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Ausgabe 8 / Oktober 2017 Seite 2 Das interessiert Pilotprojekt Ehrenamts- koordination Da gehe ich hin RPI Schwäbisch Gmünd: Abenteuer Advent Das tut gut Der Kulturteil im Echo – Münsterbauhüttenleiter Manfred Kühn Termine Seite 3 Was war Eröffnung Umsonst-Laden, Ökumenischer Gottesdienst am Fest der Kreuzerhöhung, Kolomann-Ritt SE Limeshöhe Wer oder was steckt hinter SE2? Ein Bild der Lebendigkeit Seite 4 Was macht eigentlich… Romanus Kreilinger, Hochschulseelsorger Johannes Müller, Redakteur Ökumene Aktuell Was sonst noch interessiert Dekane-Wahl Begleittext Was kommt Das erwartet Sie in der nächsten Ausgabe IMPRESSUM Herausgegeben von Dekanat Ostalb Weidenfelder Straße 12 73430 Aalen Telefon 07361 59010 Fax 07361 59019 www.dekanat-ostalb.de Verantwortliche Komm. Dekan Robert Kloker Pressereferentin Sibylle Schwenk Redaktion und Autoren Martin Keßler, Sibylle Schwenk Tobias Kriegisch Gestaltung www.zoodesign.de Druck Druckerei Opferkuch Hirschbachstraße 31, 73431 Aalen Oktober 2017 Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier »Man muss ökumenisch ticken« AKTUELL INHALT » echo « Von Mensch zu Mensch im Dekanat Ostalb » echo « Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentli- chung der 95 Thesen, die Martin Luther an die Tür der Schlosskir- che in Wittenberg schlug. Damals führte diese Aktion zu einer Spal- tung der Kirche. Und während in vergangenen Jahrhunderten der Reformationstag national und in konfessioneller Abgrenzung be- gangen wurde, ist der 500. Jah- restag geprägt von Offenheit und Ökumene. Im Laufe der Kirchen- geschichte gab es immer wieder Annäherungen der christlichen Kirchen, aber auch Rückschlä- ge musste man hinnehmen. Heu- te wird der Ruf nach einer Einheit katholischer und evangelischer Christen »von der Basis« lauter. In Schwäbisch Gmünd leben Deka- nin Ursula Richter und der kom- missarische Dekan Robert Klo- ker eine gute Ökumene vor. Die echo-Redaktion hat mit den bei- den Geistlichen über das gespro- chen, was die Kirchen vor Ort schon jetzt verbindet, von hal- ben und vollen Gläsern und darü- ber, warum man einfach »ökume- nisch ticken muss«. echo: »Uns verbindet mehr als uns trennt«. Das sagte der katholische Bischof Dr. Gerhard Feige (Mag- deburg) beim Evangelischen Kir- chentag am 28. Mai 2017 in Wit- tenberg. Wie sehen Sie das? Richter: Das stimmt auf jeden Fall. Was uns vor allem verbindet ist der Leib Christi. Der ist unteil- bar. Uns verbindet unser Glaube, die Taufe, das gemeinsame En- gagement als Salz und Licht in der Welt zu wirken. Die vertrauensvol- le Zusammenarbeit in Gmünd ver- bindet uns. Auch wenn die Litur- gie anders ist. Kloker: Es ist wichtig, diesen Pers- pektivwechsel vorzunehmen. Das Glas ist halb voll oder halb leer. In der Optik der Ökumene sollte man das Glas auch als halb voll und nicht als halb leer anschauen. Wir haben doch bisher schon einiges erreicht. Ein wichtiger Meilen- stein, ist die gemeinsame Recht- fertigungserklärung von 1999 und auch viele Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts, die ausgespro- chen wurden, wurden zurückge- nommen. Wir konnten also viele Dispute und auch Missverständ- nisse ausräumen. Daher hat sich die gemeinsame Basis in der Öku- mene entscheidend verbreitert. Richter: Schön finde ich, dass wir beide die Rechtfertigungserklä- rung von vor 18 Jahren zusammen in Wasseralfingen feiern konnten. Unsere Ökumene hat also eine lange Tradition! echo: Ist Ökumene vor Ort ent- scheidend von Personen abhän- gig? Richter: Natürlich. Ökumene nur von einer Seite aus, das funktio- niert nicht. Man braucht das ent- sprechende Pendant. Sie ist aber auch von der kirchlichen »Groß- wetterlage« abhängig. Kloker: Wir sind einfach als Pfar- rer in einer Lokomotivfunktion. Es wird schnell spürbar, ob wir Öku- mene nur in einer Art Pflichtfunk- tion erfüllen, oder ob wir auch bereit sind, diese zu leben und ge- meinsam Projekte zu entwickeln. Zum Beispiel haben wir jetzt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Gefolge der Landes- gartenschau gegründet. Und wir haben die ökumenische Öffnung nicht nur für die katholische und evangelische Kirche bereitet, son- dern auch für andere Konfessi- onen. Dafür braucht es einfach Herzblut. Richter: Ja, ich denke, es ist ein- fach wichtig, ökumenisch zu ti- cken und vor allem das gegensei- tige Vertrauen zu haben. Dass wir uns tatsächlich alle als Schwes- tern und Brüder sehen, wie eine Familie. Kloker (zu Richter): Es ist doch einfach schön, wenn ich erfahre, dass dein Zweiter Vorsitzender im Gottesdienst von »unserem Müns- terpfarrer« spricht! echo: Welches Ereignis hat Sie im Jubiläumsjahr am meisten be- rührt? Richter: Das Salvatorjubiläum. Es hat mich sehr berührt, dass mich Pfarrer Kloker gefragt hat, ob ich am Fronleichnamsgottesdienst ein geistliches Wort sprechen will. Und er wiederum wird bei unse- rem Reformationsgottesdienst voll eingebunden sein in die Litur- gie. Kloker: In der Fastenzeit fand ein ökumenischer Bußgottesdienst statt in St. Michael in Hildesheim. In diesem Gottesdienst wurde ein Kreuz von Jugendlichen aufge- richtet, das zunächst gelegen hat wie eine Panzersperre. Ich habe dieses Kreuz im Kleinformat un- seren evangelischen Christen hier geschenkt als Zeichen, dass wir uns gemeinsam unter das Kreuz stellen. Richter: Und wir haben in diesem besagten Vesperkirche-Gottes- dienst Pfarrer Kloker ein großes Brot mit der Aufschrift gegeben: »Gemeinsam an einem Tisch« – natürlich mit dieser doppelten Be- deutung. echo: Der Ruf nach einem gnädi- gen Gott, dass man sich Gnade und Heil nicht verdienen kann, wa- ren Kernaussagen der Reforma- tion. Damals haben sie zur Spal- tung der Kirche geführt. Tragen sie heute zu einer gemeinsamen Botschaft bei? Richter: Tja, Luther hatte mit sei- nen Thesen einfach keine andere Chance als die Spaltung der Kir- che. Die Frage nach einem gnä- digen Gott ist heute sicher nicht mehr das zentrale Anliegen der Menschen. Wohl aber die Frage nach der Gnade. Gnade heißt Ge- meinschaftstreue. Jeder Mensch lebt von der Gnade. In einer bru- talen Welt müssen wir das wieder zum Leuchten bringen, was Gna- de bedeutet. Und da sind wir uns einig. Ich glaube, es gibt inner- halb unserer eigenen Kirchen je- weils verschiedene Strömungen, die ökumenische Antworten nicht wollen. Kloker: Die Kernbotschaft der Rechtfertigungslehre ist, dass man sich Heil nur schenken las- sen kann. Das ist eine Kontrast- botschaft zu unserer leistungso- rientierten Welt. Und es ist eine befreiende und, ja natürlich, eine gemeinsame Botschaft, für alle, die sie hören wollen. echo: Einer der größten Wünsche von Christen »an der Basis« ist die gemeinsame Gedächtnisfeier. Was glauben Sie, werden Christen in 20 Jahren gemeinsam am Altar stehen? Richter: Das ist genau der Punkt, den die Menschen am wenigs- ten verstehen. Dass wir das im- mer noch nicht schaffen ist sehr schade und wir sollten unbedingt daran weiterarbeiten. Wenn wir vom Gedanken des Leibes Christi ausgehen, weiß ich gar nicht, was mich da trennen sollte. Natürlich gibt es Feinheiten in der Theologie. Aber ich fühle mich zum Beispiel, was die Abendmahlstheologie an- geht, viel näher bei den Katholiken als bei den Calvinisten. Wir sagen auch »Das ist der Leib Christi, das ist das Blut Christi«. Es ist schon eine Realpräsenz gemeint. Kloker: Ich meine, man darf nicht immer in dieser Alles- oder-Nichts-Mentalität denken. Wir können doch einen Prozess anstoßen, mit dem alle Theolo- gen leben können. Ich spreche jetzt von katholischen Theologen, die sagen könnten, die eucharisti- sche Gastfreundschaft bieten wir an. Da sind die Impulse zum Teil stecken geblieben. Das finde ich schade. Aber ich glaube trotzdem, dass wir das – vielleicht bis in 20 Jahren – schaffen! echo: Vielen Dank für das Ge- spräch! KOMMISSARISCHER DEKAN ROBERT KLOKER, DEKANIN URSULA RICHTER

