Andrea Fröchtling, »Gott ist für uns alle da« · © Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2019

e. Von Gott begeistert – Open-Air-Gottesdienst an Pfingsten Stockbrot backen

Feuer changiert in biblischen Kontexten zwischen Gefahr und Gottesoffenbarung. Im Gottesdienstentwurf werden besonders die Aspekte Gottesoffenbarung und Feuer als gemeinschaftsstiftendes Element betont. Der Gottesdienstentwurf eignet sich als abendlicher Pfingstgottesdienst oder als Abendandacht zum Thema »Feuer«. In beiden Fällen schließt sich an den Gottesdienst das Zusammensitzen, Singen und Stockbrotbraten am Lagerfeuer oder an Feuerkörben an.

Vorab bemerktDer Gottesdienst ist als Open-Air Gottesdienst konzipiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammeln sich im Kreis um das vorbereitete Lagerfeuer oder einen Feuerkorb. Alternativ kann der Gottesdienst auch im Innenraum gefeiert werden und im Anschluss zum Stockbrotbraten und Singen nach draußen ge-gangen werden.

Zu beachten ist, dass offenes Feuer bei Menschen mit Demenzerkrankung u. U. Ängste hervorrufen kann. Hier sind eine gute Absprache mit der Heimleitung und dem Pflegepersonal sowie eine sensible Betreuung der Bewohner wichtig. Die Feuerstelle sollte gut gesichert und nicht zu groß sein.

Will man auf offenes Feuer ganz verzichten, kann es durch eine LED-Lichter-kette ersetzt werden, die man in ein durchscheinendes rotes Tuch wickelt und in der Raummitte zwischen einigen Holzscheiten arrangiert. Durch entsprechende Erzählungen entsteht im Stuhlkreis echte Lagerfeuerstimmung. Das Stockbrot kann dann frisch aus dem Backofen kommen.

Material ΐ CD / mp3 mit Glockengeläut, CD-Player oder Musikanlage ΐ Lagerfeuer oder Feuerkorb mit Sitzmöglichkeiten im Außenbereich ΐ alternativ ein »elektrisches Feuer« aus Holzscheiten, roten Tüchern und einer

LED-Lichterkette ΐ Stockbrotteig (Rezept S. 124) ΐ auf geeignete Länge zugeschnittene Stöcke (Spitzen und Spreißel entfernen!) ΐ Getränke ΐ bei Bedarf Liederblätter

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EinstimmungCD / mp3 mit Glockengeläut

BegrüßungHerzlich willkommen, hier draußen im Garten. Wir sind um ein Lagerfeuer herum versammelt (entsprechend anpassen, falls im Innenraum gefeiert wird). Sie ahnen es schon: Heute soll es in unserem Gottesdienst um Feuer gehen. Um Feuer, in dem Gott sich zeigt. Um Feuerzungen, mit denen der Heilige Geist an Pfingsten die Erde und die Jünger berührt. Lassen Sie uns diesen Gottesdienst feiern im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.Amen.

Lied»O Heilger Geist, kehr bei uns ein« (EG 130,1–3)oder »Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein« (GL 351,1–3)

EröffnungsgebetGott, wir leben mit Erde.Mit Luft.Mit Wasser.Mit Feuer.All das brauchen wir zum Leben.All das schenkst du uns.Wir danken dir dafür, Schöpfergott.Du wärmst uns wie das Feuer:Mit deiner Nähe.Und mit deinem Geist.Danke, Gott.Amen.

LesungApg 2,1–12

Am jüdischen Pfingstfest waren viele Jünger von Jesus in einem Haus zusammen-gekommen. Plötzlich gab es ein lautes Rauschen. Es klang wie ein Sturm. Das Rau-schen erfüllte das ganze Haus. Dann sah man etwas wie Feuer. Es zerteilte sich. Es

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ließ sich wie Feuerzungen auf den Menschen nieder. So wurden alle vom Geist Got-tes erfüllt. Sie redeten in ganz vielen Sprachen. Der Geist Gottes half ihnen dabei.In Jerusalem lebten damals viele fromme Juden. Sie kamen aus aller Welt. Sie hör-ten das laute Rauschen und kamen angelaufen. Sie waren bestürzt. Jeder hörte seine eigene Sprache. Staunend riefen sie:»Die Leute hier sind doch alle aus Galiläa! Wieso hören wir sie dann in unserer Muttersprache reden? Wir kommen aus ganz verschiedenen Ländern und Städten. Und trotzdem hören wir alle in unserer eigenen Sprache, was die Jünger von Gott erzählen!«Sie waren verwirrt und fragten: »Was soll das alles bedeuten?« Andere machten sich lustig und sagten: »Diese Leute aus Galiläa sind bestimmt betrunken.«

