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Editorial Termine 2011 100 Jahre Alfa Romeo Fahren im letzten Paradies: Ennstal-Classic Banca del Sempione: Raduno Engadina Sommerausfahrt 2010 / Einladung GV 2011 Offizielle Clubzeitschrift vom Club Alfa Romeo 2000 + 2600 Typenreihe 102 / 106, Postfach, CH-6403 Küssnacht am Rigi Redaktion: T. Suter, Bahnhofstr. 67, 6403 Küssnacht / Ausgabe 1-2011 Gran Premio Tazio Nulvolari K L E E B L A T T www.alfa-ro- meo-club.ch

Editorial A Termine 2011 - Alfa Romeo Club · Editorial: Alfa Romeo - quo vadis? dazu auf Seite 23 einen Artikel, der am 7. Dezember 2010 im „Corriera della Sera“ erschienen ist

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Page 1: Editorial A Termine 2011 - Alfa Romeo Club · Editorial: Alfa Romeo - quo vadis? dazu auf Seite 23 einen Artikel, der am 7. Dezember 2010 im „Corriera della Sera“ erschienen ist

Editorial

Termine 2011

100 Jahre Alfa Romeo

Fahren im letzten Paradies: Ennstal-Classic

Banca del Sempione: Raduno Engadina

Sommerausfahrt 2010 / Einladung GV 2011

Offizielle Clubzeitschrift vom Club Alfa Romeo 2000 + 2600Typenreihe 102 / 106, Postfach, CH-6403 Küssnacht am RigiRedaktion: T. Suter, Bahnhofstr. 67, 6403 Küssnacht / Ausgabe 1-2011

Gran Premio Tazio Nulvolari

KLEEBLATT

www.alfa-ro-meo-club.ch

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2Kleeblatt 1/2011

Liebe Clubmitglieder

War 2010 nun das Jubiläumsjahrfür Alfa Romeo? Die Bilanz istdurchzogen. Getragen wurdenalle Festlichkeiten vom 24. bis27. Juni 2010 in Mailand aus-schliesslich von den Alfisti, seienes Besucher aus aller HerrenLänder oder Organisatoren wiedem Alfa Blue-Team mit der Aus-stellung „Cento Alfa percent’anni“ in Novegro. Das Mut-terhaus in Turin glänzte durchvornehme Abwesenheit (um esdiplomatisch korrekt auszudrü-cken ...!). Der Clubpräsident hat-te immerhin das Privileg, amSchluss der Jubiläumsfeierlich-keiten erneut im Garten der Resi-denz von Nicola Romeo inMagreglio zu landen und das Ju-biläum in vollen Zügen zu genies-sen. Dass für rund 3’000 Enthusiasten (je nach Quelleauch 5’000) in Mailand die Feierlichkeiten in einem„grande casino“ oder gar in einem „disastro“ endeten,war vorauszusehen: Die zu Jahresbeginn zugesicher-ten 1.5 Mio Euro für die Feierlichkeiten reduzierte Fiat-Chef Sergio Marchionne zuerst auf 50’000 Euro (!), diedann auch nicht bezahlt wurden – angeblich sprang Pi-relli mit 40’000 Euro in die Bresche. Die Organisationlandete schliesslich beim RIAR (Registro Italiano AlfaRomeo) und der Agentur „Mac“, die mit der Organisati-on von Milano – San Remo und der Mille Migliaimmerhin schon bewiesen hat, was sie drauf hat. In Tu-rin wurde wieder einmal eine grosse Chance verpasst,etwas für die Alfisti zu tun. Lesen Sie ab Seite 4 dieGeschichte von Christian Vanik.

Wie geht es weiter mit Alfa Romeo? Vor gut drei Mona-ten hat sich Ferdinand Piech, Porsche-Enkel und Vor-standsvorsitzender des Volkswagenkonzerns, im Rah-men des Pariser Automobil-Salons prägnant zu diesemThema geäussert. Als seine neue Glückszahl bezeich-nete er die 13 – gleichbedeutend mit der 13. Marke imVolkswagen-Konzern und dies wäre dann eben AlfaRomeo! Wenn man sich anschaut, wie prächtig sich dieeinzelnen Marken im Volkswagen-Konzern entwickeln(Ausnahme vielleicht nur gerade Seat) und wie die ein-zelnen markentypischen Attribute gewahrt bleiben, istes für die ehemalige Mailänder-Manufaktur gar nichtdas schlechteste aller Dinge, sich der stiefmütterlichenBehandlung von Fiat zu entziehen und sich in denSchoss von Volkswagen zu begeben. Namhafte Perso-nen wie Walter de Silva, Wolfgang Egger und Luca diMeo haben den Weg schon vorgezeichnet und habenlängst Führungspositionen im Volkswagen-Konzerninne. Und Piech, der bisher immer alles gekriegt hat,was er wollte (siehe Porsche), hat Zeit. „Das Elend istnoch nicht gross genug,“ sagte er im Dezember 2010,„wir sind geduldig und wir können warten.“ Lesen Sie

Editorial: Alfa Romeo - quo vadis?

dazu auf Seite 23 einen Artikel,der am 7. Dezember 2010 im„Corriera della Sera“ erschienenist.

In Sachen „alte Alfa Romeo“ bli-cken wir auf ein ereignisreichesClub-Jahr zurück. Mit einemschönen ersten Höhepunkt binich in die Oldtimer-Saison 2010gestartet: An einem kalten, abersonnigen Samstag Morgen durfteich einen Alfa Romeo 1750 Zaga-to bewegen ..., also etwas, dasnur wenigen vergönnt ist.

Die High-lights 2010 sind in die-sem Kleeblatt aufgeführt, beimletzten Anlass Mitte Novemberkonnten 30 Teilnehmer amTechnikseminar in Winterthurbegrüsst werden.

Der kurze Ausblick auf das kommende Clubjahr 2011:

❏ Generalversammlung am 7. Mai 2011 im Autobau,Romanshorn

❏ Sommerausfahrt vom 27. und 28. August 2011, or-ganisiert von Ruedi Baerfuss. (siehe gegenüberlie-gende Seite). Das Datum kann schon mal reserviertund in der Agenda rot angestrichen werden!

❏ Unter Mithilfe unseres Clubs werden am OldtimerGrand-Prix in Safenwil am 3. und 4. September 20Alfa Romeos bis Baujahr 1960 präsentiert.

Die Zeit bleibt nicht stehen: Im 2012 feiert unser Clubdas 20jährige Bestehen. Dieses Jubiläum soll gebüh-rend gefeiert werden – geplant ist eine drei bis viertägi-ge Reise in die Toscana mit vielen High-lights. Bis dahinbleibt noch etwas Zeit – damit aber die Clubkasse et-was Geld anhäufen kann, wird der GV der Vorschlagunterbreitet, den Jahresbeitrag für die Dauer eines Jah-res zu verdoppeln.

So, mir bleibt noch, Ihnen allen ein erfolgreiches, ge-sundes 2011 zu wünschen mit möglichst zahlreichenund pannenfreien Alfa-Romeo-Ausfahrten. Nützen Siedie Möglichkeiten, an einem schönen Sommerabendoder einem Wochenende Ihr altes Auto auszuführenund ein vielleicht bis anhin unbekanntes Eckchen unse-rer Schweiz oder des nahen Auslandes zu entdecken...Und ich freue mich, das eine oder andere Mitglied beieinem der verschiedenen Anlässe zu treffen. In diesemSinne mit einem

„cuore sportivo Alfa Romeo“

Thomas Suter, Präsident

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3Kleeblatt 1/2011

Termine/Veranstaltungen 2011

7. Mai 18. ordentliche Generalversammlung in Romanshorn3. Juli Besuch Oldtimer Sunday-Morning-Treffen in Zug7. August Besuch Oldtimer Sunday-Morning-Treffen in Zug

27./ 28. Aug. Sommerausfahrt Wallis 3./ 4. Sept. Oldtimer Grand Prix Safenwil mit 20 Alfa Romeos

(bis Baujahr 1960)

Sommerausfahrt 2011Ruedi Baerfuss, momentan noch in eidgenössichen(Botschafter-) Diensten in Südafrika, hat sich an unse-rer letzten Clubausfahrt im Elsass spontan für die Or-ganisation der Sommerausfahrt 2011 zur Verfügunggestellt.

Rein schon geografisch bedingt ist klar, dass nochkeine Vorbereitungen getroffen werden konnten. Abereinige Eckpfeiler stehen fest und dürfen auch schonverraten werden.

Terminiert ist die Sommerausfahrt auf den 27. und 28.August 2011. Und sie wird uns erstmals in unsererClubgeschichte ins Wallis bringen. Dies höchstens inzweiter und dritter Linie wegen der Walliser und/oderdem Walliser-Weisswein, denn erstens gibt es einenviel trifftigeren Grund: Gérald Bugnon hat eine grosseAlfa-Romeo-Sammlung, wahrscheinlich die komplet-teste Sammlung von Giulietta-Modellen überhaupt.Dann gehören aber Exponate wie Alfa Romeo 6CTouring 256 (eines der schönsten Alfa-Romeo-Model-

Vorankündigungen / Terminkalender

le ever) oder ein 2000er sportiva zu seinen Schätzen.Also alles wichtige Gründe, ins Wallis zu pilgern.

Im Frühjahr werden die Anmeldungsunterlagen insHaus flattern, den Termin kann man sich aber ruhigjetzt schon in der Agenda anstreichen.

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4Kleeblatt 1/2011

In der österreichischen Zeitschrift„Austro Classic“ 5/ 2010 hat Chris-tian Vanik treffend die Feierlich-keiten zu „100 Jahre Alfa Romeo“beschrieben. Unser Kleeblatt istvom Verlag autorisiert, seinen Ar-tikel zu publizieren. Hier seine Ein-drücke:

Zu Beginn wäre freilich zu klären, wasman als offizielle Feiern bezeichnendarf. Der Hersteller der aktuellen AlfaRomeo-Palette, die FIAT AG hat keineFeier der Marke Alfa Romeo veranstal-tet, sondern den Jubiläumstag blosszum Anlass genommen, die Nachfol-gerin des Kompaktmodells 147 mitdem Traditionsnamen Giulietta welt-weit zu präsentieren. Viele langjährigmit der Marke verbundene Händler inaller Herren Länder waren damit nichtin der Lage, an den Feiern in Mailand

teilzunehmen, weil sie zur selben Zeitzuhause eine Verkaufspräsentationabhalten mussten. Hinter vorgehalte-ner Hand habe ich dabei schon imSpätherbst des Vorjahres Kritik gehört,dass die Händler kein Verständnis fürdieses Timing hätten, da die Giuliettabereits verkaufsbereit sei und die po-tenziellen Kunden ohne Not um eindreiviertel Jahr aus marketingtechni-

100 Jahre Alfa Romeo oder Feierlichkeiten ohne Mutterhaus -

schen Gründen vertröstet werdenmussten.