echo 8 3 - dekanat-ostalb.de · mitzunehmen für die tägliche Arbeit«, beschreibt Ulrike Engel, Leiterin des RPI. Nach dem ge-meinsamen »Erleben« gibt es The-mentische mit Ideen,

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Ausgabe 8 / Oktober 2017

Seite 2

Das interessiert Pilotprojekt Ehrenamts-koordination

Da gehe ich hinRPI Schwäbisch Gmünd: Abenteuer Advent

Das tut gut Der Kulturteil im Echo – Münsterbauhüttenleiter Manfred Kühn

TermineSeite 3

Was warEröffnung Umsonst-Laden, Ökumenischer Gottesdienst am Fest der Kreuzerhöhung,Kolomann-Ritt SE Limeshöhe

Wer oder was steckt hinter SE2?Ein Bild der Lebendigkeit

Seite 4

Was macht eigentlich…Romanus Kreilinger, HochschulseelsorgerJohannes Müller, Redakteur Ökumene Aktuell

Was sonst noch interessiertDekane-Wahl

Begleittext

Was kommtDas erwartet Sie in der nächsten Ausgabe

IMPRESSUM

Herausgegeben von Dekanat OstalbWeidenfelder Straße 1273430 AalenTelefon 07361 59010 Fax 07361 59019 www.dekanat-ostalb.de

VerantwortlicheKomm. Dekan Robert KlokerPressereferentin Sibylle Schwenk

Redaktion und AutorenMartin Keßler, Sibylle SchwenkTobias Kriegisch

Gestaltung www.zoodesign.de

Druck Druckerei Opferkuch Hirschbachstraße 31, 73431 Aalen

Oktober 2017Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier

»Man muss ökumenisch ticken«AKTUELLINHALT

›»echo«‹› V o n M e n s c h z u M e n s c h i m D e k a n a t O s t a l b ‹

›»echo«‹

Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentli-chung der 95 Thesen, die Martin Luther an die Tür der Schlosskir-che in Wittenberg schlug. Damals führte diese Aktion zu einer Spal-tung der Kirche. Und während in vergangenen Jahrhunderten der Reformationstag national und in konfessioneller Abgrenzung be-gangen wurde, ist der 500. Jah-restag geprägt von Offenheit und Ökumene. Im Laufe der Kirchen-geschichte gab es immer wieder Annäherungen der christlichen Kirchen, aber auch Rückschlä-ge musste man hinnehmen. Heu-te wird der Ruf nach einer Einheit katholischer und evangelischer Christen »von der Basis« lauter. In Schwäbisch Gmünd leben Deka-nin Ursula Richter und der kom-missarische Dekan Robert Klo-ker eine gute Ökumene vor. Die echo-Redaktion hat mit den bei-den Geistlichen über das gespro-chen, was die Kirchen vor Ort schon jetzt verbindet, von hal-ben und vollen Gläsern und darü-ber, warum man einfach »ökume-nisch ticken muss«.

echo: »Uns verbindet mehr als uns trennt«. Das sagte der katholische Bischof Dr. Gerhard Feige (Mag-deburg) beim Evangelischen Kir-chentag am 28. Mai 2017 in Wit-tenberg. Wie sehen Sie das?Richter: Das stimmt auf jeden Fall. Was uns vor allem verbindet ist der Leib Christi. Der ist unteil-bar. Uns verbindet unser Glaube, die Taufe, das gemeinsame En-gagement als Salz und Licht in der Welt zu wirken. Die vertrauensvol-le Zusammenarbeit in Gmünd ver-bindet uns. Auch wenn die Litur-gie anders ist.Kloker: Es ist wichtig, diesen Pers-pektivwechsel vorzunehmen. Das

