Fr. 2.50

Erstes Verdingkind kriegt sein Geld

Neuer Busen für Ex-Miss-

Schweiz!

Anzeige

20000 Franken!Heute ist kein Preis kleiner als 1000 Fr Spiel Seite 8

Das darf kein Einzelfall bleiben!

Nach 60 Jahren erhält Renata Nydegger (74) ihren Sparbatzen zurück. Jetzt rechnen Experten mit

Forderungen von über 3 Milliarden Franken uSeite 6 zurück!

Die Tageszeitung für die Schweiz Dienstag, 17. Februar 2015

Kerstin Cook trägt jetzt ein halbes

Kilo mehr auf derBrust Seiten 4-5

Katzenjammer1. Der Tag danach Dichter Johann Wolfgang von Goethe nannte ihn Kotzen- jammer, heute heisst er Kater. Aber die Symptome sind die-selben: Müdigkeit, flaues Ge­fühl im Magen, Kopfweh, Emp­findlichkeit auf Licht und Lärm.

2. Warum wir leidenAlkohol blockiert das Hormon Vasopressin, das den Wasser-haushalt im Körper regelt: Wir gehen häufiger aufs WC, und

wegen des Flüssigkeitsman­gels kriegen wir Kopfschmerzen. Und der Alko-holabbau in der Leber braucht so viel Energie, dass die Konzentrati-onsfähigkeit des Gehirns abnimmt.

3. Nachhaltige WirkungVerkaterte liessen sich auf

Fahrtauglichkeit testen: Der Alkoholwert im Blut war

gesunken, aber die Reak­tionszeit immer noch verzögert wie im Suff.

4. Alter schütztEin Studie mit 51 600 Dänen zwischen 18 und 94 Jahren beweist: je älter der Trinker, um so kleiner der Kater.

5. Kater-TagebuchAuch der qualvollste Hangover macht nicht abstinent: Das fan-den US-Forscher anhand der Trinktagebücher von 386 Party-gängern heraus. Franca Siegfried

AZ 4800 Zofingen Nr. 039 – 57. Jahrgang

redaktion@blick.chaboservice@ringier.ch

Redaktion Blick Postfach, 8021 ZürichRedaktion: 044 259 62 62Abos: 0800 833 844

Mehr Wetter & 5-Tages-Prognose

Das Wetter

°| °2 -1

Dienstag

Seite 10

Brüchige WaffenruheKiew – Die Waffenruhe zwischen der Ukraine und den Separatisten im Osten des Landes wird zwar «weitgehend eingehalten», wie eine EU-Sprecherin gestern sagte. Die ukrainische Armee und die prorussischen Kräfte weigern sich aber, mit dem Abzug der schweren Waffen aus der Puffer­zone zu beginnen. Sie werfen sich gegenseitig Angriffe vor. In Debal-zewo dauern die Gefechte an, 8000 ukrainische Soldaten sollen dort eingekesselt sein. Separatisten bie-ten ihnen einen Fluchtkorridor an – wenn sie die Waffen niederlegten. Die Ukraine meldet hingegen, die Stellungen würden weiter versorgt.

Fasnacht ist Katerzeit. Das bringt den Schädel zum Brummen. Fakten über den

Kater

5Den Käfer

schmerzts arg unterm Dach, drum

liegt der Käfer heute flach.

Da werDen IhreFüsse augen machen:navyboot senkt DauerhaFt DIe PreIse.*

*Ausgenommen sind bereits reduzierte Ware und Artikel im Outlet.www.navyboot.com

Schön für Sie und Ihr Portemonnaie:Navyboot gibt den Eurovorteil an seine Kundinnen und Kunden weiter.

6

NEWSSCHWEIZ

Unfall gebaut – mit gestohlenem Auto Schönbühl BE – Dumm gelau-fen: Als die Polizei gestern Morgen bei Münchenbuchsee einen 29-Jährigen stoppen wollte, fuhr der einfach davon. Weit kam er nicht – er kollidierte mit einer Signalisationstafel und überschlug sich. Er und seine Beifahrerin (22) blieben unverletzt. Dafür stellte sich auf dem Posten heraus, dass das Auto gestohlen gemeldet war und der Chauffeur keinen gültigen Führerausweis besitzt.

