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Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD
Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Chancen und Grenzen im SystemDie Anerkennung von Kompetenzen im Rahmen arbeitsmarktlicher Massnahmen
Flurina Semadeni, Ressort Arbeitsmarktmassnahmen, SECO
Tagung Kompetenzen, aber kein Diplom
Bern, 29. März 2012
Arbeitsmarktmassnahmen
Chancen und Grenzen im System. Die Anerkennung von Kompetenzen im Rahmen arbeitsmarktlicher Massnahmen
EVD/SECO/Arbeitsmarktmassnahmen – Flurina Semadeni
Bern, 29. März 2012
Schwerpunkte des Vortrags
1. Rahmenbedingungen der Arbeitslosenversicherung
a. Die Organisation der Arbeitslosenversicherung
b. Die Situation von Geringqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt und in der Arbeitslosigkeit
2. Vorprojekt «Förderung der Validierung von Bildungs-leistungen im Rahmen der Arbeitslosenversicherung»
a. Die Projektorganisation
b. Die Ergebnisse - Chancen und Herausforderungen
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Chancen und Grenzen im System. Die Anerkennung von Kompetenzen im Rahmen arbeitsmarktlicher Massnahmen
EVD/SECO/Arbeitsmarktmassnahmen – Flurina Semadeni
Bern, 29. März 2012
Organisation der Arbeitslosenversicherung
Das SECO
• steuert den Vollzug der ALV über die wirkungsorientierte Vereinbarung (rasche und nachhaltige Wiedereingliederung);
• steuert das Angebot an arbeitsmarktlichen Massnahmen (AMM) und der regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) über ein Globalbudget;
• beaufsichtigt den rechtskonformen Vollzug des Arbeitslosen-versicherungsgesetzes (AVIG);
• koordiniert die Weiterentwicklung von arbeitsmarktlichen Massnahmen und Beratungsangeboten in Zusammenarbeit mit den kantonalen Arbeitsmarktbehörden.
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EVD/SECO/Arbeitsmarktmassnahmen – Flurina Semadeni
Bern, 29. März 2012
Organisation der Arbeitslosenversicherung
Die kantonalen Arbeitsmarktbehörden
• richten regionale Arbeitsvermittlungszentren (RAV) ein;
• definieren die Schwerpunkte beim Einsatz von arbeitsmarktlichen Massnahmen (AMM) in Abstimmung mit dem Bedarf des regionalen Arbeitsmarktes;
• stellen entsprechende Angebote bereit.
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Ausgaben und Teilnehmende an AMM 2011
Ausgaben AMM 2011
Teilnehmende AMM 2011Il
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Bildung Beschäftigung spezielle Massnahmen
Total
243.9 Mio. Fr. 273.4 Mio. Fr. 50.8 Mio. Fr. 568.1 Mio. Fr.
Bildung Beschäftigung spezielle Massnahmen
Total
87’380 TN 35’315 TN 8’684 TN 131’379 TN
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Arbeitslosigkeit
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Verteilung arbeitslos gemeldeter Personen nach höchster abgeschlossener Ausbildung 2011
3986432%
5286443%
2056117%
96038%
obligatorische Schule
Sekundarstufe
Tertiärstufe
keine Angaben
N=122’892
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Strukturelle Veränderungen des Arbeitsmarktes
• Mit dem Übergang zur Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft ist das Anforderungsniveau auf dem Arbeitsmarkt allgemein gestiegen.
• Arbeitsplatzwechsel nehmen zu; Arbeitnehmende müssen sich immer häufiger an neue Arbeitsplätze anpassen und entsprechende Kompetenzen nachweisen.
• Wirtschaftswachstum und hohe Lebensqualität fordern eine hohe Beschäftigungsquote.
• Daraus folgt: Die Bedeutung von lebenslangem Lernen und der Anerkennung erworbener Kompetenzen nimmt zu.
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Veränderte Anforderungen an Geringqualifizierte
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• Die Anforderungen an Geringqualifizierte sind gestiegen, gleichzeitig nehmen sogenannte „Einfacharbeiten“ ab.
• erhöhte Sprachanforderungen an (geringqualifizierte) Zugewanderte;
• Geringqualifizierte müssen teilweise mehr Verantwortung übernehmen (Erweiterung der Aufgaben durch veränderte Arbeitsorganisation). Die Anforderungen an Selbst- und Sozialkompetenzen nehmen zu;
• Gestiegene Anforderungen im Bereich Grundkompetenzen, z.B. im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
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Studien zu den Anforderungen an Geringqualifizierte
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Studien zu veränderten Anforderungen an Geringqualifizierte
Für die EU: Comprehensive sectoral analysis of emerging competences and economic activities in the European Union
http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=784&langld=en
Für Deutschland: Studien des Forschungsinstituts für betriebliche Bildung (www.f-bb.de) zur Entwicklung einfacher Arbeiten (z.B. in der Elektroindustrie)
Für die Schweiz: Bericht von AMOSA zur Integration von Gering-
Qualifizierten (www.amosa.net)
Fazit: Die Anforderungen an Geringqualifizierte nehmen zu.
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Förderung von Geringqualifizierten
Projekte des SECO zur Förderung von Geringqualifizierten im Bereich Grundkompetenzen:
• Rahmenkonzept zur arbeitsmarktorientierten Sprachförderung
• Lehrgang Alltagsmathematik
• Konzept zur Förderung von Grundkompetenzen im Bereich IKT
Fachtagung «Arbeitsmarktorientierte Förderung der IKT-Grundkompetenzen» am 3. Mai 2012 in Biel/Bienne (Kooperation SECO, BAKOM, SVEB)
Infos und Anmeldung unter www.alice.ch
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Grundausbildungen in der ALV
• Die ALV setzt den Schwerpunkt auf die rasche Integration in den Arbeitsmarkt.