Der Umstand, dass sowohl Konzern-mutter FIAT (1899) als auch SchwesterLancia (1906) auf eine noch längereTradition zurückblicken können, stelltkeine Entschuldigung für das Ver-säumnis einer unternehmensseitigenFeier dar, gibt es doch insgesamt nur10 ältere noch in Gebrauch befindlicheAutomobilmarken: Daimler-Benz -1886, Peugeot - 1890, Renault - 1898,Opel- 1898, Fiat - 1899, Ford - 1899,Buick - 1903, Rolls Royce - 1904, Lan-cia - 1906 und Bugatti - 1909 (freilichmit Unterbrechungen).

Wenn man sich vor Augen hält, dassVolkswagen alleine „30 Jahre AudiQuattro“ ein Jahr lang massiv bei jederGelegenheit betont, so stellt man sichFragen der Wertigkeit. Audi wäre froh,auch nur halb so viel Geschichte zuhaben wie Alfa Romeo und bemühtesich etwa bei der Mille Miglia 2008 flan-kiert von einer Armada von werkseige-nen monströsen Q7-Betreuerfahrzeu-gen Wanderer Cabriolets als „Audi Tra-dition“ zu vermarkten - mit endenwol-lendem Erfolg. In der Welt der 5-Minu-ten-Power-point-Präsentationen, 3-Mi-nuten-“Zeit im Bild“-Beiträge oder 30-

Stimmen aus dem Internetzu den offilizellen Feierlich-keiten:

„Wir alle sind gut nach Hausegekommen. Auch wenn dieOrganisation durch MAC -Event durchwegs enttäuschteso würde ich es sehr bereuen,wenn ich nicht dabei gewesenwäre. Denn ein Treffen mit3500 Alfa Romeos und 5000Alfistis hat und wird es kaumnochmals geben.“

„Vor zwei Jahren, Luca deMeo hatte gerade bei Alfa Ro-meo als CEO Platz genom-men, waren alle voller Pläne.Das ganze Areal sollte über-baut werden mit Hotelkom-plex, Verkaufsläden, Alfa Mu-seo Storico und Begegnungs-zone mit Designcenter CentroStile. Fertig sollte das ganzeim Januar 2010 sein, denndann wird Alfa Romeo 100Jahre alt... - Geblieben ist nur,dass der Abriss der Gebäudeimmer noch nicht erfolgt ist.100 Jahre Alfa Romeo stehenbei mir inzwischen auch fürviele Jahre falsche Entschei-der an der Spitze des Unter-nehmens. Fiat hat auchimmer deutlich mehr verspro-chen als gehalten. Leider.“

„Die Paraden durch die Innen-stadt glichen natürlich eher ei-nem endlosen Geburtstags-Stau, während sich die Suchenach den nächsten Pro-grammpunkten für viele Teil-nehmer wie eine Schnitzel-jagd für Fortgeschrittene ge-staltet haben muss.“

„Ich bin mit meinem Bertoneaus Kassel angereist und binfroh, die Veranstaltung nochmit einer Reise an die Rivieraverbunden zu haben, sonstwäre ich sehr enttäuscht ge-wesen.“

„Ich war mit einem Freund inMailand, da wir uns sehr kurz-fristig dazu entschlossen hat-ten, mussten wir uns vor Ortanmelden. Der Spass hat uns193,- Euro gekostet, was füreine angemessene Veranstal-tung auch ein fairer Preis ge-wesen wäre. Nur das, wasuns und den tausenden ande-

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Sekunden-Werbespots sind 100 Jahreeher eine Bürde bei der Aufgabe derverkürzten Darstellung. Die FIAT AGspielte daher den Ball einer histori-schen Feier weiter an das RIAR, dasRegistro Alfa Romeo Italia, den größ-ten und renommiertesten Alfa RomeoClub. FIAT wirkte bei der schliesslichvon anderen initiierten Veranstaltungeher wie ein Trittbrettfahrer und prä-sentierte das neue Modell Giulietta anverschiedenen Plätzen Mailands ander Seite glorreicher Vorgänger ausder Geschichte. Das wirkte ungefährso, als würde sich die FIFA am Randeeiner von Adidas veranstalteten Fuß-ball-WM um den Verkauf von T-Shirtsmit dem Aufdruck FIFA bemühen.

Aber auch der RIAR wollte offenbar dieVerantwortung für das Jahrhunderter-eignis nicht allein auf die Schulternnehmen und bediente sich einer Ver-anstaltungsagentur, der MAC-Group,die in den vergangenen Jahren mehr-fach erfolgreich Automobilveranstal-tungen abgehalten hat, wie nur ein Mo-nat zuvor die Mille Miglia. Ich selbsthabe diese perfekt organisierte Veran-staltung ebenso als Journalist begleitetwie zwei Jahre zuvor die Rallye Mai-land - San Remo für Historische Auto-mobile. Damals fuhren wir von derRennstrecke in Monza über von derPolizei gesperrte Straßenzüge beglei-tet vom Lamborghini der Polizia strada-le ohne einmal bremsen zu müssen biszur Piazza Duomo in Mailand - so un-gefähr wie einst Leonid Breschnev vonder Datscha in den Kreml. Warum ich

dies so ausführlich darlege? Nun inden entscheidenden Tagen, vom 24.6., dem 100-jährigen Geburtstag derMarke bis zum 27.6., dem offiziellenAbschluss der Feiern funktionierte sogut wie gar nichts wirklich und es wardennoch ein wunderschönes Fest. Soist Italien - oder zumindest unser wohl-wollendes Bild: ein Streik, ein Stau, einChaos ist hier viel kunstvoller als nörd-lich des Brenner. Es ist nicht Ziel desArtikels einen Schuldigen zu suchen,aber viele zahlende Fans, die von Dä-nemark bis Südafrika angereist sind,fühlten sich geprellt von einem provo-zierten Stauchaos, willkürlichen Pro-grammänderungen und Streiks imUmfeld sowie einem nicht vorhande-nem Krisenmanagement.

Ich habe angesichts des geplanten

ren da geboten wurde wareine absolute Frechheit.“

„Die überwiegende Meinungderer, die da waren, ist, vor-sichtig ausgedrückt, zum Er-brechen schlecht. Fakt istauch: Wenn 3000 Leute zwi-schen 140 und 190 EUR in ineinen Pool einzahlen, kannman schon einiges auf dieBeine stellen.

Und wenn dann ein eher lieb-loses und schlecht organisier-tes Event rauskommt, ausdem sich das Geburtstags-kind auch noch raushält, demmit dieser Veranstaltung alleTeilnehmer doch mal so rich-tig Glückwunsch (dass esdich noch gibt) sagen wollen,ist das mehr als befremdlich.“

„Es geht doch vor allem dar-um, daß Alfa Romeo / Fiat dieoffiziellen Feierlichkeiten zum100. Jubiläum einer Konzern-marke in gar keiner oderzumindest ungenügenderWeise bezuschußt haben.

Letztlich ist dafür doch derKonzernchef verantwortlich,und da man von Alfa Romeooder Fiat bislang zu dieserVeranstaltung keinerlei Äuße-rungen vernehmen konnte,bekommt man deutlich denEindruck, daß diese Nicht-Fi-nanzierung und auch dassonstige fehlende Engage-ment Firmenpolitik darstel-len.“

„Es war eine Unverschämt-heit, wie mit Fans, die zumTeil mehrere tausend Kilome-ter auf sich genommen hat-ten, umgegangen wurde.Es war eine Abzocke erstenGrades mit der schlechtestenOrganisation, die ich je auf ei-ner Veranstaltung erlebthabe.“

„Ja, es war toll! Nein, 160Teuro hätte ich dafür nicht be-zahlt! Ich bin schon froh, daßwir uns dieses Spektaculumnicht haben entgehen lassen.

Daß es Fiat mit dieser mise-

Marchionnes Geschenk an die Alfisti

Alfa Romeos soweit das Auge reicht - und der Charme eines Parkplatzes ...

oder literarisch: die Chronik eines angekündigten Todes!

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Programms schon Monate zuvor dieVeranstaltung in meiner Erwartungs-haltung drastisch zurückgestuft. Ge-plant war tatsächlich, dass am Sonn-tag alle zahlenden Teilnehmer der Ju-biläumsveranstaltung mit einer Flaggeauf dem Autodach einen Ring entlangder Mailänder Stadtumfahrung bilden,um ein hübsches Bild für eine Aufnah-me aus dem Helikopter abzugeben.Welchem Liebhaber historischer Fahr-zeuge würde eine Stop-and-Go Insze-nierung auf der Mailänder Tangenzialeum die Mittagszeit Ende Juni einfal-len? Mir war klar, dass kein Besitzereines Vorkriegs-Alfa sich und seinerPreziose solch eine Idiotie antut. Undeinem Picknick zwischen Alfa 33 und75 in meiner Spur und Fließverkehrvon Fiat Ducato bis Citroen AX auf derzweiten Spur konnte ich nichts abge-winnen. Literarisch umschrieben wardas RIAR/MAC-Programm „Die Chro-nik eines angekündigten Todes“.

Weshalb ich dennoch nach Mailandgefahren bin und warum es dennochein würdiger Geburtstag wurde, ist ein-fach dem Umstand zu verdanken,

dass die Marke Alfa Romeo ganz fan-tastische, selbstständige und kreativeFans hat, die keinen Veranstalter odergar eine Werbeagentur brauchen, umzu feiern. Die Südafrikaner etwa habenin 14 Tagen soviel zum Thema Auto-mobil in Italien gesehen, wie viele Mit-teleuropäer in 14 Jahren nicht zustan-de bringen und wer zuvor auf eigeneInitiative Museen, Automobilfirmenund kulturelle Sehenswürdigkeiten be-sucht hat, der fühlte sich mit zwei Klap-pen, der Stau-Flagge und einemSnack um EUR 132,- (EUR 192,- ander Tageskassa) im wahrsten Sinn desWortes unter seiner intellektuellenWürde abgespeist.

