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econet monitor www.econet-china.com Green Markets & Climate Challenge IM FOKUS: CHINAS ÖKOLOGISCHER BRANDHERD – DER BODEN AUSSERDEM: Offshore-Windenergie in Taiwan: Delegationsreise und Fachkonferenz „Green Insurance“ – Nachhaltigkeit im chinesischen Versicherungsmarkt China setzt bei Elektroautos auf Subventionsabbau und Zwang Ausgabe August 2017

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www.econet-china.com

Green Markets & Climate Challenge

econet brandbook

brandbookeconet design guidelines

May 2008, Shanghai

zwischen Vision und Wirklichkeit

IM FOKUS: CHINAS ÖKOLOGISCHER BRANDHERD – DER BODEN

AUSSERDEM: Offshore-Windenergie in Taiwan: Delegationsreise und Fachkonferenz„Green Insurance“ – Nachhaltigkeit im chinesischen Versicherungsmarkt China setzt bei Elektroautos auf Subventionsabbau und Zwang

Ausgabe August 2017

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Seite 2 Ausgabe August 2017

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Inhalt

Ihr Partner in China

zwischen Vision und Wirklichkeit

econet china ist die branchenspezifische Informations-, Netz-werk- und Marketingplattform der GIC (German Indus try & Commerce (Taicang) Co., Ltd.). Sie richtet sich an mittelstän-dische Unternehmen aus den Branchen Bauen, Energie und Umwelt, die daran interessiert sind, Geschäftsbeziehungen in China aufzubauen bzw. zu intensivieren.

Die econet china Packages sollen den Weg in den chinesi-schen Markt ebnen, indem sie helfen, kostengünstig aber ef-fektiv langfristige Vertriebsstrukturen in China aufzubauen.

econet china bietet durch seine Fokussierung Synergien bei der Marktforschung, der Suche von Geschäftspartnern und beim Aufbau eines Vertriebsnetzes: Ihr Unternehmen pro-fitiert von Markt-Know-how, branchenbezogenen Informa-tionen und einem effektiven Netzwerk, das über einen Zeit-raum von mehr als zehn Jahren entwickelt wurde.

Markteintrittspaket maßgeschneiderter Marktreport über Potenziale in

einem Segment dreitägiges Treffen in China mit potenziellen Partnern/

Händlern Eintrag in das econet directory online (eine Seite) Veröffentlichung der Unternehmenspräsentation in

econet china best practices

Business-Development-Paket Einrichten der Vertriebsstruktur mit Schwerpunkt auf ei-

ne Region Vorbereitung von Werbematerial auf Chinesisch* regelmäßiges Direktmarketing* Teilnahme an Messen und anderen Events* regelmäßige Informations-E-mail der econet Gruppe Vertretung Ihres Unternehmens durch ein econet-

china-Teammitglied (¼ Stelle)

Office-in-office-Paket Vollzeitvertretung durch einen lokalen Manager im

econet-china-Team*

* Details auf Anfrage: [email protected]

Inhalt

IN FOCUS 3

Chinas ökologischer Brandherd – Der Boden

Building 6

Deutsch-Chinesischer Ökopark Qingdao – Ein Erfahrungsbericht über bisherige Entwicklungen und Erfolge

Energy 8

Offshore-Windenergie in Taiwan: Dele-gationsreise und Fachkonferenz

Environment 10

„Green Insurance“ – Nachhaltigkeit im chinesischen Versicherungsmarkt

Politics 12

China setzt bei Elektroautos auf Subven-tionsabbau und Zwang

Messen & Events 14

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Seite 3Ausgabe August 2017

In Focus

Chinas ökologischer Brandherd – Der Boden

Chinas schlechte Luftqualität hat in den letzten Jahren über Landesgrenzen hinweg große Aufmerksamkeit erregt. Die anhaltenden Smog-Glocken, welche Flug-, Schienen- und Straßenverkehr ganzer Regionen zum Stillstand brachten, waren nicht mehr zu ignorieren. Jedoch geht Chinas Umweltverschmutzung nicht nur zu Lasten der Luftqualität, sondern macht sich auch im Boden bemerkbar. Allerdings, im Gegensatz zur augenscheinlichen Luftverschmutzung, ist das The-ma Bodenkontaminierung sowohl im Bewusstsein der Bevölkerung als auch in den Medien bisher noch unterrepräsentiert. Ein belasteter Boden kann grün, satt und gesund erscheinen, denn die Verschmutzung liegt größtenteils unter der Erde versteckt. Während in den meisten chinesischen Städten ein Blick durch das Fenster ausreicht, um sich über die Luftqualität zu informieren, kann man einen kontaminierten Boden von einem Gesunden, ohne nähere Untersuchungen oftmals nicht unterscheiden.

Des Weiteren verhält sich Verschmutzung bei Böden anders als in der Luft. Findet man Luftverschmutzung an einer Stelle, kann man davon ausgehen, dass sich Schadstoffe in der Luft auch noch in einigen Metern Entfernung befinden. Nicht so jedoch im Boden: die Schadstoffbelastung kann innerhalb eines Meters gra-vierende Abweichungen vorweisen. Dies macht die Bestimmung des Grades der Kontaminierung umso schwieriger. Zudem halten sich Schadstoffe wesentlich hartnäckiger im Boden als in der Luft. Bei der Bekämp-fung von Luft- und Wasserverschmutzung kann man mit Mühe und Zeit gute Resultate erzielen. Werden Schadstoffe nicht mehr in die Umwelt abgegeben, bleiben Luft und Wasser klar. Nicht selten ist dies bei hohen Staatsbesuchen in Peking zu beobachten, dank dem angeordneten Stillstand der Fabriken und Kraft-fahrzeugen bleibt der Himmel über der Stadt blau. Erfolge bei der Bekämpfung von Bodenkontaminie-rung sind bei weitem nicht so schnell zu erzielen. Auch wenn keine Schadstoffe mehr in den Boden gelangen, bleibt eine verseuchte Stelle über Jahrzehnte hin-weg belastet. Obwohl einige der schlimmsten Um-weltsünder bereits ihre Tore schließen mussten, bleibt ihr ungewolltes Vermächtnis somit nach wie vor eine Bedrohung für den Boden ihres direkten Umfeldes. So fanden sich beispielsweise bei kürzlich entnommenen Bodenproben Rückstände des bereits in den 1980er

Ein Fünftel der Ackerflächen in China soll laut Regierungsanga-ben stark belastet sein

Jahren verbotenen Pestizids Lindan. Durch die Hart-näckigkeit solcher Schadstoffe ist die Sanierung eines Bodens nicht nur mit einem großen Aufwand verbun-den, sondern gleichzeitig auch sehr kostspielig. Das Problem der Bodenverschmutzung muss daher an-ders verstanden und angegangen werden, als andere Formen der Umweltbelastung.

Bodenverschmutzung ist keine chinesische Besonder-heit. Sie tritt im Allgemeinen in Ländern auf, welche nicht nur eine starke Agrarwirtschaft aufweisen, sondern auch eine ausgeprägte Schwer- und Berg-bauindustrie. Jedoch hat Bodenverschmutzung in China einen Umfang ungewöhnlichen Ausmaßes an-genommen. Das liegt dem schieren Produktionsvolu-men des Landes, sowohl im Agrarsektor als auch in der Industrie zu Grunde. Eine weitere Besonderheit Chinas ist, dass zum einen viele Flächen durch indus-trielle Altlasten kontaminiert sind und zum anderen, dass das Land gleichzeitig eine hohe Dichte an kon-taminierten Anbauflächen aufweist. Dies spiegelt sich vor allem in der südchinesischen Provinz Hunan wider, welche nicht nur als Kornkammer Chinas bekannt ist, sondern auch für seine zahlreichen Bergbaugebiete. Als gleichzeitig größter Reis- und Cadmiumproduzent des Landes scheint es wenig verwunderlich, dass be-reits 13 Prozent der Provinzfläche durch Schwerme-talle kontaminiert ist. Zudem zählt der Fluss Xiang – gerne als Hunans Lebensader bezeichnet – zu einem der durch Schwermetalle am meisten verschmutzten Flüsse Chinas.

