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Mehr als 100 neue Finanzexperten So sehen Schüler aus, die sich zwei Tage lang mit Geld, Geld ausgeben und Sparen beschäftigt haben – und von denen manche auch in die Welt der Kryptowährungen eingetaucht sind. Beim EDUARD-Camp, das die „Presse“ in Kooperation mit Erste Bank und unter Patronanz des Bildungsministe- riums veranstaltet hat, ging es für 114 Schüler aus sechs Gewinnerklassen aus ganz Österreich diese Woche um die Zukunft des Geldes. Sie hatten am Schulwettbewerb EDUARD teilgenom- men und „Presse“-Titelseiten zu die- sem Thema gestaltet. Was beim EDUARD-Camp vermittelt wurde, fass- ten elf Schüler auf den folgenden Seiten der „Presse“ zusammen. [ Fröschl-Roßboth] EDUARD 2019 FREITAG, 20. DEZEMBER 2019 1 IMPRESSUM: EDUARD 2019 Der Schulwettbewerb EDUARD 2019 wurde in entgeltlicher Kooperation mit der Erste Bank und unter der Patronanz des Bundes- ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung durchgeführt. Medieninhaber: „Die Presse“ Verlags- Ges.m.b.H. & Co. KG, Hainburger Straße 33, 1030 Wien, Tel.: 01/514 14-0 Geschäftsführer: Mag. Herwig Langanger, Rainer Nowak Chefredakteur/Herausgeber: Rainer Nowak Redaktion: Mag. Bernadette Bayrhammer, Julia Wenzel, MA BA Koordination: Mag. Michael Köttritsch, M.A. Layout: Linda Gutzelnig Hersteller: Herold Druck und Verlag AG, Faradaygasse 6, 1032 Wien Geld der Zukunft: Was die Blockchain alles kann Zahlungsverkehr. Die Digitalisierung durchdringt unser Leben und auch die Art, wie wir unser Geld ausgeben. Blockchain spielt dabei eine wesentliche Rolle, die meist mit Kryptowährungen assoziiert wird. Doch die Technologie kann mehr. VON LAURA LINTNER UND QIU JUN SEN Das heurige EDUARD-Camp kon- frontierte 114 Jugendliche mit der Frage: Wie wird die Zukunft des Geldes aussehen? Blockchain, so viel steht fest, wird dabei eine Rolle spielen. Fünf zentrale Fragen und Antworten zu einer komplexen Technologie. 1 Was bringt die Zukunft für den Zahlungsverkehr? „In zehn Jahren wird es kein Bar- geld mehr geben. Und keine Ban- ken“, sagt Alexander Ramseier. Der Digitalisierungsberater und gebürtige Schweizer gab den Ju- gendlichen – gemeinsam mit Part- nerin Sonja Ledinksy – beim Work- shop „Bargeldlos durch die Nacht“ recht persönliche Einblicke in sei- nen Zugang zum Thema Anlage und Zahlungsverkehr. Tatsache ist, dass die immer schneller voranschreitende Digita- lisierung auch die Art unserer Zah- lungsmethoden verändert hat. Schon jetzt regeln wir unsere Fi- nanzen durch einen Mix aus Bar- geld, E-Banking und Kreditkarten. Dabei stellt sich allerdings auch zunehmend die Frage, ob uns un- sere Bequemlichkeit mehr wert ist als unsere Anonymität. Denn: Der digitale Zahlungsverkehr geht auch mit einer größeren Abhän- gigkeit von Technik und fehlender Datensicherheit einher. Doch gibt es Technologien, die versprechen, diese Risken zu mini- mieren: Die Vision von Technolo- gien wie jener der Blockchain ist, bargeldloses Zahlen zu demokrati- sieren und sicherer zu gestalten, indem sie ein neues System der Datenverwaltung einführen. 2 Wie funktioniert die Technologie genau? Eine Blockchain ist eine Art Netz- werk, dem jeder beitreten kann. Auf dieses System hat jedes Mit- glied gleichwertigen Zugriff. Die Blockchain ist für die Speicherung von (mitunter sensiblen) Daten gut geeignet, da sie dort verschlüs- selt werden und nachträglich nicht verändert werden können. Neue Informationen müssen alle Teilha- ber am Netzwerk verifizieren. Da- durch ist es viel schwerer, Daten unautorisiert zu manipulieren. Ramseier und Ledinsky feiern die Blockchain deshalb als „Demokra- tisierung“, da so „nicht länger die Banken entscheiden“, sondern das Netzwerk. 3 Wo wird Blockchain abseits von Kryptowährungen eingesetzt? Mit der Technologie assoziiert werden oft Kryptowährungen wie Bitcoin, die jedoch nur ein Teil der potenziellen Anwendungsbereiche sind. Wegen ihrer Sicherheit ist sie beispielsweise auch für die Spei- cherung von Krankenakten geeig- net. Zudem gibt es Überlegungen, sie im Bereich der E-Governance zu verwenden. Auch in der Logis- tik (um unter anderem die Her- kunft von Lebensmitteln nachvoll- ziehbar zu machen) besteht reich- lich Potenzial für ihre Implemen- tierung. „Aquarius“, eine mobile, solarbetriebene Wasseraufberei- tung, die Ramseier und Ledinsky in Kooperation mit einer deut- schen Firma in Afrika entwickel- ten, zeigt, wie: In der Wasseraufbe- reitung bietet Blockchain die Chance, die Sauberkeit von Wasser zu garantieren, und kann damit fi- nanzielle Ressourcen zugunsten von Entwicklungsprojekten um- verteilen. 