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Ehemaligen-Treffen Ehemaligen-Treffen 2013 2013 Luisenklinik Bad Dürrheim Luisenklinik Bad Dürrheim 12.10.2013 12.10.2013

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Luisenklinik Bad DürrheimLuisenklinik Bad Dürrheim

12.10.201312.10.2013

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Seelisch gesund, Seelisch gesund, was heißt das eigentlich?was heißt das eigentlich?Karlemann TimmKarlemann Timm

Chefarzt der Akut-Abteilung für Psychosomatik und Chefarzt der Akut-Abteilung für Psychosomatik und PsychotherapiePsychotherapie

Luisenklinik Bad DürrheimLuisenklinik Bad Dürrheim

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Gesund?Gesund?

Gesund?Gesund?

• sich wohl fühlen?sich wohl fühlen?

• "funktionsfähig" sein?"funktionsfähig" sein?

• Gegenteil von krank?Gegenteil von krank?

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GesundheitGesundheit

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Definition Gesundheit WHO 1948Definition Gesundheit WHO 1948

„ „ Gesundheit ist ein Zustand völligen Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischenpsychischen, , physischenphysischen und und sozialensozialen Wohlbefindens und nicht nur das Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.Freisein von Krankheit und Gebrechen.

Sich des bestmöglichen Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen wirtschaftlichen oder sozialen Situation.“Situation.“

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Definition Gesundheit Definition Gesundheit WHO 1986WHO 1986

„ „ Grundlegende Bedingungen und Grundlegende Bedingungen und konstituierende Momente von konstituierende Momente von Gesundheit sind Gesundheit sind FriedenFrieden, , angemessene angemessene WohnbedingungenWohnbedingungen, , BildungBildung, , ErnährungErnährung, , EinkommenEinkommen, , ein stabiles Öko-Systemein stabiles Öko-System, , eine sorgfältige Verwendung eine sorgfältige Verwendung vorhandener Naturressourcen, soziale vorhandener Naturressourcen, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit.“Gerechtigkeit und Chancengleichheit.“

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GesundheitGesundheit

• Ist kein einmal erreichter und dann Ist kein einmal erreichter und dann unveränderlicher „Zustand“, sondern eine unveränderlicher „Zustand“, sondern eine lebensgeschichtlich und alltäglich immer lebensgeschichtlich und alltäglich immer wieder neu und aktiv herzustellende „Balance“.wieder neu und aktiv herzustellende „Balance“.

• Ist nicht durch den Arzt „machbar“.Ist nicht durch den Arzt „machbar“.

• Kann jedoch durch Arzt und Patient gefördert Kann jedoch durch Arzt und Patient gefördert bzw. wieder hergestellt werden. bzw. wieder hergestellt werden.

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Psychische GesundheitPsychische Gesundheit

• In einer Studie („Gesundheit in Deutschland In einer Studie („Gesundheit in Deutschland aktuell 2010; GEDA) berichteten aktuell 2010; GEDA) berichteten 56% der Frauen56% der Frauen und und 68% der Männer68% der Männer eine durchschnittliche oder eine durchschnittliche oder überdurchschnittliche psychische Gesundheit. überdurchschnittliche psychische Gesundheit.

• In ihrer psychischen Gesundheit beeinträchtigt In ihrer psychischen Gesundheit beeinträchtigt empfanden sich knapp 14% der Frauen und 7% empfanden sich knapp 14% der Frauen und 7% der Männer. der Männer.

• Bei Betrachtung der Einflussfaktoren zeigt sich, Bei Betrachtung der Einflussfaktoren zeigt sich, dass Alter, Bildung, soziale Unterstützung und dass Alter, Bildung, soziale Unterstützung und subjektive Gesundheit unabhängig voneinander subjektive Gesundheit unabhängig voneinander mit psychischer Gesundheit in Zusammenhang mit psychischer Gesundheit in Zusammenhang stehen. stehen.