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Studie zur Bodenverschmutzung

Nach vorheriger Geheimhaltung, wurden im Frühjahr 2014 Teile der ersten landesweiten Studie zur Boden-verschmutzung vorgestellt. Die Studie des Ministry of Environmental Protection wurde zwischen 2006 und 2010 durchgeführt und umfasst 65,6 Prozent der chinesischen Gesamtfläche. Sie schloss sämtliche Ackerflächen des Landes ein, welche in 19,4 Prozent der Fälle für nicht ausreichend befunden wurden, um den nationalen Umweltqualitätsstandards gerecht zu werden. Es wurden beispielsweise zu hohe Werte an organischen und anorganischen chemischen Schad-stoffen sowie die Schwermetalle Cadmium, Nickel und Arsen gefunden. Insgesamt wurden 16,1 Prozent des chinesischen Bodens für kontaminiert befunden. Nach offiziellen Angaben sind bereits 3,5 Millionen Hektar nicht mehr für die Landwirtschaft geeignet, da diese Schadstoffe nicht nur den Boden belasten, sondern auch in die angebauten Produkte gelangen. Die weit-reichende Verunreinigung von Agrarprodukten durch Schwermetalle zeigte sich auch bei einer Studie der Guangzhou Food and Drug Administration aus dem Jahr 2013: Bei 18 Reisproben aus Hunan wurde in acht ein stark erhöhter Cadmiumgehalt nachgewiesen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, basierend auf Schätzungen durchschnittlicher Industriekosten zur Wiederaufbereitung eines Hektar Landes, dass es in China ungefähr 5 Billionen CNY (630 Milliarden EUR) kosten würde, das belastete Land wieder in eine land-wirtschaftlich nutzbare Fläche zu verwandeln.

Belastung durch Dünger und Pestizide

In China tragen unterschiedliche Komponenten zur Schwere der Verschmutzung bei. Einerseits wur-den die Böden in der Landwirtschaft jahrzehntelang übermäßig mit Dünger und Pestiziden behandelt. Seit 1991 hat sich der Pestizidverbrauch mehr als verdop-pelt, sodass Chinas Felder heutzutage mit zweimal so vielen Pestiziden pro Hektar behandelt werden, als es im weltweiten Durchschnitt üblich ist. Bedingt durch die lange Zeit unbeaufsichtigte Düngerindustrie und die jahrzehntelang überhöht eingesetzte Düngung, weisen die Böden noch heute einen hohen Schadst-offgehalt auf. Andererseits verschmutzt die, teilweise noch bis heute anhaltende unkontrollierte Entsorgung von Chemikalien, welche oftmals einfach in der Natur entsorgt werden, Wasser und Boden gleichermaßen. Erschwerend kommt hinzu, dass China jedes Jahr einen hohen Negativrekord an Industrieunfällen zu verzeichnen hat. Im Jahr 2016 kam es in Chemie- fabriken fast täglich zu Feuer, Explosionen oder dem unkontrollierten Austritt von Schadstoffen.

Wasser als zentrales Problem

Die Problemfelder Wasser und Boden sind eng mit-einander verbunden. Im Norden des Landes, welcher stärker unter Wasserknappheit leidet als die meisten anderen Regionen, ist weniger Wasser pro Kopf ver-fügbar als beispielsweise im wasserarmen Saudi-Ara-bien. Daher wird vielerorts jeder erhältliche Tropfen Wasser zum Einsatz gebracht, auch wenn es sich um nicht aufbereitetes Abwasser handelt. Über 60 Mil-liarden Tonnen Abwasser kommen in China pro Jahr zusammen. Obwohl in urbanen Regionen die Abwas-serbehandlung im Jahr 2010 bei 77,5 Prozent lag, werden in ländlichen Gegenden meist nur 10 Prozent der Abwässer wiederaufbereitet. Der Rest fließt un-gefiltert in Flüsse und Seen und gelangt somit früher oder später auf Felder und letztlich in den Boden. Eine Studie aus dem Jahr 2010 befand 18 Prozent des chi-nesischen Flusswassers für zu stark belastet, um es für landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Dennoch wird dieses Wasser tagtäglich für die Bewässerung von Feldern eingesetzt. Um nicht kontaminierten Boden effektiv schützen zu können, sowie belasteten Boden nachhaltig sanieren zu können, darf die Bekämpfung von Wasser- und Bodenverschmutzung nicht separat, sondern muss als komplementäre Aufgabe verstan-den werden.

Ackerland – ein knappes Gut

Belastete Böden weisen eine verminderte land-wirtschaftliche Produktivität auf. Um eine aus-reichende Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können, darf die Behandlung der Bodenverschmut-zung nicht weiter aufgeschoben werden. Denn schon heute ist Ackerland im Reich der Mitte ein knappes Gut. Obwohl in China 18 Prozent der Weltbevölker-ung zu Hause sind, entfallen lediglich 7 Prozent der

In China ist der Pestizidverbrauch überdurchschnittlich hochQuelle: cd-pa.com

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weltweiten Anbauflächen auf das Land. Doch die knappe Ressource Boden nimmt weiter ab: Unter-schiedlichen Quellen zufolge gehen in China pro Jahr zwischen 3.000 und 6.000 km2 nutzbare Anbaufläche durch Bebauung, Verschmutzung und anderweitige Nutzung verloren. Allein die fortschreitende Wüsten-bildung raubt dem Land jedes Jahr mehr als 67 km2

Bodenfläche. So wie die Wasserknappheit die Land-wirtschaft dazu zwingt, nicht aufbereitetes Abwasser zur Bewässerung zu verwenden, so zwingt der Mangel an landwirtschaftlichen Flächen die Bauern dazu auch ihre kontaminierten Böden für den Anbau zu nutzen. Zwar gibt es in China ebenfalls Höchstgrenzen für den Schadstoffgehalt in Lebensmitteln, die kaum von in-ternationalen Standards abweichen, jedoch fehlt es an Regularien, die den Anbau von Nahrung in kon-taminierten Regionen limitieren.

Aktionsprogramm zum Bodenschutz

Auch die chinesische Regierung erkennt allmählich den dringlichen Handlungsbedarf. So erließ sie Ende Mai 2016 ein Aktionsprogramm zum Bodenschutz – den sogenannten „Soil Pollution Prevention and Con-trol Action Plan“. Der Plan verfolgt das ehrgeizige Ziel, dass bis 2020 rund 90 Prozent der kontaminierten Anbauflächen wieder zur unbedenklichen Nutzung freigegeben werden können. Des Weiteren soll ein Monitoring-System zur Bodenqualität auf nationaler Ebene aufgebaut werden. Größtes Augenmerk soll auf der Erhaltung von nicht bis kaum kontaminierter Erde gelegt werden. Leicht bis mäßig verschmutzter Boden soll als unbedenklich nutzbar eingestuft werden. Stark verschmutzte Böden sollen unter strenge Aufsicht gestellt werden. Obwohl die Ziele und Fristen des Ak-tionsprogramms für den Bodenschutz als positiver

Schritt gewertet werden können, fehlt es ihnen an einem strengeren rechtlichen Rahmen. Zwar liegt ak-tuell ein Gesetzesentwurf zum Bodenschutzrecht vor, dieses wird jedoch voraussichtlich erst 2020 in Kraft treten. Ein weiteres Hindernis des Aktionsprogramms wird in der mangelnden Durchsetzungsfähigkeit der Lokalregierungen gesehen. Einerseits fehlt es auf lokal-er Ebene an Erfahrungen, um adäquate Maßnahmen zu etablieren. Andererseits können Interessenskon-flikte das strenge Durchgreifen der Provinzregierun-gen behindern, da nicht selten eine enge Verbindung zwischen Lokalregierung und Verursachern besteht. Noch in diesem Jahr soll das Verursacherprinzip („Pol-luter Pays Principle“) in die Gesetzgebung aufgenom-men werden und somit die Frage der Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen lösen. Jedoch liegt die Kon-taminierung der Böden oft längere Zeit zurück oder wurde indirekt durch Wasser bewirkt, was die Ermitt- lung des damaligen Verursachers erschweren kann. Darüber hinaus mangelt es im Allgemeinen chinesisch-en Dienstleistern für Bodensanierung an der nötigen Erfahrung sowie den technischen Kompetenzen. Hier könnten deutsche Unternehmen ihre Kenntnisse und Lösungen einbringen und China unterstützen.

