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Erzdiözese München und Freising Ehe-, Familien- und Lebensberatung Ehe Familie Partnerschaft Beratungsstellen München Jahresbericht 2015

Ehe Familie · PDF filenalität – 21% binationale Paare, und bei 73 % waren beide deutscher Nationalität. ... Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Erzdiözese

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Erzdiözese München und Freising

Ehe-, Familien- und Lebensberatung

EheFamilie

Partnerschaft

Beratungsstellen München

Jahresbericht 2015

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Statistische Daten aus 2015

Beratung in Zahlen

Im Jahr 2015 wurden an den Beratungsstellen in der Region München insgesamt 12.828,5 Beratungsstun-den von 1.996 Personen wahrgenommen, davon wa-ren 57% Frauen und 43% Männer. Der Anteil von Ein-zel- und Paarberatung war dabei etwa gleich hoch, das Angebot von Gruppenberatung machte mit 2% einen eher geringen Anteil aus, ist aber wegen gro-ßer Nachfrage weiter im Aufbau begriffen.

KlientInnen – Lebensform

Die überwiegende Mehrheit von 69 % der KlientIn-nen war verheiratet, 21% ledig und 9 % geschieden. Den größten Anteil machte die Altersgruppe der 31 bis 50-jährigen mit 65 % aus, gefolgt von 23 % der 51 bis 60-jährigen. Die meisten gehörten christ-lichen Konfessionen an – 53% katholisch und 17% evangelisch.

Die von uns beratenen Paare lebten überwiegend zusammen – 56% verheiratet und 14 % unverheiratet. Die Familien mit Kindern in einem Haushalt waren überwiegend die Kernfamilie - 70% der Eltern verhei-ratet und 8% unverheiratet. Der Anteil von Patch-work-Familien und alleinerziehenden Eltern war mit jeweils 11% gleich hoch.

Bei jedem fünften Beratungspaar war einer der bei-den Partner bzw. Elternteile nicht-deutscher Natio-nalität – 21 % binationale Paare, und bei 73 % waren beide deutscher Nationalität. Gleicher, nicht-deut-scher Nationalität waren 5 % und multinational 1 % der Paare.

Beratung – Themen

Der Zugang zur Beratung erfolgte relativ schnell, in 38% der Fälle erfolgte ein Erstgespräch innerhalb von zwei Wochen. Die Anmeldung erfolgte überwiegend aufgrund von positiven Erfahrungen mit unserer Einrichtung – 28 % über persönliche Empfehlung und in 12% aufgrund früherer Beratungserfahrung. Bei ei-nem knappen Viertel infolge von Weiterverweisung – 14 % auf Empfehlung von therapeutischen Einrich-tungen und Ämtern, und 7 % von kirchlichen Stel-len – und bei einem guten Drittel (35 %) infolge der Medienpräsenz.

Entsprechend unserem Auftrag bildete die Beratung in Fragen der Partnerschaft in gut der Hälfte der Fälle das Schwerpunktthema der Beratung, gefolgt von Lebensberatung, Beratung bei Trennung und Scheidung und zu Fragen des familiären Zusammen-lebens.

Entwicklungen im Jahr 2015Beratungsstelle Neuperlach

Als einer der Träger der Ökumenische Ehe, Partner-schafts- und Lebensberatung war die Ehe-, Famili-en- und Lebensberatung der Erzdiözese viele Jahre integriert in das kirchliche Sozialzentrum im Ste-phanszentrum. Strukturelle und organisatorische Gründe haben zu der Entscheidung geführt, die langjährige Kooperation mit der Caritas und dem Evangelischen Beratungszentrum zu lösen und eine eigene Beratungsstelle am Münchner Isartor zu pla-nen. Allen sozialen Einrichtungen im Haus, ganz besonders aber unseren evangelischen Kollegen danken wir sehr herzlich für die wertvolle Zusam-menarbeit und die vielen guten Begegnungen auf dem gemeinsamen Weg. Mit der Eröffnung einer neuen Beratungsstelle in so zentraler Lage bleibt unser Beratungsangebot für unsere Klienten gut er-reichbar.