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Definition „Psychische Gesundheit“ WHODefinition „Psychische Gesundheit“ WHO

• „„Psychische Gesundheit ist nicht nur die Psychische Gesundheit ist nicht nur die Abwesenheit psychischer Krankheiten. Abwesenheit psychischer Krankheiten. Sie ist definiert als ein Zustand des Sie ist definiert als ein Zustand des Wohlbefindens, in dem jeder sein Wohlbefindens, in dem jeder sein eigenes Potential entwickeln, mit dem eigenes Potential entwickeln, mit dem normalen Stress des Lebens umgehen, normalen Stress des Lebens umgehen, produktiv und fruchtbar arbeiten und produktiv und fruchtbar arbeiten und einen Beitrag zu der Gesellschaft, in der einen Beitrag zu der Gesellschaft, in der er lebt, leisten kann.“ er lebt, leisten kann.“

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Seelische ErkrankungenSeelische Erkrankungen

• sind die Beeinträchtigungen der sind die Beeinträchtigungen der normalen Funktionsfähigkeit des normalen Funktionsfähigkeit des menschlichen Erlebens und menschlichen Erlebens und Verhaltens, die sich im Fühlen, Verhaltens, die sich im Fühlen, Denken und Handeln und auch in Denken und Handeln und auch in körperlichen Beeinträchtigungen körperlichen Beeinträchtigungen äußern können. äußern können.

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Seelische ErkrankungenSeelische Erkrankungen

1.1. Kognitive Ebene:Kognitive Ebene:• Denk- und Denk- und

WahrnehmungsprozesseWahrnehmungsprozesse• Gedankliche Bewertung des Gedankliche Bewertung des

AlltagsAlltags• Pessimistische GrundhaltungPessimistische Grundhaltung• Gedanken an Misserfolg Gedanken an Misserfolg • KonzentrationsmangelKonzentrationsmangel• Leere im KopfLeere im Kopf

2.2. Emotionale Ebene Emotionale Ebene • Befindlichkeiten und GefühleBefindlichkeiten und Gefühle• Emotionale Grundmuster (Angst)Emotionale Grundmuster (Angst)• Unruhe, Unwohlsein, Unruhe, Unwohlsein,

VerunsicherungVerunsicherung• Gereiztheit, ÄrgerGereiztheit, Ärger• NervositätNervosität• Versagensangst Versagensangst

3. Vegetativ-hormonelle Ebene:3. Vegetativ-hormonelle Ebene:– Reaktion des vegetativen SystemsReaktion des vegetativen Systems– Ausschüttung von Ausschüttung von

Stresshormonen (Blutdruck, Herz- Stresshormonen (Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz, Durchfall, und Atemfrequenz, Durchfall, Erbrechen, Schweißausbrüche)Erbrechen, Schweißausbrüche)

– Trockener Mund, Kloß im Hals, Trockener Mund, Kloß im Hals, RäusperzwangRäusperzwang

– Erröten, TränenErröten, Tränen– „„weiche Knie“weiche Knie“

4. Muskuläre Ebene:4. Muskuläre Ebene:– Reaktion der willentlich Reaktion der willentlich

beeinflussbaren beeinflussbaren SkelettmuskulaturSkelettmuskulatur

– Angespannte MuskulaturAngespannte Muskulatur– Schultern, NackenSchultern, Nacken– Rückenschmerzen, Rückenschmerzen,

SpannungskopfschmerzenSpannungskopfschmerzen– Zittern, Zucken, Stotter Zittern, Zucken, Stotter

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RessourcenRessourcen

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Psychosomatik Psychosomatik - Begriffsbestimmung - - Begriffsbestimmung -

• SomaSoma = Körper, Leib = Körper, Leib• PsychePsyche = Seele, Geist, Gefühle = Seele, Geist, Gefühle • PsychosomatikPsychosomatik ist im weitesten ist im weitesten

Sinne das Zusammenwirken von Sinne das Zusammenwirken von Körper und Seele.Körper und Seele.

• Psychosomatische Krankheiten?Psychosomatische Krankheiten? (sind Störungen, in denen Körper und (sind Störungen, in denen Körper und Psyche zusammen wirken). Psyche zusammen wirken).