Glas ist halb voll oder halb leer. In der Optik der Ökumene sollte man das Glas auch als halb voll und nicht als halb leer anschauen. Wir haben doch bisher schon einiges erreicht. Ein wichtiger Meilen-stein, ist die gemeinsame Recht-fertigungserklärung von 1999 und auch viele Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts, die ausgespro-chen wurden, wurden zurückge-nommen. Wir konnten also viele Dispute und auch Missverständ-nisse ausräumen. Daher hat sich die gemeinsame Basis in der Öku-mene entscheidend verbreitert.Richter: Schön finde ich, dass wir beide die Rechtfertigungserklä-rung von vor 18 Jahren zusammen in Wasseralfingen feiern konnten. Unsere Ökumene hat also eine lange Tradition!

echo: Ist Ökumene vor Ort ent-scheidend von Personen abhän-gig? Richter: Natürlich. Ökumene nur von einer Seite aus, das funktio-niert nicht. Man braucht das ent-sprechende Pendant. Sie ist aber auch von der kirchlichen »Groß-wetterlage« abhängig. Kloker: Wir sind einfach als Pfar-rer in einer Lokomotivfunktion. Es wird schnell spürbar, ob wir Öku-mene nur in einer Art Pflichtfunk-tion erfüllen, oder ob wir auch bereit sind, diese zu leben und ge-meinsam Projekte zu entwickeln. Zum Beispiel haben wir jetzt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Gefolge der Landes-gartenschau gegründet. Und wir haben die ökumenische Öffnung nicht nur für die katholische und evangelische Kirche bereitet, son-dern auch für andere Konfessi-onen. Dafür braucht es einfach Herzblut.Richter: Ja, ich denke, es ist ein-

fach wichtig, ökumenisch zu ti-cken und vor allem das gegensei-tige Vertrauen zu haben. Dass wir uns tatsächlich alle als Schwes-tern und Brüder sehen, wie eine Familie. Kloker (zu Richter): Es ist doch einfach schön, wenn ich erfahre, dass dein Zweiter Vorsitzender im Gottesdienst von »unserem Müns-terpfarrer« spricht!

echo: Welches Ereignis hat Sie im Jubiläumsjahr am meisten be-rührt?Richter: Das Salvatorjubiläum. Es hat mich sehr berührt, dass mich Pfarrer Kloker gefragt hat, ob ich am Fronleichnamsgottesdienst ein geistliches Wort sprechen will. Und er wiederum wird bei unse-rem Reformationsgottesdienst voll eingebunden sein in die Litur-gie.Kloker: In der Fastenzeit fand ein ökumenischer Bußgottesdienst statt in St. Michael in Hildesheim. In diesem Gottesdienst wurde ein Kreuz von Jugendlichen aufge-richtet, das zunächst gelegen hat wie eine Panzersperre. Ich habe dieses Kreuz im Kleinformat un-seren evangelischen Christen hier geschenkt als Zeichen, dass wir uns gemeinsam unter das Kreuz stellen. Richter: Und wir haben in diesem besagten Vesperkirche-Gottes-dienst Pfarrer Kloker ein großes Brot mit der Aufschrift gegeben: »Gemeinsam an einem Tisch« – natürlich mit dieser doppelten Be-deutung.

echo: Der Ruf nach einem gnädi-gen Gott, dass man sich Gnade und Heil nicht verdienen kann, wa-ren Kernaussagen der Reforma-tion. Damals haben sie zur Spal-tung der Kirche geführt. Tragen

sie heute zu einer gemeinsamen Botschaft bei?Richter: Tja, Luther hatte mit sei-nen Thesen einfach keine andere Chance als die Spaltung der Kir-che. Die Frage nach einem gnä-digen Gott ist heute sicher nicht mehr das zentrale Anliegen der Menschen. Wohl aber die Frage nach der Gnade. Gnade heißt Ge-meinschaftstreue. Jeder Mensch lebt von der Gnade. In einer bru-talen Welt müssen wir das wieder zum Leuchten bringen, was Gna-de bedeutet. Und da sind wir uns einig. Ich glaube, es gibt inner-halb unserer eigenen Kirchen je-weils verschiedene Strömungen, die ökumenische Antworten nicht wollen. Kloker: Die Kernbotschaft der Rechtfertigungslehre ist, dass man sich Heil nur schenken las-sen kann. Das ist eine Kontrast-botschaft zu unserer leistungso-rientierten Welt. Und es ist eine befreiende und, ja natürlich, eine gemeinsame Botschaft, für alle, die sie hören wollen.

echo: Einer der größten Wünsche von Christen »an der Basis« ist die gemeinsame Gedächtnisfeier. Was glauben Sie, werden Christen in 20 Jahren gemeinsam am Altar stehen?Richter: Das ist genau der Punkt, den die Menschen am wenigs-ten verstehen. Dass wir das im-mer noch nicht schaffen ist sehr schade und wir sollten unbedingt daran weiterarbeiten. Wenn wir vom Gedanken des Leibes Christi ausgehen, weiß ich gar nicht, was mich da trennen sollte. Natürlich gibt es Feinheiten in der Theologie. Aber ich fühle mich zum Beispiel, was die Abendmahlstheologie an-geht, viel näher bei den Katholiken als bei den Calvinisten. Wir sagen auch »Das ist der Leib Christi, das ist das Blut Christi«. Es ist schon eine Realpräsenz gemeint. Kloker: Ich meine, man darf nicht immer in dieser Alles- oder-Nichts-Mentalität denken. Wir können doch einen Prozess anstoßen, mit dem alle Theolo-gen leben können. Ich spreche jetzt von katholischen Theologen, die sagen könnten, die eucharisti-sche Gastfreundschaft bieten wir an. Da sind die Impulse zum Teil stecken geblieben. Das finde ich schade. Aber ich glaube trotzdem, dass wir das – vielleicht bis in 20 Jahren – schaffen!

echo: Vielen Dank für das Ge-spräch!