• Das AVIG schränkt den Einsatz von Grundausbildungen stark ein. Davon ausgenommen sind Ausbildungszuschüsse (vgl. Art. 60 und 66a AVIG).
• Nach dem Kreisschreiben über die AMM und der Rechtsprechung des Eidgenössischen Versicherungsgerichts (EVG) ist die Förderung von Grundausbildungen und der allgemeinen beruflichen Weiterbildung nicht Sache der ALV.
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Die Weiterbildung in der ALV
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Standortbestimmungskurse
• Eine Sonderrolle innerhalb der Bildungsmassnahmen spielen Standortbestimmungskurse.
• Sie unterstützen RAV-Beraterinnen und -Berater beim Festlegen von strategischen Schwerpunkten im Integrationsprozess.
• Sie können aber auch zur Kompetenzbilanzierungen dienen und Stellensuchenden nachhaltige (berufsbegleitende) Laufbahn-perspektiven aufzeigen.
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Schwerpunkte des Vortrags
1. Rahmenbedingungen der Arbeitslosenversicherung
a. Die Organisation der Arbeitslosenversicherung
b. Die Situation von Geringqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt und in der Arbeitslosigkeit
2. Vorprojekt SECO «Förderung der Validierung von Bildungsleistungen im Rahmen der Arbeitslosen-versicherung»
a. Die Projektorganisation
b. Die Resultate - Chancen und Herausforderungen
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Vorprojekt „Förderung der Validierung von Bildungsleistungen im Rahmen der ALV“
Organisation und Ziele
Dauer: März bis Dezember 2011
Partner: SECO und Arbeitsmarktbehörde der Kantone ZH, SG, GR und BE
Ziel: Chancen und Grenzen der Förderung der Validierung von Bildungsleistungen im Rahmen
der ALV abschätzen
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Vorprojekt „Förderung der Validierung von Bildungsleistungen im Rahmen der ALV“
Hauptergebnisse
• Die Mehrheit der am Vorprojekt beteiligten kantonalen Arbeitsmarkt-behörden halten Kompetenzanerkennungsverfahren für nützlich, um die nachhaltige arbeitsmarktliche Integration zu fördern.
• Auch die Anerkennung von (Teil-)Kompetenzen eines beruflichen Qualifikationsprofils kann zu besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt führen.
• Kompetenzanerkennungsverfahren dürfen die Arbeit der RAV nicht behindern.
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Chancen und Herausforderungen bei der Förderung von Anerkennungsverfahren im Rahmen der ALV
Chancen
• Verfahren zur Anerkennung von Kompetenzen können zum Teil parallel oder auch nach Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt besucht werden.
• Die Kompetenzanerkennung kann zur Weiterbildung motivieren.• Es gibt nicht nur die Validierung von Bildungsleistungen. Auch mit
Berufsverbänden erarbeitete Kompetenzbilanzierungen können die Vermittlungschancen verbessern.
• Beschäftigungs- wie auch Bildungsmassnahmen können zur Identifikation von potenziellen Teilnehmenden und zur Dokumentation von berufsspezifischen Handlungskompetenzen eingesetzt werden.
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Chancen und Herausforderungen bei der Förderung von Anerkennungsverfahren im Rahmen der ALV
Herausforderungen
• Anerkennungsverfahren wie beispielsweise die Validierung von Bildungsleistungen sind unter Stellensuchenden und Anbietern teilweise wenig bekannt.
• Anerkennungsverfahren kommen nicht für alle Gruppen von Stellensuchenden in Frage, weil sich Angebot und Nachfrage nicht immer decken und/oder die (sprachlichen) Anforderungen zum Teil zu hoch sind. Für geringqualifizierte Stellensuchende sind spezifische Angebote notwendig.
• Es besteht die Befürchtung, dass Stellensuchende für andere arbeitsmarktliche Integrationsangebote nicht zur Verfügung stehen und sich nicht um eine rasche Wiedereingliederung bemühen.
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Chancen und Grenzen im System. Die Anerkennung von Kompetenzen im Rahmen arbeitsmarktlicher Massnahmen
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Projektbeispiele
Genf• Pilotprojekt «Validierung von Bildungsleistungen im Rahmen von
Beschäftigungsprogrammen»;• Kompetenzanerkennung im Bereich Restauration, Verkauf, Logistik;• Aufgabenstellungen und Beobachtung am Arbeitsplatz durch einen
professionellen Begleiter.
St. Gallen• Kompetenzbilanzierung – Teilvalidierung;• Zusammenarbeit mit dem Amt für Berufsbildung und mit
Organisationen der Arbeitswelt;• Betreuung durch Berufsberatung (Überweisung durch ALV);• Erwerb eines kantonalen Zertifikats oder einer Lernleistungs-
bestätigung.
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Bern, 29. März 2012
Aktuelle Diskussion
Information und Beratung
• Die Information über bestehende Angebote zur Validierung von Bildungsleistungen sollte verbessert werden. Adressaten sind Stellensuchende, RAV-Beraterinnen und -Berater und Anbieter von arbeitsmarktlichen Massnahmen.
• Stellensuchende könnten durch die kantonalen Arbeitsmarkt-behörden und Anbieter von arbeitsmarktlichen Massnahmen identifiziert und zum Einstieg ein Kompetenzanerkennungsverfahren ermuntert werden.
• Die Förderung von Kompetenzanerkennungsverfahren muss derart ausgestaltet sein, dass sich kein Zielkonflikt mit der Vorgabe der ALV zur raschen und nachhaltigen arbeitsmarktlichen Integration ergibt.
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Besten Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt:
Flurina Semadeni
Ressort Arbeitsmarktmassnahmen
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Effingerstr. 31, 3003 Bern
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