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Ein Gedichtzyklus um die im Jahre 712 nadt Tibet verheiratete Prinzessin Chin-ch'eng Von Martin Benedikter (Neapel) I Unter dem die ganze Geschichte Chinas durchziehenden Druck seite ns der Fremdvölker im Norden und Nordwesten hatte sich schon seit der Han-Zeit die Politik entwickelt, die unruhigen Nomadenfürsten durch Ver- schwägerung mit dem Kaiserhaus zu besänftigen und an sich zu ketten . So wurde in der Han-Zeit die Prinzessin Hsi-chün 1 1 1 einem Prinzen der Wu-sun in die Ehe gegeben. Ihre poetische Wehklage 1 über die Trennung von der kultivierten Atmosphäre ihrer Heimat fand auch späterhin ein Ed10 in der Dichtkunst. In der Tang-Zeit, als die Chinesen durch das neu erstandene tibetische Großreich und die aufstrebenden Uiguren des öfteren in politische Bedräng- nis kamen, wurde die alte Heiratspolitik der Han aus Gründen der Staats- räson wieder aufgenommen. Eine übersichtliche Zusammenstellung bringt hierfür Kapitel 6 des ang hui-yao 2 unter der Uberschrift Ho-fan kung-chu 1 2 1, Prinzessinnen, die an die Barbaren verheiratet wurden. Danadl wurden zwisdlen 717 und 821 fünf Prinzessinnen an die Uiguren, vier an die Khitan, zwei dn die Hsi 1 3 1 und eine an den König von Ning-kuo l 4 J vermählt 3 [ 4 nJ. Dazu wurden an die Tibeter insgesamt drei Prinzessinnen verheiratet, nämlich Hung-hua rsJ an den T'u-yü-hun Fürsten [Mu-jung No]-ho-po 1 6 1 i. J. 639, Wen-ch'eng 1 7 1 an den König [Ch'i-tsung]lung-tsan 1 8 1 i. J. 641 und Chin- ch' eng 1 9 1 an den König Ch'i-li-su-tsan ( 9 aJ i. J. 711. Die T'ang-Annalen 4 heben besonders bei Wen-eh' eng ihre kulturvermit- telnde Rolle hervor, wie z. B. die Ubernahme gewisser chinesischer Bräuche, 1 Das betreffende Gedicht über sie ist bei A. FoRKE, Blüthen chinesischer Dichtung, 1899, p. 10 übersetzt. 2 Shanghai, 1955, I. p. 75. 3 Entspricht dem Ning-yüan kuo [ 4 a.J, dem späteren Chien-ch'ang fu f 4 bJ in Südwest Szechuan. Vgl. auch Tzu chih T'ung-chien, 4 XII. T 'i en-pao 3. 4 Für das Folgende vgl. Näheres bei PELLIOT, Histoire ancienne du Tibet, 1961, p. 5 und W. RocKHILL, The liie oi the Buddha and the early history oi his order, 1907, p. 214 ff. [1] $15 [4a) [7) ;:c r&: [2) *u11f*:::E [4b] il_l§}ff (8) [3) [5) *{t [9] [4) $[WJ [6] [9&] 11

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Ein Gedichtzyklus um die im Jahre 712 nadt Tibet verheiratete Prinzessin Chin-ch'eng

Von Martin Benedikter (Neapel)

I

Unter dem die ganze Geschichte Chinas durchziehenden Druck seitens der Fremdvölker im Norden und Nordwesten hatte sich schon seit der Han-Zeit die Politik entwickelt, die unruhigen Nomadenfürsten durch Ver­schwägerung mit dem Kaiserhaus zu besänftigen und an sich zu ketten. So wurde in der Han-Zeit die Prinzessin Hsi-chün 111 einem Prinzen der Wu-sun in die Ehe gegeben. Ihre poetische Wehklage 1 über die Trennung von der kultivierten Atmosphäre ihrer Heimat fand auch späterhin ein Ed10 in der Dichtkunst.

In der Tang-Zeit, als die Chinesen durch das neu erstandene tibetische Großreich und die aufstrebenden Uiguren des öfteren in politische Bedräng­nis kamen, wurde die alte Heiratspolitik der Han aus Gründen der Staats­räson wieder aufgenommen.

Eine übersichtliche Zusammenstellung bringt hierfür Kapitel 6 des r· ang hui-yao 2 unter der Uberschrift Ho-fan kung-chu 121, Prinzessinnen, die an die Barbaren verheiratet wurden. Danadl wurden zwisdlen 717 und 821 fünf Prinzessinnen an die Uiguren, vier an die Khitan, zwei dn die Hsi 131 und eine an den König von Ning-kuo l4J vermählt 3 [4nJ.

Dazu wurden an die Tibeter insgesamt drei Prinzessinnen verheiratet, nämlich Hung-hua rsJ an den T'u-yü-hun Fürsten [Mu-jung No]-ho-po 161 i. J. 639, Wen-ch'eng 171 an den König [Ch'i-tsung]lung-tsan 181 i. J. 641 und Chin­ch' eng 191 an den König Ch'i-li-su-tsan (9aJ i. J. 711.

Die T'ang-Annalen 4 heben besonders bei Wen-eh' eng ihre kulturvermit­telnde Rolle hervor, wie z. B. die Ubernahme gewisser chinesischer Bräuche,

1 Das betreffende Gedicht über sie ist bei A. FoRKE, Blüthen chinesischer Dichtung, 1899, p. 10 übersetzt.

2 Shanghai, 1955, I. p. 75. 3 Entspricht dem Ning-yüan kuo [4a.J, dem späteren Chien-ch'ang fu f4bJ in Südwest

Szechuan. Vgl. auch Tzu chih T'ung-chien, 4 XII. T'ien-pao 3. 4 Für das Folgende vgl. Näheres bei PELLIOT, Histoire ancienne du Tibet, 1961,

p. 5 und W. RocKHILL, The liie oi the Buddha and the early history oi his order, 1907, p. 214 ff.

[1] $15 [4a) lWii~ [7) ;:c r&: [2) *u11f*:::E [4b] il_l§}ff (8) ~*WB! [3) ~ [5) *{t [9] ~ [4) $[WJ [6] ~~~~u [9&] ~~m•

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ferner die Ansiedelung von Winzern, die Verwendung von Wassermühlen, die Seidenraupenzucht, die Einführung von Papier, Tusche und Kalender­rechnung, sowie die Intensivierung der chinesischen Studien arn Hof und die Förderung des Buddhismus.

Einen poetischen Niederschlag fanden diese politischen Verschwägerun­gen im Falle der Prinzessin Chin-ch' eng in achtzehn Gedichten, die clamals auf kaiserliche Anforderung hin von Würdenträgern verfaßt wurden. Sie wurden zum ersten Mal von CHAO MENG-CHIEN (1199-1295) 5 1101 in seinem schon lange verlorenen und unten erwähnten Fen-lei T'ang-shih 1111 zusam­mengefaßt. Danach erschienen sie abermals im Jahre 1601 in Kapitel 53 des T'ang-shih Jei-yüan 1121 unter der Uberschrift ho-fan, Verschwägerung mit den Tibetern.

Das T'ang-shih Jei-yüan, Anthologie der T'ang Gedichte nach Themen, ist eine Kompilation von CHANG CHIH-HSIANG 1131, von dem das Ming-shih, Kap. 287, berichtet: "Chang Chih-hsiang hatte den Mannesnamen Yüeh-lu l141. Sein Großvater [Chang] Hsüan 1151 war Berater des Vizestatthalters der Provinz Hu-kuang 1161. Sein Vater [Chang] Ming-ch'ien 1171 war stellvertreten­der Unterpräfekt 1181 in Shun-t'ien (Peking). Chang Chih-hsiang tJat mit dem Titel eines chu-sheng fHIJ (hsiu-ts'ai) in die Reichsakademie ein und erhielt dann die Stelle eines Magistrats im Provinzialrichteramt von Chekiang. Da er als Beamter nicht weiterkam, kehrte er aus eigenem EntschJ uß in seine Heimat zurück und widmete sich mit verstärkter Hingabe der Abfassung literarischer Werke. In seinen späteren Jahren lebte er auf dem Hsiu-lin­shan 1201 (in Kiangsu) und betrat nur selten die Stadt. Er starb im 81. Lebens­jahr."

Im Kaiserlichen Katalog, Kap. 90 (ed. Comm. Press p. 1855-56), werden noch folgende Einzelheiten erwähnt: "Chang Chih-hsiang, mit dem Mannes­namen Yüan-chao 121 1, stammte aus Hua-t'ing 1221 (in Kiangsu). In der Periode Chia-ching (1522-1566) war er als Beamter Magistrat im Provinzialrichter­amt In den Biographien der Literaten des Ming-shih, 287, ist er der Biogra­phie des Malers Wen Cheng-ming sa [22aJ beigefügt."

Uber das T' ang-shih le1-yüan bringt der Kaiserliche Katalog, 192, p. 4284, folgende Notiz: "200 chüan, aufbewahrt im Palasl, verfaßt von Chang Chih­hsiang der Ming-Zeit. Anfänglich, zur Sung-Zeit, gab es das Fen-lei T' ang-shih des Chao Meng-chien; es war jedoch oberflächlich und unvollständig, und zur Zeit existieren keine Drucke mehr davon.

5 GILES BD 172. sa GILES BD 2302.

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In der Folge verfaßte [Chang) Chih-hsiang dieses Werk, das er insgesamt in 36 Abteilungen unterteilte 6 und die Gedichte nach ihren Themen anord­nete. Seine Absicht war, eine umfassende Sammlung vorzunehmen, doch traf er wiederum nicht eine straffe Auswahl, und so war es unvermeidlid:l, daß er in den Fehler von Wiederholungen verfiel. Das aber liegt ja in der Natur der nach Themen angeordneten Werke (lei-shu). Da auch das Wen­hsüan und das Wen-yüan ying-hua 1231 ihrem Wesen nach eine thematisd:le Anordnung besitzen, so haben wir [das T'ang-shih Jei-yüan] zusammen mit dem [aud:l von Chang Chih-hsiang] verfaßten Ku-shih lei-yüan 12-'1 ebenfalls in die [Abteilung] "Zusammenfassende Sammlungen• 1251 ldes Kaiserlidleu Katalogs] eingefügt.