Ausbildung als TrainerIn für „Kinder-im-Blick“(KiB)-Kurse

Der Landesarbeitskreis (LAK) für Ehe,- Partner-schafts-, Familien und Lebensberatung in Bayern konnte Fördermittel durch das Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration für die Ausbildung von KiB-TrainerInnen in der Ehebe-ratung akquirieren. Aus München konnten insge- samt drei Mitarbeiterinnen an dieser Fortbildungs-maßnahme teilnehmen, wofür wir dem Staats-

ministerium und dem LAK danken. Damit kann die Eheberatung dem steigenden Bedarf an Unterstüt-zung für getrennte Eltern mit einem größeren Ange-bot an KiB-Kursen begegnen. Im Berichtsjahr konn-ten in München zwei KiB-Kurse abgehalten werden, eine Ausweitung des Angebotes ist für 2016 geplant.

Weiterbildungen für den Umgang mit traumatisierten Menschen

In den letzten Jahren hat sich im therapeutischen Bereich sowohl die Wahrnehmung und Diagnosti-zierung als auch die Behandlung von Traumafolge-störungen deutlich verbessert. Aus diesem Grund wurde auf Leitungsebene beschlossen, die Mitar-beiterInnen der Eheberatung entsprechend nach zu qualifizieren, um traumatisierte Menschen, die in unsere Beratungsstellen mit ihren Beziehungs-konflikten kommen, angemessen unterstützen zu können. Für den Münchner Raum können vier Psy-chologinnen an einer Weiterbildung zur Traumathe-rapeutin teilnehmen. Zudem wird in Kooperation mit dem Institut für Kommunikationstherapie eine Weiterbildung zur Traumafachberatung für die Ehe-beraterInnen angeboten.

Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsstroms und des damit zu erwartenden steigenden Bedarfs an Angeboten für Menschen mit Traumafolgestörun-gen sind wir für diese zusätzlichen Qualifizierungs-möglichkeiten sehr dankbar.

Arbeitsfelder, Qualitätssicherung, Vernetzung und ÖffentlichkeitsarbeitZusammenarbeit mit Familiengericht und Jugendamt

Im Rahmen des Münchener Modells kooperiert die Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Erzdiözese seit vielen Jahren mit dem Stadtjugendamt und dem Familiengericht. Sie unterstützt getrennte Eltern bei strittigen Fragen des Aufenthaltes, der Heraus-gabe und des Umgangs der gemeinsamen Kinder, im Interesse und zum Wohl der Kinder möglichst rasch und eigenverantwortlich eine Lösung der Probleme zu finden. 2015 wurden 203,5 Beratungsstunden im Verfahren des Münchener Modells abgeleistet, fast die Hälfte davon in Coberatung. Dazu kommen 110,0 Stunden für Falldokumentation, Vernetzung und

Kooperation, Intervision und Supervision. Ebenso wurden zwei Kurse „Kinder im Blick“ abgehalten, an denen auch getrennte Eltern im Rahmen des Mün-chener Modells teilgenommen haben.

Gruppenangebote

Ergänzend zum Angebot von Einzel- und Paarbera-tung bietet die psychologische Beratung der Erzdi-özese thematische Gruppen an. Der Austausch und die Solidarität mit anderen Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden, wird von Paaren und Einzelnen als sehr unterstützend er-lebt, so dass Gruppenarbeit einen effektiven Beitrag leisten kann zur eigenen Stabilisierung und Neu-

orientierung. Unter dem Titel „Beziehung gestalten – Kompetenzen aktivieren“ wurden alle Gruppenan-gebote in der Region München in einem eigenen Flyer gebündelt.

Folgende Gruppenangebote wurden in München durchgeführt:

KOMKOM: Kommunikationstraining für Paare (4 Kurse)

KOM-SPL: Kommunikationstraining und Stress- bewältigungsprogramm für Paare (3 Kurse)

Familie werden – Paar bleiben: Gruppe für Paare am Übergang von Partnerschaft zur Familie

Kinder im Blick: Kurs zur Verbesserung der Elternkompetenz für getrennte Eltern (2 Kurse)

Trennung und Scheidung bewältigen: Gruppe für Einzelpersonen.