KOMMISSARISCHER DEKAN ROBERT KLOKER, DEKANIN URSULA RICHTER

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›»echo«‹ Ausgabe 8 / Oktober 2017

TERMINE

Talente � nden und koordinierenDAS INTERESSIERT

Bauwerke, die die Zeit überdauernDAS TUT GUT – DER KULTURTEIL IM ECHO

1. SozialführerscheinDie Bereitschaft, sich ehrenamt-lich sozial zu engagieren, ist hoch. Doch welche Einsatzmöglichkei-ten bieten sich, welche rechtli-chen Rahmenbedingungen sind einzuhalten, wie können Ehren-amtliche gut vorbereitet in den Dienst starten? Im Rahmen des Sozialführerscheins kann dies ge-klärt werden. Anmeldungen bis 15. OktoberEllwangen: Anita Beck, Caritas, 07961-569782Aalen: Natalie Pfeffer, Caritas, 07361-59046

2. Arche Noah auf der OrgelEine amüsante Version der be-kannten Bibelgeschichte gibt es am 28. Oktober um 15.00 Uhr in St. Stephanus Wasseralfingen und am 29. Oktober um 17.00 Uhr in St. Jakobus, Bargau. Erzählt wird die biblische Geschichte von Noah, der Sintflut, der Rettung der Schöpfung und der Liebe Gottes in einer kindgerechten Aufarbeitung aus der Feder des Mannheimer Or-ganisten Matthias Michel. Sie ist untermalt mit Musik von Johann Sebastian Bach. Im Anschluss an das Orgelkonzert sind alle Kinder und Familien zur Orgelbesichti-gung eingeladen.

3. Rebellion der Selbstachtung»Wer mich beleidigt, entscheide ich«. Das sagt der Philosoph Franz Josef Wetz. Am 15. November hält er um 19.30 Uhr im Franziskaner Schwäbisch Gmünd einen Vortrag dazu. Selbstachtung und Missach-tung seien wichtige Schlüssel, um Resignation, Wut und Gewalt ent-gegenzusteuern. Anschließend wird der Journalist und Theolo-ge Daniel Schneider ein Gespräch mit dem Referenten unter Einbe-zug des Publikums führen.

4. Religion und GesellschaftDer Islam ist für viele seiner An-hänger nicht nur ein religiöses Bekenntnis, sondern darüber hi-naus auch Gesellschaftsordnung, Rechtssystem und Richtschnur des alltäglichen Handelns.

In einem Blended Learning Kurs machen Sie sich mit den wichti-gen Begrifflichkeiten dieser Reli-gion und den daraus resultieren-den kulturellen Regeln vertraut.

Am 15. Nov. um 19:30 Uhr findet in der VHS Aalen eine Informations-veranstaltung mit Islamwissen-schaftler Dr. Jürgen Wasella statt.

5. Schlag 12Einen ruhigen Sonntagsgottes-dienst können Menschen am 5. Nov. und am 10. Dez. um 12.00 Uhr erleben. In der schönen Atmo-sphäre der Tagungshauskapelle auf dem Schönenberg findet die-ser Gottesdienst mit Pater Jens Bartsch nicht nur für »Ausge-schlafene« statt. Im Anschluss gibt es ein einfaches Mittagessen.

DA GEHE ICH HIN

Abenteuer AdventInnerhalb der Reihe »… kommen, entdecken und dann …« laden das Religionspädagogische Institut Schwäbisch Gmünd (RPI) und das Dekanat Ostalb ein zum »Abenteu-er Advent«. Am 7. Nov. werden im Franziskaner Schwäbisch Gmünd von 17 –18.30 Uhr schöne neue Ide-en für den Advent zu erleben sein. Das Angebot richtet sich an Eh-renamtliche in der Gemeindear-beit, Erzieherinnen und Lehrer.

»Es geht darum, gemeinsam et-was zu erleben und dann etwas mitzunehmen für die tägliche Arbeit«, beschreibt Ulrike Engel, Leiterin des RPI. Nach dem ge-meinsamen »Erleben« gibt es The-mentische mit Ideen, die direkt aus der Praxis kommen. Neue Lie-der für den Advent, Spiele zu Licht und Dunkel, Seniorenarbeit mit dem Schwerpunkt der Begegnung von Jung und Alt, Andachten und

Gottesdienstformen im Advent sowie kreative Adventsbegleiter, können bestaunt werden.

»Es ist einfach schön, wenn sich Menschen aus verschiedenen Ar-beitswelten austauschen können und so auch sehen, dass sie ge-meinsam unterwegs sind«, meint Ulrike Engel.

Bereits im letzten Jahr fand die Veranstaltungsreihe mit Themen rund um das Reformationsjubilä-

um und zu Sankt Martin sehr gro-ßen Anklang.

Anmeldung unter [email protected] oder www.rpigd.de

Zur Entwicklung und Förderung von ehrenamtlichem Engagement richtet die Diözese zum 1. Janu-ar zehn Projektstellen, eine davon in der Seelsorgeeinheit Limeshö-he, ein.

Pfarrer Markus Schönfeld freut sich und ist dankbar, dass die Bewerbung Erfolg hatte und die 50-Prozent-Stelle ausgeschrieben wurde. Die Kirchengemeinderäte von St. Georg Mutlangen, Christus König Großdeinbach und St. Ma-ria Wetzgau-Rehnenhof hatten im April den Projektantrag beschlos-

sen. Die Einrichtung des Projekts »Ehrenamtskoordinator – Ehren-amtsentwickler« ist Teil des diö-zesanen Projekts »Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten« unter der Federführung von Weih-bischof Matthäus Karrer als Leiter der Hauptabteilung Pastorale Kon-zeption.