Bevor diese Sammlung gedruckt war, wurde ihr Manuskript von Cho Ming-ch'ing 7 1261 aus Chekiang erworben, weld1er die Gedichte aus dem Beginn der Blütezeit der T'ang abtrennte, sie drucken ließ und für sein an­geblid:l eigenes Produkt ausgab. Wang Ch'e 1271 aus Hua-t'ing (in Kiangsu) brachte das Werk wieder richtig in Ordnung und stellte den alten Zustand [des Werkes] von [Chang] Chih-hsiang wieder her. Es hatte also seinerzeit zwei Ausgaben gegeben; aber jetzt weiß man, daß alle beiden \Nerke von [Chang] Chih-hsiang sind."

Im 1-wen-chih des Ming-shih werden, außer dem T'ang-shih lei-yüan zu 200 chüan und dem Ku-shih lei-yüan zu 120 chüan, von CH NG CHIH-H~IANG

vier weitere Werke angeführt: das T'ang-ya zu 22 chüan 1281, das Ssu-sheng yin-pu zu 5 chüan 8 1291, das T'ai-shih shih-li zu 100 chüan1301 und das Ch'ien­hsiao-chi zu 2 chüan 1311. Der Kaiserliche Katalog erwähnt in den Kapiteln 138, 192 und 197 dazu noch folgende drei Werke: das Ch'u-sao ch' i-yü zu 6 chüan 1321, T'ung-kuan hsin-pien zu 8 chüan 1331 und Ch'u-fan zu 6 d1üan 1341.

Nach dem Tod von Chang Chih-hsiang im Jahre 1587 schrieb anläßlich der Herausgabe des Werkes im Jahre 1601 ein gewisser CHAO YING-YÜAN 1351 aus Ling-nan 1361 ein Vorwort dazu. Mir liegt der ergänzte Wiederabdruck der Chu-hsien-chai 1371 vom Jahre 1855 vor, den ein gewisser WANG HsiANG­EN 1381 aus Wu-lin (Hangchou) und WANG CH'IEN-HENG 1391 aus Tung-wu 1401 (in Shantung oder Kiangsu ?) besorgten.

6 Diese Ausgabe habe ich nicht gesehen. Der unten angeführte Wiederabdruck von 1855 ist in 30 Abteilungen unterteilt; Abtlg. 37 trägt den Titel: Insekten und Kriechtiere, Kap. 200, fol. 11 a- 35 b; Abtlg. 38 trägt den Titel: Glückliche und Unge­wöhnliche Dinge, Kap. 200 fol. 35 b- 52 a und Abtlg. 39 hat die Uberschnft: V er .schie­denes, Kap. 200, fol. 52 a-b.

7 Aus der Periode Wan-li (1573-1619}; vgl. JM, p. 522 a. 8 Vgl. Ming-shih, 96, 97 und 99.

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II

Uber das Leben der Prinzessin Chin-ch' eng besitzen wir nur einige kurze Hinweise in den Kapiteln 196 A und B des Chiu T'ang-shu und 216 A und B des Hsin T'ang-shu, beide 1961 posthum in PELLIOT's neuer Ubersetzung als Histoire ancienne du Tibet herausgegeben. Die zahlreichen Anmerkungen dazu konnten leider nicht wieder aufgefunden werden. Die Biographie ihres Vaters, des Prinzen Shou-li 1411, eines älteren Bruders der Kaiser Chung­tsung und Jui-tsung, enthält nichts über sie. Auf ihre Jugendzeit bezieht sich nur eine kurze Notiz im Tzu-chih t'ung-chien unter dem 1. Schaltmonat d. J. 706, nach der ihr Chung-tsung einen Palast mit dem dazugehörigen Hofstaat eingerichtet hatte. Ihr Geburtsjahr dürfte also um 690 gewesen sein.

P. DEMI:EVILLE hat in seinem Le Goneile de Lhasa, Paris 1952, pag. 3, im einzelnen noch darauf hingewiesen, daß die Prinzessin bereits i. J. 705 vom tibetischen Hof als zukünftige Königin angefordert worden war, daß der kaiserliche Hof i. J. 707 seine Zustimmung zu der Heirat gegeben hatte und daß sie i. J. 711 von Jui-tsung adoptiert wurde. CHAVANNEs' Bemerkung in seinem Document sur Jes Tou-kiue (Turcs) Occidentaux, pag. 206 1, wonach die Prinzessin erstmals im Jahre 707 nadl Tibet gezogen und danach wieder nach China zurückgekehrt sei, beruht ganz offenbar auf einer Mißinter­pretation der bei P. DEMIEVILLE, pag. 3, Absatz 1, angeführten Stelle aus dem T'ang Hui-yao.

Die Lebensbeschreibung ihres Vaters lautet nach Kap. 86 des Chiu T'ang­shu (das Hsin Tang-shu, 81, enthält eine kürzere Fassung): "[Li] Shou-li's ursprünglicher Zuname war Kuang-jen 1421. Am Anfang der Periode Ch'ui­kung (685) änderte er ihn in Shou-li um. Er wurde zum Bibliothekar des Kronprinzen befördert und mit dem Titel eines erblichen Prinzen von Yung 9 1431 belehnt. Damals wurde Chung-tsung nach Fang-Jing 1441 (in Hupei) verschickt. Obwohl Jui-tsung den Thron innehatte. schnitt man ihm jeden Besuch am Hofe ab. Die Sippe der Wu-hou förderte die Pläne seines Sturzes und hatte tiefe Abneigung gegen die Linie seiner Ahnen. \Vegen beleidigen­der Äußerungen des Vaters [der Prinzessin] hatteman überShou·li zusammen mit den Söhnen von Jui-tsung Arrest in seinem Palast in Fang-ling verhängt. Während der ganzen Zeit von über zehn Jahren verließen sie nie ihr Hof­quartier. Erst im ersten Jahr der Periode Sheng-li, als Jui-tsung selbst Kron­prinz wurde (9. Monat 698), belehnte er Shou-li mit [dem Titel eines] Prinzen von Hsiang 1451 (in Honan) und gab ihm die Erlaubnis, seine Residenz zu verlassen. Von allen Söhnen des Jui-tsung wurden insgesamt fünf [mit dem Titel] eines Prinzen zweiten Ranges (chün-wang) belehnt, und zusammen mit Shou-li wohnten sie wieder außerhalb des Palastes. Als im ersten Jahr der Periode Shen-lung (705) Chung-tsung auf dem Thron folgte, beförderte

• D. i. Hsiu-wu hsien [•3a.J in Huai-ch'ing fu (•Sb] (Honan).

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er Shou-li zum zusätzlichen Beamten beim Chef der kaiserlichen HoftafeL In der Mitte der Periode Shen-lung (706) wurde er auf Grund eines kaiser­lichen Vermächtnisses im Laufe seiner Beförderung mit fdem Titel eines] Prinzen von Pin 1461 (in Shensi) belehnt. Der Kaiser verlieh ihm die tatsäch­liche Lehensherrschaft über 500 Familien. Im zweiten Jahr der Periode Ching-yün (711) wurde er unter Beibehaltung des Titels eines Chefs der kaiserlichen Hoftafel zugleich Präfekt von Yu-chou 1471 (in Nord-Hopei). Er wurde zum Generalchef der linken chin-wu Garde und zu dem in der Hauptstadt stationierten Generalprotektor des (uigurischen) Shan-yü beför­dert. Im zweiten Jahr der Periode Hsien-t'ien (713) wurde er in das Amt eines Direktors der öffentlidlen Arbeiten versetzt. Am Beginn der Periode K'ai-yüan (713) hatten die sechs Präfekten von Li [4 ] (in Hopei) , K'uo 1°1 {in Honan), Lung 1501 (in Shensi), Jang 1511 (in Hupei), Chin IG21 (in Shansi} und Hua 1531 (in Honan) keine Berichte an den Kaiser gemacht, und die Berichte über die laufenden und über die wichtigen Angelegenheiten wurden durch­weg von den assistierenden Bezirksbeamten eingereicht. Damals waren die Prinzen von Ning 1541, Shen 1551, Ch' i 1561 Hsieh l5il und Pin alle Präfekten, und alle hatten führende Kollegen für die Aufrechterhaltung der Ordnung aus· erwählt. Ein [gewisser] Yüan Ch'ien-yao 1681, Yüan Chia-tso 1591 und Pan Hao­li 1601 waren alle führende Beamte der Präfektur Pin und gleichzeitig assistie­rende Beamte für die Unterpräfekturen. Shou-li selbst aber hatte nur etwas übrig für Jagd mit Pfeil und Bogen, für Tanz und Musik, für Trinken und Scherzen und ließ es dabei bewenden. Nadl neun Jahren wurden alle Prinzen aufgefordert, in die Hauptstadt zurückzukehren. Shou-li war als P...ngehöriger des äußeren Zweiges zwar Prinz von Pin, doch waren seine Begabung und Kenntnisse zweitrangig und reichten bei weitem nidlt an die der Prinzen von Ch'i und Hsieh heran. Er hatte viele Schmeidller und Günstlinge und hielt sich nidlt an die Sitte. An Söhnen und Töchtern hatte er über sechzig. Die Söhne waren nicht einmal mittelmäßig begabt. Die Töchter wurden wegen der Hinnahme ihres Witwenloses gepriesen. Shou-li blieb bei allem ganz gelassen, sang laut und schlug seine Trommel. Ständig trug ~r die Schuldscheine für einige Tausend Käschsdlnüre mit sich. Zu weilen machte ihm jemand Vorstellungen und sagte: "Sie, mein Prinz, nehmen an Jahren immer mehr zu, und in meiner eigenen Familie sind die Schwierigkeiten sehr zahlreich. Sie sollten doch Nachsicht zeigen!'' Shou-li antwortete : "Habe ich etwa als älterer Bruder des Kaisers keine Angehörigen, für die ich ein kostspieliges Begräbnis zu arrangieren habe?u Als die Prinzen anläßlich eines Banketts im Palast darüber sprachen, brachen sie darob in ein lautes Gelächter aus. Als es einmal Tage lang dicht bewölkt war, erklärte Shou-li den Prinzen: "Es wird sich schon wieder aufklären," und tatsächlich wurde

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es [gleich] wieder heiter. Als zehn Tage lang die Sonne brannte, sagte Shou­li: "Es wird gleich regnen!" Und wirklich fiel ununterbrochen wohltuender Regen. Der Prinz von Ch'i und andere trugen dies dem Kaiser vor und sagten: "Der ältere Bruder von Pin besitzt ein Geheimmittel." Shou-li ant­wortete: "Zur Zeit der Kaiserin [Wu] Tse-t'ien, als man meinen Vater Chang­huai (611 zur Strafe ins Exil geschickt hatte, war ich über zehn Jahre im Palast eingesperrt gewesen. Jedes Jahr erhielt ich laut kaiserlichem Befehl mehr­mals eine Tracht Schläge. Die [noch] sichtbaren Wundmale sind sehr zahl­reich. Vor Regen verspüre ich auf meinem Rücken gleich heftigen Schmerz. Wenn es heiter wird, fühle ich mich gleich etwas besser. Auf Grund dessen weiß ich Bescheid darüber, und mit einem Geheimmittel hat das nichts zu tun." Dabei flossen ihm die Tränen, benetzten sein Obergewand, und auch der Kaiser Hsüan-tsung empfand Mitleid. Im 29. Jahr der Periode K'ai-yüan (741) starb er im Alter von über 70 Jahren."

