18
Einführung in die FEM Prof. Zehn SS 2014 75 3. Techniken in FEM-Programmen 3.1. Aufbau und Speicherung der Systemsteifigkeitsmatrix 3.1.1. Strategien zur Speicherung der Systemsteifigkeitsmatrix Zwei einfache Beispiele zum Aufbau der Systemsteifigkeitsmatrix (1) Modell Koinzidenzmatrix Zur Vereinfachung je Knoten nur einen Freiheitsgrad, jedes Element gleich, hier Elementsteifigkeitsmatrix für das Element 1 a ij = a  ji  (symm.) 2 1 4 5 1 a 11 a 12 a 13 a 14 2 2 a 22 a 23 a 24 1 3 a 33 a 34 4 4 a 44 5 1 2 3 4 (1) (2) (3) (4) (5) (6) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Knotennr. Elem. 1 2 3 4 1 2 1 4 5 2 5 4 7 8 3 8 7 10 11 4 3 2 5 6 5 6 5 8 9 6 9 8 11 12 Globale Numerierung Elementlokale Nummerierung

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75

3. Techniken in FEM-Programmen

3.1. Aufbau und Speicherung der Systemsteifigkeitsmatrix

3.1.1. Strategien zur Speicherung der Systemsteifigkeitsmatrix

Zwei einfache Beispiele zum Aufbau der Systemsteifigkeitsmatrix

(1) Modell Koinzidenzmatrix

Zur Vereinfachung je Knoten nur einen Freiheitsgrad, jedes Element gleich, hier

Elementsteifigkeitsmatrix für das Element 1

aij = a ji (symm.)

2 1 4 5

1 a11 a12 a13 a14 2

2 a22 a23 a24 1

3 a33 a34 4

4 a44 5

1 2 3 4

(1) (2) (3)

(4) (5) (6)

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

Knotennr.Elem.

1 2 3 4

1 2 1 4 52 5 4 7 8

3 8 7 10 11

4 3 2 5 6

5 6 5 8 9

6 9 8 11 12

GlobaleNumerierung

ElementlokaleNummerierung

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76

 

Systemsteifigkeitsmatrix

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

1a22 a23 a24

2a11+a22+

a13 a14+a23

a24

3a11 a13 a14

4 a33+a22+

a34 a23 a24

5 a44+a33+a22+a11

a34 a13 a14+a23

a24

6a44+a11

a13 a14

7a33+a22

a34 a23 a24

8 a44+a33+a22+a11

a34 a13 a14+a23

a24

9a44+a11

a13 a14

10a33 a34

11a44+a34

a34

12a44

max. halbe Bandbreite =5,  ( ) Knoten} jeadeFreiheitgr{1erenz}Knotendiff {maximale  ⋅+=

ibw  

Akt. Dreieck

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Speichertechniken

1) Band, zeilenweise

(auch als eindimensionales Feld möglich,

spaltenweise bezogen auf die dargestellte

Form)

2) Spaltenweise, Skyline

3) Hypermatrixkonzept

4) Sparsematrixkonzept

zu 1) Modell

ibw = 9 bei einem Freiheitsgrad pro

Knoten (durch die Krümmung der Ränder

mit linearen Elementen eigentlich nicht

realisierbar)

(1) (2)

(3)(4)

1 23

4

5 6

7

8

a22  0 0 a23  a24 1.Zeile

2.

3.

4.

0

ibw –1=4

aktives Dreieck

12. Zeile

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78

3.1.2. Bandweitenminimierung

⇒ Notwendigkeit aus dem Speicherschema erläutern

3.1.2.1 Verfahren von Cuthill–McKee

s. M.K.Schwarz „Methode der finiten Elemente“ s.171ff

Zur Bestimmung einer unteren und oberen Schranke für die Abschätzung der Güte der

erreichten Bandbreite.

untere Schranke

a priori:   D  maximaler Grad (Anzahl der an einem Knoten möglichen Kanten)

( )[ ]43421

121 +≥   Dibw  

⇒  für ein Band ohne Nullelemente

obere Schranke

a posteriori:   Aus dem Cuthill–McKee Algorithmus, aus der Anzahl der Knoten inden Stufen der Neunumerierung:

k → k+1 Nk → Nk+1 

Im schlimmsten Fall kleinstindizierter Knoten im Niveau k mit größtindiziertem

Knoten im Niveau k+1 benachbart.