Entgegen allen Ankündigungen imVorfeld - sogar noch nachher auf derHomepage des RIAR zu lesen - sperr-te das Werksmuseum am Freitag den25. Juli nicht erst um 23 Uhr, sondernbereits um 18 Uhr. Am Samstag undSonntag war geschlossen - wer amSonntag zurück fahren musste, hattePech gehabt. Ungeachtet von Expona-ten, vor denen man nur in die Knie ge-hen kann, vermittelt das Museum

rablen Organisation, mit die-sem absolut unverschämtenNepp bei vielen (den meis-ten?) Teilnehmern versch...hat, ist ein Fehler, den sie inTurin ausbaden müssen.Wenn diese Veranstaltungbeispielhaft dafür ist, wie Fiatmit der Geschichte von AlfaRomeo und mit der Markeumgeht, dann gute Nacht!Alfa Romeo ist dann tot!“

„Genau diejenigen, die diesenAnblick zustande gebrachthaben - nämlich die angereis-ten Besitzer - wurden durchdie desinteressierten Veran-stalter (RIAR / MAC-Group)deftig zur Kasse gebeten undorganisatorisch ins Nirvanageschickt. Fiat hat sich kom-plett (!) rausgehalten (eineunfassbare Frechheit!) und solag der Löwenanteil der Fi-nanzierung beim R.I.A.R., dersich u.a. durch Pirelli einenSponsor sicherte.“

„Es reisten Teilnehmer mit-samt Fahrzeug aus Brasilien,Australien und Russland an.Diese Teilnehmer nahmenbereits ungeheure Kosten fürdie Reise auf sich und das,was denen dann vor Ort ge-boten wurde, kann ich alsAlfa-Fahrer nurmehr mitFremdschämen zur Kenntnisnehmen.“

„Ich habe mir mal die Mühegemacht und durch internatio-nale Foren gelesen. Esherrscht bereits jetzt einheitli-ches Entsetzen über das, wasda ablief und viele der Teil-nehmer, die sich hoffentlichgebührend Luft machen wer-den, sind ja noch gar nichtwieder zu Hause!“

„Das Drama in Mailand wareinfach nur eine Schande undein Schlag ins Gesicht aller,die eine weite Anreise nurdafür auf sich genommen ha-ben (ein paar Meter vor unsim Stau stand eine Dame ausBrasilien mit ihrem 2600erSpider).“

„Offenbar ist ja (wie im alfis-ti.com zu lesen ist) - der ur-sprünglich vorgesehene Be-trag von 1,5 Mio für das

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freilich eher den Charme der frühen70er Jahre, so wie das gesamte Arealin Arese seit der Einstellung der Pro-duktion von Jahr zu Jahr morbiderwird. Im Grunde ist es ein Wunder,dass nicht so wie etwa in Browns Lanelängst die Planierraupen alles demErdboden gleichgemacht haben.

Am Samstag wurden dievon weit angereisten Al-fisti erneut gedemütigt.Wer früh zum Treffpunktauf dem Mailänder Mes-segelände kam, wurdemit einstündiger Warte-zeit in der Schlange be-lohnt, ehe ihm ein Sektorabhängig vom Herkunfts-land zugewiesen wurde.Nach einiger Zeit kapitu-lierten die Organisatorenund gaben die Eingangs-kontrolle auf - wer wollte,konnte einfahren. DasMessegelände mit sei-nem Parkplatz hattefreilich den Charme derShopping City Süd amSamstag mit dem einzi-gen Unterschied, dassnur Alfas auf den Park-plätzen standen - ohne ir-gendeine Systematik. DieChance wurde vertan,hier Alfas zumindestnach Jahrzehnten zugruppieren oder gar bestimmte Model-

le für ein Gruppenbild zu konzentrie-ren.

Und trotzdem waren es wunderbareTage, weil die Beziehung der Fahrerund Fahrerinnen zu ihrem Alfa und zurMarke so eng ist, dass sie von keinenMarketing-Gurus zerstört werden

kann. 100 Jahre Alfa war der Triumphder Amateure über die Profis - und derItalophile weiss, dass amare liebenheisst und Profi sich von Profit ableitet.Über die Halbwertszeit der professio-nell vermarkteten Giulietta möchte ichkeine Äußerungen abgeben, aber umdie klassischen Alfas mache ich mirangesichts solcher Fans keine Sor-gen. Egal ob wir am Comer See Fran-zosen oder in Arese Dänen getroffenhaben, alle waren in freudiger Erwar-tung wie die (H)eiligen Könige im Ge-lobten Land. Ein Bild das mir ewig inErinnerung bleiben wird ist eine Kolon-ne von Spidern mit Rechts- oder Links-lenkung im Mailänder Stadtverkehr.

So wie für Andere war auch für meinenFreund Fritz Gartner und mich derWeg das Ziel. Wir wählten nicht die

spettaculo im Dezember auf50.000 Euro zusammenge-strichen worden. Wer schon-mal bei einer größeren Hoch-zeitsfeier war, weiß, daß mandamit schon bei geplanten1.500 Gästen nicht weitkommt.

Die Frage ist, warum dasKonzept dann nicht im De-zember grundlegend geän-dert wurde? So in der Rich-tung: MAC raus, reines Tref-fen, ohne Schnickschnack,mit Besichtigung des Museound Enthüllung der Statue(warum steht die eigentlich inRho und nicht in Arese oderder Innenstadt/Portello?)...

Mich würde interessieren,was die Niederländer für ihrspettaculo sportivo im Augustan Aufwand berechnet ha-ben?“

„Leider fühlte man sich preis-lich über den Tisch bezogen.Man hat den Eindruck, dassAlfa sich die Geburtstagsver-anstaltung von seinen Fansbezahlen ließ. Auch das Fah-ren in Monza war nicht billig(150,- für 2x 30 Minuten) undschon das Zuschauen kostete(5,- pro Person). Da hätte ichgerne 30,- für 5 Runden ge-zahlt und hätte meine Brem-sen für die Rückfahrt über dieAlpen geschont. Aber auf je-den Fall hat es sich gelohntund irgendwie musste ich ein-fach dabei sein. Wir haben esja in unseren Jahresurlaubeingebunden. Es tut auch gut,wenn man sieht, dass es nochmehr Verrückte gibt. Anderehatten auch noch ein paar Ki-lometer mehr zur Anreise(Australien, Kanada...)“

„Der Freitag in Novegro: Hierwar weder alfisti.com noch dieMAC, noch depperte Alfa-clubs oder sonstwer Unmoti-viertes beteiligt, sondern fe-derführend das Blue-Team.Ein Unterschied wie Tag undNacht! Tolle Organisation, un-fassbare Fahrzeuge, Reizü-berflutung vom wirklich aller-feinsten! Das offizielle Pro-gramm gehörte in die Katego-rie "Nepper, Schlepper, Bau-ernfänger".“

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kürzeste, sondern die würdigste Anreise für einensportlichen Alfa und fuhren abseits der Autobahnüber Brenner-Pass, Jaufen-Pass, Stilfser Joch unddas Ostufer des Comer See nach Mailand. Da wirnicht in das offizielle Teilnehmernummerausgabe-merchandisingbuffetessenstauchaos-korsettgezwängt waren, klappte unser Timing per-fekt und wir haben am Samstag um die Mit-tagszeit die herrliche Ausstellung „100x100cento alfa per cent’anni“ im Parco Esposizio-ne Novegro genossen, die leider nur eineWoche zu besichtigen war, aber alleine dieReise wert gewesen wäre. Neben einer fastlückenlosen Darstellung der Modellgeschich-te waren edle Unikate zu bewundern wieetwa ein RL Super Sport mit Karosserie vonVanden Plas von 1927 oder ein 6C 1500 mitKarosserie von James Young von 1928. Beiden Nachkriegsmodellen wurde in einer ei-genen Halle der Karosseriebauer gedachtund man konnte allein vom Modell 1900 ausden 50er-Jahren so rare Exemplare wie ei-nen Pininfarina t.i. von 1953, einen Ghia t.i.Super von 1954, einen Zagato Super Sprint von 1955oder einen äußerst gelungenen Boano Super Prima-vera von 1956 mit dem bekannten Touring SuperSprint vergleichen. Von den moderneren Entwürfenwürde ich den Vittoria von Castagna aus 1995 her-

vorheben. Bei den Rennmodellen warenprächtige Exemplare von Tipo 159 Alfetta,Giulietta TZ2 oder 33 Daytona Garanten fürehrfürchtige Gänsehaut beim Betrachter.

Allein das, was sich auf dem Besucherpark-platz bisweilen darbot, hätte mancher Aus-stellung zur Ehre gereicht, so war unser Spi-der etwa im Nu umringt von einer GiuliettaSprint Veloce von Zagato und einer GiuliaSprint GTA - und das war nur das inoffizielleRahmenprogramm!

Da die Ausstellung so toll war, haben wir für100 Alfas 100 Minuten länger gebraucht als

ursprünglich geplant und hatten größte Befürchtun-gen, zu spät zum offiziellen Teil zu kommen. Da mandort aber administrative Überstunden und logistischeIrrwege - pardon Ehrenrunden - einlegte, waren wirauch eine Stunde später noch vor den ersten Teilneh-

mern vor dem Castello Sforzesco. Mit einem schatti-gen Platz für den Spider im Parkverbot und einemgroßen Becher Gelato gingen wir fitter ins Finale alsdie zahlenden Teilnehmer, die sowohl mit Hitze vonoben wie vom Motor konfrontiert waren. Was sichdann etablierte, kann man am ehesten als das größteAlfa Romeo-Freilichtmuseum umschreiben. Im 10-Sekunden-Takt parkte sich ein Alfa nach und nebendem anderen rings um das Castello ein. Die Modellewaren lang nicht so exquisit wie im Parco Novegro -was freilich angesichts der Rahmenbedingungen derVeranstaltung auch nicht möglich war. Dennoch be-eindruckte das „Rote Meer“ an Nachkriegsfahrzeu-gen. Freilich wurde auch hier eine Chance vertan.Genau so wie am Akkreditierungsplatz, dem Messe-gelände von Mailand die Fahrzeuge bunt gemischtgeparkt waren, so war auch die Aufstellung im Zen-trum von Mailand dem Zufall überlassen. Es wäre einLeichtes gewesen, bei der Registrierung die Fahr-zeuge zumindest nach Jahrzehnten zu kennzeichnen

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und in der Folge bestimmten Zonen zuzu-weisen. So wie die MAC-Group im Vorfeldder Mille Miglia alle Fahrzeuge einer Nationeiner bestimmten Piazza in Brescia zuweist,so hätte man auch in Milano das Displayübersichtlicher und beeindruckender gestal-ten können. Zwischen der Perfektion desAnnual Rolls Royce Concours, wo jedesFahrzeug einen ganz genauen vorgezeich-neten Standplatz hat und neapolitanisch-si-zilianischem Chaos wäre wohl noch eineZwischenstufe für einen Organisator mach-bar gewesen, wenn es einen solchen gege-ben hätte.

Die Polizeikräfte machten auch eher einen begleiten-den als ordnenden Eindruck, wobei sie freilichzumindest auf die einzig passende Marke setzten -man hat anderenorts auch schon Subarus und Sko-das der italienischen Polizei gesehen. Die Konzent-ration der Ordnungshüter bzw. des Publikums aufden Platz vor dem Castel-lo hatte für mich den Vor-teil, ein persönliches High-light zu erleichtern. Mit Hil-fe präziser Routenkalkula-tion war es mir gelungen,es so einzurichten, dassmein Spider die 50.000-km-Marke just in Mailandam Tag der Jubiläumsfei-ern überschreiten sollte.Das eher dem Zufall über-lassene Arrangementwollte ich dabei aber nochübertreffen und steuertedeshalb die Piazza Duomo, eine Fußgängerzoneüber eine Fahrverbotszone an - wie gesagt die Ord-nungshüter waren anderswo. Diese und andere indi-viduelle Aktionen wie etwa der akustische Noten-wechsel mit Alfas aus Frankreich in den Tunnels am

Comer See-Ostufer wird in der Erinnerung noch lan-ge anhalten, wenn T-Shirts längst verwaschen oderFlaggen verbleicht sind. Apropos: Bilder von der ge-planten großen Umkreisung der Stadt am Sonntagsucht man auf den Homepages sowohl von RIAR alsauch MAC vergebens, denn die Wenigen, die noch

nicht genug vom Stau amSamstag hatten und sicham nächsten Tag auf dieTangenziale begaben,standen dort im wahrstenSinn des Wortes auf verlo-renem Posten.

