sie. •
Ralph Schröder
Reportage
1 Olivia Meier, Köchin, bei der Zubereitung von Chili con Carne; 2 Ralph Schröder beim Schöpfen an der Menütheke des Restaurant LeClou.
1 2
| 11
Kommt die zweite Grippewelle?
Kommt nach der Influenza B nun die Influenza A? Gemäss BAG-Statistik sind die Influenza-Ansteckungen in der Kalenderwoche 4 wieder angestiegen. Damit wird es wohl ingesamt mehr Influenzafälle geben als in den Vorjahren. Eine Impfung lohnt sich nach wie vor.
Im Gegensatz zu Australien hat sich bei uns
bisher die dort grassierende Influenza A (H2N3)
nicht durchgesetzt. In 82% der Schweizer
Patientinnen und Patienten wurde nämlich
Influenza B (Yamagata) nachgewiesen. Dieser
Stamm ist nur durch den Impfstoff Fluarix tetra®
abgedeckt, dem einzigen sogenannten quadri (4-)
valenten Impfstoff, der aus je 2 A- und 2 B-Stäm-
men zusammengesetzt ist. Alle anderen Impf-
stoffe sind tri (3-) valent und enthalten beide A-,
aber nur den einen B-Stamm (Victoria).
Glücklicherweise haben wir am KSA alle Mitar-
beitenden sowie Patientinnen und Patienten mit
Fluarix tetra® geimpft.
Impfung weiterhin sinnvoll
Interessanterweise ist der aktuelle Wiederanstieg
der Influenza-Erkrankungen bedingt durch eine
Zunahme von Influenza A. Ihr Anteil ist von 18%
auf aktuell 38% angewachsen, Tendenz steigend.
Eine Impfung ist also weiterhin sinnvoll! Denn
Impfen kann nicht nur Erkrankungen verhindern
(was sie mit einer Wirksamkeit von circa 60% tut)
und Symptome abschwächen, sondern – für uns
als Betreuer von Immunsupprimierten und
Geschwächten besonders relevant – auch die
Übertragung von Mensch zu Mensch reduzieren.
Diese geschieht ja bekanntlich bereits 1 bis 2
Tage, bevor man krank wird.
Nach einem deutlichen Plus im letzten Jahr
konnte die Impfrate am KSA in der Saison
2017/2018 leider nicht weiter gesteigert werden.
Zugenommen hat hingegen die Zahl nosokomialer
– im Spital erworbener – Influenza-Infektionen.
So mussten wir kürzlich in einem 4-Bett-Zimmer
am selben Tag 4 neue Influenza-Diagnosen
stellen. Die Patientinnen waren zu dem Zeitpunkt
seit 19, 8, 4 und 2 Tagen hospitalisiert. Bei einer
durchschnittlichen Inkubationszeit von 1 bis
3 Tagen haben sie sich mit hoher Wahrscheinlich-
keit bei uns angesteckt. Bei Mitpatienten?
Besuchern? Den Ärzten? Der Pflege?
Ich danke allen, die mithelfen zu verhindern, was
wir verhindern können. Wir haben noch Impfstoff.
Vom guten! •
Christoph Fux
Inside
Kampagne
«Bleib grippefrei» –
die Gewinnerinnen
Die Gewinnerinnen je eines zusätzlichen
Ferientages der Wettbewerbsaktion
«Bleib grippefrei – gewinn dabei!»
heissen: Lilia Alpieva, Pflegefachfrau,
OP-Abteilung, Jsabelle Brunner,
Pflegefachfrau Operative Intensivmedizin,
Nicole Henzmann, Pflegefachfrau
Dialysestation.
In der Grippesaison 2017/2018 haben sich
am KSA insgesamt 950 Mitarbeitende
impfen lassen, davon haben 663 am
Wettbewerb im Rahmen der Impfkampa-
gne am KSA teilgenommen.
Die Impfrate konnte zwar trotz Wettbewerb
gegenüber dem Vorjahr nicht gesteigert
werden, die Abteilung Infektiologie und
Spitalhygiene sowie der Personalarztdienst
hoffen jedoch auf eine weiter steigende
Zahl von Impfwilligen in der kommenden
Saison. Im Übrigen: Eine Impfung ist auch
zum jetzigen Zeitpunkt noch nach wie vor
sinnvoll (vgl. dazu auch nebenstehenden
Artikel auf dieser Seite). •
Aktuelle Kurve der schweizweit registrierten Influenza-Ansteckungen im Jahresvergleich.
Bei der Preisübergabe mit CEO Röbi Rhiner:
Nicole Henzmann (links) und Lilia Alipieva – alle
drei geimpft und bisher grippefrei! (Ferienhalber
nicht im Bild: 3. Gewinnerin Jsabelle Brunner).
12 |
Die Bogenschützin im Freiwilligendienst
«Alls is Gold!» – so lautet die offizielle Grussfor-
mel unter den aktiven Bogensportschützinnen
und -schützen. Was den Jägern ihr «Waidmanns-
heil!» und den Fischern ihr «Petri Heil», das ist
den Bogenschützen ihr «Alle ins Gold!», wie die
deutsche Variante des Grusses heisst. Mit Gold
ist die gelbe Mitte der zu treffenden Zielscheibe
gemeint, mit «alle» die Pfeile, die diese Mitte
treffen sollen. Man wünscht sich im Wettkampf
beim Bogenschiessen gegenseitig möglichst viele
Volltreffer.
Ein Volltreffer auf jeden Fall war für die 75-jährige
Rosmarie Frei ihre späte Entdeckung des Bogen-
schiesssports und die daraus entstandene
Leidenschaft. Weder waren es Indianerträume
aus ihrer Kindheit noch ihre Begeisterung für den
heldenhaften Räuber Robin Hood, die sie unterbe-
wusst im späten Alter noch zum Bogenschiess-
sport führten. Nein, ein schlichter Pro-Senectute-
Anlass in der Beinwiler «Badi» am Hallwilersee
war es, der sie vor 8 Jahren zum Bogenschiessen
gebracht hat. Gemeinsam mit ihrem gleichaltrigen
Mann besuchte sie damals einen Schnupper-
Sportanlass. «Als ich das Angebot gelesen habe,
stand für mich sofort fest, dass ich das Bogen-
schiessen ausprobieren will», erzählt Rosmarie
Frei von den Anfängen ihrer grossen Leiden-
schaft. Quasi vom ersten Pfeilschuss an hatte es
ihr dieser Sport angetan. Diese Mischung aus
Konzentration und Kraft, Anspannung und
Entspannung, die punktgenaue Fokussierung, die
dieser Sport erfordert und der grosse Zufrieden-
heit hinterlässt, das war genau ihr Ding. Sie wollte
mehr und suchte sich im Anschluss einen Verein
in der Nähe ihres Heimat- und Wohnortes Auen-
stein/AG. Sie fand ihn im benachbarten Holder-
bank. Seit 2010 ist sie aktives Mitglied im dort
ansässigen Bogenschützenclub Aquila und
trainiert in der Sommersaison (April–September)
jeden Mittwochabend – gemeinsam mit ihrem
Mann im Übrigen, der sich, anfänglich etwas
skeptisch, später dann von der Bogenschiess-
leidenschaft seiner Frau anstecken liess.