Ziel des auf fünf Jahre angeleg-ten Projekts ist die Gewinnung, Vermittlung und Begleitung von Ehrenamtlichen in verschiedenen Bereichen der Seelsorgeeinheit Li-meshöhe wie zum Beispiel bei den

Besuchsdiensten. Dabei sollen Be-teiligungsformen erprobt sowie Haupt- und Ehrenamt verzahnt werden. Mit diesem Projekt soll der Strukturwandel im Ehrenamt vor Ort aufgegriffen werden. Auch für die katholischen Kirchenge-meinden vor Ort bedeutet dies ei-nen Perspektivwechsel: Weg vom Langzeit-Ehrenamt, das die Struk-turen der Kirchengemeinden bis-her bediente, hin zu einer zeitlich begrenzten, charismenorientier-ten Ehrenamtsförderung, bei der die Potentiale und Talente einer

Person im Vordergrund stehen. Untersuchungen zeigten, dass sich Menschen zunehmend dort engagierten, wo sinnvolles Wir-ken und persönliche Weiterent-wicklung zusammenkommen.Hubert Hiller

Jeder einzelne Block an Keuper-sandstein ist fein säuberlich ab-gebildet. Auf dem Reißbrett im Büro von Manfred Kühn, Leiter der Münsterbauhütte in Schwä-bisch Gmünd, findet sich diese de-taillierte Zeichnung. Verschmut-zungen sind markiert, mürbe und sandende Bereiche, Fehlstellen, verwitterte Fugen. »Wir kümmern uns hier um die Instandsetzungs-maßnahmen der insgesamt sechs Natursteingebäude der Seelsorge-einheit Schwäbisch Gmünd Mitte«, erklärt Manfred Kühn. Sein Büro ist am Münsterplatz. Genauso die Werkstatt, in der die filigranen Ar-beiten von zwei Steinmetzen und einem Bildhauer gefertigt wer-den. Auch Manfred Kühn selbst ist Steimetz- und Bildhauermeis-ter, sowie Steintechniker. Seit 23 Jahren ist er Leiter der Münster-bauhütte.

Sie sind von Beruf Steinmetz. Was ist das Reizvolle daran? Die Welt der Natursteine und ihrer Geologie ist ungemein vielfältig. Unser Beruf umfasst alle Arbeiten,

die sich mit den verschiedenen Natursteinen bewerkstelligen las-sen und hat eine sehr lange, hand-werkliche Tradition. Das reizvol-le an dem Beruf ist für mich, dass man mit Naturmaterialien schöne und dauerhafte Einzelstücke wie Skulpturen, Denkmale oder eben auch Bauwerke, welche die Zei-ten überdauern werden, errichten kann. Reizvoll sind natürlich hier die zahllosen Figuren und Was-serspeier am Münster, die bei ei-ner notwendigen Neuanfertigung absolut detailgetreu kopiert wer-den müssen.

Millimeter-Arbeit ist also bei Ih-nen gefragt. Was war Ihre kniff-ligste Arbeit bisher?Knifflig sind fast alle Arbeiten. Bei der Arbeit am Stein muss im-mer mit Konzentration gearbei-tet werden, denn es darf nichts absplittern und die Steine müs-sen absolut passgenau sein. Die größte Herausforderung war wohl die Restaurierung der 40 Me-ter hohen Westfassade des Hei-lig-Kreuz-Münsters. Zwei Jahre

lang haben wir eine Vielzahl re-stauratorischer und konservato-rischer Arbeiten geleistet. Gie-belbekrönungsmaßwerke haben wir neu angefertigt, verschmutz-te Bereiche schonend gereinigt, sandende und mürbe Bereiche mussten wir mit Kieselsäureester festigen. Das sind nur ein paar der Arbeiten … Letztlich wurden die Gesamtarbeiten im Jahr 2007 bei einem Wettbewerb der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit dem Peter-Parler-Bauhüttensonder-preis ausgezeichnet.

Gibt es eine Stelle am Münster, die Sie als besonders schön und schützenswert empfinden?Das Highlight unseres Hei-lig-Kreuz-Münsters sind sicher die beiden reich skulptierten Chorportale. Diese einzigartigen Steinmetz- und Bildhauerarbei-ten zeigen im nördlichen Portal die Passion und im südlichen die Schöpfungsgeschichte und das Jüngste Gericht. Die um 1360 ent-standenen Portale sind uns heute noch weitestgehend im originalen

Bestand erhalten. Interessanter-weise findet sich noch eine gut er-haltene, vermutlich um 1500 ent-standene Farbfassung auf den Darstellungen.

Woran arbeiten Sie momentan? Gerade sind wir in der romani-schen Johanniskirche zu Gan-ge. Dort geht es in erster Linie um die Konservierung der origina-len Substanz. Hier kommen uns die Erfahrungen zugute, die wir bei der langjährigen Restaurie-rung und Konservierung am Hei-lig-Kreuz-Münster erworben ha-ben.

Gibt es etwas, das Sie in Ihrem Be-ruf unbedingt (noch) einmal ma-chen wollten? Ich würde gerne nochmal an der Sommerakademie Salzburg bei Professor Josef Zenzmaier, der übrigens ein Schüler des italieni-schen Bildhauers Giacomo Manzù (1908 –1991 ) war, einen Kurs bele-gen. So wie zu Beginn meiner be-ruflichen Laufbahn.

MÜNSTERBAUHÜTTENLEITER MANFRED KÜHN PORTAL AM HEILIG-KREUZ-MÜNSTER

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Koloman-Ritt

›»echo«‹ Ausgabe 8 / Oktober 2017

Kreuz und quer verbunden Eröffnung »Umsonstladen«

Eine erfolgreiche Neuauflage des historischen Koloman-Ritts fand im Juli in Wetzgau statt. Pfarrer Markus Schönfeld segnete ein-zeln die Pferde und eine große Ge-meinde sang das Koloman-Lied. Anschließend schwang sich Pfar-rer Schönfeld selbst in den Sattel von »Scharmann«, einem statt-lichen Percheron, und führte bei strahlendem Sonnenschein die feierliche Prozession durch den Landschaftspark. 44 Reiterinnen und Reiter mit ihren rausgeputz-ten Pfernden und sogar zwei Esel nahmen am Koloman-Ritt teil. Die Zuschauer, die den Weg säumten, empfingen den Segen mit der Ko-loman-Reliquie, die in einen ver-goldeten Strahlenkranz gefasst ist.

Die Vielfalt der Christen, gleich-zeitig ihre Einheit – das wurde beim großen ökumenischen Got-tesdienst im Heilig-Kreuz-Müns-ter am Festtag der Kreuzerhöhung deutlich. Neben der Anbetung des Kreuzes und dem gemeinsamen Bekenntnis zum Gekreuzigten, stand der Ausdruck der Solidari-tät mit den verfolgten Christen in der Welt im Mittelpunkt des Got-tesdienstes.

Bischof Dr. Gebhard Fürst und Landesbischof Dr. Frank-Ot-fried July zogen gemeinsam mit Chor-Episkopos Habip Önder (sy-risch-orthodoxe Kirche von An-tiochien), Erzpriester Dr. Georgios Basioudis (griechisch-orthodo-xe Kirche), Pfarrer Dr. Diradur Sa-raryan (armenisch-apostolische

Kirche), dem kommissarischen Dekan Robert Kloker, Dekanin Ur-sula Richter und Diakon Dr. Dr. Jo-sef Önder (syrisch-orthodoxe Kir-che von Antiochien) in die nahezu voll besetzte Kirche ein.