AnspracheFeuer. Feuer ist etwas Besonderes. Es lässt uns nicht kalt. Es kann Angst machen, wenn es irgendwo brennt. Wenn die Feuerwehr mit Blaulicht angerast kommt.Feuer kann aber auch wunderschön sein: ein Kaminfeuer knistert und knackt am Abend. Das warme Licht einer kleinen Kerze. Das Aufflackern von Grillkohle und der Geruch von Bratwurst. Die langen Nächte mit Freunden und Singen am Lager-feuer.Auch in der Bibel kommt Feuer vor. Feuer und Gott. Eine Geschichte haben wir eben gehört: die Pfingstgeschichte.In der Pfingstgeschichte erscheint der Heilige Geist. Er sieht aus wie Flammenzun-gen. Er öffnet Herz und Mund. Menschen werden Feuer und Flamme. Sie wollen von Gott und von Jesus erzählen. Sie sind begeistert. Diese Begeisterung teilen sie miteinander. Als Gemeinschaft sind sie stark.Durch den Heiligen Geist verstehen auf einmal alle, was die Jünger erzählen. Ob-wohl sie in unterschiedlichen Sprachen aufgewachsen sind. Der Heilige Geist bringt uns die Sprache Gottes bei: es ist die Sprache der Liebe, die alle Menschen verstehen. Wenn wir die Liebe und die Freundlichkeit in unserem Herzen haben, dann wärmt sie uns wie ein gemütliches Kaminfeuer.Gott hat Moses in einem brennenden Dornbusch einmal gesagt: »Mein Name ist: Ich bin da. Ich bin da für dich.« Das gilt auch für uns: Gott ist für uns da. Als wär-mendes Feuer in der Dunkelheit. Als freundliches Licht, wenn wir einmal traurig sind.Mit diesem Glauben können wir andere Menschen anstecken. So wie man mit einer Kerzen eine andere Kerze anzünden kann. Wir gehören alle zu Gott und sind eine

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Gemeinschaft. Wir gehören zusammen. Wir teilen mit allen, was Gott uns schenkt: seine Nähe, seine Liebe, seine Kirche.Amen.

BittgebetGott, dein Heiliger Geist hat Menschen berührt.Wie Feuerzungen kam er auf die Menschen.Sie haben es gespürt:Wir gehören zusammen.Wir können einander verstehen.Gott, heute gibt es viele Mauern zwischen Menschen.Menschen haben diese Mauern gebaut.Wir bitten dich:Reiß die Mauern zwischen uns ein.Lass uns eins sein:Menschen, die du liebst.Amen.

Vaterunser

Lied»Er hält die ganze Welt in seiner Hand« (Noten auf der Homepage Texte-zur-Taufe: https://bit.ly/2zWe3zi)Das Lied kann als Bewegungslied ausgeführt werden (Anleitung S. 129).

SegenGott segne dich mit Wärme wie ein Lagerfeuer.Gott segne dich mit Licht wie eine Fackel in der Nacht.Gott segne dich mit seinem Geist wie ein warmer Sommerwind.Amen.

EinladungWir wollen jetzt noch nicht gleich auseinandergehen. Im Kreis um unser schönes Feuer wollen wir jetzt frisches Stockbrot backen. Dazu singen wir gesellige Lieder. Wir freuen uns, dass wir alle zu Gott gehören und eine große Gemeinschaft sind.

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Den Bewohnern beim Umwickeln der Stöcke und beim Backen des Teiges über dem Feuer helfen (Rezept S. 124) – alternativ die vorgebackenen Brotstücke teilen.Zum gemeinsamen Singen eignen sich vor allem Volkslieder, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch aus ihrer Jugend vertraut sind: z. B. »Alle Vögel sind schon da«, »Hejo, spann den Wagen an«, »Hoch auf dem gelben Wagen«, »Das Wandern ist des Müllers Lust« usw. Dazu am besten Liedblätter kopieren oder auf bestehende Hefte zurückgreifen. Eine umfassende Sammlung deutscher Volkslieder findet sich unter www.lieder-archiv.de sowie www.volksliederarchiv.de