Ihren Mann hat sie, wie es im Volksmund heisst,
«quasi über den Mist geheiratet», erzählt Rosma-
rie Frei mit einem Lächeln, was so viel heisst
wie, die beiden wuchsen im ländlichen Auenstein
gemeinsam als Nachbarskinder auf und fanden
dann als junge Erwachsene zusammen.
Rosmarie ist als jüngere von zwei Töchtern in
einem alten Haus mit grossem Garten aufge-
wachsen. Ihr Vater war Maurer, ein leidenschaft-
licher Handwerker, und am Haus gab es ständig
was zu tun. Mangels Söhnen mussten die
Mädchen mit anpacken. Mörteln, Beton anmi-
schen, solche Dinge prägten ihre Freizeit.
Ziemlich entbehrungsreich war dann auch ihre
Lehr- und Berufszeit als Zahnarztgehilfin.
12-stündige Arbeitstage waren keine Seltenheit
und während der Lehre einmal pro Woche noch
Schule am Abend. Wir befinden uns in den
1950er-Jahren. Es herrschten eine strenge
Arbeitsmoral und sowohl privat wie beruflich
patriarchale Verhältnisse. Eine Arbeitstätigkeit
oder Ausbildung im sozial-pflegerischen Umfeld
hätte sicherlich schon damals ihrem inneren
Wunsch entsprochen, die frühe Heirat (mit 20),
die frühe Geburt ihres ersten Sohnes und in der
Folge die Geburt zweier weiterer Kinder liessen
sie jedoch die damals in einem solchen Fall
übliche Laufbahn einer Hausfrau einschlagen.
Man baute gemeinsam früh ein Haus auf dem
Land ihrer Schwiegereltern, wo ihre handwerkli-
chen Fähigkeiten zu Buche schlugen. Rosmarie
managte Haus, Kinder und Garten, wie man so
sagt, ihr Mann war ein leitender Postbeamter
(Leiter des Checkamtes Aarau) und 20 Jahre
lang aktiv im Gemeinderat, davon 16 Jahre als
Die 75-jährige Rosmarie Frei-Rehmann arbeitet bereits seit 15 Jahren im Freiwilligendienst IDEM des KSA als Nachtsitzwache. Vor rund acht Jahren entdeckte die immer aktiv und sportlich gewesene Auensteinerin für sich eine neue grosse Leidenschaft: das Bogenschiessen.
In der Ruhe liegt meine Kraft.
Persönlich
Gemeindeammann, ein vielbeschäftigter Mann
also. Die Rollen waren klar verteilt.
Ihre soziale Ader und Affinität zum Freiwilligen-
dienst lebte sie schon seit Ende der 1960er-Jahre
nebenbei als Helferin im Militärsanitätsdienst, und
auch im Zivilschutz war sie als Sanitäterin aktiv.
Sowohl ihre betagte Schwiegermutter als auch
ihre später an Alzheimer erkrankte Mutter hat sie
jeweils bis zum Eintritt in die Pflegeheime und
darüber hinaus bis zu deren Tod gepflegt und
betreut. Diese Erfahrung und der Kontakt zum
ehemaligen KSA-Seelsorger Hans-Peter Ott,
ebenfalls wohnhaft in Auenstein, führte sie
schliesslich zum Freiwilligendienst IDEM am KSA.
Seit 2003 übernimmt sie hier im KSA regelmässig
nach Bedarf einen Dienst als Nachtsitzwache,
entweder von 22 bis 2 Uhr oder von 2 bis 6 Uhr
und entlastet damit die Pflege auf den Stationen
in der Nacht. Es sind meist verwirrte, schwerst
erkrankte, aber auch delirente und selten auch
renitente Patientinnen und Patienten, die vor
allem zu ihrer eigenen Sicherheit eine Rundum-
Betreuung benötigen. Eine solche kann die Pflege
in der Nacht nicht gewährleisten. Das ist nicht
immer leicht. Doch die lebenserfahrene, ruhige
und mütterlich-fürsorgliche Rosmarie Frei kommt
bei den Patientinnen und Patienten jeden Alters
sehr gut an.
Ihr Leben lang war Rosmarie sowohl sozial als
auch sportlich aktiv. Als Nicht-Autobesitzerin ist
sie und auch ihr Mann quasi schon seit ihrer
Kindheit mit dem Fahrrad unterwegs. Viele Jahre
lang hat sie auf der Mittel- und Halbmara-
thonstrecke gejoggt und trainiert, mit dem
jährlichen Saisonziel Hallwilerseelauf. 18-mal hat
sie den Lauf insgesamt absolviert, zum letzten
Mal vor 8Jahren. Mit 60 ist sie in ihrer Kategorie
sogar Dritte geworden, hat dann aber die Sie-
gerehrung auf dem Podest verpasst, weil sie
dachte, ihre Zeit sei zu wenig gut, und ist deswe-
gen frühzeitig nach Hause zurückgekehrt. Ja,
Bescheidenheit ist auch so eine Tugend, die
Rosmarie Frei auszeichnet.
Doch wie heisst es so schön: «In der Ruhe liegt
die Kraft», ein Motto, das sicher auch auf ihr
ganzes bisheriges Leben zutrifft. Und ihr heute
vor allem bei ihrer neuen Leidenschaft zugute
kommt: dem Bogenschiessen. Da bleibt uns am
Schluss nur eins zu sagen: Weiterhin viel Glück
und «Alls is Gold!». • Ralph Schröder
| 13
Rosmarie Frei-Rehmann, IDEM-Mitarbeiterin und Bogenschützin.
14 |
Tag der Ernährungsberater/innen
Am 14. März findet der internationale Tag der Ernährungsberater/innen statt. Die Ernährungsberatung des Spitals Zofingen nutzt die Gelegenheit, um auf ihr Leistungsangebot hinzuweisen.
Der internationale «Registered Dietitian Day» bzw. der
«Tag der Ernährungsberater/innen» wurde vor einigen
Jahren initiiert. In diesem Jahr findet er am Mitt-
woch, 14. März statt. In diesem Rahmen werden
schweizweit die Türen von Ernährungspraxen und
Abteilungen der Ernährungsberatungen in Spitälern
geöffnet. Der Tag bietet Gelegenheit, Interessenten
einen Einblick in die Tätigkeiten der Ernährungsfach-
leute zu gewähren.
Auch die Abteilung Ernährungsberatung im Spital
Zofingen möchte diesen Tag nutzen. Einerseits um
Interessenten aus dem öffentlichen Raum sowie den
Mitarbeitenden den Beruf vorzustellen, andererseits,
um speziell auf eine gesunde Ernährung am Mittag
sowie auf genussvolles und achtsames Essen
aufmerksam zu machen.