Fazit

Die Herausforderung der Bodenverschmutzung stellt ein problemübergreifendes Thema dar, das As- pekte des Klimawandels, der Desertifikation, Arten-vielfalt und Lebensmittelsicherheit miteinschließt. Ungeachtet dessen hat Bodenverschmutzung bisher noch nicht die Aufmerksamkeit in China erhalten, die seiner Dringlichkeit gerecht wird. Zwar haben die Informationen der nationalen Bodenstudie und Be-richte über Schwermetallbelastung in Lebensmitteln die Bevölkerung teilweise für das Problem sensibili-siert, nichtsdestotrotz fehlt jedoch ein tiefergehendes Verständnis für die weitreichenden Konsequenzen, welche die Kontaminierung der Böden mit sich bringt. Des Weiteren bleibt bis heute unklar, welche Anbau-flächen überhaupt betroffen sind, denn die Ergebnisse der Bodenstudie wurden der Öffentlichkeit nicht in vollem Umfang zugänglich gemacht. Die jüngsten Ent-wicklungen und Bemühungen der Regierung zeugen zwar davon, dass auch die Bodenverschmutzung als Problem erkannt wurde, dennoch sind diese Anstren-gungen noch nicht hinreichend. Vor allem der Mangel an adäquaten Maßnahmen, sowie praktisches und technisches Know-how, stellen eine Beeinträchtigung im Kampf gegen Bodenverschmutzung dar. Nur mit viel Mühe, Zeit und finanziellen Mitteln kann China sicherstellen, dass seine Böden mehr als nur gesund aussehen.

Ohne die Bekämpfung von Wasserverschmutzung kann das Problem der Bodenverschmutzung nicht nachhaltig gelöst werden

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Building

Deutsch-Chinesischer Ökopark Qingdao – Ein Erfahrungsbericht über bisherige Entwicklungen und Erfolge Ein Gastbeitrag von Daniel Elsäßer, Deutsch-Chinesischer Ökopark Qingdao

Unmittelbar vor dem offiziellen Baubeginn im Jahr 2013 gab es in Anbetracht der Situation vor Ort noch recht wenig Anlass, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Auf dem Plangelände, einer grünen Wiese mit ein paar Dörfern, stand eine Holzhütte als vorläu-figes Bürogebäude. Die dort arbeitende, damals noch aus 50 Mitarbeitern bestehende Belegschaft des neu gegründeten Staatsunternehmens, Sino-German Eco-park United Group, pendelte täglich zum Mittagessen eine halbe Stunde mit dem Auto hin und her. In fünf bis zehn Jahren wird hier ein neuer Stadtteil entste-hen, hieß es damals. Es gab aber weder eine U-Bahn, noch zukunftsträchtige Straßen im Plangebiet. Wer sollte hier investieren?

Qingdao ist ein in China beliebter Urlaubsort, der für seine hohe Lebensqualität bekannt ist. Die Stadt mit dem weltweit siebtgrößten Hafen und ca. 9,2 Mil-lionen Einwohnern liegt an einer großen Bucht. Diese war im Jahr 2011 mit zwei neuen Verkehrsverbin-dungen, einer 40 km langen Brücke und einem Tun-nel, vollständig neu erschlossen worden. Die Entwick-lung im neuen Stadtteil Westküste machte rasante Fortschritte. Qingdao ist schon lange eine durch und durch moderne Stadt, die 2008 Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe war. Im Jahr 2016 betrug Qingdaos BIP 1,1 Billionen CNY und belegte damit den dritten Platz unter den Städten Nordchi-nas. Die infrastrukturelle Ausgangssituation machte die Platzierung an der Qingdao Westküste durchaus sinnvoll und den erfolgreichen Entwicklungsprozess möglich. Die Lokalregierung formierte im Juli 2013 ein Verwaltungskomitee für den deutsch-chinesischen Ökopark. Die Planung der Infrastruktur lief auf Hoch-touren, doch deutsche Investoren hielten sich vorerst noch zurück. Mit zunächst 700 Arbeitskräften wurde an der Freiräumung von Bauflächen gearbeitet – Tag und Nacht, sieben Tage die Woche, bei jedem Wetter. Kontakte zum German Centre Shanghai wurden her-gestellt sowie Ausstellungen und Besuche auf Messen durchgeführt. Auf Ministerialebene hatten Arbeitssit-zungen stattgefunden. Die Entwürfe renommierter deutscher Planungsfirmen wie gmp und Obermeyer lagen vor. Der Bau eines 80.000 m² großen Ansied-

lungsgebiets für die umliegenden Dörfer wurde be-gonnen. Bau der Infrastruktur, Umsetzung von vor-läufigen Projektideen, Anziehung von Investoren, all dies verlief fast zeitgleich. Diese Strategie zahlte sich aus. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Ener-gie (BMWi) führte erstmals für einen ausländischen Industriepark eine Informationsveranstaltung durch. Im April 2014 wiesen Sigmar Gabriel und sein Amts-kollege des chinesischen Wirtschaftsministeriums, Gao Hucheng, auf eine erfolgreiche Entwicklung des deutsch-chinesischen Ökoparks hin.

Chinesisches Tempo, deutsche Präzision

Der deutsch-chinesische Ökopark hat es sich zur Aufgabe gemacht, besonders auf Ökologie und Um-weltschutz zu achten. Demnach wurde ein ökolo-gisches Indikatorensystem erstellt und durch den TÜV-Nord zertifiziert. Um die Vorgaben zur Res-sourceneinsparung, umsichtigem Wachstum und Wirtschaftsoptimierung einhalten zu können, wur-den verschiedene ökologische, kohlenstoffarme und energieeinsparende Technologien eingesetzt. Zudem finden regenerative Energiequellen wie Solar, Wind und Geothermie Anwendung. Auch der Schutz der ursprünglichen Landschaft und heimischer Bäume wurde bei der Planung in Qingdao berücksichtigt. Ferner werden alle Wohnviertel des Ökoparks min- destens dem staatlichen 2-Sterne-Standard für grünes Bauen gerecht.

Im April 2014 wurde zwischen dem Architekten Prof. Ludwig Rongen und dem deutsch-chinesischen Ökopark ein Memorandum unterzeichnet. Das Archi-tektentrio Rongen-Tribus-Vallentin baute das größte, vom deutschen Passivhausinstitut vorzertifizierte, öffentliche Passivhaus Asiens, welches 2016 seine Tore öffnete. Das sogenannte Passivhaustechnologie-Erlebniszentrum erreicht eine über 90-prozentige En-ergiereduktion und spart jährlich 664 Tonnen CO2 im Vergleich mit einem chinesischen Referenzgebäude ein. Um die für China geeignete, neue Entwicklung-sweise des Passivhauses weiter zu erforschen sowie die Gestaltung der Industrie vorantreiben zu können,

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Das neue Passivhaustechnologie-Erlebniszentrum verfügt über ein jährliches Einsparpotenzial von 664 Tonnen CO2Quelle: www.sgep-qd.de

fördert der Ökopark eine konzentrierte Ansiedlung von Passivhausprojekten. So soll bereits Ende 2018 ein Passivhauswohnviertel fertiggestellt werden.

Weitere Meilensteine

Die Firma Siempelkamp Pressensysteme siedelte sich als erstes vollständig selbst investiertes deutsches Unternehmen im Ökopark an und mit der Obermeyer Planungsgesellschaft wurde ein Joint Venture reali- siert. 2014 wurde die Qingdao Westküste auf den Rang einer sogenannten nationalen Neuzone gehoben, was ein Gleichstellungsmerkmal beispielsweise mit dem Stadtbezirk Shanghai Pudong bedeutete. Zudem wurde in München das erste von zwei Verbindungs-büros in Deutschland eingerichtet. Zwölf große In-formationsveranstaltungen und 400 Besuche bei Un-ternehmen und Institutionen wurden durchgeführt. Durch den Kauf einer insolventen deutschen Firma im Jahr 2015 erlangte der deutsch-chinesische Ökopark als erster chinesischer Gewerbepark die Notierung an der Frankfurter Börse – die Sino-German United AG war geboren. Die vorhandene Investitionsumge-bung und ihr Entwicklungspotenzial fanden nun breite Anerkennung. Weitere deutsche Unternehmen wie Sophienhammer, Steigenberger, Irmler Piano, Appli-test, Menzerna etc. siedelten sich nach und nach an.