Unbekannte ballern mit LuftdruckwaffeSchaffhausen – Schüsse in der Schaffhauser Altstadt: Mit einer Luftdruckwaffe haben Unbekann-te am Samstagabend im Bereich Schwertstrasse/Frontwagplatz herumgeballert. Eine Person wur-de am Kopf verletzt, drei weitere meldeten den Vorfall der Polizei.

Einbrecher in flagranti erwischtZäziwil BE – Aufgrund konkreter Hinweise lauerte die Polizei in der Nacht auf Sonntag einem poten-ziellen Einbrecher auf. Tatsächlich: Wenig später ging in der Liegen-schaft an der Bahnhofstrasse der Alarm los. Der 47-jährige Einbre-cher wurde festgenommen.

Knochenbrüche wegen Fasnachtswagen Escholzmatt LU – Ein 25-Jähri-ger war am Sonntagabend damit beschäftigt, einen Fasnachtswa-gen auseinanderzubauen. Dabei stürzte ein Holzbalken auf seinen Kopf. Der junge Mann erlitt mehre-re Knochenbrüche im Gesicht.

Zwei Verletzte nach Frontal-CrashPieterlen BE – Ein Personen-wagen und ein Camion krachten gestern Morgen um acht Uhr auf der Bielstrasse frontal ineinander. Sowohl der PW-Lenker (32) als auch der LKW-Fahrer (57) wurden verletzt, an beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden.

2XX/212/221/121/X – 4+:2Gewinnquoten13R Kein Gewinner13 Kein Gewinner12 Kein Gewinner11 Kein Gewinner10 8 à Fr. 2825.20Im Jackpot 50 000.00Alle Angaben ohne Gewähr

Totogoal

Von Peter Hossli

D ie frohe Kunde erreichte Renata Nydegger (73) per Brief. Die pensionier-

te Souffleuse erhält vom Kanton Thurgau 18 000 Franken. «Wir hoffen, damit Ihre Erwartungen erfüllt zu haben», schreibt der Thurgauer Regierungsrat Clau-dius Graf-Schelling (64). Er entschuldige sich «vielmals».

Es ist ein kurzes Schreiben mit grosser Wirkung. Erstmals zahlt ein Schweizer Kanton einem Verdingkind sein Geld zu-rück. Es ist ein Präzedenzfall für alle ehemaligen Verdingkinder, die in ihren Akten Sparhefte fin-den – deren Geld aber weg ist.

Nydegger kam 1941 als Re-nata Hauslin zur Welt. Sie war ein uneheliches Kind, erhielt einen Vormund. Bei Pflegefami-lien musste sie sich verdingen.

Vor zwei Jahren sah sie erst-mals die Akten ihrer Fürsorge – und fand darin ein Sparbüch-lein, ausgestellt auf ihren Na-men. Die Heftnummer: 6939.

Ihr leiblicher Vater hatte auf ein Konto der Thurgauer Kanto-nalbank monatlich 40 Franken eingezahlt. Verwaltet hatte es der Vormund. Der erstellte 1953 eine Schlussrechnung. Die Be-hörden wiesen Renatas Mutter an, das Sparheft beim Notariat Diessenhofen TG zu hinterle-gen. Der Betrag: 3525 Franken.

Seit 2013 suchte Nydegger ihr Geld. Sie schrieb über ein Dut-zend Briefe: an die Bank, nach Diessenhofen, an den Kanton.

Letzten September griff der SonntagsBlick ihren Fall auf – und rechnete aus, dass ein Spar-heft seit 1953 im Schnitt 2,65 Prozent Zins abwarf. Nydeggers

UmfrageSollen Verdingkinder eine Entschädigung erhalten?

VERDINGKINDER

Ja, unbedingt. Der Staat soll dafür zahlen, was er ihnen angetan hat.

Nein, es ist aber richtig, dass sie ihr Erspartes endlich erhalten.