Das durch Palastarrest eingeengte Leben des Prinzen Shou-li ist kenn­zeichnend für die Willkürherrschaft der Vvu-hou. Nach dem Tod ihres Ge­mahls entriß sie ihrem eigenen Sohn Chung-tsung den Thron (684) und herrschte im Namen dessen jüngeren Bruders bis 705 nahezu uneinge­schränkt, wobei sie die Absicht hatte, an die Stelle des kaiserlichen Ge­schlechts der Li ihre eigene Chou-Sippe zu setzen.

Als einseitige Begünstigerin des Buddhismus fürchtete sie Schwierig­keiten seitens ihrer persönlichen Gegner. Deshalb beauftragte sie noch i. J. 700 einen Gelehrtenausschuß unter dem Dichter LI CHIAO 10 1621 und ihrem Günstling CHANG CH' ,\NG -TSUNG 11 1631, zum Zwecke des Ausgleiches des Bud­dhismus, Konfuzianismus und Taoismus das San-chiao-chu-ying 12 1641, Perlen­schönheiten der drei Lehren, zusammenzustellen.

Bei der Unmöglichkeit, die Nordgrenze zu halten, mußte die Kaiserin i. J. 703 endlich darin einwilligen, der Tochter des Mo-cho [65) der Nordtürken­nach einem von ihm abgewiesenen und dann gefangen gehaltenen Neffen ihrer eigenen Sippe namens Wu Yen-hsiu (osa) -mutmaßlich einen Sohn des Thronfolgers Chung-tsung zum Gemahl zu geben 13.

Im Jahre 705 bestieg dann Chung-tsung wieder den Thron und nahm nach den T'ang-Annalen (PELLIOT p. 13 u. 95) am Anfang d. J. 710 die tibetische Werbung um eine chinesische Prinzessin an 14 •

10 Vgl. unten p. 19. 11 GILES BD 22, Chiu T'ang-shu 78 und Hsin T'ang-shu 104 und 201. 12 Vgl. 0. FRANKE, Geschichte des chinesischen Reiches, III. p. 382. 1S Vgl. 0. FRANKE, Op. cit. li p. 421--423. 14 Es sei hier darauf hingewiesen, daß auf Grund der tibetischen Blue Annals,

übersetzt von G. N. RoERICH, I, Calcutta 1944, p. 40, für den Abschied der Prinzessin vom Kaiser Chung-tsung das Jahr 711 durch das Jahr 712 zu ersetzen wäre, in wel­chem schon (ab VII. Monat 710) der Kaiser Jui-tsung den Thron innehatte. Der be­treffende Passus lautet: "In the year Iron-Female-Dog (lcags-mo-phag 711 a. D.) his younger brother Wi-dzuil (Jui-tsung) was installed on the throne. The Tibetan king sent a ~equest for an Imperial Princess, and in the year Water-Male-Mouse (Chu­pho-byi-ba 712 A. D.) the Kim-sin kofl.-]o (Chin Ch'eng kung-chu) was sent to Tibet."

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Das T'ang-shih lei-yüan, Kap. 53, berichtet darüber in der Einleitung zu den achtzehn Gedichten nach der Geschichte Tibets in den T'ang-Annalen wie folgt:

"Im ersten Monat des vierten Jahres der Periode Ching-lung (710) smick­ten die Tibeter Gesandte, welche Tribute darbrad1ten. Ihre konjgliche Groß­mutter [mit dem Titel] K' o-tun ( qayatun) 1661 hatte ebenfalls den Tsung-o (67)

entsandt, um eine Gemahlin zu erbitten. Der Kaiser Chung-tsung machte die Tochter des Prinzen von Yung, Shou-li, zur Prinzessin von Chin-ch'eng und gab sie ihnen in die Ehe. Die Tibeter schickten [die Gesandten] Shang-tsan­t'u 1681, Hsi-ming-la 1691 und andere, um die Prinzessin einzuholen 15• Der Kaiser schenkte ihr, eingedenk ihrer Jugend, beim Abschied an Brokat und Seide mehrere zehntausend Rollen 16 1701. Verschiedenartige Musikanten folgten ihr, um Musikdarbietungen zu geben. Als am ersten Tag des zweiten Monats (710) die Prinzessin die Reise antrat, befahl der Kaiser dem Befehlshaber der Palastwache der Linken, Yang Chü L711, sowie den Zensoren Cheng Wei­chung 171721 und Chou Li-yung 1731, versehen mit den kaiserlichen Befehls­emblemen, ihr das Schutzgeleit nach Tibet zu geben. Der Kaiser begleitete sie bis nach Ma-wei 18 1741. Bei dieser Ge.1egenheit hatte er Shih-p'ing 19 1751 besucht, wo er ein Abschiedsbankett veranstaltete und die Großwürdenträger und frem­den Gesandten bewirtete. Er beauftragte auserwählte Literaten, Abschieds­gedichte zu verfassen, zu denen Hsü YEN-Po 20 1761 ein Vorwort schrieb. Dabei vergoß der Kaiser Tränen und seufzte laut. Er gewährte e1ne Amnestie in Shih-p'ing, und die zum Tode Verurteilten wurden alte begnadigt. Der Kaiser erließ auch der Bevölkerung für ein Jahr die Abgaben und Frondienste. 1vlan änderte den Namen von Shih-p'ing in Chin-ch'eng 21 um; der Distrikt hieß nun Feng-chih 1771 und die Ortschaft Ch'uang-pieh 1781. Als die Prinzessin in Tibet angelangt war, ließ sie sich eine Feste bauen, um darin zu wohnen. Ferner bat man, das zu Ho-hsi 22 1791 gehörende Gebiet von Chiu-ch'ü 1801 (in Kansu) mit dem Namen T'ang-hsi 1811 [Badeort] zu benennen."

15 Für die obigen Namen geben die T'ang-Annalen (vgl. PELL!OT, op. cit., p. 13, 96 leicht abgeänderte Formen an.

18 Der Text ist hier, wie schon Pelliot p. 96 bemerkt, unsicher überliefert. Die An­gabe zehntausend muß sich auf die Anzahl der geschenkten Rollen beziehen, und offenbar ist zu lesen: [7°1.

17 Chiu T'ang-shu 100 und Hsin T'ang-shu 128. 18 25 Li westlich von Hsing-p'ing hsien l74aJ in Shensi. 1v 15 Li nordwestlich von Hsien-yang l75aJ. 20 Seine Biographie s. unten p. 28. 21 Dies ist ein typisches Beispiel dafür, auf Grund welcher Prinzipien dlinesischc

Ortsnamen umgenannt werden konnten. 22 D. i. das Gebiet um Liang-chou in Kansu; vgl. DE Ro·10uRS, Traite des Fonclion·

naires, II p. 803.

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Das von dem oben erwähnten Yang Chü am Hof erreichte Zugeständnis, das Gebiet von T'ang-hsi den Tibetern zu überlassen, sollte ihm noch große Sorgen bereiten. Denn damit erwarben diese sich wertvolle Weideplätze und einen wichtigen Ausgangspunkt für weitere Einfälle in chinesisches Gebiet. So kam es dahin, daß sich Yang Chü aus Kummer über sein leicht­fertiges und folgenschweres Zugeständnis dem Trunk ergab und schließlich iein Leben durch Gift beendete.

In dieser Zeit der Spannungen zwischen dem jungen tibetischen König und den nach Macht strebenden Adelsfamilien tritt Chin-ch'eng noch einige Male hervor. Zuerst i. J. 729 bei dem Versuch, den Frieden mit dem Kaiser Hsüan-tsung wieder herzustellen; dann wieder i. J. 731, als ihr, auf ihre Bitte hin, trotz mancher Einwände der chinesischen Höflinge, ein Exemplar des Shih-ching, Tso-chuan, Li-chi und Wen-hsüan geschickt wurde. Im Jahre 133 wird ihr noch durch einen kaiserlichen Gesandten Seide überreicht, wo­bei sie den Kaiser bitten läßt, an der tibetischen Grenze nach Ubereinkunft mit ihren Beamten Inschriftensteine zu errichten. Für kurze Zeit herrschte damit zwischen den beiden Völkern Friede. Sie verschied i. J. 739 22a., und Ge­sandte der Tibeter übermittelten die Nachricht von ihrem Tode nach Ch'ang­an. Ihr Schicksal wirft ein bezeichnendes Licht auf die Mittlerrolle, welche solche an ausländische Herrscher verheirateten chinesischen Prinzessinnen spielten.

III

Die Gedichte dieses Zyklus sind achtzeilige Fünfwort-Gedichte und stam­men von siebzehn Verfassern. Darunter sind als Dichter weiter bekannt ge­worden SHEN Ca'üAN-ca'I 1821, CHANG YüEa l831, Su T'ING 1841 und LI CaiAo 23•

Von den übrigen Literaten sind nur wenige Gedichte vorhanden.

Um den Rahmen der Arbeit nicht sehr auszuweiten, sind hier nur einige Biographien aus den T'ang-Annalen übersetzt. Die Angaben über das Leben der übrigen Dichter, sofern diese in GILES Biogr. Dict. fehlen, beruhen auf den einschlägigen Biographien des Ch'üan T'ang-shih von 1707, reed. 1881. Die Ubersetzung hält sich an das T'ang-shih Iei-yüan, Kap. 53, Abtlg. chih­cheng-pu 1851, dodl werden die Abweichungen gegenüber dem späteren Ch'üan T'ang-shih angegeben.

Die ersten siebzehn Gedichte tragen alle die Uberschrift: Zur Erhaltung des Friedens, verfaßt auf kaiserliche Aufforderung anläßlich des Geleits der Prinzessin Chin-ch eng auf ihrer Reise nach Tibet. Nur der Titel des letzten lautet: Zum Geleit der Prinzessin Chin-ch'eng nach Tibet, wobei ihr Exzel­lenz Cheng Wei-chung folgte.