Auch das vom German Centre Shanghai betriebene German Enterprise Centre Qingdao reihte sich in die Reihe ressourcenschonender Bauprojekte ein. Seine bereits 15 Mieter können seit 2016 modernste En-ergieeffizienztechnologie genießen; der Energiever-brauch liegt dabei 45 Prozent unterhalb eines chine-sischen Referenzgebäudes. Die Nachhaltigkeit des Gebäudekomplexes wurde auch durch das Platin-Zerti-fikat des Zertifizierungssystems der Deutschen Gesell-schaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet.

Die Entwicklung des Ökoparks wird entschlossen und zielgerichtet auf sehr vielen Ebenen vorangetrieben. Die Priorität für ausländische Kooperationen liegt zwar auf Deutschland, gleichzeitig ist der Ökopark aber in der ganzen Welt aktiv, wodurch die Internationalisie-rung und Modernisierung durch die Integration von bekannten Firmen und führenden Projekten einer glo-balen Industrie weiter gesteigert wird. Schwerpunkte der Modellstadt liegen dabei vor allem auf energieef-fizientem Bauen, Industrie 4.0, Biotechnologie sowie der Automobil- und -zulieferindustrie. Durch seinen Ansatz zu einer modernen und ressourcenschonenden Urbanistik soll der Qingdao Ökopark Vorbildcharakter für schnell wachsende Städte in China bieten. Zudem wurde vor Ort ein Zentrum für den Schutz geistigen Eigentums eingerichtet, das dazu dient, angesiedelten Unternehmen mit Beratung und Service-Leistungen zur Verfügung zu stehen. Eine E-Commerce Plattform für den Import deutscher Produkte wurde errichtet. Weiterhin wurden Handelskooperationen mit Rossmann und Bitburger bereits umgesetzt. Deutsche Unternehmen werden mit sehr viel Offenheit und Ein-satz empfangen. Der Schlüssel für langfristigen Erfolg liegt beim Verhandlungsgeschick sowie langjähriger Erfahrung mit sowohl deutscher als auch chinesischer Geschäftsetikette und Kultur.

Auch kulturell gibt es zahlreiche Entwicklungen. So führte die Ansiedlung der Irmler Pianofortefabrik zur jährlichen Austragung eines Klavierwettbew-erbs im Ökopark. Damit das Runde auch im Ökopark im Eckigen landet, wurde mit Hilfe eines bekannten deutschen Fußballberaters, der bereits Trainer der chinesischen Nationalelf war, die Fußballkooperation in Gang gebracht. Der FC Bayern München eröffnete seine chinaweit erste „FC Bayern Football School“. Jährlich finden nun mehrere Trainingscamps für chine-sische Nachwuchsspieler statt. Dies entspricht der chi-nesischen Nationalstrategie, den heimischen Fußball international konkurrenzfähiger zu machen. Der Sport birgt Potenzial für weitere Kooperationsmöglichkeiten unter anderem im Bereich Ausstattung, Physiothera-pie und Sportmedizin. Ein typisch deutsches Bierfest und die Möglichkeit zum Kauf deutscher Produkte tra-gen ebenso zur Vielfalt des Lebens bei.

Der Ökopark ist nicht nur ein Erfolg der deutsch-chi-nesischen Kooperation, sondern auch ein Meilenstein der Bemühungen zur ökologischen Entwicklung von Städten. Trotz der anfänglich zögerlichen Entwick-lung hat sich der Ökopark heute zu einer schnell, in alle Richtungen wachsenden Unternehmensplattform herausgebildet. Es ist zu erwarten, dass es weiter auf-wärts geht.

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Energy

Um die deutsch-taiwanischen Wirtschaftsbezie-hungen im Bereich der erneuerbaren Energien aus-zubauen, organisierte das Deutsche Wirtschaftsbüro Taipei (AHK Taiwan) in Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg International (bw-i) und dem OAV – Ost-asiatischen Verein eine Delegationsreise samt Fach-konferenz zum Thema Offshore-Windenergie nach Taiwan. Die Veranstaltung und Reise wurde im Rah-men der Exportinitiative Energie des Bundesministeri-ums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ausgerichtet. Zusätzlich wurde im Vorfeld eine Zielmarktanalyse über Taiwan als Investitionsstandort sowie die ge-planten Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere bei der Offshore-Windenergie, erstellt. Interessierten deutschen Unternehmen wurden hier-bei die konkreten Ziele, die Marktsituation sowie die Potenziale und Regularien für Investitionen und Pla-nungen von Windparks aufgezeigt. Die Fachkonferenz sowie die anschließenden individuellen Gesprächster-mine mit lokal aktiven Unternehmen zielten darauf ab, vor allem kleine und mittelständische deutsche Unternehmen, in ihren Investitionsvorhaben zu be-gleiten und beim Aufbau von Geschäftsbeziehungen zu unterstützen.

Den Auftakt der Delegationsreise stellte dabei die Fachkonferenz dar, die am 11. Juli in Taipei stattfand

Offshore-Windenergie in Taiwan: Delegationsreise und Fachkonferenz

EXPORTINITIATIVE ENERGIE

Die Fachkonferenz bildete einen gelungenen Auftakt für thematische Diskussionen und zum Aufbau zukunftsorientierter Kooperationen

und mit über 150 Teilnehmern auf großes Interesse bei den taiwanischen Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verwaltung stieß. Dieses Interesse lässt sich auf die ehrgeizigen Ausbau- ziele Taiwans im Bereich der erneuerbaren Energien zurückführen. So hat die Tsai Administration als eine der ersten Regierungen weltweit den Ambitionen bei der Reglementierung der Treibhausgasemissionen und dem Ausbau der regenerativen Energien Gesetzes- charakter verliehen. Dabei ist vorgesehen, dass bis zum Jahr 2025 der Anteil erneuerbarer Energien an der Erzeugung von derzeit 4 auf 20 Prozent ansteigt. Des Weiteren soll die Konzession der drei im Betrieb befindlichen Atomkraftwerke im Jahr 2025 auslaufen, um den Anteil von aktuell 14 Prozent an der Stromer-zeugung durch erneuerbare Energien zu kompensie-ren. Zur Umsetzung dieser Ziele wird der Offshore-Windenergie in Taiwan aufgrund der hervorragenden Windbedingungen in der Taiwan-Straße eine beson-dere Bedeutung zukommen. Bis 2025 ist eine instal- lierte Kapazität von 3 GW angestrebt, die im Anschluss auf mindestens 4 GW bis 2030 ausgeweitet werden soll. Hierfür hat die Regierung vor der Küste des Land-kreises Changhua im Westen der Insel insgesamt 36 Projektzonen ausgeschrieben, auf die sich Projektent-wickler mit Windpark-Vorhaben bewerben können.

Aufgrund von geringen Erfah-rungswerten der heimischen Unternehmen besteht großes Interesse am Fachwissen und an den Lösungen deutscher Unternehmen sowie deren Unterstützung beim Aufbau der Windkraftanlagen.

Axel Limberg, der Delegierte der Deutschen Wirtschaft in Taiwan, eröffnete die Kon-ferenz und begrüßte die zahlreichen Gäste und die Unternehmensvertreter der insgesamt acht deutschen Un-ternehmen: ElbeOne, EnBW Energie Baden-Württemberg, Noske-Kaeser, Siem Offshore

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Seite 9Ausgabe August 2017

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Nachfragen und Diskussionsbeiträge führten zu einem aktiven Austausch zwischen deutschen und taiwanischen Teilnehmern

Contractors, Dr. Moeller/IMS Nord, Fichtner, OWEN Bremen und OWECS.

In seiner anschließenden Rede betonte der taiwa-nische Vize-Wirtschaftsminister, Jong-Shin Chen, die Bedeutung der Energiewende für Taiwans Wirtschaft sowie Gesellschaft und ermutigte die Beteiligten durch gemeinsame Anstrengungen ihren Teil zu ei-ner grünen Energiegewinnung beizutragen. Martin Eberts, Direktor des Deutschen Instituts in Taiwan, schloss sich seinem Vorredner an und bekräftigte Deutschlands Unterstützung für Taiwan beim Erfüllen der ambitionierten Energieziele.