Die maximal mögliche Indexdifferenz Nk+Nk+1-1 über alle Stufen ist eine sichere

obere Schranke. Bei  ν Stufen mit N0=1 als Startknoten gilt:

( )1max 1,...,1 −+≤ +

=  k k 

vk   N  N ibw  

[...] ganzzahliger Teil

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79

 

Cuthill – McKee Algorithmus (basiert auf der Graphentheorie)

1. Schritt: Man suche im Graphen G(S) einen Knoten mit minimalen Grad D  als

Startknoten dieser bekommt die Nummer 1

2. Schritt: Zum Startknoten N0 bestimmt man alle benachbarten Knoten. Diese

Knoten werden mit zunehmenden Grad fortlaufend numeriert - Knoten

haben die Distanz 1 vom Startknoten

3. Schritt: Zu den Knoten der ersten Stufe mit aufsteigenden (neuen) Nummern

bestimmt man sukzessive ihre benachbarten Knoten und numeriert sie

 jeweils mit zunehmenden Grad – Knoten haben die Distanz 2 vom

Startknoten

i. Schritt: Wie im 3. Schritt

Beispiel

 A

 B

 M  E 

F  D

 H 

 I 

G

O

 L

 N 

P

Q

Steifigkeitsmatrix

Die Ausgangsnummerierung ist mit

Buchstaben gekennzeichnet

mögliche Startknoten:A,B,C,H,I,M,N,P,Q

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Graph G(S)

5

2

1

127

63

8

13

4

9

10

11

14

15

16

1.Stufe

2.Stufe

3.Stufe

1

2

5

63

74

12

15

9

11

8

13

10

14

16

1.Stufe 2.Stu fe

3.Stufe

4.Stufe

Nummerierung und Stufen fürden Starknoten A

Nummerierung und Stufen fürden Startknoten C

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Zum Ablauf des Algorithmus von Cuthill-McKee für den Startknoten A

Schritt Knoten Noch nicht nummerierte

Nachbarknoten

Grad Nummerk  N   

Anzahl der Knoten im

Schnitt

1 1 B

D

E

3

6

5

2

4

3

3

2 2

3

4

C

F

K

M

G

3

4

6

3

7

5

7

8

6

9

5

3 5

6

7

8

9

-

N

-

O

H

L

3

5

3

6

10

11

12

13

4

4 10

11

12

13

-

P

I

Q

3

3

3

14

15

16

3

Untere Schranke für unser Beispiel

7 D =  1 ( 1) 42

  ganzzahliger Teil

ibw D ≥ + =  

Obere Schranke für unser Beispiel

1max ( 1) 8

  k=1,...,

k k ibw N N  

ν 

+≤ + − = 

Die erreichte halbe Bandweite ist 6ibw = , damit ist die obere und untere Grenze

bestätigt

4 8ibw< <  

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3.2. Gleichungslösung – zentraler Prozess im FE –System

3.2.1. Direkte Löser

Nach Aufbau der Systemsteifigkeitsmatrix (Assemblierung) erfolgt das Lösen eines

großen Gleichungssystems

f vK   =⋅  

zur Bestimmung der globalen Knotenverschiebungen.

(a) EliminationsverfahrenBekannt aus der Mathematik ist sicher der Gaußsche–Algorithmus

K   v   f   K   v   f  

Symmetrie der Matrix nicht erforderlich, eine Bandstruktur geht verloren, die rechte

Seite wird verändert.

Durch Eliminaton (Addieren von Zeilen und Spalten, Zeilen- und Spaltentausch)

entsteht eine Rechtsdreiecksmatrix K ; durch Rückwärtseinsetzen erfolgt die

Berechnung des Vektors v .

Vorraussetzung für die Lösung: K ist positiv definit, da KK   =T  symmetrisch, muß die

quadratische Form 0>KvvT   (nur für 0 }0,...,0{   ≡= Kvvv   T T  )

Eine indefinite Matrix K  ist z.B. möglich, wenn 0≠v  für f  = 0 auftreten kann, d.h linear

abhängige Gleichungen im Gleichungssystem enthalten sind

⇒ z.B. Starrkörperverschiebungen möglich sind.