Anhand ausgewählter Mahlzeitenbeispiele wird eine
ausgewogene, gesunde Ernährung am Mittag
vorgestellt. Darüber hinaus soll mit Illustrationen
und einer sogenannten «Genussreise» der achtsame
Umgang mit Essen aufgezeigt werden. Des Weite-
ren soll ein zentrales Motto der Ernährungs beratung
am Spital in den Fokus gebracht werden: «Ange-
bote statt Verbote machen!» Von 11 bis 14 Uhr
stehen zwei Ernährungsberater/innen BSc SVDE im
Restaurantbereich «Vita» an einem Informations-
stand bereit. Die Ernährungsberatung freut sich
über regen Besuch.
Organisationsstruktur Ernährungsberatung
Die Ernährungsberatung des Spitals Zofingen gehört
organisatorisch zur Abteilung Ernährungs- und
Diabetesfachberatung und ist Chefarzt Dr. med.
Tobias Ehmann, Departement für Innere Medizin und
Diagnostik, unterstellt. Das zehnköpfige Team wird
durch Shima Wyss geleitet.
Ambulante und stationäre Tätigkeit
Das Ernährungsberatungsteam bietet sowohl
ambulant als auch während eines stationären Auf-
enthaltes praxisbezogene und kompetente Be-
ratungen und Therapien bei ernährungsabhängigen
Zofingen
Grunddiagnosen, Ernährungsproblemen und -fragen
an. Das Team der stationären Ernährungstherapie
kann von allen Bereichen und Abteilungen im
Akutspital sowie im Pflegezentrum in Anspruch
genommen werden. Sie stellt ihre Dienste bei allen
Grunddiagnosen (Stoffwechselerkrankungen,
Krankheiten des Verdauungssystems, Nierenerkran-
kungen, Nahrungsmittelallergien usw.) zur Verfügung.
Einen besonderen Einsatz leistet sie bei der Behand-
lung von Mangelernährung im Gesamtspital sowie
auf den Abteilungen «Akutgeriatrie» und «Palliative
Care».
Die Gewährleistung einer lückenlosen Begleitung
auch nach dem Spitalaufenthalt liegt der Ernährungs-
beratung am Herzen. Das ambulante Team bietet
neben den Einzelberatungen auch im Rahmen einer
interprofessionellen Behandlung (Kompetenzzentrum
für Essverhalten, Adipositas und Psyche) eine
spezialisierte Ernährungsberatung für Patienten mit
Essverhaltensstörungen und komplexen Adipositas-
fällen in Einzel- und Gruppensettings an, ebenso
Vorabklärungen/Nachbetreuung von bariatrischen
Patientinnen und Patienten. Darüber hinaus stellt sie
ihre Dienste auch den zuweisenden Ärzten (Haus-
und Fachärzte, Kinder- und Frauenärzte) zur Verfü-
gung. • www.spitalzofingen.ch
Team Ernährungsberatung (v. l. n. r.): Noëmi Maurer, Manuela Mosimann, Petra Plüss, Ramona Schürch, Daniela Bissig, Urs Hirsiger, Norina Casutt, Claudia Züllig und Shima Wyss.
Getty/nito100
| 15Zofingen / Inside
Nachruf auf
Paul Geiser-Wyss
Tief betroffen nehmen wir Abschied von
Paul Geiser-Wyss
(21. August 1947 – 21. Januar 2018).
Paul Geiser hat die Entwicklung des Spitals
Zofingen zu einem modernen Unternehmen als
langjähriger Spitalverwalter wesentlich mitge-
prägt. Insgesamt war er über 40 Jahre am
Spital Zofingen tätig, 23 Jahre davon in
leitender Funktion. In den letzten Jahren führte
er die Geschäftsleitung als Vorsitzender, bis er
2010 in die wohlverdiente Pension ging.
Die Spital Zofingen AG ist dem Verstorbenen
für sein langjähriges Engagement zu grösstem
Dank verpflichtet. Sein prägendes Engagement
bleibt uns unvergessen. Wir sind froh und
dankbar, dass wir ihn auf unserer Palliativsta-
tion auf seinem letzten schweren Weg beglei-
ten durften.
Den Angehörigen sprechen wir unsere tiefe
Anteilnahme aus und wünschen ihnen viel Kraft
in dieser schwierigen Zeit. •
Verwaltungsrat,
Geschäftsleitung und Mitarbeitende
Drei neue PEKO-Mitglieder
Fast komplett. Die Ergebnisse für die im Novem-
ber 2017 durchgeführten Nachwahlen für die
Personalkommission (PEKO) stehen fest. Neu in die
Kommission gewählt wurden:
Roche-Delegation besucht Radio-Onkologie
Roche zu Besuch im KSA. Am 5. Februar 2018,
nachmittags hat sich eine Delegation der Roche
Pharma AG aus Reinach und von Roche Global,
Basel (Team Lungenkrebs und Immuntherapie) für
eine Klinikbesichtigung in der Radio-Onkologie des
KSA angemeldet. Die Forschergruppe des Pharma-
konzerns interessierte sich insbesondere für das
– Rita von Allmen, langjährige Diätköchin in der
KSA-Küche
– Dr. med. und Dr. med. dent Marcello Augello,
Oberarzt Mund-, Kiefer-und Gesichtschirurgie
– Dimitri Spiess, Pflegefachmann HF, Station 711.
Neben den neu Gewählten setzt sich die PEKO aus
folgenden Mitgliedern zusammen: Bernd Rosen-
kranz, Alexander Rütz, Esther Hermann, Jan
Neiser, Brigitte Devaux und Robert Lüthi.
Je ein Sitz im Bereich Mitarbeitende mit medizi-
nisch-technischen und medizinisch-therapeutischen
Berufen und im Bereich Betrieb bleibt bis auf
weiteres vakant.
Die drei Neuen werden gemeinsam mit der PEKO in
der Geschäftsleitung die Interessen der Mitarbei-
tenden vertreten. Die Mitglieder der PEKO beraten
auch einzelne Mitarbeitende bei Fragen und
Problemen im Zusammenhang mit dem Arbeitsver-
hältnis. • Dimitri Spiess
Die neu Gewählten (v. l. n.r.): Rita von Allmen, Dimitri
Spiess und Dr. Marcello Augello.
Hyperthermie-Angebot, aber auch für die Strahlen-
therapie und die Radiochirurgie in Aarau. Nach einer
kurzen Einführung und Vorstellung von Fallbeispielen
sowie dem Beiwohnen eines Falles im Hyperther-
mie-Tumorboard folgte ein Rundgang durch die
Radio-Onkologie-Räumlichkeiten mit Besichtigung
des Linearbeschleunigers (Linac grün). •
Prof. Dr. Stephan Bodis erläutert die spezifische Funktionsweise eines Linearbeschleunigers, rechts neben Bodis Shanna
Roosenthaler (MTRA) und Nicoletta Lomax (Physikerin).