Nach einem Überblick über Taiwans Energiesektor sowie die konkreten Schritte beim weiteren Ausbau durch Wei-Hsien Lu vom Forschungsinstitut ITRI, nut- zten die drei Unternehmen ElbeOne, EnBW und Noske- Kaeser die Möglichkeit, ihre Unternehmen im Rahmen von individuellen Vorträgen und einer Paneldiskussion vorzustellen.

Während einer kurzen Pause stellten die deutschen Unternehmen den Teilnehmern nähere Informationen zu ihren Angeboten und Dienstleistungen an ihren Stehtischen zur Verfügung. Der Fokus einer zweiten Paneldiskussion lag auf dem Ausbau der Häfen und der Maritiminfrastruktur. Dabei stellten Dr. Moeller/IMS Nord und Siem Offshore dar, wie sie durch Be-ratungsdienstleistungen bzw. das Operieren mit speziellen Schiffen die Rahmenbedingungen für die Installation und Wartung der Offshore-Windanlagen unterstützen können. Die Teilnehmer diskutierten mit Yu-Nung Kuo von TIPC Marine, den aktuellen Stand der maritimen Infrastruktur, um darzustellen, welche nächsten Schritte unternommen werden müssen, um sowohl die Rahmenbedingungen an Land als auch ausgewiesene Offshore-Häfen entwickeln zu können. Dabei wurde unter anderem auf die Transformation des ehemaligen Fischereihafens in Bremerhaven zum Zentrum der deutschen Offshore-Industrie eingegan-gen.

Hendrik Heißelmann vom Offshore-Forschungszen-trum Forwind stellte im Anschluss in seinem Vortrag die materiellen Anforderungen an die Windkraftan-lagen sowie mögliche ökologische Auswirkungen der Anlagen auf die Umgebung dar. Dabei verwies er auf die Erfahrung deutscher Akteure in Planung und Um-setzung von Windparks und führte an, dass Anlagen aufgrund der extremen Umweltbedingungen in der Taiwan-Straße an diese Anforderungen angepasst werden müssen.

Im abschließenden Teil der Konferenz wurde der Fokus auf die Möglichkeiten der Unterstützung von deutschen Offshore-Beratern gelegt. Hierzu gingen Vertreter der Unternehmen OWECS, OWEN und Fichtner der Frage nach, welche Chancen für deutsche Berater in Taiwan bestehen, die lokalen Partner bei Planung und Betrieb zu unterstützen. Die Unterneh-mensvertreter stellten ihre Beweggründe für ein Agie-ren im taiwanischen Markt dar und verwiesen auf die Erfahrungen in Deutschland. Durch das frühe Involvie-ren von erfahrener Beratung stellten sich bereits ge-wonnene Erkenntnisse in der Vergangenheit als hilf-reich heraus, um Fehler in der Planung zu vermeiden und finanzielle Mittel einzusparen.

Im Anschluss an die erfolgreiche Konferenz nutz-ten die Teilnehmer die Möglichkeit zum Ausbau des persönlichen Netzwerkes und zum Austausch mit den weiteren Anwesenden. Einige Teilnehmer der Konfe-renz wurden in den darauffolgenden Tagen darüber hinaus von den deutschen Unternehmen im Rahmen der individuell organisierten Termine besucht. Diese Geschäftsgespräche wurden von Mitarbeitern der AHK Taiwan begleitet und dienten der weiteren Ver-netzung der Akteure. Die angebotenen Produkte und Dienstleistungen der Delegationsteilnehmer stießen auf großes Interesse und konkrete Planungsvorhaben für die Zukunft wurden bilateral beschlossen.

Die Gemeinsamkeiten von Deutschland und Taiwan bei der Bewältigung der Energiewende bieten um-fangreiche Chancen zur Kooperation, um die lokale Expertise der Umweltbedingungen durch taiwa-nische Unternehmen und die Erfahrungen in der Pla-nung und dem Bau von Offshore-Windanlagen durch deutsche Unternehmen zusammenzubringen. Durch eine engere Zusammenarbeit kann Taiwans Entwick- lung zur Erzeugung grüner Energie weiter vorange- trieben werden.

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Environment

Erdrutsche, Überschwemmungen, Sandstürme, De-sertifikation und Smog sind nur einige der Konse-quenzen, welche Umweltverschmutzung in China mit sich bringt. So mannigfaltig die ökologischen Prob-leme sind, so vielseitig sind auch die Lösungsansätze. Die Aufwendungen des chinesischen Staates zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung nahmen von 2005 bis 2015 um 620 Mrd. CNY auf 880 Mrd. CNY zu. Auch die Wirtschaft ist verpflichtet ihren Teil zum Umweltschutz zu leisten. Regulatorische Maßnahmen beschränken sich dabei nicht auf augenscheinlich vor-rangige Verschmutzter wie die Schwer- oder Chemie-industrie, sie schließen vielmehr auch die Finanzin-dustrie ein: Unter dem Stichwort „Green Insurance“ versucht die Versicherungsbranche ihren ökologisch-en Beitrag zu leisten.

Green Insurance ist kein feststehender Begriff und kein einschlägig definiertes Konzept. Vielmehr handelt es sich um einen Sammelbegriff verschiedener Versi-cherungsprodukte und -konzepte für Privatpersonen und Unternehmen, mit direkten und indirekten öko-logisch-ausgerichteten Komponenten. Green Insur-ance-Produkte decken ein weites Spektrum ab und können gemeinhin als solche gelten, die über Eigen-schaften verfügen, die ein nachhaltiges oder „grünes“ Verhalten bei den Versicherten fördern. Noch etwas weitergefasst kann Green Insurance aus solchen Produkten bestehen, die die Gelder der Versicherten nachhaltig investieren oder zumindest nicht-ökolo-gische Investments vermeiden. Abseits von Produkten können sich auch Versicherungsunternehmen selbst hohen ökologischen Standards verpflichten und dies als Alleinstellungsmerkmal vermarkten. Am anderen Ende des Spektrums kann Green Insurance bedeuten, Verluste aus ökologischen Fehlentscheidungen oder Umweltschäden zu mindern.

Der Versicherungsmarkt lässt sich produktseitig ent-lang seiner Zielgruppen vorrangig in die Bereiche Privatkunden und Geschäftskunden teilen. Darüber hinaus existiert eine Bandbreite an anderem Ver-sicherungsgeschäft. Green Insurance-Produkte im Privatkundenbereich funktionieren überwiegend nach drei Prinzipien: Für ökologisch günstiges Ver-halten wird ein Rabatt auf die Prämie vergeben, im Schadensfall erhält man für die Berücksichtigung öko-

„Green Insurance“ – Nachhaltigkeit im chinesischen Versicherungsmarkt

logischer Standards eine höhere Auszahlung oder der Versicherer sorgt selbst für ein gutes Umweltgewis-sen. Obwohl sich bisweilen relativ wenige Produkte etabliert haben, die solche ökologische Aspekte auf-weisen finden sich die wichtigsten im Bereich der Kfz-Versicherung, der Wohngebäudeversicherung sowie der Reiseversicherung. Mangels verfügbarer Daten ist eine genaue Aussage über die eigentliche Marktgröße für grüne Versicherungen im Privatbereich in China allerdings schwer zu treffen. Die großen Versicherer haben derartige Produkte jedoch nicht in ihrem Ange-bot, die Relevanz im chinesischen Markt ist somit als sehr gering einzuschätzen.