Dort erlebte man in verschiede-nen Gebetsformen aus den Her-kunftsländern und in schönem Gesang die Unterschiedlichkeit, aber auch die Gemeinsamkeit der Kirchen. Besonders eindrücklich gestaltete sich der Kreuzvereh-rungsritus nach der syrisch-or-thodoxen Liturgie, die die Seg-nung der vier Enden der Erde und die Erhebung des Kreuzes bein-haltet.

Bischof Fürst betonte: »Das Kreuz ist das Zeichen unter allen Christen«.

WAS WAR

Ein Bild der LebendigkeitWER ODER WAS STECKT HINTER SE2?

SEELSORGEEINHEIT 2 REMS-WELLAND

KIRCHENGEMEINDEN• Mariä Himmelfahrt,

Dewangen 1856 Katholiken

• Zum Heiligsten Herzen Jesu, Essingen

2335 Katholiken• Herz Jesu, Fachsenfeld 2172 Katholiken

Leitender Pfarrer der SeelsorgeeinheitAndreas FrosztegaLeintalstraße 2273434 DewangenTel. 07366-6323 [email protected]

Wissenswertes 22. Oktober 10.30 Uhr Fachsenfeld: Messe mit Krabbelkindern

27.– 29. OktoberJugendfreizeit auf der Kimmhütte im Allgäu

25. November 18.00 Uhr Dewangen: Jugendgottes-dienst am Diözesan-Jugend-sonntag

KIRCHENGEMEINDEN

Um herauszufinden, wer oder was hinter der Seelsorgeeinheit 2 Rems-Welland steckt, muss man an diesem Sonntag das Dekanat Ostalb verlassen und in den Land-kreis Dillingen ins idyllische Ört-chen Mödingen fahren. Dort be-findet sich der Stettenhof und an diesem Wochenende eine Schar von Jungs und Mädchen, die aus Essingen, Dewangen und Fach-senfeld stammen. Zum elften Mal gibt es dort eine Freizeit für Minis-tranten. Und auch in diesem Jahr ist die Stimmung gut, wenn auch das regnerische Wetter einen Got-tesdienst unter freiem Himmel nicht zulässt.

»Meine Hoffnung und meine Freude« – das schöne Kirchen-lied klingt durch die umgebau-te Scheune im Stettenhof. Sense und Rechen hängen noch zur De-koration an den gekalkten Wän-den. Pfarrer Andreas Frosztega hat seinen Altar eingerichtet und begrüßt die »lieben jungen Freun-de« samt deren Eltern. Es ist ein sehr lebendiger Gottesdienst. Eine kleine Musikgruppe um Obermi-nistrantin Anna-Lena Bihr hat sich zusammengefunden und be-gleitet die Messe. Sie gibt Einbli-cke in das, was die Jugendlichen gemacht und erlebt haben auf dem Stettenhof.

In diesem Jahr drehte sich alles um das Thema »Moses«. »Wir wol-len die Jugendlichen der Seelsor-geeinheit einfach zusammenbrin-gen«, erklärt Michael Kling, einer der Organisatoren der Freizeit und Mann der ersten Stunde. Acht bis 14 Jahre alt sind seine Schützlin-ge. Zehn Betreuer sind dabei und sorgen dafür, dass zwischen Mor-genimpuls und Nachtwanderung

alles glatt läuft. »Und für die äl-teren Jugendlichen«, ergänzt Her-mann Lüffe, Zweiter Vorsitzen-der aus Essingen, »geht es einmal jährlich auf die Kimm-Hütte ins Allgäu«.

Das lebendige Bild, das sich ei-nem von der Seelsorgeeinheit Rems-Welland auftut, ist durch-zogen von dieser Jugendarbeit. Überaus aktive Sternsingeraktio-nen machen sie genauso aus, wie die vierteljährlichen, in der Seel-sorgeeinheit rotierenden Jugend-gottesdienste. »Es sind einfach etwas andere Gottesdienste«, be-schreiben Michael Kling und An-na-Lena Bihr. Lichteffekte, mo-derne Lieder, abwechslungsreiche Gestaltung.

Doch auch dem Pendant zur Ju-gend – den Senioren – gehört die Aufmerksamkeit der Seelsorge-einheit. Ein Seniorenteam hat sich zusammengefunden, das sich regelmäßig trifft und die

Angebote für die ältere Generation in den Blick nimmt. Inzwischen hat sich ein Seniorentreff etab-liert, der einmal im Jahr jeweils in einer anderen Gemeinde statt-findet. »Wir haben dort einen sehr guten Besuch«, freut sich Pfarrer Andreas. Außerdem gehören Se-niorennachmittage und -ausflüge ins Programm. Alle Angebote er-freuen sich einer großen Beliebt-heit. Daneben ist das Tanzcafé »Vergissmeinnicht« für Demenz-kranke in Fachsenfeld zur Marke geworden. In jeder Gemeinde gibt es zudem einen Besuchsdienst für die ältere Generation.

Ganz viel, so ist Pfarrer Andreas überzeugt, gehe in dieser Seel-sorgeeinheit von den sehr akti-ven Kirchengemeinderäten aus. Er selbst sei jetzt seit einem Jahr in den drei Gemeinden tätig und dankbar für das, was an Umtrie-bigkeit in den Gremien herrscht. Darauf lasse sich aufbauen. Eine

neue Homepage auf Seelsorgeein-heitsebene ist in Planung und ne-ben dem monatlich erscheinen-den »Kirchenboten« soll es künftig auch einen Gemeindebrief geben, der diese Lebendigkeit aufnimmt und hilft, dieses Bild nach außen zu tragen. Momentan ist man noch auf der Suche nach einem Redak-tionsteam für diesen Gemeinde-brief. Doch auch hier zeigen sich die Räte des Gemeinsamen Aus-schusses sehr zuversichtlich.

Die Kirchengemeinden aus Es-singen, Dewangen und Fachsen-feld sind gemeinsam unterwegs. Im Januar 2018, bei der Klausur-tagung der Kirchengemeinderä-te in Neresheim, fällt der offizielle Startschuss für »Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten«. Dort werden weitere Farben hin-zukommen im Bild der Lebendig-keit aus Rems-Welland.