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SalutogeneseSalutogenese

Entwicklung von Gesundheit:Entwicklung von Gesundheit:

• Wieso gelingt es einigen, trotz massiver Wieso gelingt es einigen, trotz massiver Belastungen durch krankmachende Belastungen durch krankmachende Einflüsse, sich zu stabilisieren und Einflüsse, sich zu stabilisieren und gesund zu erhalten?gesund zu erhalten?

• Wie entsteht Gesundheit?Wie entsteht Gesundheit?

• Wie wird Gesundheit bewahrt?Wie wird Gesundheit bewahrt?

• Welche Faktoren fördern Gesundheit?Welche Faktoren fördern Gesundheit?

• Wie wird ein Mensch mehr gesund oder Wie wird ein Mensch mehr gesund oder weniger krank?weniger krank?

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SalutogeneseSalutogenese

RisikofaktorenRisikofaktoren SchutzfaktorenSchutzfaktoren

vulnerabel resilient vulnerabel resilient Stressoren Stressoren

ICH

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Resilienz Resilienz (resilire = lat. zurückspringen, (resilire = lat. zurückspringen,

abprallen)abprallen)

• = Psychische Widerstandsfähigkeit.= Psychische Widerstandsfähigkeit.

• Fähigkeit, Krisen durch persönliche Fähigkeit, Krisen durch persönliche und soziale Ressourcen zu meistern und soziale Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu und als Anlass für Entwicklung zu nutzen. nutzen.

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ResilienzResilienz

• Eigenschaften von Personen, die ihre Eigenschaften von Personen, die ihre psychische Gesundheit unter psychische Gesundheit unter Bedingungen aufrechterhalten, unter Bedingungen aufrechterhalten, unter denen die meisten Menschen denen die meisten Menschen zerbrochen wären. zerbrochen wären.

(E. Werner, 1992) (E. Werner, 1992)

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Resilienz: Psychische Resilienz: Psychische WiderstandsfähigkeitWiderstandsfähigkeit

1.1. Fähigkeit, Krisen durch persönliche und soziale Fähigkeit, Krisen durch persönliche und soziale Ressourcen zu meistern und als Anlass für Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu nutzen. Entwicklung zu nutzen.

2.2. Prozess und Fähigkeit, trotz herausfordernder Prozess und Fähigkeit, trotz herausfordernder oder belastender Bedingungen eine oder belastender Bedingungen eine erfolgreiche Anpassung zu bewirken. erfolgreiche Anpassung zu bewirken.

3.3. Kohärenz-Gefühl: Ist das, was gegen Kohärenz-Gefühl: Ist das, was gegen Stressoren gesund hält:Stressoren gesund hält:

• Verstehbarkeit (kognitive Komponente)Verstehbarkeit (kognitive Komponente)• Handhabbarkeit (pragmatische Handhabbarkeit (pragmatische

Komponente) Komponente)• Sinnhaftigkeit (emotionale Komponente) Sinnhaftigkeit (emotionale Komponente)

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SchutzfaktorenSchutzfaktoren

1.1. Soziale und wirtschaftliche Faktoren, Soziale und wirtschaftliche Faktoren, • z. B. Bedingungen am Arbeitsplatz.z. B. Bedingungen am Arbeitsplatz.

2.2. Umweltfaktoren, Umweltfaktoren, • z. B. Wohnbedingungen, soziale Netzez. B. Wohnbedingungen, soziale Netze

3.3. Faktoren des Lebensstils, Faktoren des Lebensstils, • z. B. Bewegung, Ernährung, Stressbewältigungz. B. Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung

4.4. Psychologische Faktoren, Psychologische Faktoren, • z. B. Eigenverantwortung, Motivation z. B. Eigenverantwortung, Motivation

5.5. Zugang zu gesundheitsrelevanten Zugang zu gesundheitsrelevanten Leistungen, Leistungen,

• z. B. Krankenversorgung, Bildungs- und z. B. Krankenversorgung, Bildungs- und Sozialeinrichtungen Sozialeinrichtungen