= =⇒ 0

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Für die FEM – Anwendung häufiger Fehler:

K – nicht positiv definit

keine Gleichungslösung möglich

Ursachen:

1. fehlende Bedingungen (Randbedingungen),daher Starrkörperbewegungen

möglich, die zu v ≠ 0 bei f  = 0 führen können,

2. fehlender Zusammenhalt in der Struktur, Mechanismus

3. fehlerhafter Elementaufbau (stark verzerrte Elemente, falsche Materialwerte)

Der Gaußsche–Algorithmus läßt sich auch als verketteter Gaußscher–Algorithmus

anwenden, indem eine Zerlegung der K Matrix erfolgt

KRL   =⋅  

Rechtsdreicksmatrix

Linksdreicksmatrix der Koeffizienten → (Diagonale 1)

Für eine symmetrische Matrix ergibt sich damit das

Cholesky – Verfahren

Zerlegung der Matrix K in

RTR=K

(durch negative Wurzel bei der Zerlegung

wird Indefinitheit angezeigt)

Unter Umständen wird die Indefinitheit der Matrix K durch Rundungsfehler bei der

nummerischen Lösung nicht bemerkt – Vorsicht bei der Ergebnisinterpretation!

R

2

1

1,5

1,414

-0,3536 1,62

0

1

3

3

4 2

5symm.

0

2 1

1,414

1,5

-0,3536 

1,62

K

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Es ist auch eine Zerlegung in der Form LTDL = K  möglich (mit D=diag(d i)) und lii=1)

Zerlegung kann als eigenständiger Prozeß ausgeführt werden, wobei k ij kann durch r ij 

überschrieben werden kann.

Matrix K ist eindeutig indefinit, wenn bei der Zerlegung eine negative Wurzel auftritt!

Nebenbemerkung:

( )

( ) ( ) ( ) ( )

( )   ( ) ( )   ( )2

1

2)det(detdetdetdet

...detdetdet...det

det

 

  

 ==⋅=⋅=

⋅⋅⋅=⋅⋅⋅

∏=

n

i

ii

T T r 

C  B AC  B A

RRRRRK

K

 

Cholesky-Verfahren:

Kv = f = RTRv = f   Rv =y 

1. Vorwärtseinsetzen

RTy = f

2. Rückwärtseinsetzen

R v = y

In der Regel wird f →→→→ y und y →→→→ v im Speicher überschrieben ( Platzersparnis)

Vorzüge :

1. K wird auf Definitheit geprüft

2. Bandstruktur von K überträgt sich auch auf R 

3. Speicher optimal, da k ij durch r ij überschrieben werden kann

4. Zusätzliche „rechte Seite“ in f  auch nachträglich möglich, da Zerlegung

die „rechte Seite“ nicht betrifft (anders als beim allgem. Gaußschen– 

Algorithmus)

5. Numerisch sehr stabil

=0

RT

y f

=0

R

v y

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Cholesky – Verfahren ist für:

•  Bandspeicherung

•  Skylinespeicherung (nicht nur das Band sondern auch die Hülle bleibt

unverändert)

•  Hypermatrixspeicherung (Blockbandverfahren)

mit speziellen Algorithmen und Speichertechniken einsetzbar. Nicht sinnvoll für

Kompaktspeicherung, da durch die Zerlegung Null- und Nichtnullelemente verändert

werden

→ aufwendige neue Speicherbelegung wäre erforderlich

Alternative: Frontlösungsmethode (Irons, Melosch, Beauford)

Kompilation und Elimination auf der Basis der Elemente

3.2.2. Fehler bei der Gleichlösung – Konditionszahl

Der numerische Fehler bei Lösung des Gleichungssystems lässt sich durch dieKonditionszahl abschätzen.

f vK   =⋅  

Konditionszahl von K ist ( ) 1−⋅= KKKκ    ( beliebige Matrixnorm )

Deutung von ( )Kκ   : Wenn mit einer festen Stellenzahl (Dezimalstellen) gerechnet wird,

dann ist im Ergebnis eine Abweichung von ( )Kκ   Einheiten in den

letzten Dezimalstellen möglich.

Für symmetrische, positiv definite Matrizen gilt

( )min

max

λ 

λ κ     =K  

λmax größter und λmin kleinster Eigenwert von K.

Unsichere Dezimalstellensind somit: ( )( )Kκ  lg=a  

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Die größtmögliche Zunahme des Fehlers in v wird mit ( )Kκ   angegeben.