16 |
Fehler melden heisst Qualität verbessern
Bei schwerwiegenden Vorkommnissen im Zusammenhang mit Medizinprodukten besteht für das Spital eine gesetzliche Meldepflicht. Eine offen gelebte und prak-tizierte Fehlerkultur hilf t, künftig Fehler zu vermeiden, die Qualität zu verbessern und die Patientensicherheit zu erhöhen.
Im vergangenen Jahr hat die Schweizer Heilmit-
telbehörde Swissmedic drei grosse Schweizer
Spitäler nach einem strafrechtlichen Verfahren
mit einer Busse belegt. Der Grund: Die Kliniken
hatten die gesetzlich vorgeschriebene Melde-
pflicht bei der Feststellung von gravierenden
Mängeln von im Einsatz stehenden Medizinpro-
dukten «auf schwerwiegende Weise verletzt».
Über Jahre wurden bei einer Zuger Firma Medi-
zinprodukte eingekauft, die teilweise grob
fehlerhaft waren. Die Spitäler waren trotz Kennt-
nis dieses Missstandes ihrer Informationspflicht
an Swissmedic nicht nachgekommen.
Die Meldepflichtverletzung trat nach einer
Hausdurchsuchung bei der Zuger Firma durch die
Heilmittelbehörde zutage. Die Mängel waren dort
zwar durch ein Dutzend E-Mails der Kliniken an
den Lieferanten dokumentiert. Die Meldepflicht
der Spitäler in einem solchen Fall besteht jedoch
gegenüber Swissmedic. Anders kann die in der
Verantwortung der Lieferfirmen liegende Quali-
tätskontrolle nicht überwacht werden. «Das
Überwachungssystem funktioniert nur, wenn die
Spitäler konsequent Fehler melden, sonst gefähr-
den sie im schlimmsten Fall Menschenleben», so
Swissmedic. Die Heilmittelbehörde beklagte
im Nachgang zu diesem Fall in der Schweizer
Spitallandschaft eine generell herrschende
Gleichgültigkeit in Sachen Meldepflicht.
Fehlermeldepraxis im KSA
Ulli Römmelt, Leiter Medizintechnik Service
Center am KSA, kennt die Problematik. Swissme-
dic hat auch das KSA mehrfach auf seine unge-
nügende Fehlermeldepraxis aufmerksam ge-
macht. Es ist gängige Praxis, dass ein Arzt mit
externen Industriepartnern über neue Behand-
lungsmethoden, Implantate, Geräte usw. disku-
tiert. Das ist für die klinische Arbeit sehr wichtig.
Auch die Diskussion von technischen Problemen
mit den externen Partnern ist gängige Praxis und
auch sinnvoll. Aufgrund der gesetzlichen Bestim-
mungen besteht aber die Gefahr, sich hier in einer
Grauzone zu bewegen, wenn solche Probleme
Swissmedic als nationaler Aufsichtsbehörde für
die Sicherheit von Medizinprodukten vorenthalten
werden. Ulli Römmel appelliert deswegen an alle,
insbesondere aber an die Ärzteschaft, konse-
quent jeden Zwischenfall oder Defekt im Zusam-
menhang mit medizinischen Geräten oder Ge-
brauchsmaterial (mit oder ohne Patientenschaden)
direkt oder über die bestehenden Fehlermel-
desysteme (CIRS und Materiovigilanz – klinische
Toolbox im Intranet) zu melden. Eine interne
Analyse der CIRS/Materiovigilanz-Meldungen
zeigt, dass weit über 80% aller Meldungen aus
der Pflege kommen. Besonders wertvoll sind jene
Meldungen, die von den betroffenen Nutzern
direkt gemacht werden, und darum sind die
Ärztinnen und Ärzte besonders angesprochen.
Gesetzliche Meldepflicht
Häufiges Problem: Es genügt nicht, Mängel oder
Materialfehler direkt an die Hersteller oder Lieferan-
ten zu melden. Es muss gleichzeitig eine Fehler-
meldung via Medizintechnik, CIRS/Materiovigilanz
erfolgen. Andernfalls kann das Spital seiner
Inside
Meldung machen lohnt sich. Das Fehlermeldesytem CIRS sowie Vigilanz-Meldungen dienen als Qualitätskontroll- und Überwachungssystem der Patientensicherheit.
| 17Inside
gesetzlichen Meldepflicht nicht nachkommen. Und
tut es das nicht, kann dies im Ernstfall zu einer
Busse führen (5000 Franken im Erst-, 50 000
Franken im Wiederholungsfall!).
«Oft werden festgestellte Mängel oder Defekte an
Geräten oder Produkten zwar an den Hersteller oder
Lieferanten gemeldet, nicht aber an uns», so Röm-
melt, der als Kontaktperson für meldepflichtige
Zwischenfälle mit medizinischem Material (Materio-
vigilanz) im KSA fungiert (Tel. 4109). «Aus diesem
Grund können wir in vielen Fällen nicht proaktiv
eingreifen, möglichen Ursachen auf den Grund gehen,
den Schaden direkt beheben oder durch eine
Neuorganisation der Prozesse zu einer Verbesserung
beitragen», erklärt der Medizintechniker.
Die Meldepflicht betrifft im Übrigen alle klinisch
tätigen Fachpersonen und obliegt jener Fachperson,
die das schwerwiegende Vorkommnis bei der
Anwendung eines Medizinproduktes feststellt.
Meldepflichtig sind Vorkommnisse, die zum Tod oder
zu einer deutlichen Verschlechterung des Gesund-
heitszustands von Patienten, Anwendern oder
weiteren Personen geführt haben oder hätten führen
können, sowie Zwischenfälle, die einen medizinischen
oder chirurgischen Eingriff nach sich zogen.
Für eine offene Fehlerkultur
Ulli Römmelt plädiert für eine offen gelebte Fehler-
kultur am KSA, und zwar auf allen Hierarchieebe-
nen. Wo Menschen arbeiten, werden Fehler
gemacht. Aber nur wenn Fehler gemeldet werden,
kann etwas verbessert werden. So gesehen führen
Fehler, d. h. gemeldete Fehler zu einer Qualitätsver-
besserung und nicht zuletzt zu einer Erhöhung der
Patientensicherheit, die als oberstes Gebot in
einem Spital gilt.
Support erhält Römmelt auch von der Geschäftslei-
tung. CEO Dr. Robert Rhiner zum Thema Fehlerkul-
tur am KSA: «Fehler sind menschlich und letztend-
lich unvermeidbar. Sie müssen aber immer Anlass
zu Verbesserungen sein. Der wichtigste Inhalt
unserer Fehlerkultur am KSA muss deswegen das
vorbehaltlose Offenlegen von Fehlern sein, deren
gemeinsame Analyse und Korrektur. Damit
verbessern wir nachhaltig unsere Qualität und
erfüllen gleichzeitig unsere gesetzliche Pflicht.»