4 Was bedeutet Blockchain für den globalen CO2-Ausstoß? Eine wichtige Frage in dem Zu- sammenhang ist der ökologische Fußabdruck. „Das wird ohne Zwei- fel ein Problem werden“, räumt Ramseier ein. Denn ein Mehr an digitalen Datennetzwerken bedeu- tet auch einen höheren Energiebe- darf. So wird dadurch auch der Stromverbrauch steigen und in weiterer Folge auch die CO2-Emis- sionen. Ramseier aber betont, dass die Blockchain es ermöglicht, be- reits vorhandene Infrastruktur (Rechner, Server etc.) um ein Viel- faches effizienter zu nutzen. 5 Wo befinden sich die Hotspots der Technologie? Ausgerechnet in jenem Land, des- sen ökonomische Erfolgsgeschich- te untrennbar mit dem Banken- sektor verknüpft ist, entsteht der- zeit ein „Crypto Valley“: Zug und Zürich seien die globalen Block- chain-Hotspots, sagt Ramseier. Die Schweiz verabschiedete – dem Be- rater zufolge als bisher einziges Land der Welt – ein eigenes Ge- setz: Das „Bundesgesetz zur An- passung des Bundesrechts an Ent- wicklungen der Technik verteilter elektronischer Register“ zeigt, dass sich die Alpenrepublik auch künf- tig als Finanzplatz behaupten will. AUF EINEN BLICK Im Zuge des Education Awards 2019 nahmen 114 Unter- und Oberstufen- Schüler aus ganz Österreich an Workshops zum Thema Zukunft des Geldes teil. Der Blockchain wurde dabei ebenfalls reichlich Aufmerksamkeit gewidmet. Als Blockchain bezeichnet man ein öffentliches Netzwerk, in dem Informationen in „Blöcken“ gespeichert und durch einen generierten Schlüssel gesichert werden. Bei jedem Teilhaber am System wird eine digitale Kopie der Blockchain erzeugt, um Änderungen zu verifizieren. Es gilt daher als transparentes und sicheres Verfahren, das man meist mit Kryptowährungen assoziiert. Andere Anwendungsbereiche liegen in der Logistik, der Medizin sowie der E-Governance. „Lernen, ohne es zu merken“ EDUARD-Camp. Wie man Schülern Wirtschaftsthemen näherbringen kann. Wien. „Es ist etwas ganz anderes, als im Klassenraum zu sitzen“, sagt Nina von Gayl über das FLiP, das von ihr kuratierte Finanzbildungs- zentrum der Erste Bank. „Und bei uns merkt man manchmal auch gar nicht, dass man lernt.“ Gelernt haben die insgesamt 114 Schüler, die das FLiP (Financial Life Park) während des EDUARD-Camps die- se Woche besucht haben, jeden- falls einiges: über ihre wirtschaftli- che Zukunft, die Blockchain und Kryptowährungen oder die Frage, ob Geld glücklich macht. „Ich glaube, dass das extrem wichtig ist“, sagte der „Presse“-He- rausgeber Rainer Nowak über Fi- nanzen und Wirtschaft als Themen in der Schule. Es sei wichtig, da- rüber Bescheid zu wissen, wie man ein Konto eröffnet, über Zinsen und über die Frage, was passiert, wenn man sich eine Aktie kauft. „Wirtschaft sollten wir alle lernen“, sagte er. Er dankte allen Lehrern, die diese Themen jetzt schon be- handeln – und besonders jenen, die mit ihren Klassen am EDU- ARD-Wettbewerb teilgenommen haben. „Ich freue mich sehr, dass sie sich in der stressigen Vorweih- nachtszeit die Zeit genommen ha- ben, zwei Wien-Tage einzulegen.“ Die Gewinnerklassen aus der Steiermark, Salzburg, Niederöster- reich und Wien hatten jeweils eine selbst gestaltete „Presse“-Titelseite zum Thema „Die Zukunft des Gel- des“ eingereicht. In fünf Work- shops sowie bei interaktiven Füh- rungen im FLiP behandelten sie mit Experten verschiedene Aspek- te des Themas. Insgesamt elf Schü- ler begleiteten die einzelnen Kurse als Reporterteam – und gestalteten die vorliegende „Presse“-Beilage. „Über den Tellerrand schauen“ „Es ist wichtig, dass man Lehrer hat, die auch über den Tellerrand schauen“, sagte Martha Brinek, die Sprecherin des Bildungsministeri- ums, in Vertretung von Ministerin Iris Rauskala. Es sei auch wichtig, ab und zu aus der Schule hinaus- zugehen und nicht nur dem Lehr- plan zu folgen. Auch sie lobte das Engagement der Lehrer und der Schüler: „Dass ihr jetzt hier seid, hängt nur von euren Lehrern, von eurer Schule und von euch ab“, sagte sie. (beba/ff )