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Protektive (Schutz-)FaktorenProtektive (Schutz-)Faktoren

• Intaktes soziales NetzIntaktes soziales Netz• Guter GesundheitszustandGuter Gesundheitszustand• Mobilität, Unabhängigkeit, AutonomieMobilität, Unabhängigkeit, Autonomie• Keine finanziellen ProblemeKeine finanziellen Probleme• Guter körperlicher ZustandGuter körperlicher Zustand• Höherer BildungsgradHöherer Bildungsgrad• Erleben von positiven BeziehungenErleben von positiven Beziehungen• Erfahrung von Zuwendung in der KindheitErfahrung von Zuwendung in der Kindheit

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Was ist Stress?Was ist Stress?

• Stress bezeichnet zum einen durch Stress bezeichnet zum einen durch spezifische äußere Reize (Stressoren) spezifische äußere Reize (Stressoren) hervorgerufene psychische und hervorgerufene psychische und körperliche Reaktionen bei Lebewesen, körperliche Reaktionen bei Lebewesen, die zur Bewältigung besonderer die zur Bewältigung besonderer Anforderungen befähigen und zum Anforderungen befähigen und zum anderen die dadurch entstehende anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung.körperliche und geistige Belastung.

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Was ist Stress?Was ist Stress?

• Komplexe Wechselwirkungsprozesse Komplexe Wechselwirkungsprozesse zwischen den Anforderungen der Situation zwischen den Anforderungen der Situation und der handelnden Person.und der handelnden Person.

• Nicht nur die Beschaffenheit der Reize oder Nicht nur die Beschaffenheit der Reize oder Situationen ist für die Stressreaktion von Situationen ist für die Stressreaktion von Bedeutung, sondern auch die individuelle Bedeutung, sondern auch die individuelle kognitive Verarbeitung durch den kognitive Verarbeitung durch den Betroffenen.Betroffenen.

• Stress entsteht also weniger durch die Stress entsteht also weniger durch die Ereignisse selbst, als vielmehr dadurch, wie Ereignisse selbst, als vielmehr dadurch, wie diese bewertet werden. diese bewertet werden.

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Stress-FormenStress-Formen

1.1. Eu-Stress („positiver Stress“)Eu-Stress („positiver Stress“) An Situationen gebunden; belebende Wirkung; fördert An Situationen gebunden; belebende Wirkung; fördert

Kreativität und Vitalität; Grundlage, Herausforderungen Kreativität und Vitalität; Grundlage, Herausforderungen zu meistern; am Ende meist Freude, Genugtuung, zu meistern; am Ende meist Freude, Genugtuung, Zufriedenheit, Erfolgsgefühl und Entspanung. Zufriedenheit, Erfolgsgefühl und Entspanung.

2.2. Dys-Stress (maligner Dauer-Stress)Dys-Stress (maligner Dauer-Stress)Dauerhaft, Beginn oft schleichend, Leistungsgrenzen Dauerhaft, Beginn oft schleichend, Leistungsgrenzen

werden werden

wiederholt überschritten, Erfolgserlebnisse führen nicht wiederholt überschritten, Erfolgserlebnisse führen nicht zu zu

Entlastung, Tendenz zu Selbstzweifeln und Entlastung, Tendenz zu Selbstzweifeln und Schuldgefühlen, Verlust Schuldgefühlen, Verlust

von Selbstreflexion, eingeschränkte soziale Kompetenz. von Selbstreflexion, eingeschränkte soziale Kompetenz.