Was bleibt als Resumeeaus dieser Fahrt? Wäh-rend insbesondere deut-sche Hersteller Geld undInfrastruktur für die Pflegeder Historie zur Verfügungstellen und Werksmuseen

zwischen Stuttgart und Dresden einander übertrump-fen, wurde im FIAT-Konzern wahrhaft eine Jahrhun-dertchance vertan, der Öffentlichkeit die glorreicheVergangenheit in Erinnerung zu rufen. Dies erscheintumso widersprüchlicher als die Marketingstrategen

bei neuen Modellen auf traditionelle Namenwie GTA, 8C oder Giulietta setzen. Auch der159 hat einen berühmten Vorgänger: dieersten Formel 1-Weltmeister-Autos waren1950 der Tipo 158 und 1951 der Tipo 159.Aber dies ist wohl kaum jemand bewusst,der heute einen Alfa 159 Turbodiesel Kombidurch die Stadt bewegt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste AlfaRomeo kürzer treten und von 8-Zylinder-Mo-dellen auf 4-Zylinder redimensionieren. Ausder Not wurde jedoch eine Tugend gemachtund sehr sportliche und individuelle Modelleentwickelt, die die besondere Aura der Mar-ke bis heute am Leben erhielten. Währendder VW-Konzern größte Mühe hat, das Pres-

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tigeobjekt Phaeton an den Mann zu bekommen, wa-ren die jeweils 500 Stück von 8C Competizione und8C Spider binnen kürzester Zeit ausverkauft nochehe die Modelle im Schauraum standen!

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dassAlfa Romeo drauf und dran ist, die Chance sichwieder in der oberen Mittelklasse neben Audi, BMW,Mercedes oder Jaguar zu positionieren, verspielt, mitder dritten Version zum Thema Kleinwagen und derdritten Version zum The-ma Kompaktwagen inner-halb des FIAT-Konzerns.Statt ihn für ein möglichesUpgrade zu nutzen, wirdder Mythos zum Mito ge-schrumpft.

Dass die Marke Alfa Ro-meo mehr Emotionenweckt als es ihre Vermark-ter derzeit zu nutzen ver-mögen, zeigen auch diehinreissenden Studien,die Zagato und Pininfarina aus Anlass des Markenju-biläums entworfen haben. Es bleibt zu hoffen, dasswir sie nicht nur als exotische Unikate in einer Aus-stellung zum 125-Jahr-Jubiläum wiedersehen.

Denn ich bin sicher, dass es 2035 wieder ein Alfa-

Treffen in Italien geben wird und dort die Giuliettasvon 1954-1962 bewundert werden können, währenddie soeben neu vorgestellten Modelle 2035 bereitsebenso der Vergessenheit anheim gefallen sein wer-den wie das erste Remake von 1977-1985, ganz zuschweigen von dem Modell 33 zwischen 1983-1994,welches trotz banalster Erscheinung keine Schattenauf den Glanz von 33 Stradale oder der Sportprototy-pen gleichen Namens zu werfen vermochte, die zwi-schen 1967 und 1977 große Erfolge, darunter auch

zwei Weltmeisterschaften,einfuhren. Die Originalewerden ihre Namens-Raubkopien ein weiteresVierteljahrhundert überle-ben.

So wie bisher werden ein-fallslose Viertürer nebenprächtigen Coupés wieGTV, GT, Brera oder 8CCompetizione und demSpider produziert, denKlassikern von morgen.

Ob es 2035 auch noch eine Automobilproduktion un-ter der Marke Alfa Romeo geben wird, darüber möch-te ich nicht spekulieren - aber dass man für ein präch-tiges Markentreffen keinen Hersteller braucht, hat„100 Jahre Alfa Romeo“ im Juni 2010 eindrucksvollbewiesen. Christian Vanik

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SU. Das ganz persönliche Jubiläum begann im Früh-jahr 2010 mit der Anfrage des „Registro Alfa Romeo6C“, ob ich (ausnahmsweise) mit dem 1900er an ih-rem Raduno zu 100 Jahre Alfa Romeo teilnehmenmöchte und erleichterte den Entscheid, meine Anmel-dung zu den offilziellen Feierlichkeiten beim RIARsausen zu lassen. Die vom RIAR geforderten • 160.--waren zu dem Zeitpunkt zwar bereits einbezahlt,aber: Mit Verlusten muss gerechnet werden ...! Unddie Ereignisse in Mailand haben mir recht gegeben!

Treffpunkt war am 24. Juniam Morgen in Monza, dortermöglichte das Alfa Blue-Team, dass auf der Renn-strecke im ehemals königli-chen Park einige Rundengedreht werden konnten.Dann gings nach Arese insMuseum, damit pünktlichum 14.00 Uhr eine Ge-denkminute (genau 100Jahre nach der Gründung)eingelegt werden konnte.Der Zeitpunkt war günstiggewählt, das Streikkomi-tee, das am Morgen vordem Museum gegen das Fiat-Regime demonstrierte(was begreiflich ist), war wieder verschwunden.

Am Freitag stand ein Ausflug inshistorische Zentrum von Vigevanoauf dem Programm. Das alt-ehr-würdige Innenstädtchen bildete ei-nen hervorragenden Rahmen, dieAlfa Romeos so richtig zur Geltungzu bringen. Dann folgten Besuchein Rho mit der Enthüllung der Jubi-läums-Plastik, Novegro und imAlfa Blue-Team, bevor am Sonn-tag der Höhepunkt stattfand:

Besuch bei der Familie Romeo inMagreglio , hoch über dem Co-

Die persönliche 100-Jahr-Feier in Mailand und Magreglio

mersee! Im Bergdörfchenherrschte eine entspannte,lockere Atmosphäre, launi-ge Reden wechselten mitlukullischen Genüssen -oder andersrum: So wirdein Jubiläum würdig began-gen, ohne Chaos, ohneStress wie in Rho bei den„offiziellen“ Feierlichkeiten.Anwesend waren Alfisti ausdem Registro 6C 2500,

dem RIAR (!), aber auch von französischen Alfa-Ro-meo-Clubs. Die Stars waren sicher die Autos von Karl

Blöchle (Alfa Romeo 8C 2300) undAxel Marx (&C 2300 Cabriolet) undnatürlich die Nachkommen von Ni-cola Romeo, angeführt von DanielaRomeo.

Wie war’s nun wirklich? Im Lebeneines Alfista ein weiterer Höhe-punkt, für diejenigen, die sich einBild machen möchten und etwasLive-Atmosphäre und schöne Au-tos mitnehmen möchten mehr un-ter

www.youtube.com/user/RI6C2500

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Ennstal-Classic: Fahren im letzten Paradies

Wenn etwas stimmt, dann ist es der Slogan „Fah-ren im letzten Paradies“. Die traumhaften Stras-sen und Pässe entschädigten für die Strapazen,die Fahrer und Fahrzeuge mitmachten. Sonne,Regen und Hagel mit Weltuntergangsstimmungsorgten bei den Teams für kurzweilige Unterhal-tung und nasse Füsse... In einem spannenden Fi-nish und buchstäblich auf dem letzten Meterrauschten Sebastian Klackl / Gernot Kronbergermit ihrem Porsche 356 noch am Porsche 914/6von Pius Weckerle / Stefan Hommel vorbei: Sie-ben Hundertstelssekunden notierten die Uhrenals Differenz vom ersten zum zweiten Platz – unddies nach zwei harten Tagen mit gut 850 km und24 Sonderprüfungen. Und wie gewohnt öffnetendie Autohersteller die Tore ihrer Museen undbrachten das edle Familiensilber in die Steier-mark. Es waren Oldtimer zu sehen, deren Qualitätund Dichte sonst nur an einer Mille Miglia oder inGoodwood erreicht wird.

Die Ennstal-Classic ist keine Zuckerfahrt und trotz-dem wollen jedes Jahr über 400 Teams an den Start.Die Veranstalter plafonieren bei 200 Teilnehmern –und auf die warteten die attraktivsten (Neben-) Stras-sen der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten,sorgfältig vom Veranstalter ausgesucht und zusam-mengestellt. Die „Mille-Miglia der Alpen“, wie dieEnnstal-Classic gerne bezeichnet wird, wies auch2010 das übliche hochkarätige Teilnehmerfeld anAutos und Equipen auf. Das Alfa-Romeo-Museumöffnete seine Tore und setzte mit dem 1900er SportSpider (Moretti/Hofbauer) und dem Disco-Volante(Knauss/Schönlaub) zweigeschichtsträchtige Model-le ein. Pretiosen verliessenauch die Museen von Audi,BMW, Porsche und Merce-des - die meisten der Oldti-mer waren mit aus Funkund Fernsehen bekanntenPromis oder ehemaligenRennfahrern wie JochenMass (Mercedes), MarcSurer, Prinz Poldy von

Bayern oder Christian Klien (alle BMW) zu denensich auch Motorenpäbste wie Mario Iliien (Ilmor) miteinem DKW und Mario Theissen (BMW) oder derVater von Formel-1-Weltmeister Sebsation VettelNorbert Vettel, (Porsche) gesellten, besetzt.

Auslaufendes Benzin und andere DramenDie Rallye startete am Donnerstag mit der Sonder-prüfung am Stoderzinken. Gewertet wurden sowohldie Berg- wie auch die Talfahrt – dies doch unge-wohnt und nicht allen Bremsanlagen der Oldtimer be-kömmlich. Dann wurde in die Nachtetappe gestartetund für die nachmaligen Sieger begann das Drama.Nach der Zeitprüfung auf dem Flugplatz Niederöblarnstellten sie an ihrem Porsche auslaufendes Benzinfest – auf den ersten Blick nicht reparabel. SebastianKlackl bestellte in einem nahegelegenen Restaurantschon mal ein Bier und teilte seinem Beifahrer mit:„Das war’s!“. Beide hatten die Rechnung ohneKlackl’s Ehefrau macht. „Aufgeben tut man einen

Briefumschlag bei derPost, aber nicht die Enns-tal-Classic,“ trieb sie diebeiden an. Dank gütigerMithilfe von Mechanikernwurde der Porsche wiederflottgemacht, gleichzeitigfuhren die beiden abereine Packung von 600Punkten für Zeitüber-schreitung ein. Normaler-weise bedeutet eine solche

Penalisation gleichzeitig auch den Verzicht auf einSpitzenresultat, nicht so bei der österreichischenPaarung. Mit der Präzision eines Schweizer Uhrwer-kes legten sie die verbleibenden Sonderprüfungenzurück und arbeiteten sich wieder Rang um Rangnach vorne.