Menschen machen Fehler
Die Akzeptanz, dass auch in einem komplexen
Betrieb wie einem Spital Fehler gemacht werden,
ist deswegen ein ganz wichtiger Faktor, um Fehler
überhaupt reduzieren zu können. Einfache Mass-
nahmen wie beispielsweise das «Vier-Augen-Prin-
zip», die Besprechung in der Teamsitzung oder
einem Rapport («Mir ist da beinahe etwas pas-
siert»), die Behebung von organisatorischen
Mängeln, die Vermeidung von Arbeitsüberbelas-
tungen sowie der Abbau von Hierarchien bei der
Diskussion von Fehlern kennzeichnen eine offene
Fehlerkultur. Meist sind solche Rahmenbedingun-
gen die Ursachen. Passiert ein Fehler trotzdem, ob
mit oder ohne Patientenschaden oder auch nur
potenziell, besteht die Verpflichtung, diesen zu
melden. Das KSA stellt hierfür das Meldeportal für
CIRS (Critical Incident Reporting System) sowie die
Vigilanzen bei Zwischenfällen mit Blutprodukten
(Hämovigilanz), Medikamenten (Pharmakovigilanz)
oder Medizinprodukten (Materiovigilanz) bereit. •
Korrektes Fehlermeldeverfahren
Wird ein Ereignis (Handlung, Geräte-, Material- oder anderweitiger Defekt) beobachtet oder
identifiziert, das die Patientensicherheit gefährdet, besteht die Pflicht, dieses zu melden. Dies
kann über den technischen Dienst, anonym via CIRS oder autorisiert via Vigilanzmeldung
erfolgen, am besten mehrgleisig. Bei Fehlermeldungen via CIRS erkennt das System automa-
tisch, wenn es sich beim gemeldeten Zwischenfall um eine gesetzlich vorgeschriebene Mel-
dung handelt, und leitet diese zur entsprechenden Vigilanzmeldung weiter.
Die alleinige Meldung eines Geräte-, Medizin-
produkte- oder Gebrauchsfehlers beim
Hersteller oder Lieferanten erfüllt die gesetz-
liche Meldepflicht nicht. Die Meldung muss via
Spital bei Swissmedic erfolgen. Im Idealfall erfolgt
die Fehlermeldung zweigleisig: sowohl im Spital
als auch beim Hersteller/Lieferanten. •
Fragen an Ulli Römmelt
In welchen Fällen muss ein Problem mit einem
Medizinalgerät gemeldet werden?
Grundsätzlich jeder Zwischenfall, der in irgendeiner
Form die Sicherheit eines Patienten gefährdet hat
oder gefährden könnte. Im Zweifelsfall gilt sicher:
Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig. Aus jedem
Fehler ergibt sich die Chance zur Verbesserung der
Qualität und Sicherheit. Voraussetzung ist, dass wir
darüber reden und dann auch im Zweifelsfall eine
Meldung machen.
Wie ist das korrekte Vorgehen, wenn ein Mate-
rialfehler oder ein Defekt festgestellt wird?
Das KSA hält hierfür via Intranet (klinische Toolbox)
das anonyme Meldesystem CIRS für freiwillige
Meldungen von Ereignissen, welche die Patientensi-
cherheit gefährden, bereit. Das Tool fragt auch den
Aspekt «technisches Problem» ab. Daraus ergibt sich
dann automatisch ein Hinweis beim Materiovigilanz-
Verantwortlichen des KSA. Egal ob ein Problem via
CIRS- oder Vigilanz-Portal gemeldet wird. In jedem
Fall wird es von Technik oder Einkauf erfasst und
bewertet. Bei Bedarf erfolgt eine Rückfrage bei der
Klinik. Sofern die Kriterien für eine Meldung an
Swissmedic erfüllt sind, erfolgt die gesetzlich
vorgeschriebene Meldung. Die Meldung eines
Problems kann auch direkt an den technischen Dienst
oder an die Medizintechnik erfolgen.
Wo orten Sie Verbesserungspotenzial in der
aktuellen Meldepflichtspraxis am KSA?
Zum einen bei der Ärzteschaft. Es gilt, das Bewusst-
sein dafür zu schaffen, dass Kritik und Fehlermeldung
bei unseren externen Partnern nicht ausreichen,
sofern ein Zusammenhang mit Patientengefährdung
besteht. Neben den gesetzlichen Forderungen hat
jeder Mitarbeiter, der in einem High-Risk-Umfeld wie
dem KSA arbeitet, die moralische Verpflichtung,
Probleme und Risiken anzusprechen. Damit das
funktioniert, braucht es bei den Mitarbeitern auf allen
Hierarchiestufen das Bewusstsein dafür, dass jeder
Mensch Fehler machen kann. Alle weiteren Schritte
zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit ergeben
sich daraus fast von alleine. •
Ullrich Römmelt,
Leiter Medizin-
technik Service
Center.
Startseite Klinische Toolbox CIRS/Vigilanzen.
18 |
Änderungen im Strahlenschutz
Seit 1. Januar 2018 ist eine neue Strahlenschutzverordnung ohne Übergangsfrist in Kraft getreten.
Die Anpassungen an die bestehende Strahlen-
schutzverordnung waren insbesondere wegen
neuerer wissenschaftlicher Erkenntnisse, aber auch
aufgrund von Vereinheitlichungen im internationalen
resp. europäischen Strahlenschutz notwendig
geworden. Einige Besonderheiten des Schweizer
Strahlenschutzes bleiben jedoch erhalten.
Die Neuerungen/Änderungen für die Spitäler
im Einzelnen
• Die Anforderungen an Ausbildung und erlaubte
Tätigkeiten sind strenger gefasst. Sämtliches
Personal muss neu regelmässig einen Strahlen-
schutzkurs besuchen (mindestens alle 5 Jahre).
Das Bundesamt für Gesundheit führt ein Register.
Die Fachstelle Strahlenschutz am KSA wird für
sämtliche Berufsgattungen anerkannte Kurse
anbieten.
• Das gelbe Strahlenschutzbüchlein fällt weg, die
Lebenszeitdosis wird elektronisch geführt.
Personal, das möglicherweise höhere Strahlendo-
sen (insbesondere auf die Augenlinsen) erhält,
wird zukünftig doppelt dosimetriert (über und
unter der Schutzkleidung). Schwangere haben
neu das Recht, sich von Arbeiten im Hochdosis-
bereich befreien zu lassen.
• Die Rechtfertigung für Strahlenanwendung ist
strenger gefasst (Zuweiserrichtlinien). Der
Anwender ist verpflichtet, die Notwendigkeit der
Strahlenanwendung zu prüfen. Es besteht neu
eine Meldepflicht bei mässigen Organschäden
bzw. Funktionseinschränkungen durch Strah-
lenanwendung.
• Die Patientendosis wird registriert und statistisch
mit Referenzwerten verglichen sowie für den
Patienten individuell überwacht und ausgewertet.
Die Pflicht zur Optimierung der applizierten
Patientendosis sowie der durch das Personal
erhaltenen Streudosis ist gestärkt worden.