Qualitätssicherung

Tragendes Element der Qualitätssicherung unseres Beratungsangebotes sind die Gruppensupervisio-nen. Entsprechend unserem integrativen Ansatz werden die Supervisionsgruppen von externen Su-pervisoren unterschiedlicher therapeutischer Fach-richtungen geleitet.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie konnte den MitarbeiterInnen auch im vergangenen Jahr ein umfangreiches internes Fortbildungsangebot zur Verfügung gestellt werden. Neben der Jahrestagung zum Thema „Schuld und Schuldgefühle“ standen dabei unterschiedliche Aspekte der Paarberatung im Fokus: Patchworkfamilie, Hochstrittigkeit, psy-chodynamisches Verstehen von Männern. Weiterge-führt wurde auch das psychiatrische Kolloquium mit Dr. Nickl.

Vernetzung und Kooperation

Im kirchlichen Bereich kooperieren wir auf Deka-natsebene mit anderen kirchlichen Gremien und Mitarbeitern und pflegen weiter die gute Zusam-menarbeit mit dem Fachbereich Ehe-, Familien- und Alleinerziehende des erzbischöflichen Ordinariats.

Sowohl in kirchlichen wie auch in kommunalen Gre-mien auf Stadtebene leisten wir unseren fachlichen Beitrag zur Vernetzung und Kooperation bei Ehe-, Partnerschafts- und Familienangelegenheiten.

Regelmäßig nehmen wir auch am Runden Tisch für Häusliche Gewalt in der Stadt München und im Landkreis teil.

Die Woche Seelische Gesundheit, die im Herbst vom „Münchner Bündnis gegen Depression e.V.“ veran-staltet wurde, stand dieses Jahr unter dem Thema „Kinder, Jugendliche & junge Erwachsene – Seelisch gesund (auf-)wachsen“. Die Ehe-, Familien- und Lebenberatung der Erzdiözese München und Frei-sing war auf der Messe mit einem Stand vertreten.

Öffentlichkeitsarbeit

Im Sinne der Öffentlichkeitsarbeit haben wir in zwei unterschiedlichen Einrichtungen interessier-ten Gruppen einen kleinen Einblick in die Tätigkeit als Ehe-, Familien- und Lebensberater gegeben. Zunächst war eine Kollegin in der Berufsschule für Bau- und Kunsthandwerk bei einer 12. Klasse in ei-ner Religionsstunde zu Gast. Nach allgemeinen In-formationen zu unseren Beratungsstellen und einer kurzen Einführung in die Thematik wurden Fragen beantwortet, die bereits im Vorfeld von der Klasse gesammelt worden sind. Es kam mit den 18 jungen Erwachsenen zu einem lebendigen Austausch.

Im Rahmen eines Seminars an der LMU über Bera-tungsmethoden wurde eine Kollegin als „Expertin“ bei einem Referat mit dem Thema „Beratung von ausgewählten Zielgruppen; Familien-, Erziehungs- und Paarberatung“ befragt. Die Psychologie- und Pädagogikstudenten beschäftigte neben allgemei-nen Fragen zur Beratungsarbeit vor allem die Be-rater-Perspektive, also z.B. Möglichkeiten der Wei-terbildung zum Ehe-, Familien- und Lebensberater, aber auch der Umgang mit schwierigen Beratungs-Situationen (Eskalationen, psychische Krankheiten, Suizidalität) sowie die Psychohygiene für Berater.

Familienformen 1 % Adoptiv-/Pflege-

/erweiterte Familie

78 % Kernfamilien

10 % Patchwork- Familien

11 % alleinerziehende Eltern

Beratung - Themen 1 % Allgemeine Sozialberatung

1 % Entwicklungsberatung junger Erwachsener

0,5 % Erziehungsberatung

51 % Beratung in Fragen der Partnerschaft / Sexualität

21 % Lebensberatung

13 % Beratung bei Trennung und Scheidung

10 % Fragen des familiären Zusammenlebens

2 % Beratung bei Sorgerechtsfragen

Beratungsstellen München

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Impressum

Erzdiözese München und Freising (KdöR)vertreten durch das Erzbischöfliche Ordinariat MünchenGeneralvikar Peter BeerKapellenstraße 4, 80333 München

Verantwortlich für den Inhalt:Ressort Caritas und Beratung, Hauptabteilung Beratung