EDUARD 20 19 - bebruck.at€¦ · ganz Ös terreic h diese Woc he um die Z uk unft des Geldes. Sie ha tten am Schulwet tbewer b ED U ARD teilgenom-men und "Pres se #-T itelseiten

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Page 1: EDUARD 20 19 - bebruck.at€¦ · ganz Ös terreic h diese Woc he um die Z uk unft des Geldes. Sie ha tten am Schulwet tbewer b ED U ARD teilgenom-men und "Pres se #-T itelseiten

Mehr als 100 neueFinanzexperten

So sehen Schüler aus, die sich zweiTage lang mit Geld, Geld ausgeben undSparen beschäftigt haben – und vondenen manche auch in die Welt derKryptowährungen eingetaucht sind.Beim EDUARD-Camp, das die „Presse“in Kooperation mit Erste Bank undunter Patronanz des Bildungsministe-riums veranstaltet hat, ging es für 114Schüler aus sechs Gewinnerklassen ausganz Österreich diese Woche um dieZukunft des Geldes. Sie hatten amSchulwettbewerb EDUARD teilgenom-men und „Presse“-Titelseiten zu die-sem Thema gestaltet. Was beimEDUARD-Camp vermittelt wurde, fass-ten elf Schüler auf den folgenden Seitender „Presse“ zusammen. [ Fröschl-Roßboth]

EDUARD 2019FREITAG, 20. DEZEMBER 2019 1

IMPRESSUM: EDUARD 2019Der Schulwettbewerb EDUARD 2019 wurdein entgeltlicher Kooperation mit der ErsteBank und unter der Patronanz des Bundes-ministeriums für Bildung, Wissenschaft undForschung durchgeführt.Medieninhaber: „Die Presse“ Verlags-Ges.m.b.H. & Co. KG, Hainburger Straße 33,1030 Wien, Tel.: 01/514 14-0Geschäftsführer: Mag. Herwig Langanger,Rainer NowakChefredakteur/Herausgeber: RainerNowakRedaktion: Mag. Bernadette Bayrhammer,Julia Wenzel, MA BAKoordination: Mag. Michael Köttritsch, M.A.Layout: Linda GutzelnigHersteller: Herold Druck undVerlag AG, Faradaygasse 6, 1032 Wien

Geld der Zukunft: Was die Blockchain alles kannZahlungsverkehr. Die Digitalisierung durchdringt unser Leben und auch die Art, wie wir unser Geld ausgeben. Blockchainspielt dabei eine wesentliche Rolle, die meist mit Kryptowährungen assoziiert wird. Doch die Technologie kann mehr.