Ha So nadl den tibetisdlen Königsan.nalen; vgl. P. DEMIEVILLE, op. cit., p. 9 unten. PELUOT, op. cit., p. 27 oben und 105 oben, gibt dafür das Jahr 741 an, das sich indessen auf ihre Beerdigung bezieht.

21 Ihre Gedidlte s. unten p. 19, 23, 32, 33, 35.

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1. WEI YüAN-TAN [SII]

Um die fernen Länder zu befrieden und die Sitten der Barbaren zu heben,

haben wir der Vermählung zugestimmt und werden so günstige Zeiten für China herbeiführen.

Mit militärischem Gepränge, mit Flaggen und kaiserlichen Vollmachten wird der Zug geleitet,

und im Auftrag der Regierung werden die mit Brokat geschmückten Wagen übergeben.

Bei den Liedern der Laute spürt [die Prinzessin] Trauer über die weite Entfernung,

der Klang der Flöte weckt die Sehnsumt nach dem kaiserlichen Palast. Möchte nur der Mond im Westen von Han 24 , so smön

[wie in der Hauptstadt], in seinem runden Glanz sim dieser edlen Dame nähern.

Die Biographie von Wei Yüan-tan im Hsin T'ang-shu 202 lautet: Wei Yüan-tan stammte aus dem zur Hauptstadt gehörigen Kreis Wan-nien 1881.

Sein Großvater, ein [gewisser Wei] Ch'eng 18"1, war Kanzleimet am Hof des Prinzen von Yüeh 25 1901 (in Kiangsu) und hatte eine Schrift, betitelt Nü chieh 1911, Ermahnung an die Frauen, verfaßt, die zu seiner Zeit verbreitet war. Zum chin-shih promoviert, war er Anwärter auf die Stellung eines Chefs des Personalbüros von Tung-a 1921 (in Shantung). Dann wurde er zum Zensor am Linken Hof des Zensorats [für die Provinzen] befördert. Versd1wägerl mit Chang I-mih 26 1931, wurde er nach dem Sturz von I-chih zum Chef des Per­sonalbüros von Kan-i 1941 (in Kuangsi) degradiert. Wider Erwarten wurde er zum Empfangsmet für die ausländischen Gesandten berufen. Dann wurde er zum Sekretär am kaiserlichen Großsekretariat befördert. Sein Onkel mütter­licherseits, ein gewisser Lu Sung 1951, war mit einer jüngeren Schwester der Kaiserin Wei 1961 vermählt. Daher wurde [Wei] Yüan-tan mit ihrer Unter­stützung wieder befördert.

2. LI CHIAO (644-713, GILES, BD 1106, Chiu T'ang-shu 76 und Hsin T'ang­shu 123) Der Kaiser der Han befriedete die Westbarbaren,

u Das Ch'üan T'ang-shih li, fol. 60 a liest hsi-hai 1871 ,d. h. "am westlid1en Meer", Kukunor-Gebiet.

25 Dieser war ein Sohn des Kaisers T'ai-tsung, mit dem persönlichen Namen Cheng !90aJ, welcher als Generalgouverneur in Yang-chou [P<IbJ, im Kiangsu. residierte. Vgl. seine Biographie im Chiu T'ang-shu 76.

21 GILEs BD 72, Chiu T'ang-shu 78 und Hsin T'ang-shu 104.

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und auf kaiserliches Geheiß entsandte man brokatgeschmückte Wagen. W ieder will man das Spiel der Weberin spielen 27 1971 und die Prinzessin mit einem Mann aus den fernen Westländern [97aJ

verheiraten. In ihren Melodien klagt sie beim "Mond über den Grenzbergen" 28,

ihr Puder schwindet im Staub der Wege dahin. Was sie vermißt, sind die üppigen Pflaumenbäume, denn sie begegnet nur kleinen Ulmen im Frühling.

3. Hsü CHlEN (98} (659-729, GILES BD 763 und Chiu r·ang-shu 102) Von der Milchstraße steigt die We berin herab 29 [t 91

und begibt sich mit Wagen und Pferden zu den fremden Tibetern. Die in den Schatullen verwahrten (prächtigen) Liedtexte trifft

[die Prinzessin] ohne Schwierigkeit, aber die Melodien, welche [die Reiter] zu Pferde singen,

bringen sie ohne Sinn durcheinander. Uber Pässe und Grenzfesten bewegen sich die purpurnen

[Sänften]-Vorhänge, in Wind und Staub leudlten 30 11001 die mit Brokat geschmückten

Wagen auf. Bei Flötenklang ziehen sie Tag für Tag ferner, in endloser Weite erblicken sie die Quellen des Gelben Flusses.

4. LI SHIH 11011 Gleichsam wie von der weiten Milchstraße

folgt [die Prinzessin] der Einladung aus der Ferne, in das Ch' ing-hai (Kukunor)-[Gebiet]

begibt sie sich zur Heirat [aus Gründen] des Staatswohls. Beim Mond dämmert der Tag, während sie sich der Grenze nähert, der Frühling zeigt sich in Blüten, während sie das Lung 31 11021-Gebirge

durchzieht. Bei ihrem Singen blickt die Prinzessin kummervoll zurück

auf die Kraniche,

!7 Anspielung auf die bekannte Sage, nach der in den Sternbildern Wega und Aquila eine Weberin und ein Hirt gesehen wurden, die sich, durch die unendliche Weite der Milchstraße getrennt, nur einmal im Jahre, am siebten Tag des siebten Monats, treffen durften.

28 Die Gedichte mit der Oberschrift Kuan-shan-y üeh drücken den Schmerz über die Trennung vom eigentlichen China aus. Im Yüeh-fu shih-chi [~bJ, des Kuo MA.o­ca' I EN 197rl, aus der Sung-Zeit, werden in Kap. 23 unter diesem Titel vierundzwanzig Gedichte angeführt.

29 bezeichnet einerseits die Enkelin des Kaisers und zugleich das Sternbild der Weberin.

30 Das Ch'üan T'ang-shih IV, fol. 66 a liest "verdunkeln" (11l0J. 31 Grenzgebirge von Shensi im Westen.

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doch die kaiserliche Politik legt Wert darauf, den Menschen Frieden zu bringen.

Indessen ziehen 32 11031 die kostbaren Flöten von dannen, und voller Kummer gedenken wir Würdenträger der brokatgeschmück­

ten Wagen.

Die Biographif.! von Li Shih im Chiu T'ang-shu, 190 lautet: Li Shih stammte aus Wan-nien im Yung-dlou 11041 (NW von Ch'ang-an). In der Periode Ching-lung (707-170) wurde er Hauptsekretär im kaiserlichen Großsekre­tariat Unerwartet beförderte man ihn zum Vizepräsidenten des Ministeriums für Offentliehe Arbeiten. Zur Zeit des Kaisers Jui-tsung (710-712) wurde der taostisdle Priester Ssu-ma Ch' eng-eheng 33 11051 von T'ien-t' ai 11061 (in Chekiang) in die Hauptstadt gerufen. Als er zurückkehren wollte, widmete ihm Li Shih ein Abschiedsgedicht, in dem der Ausdruck seiner edlen Gedanken und seine Worte ganz wundervoll waren. Unter den Hofgelehrten der damaligen Zeit gab es keinen, welcher dazu nicht Verse im gleichen Reim verfaßt hätte, und es waren insgesamt über dreihundert Personen. Hsü YEN-Po stellte die Gedichte zusammen, versah sie mit Vorwort und benannte die Sammlung Po-yün chi, Sammlung der weißen Wolken. Sie waren zu seiner Zeit sehr verbreitet. Danach starb er.

Die etwas ausführlichere Biographie im Hsin T'ang-shu, 202, lautet: Li Shih mit dem Mannesnamen Tzu-chih 11071 stammte aus Wan-nien im hauptstfidti­schen Bezirk. Zum chin-shih promoviert, wurde er wieder nach I-shih 11081 (Südwest-Shansi) als Chef der Personalabteilung befördert Als die Kaiserin Wu das Werk San-chiao chu-ying zusammenstellen lassen wollte, ernannte sie Li Chiao und Chang Ch' ang-tsung zu kommissarischen Leitern, welche Gelehrte für die Kompilation auswählen sollten. Dabei befanden sidl unter den Auserwählten Li Shih mit Wang Wu-ching 110111, Yin Yüan-k'ai 11101, Fu Chia-mu 3411111, Sung Chih-wen 35 11121, Shen Ch'üan-ch'i 36, Yen Ch'ao-yin 37 11131, und Liu Yün-chi38 111·11. Nachdem das Werk vollendet war, wurde Li Shih als HUfssekretär an das Finanzministerium versetzt. Unerwartet wurde er gleichzeitig zum Kompilator am Kaiserlichen Geschiehtsamt ernannt.

Am Anfang der Periode Ching-lung (707) wurde er weiter zum Professor an der Akademie Hsiu-wen-kuan 11151 befördert. Zur Zeit des Kaisers Jui-

32 Unser Text liest ch'u [t03J, verweilen. Idl ziehe die Lesart des Ch'üan T'ang-shih II, fol. 61 a, ch'ü, fortgehen, vor.

33 vgl. Chiu T'ang-shu 192, Hsin T'ang-shu 196 und 0. FRANKE, op. cit., III, p. 591. 34 Biographien in: Chiu T'ang-shu 190, Hsin T'ang-shu 107; Chiu I 'ang-shu 190,

Hsin T'ang-shu 202; Chiu T'ang-shu 190, Hsin T'ang-shu 202. 35 GILEs BD 1829, Chiu T'ang-shu 190 b und Hsin T'ang-shu 202. 36 Vgl. unten p. 18. 37 V gl. unten p. 24. 38 Chiu T'ang-shu 190b und Hsin T'ang-shu 202.

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tsung (710--712) war er Vermittler der kaiserlichen Befehle an der Palast­halle Hsüan-kuang-ko 11181 und wurde abermals zum Vizepräsidenten des Ministeriums für Offentliehe Arbeiten befördert. Er starb im 49. Lebensjahr. Man verlieh ihm die posthumen Ehrentitel eines Präfekten von Pei-chou 11171

(in Hopei) .