Realisation der Druckprodukte mit der Stabsstelle Kommunikation, Druckmanagement

Bildnachweis: iStock / IakovKalininGestaltung: Agentur2 GmbHDruck: www.stangl-druck.de

UID-Nummer: DE811510756

Unsere Beratungsstellen in München:

münchen mitte

Rückertstraße 9, 80336 MünchenTelefon: 0 89 / 54 43 11 - 0

Fax: 0 89 / 54 43

E-Mail: [email protected]

münchen nord / schwabing

Franz-Joseph-Straße 35, 80801 MünchenTelefon: 0 89 / 59 27 84

Fax: 0 89 / 51 51 99 13

E-Mail: [email protected]

münchen süd / harlaching

Lorenzonistraße 58

81545 MünchenTelefon: 0 89 / 6 42 25 03

E-Mail: [email protected]

münchen / isartor

Steinsdorfstraße 1980538 MünchenTelefon: 0 89 / 21 02 08 88

Mo bis Fr: 12.00 – 13.00 UhrE-Mail: [email protected]

oberschleißheim

Hofkurat-Diehl-Straße 585764 OberschleißheimTelefon: 0 89 / 31 56 29 63

E-Mail: [email protected]

www.erzbistum-muenchen.de/eheberatung-oberbayern

Beratungsstellen und MitarbeiterInnenDie Ehe-, Familien- und Lebensberatung ist ein psy-chologischer Fachdienst in der Erzdiözese München und Freising. Die Berater und Beraterinnen kommen aus den Fachrichtungen Psychologie, Pädagogik und Theologie und haben eine mehrjährige Zusatz-ausbildung in Ehe-, Familien- und Lebensberatung

oder in Familientherapie. Viele haben weitere thera-peutische Ausbildungen.

In der Region München gibt es fünf Beratungsstel-len mit einem Angebot von ca. 13.000 Beratungs-stunden im Jahr 2015:

München Mitte mit 4,67 Planstellen und einer Honorarkraft:

l Alfred Haslbeck (Dipl. Psych., Stellenleitung)

l Robert Benkert l Beate Böhmert l Ruth Gimpel l Anjeli Goldrian l Veronika Güldner-Zierer l Robert Kaiser l Elsa Lücking l Stephanie Polzhofer (ab 1.9.) l Siglinde Schmid-Satzger l Annette Schönbach l Isabelle Überall l Irmgard von Ertzdorff

Beratungsstunden im Jahr 2015: 4.094,5 Std.

München Nord mit 2,92 Planstellen und 2 Honorarkräften:

l Claudia Thomas (Dipl. Psych., Stellenleitung)

l Sigrid Austen l Christine Gimpel (bis 31.03.) l Kathrin Göller (ab 15.11.) l Gabriele Meier-Klein l Michaela del Negro (ab 1.11.) l Adrienne Ochsner-Trissl l Prof. Dr. Jochen Sautermeister (bis 31.7.) l Margret Schlierf l Monika Schmelzer l Elisabeth Seisenberger l Maria Tröstl (bis 31.10.)

Beratungsstunden im Jahr 2015: 3.078,5 Std.

München Süd mit 4,14 Planstellen:

l Sabine Rusnak (Dipl. Theol., Dipl. Sozpäd., Stellenleitung)

l Heike Duldinger-von Hardenberg l Renate Liebl l Michaela Lochschmidt l Angelika Reil l Martina Schneider-El Khadlaoui l Lisa Stenuf l Helga Waltl l Ulrike Zeitler

Beratungsstunden im Jahr 2015: 3.528 Std.

München Neuperlach (ab 1.1.2016 Isartor) mit 1,8 Planstellen:

l Claudia Gollan (Dipl. Theol., Dipl. Psychogeront., Stellenleitung)

l Regine Hang-Dausch l Lucia Wasserrab

Beratungsstunden im Jahr 2015: 1.246 Std.

München Landkreis mit 1,0 Planstellen:

l Klaus Dahlinger (Dipl. Psych., Stellenleitung)

l Kathrin Czwienzek l Waltraud Gruber

Beratungsstunden im Jahr 2015: 881 Std.

Beratungsstellen München

gefördert vomLandkreis München

gefördert von der LandeshauptstadtMünchenSozialreferat