•  Für den direkten Löser → Dekompositionsverfahren

f vK   =⋅   Näherungslösung ⇒ f vK ˆˆ   =⋅  

f f Kvv 1 ˆˆ   −=−   −  

f f Kvv 1 ˆˆ   −⋅≤−  −  

und

f vK   ≥⋅  

Daraus erhält man

1K 

 f v

≥  

und damit erhält man für den relativen Fehler

ˆv v

v

− 

die Gleichung

•  Für iterative Löser gibt die Konditionszahl die Konvergenzgüte der Iteration an

Die Konditionszahl wächst mit der Feinheit der Diskretisierung

( )   ( )nhO2−

=Kκ    

h – charakteristische Elementabmessung

n – Anzahl der Freiheitsgrade

Die feinere Diskretisierung ergibt auf der einen Seite eine bessere Approximation der

Näherungslösung erhöht allerdings den numerischen Fehler. Dies wird abgefangen

durch entsprechende Stellenzahlen (Wortlängen) im Rechner 32-Bit, 64-Bit,…(?).

( )f 

f f 

KKv

vv

K

ˆˆ1

⋅⋅≤

−−

43421

κ  

 

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3.2.3. Iterative Löser für K·v=f

Matrix K muss während der Gleichungslösung nicht verändert werden, damit ist auch

eine effiziente Kompaktspeicherung einsetzbar. Die Matrix müsste nicht zwingend

aufgebaut werden, man könnte auch mit den Elementmatrizen arbeiten.

Grundgedanke der Iteration

K+⋅=  −

ia)()( 1ii vv   iterative Verbesserung der Lösung in jedem Schritt

  Große Verfahrensvielfalt

Vorteile :

•  Zerlegung von K nicht erforderlich

•  Optimale Speicherung realisierbar

•  Nur Vektoroperationen erforderlich → (Skalarprodukte) → massive

Parallelisierung

•  Für bestimmte Aufgabenklassen auch bei großen Dimensionen extrem

schnelle Lösung

Nachteile :

•  Probleme mit der Stabilität ( schlechte Konvergenz bei großen

Konditionszahlen) und der Steuerung der Lösung (Abbruch)

•  Keine gleichzeitige Bearbeitung von mehreren rechten Seiten oder schnelle

Abarbeitung neuer rechter Seiten ( wofür beim Cholesky-Verfahren nur

zusätzliches Vorwärts- und Rückwärtseinsetzen erforderlich ist)

⇒ Iteration immer nur für einen Lastfall

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88

Es wird im Weiteren nun eine wichtige und weitverbreitete Verfahrensgruppe

vorgestellt:

Die Methode der konjugierten Gradienten (CG – Verfahren)

Funktionsanalytisch ist die Lösung des Gleichungssystems äquivalent mit der

Minimierung des Funktionals

( )

( )

T T12

T T0

00

F δ δ δ  

δ  

= ⋅ ⋅ − ⋅

= ⋅ − =

≠⋅ − =

v v K v f v

v K v f v

vK v f 

 

Dieses Minimum des Funktionals wird nun iterativ bestimmt, indem die Richtung des

Gradienten der zu bestimmenden Funktion berechnet wird,

( ) rf Kvv   =−=F grad  

der dem Residuenvektor r zum Vektor v entspricht.

Der Gradient weist in Richtung der lokal stärksten Zunahme für F , deshalb wird mit dem

negativen Gradient zur Festlegung der Relaxationsrichtung gearbeitet, um das

Minimum zu erreichen.

  Ziel: ( )( )   ( )( )ii vv   F F    <+1  

Damit begründet sich auch der Name des Verfahrens: hier wird der konjugierte

Gradient benutzt wird.

Schema:

•  Startvektor v(0) 

•  Relaxationsrichtung

( ) ( ) ( )( )   ( )( )1 0 0 0 grad F = − = − = − ⋅ −p r v K v f   

•  neuer Vektor

( ) ( ) ( )1

1

01 pvv   q+=  

(entspricht der Minimierung deselastischen Potentials)

konjugierter Gradient

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89

Das neue Funktional ist damit

( ) ( ) ( )

( )  ( )

(1) (0) (1) (0) (1) (0) (1)

1 1 1

(1) (0) (0) (0) 2 (1) (1) (0) (1)

1 1 1

1( )

2

·

· · ·2

2

T T 

T T    T    T 

F v v q p q p v q p

q p K v K q p K p f v q

K v f 

v pv

−= + + + =

= + + − +

 

Nebenrechnung:

(   )

( )   ( )

(1) 2 (1) (1) (0) (1) (0) (1)

1 1

(1) (0) (1) (1) (0) (1) (0)

1 1 1

(0)

1( ) ( )

2

 

·

·

 

T T 

T T T 

F v q p K F v q p Kv f p

q p Kv f p q p Kv f q p r  

 p= + + −

− = − =  

Die notwendige Bedingung für ein Minimum von F  

( )( )   ( ) ( )( )   ( ) ( )( )   ( ) ( )( )( ) ( ) ( ) ( ) ( )( )

T1 0 1 0 1 0 1T1

1 1 12

T1 1 1 0 021

1 12 Min.