5. CHAO YEN-CHAO 11181

Die Regierungsmaßnahmen der Kaiserin Wu-hou waren weitwirkend, die Ränke der auf Umsturz sinnenden Beamten zahlreich. Bei der Annahme der Unterwerfung befolgte man wieder die Politik

der Han-Kaiser, man errichtete Absteigquartiere und gab seine Zustimmung zur

[ehelichen] Vereinigung mit den Westbarbaren. Nun werden die Sitten an den Grenzen der Wu-sun gehoben, und ein neuer Frühling wird am Chi-shih Fluß 39 11191 wieder erblühen. Jetzt, wo die mit sechs Pferden bespannten kaiserlichen Wagen zum

Abschiedsgelage hinausziehen, möchte doch ein Kranichpaar seinen Gesang anstimmen.

Die Biographie im Ch'üan T'ang-shih, IV, 59 a (vgl. auch Chiu T'ang-shu 92 und Hsin T'ang-shu 123) lautet: Chao Yen-chao, mit dem Mannesnamen Huan-jan 11201, stammte aus Chang-yeh 11211 in Kan-chou (Kansu). In seiner Jugend übertraf er die Tüchtigsten, und seine Begabung war ganz vorzüg­lich. Nachdem er den chin-shih-Grad erreicht hatte, wurde er zum Personal­chef in Nan-pu 11221 (Szechuan) ernannt. Im Laufe der Zeit wurde er Zensor für die Provinzen am Linken Tribunal. In der Periode Ching-lung (707-710) des Kaisers Chung-tsung wurde er im weiteren Verlauf zum Vizepräsidenten des kaiserlichen Großsekretariats und der kaiserlichen Kanzlei befördert. Mit der Thronbesteigung von Jui-tsung (710) verließ er die Hauptstadt als Präfekt für Sung-chou 11231 (in Szechuan). Dann kam er wieder als Vize­präsident des Beamtenministeriums zurück. Man beförderte ihn zum Präsi­denten des Justizministeriums und belehnte ihn mit dem Herzogtum Keng­kuo 11241 (Shansi). Danach wurde er zum Hilfsmagistrat in Chiang-chou 11251 (Hupei) degradiert, wo er starb. Er verfaßte einen Band Gedichte.

6. T' ANG YÜAN-CHE (126)

Die kaiserliche Huld kehrte sich liebevoll den Untertanen zu, man trennte sich von der Teuren, die in der Ferne aus politischen

Erwägungen eine Ehe eingeht.

11 Das Gebiet, wo der Huangho das eigentliche China betritt.

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Die junge Dame zieht bei Wind und Wetter durch das Tui 4° 11271 Gebirge, so wie Ch'ang 0 41l1281 bei der Flucht auf den Mond [ihre Heimat] Ch'in

verließ. Während kaiserliche Flöten[spieler] den goldbeschrifteten Spruchtafeln

entgegenschrei ten, geleiten Abschiedslieder die mit Brokat geschmückten Wagen. Wie soll [die Prinzessin] die Pracht der Pfirsich- und Pflaumenbäume

ertragen können, wenn sie in den Frühling am Hofe der Barbaren umzieht.

Das Ch'üan T'ang-shih III, 60b berichtet über diesen Did:lter nur: T'ang Yüan-che lebte zur Zeit von Chung-tsung (705-710). Nur dieses eine Gedicht [ist von ihm überliefert].

7. SHEN Ca'üAN-CHI Vergoldete Spruchtafeln hängen zahlreich in den kaiserlichen

Sei tengemäd:lern, die Milchstraße zieht sich über die kaiserlichen Palasthallen hin. Wie kann man es dulden, daß eine kaiserliche Prinzessin wiederum Gattin eines Wu-sun[-Herrschers] wird? Die Edle geht dahin und besingt den Kummer in ihrem Herzen, die Perle nimmt Abschied und erkennt die kaiserliche Gnade an. Die Westbarbaren sind zwar nid:lt unserer Art, aber der erlauchte Herrscher bewirkt dadurch das Wohl des Staats.

Die Biographie im Chiu T'ang-shu 190b lautet: Shen Ch'üan-ch'i stammte aus Nei-huang 112111 in Hsiang-chou 11301 (Honan). In der Periode Ch'ang-an (701-704) wurde er zum chin-shih befördert. Im weiteren Verlauf wurde er zum Kammerherrn für Audienzangelegenheiten ernannt und nahm an der Redaktion des San-chiao chu-ying teil 42• [Shen] Ch'üan-ch'i war tüdltig im Verfassen von literarisd:len Arbeiten und zeichnete sich besonders in der Abfassung von Gedichten in Versen zu sieben Worten at:s. Gleidlb~Crühmt

mit Sung Chih-wen 43, bezeichneten die Zeitgenossen sie [einfach} als Shen und Sung. Dann wurde er wieder zum HUfssekretär des Amtes für die Prüfung der Verdienste befördert. Wegen Anschuldigung der Bestechlichkeit wurde er nach Ling-piao 11311 (hier Nordannam) verbannt. In der Periode Shen-lung (705-706) wurde er zum Sekretär für die Kaiserlichen Tagebücher befördert und war außerdem noch Professor an der Akademie Hsiu-wen­kuan. In der Folge durchlief er die Stellen eines Hauptsekretärs des kaiser­lichen Großsekretariats und eines Generalintendanten des Kronprinzen. Am

40 Westlieb des Lung-Gebirges im Kansu. u Nebenfrau eines sagenhaften Prinzen und Bogensdlützen, die ihrem Gatten die

Arznei der Unsterblichkeit raubte und in den Mond flüchtete, wo sie in eine Kröte verwandelt wurde.

" Vgl. Anm. 12. u V gl. Anm. 35.

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Anfang der Periode K'ai-yüan (714) starb er. Es gibt von ihm eine literarische Sammlung in zehn chüan. Der jüngere Bruder [Shen] Ch'üan-chiao 11321 und dessen Söhne waren durch ihre literarischen Arbeiten berühmt.

Das ausführlichere Hsin T'ang-shu, 202, berichtet: Shen Ch'üan-ch'i, mit dem Mannesnamen Yün-ch'ing 11331, stammte aus Nei-huang in Hsiang-chou. Nachdem er den Grad eines chin-shih erreicht hatte, wurde er vom Amt eines Vorstehers der Musikgruppe [am kaiserlichen Opferamt] im weiteren Verlaufe zum Hauptsekretär der kaiserlichen Kanzlei befördert. Bei der Uberprüfung der Verdienste [von Beamten] hatte er Bestechungsgelder an­genommen. Die Untersuchung darüber war noch nicht abgeschlossen, da er­eignete sich der Sturz von Chang I-chih 44• Daraufhin wurde er weit in die Ferne hin nach Huan-chou 11341 (Nord-Annam) verbannt. Nach kurzer Zeit wurde er zum Verwaltungssekretär in T'ai-chou 11351 (Chekiang) ernannt. Nochdem sein Fall nochmals überprüft worden war, erlangte er eine kaiser­liche Audienz. Er wurde zum Sekretär für die kaiserlichen Tagebücher befördert, und gleichzeitig war er Professor an der Akademie Hsiu-wen-kuan. Nachdem er an einem kaiserlichen Bankett teilgenommen hatte, befahl der Kaiser den Professoren und anderen, nach der hui-po 45 11361 -\..Y eise zu tanzen. Als [Shen] Ch'üan-ch'i witzige Bemerkungen machte, um den Kaiser zu er­heitern, beschenkte dieser ihn nach seiner Heimkehr mit Elfenbein und Purpurseide. Dann durchlief er die Posten eines Hauptsekretärs des kaiser­lichen Großsekretariats und eines Vizegeneralintendanten [am Hofe] des Kronprinzen. Er starb am Anfang der Periode K'ai-yüan (714). Seine jünge­ren Brüder [Shen] Ch'üan-chiao und [Shen] Ch'üan-yü 11371 besaßen auch literarisches Talent, doch erreichten sie nicht [Shen] Ch'üan-ch'i.

8. YEN CH'Ao-YIN

Der [tibetische] Schwiegersohn und der [kaiserliche] Onkel legen Wert auf ein durch Verwandtschaftsbande verbundenes Land,

Fürst und Minister zeigen sich gegenüber Gebieten, wo Gerechtigkeit herrscht, großmütig.

Wieder ist man daran, eine edle Prinzessin an den König der Tibeter zu verheiraten. Die kaiserlichen Insignien werden durch Berge und

[Wildwasser]schluchten 47 11381 verdunkelt, beim Klang der P'i-p'a ist der Weg noch lang. Sie wendet ihren Blick ehrfurchtsvoll nach dem Lande der Eltern, wo im Osten die Sonne aufgeht.

44 Vgl. Anm. 26. 45 Lied zu sechs Worten aus der Zeit des Kaisers Chung-tsung. '

8 Vgl. die Fassung im Chiu T'ang-shu oben. 47 Das Ch'üan T'ang-shih III, fol. 59b liest shan ho [ti&J

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Die Biographie im Chiu T'ang-shu, 190b, lautet: Yen Ch·ao-yin stammte aus Luan-ch'eng (tSGJ in Chao-chou [t.J.OJ (Hopei). Schon in seiner Jugend war er zusammen mit seinem älteren Bruder Ching-chi 11411 und dem jüngeren Bruder Hsien-chou 11421 gleichberühmt. Obwohl die Aufsätze [Yen) Ch'ao­yin's im Stil nidlt besonders gewählt waren, war seine Geschicklichkeit im Schriftstellern doch ganz außerordentlidl, und er wurde von seinen Zeit­genossen gepriesen. Im weiteren Verlauf zum Hauptsekre tär der kaiser­lichen Kanzlei befördert, nahm er an der Redigierung des San-chiao chu-ying teil. Was dabei Chang I-chih und die anderen an Abschnitten verfaßten, war zehnmal mehr, denn es war so, daß [Yen] Ch'ao-yin und Sung Chih-wen heimlidl für sie den Text aufgesetzt hatten. Im zweiten Jahre Sheng-li (699) war die Kaiserin [Wu] Tse-t'ien krank geworden und befahl [Yen) Ch'ao-yin, für ihre Genesung zum Shao-shih-shan 11431 (in Honan) zu gehen und für sie zu beten. Liebedienernd versuchte sich [Yen] Ch'ao-yin bei der Kaiserin einzu­schmeicheln; er wolle sich selbst für sie als Opfer darbringen, und so bat er, an Stelle der Kaiserin das Leiden auf sich zu nehmen. Als sie sich gerade auf dem Wege zur Besserung befand, beschenkte sie ihn mit hundert Ballen feiner und geblümter Seide sowie mit zehn Stück goldener und silberner Gefäße. Unerwartet wurde er als Vizedirektor an die [kaiserliche Biblio­thek] Lin-t'ai 11441 versetzt. Als [Chang] I-chih enthauptet wurde, versetzte man ihn strafweise in das Ling-wai l145l-Gebiet (nach Kuangtung) . In der Folgezeit wurde er an den Hof zurückgerufen. In der Periode Hsien-t'ien (712-13) wurde er wieder Vizedirektor der kaiserlichen Bibliothek. Da er dann wieder in Staatsaffären verwickelt gewesen war, degradierte man ihn zum beigeordneten Beamten bei der Verwaltung von T'ung-chou 11461 (in Szechuan). Er starb im Amte.