Damit es den Teilnehmern auf der Nachtetappe nichtallzu langweilig wurde, dafür sorgte der Wettergott.Er öffnete die Schleusen in einer solchen Art, dassdie Oldtimer-Piloten zu Bootsführern mutierten. Dich-ter Nebel, die Hand vor dem Gesicht war kaum zu

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erkennen, erleichterte dieSache auch nicht. Trotz-dem: Der Tross traf pünkt-lich in Gröbming ein undkonnte den Tag im VIP-Zelt ausklingen lassen.

Marathon manZeitig am Freitag in derFrüh, nämlich um 07.00Uhr rollte das erste Fahr-zeug von der Startrampe.Gut beraten war, wer nachder Zielankunft der Nachtetappe bald in die Federnschlüpfte und eine Handvoll Schlaf als gute Voraus-setzung auf die 550 km lange Tauernrunde mitnahm.Zwölf Stunden fahren war angesagt, höchstens mitganz kurzen Pausen und sonst: fahren, fahren, fah-ren. Die Sonderprüfung auf dem Kleinflugzeugplatzvon Öblarn sowie Nockalm und Sölkpass sind festeBestandteile der Route. Helmut Zwickl und MichaelGlöckner als Verantwortliche lassen es sich nichtnehmen, die Strecke von Jahr zu Jahr zu variieren –und immer von Neuem Streckenabschnitte zu finden,die dem Motto „Fahren im letzten Paradies entspre-chen. Die Teams glaubten sich an den Etappen-Or-ten und auch auf offener Strecke im tiefsten Italien:Sie wurden von unzähligen, spalierstehenden undfröhlich zuwinkenden Zuschauern unterstützt, etwas,das es in dieser Dichte sonst nur an italienischen Ver-anstaltungen gibt.

Abgeschlossen wurde die Ennstal-Classic traditionellam Samstag mit einem kleinen Rundkurs durch dasStädtchen Gröbming, dessen Strassen von unzähli-gen Zuschauern gesäumt wurden. Drei Lichtschran-ken mussten so genau wie möglich passiert werden,und hier gelang Klackl / Kronberger ihr Husarenstück(bitte sehr – passt doch, die Ennstal-Classic liegtschliesslich in Oesterreich): Als Zweitrangierte gin-gen sie an den Start und passierten die Ziellinie alsSieger. Pius Weckerle / Stefan Hommel zeigten alsVerlierer wahre Grösse und applaudierten ihren Be-zwingern nicht minder herzlich.

Für die rund 20’000 Zu-schauer hielt der Veran-stalter dann noch das Sah-nehäubchen bereit: den„Grand-Prix von Gröb-ming“. Sebastian Vettel(Formel-1-Porsche), DavidCoulthard (Mercdes 300SL), Gerhard Berger (Por-sche 917-10-Turbo), NanniGalli (Alfa Romeo 155DTM), Nino Vaccarella(Alfa Romeo 1900 Bar-

chetta) oder auch Maria Teresa de Filippis (Masera-ti), Sir Stirling Moss (Mercedes) und viele weitereStars erfreuten beim Chopard Grand Prix von Gröb-ming die Fans mit ihren Showläufen…

Who is whoMario Theissen, BMW-Motorsportchef, unterhieltsich mit Mario Illien, Chef von Ilmor und zu den gutenZeiten von McLaren-Mercedes für die Formel-1-Mo-toren verantwortlich; Gerhard Berger flachste mit Se-bastian Vettel und Helmut Zwickl tigerte umher wie imrichtigen Leben Bernie Ecclestone – ein Formel-1-Fahrerlager oder was? Nein, Gröbming, ein ver-träumtes Dörfchen im Dachstein-Gebiet, bildete Mit-te Juli die Hochburg des nicht nur historischen Motor-sports. Vieles, was Rang und Namen hat oder hatte,eilte in die entspannte Atmosphäre dieses Dörfchensund huldigte für drei Tage des edlen Bleches. Auchgesehen: Derek Bell, Co-Pilot und Teil des unver-gesslichen Dream-Teams Siffert / Bell auf Porsche908 und 917; Rennlegende Sir Stirling Moss, MilleMiglia-Rekordsieger von 1955 und ungekrönter For-mel-1-Pilot; Ex-Formel-1- und Langstrecken-Pilot Jo-chen Mass, heute als Mercedes-Repräsentantunterwegs, Marc Surer oder die sizilianische Renn-fahrer-Ikone Nino „Nazionale“ Vaccarella, Altmeisterdes Rallye-Sportes Rauno Altonen, die andere Hälftevon Rallye-Weltmeister Walter Röhrl, nämlich Beifah-rer Christian Geisdörfer, und, und, und. TreffenderKommentar von Mario Illien: „Schade, schade, dasses so etwas in der Schweiz nicht gibt ...!“

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Der Anlass zur 100 Jahresfeier von Alfa Romeo wur-de dank dem 50 Jahre Jubiläum der Banca del Sempi-one, die auch gleichzeitig der Hauptsponsor war, zueinem vollen Erfolg. Das Ambiente im 5-Sterne-HausSuvretta in St. Moritz bildete den gediegenen Rahmenzu diesem einmaligen Anlass.

Eine begrenzte Anzahl von geladenen Fahrzeugentraf am 21. August ab 10.00 Uhr bei schönstem Son-nenschein vor dem Hotel Suvretta in St. Moritz ein.Dort wurden die Detailinformationen zum Ablauf desAnlasses und die Startnummern herausgegeben. Ge-startet wurde nach Jahrgang der Autos. Das Bewun-dern und Bestaunen der Raritäten begann schon aufdem Parkplatz. Um 12.00 Uhr mussten die Fahrzeugein die Via Serlas, der Shopping-Meile im Zentrum vonSt. Moritz, verschoben und aufgestellt werden. DieseAusstellung der Autos stiess bei Gästen, Einheimi-schen und angereisten Fans auf sehr grosses Interes-se. Es kam zu angeregten Gesprächen und Diskussi-onen zwischen Fachleuten und Laien. Zudem dientendie Oldtimer auch als beliebter Hintergrund für Erinne-rungsfotos bei Jung und Alt. Die Fahrer wurden in derZwischenzeit auf dem Bahnhofparkplatz aufgestelltenZelt zu einem fantastischen Mittagessen eingeladen.Der Hauptgang Pizzoccheri übertraf alles an Pizzoc-cheri, was ich je gegessen habe. Hier fand auch dasFahrer-Briefing für den nächsten Tag statt. Vor demZelt wurden die aktuellen Top-Modelle von Alfa Ro-meo, der 8C Coupé und Spider von 2 Besitzern ausder Region, präsentiert. Auf der Piazza wurden 4 Old-timer aus dem Museum aufgestellt.

Um 16.00 Uhr wurde das Schauspiel im St. MoritzerZentrum beendet und die Autos wieder auf dem Park-platz vor dem Hotel Suvretta positioniert, wo sich wei-tere Bewunderer einfanden, die gerne das Gesprächemit den Besitzern suchten. Dann hiess es sich in Galastürzen, denn es wurde zum Apéro und zum an-schliessenden Nachtessen geladen. Ansprachen vomChef der Banca del Sempione Lugano, Axel Marx undMarco Fazio vom „Museo storico Alfa Romeo“, der

Raduno Rosso Alfa Romeo Engadina vom 21.-22. August

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auch Fahrzeuge für den Anlass zur Verfügung gestellthatte, rundeten den Abend ab.

Bei wolkenlosem, stahlblauem Himmel wurde amSonntag an den Start für das Pässe-Rallye gerufen.Pünktlich um 9.00 Uhr wurde die Rundfahrt über denAlbula nach Davos und retour über den Flüela gestar-tet. Im Minutentakt und mit Informationen des Spea-kers über die einzelnen Autotypen wurden die Oldti-mer auf die Piste geschickt.

Beim Eintreffen in Davos wurde die Geschicklichkeitder Fahrer geprüft und zwar mussten sie genau einenMete vor die aufgestellte Schweizerfahne fahren.Nach bestandener Prüfung wurde im Hotel Steigen-berger zum Mittagessengeladen.

Die Rundfahrt endete wieder in St. Moritz, wo es zuPreisverleihungen für die ältesten Fahrzeuge und denWettbewerb in Davos kam. Die Teilnehmer mit denweitesten Anfahrtswegen verabschiedeten sich relativrasch. Manche Kostbarkeit wurde im mitgeführten An-hänger verladen und durfte sich auf der Heimreisevon dem wunderbaren Wochenende erholen.

Die Qualität und die Menge der Raritäten, auch Vor-kriegsmodelle waren einmalig, höchstens vergleich-bar mit dem Oldtimer Grand-Prix-Safenwil 2006. Dasälteste Fahrzeug war ein wunderschöner alfa-roterRL Targa Florio, datiert von 1924. Dann gab’s da 6C1750 Gran Sport und GS von 1930 zu sehen. Querdurch die Jahrgänge bis in die 60er Jahre war allesvertreten. Es wurde sicherlich viel Zeit, Geld undHerzblut in die Restauration und Erhaltung der Fahr-zeuge gesteckt. Unsere Alfa Romeos 2600 TouringSpider und Sprint mit den 60er Jahrgängen gehörtenzu den jüngsten zugelassenen Teilnehmer.

Die hervorragende Organisation, die Begleitung aufder ganzen Tour am Sonntag (mit Servicewagen!!)und die fantastische Bewirtung bleiben werden unver-gesslich bleiben. Silvia Rupf

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Über 300 Teams huldigtenvom 17. bis 20. Septemberdem „Gran premio TazioNuvolari“. Der Lohn: DieSommersaison wurde einbisschen in den Herbst ver-längert, alles war mit einerPortion „Italianità“ ange-richtet, es warteten schöneStrecken, garniert mit Pas-ta, Vino, Gelati e Espressi -und ausgiebigen Regen-schauern am Samstag. Zu-gelassen waren Autos bisJahrgang 1969, Grundgenug für diverse Firmen-museen, die Tore zu öffnen.

Der „Gran premio Tazio Nuvolari“ bildet den traditi-onellen Saisonabschluss. Das heisst, den Touring-Spider nochmals auf Vordermann bringen und sichin Mantua ins dreitägige Abenteuer stürzen. EinBlick auf die Startliste zeigt, dass die anvisiertePlatzierung (falls pannenfrei durchgefahren wer-den kann) wahrscheinlich nicht in den ersten 100Rängen liegen kann: Noch nie waren so viele Vor-kriegs-Autos am Start, noch nie hatte sich eine sol-che Anzahl aus den 40er- und 50er-Jahren in dieStartliste eingetragen. Kommt hinzu, dass Sonder-prüfungs-Zeiten im Touring-Spider immer noch vonHand mit drei Stoppuhren gemessen werden - einklarer Nachteil zu den hochgerüsteten Teams mitBordcomputer. Aber schliesslich gilt der olympi-sche Gedanke: Mitmachen kommt vor dem Rang!