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Stress-AusmaßStress-Ausmaß

Wird bestimmt durch: Wird bestimmt durch:

• Psychisches Befinden Psychisches Befinden Stimmungen und GefühleStimmungen und Gefühle

• Leistungsfähigkeit und –bereitschaft Leistungsfähigkeit und –bereitschaft körperlich und geistigkörperlich und geistig

• SelbstwertgefühlSelbstwertgefühlwas wir uns zutrauenwas wir uns zutrauen

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Stress-Quellen Stress-Quellen

External:External:

• LärmLärm

• ZeitdruckZeitdruck

• KonflikteKonflikte

• Körperliche BelastungenKörperliche Belastungen

• ÜberforderungssituationenÜberforderungssituationen

• VeränderungenVeränderungen

• Unverarbeitete VerlusteUnverarbeitete Verluste

• Soziale HerausforderungenSoziale Herausforderungen

• SchicksalsschlägeSchicksalsschläge

Internal:Internal:

• MotiveMotive

• Einstellungen Einstellungen (Leistungsstreben, Ehrgeiz, (Leistungsstreben, Ehrgeiz, Konkurrenzdenken, Konkurrenzdenken, Perfektionismus)Perfektionismus)

• SelbstwertSelbstwert

• Konfliktfähigkeit Konfliktfähigkeit

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Zivilisations-StressorenZivilisations-Stressoren

• Mobilitätsanforderungen Mobilitätsanforderungen („Verkehrsstress“)(„Verkehrsstress“)

• LärmLärm

• Menschendichte und EinsamkeitMenschendichte und Einsamkeit

• InformationsüberflutungInformationsüberflutung

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Stress und FamilieStress und Familie

• DoppelbelastungDoppelbelastung

• Pflege von kranken AngehörigenPflege von kranken Angehörigen

• Auflösung traditioneller Auflösung traditioneller RollenverständnisseRollenverständnisse

• Erosion familiärer BindungenErosion familiärer Bindungen

• Räumliche EngeRäumliche Enge

• Finanzielle BelastungenFinanzielle Belastungen

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Persönliche StressverstärkerPersönliche Stressverstärker

• Eigene Grenzen missachten: Alles auf einmal wollenEigene Grenzen missachten: Alles auf einmal wollen• PerfektionismusPerfektionismus• „„Einzelkämpfer-Mentalität Einzelkämpfer-Mentalität • „„Feste“ Vorstellungen: „Es ist eine Katastrophe, wenn die Feste“ Vorstellungen: „Es ist eine Katastrophe, wenn die

Welt nicht so ist, wie sie sein sollte.“Welt nicht so ist, wie sie sein sollte.“• „„Das brave Kind“: „Es allen recht machen wollen“Das brave Kind“: „Es allen recht machen wollen“• Unrealistische Erwartungen an andere MenschenUnrealistische Erwartungen an andere Menschen• Einstellungen der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit Einstellungen der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit

(„Opferhaltung“)(„Opferhaltung“)• Der Anspruch, alles selbst machen zu wollenDer Anspruch, alles selbst machen zu wollen• Auf der Flucht: Stress als Ablenkung vor innerer Leere, vor Auf der Flucht: Stress als Ablenkung vor innerer Leere, vor

Gefühle der Sinnlosigkeit und EinsamkeitGefühle der Sinnlosigkeit und Einsamkeit

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Stressverschärfender Stressverschärfender DenkstilDenkstil• Selektive Wahrnehmung von negativen Selektive Wahrnehmung von negativen

Ereignissen / ErfahrungenEreignissen / Erfahrungen• Selektive Verallgemeinerungen von Selektive Verallgemeinerungen von

negativen Ereignissen / Erfahrungennegativen Ereignissen / Erfahrungen• Katastrophisieren: Folgen negativer Katastrophisieren: Folgen negativer

Ereignisse werden überbewertetEreignisse werden überbewertet• Personalisieren: Alles auf sich beziehenPersonalisieren: Alles auf sich beziehen• „„Muss“-Denken: Wünsche werden zu Muss“-Denken: Wünsche werden zu

absoluten Forderungen übersteigertabsoluten Forderungen übersteigert

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Stress-Bewältigung (Coping)Stress-Bewältigung (Coping)

1.1. problemorientiertproblemorientiert

2.2. emotionsorientiertemotionsorientiert

3.3. bewertungsorientiertbewertungsorientiert

Menschen benutzen unterschiedliche Menschen benutzen unterschiedliche

Strategien, die mit seelischer Gesundheit und Strategien, die mit seelischer Gesundheit und

seelischer Krankheit verknüpft sein können, seelischer Krankheit verknüpft sein können, diese diese

können funktional oder dysfunktional seinkönnen funktional oder dysfunktional sein