Ein Blick in die Firmenprodukte für Umweltversiche-rungen macht deutlich, dass der Markt umfassender ist als der für Privatkundenprodukte. Versicherungen decken hier nicht nur die oben genannten Fälle aus dem Privatbereich ab – zum Beispiel grüne Kfz-Ver-sicherung für einen ganzen Fuhrpark –, sondern um-fassen vor allem dedizierte Firmenkundenprodukte. Insbesondere im Firmenkundengeschäft ist auch der chinesische Regulator aktiv. Unter dem Titel „Guiding Comments on Framing a Green Finance System“ ver-fassten die obersten chinesischen Finanzregulatoren im August 2016 gemeinsame Vorschläge zur Schaffung eines grünen Finanzsystems, unter Einbindung staatli-cher und privatwirtschaftlicher Versicherer. So plant die Regierung die Schaffung spezieller teilstaatlicher Fonds oder lokaler Public Private Partnership (PPP)-Projekte zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung und zur Linderung von Naturkatastrophenschäden. Im Versicherungsbereich sollen vorgeschriebene Haft-pflichtversicherungen für den Umweltschutz ebenso wie Katastrophenschutzversicherungen gefördert werden. Zudem motiviert der Regulator Versicherer zum Aufbau von Wetteranalyse- und Frühwarnsyste-men. Zu den wichtigsten regulatorisch geförderten Produkten gehören Haftpflichtversicherungen gegen Umweltschäden, die in vielerlei Ausgestaltung auf dem Markt erhältlich sind. Das neue Umweltschutzge-setz, welches Anfang 2015 in Kraft trat, bekräftigt den Einsatz von Haftpflichtversicherungen gegen Um-weltschäden in seinem Artikel 52. Bereits zuvor in den „Ten Opinions“ zur Förderung der chinesischen Versi-cherungswirtschaft aus dem Jahre 2014 wurden der-artige Produkte hervorgehoben. Für Unternehmen

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in umweltkritischen Bereichen avancieren diese jetzt zur Pflichtversicherung. So bat der Versicherungs-regulator im Juni 2017 die Industrie um Kommentie-rung eines Gesetzesentwurfes, demzufolge Sektoren mit großem Verschmutzungsrisiko derlei Pflichtver-sicherungen abschließen müssten. Umwelthaft- pflichtversicherungen sollen Schäden regulieren, die durch Umweltverschmutzung Dritter, beispielsweise Verbrauchern, Anrainern von Industrieanlagen oder Angestellten, und deren Eigentum zugefügt wurden. Zudem decken sie Aufwendungen für die Beseitigung von Umweltschäden ab. Ungeachtet der hohen Bri-sanz ökologischer Schäden konnten sich derartige Produkte in China bisher kaum durchsetzen und das, trotz hoher Schadensansprüche, die auf Unternehmen bei der Verursachung von Umweltschäden zukommen können. Bis heute schlossen nur eine kleine Anzahl von Unternehmen Versicherungen gegen solcherlei Schadensfälle ab. So wurden 2016 weniger als 15.000 Versicherungsverträge in China für eine Umwelthaft-pflichtversicherung abgeschlossen. Das gesamte Prä-mienaufkommen betrug 2016 ca. 284 Mio. CNY (38,9 Mio. EUR), bei jährlichem Wachstum von 3,9 Prozent. Die Zahlen liegen weit hinter dem gesamten Markt für Sachversicherungen zurück, der 2016 um 10 Prozent wuchs.

Ein insbesondere für China relevanter Bereich der kommerziellen Versicherung sind Naturkatastrophen, wie das schwere Erdbeben in Sichuan im August 2017 deutlich machte. Durch das enorme Ausmaß an Zer-störung bei Naturkatastrophen handelt es sich bei der-lei Versicherungen klassischerweise um das Feld von Rückversicherungsunternehmen (Versicherungsunter- nehmen für Versicherungen), die durch ihre globale Präsenz in der Lage sind, große Versicherungsrisiken zu übernehmen und etwaige Schäden ökonomisch tragen können. Rückversicherer verfügen über die Möglichkeit geographischer Diversifikation – d.h. sie können die Anhäufung von Risiken global ausgleichen – zudem stehen ihnen auch umfangreiche Daten zur Vorhersage von Naturkatastrophen zur Verfügung. So betreiben Versicherungsunternehmen, welche auch auf dem chinesischen Markt aktiv sind, wie Allianz, Munich Re oder Swiss Re eigene Abteilungen, die Wetterphänomene aufzeichnen, untersuchen und vorhersagen – in globalem Maßstab. Derlei Analysen sind für Versicherungen entscheidend, um auskömm-liche Prämien für ihre Produkte zu bestimmen. So benötigen Versicherer für Orte mit höherer Erdbe-ben- oder Überflutungswahrscheinlichkeiten höhere Versicherungsprämien um statistisch häufiger auftre-tende Schadensfälle begleichen zu können. Die Ver-sicherungsprämien für eine Ernteversicherung muss

also das Risiko eines Ernteausfalls durch Stürme, Über-schwemmungen und dergleichen berücksichtigen, welches jedoch nach geographischer Region variiert.

In Asien waren von aufgetretenen Schäden durch Naturkata-strophen im Jahr 2016 lediglich 10 Mrd. USD von insgesamt 87 Mrd. USD Schäden versichert

Die eigentliche Bedeutung des Risikoschutzes von Ver-sicherungen soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass Versicherer zu den größten Kapitalanlegern gehören. Die verdienten Prämien der Versicherten werden am Kapitalmarkt angelegt. Diese Investitionen sollten nicht nur unnötige Investmentrisiken vermeiden, sondern auch unter ethischen und gegebenenfalls sogar ökologischen Aspekten erfolgen. Zwar haben sich Versicherer seit geraumer Zeit verpflichtet, keine direkten oder indirekten Kapitalanlagen in Industrien oder Firmen zu tätigen, die geächtete Kriegswaffen produzieren (beispielsweise Streumunition oder Land-minen), allerdings spielen ökologische Aspekte bei der Kapitalanlage bisher eine geringere Rolle. Dies wird bei der Betrachtung der gesamten globalen Invest-ments in ökologische und soziale Anlagen deutlich: Swiss Re schätzt den gesamten Markt für diese An-lageklasse 2015 auf 22,9 Bill. USD (21 Bill. EUR), von denen ca. 90 Prozent in Europa und den USA inves-tiert sind. Vergleicht man dies mit den Kapitalanlagen von Chinas zweitgrößter Versicherungsgruppe Ping An, deren Kapitalanlage sich auf 4,77 Bill. CNY beläuft (675 Mrd. EUR), wird ersichtlich, dass der Markt, trotz hoher Wachstumsraten, noch sehr klein ist. Dies ist insbesondere für Asien der Fall, auf das, ohne Japan, lediglich 0,2 Prozent der globalen ökologischen und sozialen Kapitalanlagen entfällt.

Gleichwohl grüne Versicherungen und dazugehörige Kapitalanlagen bisher nur Nischenprodukte darstel-len, sind die Ambitionen Chinas ein grünes Finanzsys-tem zu fördern ein wichtiger Bestandteil zur Präven-tion und Linderung von Umweltschäden. Der bisher geringe Entwicklungsstand grüner Versicherungen ist dabei keine Eigenheit Chinas, vielmehr handelt es sich um ein globales Phänomen. Und schließlich ist ein Fi-nanzsystem, das auf ökologischen Konzepten basiert, nur eine von vielen Initiativen, um den Umwelthe-rausforderungen im Reich der Mitte zu begegnen.

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China setzt bei Elektroautos auf Subventionsabbau und ZwangEin Gastbeitrag von Corinne Abele, Germany Trade & Invest

Massiv setzt China auf Elektromobilität als Zukunfts- technologie. Doch Subventionen allein machen selten Weltmarktführer. Nun greift die Regierung zur verbindlichen Elektroautoquote für Hersteller. Einge-bunden in Joint-Venture-Zwänge wird für ausländische Automobilbauer die Zeit knapp. Für sie geht es nicht nur um den größten Kfz-Markt weltweit, sondern um die internationale Technologieführerschaft.

Bereits seit 2015 ist China - gemessen an Stückzahlen - der weltweit größte Produktions- und Absatzmarkt für Kfz mit alternativem Antrieb (New Energy Vehicle - NEV). Zwar ist die Datenlage wenig transparent, der quantitativ messbare Trend mit einem Wachstum der Verkaufszahlen von deutlich über 50 Prozent jährlich in den vergangenen zwei Jahren ist allerdings eindeu-tig. Vor allem reine Elektroautos lagen 2016 erneut mit einem Plus von über 70 Prozent vorn. Über eine halbe Million E-Fahrzeuge unterschiedlichster Qua-lität und Reichweite hat China 2016 hergestellt und gebaut. Damit liegt es weltweit mit Abstand an der Spitze; Reichweite, Geschwindigkeit und Lebensdauer der Batterie weisen jedoch eine hohe Bandbreite auf.