• Die Optimierung der Strahlendosen wird durch die
Medizinphysik an allen Geräten und Anwendun-
gen von ionisierenden Strahlen unterstützt (inkl.
OP-Bereich). Es werden diverse Verbesserungen
an Geräten und passivem Strahlenschutz gefor-
dert. Die Fachstelle Strahlenschutz und Medizin-
technik wird zur Umsetzung Anforderungen
definieren und vor klinischen Inbetriebnahmen
eine Übernahmeüberprüfung durchführen.
Das Strahlenschutzhandbuch
Die Einhaltung des Strahlenschutzes wird durch von
extern geführte Audits (ab 2020) und Selbstevalua-
tion überprüft. Die Abbildung der strahlenschutz-
relevanten Abläufe und qualitätssichernden Mass-
nahmen geschieht im Strahlenschutz- (Qualitäts-)
handbuch (Intranet unter Toolbox / Klinische
aufrufbar). Experten der Fachstelle Strahlenschutz
und der Strahlenschutzkommission haben an den
Pilotaudits teilgenommen und unterstützen die
Strahlenschutzverantwortlichen in der Umsetzung
und Vorbereitung der Selbstevaluation und Audits.
Die Umsetzung des CH-Strahlenschutzrechts in
KSA-interne Weisungen ist im Strahlenschutzhand-
buch geregelt. Bis das neue Handbuch genehmigt
ist, gilt das bisherige unverändert (viele Änderungen
waren aufgrund von BAG-Weisungen bekannt und
vorweggenommen).
Unveränderte KSA-Philosophie
Die Philosophie am KSA, dass die Qualität im
Strahlenschutz dort erbracht wird, wo Strahlung
erzeugt wird, bleibt unverändert. Daher werden
Nutzer/Erzeuger von Strahlung und die Strahlen-
schutzsachverständigen durch die Fachstelle und
Strahlenschutzkommission beauftragt, befähigt und
fachlich dabei unterstützt, den notwendigen Schutz
für sich und andere sowie die Patienten zu erreichen.
Die Fachstelle Strahlenschutz sowie die Strahlen-
schutzkommission bearbeiten aktuelle Fragen und
genehmigen Änderungen.
Sie können die Fachstelle per E-Mail oder Telefon
über die Administration (Frau Simone Heuser,
E-Mail oder Tel. intern 4005) erreichen. •
Gerd Lutters
www.ksa.ch/strahlenschutz
Inside
Für strahlensensible Bereiche wie beispielsweise Angiografieanlagen gilt seit Anfang dieses Jahres eine neue Strahlenschutzverordnung.
| 19
Fotoausstellung: Thomas Kern –
Haiti. Die endlose Befreiung
Das KSA zeigt vom 15. Februar bis 27. Mai 2018 fotografische Werke des Aargauer Fotojournalisten aus der viel beachteten Ausstellung «Haiti – die endlose Befreiung».
Am 15. Februar lud die KSA-Kunstbeauftrage
Sadhyo Niederberger zur Vernissage der ersten
Kunstausstellung in diesem Jahr in den Räumlich-
keiten des KSA (Empfang Haus 1 und Haus 2A). Zu
sehen sind in der Ausstellung bis zum 27. Mai
fotografische Werke des Aargauer Fotojournalisten
Thomas Kern. Das KSA hat dank Vermittlung von
Sadhyo Niederberger die einmalige Gelegenheit
bekommen, ausgewählte Werke aus der zuletzt in
der Fotostiftung Schweiz in Winterthur gezeigten
Fotoausstellung zu präsentieren.
Thomas Kern machte sich bereits in den 1990er-
Jahren einen Namen mit Reportagen zu Krisenge-
bieten in Nordirland oder dem ehemaligen Jugosla-
wien. Seit 1997 reist er immer wieder nach Haiti,
das Land in der Karibik, dessen gängiges Bild vor
allem durch Katastrophenberichte geprägt wird. Der
Fotograf will in seinen Bildern jedoch nicht nur Haitis
skandalöse Armut in den Vordergrund rücken. Mit
bewusst gewählten, einfachsten Mitteln – mit einer
Rolleiflex ohne Wechselobjektive und mit analogem
Schwarzweissfilm – führt er uns auf eine chaotische
Bühne, die voller fremder Erscheinungen ist. Kerns
Fotografien ziehen uns ins reale Geschehen des
haitianischen Alltags hinein, mitten ins Spannungs-
feld zwischen Resignation und unbändiger Lebens-
freude. • Sadhyo Niederberger/Ralph Schröder
Führungen und Lesung
Sonntag, 11. März, 11.00 Uhr mit Thomas Kern
(Empfang Haus 1)
Donnerstag, 22. März, 18.00 Uhr mit Thomas
Kern (Empfang Haus 1) und 19.00 Uhr Lesung aus
dem Band: «Haiti – die endlose Befreiung» (erschie-
nen 2016 bei Scheidegger & Spiess)
Finissage
Sonntag, 27. Mai, 11.00 Uhr inkl. Führung mit
Thomas Kern (Empfang Haus 1)
kunst
An der Vernissage: Fotograf Thomas Kern mit Sadhyo
Niederberger, KSA-Kunstbeauftragte.
Foto-Auswahl aus der Ausstellung von Thomas Kern: «Haiti – die endlose Befreiung. Fotografien aus dem Alltagsleben auf Haiti».
20 | Rätsel
Suchrätsel
Für die Teilnahme am monatlichen Gewinnwettbewerb ist nur die Lösung des Wortsuchrätsels massgebend. Gesucht werden zwei Begriffe aus der Spitalwelt (waagrecht oder senkrecht). Sämtliche Einsendungen nehmen auch an der Jahresendverlosung teil. Hauptgewinn: 10 g Gold!
Gewinnpreis Februar: Zwei Eintritte ins Sole Uno Rheinfelden
Mitmachen lohnt sich. Für die Teilnahme am monatlichen Wettbewerb senden Sie beide gefundenen Begriffe im Wortsuchrätsel (oben
links) mit Absenderadresse/Abteilung an: [email protected] oder an: Marketing und Kommunikation, Suchrätsel Februar, Tellstrasse, 5001 Aarau.
Zu gewinnen gibt es zwei Eintritte ins Sole Uno Rheinfelden (Wert ca. 50 Franken). Einsendeschluss: 10. März 2018.
Jede Einsendung nimmt an der Jahresendverlosung teil. Hauptpreis: 10 g Gold (Wert: ca. 400 Franken)
Auflösung Suchrätsel Januar: Urologie und Skalpell.
Die glückliche Gewinnerin ist Barbara Marti, Assistentin Leitung Projekte und Prozesse. •
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#130 Jahre KSA:
Swisscom-CEO Urs Schäppi
macht den Abschluss
Am 23. Februar stand die bis heute wohl bekannteste Schwei-
zer Kommunikationsfrau, Beatrice Tschanz, fürs KSA im
Einsatz, im Zentrum für Notfallmedizin (Bericht folgt). Nach
dem Absturz einer Swissair-Maschine bei Halifax 1998 ist sie
durch ihre feinfühlige und professionelle Krisenkommunikation
national bekannt geworden. Am 23. März wird Swisscom-CEO
Urs Schäppi dem KSA seine Aufwartung machen.