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Stress-BewältigungsstrategienStress-Bewältigungsstrategien

• FunktionalFunktional– Aktive Beseitigung von Aktive Beseitigung von

UrsachenUrsachen– Sich informierenSich informieren– Suchen nach emotionaler Suchen nach emotionaler

UnterstützungUnterstützung– Suchen nach praktischer Suchen nach praktischer

UnterstützungUnterstützung– HumorHumor– Religiöse Coping-Religiöse Coping-

StrategienStrategien– Positives DenkenPositives Denken

• DysfunktionalDysfunktional– AufgebenAufgeben– AbreagierenAbreagieren– AblenkenAblenken– VerleugnenVerleugnen– Gebrauch von Gebrauch von

Alkohol und DrogenAlkohol und Drogen– Selbstvorwürfe Selbstvorwürfe

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Drei Wege zur Drei Wege zur StressbewältigungStressbewältigung

• Instrumentell: Äußere Instrumentell: Äußere Belastungsfaktoren verringern.Belastungsfaktoren verringern.

• Kognitiv: Stressverschärfende Kognitiv: Stressverschärfende Einstellungen und Bewertungen Einstellungen und Bewertungen verändern.verändern.

• Palliativ-regenerativ: Körperliche und Palliativ-regenerativ: Körperliche und seelische Stressreaktionen lindern.seelische Stressreaktionen lindern.

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

StressbewältigungsmethodeStressbewältigungsmethodenn

Methoden zur

kurzfristigen Stressbewältigung

Ablenkung

Dampf ablassen

Gedanken-Stop

Positives Selbstgespräch

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

StressbewältigungsmethodeStressbewältigungsmethodenn

Methodenzur

langfristigenStressbewältigung

Einstellungs- oder

Zeitmanagement

Zufriedenheitserlebnisse

Pflege sozialer Kontakte

Entspannung

Sport und Ernährung

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Was erhält die Seele Was erhält die Seele gesund?gesund?

• Erfolgreiche Bewältigung von Aufgaben, Erfolgreiche Bewältigung von Aufgaben, Verantwortungen und BelastungenVerantwortungen und Belastungen

• Dies führt zu Anerkennung und Zufriedenheit. Dies führt zu Anerkennung und Zufriedenheit.

• Belastungen sind immer Belastungen sind immer Auseinandersetzungen mit der Umwelt und Auseinandersetzungen mit der Umwelt und dem Umfeld, dies ist notwendig und fördert dem Umfeld, dies ist notwendig und fördert die Weiterentwicklung.die Weiterentwicklung.

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Balancefinden

bewusst genießen

Kontakte pflegen

Unterstützung gebenund annehmen

aufgeschlossen seinfür Neues

SozialesEngagement

Unerledigtes anpackenPrioritäten

setzen

Ziele und Sinn finden

Ausgleich schaffen

Wahrnehmungschärfen

Gefühle benennen lachen

KörperlicheAktivitäten

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Gedicht „Seelische Gesundheit“Gedicht „Seelische Gesundheit“

Ein Mensch frisst viel in sich hinein:Ein Mensch frisst viel in sich hinein:

Missachtung, Ärger, Liebespein.Missachtung, Ärger, Liebespein.

Und jeder fragt mit stillem Graus:Und jeder fragt mit stillem Graus:

Was kommt da wohl einmal heraus?Was kommt da wohl einmal heraus?

Doch sieh! Nur Güte und Erbauung.Doch sieh! Nur Güte und Erbauung.

Der Mensch hat prächtige Verdauung.Der Mensch hat prächtige Verdauung.

(Eugen Roth) (Eugen Roth)

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Ehemaligen-Treffen 2013Ehemaligen-Treffen 2013

Vielen Dank für IhreVielen Dank für IhreAufmerksamkeitAufmerksamkeit