Kürzung von Subventionen

Seit 2009 gewährt die Regierung auf nationaler Ebene finanzielle Unterstützung an NEV-Hersteller, ergänzt durch regionale Zuschüsse. Allein 2016 wurden rund 2.200 Elektromodelle auf diese Weise subventio-niert. Und 2017 wurden bis Anfang Mai allein 1.473 Fahrzeugmodelle als subventionsfähig befunden. Die Branche wurde vor allem im Bussegment von eini-gen Skandalen erfasst. Pro Elektro- beziehungsweise Hybrid-Pkw gibt die Zentralregierung (je nach tech-nischen Anforderungen) zwischen 20.000 und 44.000 CNY (etwa 2.900 bis 6.400 USD) dazu. Die Regionen stocken den Betrag weiter auf – seit 1. Januar 2017 jedoch höchstens um 50 Prozent der nationalen Sub-ventionen. So will es die neue Vorschrift. Gleichzeitig hat das Finanzministerium seit Jahresbeginn mit der jährlichen Verringerung der Subventionen um 20 Prozent (in Bezug auf das Niveau von 2016) begonnen. Bis 2021 sollen die Zuschüsse schrittweise auslaufen. Tatsächlich war das bisherige System nicht nur unüber-sichtlich, sondern auch Spielball regionaler Interessen.

Beispielsweise halbierte Shanghai seit April 2016 seine Zuschüsse pro Elektroauto bei mehr als 40.000 in der Stadt verkauften Stück. Ab 60.000 Einheiten wird die Unterstützung ganz eingestellt. Betroffen von dieser Regelung ist das Modell Qin PHEV von BYD, von dem bereits mehr als 40.000 in der Stadt abgesetzt wur-den. Die Förderung des in Shenzhen ansässigen Elek-troautoproduzenten ist Shanghai ein Dorn im Auge.

Die Subventionen haben zwar ernstzunehmende Au-tomobilbauer angezogen, aber auch ambitionierte Vi-sionäre oder reine Trittbrettfahrer. Nahezu monatlich wurde 2016 ein neues NEV- oder Smart-NEV- Unternehmen gegründet – wie Future Mobility, CHJ Automotive, NextEV, Qiantu Motor, Harmony Auto, Weltmeister (WM Motors), LeSee oder Faraday Fu-ture. Hinter einigen stehen die chinesischen Internet-giganten Baidu, Alibaba oder Tencent. Für die meisten der inzwischen über 200 (Smart-)NEV-Produzenten dürfte die Fahrt in den kommenden Jahren zu Ende gehen. Denn letztlich möchte die Regierung nur etwa zehn wettbewerbsstarke Hersteller haben. Um Preis-gefüge, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der neuen Branche zu fördern, traten daher zum 1. Juli 2017 neue Zulassungsanforderungen für NEV-Her-steller und -Modelle in Kraft. Durch sie werden sich die Markteintrittsbarrieren durch strengere Anforde- rungen unter anderem an die notwendige Technologie erhöhen.

BYD dominiert Markt für Elektroautos

Den Markt dominierte 2016 BYD mit einem Anteil von 29 Prozent gefolgt von der staatlichen Beijing Au-tomotive Industry Corp. (BAIC), auf deren E-Modelle 11 Prozent entfielen. Dahinter liegt laut der China As-sociation of Automobile Manufacturers (CAAM) der private chinesische Hersteller Zotye. Außer Tesla, bei dem inzwischen der Internetgigant Tencent mit einem Anteil von 5 Prozent eingestiegen ist, spielen auslän-dische Hersteller im E-Pkw-Segment bislang kaum eine Rolle.

Tesla erzielte 2016 in China einen Umsatz von etwa 1 Mrd. USD - rund 15 Prozent des weltweiten Um-satzes des Unternehmens; 2017 könnten Analysten

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zufolge 2 Mrd. USD erreicht werden. Im 1. Quartal 2017 stieg der Import von Teslamodellen wertmäßig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um das Dreiein-halbfache. Gerüchte über die Planung einer lokalen Joint-Venture-Produktion wurden bislang von Tesla nicht bestätigt.

Weitere Joint Ventures für Bau von Elektroautos er-hofft

Angesichts bevorstehender Herstellerquoten für Elek-troautos bereiten einige eine lokale Produktion vor, die nur im Rahmen von Joint Ventures möglich ist. Zur reinen Elektroautoproduktion dürfen diese zusätzlich zu den bislang maximal möglichen zwei Gemeinschaft-sunternehmen gegründet werden. Deutsche OEM wie Daimler, VW oder BMW wollen inländisch produzierte E-Modelle auf den Markt bringen. Am 1. Juni 2017 gründeten Volkswagen und Jianghuai Automobile (JAC) ein Joint-Venture zur Produktion von NEV; die ersten sollen 2018 vom Band rollen. Pressemeldungen zufolge plant VW bis 2020 rund 400.000 Elektroautos zu verkaufen; 2025 sollen bereits 1,5 Mio. Einheiten erreicht werden. Auch mit seinen bisherigen Partnern SAIC und FAW beabsichtigt VW künftig E-Modelle auf den Markt zu bringen.

Daimler und die BAIC Group unterzeichneten am 5. Juli 2017 einen Rahmenvertrag zur gemeinsamen Produktion von Batterien und Elektrofahrzeugen im bestehenden Joint-Venture Beijing Benz Automotive (BBAC). Ebenfalls beabsichtigt Daimler Pressemel-dungen zufolge eine Minderheitsbeteiligung an der BAIC-Tochter Beijing Electric Vehicle (BJEV). Im Rah- men bereits bestehender Joint Ventures haben Daimler mit BYD und BMW mit Brilliance bereits erste E- und Hybridmodelle produziert; die Absatzzahlen ließen bislang allerdings zu wünschen übrig.

Ausländische Automobilbauer können E-Fahrzeuge bislang nur unter der Auflage erheblichen Know-how-Transfers sowie als eigenständige Marke ihrer gesetzlich erzwungenen Joint Ventures produzieren. Allerdings genehmigte der Staatsrat am 19. Juli 2016 ausländischen Unternehmen in bis dato ausgewie-senen Pilot Free Trade Zones in Shanghai, Guangdong, Tianjin und Fujian die Herstellung unter anderem von Batterien, elektrischer Getriebe (Electric Power Steer-ing System) sowie Controller Area Network-(CAN-)BUS-Systemen ohne Joint-Venture- Zwang.

Quote soll Produktion von Elektroautos beschleuni-gen

Das geplante Engagement der ausländischen Auto-mobilbauer in China ist nicht nur absatzgetrieben, sondern auch eine Reaktion auf die Industriepolitik der Regierung. So dürfte nur durch die Produktion von Hybridmodellen und Elektrofahrzeugen der laut der Roadmap des Ministry of Industry and Informa-tion Technology (MIIT) vorgesehene durchschnittliche Flottenverbrauch von 5 l pro 100 km in 2020 und von 3,2 l pro 100 km in 2030 erreicht werden; bei Nichtein-haltung drohen ab 2020 Strafen.

Gleichzeitig möchte die Regierung das Auslaufen der Subventionen für Elektroautos bis 2021 durch die Ein-führung einer herstellerbezogenen Quote ersetzen. Grundlage dafür bildet die Vergabe von Punkten für in China hergestellte E- und Hybridfahrzeuge. Das MIIT visiert die Einführung einer Quote bereits 2018 an. Demnach werden je nach NEV-Typ und Reichweite pro Fahrzeug maximal 2 bis 5 Punkte vergeben.