Sein Einsatzbereich: die Kardiologie. •
Sternekoch Patrick Mahler
bekochte Personal und
Patienten
Der ehemalige KSA-Kochlehrling und heutige Sternekoch Patrick Mahler kreierte im Rahmen des Prominenten-Praktikums zum 130-Jahr-Jubiläum des KSA fürs Personal ein Spezialmenü und für die Patienten ein Dessert Surprise.
Eine Lehre im KSA kann der Startschuss für eine
grosse Karriere sein. Patrick Mahler ist der lebende
Beweis dafür. Er legte mit einer Kochlehre im KSA
den Grundstein für seine ausserordentliche Lauf-
bahn. Aus Anlass des 130-Jahr-Jubiläums des KSA
kehrte er an seine ehemalige Wirkstätte zurück und
kreierte fürs Personal und für die Patientinnen und
Patienten einige kulinarische Highlights.
Im Restaurant LeClou stand am 19. Januar ein
Gourmetmenü auf der Karte: Geflügel-Schenkelrolle
mit Gewürz-Lack, Gerste, Petersilie und Röstge-
müse. Das aufwändige Menü für rund 160 Personen
(die Menge war aus logistischen und Kostengründen
limitiert) hatte er am Tag zuvor mit seinem Team in
der Küche des Park Hotel Vitznau vorbereitet. Allein
das Fleisch der Hühnerschenkel vom Knochen zu
befreien, nahm rund sechs Stunden in Anspruch.
Für das Anrichten im KSA wurde Patrick Mahler von
einer Lernenden und einem Koch unterstützt.
Die Patientinnen und Patienten kamen in den
Genuss eines Spezialdesserts: Cheesecake-Crème
Mango, Passionsfrucht, Limette
und Schokolade. Die Aktion fand grossen Anklang.
Obwohl mit hohem Aufwand verbunden hat Patrick
Mahler die Anfrage zur Teilnahme an der Jubiläums-
aktion ohne lange zu zögern angenommen. «Ich bin
dem KSA sehr dankbar dafür, dass ich hier meine
Laufbahn mit einer Lehre beginnen durfte», erklärte
der heutige Sternekoch. Patrick Mahler übernimmt
am 8. März das Restaurant «focus» im Park Hotel
Vitznau. •
www.parkhotel-vitznau.ch
130 Jahre KSA
1 Sternekoch Patrick Mahler. 2 Personalmenü:
Geflügel-Schenkelrolle mit Gerste, Petersilie und
Röstgemüse. 3 Menüausgabe im LeClou. 4 Vorberei-
tung Anrichten des Menüs. 5 Vorbereitungen des
Surprise-Desserts in der KSA-Küche.
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Swisscom-CEO Urs Schäppi.
22 |
Jubilare
5 JAHRE
01.03.2018, Assigal Sonja, Assistentin
Bereichsleiterin Pflege, Medizin BL
01.03.2018, Baumann Adrian, Logistikassistent,
PD OP-Abteilung H1
01.03.2018, Furter Yanik, Fachmann OP-
Lagerung, OP Lagerung
01.03.2018, Hürzeler Regula, Arztsekretärin,
Hals-Nasen-Ohren AD
01.03.2018, Lederhos Katharina, Dipl.
Pflegefachfrau, PD Frauenklinik, Station 812
01.03.2018, Meier Barbara, Dipl. Logopädin,
LGP
01.03.2018, Nussbaum Liliana, Logistik-
angestellte Versorgung, Wäscheversorgung
01.03.2018, Schenker Erika, Sachbearbeiterin
Finanzbuchhaltung, Rechnungswesen
01.03.2018, Sollberger Samuel, Projektleiter
Elektrotechnik, T & I Elektrotechnik
01.03.2018, Sutter Ursula, Sachbearbeiterin
Empfang Bahnhof, Empfang Bhf
02.03.2018, Dr. med. Bäbler Sabrina,
Oberärztin i. V., Neurochirurgie AD
03.03.2018, Dr. med. Schmidtpeter Martin,
Oberarzt, Urologie AD
12.03.2018, Rexhaj Suzana, Dipl. Pflege-
fachfrau, PD Kinder und Jugendliche, Station 902
14.03.2018, Rusterholz Aneta, Dipl. Pflege-
fachfrau, Notfall und Tagesstation 901
21.03.2018, Maurer Regiane, Erzieherin,
Kindertagesstätte W20
25.03.2018, Gygax Corinne, Arztsekretärin,
Urologie AD
Jubilare und Pensionierungen
25.03.2018, Vögele Fabienne, Dipl. Logopädin,
LGP
25.03.2018, Widmer Eveline, Assistentin
Klinikleitung, KKJ AD
10 JAHRE
02.03.2018, Campusano de Gomez Roselia,
Mitarbeiterin Küche, Küche
02.03.2018, Dr. med. Cantoni Nathan, Oberarzt
mbF, OHT AD
02.03.2018, Gamma Michele, Logistik-
angestellter Versorgung, Zentralmagazin
02.03.2018, Leimgruber Bruno, Heizungs-
fachmann, T & I Gebäudetechnik
02.03.2018, Pavlovic Nina, Mitarbeiterin Küche,
Küche
02.03.2018, Prof. Dr. med. Remonda Luca,
Chefarzt, Institut für Radiologie AD
05.03.2018, Lienhard Maria, Sitzwache,
Medizin BL
06.03.2018, Pretat Andrea, Pflegefachfrau i. A.,
Lehre Pflegeberufe
06.03.2018, Steiner Fabienne, Dipl. Pflege-
fachfrau WB Notfallpflege, Notfall PD & MTTD
13.03.2018, Güttinger Catia, Biomedizinische
Analytikerin, Institut für Labormedizin
17.03.2018, Spelters Constanze, Study Nurse,
NDT PD & MTTD
15 JAHRE
01.03.2018, Fischer Martina, Leitende biomedi-
zinische Analytikerin, Institut für Labormedizin
01.03.2018, Morgenthaler Sonja, Medizinische
Praxisassistentin, Frauenklinik PD & MTTD
01.03.2018, Dr. med. Robertson Monika,
Oberärztin, Anästhesie
20.03.2018, Khaleel Yvonne, Arztsekretärin,
NEU AD
24.03.2018, Müller Sonja, Dipl. Pflegefachfrau,
PD MED, Station 741
20 JAHRE
01.03.2018, Salahi Zejnep, Fachfrau Gesundheit
i. A., PD Chirurgie, Station 182
25 JAHRE
01.03.2018, Jundt Doris, Telefonistin, Telefon-
zentrale
01.03.2018, Vogt Eveline, Stv. Teamleiterin,
Chirurgische Koordination
30 JAHRE
15.03.2018, Maurer Sabine, Dipl. Pflege-
fachfrau Hämovigilanz, Medizinische Stabsdienste
35 JAHRE
27.03.2018, Baumann Irene, Dipl. Pflege-
fachfrau, PD Frauenklinik, Station 812
40 JAHRE
01.03.2018, Niederberger Sonja, Dipl.
