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Ein Beitrag aus der Aprilausgabe 2006 von “Kirche in Marburg” (KIM) Blumenschmuck für Altar und Kirche aus dem Haus- und Kirchgarten Ein sonntäglicher Besuch der verschiedenen Marburger Kirchen zeigt wie schön und liebevoll diese mit Blumen geschmückt werden. Folgender Vorschlag des Finanzausschusses des Gesamtverbandes der evangelischen Kirchengemeinden in Marburg zur Haushaltskonsolidierung könnte jedoch die Situation in den evangelischen Kirchen verschlechtern. „Blumenschmuck in den Kirchen wird vom Gesamtverband der Evangelischen Kirchen nur noch bis zum 30.6.2006 bezahlt. Ab dem 1.7.2006 haben Kirchenvorstände auf eigene Kosten für den Blumenschmuck einschl. Adventskränze und Weihnachtsbäume zu sorgen.“ Da die Eigenmittel der einzelnen Kirchengemeinden meist sehr gering sind, bleibt nur noch die Möglichkeit Gemeindeglieder um weitere finanzielle Unterstützung, Blumenspenden und Mithilfe beim Schmücken der Altäre zu bitten. Lassen Sie sich von folgenden Anregungen zum „Mitmachen“ inspirieren. Mit jeder Pflanze wird Gottes Schöpfung in den Gottesdienst hineingebracht. So läßt Max Kolb 1895 in seinem Handbuch „Pflanzen- und Blumenschmuck von Altar und Kirche“ Friedrich Spee zu Wort kommen: Auf, auf! Gott will gelobet sein: Die Lilien und die Rosen Im Schnee- und Purpurmäntelein Gar lieblich mit ihm kosen. Sie lächeln ihm, gar schön gefärbt; In unsern Wundergärten; Sie haben den Glanz von ihm geerbt Sammt ihrem Mitgefährten. Auf, auf! Gott will gelobet sein: Ihr Kräuter, Stauden, Hecken! Ihn loben auch die Pflänzelein, Die sich im Gras verstecken; Ihn lobt das Holz in Wäldern grün, Das aus der Erde strebet Und dann mit edlem Mute kühn Sein Haupt zum Himmel hebet.“

Ein Beitrag aus der Aprilausgabe 2006 von “Kirche in ... · PDF fileMithilfe beim Schmücken der Altäre zu bitten. Lassen Sie sich von folgenden Anregungen zum „Mitmachen“ inspirieren

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Page 1: Ein Beitrag aus der Aprilausgabe 2006 von “Kirche in ... · PDF fileMithilfe beim Schmücken der Altäre zu bitten. Lassen Sie sich von folgenden Anregungen zum „Mitmachen“ inspirieren

Ein Beitrag aus der Aprilausgabe 2006 von “Kirche in Marburg” (KIM) Blumenschmuck für Altar und Kirche aus dem Haus- und Kirchgarten

Ein sonntäglicher Besuch der verschiedenen Marburger Kirchen zeigt wie schön und liebevoll

diese mit Blumen geschmückt werden.

Folgender Vorschlag des Finanzausschusses des Gesamtverbandes der evangelischen

Kirchengemeinden in Marburg zur Haushaltskonsolidierung könnte jedoch die Situation in den evangelischen Kirchen verschlechtern.

„Blumenschmuck in den Kirchen wird vom Gesamtverband der Evangelischen Kirchen nur

noch bis zum 30.6.2006 bezahlt. Ab dem 1.7.2006 haben Kirchenvorstände auf eigene

Kosten für den Blumenschmuck einschl. Adventskränze und Weihnachtsbäume zu sorgen.“

Da die Eigenmittel der einzelnen Kirchengemeinden meist sehr gering sind, bleibt nur noch

die Möglichkeit Gemeindeglieder um weitere finanzielle Unterstützung, Blumenspenden und Mithilfe beim Schmücken der Altäre zu bitten.

Lassen Sie sich von folgenden Anregungen zum „Mitmachen“ inspirieren.

Mit jeder Pflanze wird Gottes Schöpfung in den Gottesdienst hineingebracht. So läßt Max

Kolb 1895 in seinem Handbuch „Pflanzen- und Blumenschmuck von Altar und Kirche“

Friedrich Spee zu Wort kommen:

Auf, auf! Gott will gelobet sein:

Die Lilien und die Rosen

Im Schnee- und Purpurmäntelein

Gar lieblich mit ihm kosen.

Sie lächeln ihm, gar schön gefärbt;

In unsern Wundergärten;

Sie haben den Glanz von ihm geerbt

Sammt ihrem Mitgefährten.

Auf, auf! Gott will gelobet sein:

Ihr Kräuter, Stauden, Hecken!

Ihn loben auch die Pflänzelein,

Die sich im Gras verstecken;

Ihn lobt das Holz in Wäldern grün,

Das aus der Erde strebet

Und dann mit edlem Mute kühn Sein Haupt zum Himmel hebet.“

Page 2: Ein Beitrag aus der Aprilausgabe 2006 von “Kirche in ... · PDF fileMithilfe beim Schmücken der Altäre zu bitten. Lassen Sie sich von folgenden Anregungen zum „Mitmachen“ inspirieren

Blumenschmuck kann auf und neben dem Altar seinen Platz finden, aber auch an anderen

besonderen Stellen in der Kirche.

Neben ein- und zweijährigen Pflanzen und Stauden (mehrjährige, krautige Pflanzen) bieten

auch die Gehölze gute Gestaltungsmöglichkeiten. Besonders im Herbst liefern Bäume und

Sträucher brauchbares Material. Neben Fruchtschmuck, Laub und Wuchsform soll auch auf

die Möglichkeit des Vortreibens hingewiesen werden, d.h. man schneidet Gehölzzweige

während des Winters ab und stellt sie in einen warmen Raum. Je nach Art blühen angelegte

Blütenknospen auf (z.B. Zierkirschen) und sind zartgrüne Blätter (z.B. Weiden) sehr schön anzusehen.

Die Pflanzenliste soll bewusst machen, welche Vielfalt der eigene Garten das ganze Jahr

über bietet und einen Artenüberblick für neue Anpflanzungen im Haus- oder Kirchgarten

verschaffen. Es gibt sicherlich noch viele andere Pflanzen, die für die Ausschmückung verwendet werden können.

Will man zusätzlich Blumen kaufen, sollte man bewußt zu regionalen Erzeugern gehen,

möglichst saisonale Pflanzen erwerben oder im Blumenladen auf das FLP-Siegel achten,

bzw. danach fragen. Das Flower Label Programm garantiert in Zeiten z.T. rücksichtsloser

Globalisierung eine menschenwürdige und umweltschonende Blumenproduktion in den auf den Export ausgerichteten Ländern wie Kolumbien, Kenia und Ecuador.

Unterstützt wird das Programm u.a. von Brot für die Welt - Diakonisches Werk der ev.

Kirchen von Westfalen und der kath. Frauengemeinschaft Deutschlands, beide in Münster ansässig.

Tipps, Erfahrungsberichte und phantasievolle Ideen zur Altargestaltung, Pflanzenver-

wendung in der Kirche und Erweiterung der Pflanzenliste sind herzlich willkommen.

Thomas Arndt ist Mitglied des Kirchenvorstandes der Universitätskirche und Umweltbeauftragter des evangelischen Kirchenkreises Marburg Stadt.

Anmerkung der Redaktion: Der Text wurde gegenüber der Printversion in KIM leicht abgeändert.