„Ritorno alle origini“ hiess die Losung für den „Granpremio Tazio Nuvolari“ 2010. Die Routenwahl warwieder eine Annäherung an frühere Jahre: Die ers-te Etappe führte von Mantua über den Passo dellaCisa nach Pisa, am Samstag wurde traditionell Ri-mini angesteuert und am Sonntag führte der Weg

zurück nach Mantua. Ein klei-ner Wermutstropfen: Die bei-den Rennstrecken und Misa-no wurden der Routenanpas-sung geopfert, es blieb nurnoch Varano.

Das ideale Auto für diesenverlängerten Sommer ist rot,offen und möglichst italieni-scher Provenienz - der AlfaRomeo 2000 Touring Spiderist also prädestiniert dazu.Oder genauer gesagt, malmehr - mal weniger. Das„mehr bezieht sich auf die ers-te und die dritte Etappe“, das

Gran premio Nuvolari 2010: „Ritorno alle origini“

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„weniger“ auf den Samstag(die Details folgen im Käst-chen).

Also: Am Freitag Morgen dasgewohnte Prozedere mit ad-ministrativer Abnahme (inkl.ärztlichem Attest, das be-scheinigte, dass man nochzurechnungsfähig ist) und„verfiche technice“, (mit demberuhigten Wissen, dass ei-nem attestiert wurde, dassder Touring vier Räder mon-tiert hat), dann als letzte un-mittelbare Vorbereitung dasÜbetragen der Sonderprüfun-

gen in das Roadbook - unddann: Ab Freitag Mittag roll-ten über 300 Teams aus 15Nationen, verteilt auf 40 unter-schiedliche Automarken vonder Startrampe von der Piaz-za Sordello, mitten im Alt-stadt-Zentrum von Mantua -der 950km lange GP Nuvolari2010 hatte begonnen!

Dass es keinesfalls eine Kaf-feefahrt ist, dafür Sorgen 60Sonderprüfungen und die ers-te begann gleich im Park desPalazzo Té. Die Mantuanerfreute es, auf den ersten Me-tern schon begleiteten Zu-

schauer-Spaliere den „Nuvolari-Tross“ fachkundigklatschend. Bis nach Parma folgte die Route ödenÜberlandstrassen, erst in Richtung „Passo dellaCisa“ kamen die schönen, kurvigen Strässchen.Dunkelheit und ein erster Regenschauer begleiteteden Tross bis Pisa, dem ersten Etappenort.

Am Samstag hiess es fahren, fahren, fahren. Pisa -Rimini stand auf dem Programm, mit dem Höhe-punkt in Siena: Fahrt über den Campo, gesäumtvon hunderten von Zuschauern. Damit es in derzweiten Hälfte der Etappe nicht zu einfach wurde,hatte der Wettergott Übles vorgesehen: Zum Re-gen gesellte sich Nebel, die Strassen wurdenzusehends glitschiger (ein Lancia B20-Coupé lan-dete an einer Böschung, ein schöner 1900er-Sprintzerstörte vor den Augen der 2000er-Besatzung dieFront) und verlangte eine vorsichtige Fahrweise.Und die Elektrik des Autos wurde gefordert (mehrim bereits erwähnten Kästchen).

In der Dämmerung wurde Rimini (man ist versuchtzu sagen: endlich) erreicht, im Grand-Hotel Fellini

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Mal „mehr“, mal „weniger“ ...

Also: Das „mehr“ geht problemlos, beim „weni-ger“ beginnen schon mal die Schwierigkeiten.Rimini, Ankunft der 2. Etappe, das Auto bringtseit einem halben Tag schon Höchstleistung:Motor läuft, Scheibenwischer, Licht, Gebläsemüssen ebenfalls ran - es giesst aus Kübeln,ein typischer dauerhafter, italienischer Landre-gen. Von wegen schöne, sonnige Toskana undAdria! Und genau vor dem Hotel passiert’s, derSaft der Batterie ist aufgebraucht, totaler Still-stand.

Hilfe naht in Form eines Mercedes-Benz 180Diesel. Sie haben richtig gelesen: Mercedes-Benz 180 Diesel. Dessen Besitzer überlässtdem Alfa-Romeo-Team netterweise eine Re-serve-Batterie bis Mantua, so ist die Fortset-zung des Nuvolari gesichert. Und zumindestdie Batterie hat keine Berührungsängste: Sieleistet ihren Dienst ohne Mucken bis Mantua...

wartete das Bankett. Am Sonntag Morgen um07.00 Uhr war der Re-Start für die Etappe zurücknach Mantua. Schöne Landschaften, abwechs-lungsreiche Nebenstrassen und Dörfchen als Zwi-schenetappenorte, die die Durchfahrt der Teilneh-mer als richtiges Happening zelebrierten (sieheden Gelati-Verkäufer oben) waren die Höhepunkte.Und so nach zwei Stunden Fahrt riss der Himmelauf, erste Sonnenstrahlen verleiteten zum soforti-gen „Offen-Fahren“.

Hunderte von Zuschauern erwarteten die Teilneh-mer in Mantua bei der Zieleinfahrt. Nach etlichenZusatz-Schlaufen durch die Altstadt mit ihren en-gen Gässchen war auf der Zielrampe auf der Piaz-za Sordello dann endgültig Schluss. Eines ist klar:Next year same place, same procedure!Resultate + Interessantes unter www.gpnuvolari.it

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Generalversammlung 2011 - Einladung + Traktanden

Einsenden oder Fax 041 / 850 15 91 oder e-mail: [email protected] bis zum 29. April 2011

An- / Abmeldung Generalversammlung 2011Name / Vorname

Adresse

Ich nehme an der GV teil ❏ Ich kann leider nicht teilnehmen ❏

Ich bin in Begleitung von ... Personen

Ort, Datum, Unterschrift

Zeitablauf

13.30 Eintreffen Autobau, altes Tanklager,Egnacherweg 7, 8590 Romanshorn

Besichtigung Austellungen „Autobau“(Classic-Halle / Racing-Halle)

15.00 ordentl. GV 2010

16.00 anschliessend Zvieriteller offeriert vomClub

Liebe Alfisti

Felix Meier entwickelt sich zum GV-Dauerorganisator.Der vor Jahresfrist vereinbarte Treffpunkt „Autobau“ Ro-manshorn wird nun im 2011 nachgeholt, nachdem FelixSchaffhausen mit der IWC-Besichtigung dazwischengeschoben hat. Zum 18. Mal treffen wir uns, um die Ge-schäfte unseres Clubs abzuarbeiten.

Dieses Mal stehen nicht Uhren im Zentrum sondern - wiees sich für einen Oldtimer-Club gehört - Autos. Wir ma-chen halt für einen Boxenstopp in Romanshorn, im „au-tobau“ von Fredy Lienhard, einem vor zwei Jahren neueröffneten Museum.

autobau™ präsentiert mit der „Racing-Halle“ und der„Classic- Halle“ zwei grosszügig konzipierte Ausstellun-gen – mit einer einzigartigen Sammlung edler Fahrzeu-

Traktanden GV vom 7. Mai 20111. Begrüssung, Wahl der Stimmenzähler2. Protokoll der 16. GV in Schaffhausen3. Jahresberichte (Präsident, Vorstandsmitgl.)4. Kassabericht / Revisorenbericht / Budget5. Dechargéerteilung6. Wahlen7. Tätigkeitsprogramm8. Anträge / Diverses

ge. Exklusive Sportwagen, veritable Rennwagen undseltene Modelle aus dem Schweizer Rennsport könnenhautnah begutachtet werden. Einblicke in die ganze Ge-schichte des Lista Racing Teams werden gewährt undbei den Führungen – wie auch an den „Open Days“ –gibt es viel Spannendes und Wissenswertes zu erfah-ren. Zudem finden immer wieder interessante Sonder-ausstellungen statt (www.autobau.ch).

Wer hätte bei so viel Rennatmosphäre nicht Lust, sichselbst in ein entsprechendes Vehikel zu setzen?Vielleicht liegt es drin, eine Proberunde zu fahren undsonst: Hoch im Kurs sind natürlich auch die Gokart-Plauschfahrten.

Autoba

u

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Am 28. und 29. August war es soweit. Beischönstem Augustwetter und gutgelaunt traf einOldi nach dem andern am vereinbarten Treff-punkt im Pantheon in Muttenz ein. Das von Os-kar Demuth und Oliver Soder zusammengestell-te Programm durfte sich sehen lassen.

Frisch gestärkt mit Kaffee und Gipfeli hat unsOskar (Oliver konnte leider nicht teilnehmen) dasobligate Kroki ausgehändigt, so dass sich jeder-mann und jedefrau zurechtfinden konnte. Um11.00 Uhr war der Start für die erste Etappe. Sieführte uns zum Grenzübergang bei Biel-Benkendurch verschiedene wunderschöne, typische El-sässer-Dörfer wie Leymen, Hagenthal le bas,Folgensbourg, Trois Maison und Tagsdorf nachWahlbach. Man staunte bereits zum ersten Mal,wie viele Wege trotz wunderbaren Wegbeschrei-bungen an ein Ziel führen können. Nachdemauch der letzte Oldi eingetrudelt war, wurden wirim „Auberge du soleil“ in Wahlbach mit dem vonuns bereits vorbestellten Elsässer-Menue ver-wöhnt.

Nach dem Mittagessen wurde die Fahrt nachMulhouse fortgesetzt. Dort erwartete uns das„Musée National de l’Automobile“, ein traditions-reicher Ort mit Geschichte. Aus der früher priva-ten Schlumpf-Sammlung wurde nach einigenwirren, jahrelangen Prozessen und der Schlies-sung der Textilfabriken der Gebrüder Schlumpf(die in Basel Asyl erhielten) schliesslich das heu-tige Museum. Rund 400 Exponate stehen im El-sass, davon die wahrscheinlich weltweit kom-pletteste Bugatti-Sammlung. Dem leuchten derMänner-Augen an scheint diese Aussage zustimmen. Uebrigens waren auch die Frauen be-eindruckt, sie zeigten es einfach weniger, vor al-

Club-Sommerausfahrt Elsass und Vogesen 2010

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lem vielleicht auch, da sie sich auf die Markstän-de in den Ausstellungshallen konzentrierenkonnten.

Nachdem sich alle wieder von den traumhaftenAnblicken im Museum lösen konnten, ging dieFahrt weiter über Metzeral nach Muhlbach. InMuhlbach waren wir im „Hotel Perle des Vosges“untergebracht. Auch hier wurden wir kulinarischmit Elsässer Spezialitäten verwöhnt. Zu unsererUeberraschung war noch ein weiterer Oldtimer-Club im Hause untergebracht. Es waren Citroen-Traction-Avant- Fans mit wirklich tollen und sehrschönen Fahrzeugen. Es wurde untereinandergefachsimpelt und ausgetauscht mit dem Fazit,dass Alfa Romeo halt doch besser ist und für dieandern Clubmitglieder halt Citroen.