Pflegefachfrau, PD MED, Station 741
01.03.2018, Ott Claudia, Fachverantwortliche
OPS, PD OP-Abteilung H1
| 23Jubilare und Pensionierungen
PENSIONIERUNGEN
31.03.2018, Bellmann Yvonne, Dipl. Expertin
Anästhesiepflege, PD Anästhesie (45 Jahre)
31.03.2018, Wilhelm Karin, Pflegehilfe, PD
MED, Station 731 (16 Jahre)
31.03.2018, Wiss Robert, Einkäufer, Beschaf-
fung und Logistik (4 Jahre)
WIR GRATULIEREN
Dr. Olivia Neeser, Assistenzärtzin MUK, zum
ersten Posterpreis ihrer Arbeit «CRP/PCT Ratio
zur Vorhersage des Risikos einer Mykoplasmen-
Pneumonie» am Tag der klinischen Forschung des
Universitätsspitals Basel. Ebenfalls gratulieren wir
Dr. Alexander Kutz, Oberarzt MUK, zum dritten
Posterpreis mit der Forschungsarbeit «Einfluss
des DRG-Systems auf Länge des Spitalaufent-
halts und Outcomes in der Schweiz».
Anne-Marie Bieri, Stationsleitung 112 (Dialyse),
hat ihre Weiterbildung zur New Work & Feelgood
Manager erfolgreich abgeschlossen, ebenso
Karin Mullis, Station 711, ihre Weiterbildung zur
Fachfrau Gesundheit EFZ.
Nicole Kreienbühl, MUK, hat kürzlich ihre
Weiterbildung zur dipl. med. Chefarztsekretärin
erfolgreich abgeschlossen.
Nazmije Bajrami, Study Nurse, hat kürzlich ihre
Weiterbildung zur Fachexpertin für Infektionsprä-
vention im Gesundheitswesen mit Erfolg abge-
schlossen.
Jael Grillo, Pflegefachfrau Diabetesberaterung,
hat kürzlich ihre einjährige Weiterbildung zur Klini-
schen Fachspezialistin an der ZHAW in Winterthur
erfolgreich beendet.
Lostorfer Schlosshüüler spielten
zur Fasnacht auf
Guggenmusik auf dem Areal. Traditions-
gemäss spielten am Freitag, 9. Februar 2018,
als Auftakt zur darauffolgenden Fasnachts-
woche die Guggenmusik der «Schlosshüüler»
Radio Argovia sagt danke. Am 14. Februar
besuchte die Moderatorin Ramona Gier von
Radio Argovia den Kindernotfall und über-
brachte dem Team einen Korb voller «Herz-
nascherli». Der Grund: Dem Team im KSA
sollte ein Dankeschön für die tolle Arbeit, die
hier geleistet wird, überbracht werden. Radio
Argovia hatte im Vorfeld des Valentinstages
seine Hörerinnen und Hörer dazu aufgerufen,
Ideen und Adressaten einzuschicken, die
dieses Jahr ein spezielles Dankeschön
verdient hätte. Das Rennen machte des Team
vom Kindernotfall. •
Lostorf auf dem KSA-Areal und erfreuten mit ihrer
Darbietung Patientinnen und Patienten, Besucher
sowie Mitarbeitende. •
«Herznascherli» fürs Team vom Kindernotfall
Guggenmusik «Schlosshüüler Lostorf» unterwegs auf dem KSA-Areal.
Ramona Gier, Moderatorin bei Radio Argovia
(rechts), bei der Übergabe der «Herznascherli»
ans Kindernotfallteam.
www.ksa.ch Kantonsspital Aarau AG Tellstrasse 25 5001 Aarau
Agenda
Diese und weitere Veranstaltungen finden Sie im Intranet.
28. Februar 2018, 16.30 Uhr Hörsaal, Haus 1
Neubau-Infoveranstaltung für Mitarbeitende
1. März 2018, 12.30–17.30 Uhr Hörsaal, Haus 1
Workshop Clinical Decision Support
Weiterbildung mit Credits
8. März 2018, 9.00–16.00 Uhr Hörsaal, Haus 1
GESKES / SSNC-Zertifikatskurs: Update klinische Ernährung
Weiterbildung
12. März 2018, 19.00–20.00 Uhr Hörsaal, Haus 1
Elektrizität im Gehirn – was Netzwerke zum Bewusstsein beitragen
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Woche des Gehirns
14. März 2018, 18.30–20.30 Uhr Hörsaal, Haus 1
Spitzentechnologie in der Neurologie –
tiefe Hirnstimulation und Pumpentherapie bei Parkinson
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Woche des Gehirns
15. März 2018, 19.00–20.00 Uhr Hörsaal, Haus 1
Computer mit Grips – künstliche Intelligenz und Gehirn
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Woche des Gehirns
22. März 2018, 19.30 Uhr Lindensaal Pflegezentrum Zofingen
Wenn der Frühling ausschlägt – über Seuchen, die die Menschheit in Atem halten
Öffentlicher Vortrag
27. März 2018, 19.00–20.30 Uhr Hörsaal, Haus 1
Geburtshilfe mit Kopf, Hand und Herz
Infoveranstaltung Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
GESKES Zertifikatskurs:
Klinische Ernährung
Weiterbildung. Am 8. März 2018, 9–16 Uhr
veranstaltet GESKES, die Geschellschaft für
Klinische Ernährung der Schweiz, in Zusam-
menarbeit mit der Ernährungskommission des
KSA eine Weiterbildung zum Thema Klinische
Ernährung. Auf dem kompakten Programm
stehen zahlreiche Referate von KSA-Fachspe-
zialisten, darunter Prof. Dr. Henrik Köhler,
Leiter Klinik für Kinder und Jugendliche, und
Dr. phil. nat. Brigitte Morand, Apothekerin
Spitalpharmazie, sowie Valerie Bächli und
Karin Schärer von der KSA-Ernährungsbera-
tung und Shyma Wyss von der Ernährungs-
beratung Spital Zofingen.
Als externe Referenten sprechen Prof. Dr.
Peter Ballmer, Chefarzt Medizin Kantonsspital
Winterthur, sowie Prof. Ulrich Keller von der
Uni Basel, ehemaliger Präsident der eidgenös-
sichen Ernährungskommission.
Eine Experten-Diskussionsrunde beschliesst
die Veranstaltung. •
Online-Anmeldung auf www.geskes.ch
(Kosten: 80 CHF / GESKES-Mitglieder:
50 CHF / Studierende: 20 CHF / für KSA-
Mitarbeitende kostenlos
Update klinische Ernährung
8. März 2018, 9.00–16.00 Uhr
Hörsaal Haus 1