Als Yen Ch' ao-yin das San-chiao chu-ying redigierte, waren der Libator an der [Akademie] Ch'eng-chün 11471, Li Chiao, zusammen mit Chang Ch'ang­tsung 48 auch Redaktoren. Man versammelte aus dem ganzen Reich sämtliche literarischen Persönlichkeiten und machte sie zu Professoren. Unter denen, welche an der Anordnung des Werkes teilnahmen, waren auch Wang \Vu­ching, Li Shih und Yin Yüan-k'ai 49, die alle zu ihren Zeiten berühmt waren. Für alle übrigen, welche historische Bedeutung haben, sehe man ihre eigenen Biographien.

Die etwas kürzere Biographie im H sin T' ang-shu 202 bringt folgendes: Yen Ch'ao-yin, mit dem Mannesnamen Yu-ch'ien11481, stammte aus Luan­ch'eng im Chao-chou (Hopei). Als er jung war, war er mit dem älteren Bruder Ching-chi und Hsien-chou gleichberühmt Dann bestand er das chin-

48 sie oben Anm. 11. 41 V gl. Anm. 34.

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shih-Examen. Das Prüfungsthema hieß: Hsiao t'i lien jangl1481, Liebe zu den Eltern und jüngeren Brüdern, Ehrlichkeit und Höflichkeit. Er wurde zusätz­licher Chef des Personalbüros von Yang-wu 50 l1501. Als Chung-tsung nodl Kronprinz war, genoß Yen Ch'ao-yin auf Grund seiner Stellung als Kammerherr dessen Gunst. Von Natur humorvoll veranlagt, führte er in seinen Sdlriften eine scharfe Zunge, und die Kaiserin Wu hatte ihre Freude an ihnen. Im weiteren Verlaufe wurde er zum Hauptsekretär der kaiser­lichen Kanzlei befördert. Als die Kaiserin krank wurde, befahl sie ihm, zum Shao-shih-Berg zu gehen, um Segen zu erflehen. Darauf wusch und badete er sich, warf sieh vor den OpfersChüsseln nieder und bradtte ein Tieropfer dar. Er bat, für die Kaiserin die Krankheit auf sidt zu nehmen, und als er zurückgekehrt war, beriChtete er ihr darüber. Als die Kaiserin nun wirklich genesen war, empfing sie ihn in feierlidter Audienz und belobte und be­schenkte ihn. Seine Gabe zu schmeicheln war so groß!

Am Anfang der Periode Ching-lung (707) kehrte er im Zuge einer kaiser­lichen Amnestie von Yai-ehou l151 l(in Kuangtung) an den Hof zurück. Im weiteren Verlaufe wurde er zum HUfssekretär des Redaktionsamtes ver­setzt. In der Periode Hsien-t'ien (712-13) wurde er Vizepräsident der kaiser­lichen Bibliothek, wo er sich etwas zuschulden kommen ließ. Dann degra­dierte man ihn zum beigeordneten Beamten in T'ung-chou (Szedluan), wo er starb.

9. CHENG YIN {U!)

Sie wird die Frau eines Westbarbaren, dessen Hof in der Ferne liegt, in der Befriedung durdl Heirat sind die chinesischen Sitten

[den Fremden] überlegen. Während der Klang der Rohrpfeifen über die Grenzwälle zu den

Barbaren hinausdringt, kehrt sie bei Flötenliedern den Türmen von Ch'in (Shensi) den Rücken. Die Prinzessin trauert den zurückfliegenden Kranichen nadl, und die in die Ferne Ziehenden sind über die mit Purpur behängten

[und immer weiter eilenden] Rosse ungehalten. Das Mitgefühl des Kaisers wendet sich den Myriaden

[seiner Untertanen] zu, und beim Gedanken an die Trennung sdlaut er huldvoll herab

auf die neugewonnenen Freunde.

Die T'ang-Annalen enthalten keine Biographie dieses Autors. Die im Ch'üan T'ang-shih, IV, fol. 64 a, enthaltene lautet: Cheng Yin, mit dem Mannesnamen Wen-ching l1531, stammte aus T'ang-chou (114], (in Hupei). Im

11 Bezirk an der Grenze zwischen Honan und Hopei.

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siebzehnten Lebensjahr wurde er zum chin-shih promoviert. Zur Zeit der Kaiserin Wu-tse-t'ien empfahlen ihn die Brüder des Chang 1-c:hih als Zensor am Hof für die Palastangelegenheiten. Nach dem Sturz des Chang 1-chih wurde er zum Chef des Steuerbüros von Hsüan-chou 11551 (in Anhui) degra­diert. Bald darauf schloß er sich jedoch Wu San-szu 51 11561 an. Im weiteren Verlaufe wurde er zum Vizepräsidenten des Innenministeriums befördert. Als er später an einem Komplott des Prinzen von Ch'iao namens Li-Ch'ung­fu [157] teilgenommen hatte, wurde er enthauptet. [Er hinterließ} ein chüan Gedichte.

10. Wu P'mc-1 11581 Durch die Ausbreitung unserer Kultur herrscht Ruhe in den

drei Grenzgebieten, in allen Wohnstätten des ganzen Reiches waltet Friede. Man benutzt die Liebe einer [kaiserlichen] Tochter und trägt durch sie zur Freude in den [Grenz}-Gegenden bei. Die Absic:hten des Kaisers schweben vom Palasttor herab in

Schriftstücken mit dunklen Umschlägen, die geniengleiche Prinzessin steigt zu den Pai-lan 52 11591-Tibetern hinab. In der Abendsonne geleiten sie die Dächer [der Wagen} bis zum Unter­

gang, die heimziehenden Reiter bringen ihre tönenden Glöckchen in Bewegung.

Seine Biographie im Ch'üan T'ang-shih, IV, fol. 58a-b (vgl. dazu Hsin T'ang-shu 119) lautet: Wu P'ing-i trug den persönlichen Namen Ch'e 11601 und gebrauchte den Mannesnamen Hsing 11811. Er war der Sohn des Prinzen zwei­ten Grades von Ying-ch'uan 111121, namens WuTsai-te 11631, aus der Sippe der Kaiserin Wu, von umfassendem Wissen und sehr bewandert im Ch'un-ch'iu. Solange die Kaiserin Vvu noch am Leben war, fürchtete er Unheil und nahm an den Staatsgeschäften nicht teil. Er zog sidl in das Sung-Gebirge 118'1 (in Honan) zurück, wo er die buddhistisdle Lehre pflegte. Mehrmals wieder an den Hof berufen, folgte er der Aufforderung nidlt. Als Chung-tsung wieder den Thron bestieg (705), war [Wu} P'ing-i in Trauer wegen des Todes der Mutter. [Der Kaiser] drängte ihn, als Sekretär zur Führung der kaiserlieben Tagebücher wieder an den Hof zu kommen. [Wu P'ing-i] bat, die dreijährige Trauerzeit beenden zu dürfen, doch wurde ihm dies nicht erlaubt. Im zwei­ten Jahr der Periode Ching-lung (708) wurde er gleichzeitig zum zusätzlichen Professor an der Akademie Hsiu-wen-kuan und zum Hilfssekretär [im Amt]

11 Vgl. GILES BD 2343, Chiu T'ang-shu 183, Hsin T'ang-shu 206 und 0. FBA~n. op. cit., III, 567 a.

11 Ein Zweig der Tibeter.

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für die Uberprüfung der Verdienste [von Beamten] befördert. Obwohl er an Banketten und Belustigungen teilnahm, pflegte er in seinen Gedidlten [vor zu großer Ausgelassenheit] zu warnen. Am Beginn (der Regierung) des [Kaisers] Ming-huang (712) wurde er zum Kommissar für zivile Sonderauf­gaben [an der Präfekturverwaltung] von Su-chou degradiert und dann als Vizepräsident nach Chin-t'ang !1651 (in Kiangsu) versetzt. Obwohl nun sein Name verunglimpft war, blieb er doch ungebrochen. Am Ende der Periode K'ai-yüan (742) starb er. Ein chüan Gedichte [ist von ihm vorhanden].

11. Hsü YEN-Po

Hinter Phönixvorhängen klagen die Weisen der FJöten, in den Frauengemächern gedenkt man sehnsuchtsvoll der

hochgeschätzten [Prinzessin]. Am Hof der Tibeter, in weiter Ferne, erbaut man ihr eine Residenz, denn nach den Plänen des Kaisers legt man Wert auf Frieden durch

Verschwägerung. Die Sterne kreisen, und es wird dunkel mil der aufsteigenden

Milchstraße, die Vegetation ist anders geworden im Frühling für die Edle. Im Herzen ist der Kaiser traurig über ihren Abschied in die Ferne, er hält auf dem für ihn freigemachten Weg und blickt nach dem fernen

Staub des Geleits.

Die Biographie im Hsin-T'ang-shu 114 (ähnliche Fassung im Chiu T'ang­shu 94) lautet: Hsü Yen-po stammte aus Hsia-ch'iu [1661, in der Präfektur Yen­chou !1671 (in Shantung). Sein Zuname war Hung-i [1681, sein Mannesname Hsienl1611l. Mit sieben Jahren konnte er Aufsätze schreiben. Er baute sich am Fuß des T'ai-hang-shanl170l ein Haus. Als Hsieh Yüan-ch' ao f 3 [171l kaiserlicher Kommissar für die Befriedung von Hopei war, wies er in einer Eingabe auf dessen Fähigkeit hin. Bei der kaiserlichen Prüfung gehörte er zu den Besten. Er wurde zum Chef des Personalbüros von Yung-shou !1721 (in Shensi) ernannt und dann zum Verwalter des Truppenamts in P'u-chou 11781 (in Shansi). Zu jener Zeit verstand ein [gewisser] Wei Hao [1741, Sekretär im Finanzamt, Entscheidungen gut zu treffen, ein (gewisser] Li Hsüan l175l, Büro­leiter im Arbeitsamt, war ein guter Kalligraph, und [Hsü) Yen-po war ein guter Schriftsteller. Damals nannte man sie "Die drei hervorragendsten Talente in Ho-tung !1761" (Shansi). Zum HUfssekretär der militärischen Regio­nalbehörde versetzt, hatte er die Ehre, den Kaiser Chung-tsung in Fang-

53 Chiu T'ang-shu 73 und Hsin T'ang-shu 98.

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chou 11771 (Hupei) zu bewillkommnen und wurde danach zum Hauptsekretär der kaiserlichen Kanzlei befördert. Als die Kaiserin Wu das San-chiao chu­ying zusammenstellen ließ, wählte sie die fähigsten Literaten aus, und bei dieser Auslese im gesamten Reiche standen [Hsü] Yen-po und Li Chiao an erster Stelle.