Geld heilt keine Wunden.Stimmen Sie ab auf Blick.ch

Kämpfte um ihr Geld:Renata Nydegger,ehemaligesVerdingkind.

sein Geld zurück

Jetzt erhält einerstes Verdingkind

18 000 Fr für Renata Nydegger

Das meintPeter Hossli Autorpeter.hossli@ringier.ch

Auftrag an die BankenDie Fakten sind eindeutig:

Der Kanton Thurgau nahm 1953 ein Sparheft eines

elfjährigen Mädchens in Ob-hut. Das Geld des Verdingkin-des verschwand. Vermutlich klaute es ein Beamter. Vorbild-lich handelt nun der Thurgauer Regierungsrat Claudius Graf-Schelling. Er entschuldigt sich und zahlt den Betrag zurück – mitsamt Zinseszinsen. Ein wegweisender Entscheid. An-dere Kantone sollten folgen und bei so klaren Beweisen die Verantwortung übernehmen.

Gefragt sind zudem die Banken. 1998 überwiesen sie 1,25 Mil-liarden Dollar in die USA für nachrichtenlose Vermögen aus der Zeit des Zweiten Welt-kriegs. Jetzt müssen sie sich endlich der nachrichtenlosen Vermögen von Schweizer Verdingkindern annehmen. Schätzungen gehen von über drei Milliarden Franken aus. Wie bei den Holocaust-Geldern sollten die Banken ihre Archive minutiös aufarbeiten und einen Fond äufnen. Für jene Men-schen, die hier in der Schweiz versklavt, misshandelt – und zuletzt bestohlen wurden.

Vermögen wäre somit auf 17 380 Franken angewachsen.

Der Artikel wirkte. «Wir über-nahmen diese Rechnung und rundeten den Betrag auf 18 000 Franken auf», sagt Regierungs-rat Graf-Schelling.

Bei Recherchen hatte der Kanton ein Dokument vom 1. April 1953 entdeckt. Daraus wird klar ersichtlich, dass Ny-deggers Mutter das Sparheft in Diessenhofen hinterlegt hatte. Dass auf dem Konto 3525 Fran-ken lagen. Und dass «das Spar-heft nach Erreichung des Voll-jährigkeitsalters» der Renata gehört. Und das Geld? War ver-schwunden. «Da die Fakten klar sind, übernahm der Kanton die Verantwortung», sagt Graf-Schelling (64). «Wir handelten rasch und verantwortungsvoll.»

Historiker Thomas Huonker (60) begrüsst den Entscheid. «Aber das darf kein Einzelfall bleiben.» Andere Kantone müss-ten folgen. Sie sei glücklich, so Renata Nydegger. «Aber ich kämpfe weiter für andere Ver-dingkinder mit verschollenen Vermögen.» Ihr Rat: «Nie auf-geben und den Behörden nicht bedingungslos glauben.»

Altstätten SG – Der Notruf ging um 3.20 Uhr bei der Kan-tonspolizei ein: Schüsse in einer Industriehalle an der Alten Landstrasse! Als die Beamten den Tatort erreichen, finden sie zwei schwer verletzte Männer (36 und 44) – und eine riesige Indoor-Hanfplantage. «Wir haben nichts gemerkt», sagt Nachbar Seval Zivcic (45). Jahrelang sei die Halle leer ge-standen. «Seit etwa einem Jahr fuhren hier ständig an-dere Autos vor. Ein Mann sagte mir, er handle mit

alten Autos», sagt Zivcic. Ein anderer habe das Ge-bäude mit einer Dogge bewacht. Warum es zur Schiesserei kam, ist unklar. Direkt nach der Tat nahm die Polizei auf dem Gelände zwei Schweizer (45 und 58) fest. Romina Lenzlinger

Riesen-Plantage in Altstätten SG aufgeflogen. Nachbar sagt

Wohnt neben der Halle: Seval Zivcic (45).

In der Industriehalle (r.) fand die Polizei zwei schwer

verletzte Männer und eineIndoor-Hanfplantage (o.).

Foto

s: Jo

seph

Kha

ksho

uri

«Wir haben nichts gemerkt»

Foto

s: Jo

seph

Kha

ksho

uri, B

LICK