F q q q

q q F 

= + ⋅ ⋅ + − +

= ⋅ ⋅ + ⋅ + →

v v p K v p f v p

p K p p r v

 

ist nun (Variation nach q1)

( ) ( ) ( ) ( )1

0T11T1

10   qqF    δ  δ   rppKp   +⋅⋅==   01  ≠qδ     (es war (1) (0) p r = − )

 ( ) ( )

( ) ( )

( ) ( )

( ) ( )1T1

0T0

1T1

0T1

1

pKp

rr

pKp

rp

⋅⋅

⋅=

⋅⋅

⋅−=q  

im i-ten Schritt wird die Relaxationsrichtung p(i) aus einer Linearkombination von

( ) ( )( )   ( )( )f vKvr   −⋅−=−=−  −−− 111   iii F grad   

und ( )1−ip gebildet.

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90

 

Algorithmus:

Start: Wahl von v(0) 

( ) ( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( ) ( )( )

( ) ( )

( ) ( ) ( )( )

0 0 1 0

1 0 1

1

1 T 1 2 T 21

1 1

1

1 T 1 T

1 ( )

1

 ;

2, 3,

 / ; 2

 / 

i i i ii

i i i

i

i i i i

i

i i   i

i i i

i

q

i

e i

e

q

q

q

− − − −

− −

− −

= ⋅ − = −

= +

=

= ⋅ ⋅ ≥

= − + ⋅

= ⋅ ⋅

= + ⋅

= + ⋅ ⋅

r K v f p r

v v p

r r r r

p r p

r r p K p

v v p

r r K p

K

 

Erklärung für die Operationen:

Abbruch, wenn ( )ε ≤

ir  

( )( ) ( 1) ( )·i i i

ir r q K p−

= +  

( 1) ( )i i

iKv f Kq p−

= − +  

( )( 1) ( )i i

iK v q p f  −

= + −  

( ) ( )· i ivK f r = − =  

Wichtig ist die richtige Wahl vonv(0) (je näher an der richtigenLösung desto besser)

Nur einmal zu berechnen

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91

  Theoretisch wird nach höchstens n Schritten eine Lösung erhalten.

Diese Zahl kann durch hohe Konditionszahlen von K numerisch

(große Konditionszahlen → schlechte Konvergenz !) bei iterativen Methoden höherliegen (bedingt durch endliche Zahlendarstellungen).

Für den Fehler in k-ten Schritt gilt:

( ) ( )k k e vv −=  

und mit der Energienorm (potentielle Energie)

Tv v v= ⋅ ⋅

KK  

die Fehlerabschätzung

( ) ( )

KK

0

1

12   ee

 

  

 

+

−≤

κ  

κ  ,

d.h. der Fehler verringert sich in k Schritten in Abhängigkeit von der Konditionszahl.

Kleine Konditionszahlen besitzen eine große Verringerung und große eine geringe.

Der für den Iterationsschritt k bereits dargestellten Fehler

( )

( )

k k 

e

e

 

  

 

+

−≤

1

12

0κ  

κ  

K

K  

ist abhängig von der Konditionszahl, d.h. die Anzahl der notwendigen Iterationen, um

eine Toleranz ε 

( ) ( )ε ≤

KK

0 /  ee  k   

zu erreichen, kann durch

12

ln21 +

 

  

 ≤

ε κ  k   

abgeschätzt werden.

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92

Durch eine Vorkonditionierung in der Form

f CvKC   ⋅=⋅⋅  −− 11  

kann eine Verbesserung erreicht werden. Der Idealfall wäre C=K, da dafür die

Konditionszahl   ( ) 1= Eκ  

  ist. Dies würde aber für die Bildung der Vorkondi-tionierungsmatrix den gleichen Aufwand wie zur vollständigen Lösung des

Gleichungssystems erfordern und somit unsinnig sein.

Deshalb werden für die Vorkonditionierung Näherungen von C-1  konstruiert. Im

Algorithmus würde sich mit einer Vorkonditionierungsmatrix nur

( ) ( )

( ) ( )

( ) ( )1T1

01T0

1

011

pKp

rCr

rCp

⋅⋅

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und

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11T1

1

1

11

21T211T1

1

 

ändern.

Die praktisch genutzten Verfahren benutzen eine solche Vorkonditionierung

→ PCG-Verfahren

(Preconditioned Conjugate Gradient)