Erreicht werden muss ein Verhältnis der Gesamt-punktzahl zum lokal produzierten Kfz-Volumen von 8 Prozent, das sich bis 2020 auf 12 Prozent steigern soll. Doch sowohl inländische wie internationale Auto-mobilhersteller konventioneller Antriebstechnik pro- testieren. Eine derartige Quote könnte 2018 möglicher- weise nur durch eine entsprechende Reduzierung der konventionellen Pkw-Produktion im Lande einzu-halten sein. Auch die Bundesregierung hat sich daher für eine Verschiebung eingesetzt.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine aktuali-sierte Zweitveröffentlichung des Berichts „China setzt bei Elektroautos auf Zwang“ von Germany Trade & In-vest ergänzt durch Textauszüge aus dem Artikel „China setzt bei Elektroautos auf Subventionsabbau und mehr Qualität“ von Germany Trade & Invest. Die Artikel sind unter www.gtai.de abrufbar.

Über eine halbe Million E-Fahrzeuge unterschiedlichster Qual-ität und Reichweite hat China 2016 hergestellt und gebaut Quelle: yaoquna.com

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Messen & EventsISH Shanghai & CIHE 2017Shanghai International Trade Fair for Heating, Ventilation, Air-Conditioning & Home Comfort SystemsShanghai, China 05.09.2017 - 07.09.2017ishc-cihe.com

UWT - Urban Water & Wastewater Treatment China Expo 2017Shanghai, China 05.09.2017 - 07.09.2017uwtchina.com

Shanghai International Lighting Fair 2017Shanghai, China 05.09.2017 - 07.09.2017shanghai-international-lighting-fair.hk.messefrankfurt.com

7th International Green Vehicle Industry ExpoHangzhou, China 15.09.2017 - 17.09.2017gve-china.com

IE expo Guangzhou for Environmental Technology Solutions: Water, Waste, Air and SoilGuangzhou, China 20.09.2017 - 22.09.2017gz.ie-expo.com

HEATECShanghai, China 10.10.2017 - 12.10.2017heatecchina.com

China Wind Power 2017Beijing, China 17.10.2017 - 19.10.2017chinawind.org.cn

China Coal and Mining Expo 2017Beijing, China 25.10.2017 - 28.10.2017chinaminingcoal.com

Eco Expo AsiaHong Kong, China 26.10.2017 - 29.10.2017m.hktdc.com/fair/ecoexpoasia-en

BIC 2017 – International Building Industrialization ofConstruction Exhibitions AsiaShanghai, China 31.10.2017 - 02.11.2017www.bicchina.com.cn

PTC Asia – Power Transmission and ControlShanghai, China 31.10.2017 - 03.11.2017ptc-asia.com

FENESTRATION BAU China 2017Shanghai, China 07.11.2017 - 10.11.2017bauchina.com

NEAS - New Energy Auto ShowShanghai, China 07.11.2017 - 11.11.2017neas.ciif-expo.com

2017 China International Charging Equipment and Battery ExhibitionGuangzhou, China 17.11.2017 - 21.11.2017adsale.com.hk/EVGZ

11th International Exhibition on Electric Power Equipment and TechnologyShanghai, China 20.11.2017 - 22.11.2017epchinashow.com

Rail+Metro China 2017Shanghai, China 21.11.2017 - 23.11.2017railmetrochina.com

IMPRESSUM

Ausgabe August 2017

Herausgeber

German Industry & Commerce Greater China | Beijing

Redaktion/Verantwortlich für den lnhalt:

Bernhard Felizeter (Abt.-Ltr. Umwelt BJ/Chefredakteur)unter Mitwirkung von: Qize Peng, Kuiyan Chen, Lisa Hielscher, Linda Blechert, Christoph Brauer

Bezug

Der Econet Monitor wird elektronisch sowie als Hardcopy erstellt.Die Aufnahme in den Verteiler ist kostenlos. Gern entsprechen wirIhrem Interesse zur Berücksichtigung im Email-Verteiler. Ein Bezug derausgedruckten Exemplare durch Versand erfolgt nicht. Bitte beachtenSie die entsprechenden Auslagen auf diversen Veranstaltungen undMessen sowie in den Geschäftsräumen der GIC/AHK.

Bezugsadresse im Internetwww.china.ahk.de

Der Econet Monitor erscheint in 9 Ausgaben p.a. im Rahmen des Projekts „Climate Markets Cooperation“ der German Industry & Commerce Greater China Beijing, das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert wird.

Alle abgedruckten Informationen (Text, Graphik, Foto) sind urheber-rechtlich geschützt. Die Weitergabe und Veröffentlichung ist nur mitausdrücklicher Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für unver-langt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen.Für mit Namen gekennzeichnete Beiträge übernimmt der Autor dieVerantwortung.

Diese Ausgabe des Econet Monitor Magazins wird durch hochwertige Emissionsminderungszertifikate (Gold Standard CERs) des Sichuan-Haushaltsbiogas-Klimaschutzprogramms der UPM Umwelt-Projekt-Management GmbH klimaneutral gestellt.

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Der Inhalt des Econet Monitor basiert u.a. auf folgenden Quellen:

Wirtschaft, Finanzen & RechtBundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bmwi.deCaijing english.caijing.com.cnCaixin English.caixin.com.cnChina Financial Markets mpettis.comChina Law Blog chinalawblog.comClean Biz Asia cleanbiz.asiaEco-Business eco-business.comEnvironmental Finance environmental-finance.comFinancial Times – Alphaville ftalphaville.ft.comGermany Trade & Invest gtai.deThe Telegraph – Finance telegraph.co.uk/finance

Studien & PublikationenAccess Aisa accessasia.orgAsian Development Bank adb.org/publicationsEconomist Intelligence Unit eiu.comGerman Institute of Global and Area Studies (Giga) giga-hamburg.deInternational Energy Agency iea.org/publicationsMcKinsey China mckinseychina.comWorld Bank - East Asia & Pacific blogs.worldbank.org/eastasiapacific

Smart Growth & E-Mobility

D1EV d1ev.comMobility 2.0 mobility20.netForum Elektromobilität forum-elektromobilitaet.deRoland Berger rolandberger.de

Umwelt

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reak-torsicherheit (BMUB) bmub.bund.deBundesamt für Naturschutz bfn.deEnvironmental Leader environmentalleader.com

Nachhaltiges China nachhaltiges-china.deUmweltbundesamt umweltbundesamt.deThe Guardian – Umwelt guardian.co.uk/environment

Klimaschutz & CDMAlternative Energy alternative-energy-news.infoCDM in China cdm.ccchina.gov.cnChina Climate Change Info-net ccchina.gov.cn/englishChinese Renewable Energy Industries Association (CREIA) creia.netClimate Focus climatefocus.comClimate Works Foundation climateworks.orgCO2 Handel co2-handel.deDeutsche Emissionshandelsstelle dehst.deUnited Nations – CDM cdm.unfccc.intJIKO BMUB jiko-bmub.deKfW Carbon Fund kfw.de/carbonfundThe Economics of Ecosystems and Biodiversity teebweb.orgChina Renewable Energy Information Portal cnrec.info

Green Technologies & EnergyEsco Committee of China Energy Conservation Association emca.cnAlternative Energy alternative-energy-news.infoChina Greentech Initiative china-greentech.comChina Renewable Energy Society (CRES) cres.org.cnDeutsche Energieagentur dena.deEurope-China Clean Energy Centre ec2.org.cn/enExportinitiative Energieeffizienz efficiency-from-germany.infoExportinitiative Erneuerbare Energien export-erneuerbare.deRETech retech-germany.netRenewable Energy World renewableenergyworld.comRenewables International renewablesinternational.net

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German Industry & Commerce Greater China | BeijingUnit 0830 Landmark Tower II | 8 Dongsanhuan North RoadChaoyang District | 100004 Beijing | PR ChinaTel +86-10-6539-6633Fax +86-10-6539-6689E-Mail: [email protected]

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team beijing:

Mr. Bernhard Felizeter Head of DepartmentBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Ms. Qize Peng Assistant Project Manager Building, Energy & Environment - econet china+86-10-6539-6651 [email protected]

Mr. Kuiyan Chen Assistant Project Manager Building, Energy & Environment - econet china +86-10-6539-6653 [email protected]

team shanghai:

Mr. Daniel EckmannHead of DepartmentBuilding, Energy & Environment - econet china+86-21-5081-2266-1620 [email protected]

Ms. Xiao Leng ManagerBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Ms. Wei LuStrategic Marketing ManagerBuilding, Energy & Environment - econet [email protected]

Ms. Lisa Hielscher Trainee Building, Energy & Environment - econet [email protected]