Nachdem er zum Chef des kaiserlichen Hausministeriums versetzt worden war, ging er als Präfekt von Chi-chou 11761 (Tsinanfu} hinaus. Als der Kaiser [Chung-tsung] wieder den Thron bestieg, wurde er als Vizepräsident an das Opferamt versetzt. Wegen seiner Verdienste um die Abfassung der Wahr­haftigen Aufzeichnungen für die Kaiserin Wu, wurde er mit dem Titel eines Grafen von Kao-p'ing 11791 (in Shansi) belehnt. Als Präfekt von Wei-chou 11 o)

(in Honan} wurde über seine gute Verwaltung berichtet, und daraufhin wurde er in einem vom Kaiser untersiegelten Schreiben wegen seiner Verdienste belobigt und nach P'u-chou versetzt. Als er im hauptstädtischen Bezirk an­läßlich des Himmelsopfers eine Ode zum Vortrag am Himmelsaltar ein­gereicht hatte, deren Worte sehr gewählt waren, wurde er zum Professor an der Akademie Hsiu-wen-kuan und zum Vizepräsidenten des Ministeriums für Offentliehe Arbeiten befördert. In seiner Laufbahn kam er bis zum Er­zieher des Kronprinzen. Krankheitshalber bat er dann um seinen Abschied, den man ihm gewährte. Im zweiten Jahre (714} der PeriodeK'ai-yüan starb er.

[Hsü] Yen-po hatte sich sorgend seiner verwitweten Schwd.gerin [des älte­ren Bruders] angenommen und kümmerte sich liebevoll um alle se1ne Neffen und Nichten so wie um seine eigenen Kinder. Er war literarisch mehrere Regierungsperioden hindurch führend tätig. In der Folge wurde seine Schreibweise angestrebt und eng nachgeahmt. Der Stil, den er in seinem Alter schrieb, war ziemlich eigenwillig und herb, doch zu seiner Zeit un­erreicht. Als einst zur Zeit der Kaiserin Wu die große Verfolgung autkam, waren die Prinzen und Herzöge, die Minister und hohen Beamten, die wegen ihrer freien Worte von ungerechten Beamten in den Tod getrieben wurden, kaum zu zählen. [Aus diesem Anlaß] hatte [Hsü] Yen-po das Shu-chi-lun [liHI,

Erörterung über Handlungsmotive, verfaßt, worin er darlegte: "Die Worte sind der Ansatzpunkt für ein gutes Wirken, der Regent für die Durchführung [von Taten], die Anregung für ein [zu erreichendes] Ziel und für die Formung der Persönlichkeit." Wenn die inneren Handlungsmotive eines chün-tzu akti­viert werden, dann entsteht eine Reaktion bei den Menschen, die sich im Er­folg oder Mißerfolg äußert. Er kann sich dabei Verdienste erwerben oder scheitern. Mißgeschick und Glück, Ehre und Schande sind in gleidler Weise [an Worte] gebunden. Wenn er imstande ist, seine Vorhaben sorgfältig zu überdenken, und entspredlend seinen eingehenden Uberlegungen handelt, stets den ridltigen Umgang für sich auserwählt und danadl [seine Angelegen­heiten mit solchen Männern] diskutiert, woher hätte er dann Anlaß zu Reue und Bedauern, und woher hätte er dann Grund zum Aufkommenlassen von Groll und Haß? und erst, wenn er soweit gekommen ist, dann sollte er reden." Damit wollte er seine Zeitgenossen warnen.

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12. Ts'm Sam l18t1 Daß man sich die Westbarbaren geneigt madlte, war sdlon in der Politik

früherer Zeiten vorgesehen, eine (kaiserliche] Tochter an Auswärtige zu verehelidlen, dafür hatte

man schon seit alters her Heiraten 53• l182aJ eingeridltet. Bei Flöten und Trommeln war sie traurig darüber, von ihren Angehörigen

Abschied zu nehmen, mit Bannern und Wimpeln ssb l182b1 verließ sie die Grenze voller Kummer. Noch fast ein Kind, ist sie im Herzen voller Sehnsudlt, selbst in den fernen Gegenden möge ihr die kaiserlidle Gnade erhalten

bleiben. Obwohl niedergeschlagen durch das Vorgehen der Politik treibenden

Minister, fühlt sie sidl nadl wie vor belohnt durdl die Trauer des Kaisers.

Die Biographie im Ch'üan T'ang-shih, III fol. 29a- vgl. auch Hsin T'ang­shu 99 - lautet: Ts'ui Shih stammte aus Ting-chou l1831 im Kreise Ch'eng­an l184J (in Szechuan). Zum chin-shih promoviert, wurde er im weiteren Ver­laufe zum tso-pu-chüeh 114 , Linken kaiserlichen Mentor, befördert. Er nahm teil an der Bearbeitung des San-chiao chu-ying. Er hatte sich an Wu San-ssu und an (die Hofdame] Shang-Kuan Chao-jung 55 l1851 angeschlossen. Vom Amt eines HUfssekretärs für die Uberprüfung der Verdienste der Beamten wurde er schnell Hauptsekretär des kaiserlichen Großsekretariats und der kaiser­lidlen Kanzlei. Nachdem er als Zensor einen Fall untersudlt und darüber berichtet hatte, wurde er zum Chef der Miliztruppe von Chiang-dtou degra· diert. Da die Prinzessin An-lo 56 l1861 ihn vom Palast aus durch Berichte an seine Vorgesetzten schützte, wurde er als Präfekt nadl Huai-dwu [1871 (in Hupei) versetzt. Als die Kaiserin Wei für den minderjährigen Kaiser (Jui­tsung) die Regierung führte, wurde er wieder zum t'ung-chung-shu-men-11sia­san-p' in57 befördert. Als Jui-tsung den Thron bestieg, wurde er als Präfekt nach Hua-chou l188l hinausgesandt Dann wurde er zum Generalintendanten des Hauses des Kronprinzen befördert. In der Periode Ching-yün (710-11) empfahl ihn die Prinzessin T'ai-p'ing 58 11881 als Präsidenten des kaiserlichen

ua Ch'üan T'ang-shih 111, fol. 3a, liest (t&lbJ. 53b Ch'üan T'ang-shih, ebenda liest l181bJ. M Vgl. DE RoTouns, op. cit., II p. 993 a. 55 GILES BD 2119, Chiu T'ang-shu 51 und Hsin T'ang-sllu 76. 58 Tochter des Kaisers Chung-tsung, die 710 Wu Yen-hsiu heiratete. Vgl. Anm. 13

und Giles BD 10. 57 Vgl. DE RoTouns, op. cit., II p. 1043 b. 68 GILEs BD 1863, FRANKE op. cit. 111, 544 b.

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Großsekretariats. Als Ming-huang (712) den Thron bestieg, wurde er nach Ling-wai verbannt. Da er ehemals an einem Komplott gegen die Regierung teilgenommen hatte, holte man ihn in Ching-chou l190J (Hupeh) ein und erlaubte ihm, Selbstmord zu begehen. Zur Zeit, in der (Ts'ui] Shih sein letztes Amt innehatte, war er 38 Jahre alt. Stets, wenn er abends das Tuan-Tor [tvtJ

[des kaiserlichen Palasts] verließ, ließ er seinem Pferde die Zügellocker und verfaßte Gedichte. Als Chang Yüeh ihn besuchte, sagte er seufzend: "Bildung und Rang, die kann sicher jeder erlangen, aber mit so jungen Jahren wie Sie, kann sie keiner erreichen." Dreißig Gedidlte [sind von ihm vorhanden].

13. HsiEH Cru l1821 Nach den Gesetzen des Himmels könnte 58a l192al es da Verschiedenheit

der Sitten geben? Aus tiefempfundener 58b l192hl Menschlichkeit läßt [der Kaiser] die

Waffen ruhn. Um den fernliegenden Gegenden seine Liebe zu erweisen,

hat er ihnen das Kind anvertraut und stellt seine Neigung zurück zum Wohl seines Volkes. Im Mondlicht zieht die schöne Frau dahin, unter den verschiedenen Sternbildern geht sie gleich dem herrlichen

Wu-Gestim 59 l1981 ihren Weg. Bei den Liedern zu Pferd in den Grenzbergen vermögen die Begleiter nicht mehr ihre Gefühle zu beherrschen

Die Biographie im Ch'üan T'ang-shih IV, fol. 35 b (vgl. auch GrLES BD 726, Chiu T'ang-shu 73 und Hsin T'ang-shu 98) lautet: Hsieh Chi (649-713), mit dem Mannesnamen Szu-t'ung l1941, stammte aus Fen-yin 11951 (in Shansi). Er war Urenkel des [Hsieh) Tao-heng 60 11961 und Schwesterkind des Wei Cheng 81 l1971. Zum chin-shih promoviert, war er in der Periode Ching-lung (707-710) Professor an der Akademie Chao-wen-kuan 61a 11981. Als Jui-tsung den Thron bestieg (710), wurde er zum Vizepräsidenten des kaiserlichen Großsekreta­riats befördert und hatte zugleim Einblick in die Regierungsgeschäfte. Im Lauf der Zeit erhielt er den Titel eines zweiten Wächters des Kronprinzen (des späteren Kaisers Hsüan-tsung). Wegen der Verdienste um sich, belehnte

58& Ch'üan T'ang-shih IV, fol. 36 a liest ning [IOta] statt neng. 58b Ch'üan T'ang-shih IV ebenda, liest tz'u l182bJ statt shen. 58 Sternbild, das vier Sterne des Wassermanns enthält. eo GILES BD 142, Sui-shu 51 und Pei-shih 36. ' 1 GILEs BD 2264, Chiu T'ang-shu 11 und Hsin T'ang-shu 91. 11& Anderer Namen für Hung-wen-kuan [1 118aJ. Vgl. DE RoTOURS, op. cit. I, p. 111.