Mit einem üppigen Frühstück gestärkt wurde amandern Tag um 9.30 Uhr wieder gestartet. Nungings nach Col de la Schlucht. Am zweiten tagwurden wir leider vom guten Wetter verlassenund hatten eine Teil des Weges im Nebel zurück-zulegen. Man konnte die schöne Hügelland-schaft teilweise leider nur erahnen, was natürlichsehr schade war. Glücklicherweise wurden wirvom Regen verschont. Weiter ging die Fahrtnach Gazon du Faing, entlang am Lac Noir nachCol du Bonhomme, weiter durch die schöne Hü-gellandschaft nach Kaysersberg , Ammer-schwihr und Les Trois Epis. Auch auf dieserStrecke wurde die Vielfalt wie ein gemeinsamesZiel erreicht werden kann voll ausgetestet. Be-kannte Gesichter und Nummernschilder kreuz-ten sich, über geheime Nebenstrassen wurdeüberholt etc. Einige wenige Teilnehmer schafftenes sogar geschlossen nach Niedermorschwihrzu gelangen. In Niedermorschwihr war eine

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Weindegustation in der KellereiJean-Bernard Weinzorn mit El-sässer Weinen und Crémantsorganisiert, etwas, was im El-sass nicht fehlen darf. Die Gast-geber waren sehr grosszügigund haben uns einen sehr gutenEinblick in die Elsässer-Wein-kunst vermittelt. Die Beifahrerwurden hier nun für das intensi-ve Kartenlesen belohnt undkonnten ein paar Schlucke mehrgeniessen als die Fahrer. Man-ches Weinkistchen wurde unterdem Arm platziert und zum Kof-ferraum des Oldies getragen,was absolut für die Qualität derElsässer Weine spricht.

Offensichtlich gibt „Degustie-ren“ auch Hunger: Um denAusflug im gemütlichen Rah-men abzurunden war im „Hoteldes Vosges“ in Turckheim fürdas Mittagessen reserviert.Dann hiess es sich verabschie-den, da die Heimreiseroutendoch sehr individuell gestaltetwurden.

Alle durften auf zwei wunder-schöne Tage zurückblicken,auch wenn das Wetter nichtganz mitmachte, aber die Stim-mung war sehr gut und dieFreude gut sichtbar. Wir dan-ken Oskar und Oliver für dieOrganisation dieser tollen Aus-fahrt. Silvia Rupf

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Seit der Übernahme 1986 zeigt es sich:Fiat und Alfa Romeo passen nichtzueinander. Offensichtlich haben die Turi-ner Alfa Romeo nur übernommen, um demebenfalls interessierten Ford-Konzern denEintritt nach Italien zu verunmöglichen. Fiatwollte sich auch den renommierten Namen„Alfa Romeo“ sichern. Pläne, was sie mitAlfa Romeo anstellen sollten, gab und gibt es offen-sichtlich nicht. Die Geschichte von 1986 bis heutezeigt einen kontinuierlichen Niedergang von Alfa Ro-meo, lediglich aufgehalten von einigen sehr erfolgrei-chen Modellen. Fiat hat nicht kapiert, dass eine Auto-marke nur gedeihen kann, wenn mit einer langfristigePlanung und genügend Geld die Kontinuität in derModellpalette auch sicherstellt.

Savoyen ist gescheitert, die militärische Festung„Fiat“ aus Turin hat in der lombardischen Metropoleversagt. Oder anders: Die Stiefmutter Fiat hat diekreative und manchmal verschwenderische Stieftoch-ter Alfa Romeo nie geliebt. Anstatt dass sie sich überdie Lancierung von erfolgreichen Modellen freute,fühlte sie sich gekränkt und schüttete schliesslich dasKind mit dem Bad aus. Seit Jahren verkommt dereinst stolze Alfa-Romeo-Firmensitz in Arese zu einerverlotternden Industrie-Brache, die Fabriken sindlängst geschlossen und anstelle der prognostizierten500’000 Fahrzeuge pendelt sich die Produktion aufgerade mal 100’000 Fahrzeuge ein.

Aber, es ändert sich etwas. Ferdinand Piech, Vor-standsvorsitzender des Volkswagenkonzerns, möch-te Alfa Romeo kaufen und die renommierte MailänderManufaktur zu den grossen VW-Konzern-MarkenPorsche, Lamborghini, Bentley, Bugatti und Audi hin-zufügen. Alfa Romeo ist in den Augen deserfolgreichen deutschen Managers eineMarke, „die darauf wartet, erfolgreich aufden Markt zurückzukehren“. Die heutigeLage kommentiert er trocken: „Es ist offen-sichtlich, dass gute Produkte am Marktauch dank Missmanagement versagen“. Er

hat grosses vor: Arese soll wieder auferste-hen, eine Delegation aus Deutschland hatin Mailand und Arese bereits vorgefühlt,obwohl der Volkswagen-Konzern demen-tiert. Alfa Romeo habe einen „grossen Er-folgsfaktor“ und könne „mit wenig Aufwandwieder zur Blüte gebracht werden“,schwärmt Piëch. Die Wolfsburger scheinen

gerüstet: Personell wäre alles vorbereitet für den Tag,an dem es sich Marchionne doch anders überlegt(oder überlegen muss). Der frühere Alfa-Chef Luca deMeo führt seit 2009 das Marketing der Marke VW, erkönnte einen Neuanfang unter deutscher Regieglaubwürdig vertreten. Das für die Gestaltung vielerAlfa-Modelle verantwortliche Studio Italdesign-Giu-giaro haben die Wolfsburger erst kürzlich gekauft,Volkswagens Chefdesigner Walter de Silva arbeitetefrüher für die Italiener, ebenso Wolfgang Egger, seinKollege bei Audi. Erst im September lief Fiats Marke-tingexperte Giovanni Perosino zu den Deutschenüber.

Für FIAT-Chef Sergio Marchionne steht ein Verkauf(noch) nicht zur Diskussion. Er wäre allenfalls bereit,bei einem Preis von 20 Mia Euro über einen Verkaufvon Alfa Romeo nachzudenken.

Piech ist sicher nicht der Weihnachtsmann, der Ge-schenke verteilt. Er wird mit den italienischen Ge-werkschaften ähnlich hart wie in Deutschland verhan-

deln. Aber vielleicht investiert VW lieber in Arese, an-statt es wie Marchionne in Serbien zu versuchen.

Piech schätzt das Können der Ingenieure und Hand-werker aus der Lombardei vielleicht auch mehr, als

dies sein Turiner Antipode macht. Und Pi-ech hat vor allem zwei Dinge, die den Turi-nern abgehen: Er hat eine volle Kriegskas-se und Zeit. „Die Zeit ist noch nicht reif unddie Not noch nicht groß genug“, sagte derHerr über zwölf Automarken süffisant. „Wirsind geduldig. Wir können warten.“ 07.12.2010

Verschwinden die Embleme?

Sehen so die Träume von Ferdinand A. Piech aus? Wird Alfa Romeo vom Volkswagenkonzern gerettet?

„Corriera della Sera“: Savoyen passt nicht zu Mailand!

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In diesem Jahr hören wir Alfisti allenthalben die Zahl 100und dieses Firmenjubiläum ist sicher auch von ganz gro-ßer Bedeutung. Aber auch ein halbes Jahrhundert isteine besondere Zahl. Und diesen 50. Geburtstag feiert indiesem Jahr ein Alfa Romeo, der zwar kein Massenautowar, aber ein ganz großer Meilenstein in der Geschichtedes Unternehmens: Der Alfa Romeo 2000 Sprint.

Nein, es ist nicht die Giulia Sprint GT mit dem 2-Liter-Motor. Die hieß nämlich mit dieser Motorisierung nurnoch GTV 2000. Verwandt sind sie aber doch, wie ichgleich noch erklären möchte.

Es handelt sich hier jedoch um die große Baureihe mitdem Typenkürzel 102, die technisch noch auf dem alten1900 basierte und auch dessen seit 1954 aufgebohrteMotoren hatte. 1960 gab es davon eine Berlina genannteLimousine und einen Spider vom Karosseriebauer Tou-ring. Beide waren mittelmäßig erfolgreich und brauchteneinen Verkaufsanreiz. Also wurde ihnen ein Coupé zurSeite gestellt. Und eben um dieses Coupé geht es hier.Wie schon bei der Giulietta beauftragte man Bertone mitder Gestaltung des 2000 Sprint. Dort wurde der geradeverpflichtete blutjunge Giorgetto Giugiaro damit beauf-tragt, der – so geht die Legende – noch beim Militär-dienst war und in seiner Freizeit bzw. an Wochenendenden Sprint zeichnete. Dieser Alfa Romeo war sein erstesWerk, was er auch 2002 bei der Präsentation des Brera-Prototyps noch mal betonte. Einerseits ein Meilensteinfür den Designer, der sich Ende der 60er Jahre mit ei-nem weiteren großen Alfa-Romeo-Auftrag – dem Alfa-sud – selbstständig machte. Andererseits setzte diesesneue Coupé aber auch einen Meilenstein in der Design-entwicklung von Alfa Romeo – und vielleicht der ganzenautomobilen Welt. Zum ersten Mal hatte ein Alfa Romeoeine glattflächige Linienführung mit durchgehendem Grillund darin eingebetteten unterschiedlich großen Doppel-scheinwerfern, von denen keiner mehr aus den Kotflü-geln herauswuchs. Keine „Hüftschwünge“, keine Heck-flossen, auch kein bis dato Alfa-typisches Baffi-(=Schnurbärte) Gesicht zierte die ruhig elegante Karos-serie. Schlanke Dachsäulen und eine schräg abfallendeHeckscheibe, die in einer ebenso schräg abfallendenKofferraumlinie fortgeführt wurde, schufen die coupéhaf-

te und sportlich elegante Linie, die bei der Vorstellung1960 ihres gleichen suchte.

Das Design der nächsten Jahrzehnte war von einem 20-jährigen geschaffen worden. Zusätzlich schob Bertonegleich noch ein Cabrio mit der gleichen Karosserie nachund stellte es im Herbst 1960 auf den Turiner Salon. Esblieb jedoch beim Vorschlag, da Alfa ja bereits den Tou-ring-Spider im Programm hatte.

Der 2000 Sprint wurde ab 1961 ausgeliefert, war abernicht gleich erfolgreich. 1961 wurden von allen 2000ernzusammen, die seit 1958 angeboten wurden, nur noch1.680 Einheiten gebaut, davon entfielen immerhin diemeisten (651) auf den neuen Sprint. Er hatte wie derSpider 115 PS und war damit 175 km/h schnell (Spider171 km/h). Die Berlina - ebenfalls mit Fünfganggetriebeausgestattet – hatte wegen kleinerer Vergaser 105 PSund lief 160 km/h.