Eine besondere Idee zur Nachal-tigkeit und Ressourcenschonung hat die Seelsorgeeinheit Wasseral-fingen-Hofen mit dem Umsonst-laden »Unbezahlbar« umgesetzt. Am Caritas-Sonntag öffneten die Türen des Ladens, in dem die Wa-ren nichts kosten. »Es gibt so viele Dinge, die man selbst nicht mehr braucht, aber noch einwandfrei sind«, sagt Gemeindereferentin Daniela Grimm (Bild Mitte). Unter ihrer Initiative hat das Projekt mit einem stattlichen Team Ehren-amtlicher Gestalt angenommen.

In der ehemaligen Wasseralfin-ger Pfarrbücherei in der Urban-straße füllen sich schon seit ein paar Monaten die Regale: Vasen und Geschirr, Kerzenständer und Taschen, Schüsseln und Tassen

gibt es in ansprechender Auswahl. Jeden ersten Samstag im Monat von 10 bis 12 Uhr können Waren angeliefert, jeden Freitag von 15 bis 19 Uhr im Sortiment gestöbert werden.

»Aus Platzgründen nehmen wir keine Möbel, Bücher und Kleider an«, führt Daniela Grimm aus.

Die »Unbezahlbar« möchte aber auch ein Ort der Begegnung sein. Zwischen Koffer und Kaffeeser-vice können Gespräche entstehen, ganz ungezwungen und überkon-fessionell.

Pfarrer Harald Golla segnete den Raum und zitierte dazu aus dem Galater-Brief: »Lasst uns aber Gu-tes tun und nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten.«

PFARRER MARKUS SCHÖNFELD V.L. BISCHOF GEBHARD FÜRST, CHOR-EPISKOPOS HABIP ÖNDER, LANDESBISCHOF FRANK-OTFRIED-JULY

PFARRER HARALD GOLLA UND GEMEINDEREFERENTIN DANIELA GRIMM (MITTE)

MINISTRANTENFREIZEIT DER SEELSORGEEINHEIT REMS-WELLAND UND PFARRER ANDREAS FROSZTEGA

Page 4: echo 8 3 - dekanat-ostalb.de · mitzunehmen für die tägliche Arbeit«, beschreibt Ulrike Engel, Leiterin des RPI. Nach dem ge-meinsamen »Erleben« gibt es The-mentische mit Ideen,

Journalist mit theologischem Hintergrund WAS MACHT EIGENTLICH ... JOHANNES MÜLLER, REDAKTEUR ÖKUMENE AKTUELL

›»echo«‹ Ausgabe 8 / Oktober 2017

WAS SONST NOCH INTERESSIERT

In der nächsten Ausgabe des »echo« am 13.12.2017...

… werfen wir einen Blick in zwei Seelsorgeeinheiten, die momentan vakant sind

...lesen Sie ein Interview mit dem neuen Dekan und seinen Stellvertretern

… besuchen wir Museumsleiter Willibald Bezler im Sieger-Kö-der-Museum Ellwangen

... treffen wir Dorothea Müller, die in der Steuerungsgruppe »Fair-Trade-Stadt Aalen« mit-arbeitet

Wir freuen uns darüber hinaus auf Ihre Ideen und /oder Bei-träge bis zum 20.11.2017.

WAS KOMMT

Dekane-Wahl am 22. Nov. 2017WAS MACHT EIGENTLICH... ROMANUS KREILINGER, HOCHSCHULSEELSORGER

»Wenn die jungen Leute zu mir kommen, sind meist schon meh-rere Dinge am Dampfen«. Das sagt Romanus Kreilinger, Hochschul-seelsorger an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Schwäbisch Gmünd. Was in fast allen Fäl-len »am Dampfen« ist, das ist der bevorstehende Studienabbruch. Nicht wissen, wie es weitergehen soll, Entscheidungen fällen müs-sen, wenn die Unentschlossen-heit noch die Oberhand hat. Roma-nus Kreilinger kennt die kleinen und großen Probleme, die Studie-rende nebst dicken Lernmappen, Laptop und Stapeln von Büchern mit sich herumschleppen.

»Leben ist mehr«. Damit wirbt die ökumenisch angelegte Hoch-schulgemeinde im Begrüßungs-folder der Hochschule. Tiefer bli-cken und sich selbst treu bleiben, weitergehen auch wenn es schwer ist, die Abnabelung von zu Hause schaffen. »Hier«, so meint Roma-nus Kreilinger, »hat in den letz-

Mehr als ein »frommer Club«

ten Jahren ein Wandel stattge-funden«. Die Hochschule ist zum reinen Ort des Lernens und Ar-beitens geworden. Eine »Verschu-lung« hat stattgefunden. Frei-zeitaktivitäten bleiben zumeist außen vor. Den Kontakt zu frühe-ren Freunden und der Familie zu halten ist durch die Digitalisie-rung leichter geworden, was den Prozess des Selbständigwerdens bremst. Das ist das Eine.

Zum anderen hat sich auch das Standing von Romanus Kreilinger in der Hochschule stark verän-dert. Während er und seine evan-gelischen Kollegen früher als »frommer Club« tituliert und da-für zuweilen auch belächelt wur-den, sind die Hochschulseelsor-ger jetzt gewachsener Teil der Studierenden-Atmosphäre auf dem Campus geworden. Nicht sel-ten auf dem Flur, von Vorlesung zu Vorlesung eilend, wird Roma-nus Kreilinger von Studierenden, Lehrenden oder Angestellten an-gesprochen: »Kann ich später zu

Ihnen kommen?«. Die Terminab-sprache läuft schnell und unkom-pliziert auf digitalem Weg. Roma-nus Kreilinger versucht immer greifbar zu sein. Das gilt im Üb-rigen auch für die Lehrenden der Hochschule. »Sexualisierte Ge-walt oder Interreligiösität sind im-mer öfter Themen, die die Profes-soren bewegen und mich dafür als Ansprechpartner suchen«.

Die psychologischen Betreuun-gen und Gespräche haben einen christlichen Hintergrund. Das er-gibt sich einfach aus der Sache heraus. Einmal wurde Romanus Kreilinger um eine Trauerfeier für einen verstorbenen Dozenten ge-beten, welche aber »nicht christ-lich« sein sollte. »Ich kann aber nichts anderes«, sagte Romanus Kreilinger damals. Inzwischen ist sein Stil selbstverständlich und er spürt auch so etwas, wie den »Wunsch nach Spiritualität und Religion« unter den Studierenden.