VON LAURA LINTNERUND QIU JUN SEN

Das heurige EDUARD-Camp kon-frontierte 114 Jugendliche mit derFrage: Wie wird die Zukunft desGeldes aussehen? Blockchain, soviel steht fest, wird dabei eine Rollespielen. Fünf zentrale Fragen undAntworten zu einer komplexenTechnologie.

1 Was bringt die Zukunft fürden Zahlungsverkehr?

„In zehn Jahren wird es kein Bar-geld mehr geben. Und keine Ban-ken“, sagt Alexander Ramseier.Der Digitalisierungsberater undgebürtige Schweizer gab den Ju-gendlichen – gemeinsam mit Part-nerin Sonja Ledinksy – beim Work-shop „Bargeldlos durch die Nacht“recht persönliche Einblicke in sei-nen Zugang zum Thema Anlageund Zahlungsverkehr.

Tatsache ist, dass die immerschneller voranschreitende Digita-lisierung auch die Art unserer Zah-lungsmethoden verändert hat.Schon jetzt regeln wir unsere Fi-nanzen durch einen Mix aus Bar-geld, E-Banking und Kreditkarten.

Dabei stellt sich allerdings auchzunehmend die Frage, ob uns un-sere Bequemlichkeit mehr wert istals unsere Anonymität. Denn: Derdigitale Zahlungsverkehr gehtauch mit einer größeren Abhän-gigkeit von Technik und fehlenderDatensicherheit einher.

Doch gibt es Technologien, dieversprechen, diese Risken zu mini-mieren: Die Vision von Technolo-gien wie jener der Blockchain ist,bargeldloses Zahlen zu demokrati-sieren und sicherer zu gestalten,indem sie ein neues System derDatenverwaltung einführen.

2 Wie funktioniert dieTechnologie genau?

Eine Blockchain ist eine Art Netz-werk, dem jeder beitreten kann.Auf dieses System hat jedes Mit-glied gleichwertigen Zugriff. DieBlockchain ist für die Speicherung

von (mitunter sensiblen) Datengut geeignet, da sie dort verschlüs-selt werden und nachträglich nichtverändert werden können. NeueInformationen müssen alle Teilha-ber am Netzwerk verifizieren. Da-durch ist es viel schwerer, Datenunautorisiert zu manipulieren.Ramseier und Ledinsky feiern dieBlockchain deshalb als „Demokra-tisierung“, da so „nicht länger dieBanken entscheiden“, sondern dasNetzwerk.

3 Wo wird Blockchain abseits vonKryptowährungen eingesetzt?

Mit der Technologie assoziiertwerden oft Kryptowährungen wieBitcoin, die jedoch nur ein Teil derpotenziellen Anwendungsbereichesind.

Wegen ihrer Sicherheit ist siebeispielsweise auch für die Spei-cherung von Krankenakten geeig-

net. Zudem gibt es Überlegungen,sie im Bereich der E-Governancezu verwenden. Auch in der Logis-tik (um unter anderem die Her-kunft von Lebensmitteln nachvoll-ziehbar zu machen) besteht reich-lich Potenzial für ihre Implemen-tierung. „Aquarius“, eine mobile,solarbetriebene Wasseraufberei-tung, die Ramseier und Ledinskyin Kooperation mit einer deut-schen Firma in Afrika entwickel-ten, zeigt, wie: In der Wasseraufbe-reitung bietet Blockchain dieChance, die Sauberkeit von Wasserzu garantieren, und kann damit fi-nanzielle Ressourcen zugunstenvon Entwicklungsprojekten um-verteilen.

4 Was bedeutet Blockchain fürden globalen CO2-Ausstoß?

Eine wichtige Frage in dem Zu-sammenhang ist der ökologische

Fußabdruck. „Das wird ohne Zwei-fel ein Problem werden“, räumtRamseier ein. Denn ein Mehr andigitalen Datennetzwerken bedeu-tet auch einen höheren Energiebe-darf. So wird dadurch auch derStromverbrauch steigen und inweiterer Folge auch die CO2-Emis-sionen. Ramseier aber betont, dassdie Blockchain es ermöglicht, be-reits vorhandene Infrastruktur(Rechner, Server etc.) um ein Viel-faches effizienter zu nutzen.