Die Zeit des 2000 Sprint war jedoch kurz nach der Markt-einführung schon wieder vorbei. Parallel zur neuen Ka-rosserievariante wurde bei Alfa Romeo eine weitere Ver-jüngungskur entwickelt. Sie führte zu der neuen Baurei-he 106 mit dem neuen Namen 2600 und leicht geänder-ten Karosserien. Das auffälligste Merkmal der 1962 vor-gestellten Familie waren aber die neuen laufruhigen

100 Jahre Alfa Romeo + 50 Jahre Alfa Romeo 2000 Sprint

(Fotos: Centro documentazione Alfa Romeo, Arese)

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Sechszylinder-Reihenmotoren: Der Chefent-wickler Orazio Satta Puliga hatte den alten2000er Grauguss-Motor verworfen und wie beider Giulietta einen Alublock mit nassen Lauf-buchsen entwickelt, jedoch mit zwei Zylindernmehr. Der Ventiltrieb über Steuerkette und dasPrinzip der zwei oben liegenden Nockenwellenentsprachen dem Vierzylinder der Giulietta.Bohrung und Hub (83 mm X 79,6 mm) wurdenwegen der längeren Kurbelwelle und den neu-en Bedingungen kleiner als beim 2000 und er-gaben 2584 cm³. Damit leistete der Motor 145PS im Spider und Sprint, die damit beide 200km/h schnell waren, und 130 PS in der Berlina (175 km/h). Die Mehrleistung wurde durch drei 44er Solex-Verga-ser hervorgerufen, während die Limou-sine nur zwei 32er Gasfabriken hatte.Optisch wurde der Sprint wie auch derSpider eher dezent geändert, währenddie Limousine ein völlig neues Gesichterhielt. Der 2600 Sprint bekam nur eineHutze mit durchgehendem Lufteinlass-schlitz auf der Motorhaube.

Mit diesem Motor und diesem Gesichtverkaufte sich der 2600 Sprint für seineZeit nicht schlecht. Es wurde ihm 1965

sogar noch ein exklusives und teures Coupé,der 2600 SZ von Zagato zur Seite gestellt und1966 die Coupé-Limousine 2600 de Luxe vonOSI, die aber beide nur in ganz geringenStückzahlen (105 bzw. 54 Stück) verkauft wur-den. Außerdem erfuhr die Baureihe 1966 eineleichte Überarbeitung im Innenraum, die Holz-einlagen im Armaturenbrett und neue Türver-kleidungen beinhaltete.

Als 1968 die 1750 Berlina erschien, sollte die-se die große Baureihe 106 ersetzen. Somit warauch die Zeit des 2600 Sprint zu Ende. Nach

nur sechs Jahren wurde der Reihensechszylinder Ge-schichte und kam nie wieder. Der nächste Alfa-Sechszy-

linder war ein V-Motor und erschien erst1979 in einem eigens dafür entwickeltenAuto, dem Sei. Der Motor wurde we-sentlich länger gebaut, doch das ist eineandere Geschichte.

Was hat der 2000/2600 Sprint jetzt mitder Giulia Sprint GT, die von den Alfistiliebevoll Bertone genannt wird, zu tun?Schauen Sie sich mal ihre Linienfüh-rung an. Sie ist eine verkleinerte Wie-deraufnahme des Erstlingswerks vonGiugiaro, der während seiner Wirkungs-zeit bei Bertone 1963 eben auch diesesDesign geschaffen hat. Zunächst alsKantenhaube mit Einzelscheinwerfern,wurde der kleine Bruder ab 1967 auchmit unterschiedlich großen Doppel-

scheinwerfern versehen. Heckscheibe, C-Säule und dieabfallende Linie der Heckklappe waren immer schon wiebeim Sprint 2000. Und dieser Bertone ist heute eine De-signikone, die allenthalben gelobt und geliebt wird undhohe Verkaufserlöse erzielt. Hätte dieses Lob nicht ei-gentlich die Vorlage, der 2000/2600 Sprint verdient?

Aber davon gibt es heute leider nur noch sehr wenige.Sofern sie überhaupt verkauft werden, erzielen sie nochviel höhere Preise. Die meisten Besitzer trennen sich je-doch nicht davon und sie wissen warum. Armin Brandt

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MFK-Abnahmen und Veteranenein-trag für unsere Lieblinge werden künf-tig von den Motorfahrzeugkontrollenanders gehandhabt. Die offiziellenAmtsstellen wollen sich nicht mehr mitschwierig herauszufindenden Detailsaufhalten - sie werden sich auf dasKerngeschäft beschränken (Mecha-nik, Bremsen, elektr. Anlagen, Rostetc.). Für den Rest gibt es einen Re-gimewechsel: Originalität, Umbauten,Änderungen etc. müssen vom Fahr-zeugbesitzer belegt werden.

Im November fanden 34 Personen,nebst Clubmitgliedern weitere Alfisti,den Weg nach Winterthur, um sichüber den Stand der Dinge zu informie-ren. Mit Robert Temperli, Technikverantwortlicher imFSVA, stand schlicht d e r Spezialist als Referent zurVerfügung.

Selbstverständlich kann ein Technikseminar überAlfa-Romeo-Modelle auch nicht irgendwo stattfinden:Die Schlossgarage in Wülflingen, eine alteingesesse-ne Alfa-Romeo-Vertretung, bot das nötige Ambientefür diesen Anlass.

Robert Temperli dozierte in einem zweistündigen Re-ferat und führte die Teilnehmer durch Begriffe wie Ve-teraneneintrag im Fahrzeugausweis, Type A, B, C, Dund E sowie die daran gekoppelten Zustandsgruppen.Als Beispiele am Seminar dienten ein 2000er Spiderund ein 2600er Sprint.

Gut sind die Baureihen 102 und 106 nicht „fake-ge-fährdet“: Hier kommt es niemandem in den Sinn, einModell nachzubauen und als Original weiterverkaufenzu wollen. Denn bei solchen Machenschaften begin-nen die Probleme - es wird zunehmend schwierig,„gefakte“ Fahrzeuge als solche zu erkennen.

Autos aus unserem Club können grundsätzlich derFahrzeugkategorie „Type A -Standard“ zugeordnetwerden.

Technikseminar: MFK-Abnahme und Veteraneneintrag

Zu verhandeln sind Massnahmen wie das „Umrüsten“von Stahlfelgen auf Borranis der 2.6er Zagato-Reihe.Offensichtlich reicht dies aus, dass aus der „A-Klassi-fikation“ ein „B“ wird. Also: Unter allen Umständen dieStahlfelgen behalten, damit von den speziellen undals Rarität geltenden Borranis wieder zurück-gerüstetwerden kann.

Die angeregte Diskussion zeigte jedenfalls, dass eswichtig ist, auf das Urteil von clubeigenen Expertenabzustellen, die auch in der Lage sind, alles über ei-nen Leist zu brechen. Nur so können Ungereimtheitenvermieden werden und nur auf diesem Weg ist eine„unité de doctrin“ sichergestellt.

Unser Club hat mit Mario Bontempi und Bruno Benzgleich zwei Experten, die für solche Expertisen beige-zogen werden können. Beide haben bei der FIVAbereits Kurse absolviert.

Hier die FIVA-Fahrzeugkategorien:

Type A - STANDARDEin HISTORISCHES FAHRZEUG mit den ZEITGE-NÖSSISCHEN SPEZIFIKATIONEN, wie es vomHERSTELLER ausgeliefert wurde. Kleinere kosmeti-sche Veränderungen aus der EPOCHE und typischesZubehör, wie es innerhalb der EPOCHE erhältlichwar, können akzeptiert werden.

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Typ B – umgebaut in der Epoche:Ein HISTORISCHES FAHRZEUG, welches in derEPOCHE für einen besonderen Verwendungszweckspeziell angefertigt oder verändert wurde, typisch inseiner Art und dadurch von eigenem historischem In-teresse.

Type C – Nachbauten + Replikas:Ein NACHBAU ist die Kopie eines HISTORISCHENFAHRZEUGES, mit der ein spezifisches Modell dar-gestellt wird, gebaut ausserhalb der EPOCHE von ei-nem NACHBAUER, mit oder ohne Teile, die denZEITGENÖSSISCHEN SPEZIFIKATIONEN entspre-chen. Solch ein HISTORISCHES FAHRZEUG mussklar beschrieben sein, um anzuzeigen, dass es einNACHBAU ist. Das HISTORISCHE FAHRZEUG be-kommt einen Namen, zusammengesetzt aus den Na-men des NACHBAUERS und des HERSTELLERSund des Modells, von dem das Fahrzeug ein NACH-BAU ist (Beispiel: Smith Bugatti Type 35).

Ein REPLIKAT muss den obigen Bedingungen ent-sprechen, wurde aber vom HERSTELLER des origi-nalen Fahrzeuges gebaut.

Beide, NACHBAUTEN und REPLIKATE von histori-schen Fahrzeugen werden gemäss dem Datum ihrerType D – umgebaut ausserhalb der Epoche:Ausserhalb der EPOCHE ausgeführte Umbauten und

Änderungen an einem HISTORI-SCHEN FAHRZEUG mit nachgewie-sener Identität in einer Art, wie sie ty-pisch in der EPOCHE waren und mitTeilen entsprechend ZEITGENÖSSI-SCHEN SPEZIFIKATIONEN.

Type E - Ausnahme:Ausserhalb der EPOCHE ausgeführteÄnderungen an einem HISTORI-SCHEN FAHRZEUG mit nachgewie-sener Identität, die mit Teilen oderTechnologien, die nicht in der EPO-CHE erhältlich waren, durchgeführtwurden. Solch ein Fahrzeug mussimmer den originalen Rahmen / Chas-sis oder Plattform und eine Karosse-

rie entsprechend den SPEZIFIKATIONEN DER EPO-CHE für das Modell haben. Nicht mehr als zwei derfolgenden Haupt-Komponenten dürfen von der origi-nalen Spezifikation abweichen: 1. Motor, 2. Getriebe,3. Räder, 4. Vorderradaufhängung / Lenksystem, 5.Hinterradaufhängung

Solche Modifikationen können in jüngerer Zeit erfolgtsein und haben keinen Einfluss auf die Datierung desFahrzeuges.

Zustandsgruppen

Zustand 1: AUTHENTISCH - wie ausgeliefert erhal-ten. Geschichte lückenlos bekannt.

Zustand 2: ORIGINAL - wie ausgeliefert, aber ge-braucht und unterhalten, kleinere Reparaturen, Ver-schleissteile ausgewechselt. Geschichte lückenlosbekannt.

Zustand 3: RESTAURIERT - zerlegt oder teilzerlegt,repariert und wieder nach dem ursprünglichen Kon-zept aufgebaut.

Zustand 4: REKONSTRUIERT - mit Teilen eines odermehreren Fahrzeugen desselben Typs.

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Die Schlange hat genug: Mille grazie e addio Sergio Marchionne!