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ihn der Kaiser mit dem Titel eines Herzogs von Chin-kuo l19gl (Shansi). Er

war tüchtig als Kalligraph und Maler. Vierzehn Gedichte [sind von ihm er­

halten}.

14. MA HUAI-SU i2001

Wohin geht nun die kaiserliche Tochter? Wie andere Prinzessinnen vor ihr, zieht sie als Braut in fremde Lande. Ihre Abschiedsstimmung versetzt die kaiserlichen Seitengemächer

in Trauer, die Wege, auf denen sie sich von ihrer Heimat trennt, winden sich über

Bergpässe und Brücken. Die Hoffnung schwindet auf ein Wiedersehen mit den Weiden in den

P alastg ärten, Trauer packt sie beim Gedanken der Maulbeerbäume am Feldrain. In ihrer Muße wünscht sie sich, ein gelber Kranich zu sein, und nach dem Osten zurückblickend, sehnt sie sich danach heimzufliegen.

Die Biographie des Ma Huai-su im Ch'üan T' ang-shih IV, fol. 36 b - (vgl. auch Chiu T'ang-shu 102 und Hsin T'ang-shu 199) -lautet: Ma Huai-su, mit dem Mannesnamen Wei-po 12011, stammte aus Tan-t'u 12021 in Jun-chou l203J

(Kiangsu). Zum chin-shih promoviert, wurde er im zweiten Jahre der Periode Ch'ang-an (702) zum Zensor für die Provinzen ernannt. Er bewahrte dabei ein korrektes Verhalten. Am Beginn der Periode K'ai-yüan (714) wurde er zum Vizepräsidenten des Finanzministeriums und zum Professor an der kai­serlichen Akademie Chao-wen-kuan befördert. Nach seinem Tode verlieh man ihm den Ehrentitel Wen 12041. Zwölf Gedichte sind von ihm vorhanden.

15. Su T'rNG (670-727)

Die Tochter kaiserlichen [Geblüts} verläßt den kaiserlichen Palast, um mit den Westbarbaren in Frieden zu leben, rollen die mit Stickereien

verzierten Wagen dahin. Ströme überquert sie, und gebrochenen Herzens blickt sie in die Weite, wo das Gebiet in der Nachbarschaft von Hsi-chih 62 12051 liegt. Indem sie Lieder spielen, läßt der Wind die Rosse aufwiehern, während sie ihren Schmerz beherrscht, gibt ihr der Mond das Geleit. Nunmehr sind wir überzeugt, daß [die Tibeter] die Feindseligkeiten

einstellen und für immer Blutsverwandte des Han-Hauses bleiben.

62 Das Gebiet, wo der Huangho das eigentliche China betritt.

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Die Biographie im Ch'üan T'ang-shih III, fol. 66a- (vgl. Chiu T'ang-shu 88 und Hsin T'ang-shu 125) -lautet: Su T' ing mit dem Mannesnamen T'ing­shih l20111 war ein Sohn des [Su] Huai 63 12071. In seiner Jugend war er auf­geweckt und konnte mit einem einzigen Blick an die tausend Worte sogleich wieder hersagen. Als er chin-shih geworden war, wurde er zum Personalchef von Wu-ch'eng l208l (in Chekiang) versetzt und erhielt den Grad eines hsien­lan-fang-cheng 12091. Im weiteren Verlauf wurde er Zensor am Untersuchungs­hof für die Provinzen. In der Mitte der Periode Shen-lung (706) wurde er zum Hauptsekretär an der kaiserlichen Kanzlei, zum Professor an der Akademie Hsiu-wen-kuan und zum Hauptsekretär am kaiserlichen Großsekretariat be­fördert. [Der Kaiser] Ming-huang liebte seine literarischen Schriften. Vom Vizepräsidenten des Ministeriums für Offentlid:le Arbeiten beförderte man ihn zum Vizepräsidenten des Großsekretariats. Da er wohl mit den Staats­geschäften vertraut war, besorgte er zusammen mt Li I 04 l2101 die kaiser­lichen Erlässe. Der Kaiser sagte: In der früheren Generation waren Li Chiao und Su Wei-tao 65 i2111 erstklassige Literaten, und damals nannte man sie ein­fach Su und Li. Jetzt haben wir Su T'ing und Li I, wie sollten w ir uns da vor unseren Vorfahren schämen? Er erbte Lehen und Rang seines Vaters und man nannte ihn den jungen Herzog von Hsü i2121. Dann wurde er zum Verwal­tungsd:lef von I-chou i213l in (Szechuan) degradiert. Wieder in die Hauptstadt zurückgekehrt, leitete er die Auswahl der Beamten für das Beamtenministe­rium. Nach dem Tode verlieh man ihm den Ehrennamen vVen-hsien i2141. Su T'ing war durch seine literarischen Schriften bekannt. Er war mit dem Her­zog von Yen, Chang Yüeh !2151, fast gleichberühmt Zu ihrer Zeit nannte man sie die Herzöge von Yen und Hsü. Seine gesammelten Schrift~n umfaßten 30 chüan. Die heute zusamengestellten Gedichte betragen zwei chüan.

16. CHANG YüEH (Giles BD 134, Chiu T'ang-shu 97, Hsin T'ang-shu 125) Für das Kukunor-Gebiet ist der Tag der Vermählung zum Wohle des

Staates da, gekommen ist die Zeit, da [eine Angehörige der] kaiserlichen Familie

zur Hochzeit mit dem fremden Fürsten hinauszieht. Der König der Westbarbaren erfährt die Gunst, kaiserlid1er Schwieger­

sohn zu werden dank der Güte seitens der [Onkel)familie des Han-Reiches. Im Frühling veranstaltet man auf dem Lande ein Bankett aniäßlich der

Trennung,

83 Chiu T'ang-shu 88 und Hsin T'ang-shu 125. " GILES BD 1150, Chiu T'ang-shu 101 und Hsin T'ang-shu 119. 15 GILES BD 1791, Chiu T'ang-shu 94 und Hsin T'ang-shu 114.

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bis zu den Wolken hinauf steigen die Abschiedsworte. Eitel ertönen die Weisen von den Pferderücken, denn wie könnte je die Sehnsucht [der Prinzessin] nach den Phönix­

gemächern nachlassen?

17. Lru HsiEN 12161 (gest. 711)

Die neue auswärtige Residenz [der Prinzessin] liegt westlidl des Huangho,

ein Feldlager weist auf die Gabelung des Weges hin. Um durch die Vermählung den Frieden zu erhalten, ist der Kaiser betrübt,

daß sie sich in die Ferne verheiratet, mit Mühe sein Schludlzen 68 unterdrückend, vergießt er über die bevor-

stehende Trennung stille Tränen. Banner und Wimpel ziehen beim Wind aus Tibet voran, ihnen folgen die Staatswagen unter dem Mond von Han. Wie kann man die Weisen zu Pferde ertragen, die immer wieder auf den Flöten geblasen werden?

Die Biographie im Ch'üan T'ang-shih III, fol. 61 b- (vgl. auch Chiu T'ang­shu 190 b) lautet: Liu Hsien, mit dem Mannesnamen Yüan-tu 12171, stammte aus Ning-ling 121 81 in Sung-chou l218aJ (Honan). Mit zwanzig Jahren wurde er zum chin-shih promoviert. Im weiteren Verlaufe wurde er zum Zensor für die Provinzen am Linken Hof befördert. Dann wurde er zum Kreismandarin von Lin-shui 12191 (in Szechuan) strafversetzt. Wieder an den Hof berufen, wurde er zum Hauptsekretär des kaiserlichen Großsekretariats ernannt. Am Beginn der Periode Shen-lung (705) ging er nach seiner Stellung eines Vize­präsidenten des Beamtenministeriums als Präfekt nach Yü-chou 12201 (in Szechuan) hinaus. Danach kehrte er in die Hauptstadt zurück und wurde Pro­fessor an der kaiserlichen Akademie Hsiu-~en-kuan. Im weiteren Verlaufe wurde er Generalintendant des Kronprinzen und starb in dieser Stellung. Als zur Zeit der Kaiserin Wu das Beamtenministerium in kaiserlichem Auftrag die mit verdeckten Namen versehenen Beurteilungen der Prüfungskandidaten auf der Suche nach hohen Talenten überprüfte, kamen nur Liu Hsien zusam­men mit Wang Shih67 12211, Ssu-ma HuangG8 12221 und Liang Tsai-yen 611 [!2SJ in die zweite Klasse hinein. Die Sammlung seiner Werke umfaßte dreißig Bände. Die heute zusammengestellten Gedichte betragen nur ein chüan.

88 Ch'üan T'ang-shih 111, fol. 62 a liest ai, Liebe, statt Schluchzen. 87 Chiu T'angs-hu 190b. 88 Chiu T'ang-shu 190. 811 Chiu T'ang-shu 190b.

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18. CHANG YÜEH 70

Die erlesene Musik, die in die Ferne zieht, wird bald abbrechen. Die Drachenbanner, die den Zug geleiten, sind nahe daran heimzukehren. Die ganze Stadt lädt die kaiserlichen Abgesandten ein, beim Herumreichen der Becher, werden die Mienen der Scheidenden

sanfter. Im Frühling reimt der Sand an den Felsen bis zur Gobi l22Sal,

über den herbstlichen Wällen steht gegenüber den Päss~n der Mond. Da er mit den W estbarbaren Frieden geschlossen, hatte man W ei

[Chiang] belohnt 71 12241, und bei der Unterwerfung der fernen W estländer hatte sich keiner Pan

[Ch'ao] 72 12251 entgegengestellt.

Die folgende Wiedergabe der Gedichte beruht auf der Ausgabe imT'ang­shih lei-yüan. Die wenigen Abweichungen bei den einzelnen Zeichen sind aus dem Vergleich mit dem Text des leicht zugänglichen Ch'üan T'ang-shill zu ersehen.

10 vgl. oben Gedicht 16. 11 Wei Chiang schloß für den Herzog Tao 1224a) von Chin im J ahre 568 mit den

Westbarbaren Frieden. n Vgl. seine Biographie in GILES BD 1598 und die Uberse tzung von Hru1-shu 77

durch CHAVANNES im T'oung-pao 1906, VII, pp. 216--245.

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