5 Wo befinden sich die Hotspotsder Technologie?

Ausgerechnet in jenem Land, des-sen ökonomische Erfolgsgeschich-te untrennbar mit dem Banken-sektor verknüpft ist, entsteht der-zeit ein „Crypto Valley“: Zug undZürich seien die globalen Block-chain-Hotspots, sagt Ramseier. DieSchweiz verabschiedete – dem Be-rater zufolge als bisher einzigesLand der Welt – ein eigenes Ge-setz: Das „Bundesgesetz zur An-passung des Bundesrechts an Ent-wicklungen der Technik verteilterelektronischer Register“ zeigt, dasssich die Alpenrepublik auch künf-tig als Finanzplatz behaupten will.

AUF EINEN BLICK

Im Zuge des Education Awards 2019nahmen 114 Unter- und Oberstufen-Schüler aus ganz Österreich anWorkshops zum Thema Zukunft desGeldes teil. Der Blockchain wurde dabeiebenfalls reichlich Aufmerksamkeitgewidmet. Als Blockchain bezeichnetman ein öffentliches Netzwerk, in demInformationen in „Blöcken“ gespeichertund durch einen generierten Schlüsselgesichert werden. Bei jedem Teilhaberam System wird eine digitale Kopie derBlockchain erzeugt, um Änderungen zuverifizieren. Es gilt daher alstransparentes und sicheres Verfahren,das man meist mit Kryptowährungenassoziiert. Andere Anwendungsbereicheliegen in der Logistik, der Medizin sowieder E-Governance.

„Lernen, ohne es zu merken“EDUARD-Camp. Wie man Schülern Wirtschaftsthemen näherbringen kann.

Wien. „Es ist etwas ganz anderes, alsim Klassenraum zu sitzen“, sagtNina von Gayl über das FLiP, dasvon ihr kuratierte Finanzbildungs-zentrum der Erste Bank. „Und beiuns merkt man manchmal auchgar nicht, dass man lernt.“ Gelernthaben die insgesamt 114 Schüler,die das FLiP (Financial Life Park)während des EDUARD-Camps die-se Woche besucht haben, jeden-falls einiges: über ihre wirtschaftli-che Zukunft, die Blockchain undKryptowährungen oder die Frage,ob Geld glücklich macht.

„Ich glaube, dass das extremwichtig ist“, sagte der „Presse“-He-rausgeber Rainer Nowak über Fi-nanzen und Wirtschaft als Themenin der Schule. Es sei wichtig, da-rüber Bescheid zu wissen, wie man

ein Konto eröffnet, über Zinsenund über die Frage, was passiert,wenn man sich eine Aktie kauft.„Wirtschaft sollten wir alle lernen“,sagte er. Er dankte allen Lehrern,die diese Themen jetzt schon be-handeln – und besonders jenen,die mit ihren Klassen am EDU-ARD-Wettbewerb teilgenommenhaben. „Ich freue mich sehr, dasssie sich in der stressigen Vorweih-nachtszeit die Zeit genommen ha-ben, zwei Wien-Tage einzulegen.“

Die Gewinnerklassen aus derSteiermark, Salzburg, Niederöster-reich und Wien hatten jeweils eineselbst gestaltete „Presse“-Titelseitezum Thema „Die Zukunft des Gel-des“ eingereicht. In fünf Work-shops sowie bei interaktiven Füh-rungen im FLiP behandelten sie

mit Experten verschiedene Aspek-te des Themas. Insgesamt elf Schü-ler begleiteten die einzelnen Kurseals Reporterteam – und gestaltetendie vorliegende „Presse“-Beilage.

„Über den Tellerrand schauen“„Es ist wichtig, dass man Lehrerhat, die auch über den Tellerrandschauen“, sagte Martha Brinek, dieSprecherin des Bildungsministeri-ums, in Vertretung von MinisterinIris Rauskala. Es sei auch wichtig,ab und zu aus der Schule hinaus-zugehen und nicht nur dem Lehr-plan zu folgen. Auch sie lobte dasEngagement der Lehrer und derSchüler: „Dass ihr jetzt hier seid,hängt nur von euren Lehrern, voneurer Schule und von euch ab“,sagte sie. (beba/ff)