Ein Leben neben dem Studienalltag

Persönliche Gespräche, Prüfungs-coaching, Semester-Gottesdiens-te, besinnlicher Abendspazier-gang, Taizé-Gebet im Kloster der Franziskanerinnen – die Hoch-schulseelsorge der PH Schwä-bisch Gmünd bietet ein »Leben neben dem Studienalltag«, gibt Raum und Impulse dafür. Dass diese Angebote wahrgenommen werden, dafür brauche es schon einen langen Atem, ist sich Roma-nus Kreilinger bewusst. »Die Kon-takte muss man sich erarbeiten«. Aber er bleibt dran. Denn die Be-gleitung junger Menschen in die-ser Lebensphase liegt ihm einfach am Herzen.

Ein großes Ereignis steht für un-ser Dekanat im November an: Der neue Ostalb-Dekan wird gewählt und mit ihm seine drei Stellver-treter.

»Der Dekan wird wie der Bun-despräsident von einer Wahlver-sammlung gewählt«, sagt Deka-natsreferent Martin Keßler. Diese setzt sich zusammen aus allen Geistlichen mit einem bestimm-ten Stellenauftrag im Dekanat. Außerdem sind die Mitglieder des Dekanatsrats in der Wahlver-sammlung dabei, die wiederum die Kirchengemeindemitglieder so-wie die Orden und Verbände ver-treten. Wählen darf auch je ein(e) Mitarbeiter(in) aus dem Pastoral-

team jeder Seelsorgeeinheit. »Dadurch bildet sich die breite

katholische Öffentlichkeit ab«, er-klärt Martin Keßler.

Inzwischen sind die Wahlvor-schläge eingegangen, vorgeschla-gene Kandidaten sind informiert.

Mit dem Ausscheiden von Dekan Dr. Pius Angstenberger ist eine Ära zu Ende gegangen. »Deshalb ist diese Wahl jetzt richtungswei-send«, ist Keßler überzeugt. In die-sen unsicheren Zeiten komme auf den Dekan und seine Stellvertre-ter die Herausforderung zu, mit einer klaren Linie, aber vor allem auch menschlich gute Entschei-dungen zu treffen.

Er ist das Gesicht der Zeitung »Öku-mene aktuell«, die seit dem Jahr 2000 kostenlos in die Briefkästen der Haushalte flattert: Johannes Müller, Journalist und Theologe.

Was damals mit einem Infoblatt für den ökumenischen Kirchen-tag begonnen hat, hält sich seit-dem und bleibt sich auf insgesamt acht Seiten treu. »Wir nennen und beschreiben Beispiele aus der Ökumene vor Ort, die zur Nach-ahmung empfohlen werden kön-nen«, beschreibt Johannes Mül-ler. Gemeinsam mit den beiden

Bildungsreferenten Wilfred Nann und Henrik Althöhn, mit Stadtkir-chenpfarrer Bernhard Richter und Jochen Urban, überlegt sich Jo-hannes Müller Themen, die für die Leserinnen und Leser interessant sein könnten.

Herausgeber der Zeitung ist die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Aalen (ACK). Die Finan-zierung wird durch Anzeigen ge-schultert. »Doch das allein würde nicht ausreichen«, weiß Johannes Müller. So trägt die evangelische Kirche noch einen Teil der Kosten

und die Restfinanzierung kann durch Spenden der »Unità dei Cris-tiani«, einer ökumenischen Initia-tive zur »Einheit der Christen« ge-deckt werden. »Darüber sind wir sehr froh«, meint Müller. Nach wie vor liege ihm die Ökumene-Zei-tung am Herzen.

Johannes Müller selbst hat sein Berufsleben dem Journalismus verschrieben. Zunächst studierte er Theologie mit Staatsexamen in Tübingen und München. Er lernte den damaligen Medienbischof Ge-org Moser kennen. Er wäre froh, so der Bischof damals, wenn ein paar aus dem Kurs auch Journalisten werden würden. Johannes Müller fühlte sich der schreibenden Zunft angetan und schlug so diesen Weg mit seinem theologischen Hinter-grund und Wissen ein.

Der Badenia-Verlag in Karlsru-he war seine erste Station. »Beim Konradsblatt, das Diözesanblatt von einst, machte ich mein Vo-lontariat«, erinnert sich der Jour-nalist. Es folgte ein weiteres bei einer Schweizer Tageszeitung, be-vor Müller dann im Jahr 1970 als Redakteur beim Schwabenverlag seine erste feste Stelle bekam. Zu-meist war er in Ellwangen tätig,

später auch in Aalen. Er war und ist immer ein gern gesehener Be-richterstatter, zumeist von kirch-lichen oder kulturellen Ereignis-sen.

Von 1988 bis 1998 wurde er Be-zirksredakteur der Schwäbischen Zeitung für Ostwürttemberg mit Sitz in Schwäbisch Gmünd.

Fast 20 Jahre ist Johannes Mül-ler nun eigentlich offiziell im Ru-hestand. Doch davon merkt man bei ihm nichts. Er ist immer noch sehr aktiv und als freier Mitarbei-ter für seine Zeitungen unermüd-lich unterwegs. Unter Kollegen ist er wegen seiner hilfsbereiten und offenen Art sehr beliebt. Darüber hinaus kümmert er sich mit ei-nem Team um die Seniorenarbeit im Dekanat, wo er ab und zu zur Gi-tarre greift und mit den Menschen im Seniorenheim singt. Musik ist nämlich – neben dem Journalis-mus – seine zweite große Leiden-schaft.

Für beides ist er in der Regi-on bekannt und beliebt. Und sei-nen Texten merkt man einfach an, dass er es – wie er selbst sagt – »immer noch gerne macht«.

BEGLEITTEXT

Ökumene 2017Wo kommst Du her?Plötzlich wie aus heiterem Himmeltriffst Du mich, inwendig.Fremd, unverstanden brichst Duin mein Leben.Was willst Du von mir?Suchend, heischend kommt mirDein Wesen entgegen.Eröffnest, erleuchtest mir neue Horizonte,reißt mich in Deine Welt.

Mitmensch . . . . . . . . DuMitchrist . . . . . . . . . . DuGott . . . . . . . . . . . . . . . Du

Martin Keßler