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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft bezfigliche. 225 gestellt wird; die letztere wird beim Chromatographieren zum Sattigen der Atmo- sphere beniitzt. Die R~-Werte unterscheiden sich deutlieh: Vanillin 0,40, ~thyl- vanillin 0,58 und Piperonal 0,90. Zur Entwicklung des Chromatogramms eignet sieh am besten die Behandtung mit salzsaurer Benzidinl6sung (4 g Benzidin _u 50 ml 25%ige Salzs~ure + 400 ml dest. Wasser), die einen gelborangencn Flecken liefert. Die Erkennung yon Piperonal ist erst bei etwa 40/~g m6glieh, so dab die Start- fleeken entspreehend konzentriert sein mtissen. Die genannten Aldehyde geben mit Hydrazinsulfat in ges~ttigter LSsung und in salzsaurem Milieu Hydrazone yon ver- schiedener Farbe. Das Vanillinhydrazon fluoreseiert als einziges im UV-Licht. Spektrophotometriseh lassen sich Extrakte aus Tahiti-Vanflle yon Extrakten aus Bourbon-Vanille voneinander unterseheiden. Nach den im Original abgebfldeten Skizzen der Absorptionsspektren lassen sieh FMschungen durch Vergleieh mit den Spektren natiirlicher Extrakte gut erkennen. Nerolin, Cumarin lind Piperonal haben eharakteristisehe Spektren. Die Absorptionsspektren yon Vanillin und seinem ~thylhomologen sind praktisch identisch. L. AcKm~. Ein Mikroverfahren zur quantitativen Bestimmung der Hauptbestandteile genuiner ~itherischer ()le in pf]anzlichen ()lbeh~iltern mit Hilfe der kritisehen Mischungs-(Entmisehungs-)Temperatur (MTk) beschreibea 1~. FIschER und 14. REsc~ 1. :Die Probe wird zusammen mit einer Testsubstanz (die Autoren verwenden Glykol) ohne W~gung der Komponenten in einer Capfllare eingesch]ossen und das Verschwinden des Meniscus oder besser dessert Wiedererscheinen beim Abkfihlen auf dem KoFLER-Mikroskopheiztiseh beobachtet. Man erhMt so im Gegensatz zum Makroverfahren ohne Berficksiehtigung der Volumina praktisch den Punkt, der dem Maximum entspricht, da die beiden Fliissigkeiten in der Capfllare sich nur innerhalb einer sehmalen Zone mischen und sich dort das bevorzugte, dem Maxi- mum entsprechende MischungsverhMtnis einstellt. -- Arbeitsweise. In den an- geschnittenen 0lbehMter des Pfianzenorgans wird unter Beobachtung mit einer binokul~ren Lupe eine Capillare ans Jenaer Glas yon 0,1--0,4 mm Durchmesser eingeffihrt. Das (51 steigt etwa 1--2 mm auf (~ 1--50 ~g). ])ann saugt max Glyko] [redestilliert bei 100 ~ C und 16 mm Hg (D 1,4302)] nach und bestimmt nach dem Zuschmelzen und Zentrifugieren (Luftblasen!) die MTk. Die Capillare wird hierzu auf einem halbierten Objekttriiger befestigt und auf den KoFL~l~-Heiztisch ge- bracht. Aus der gefundenen MTk lal3t sich an Hand einer vorher aufgestellten Eich- kurve (Abszisse: Prozent l%insubstanz im 01; Ordinate: die M Tk) der Prozent- gehalt des Stoffes im O1 ablesen. Die Fehlergrenze betr~gt, je nach dem lXleigungs- winkel der Eichkurve, 0,3--1,0%. Es wurden auf diese Weise Anethol im FenehelSl, Carvon im Ki~mmel6l, Citral im ()lvon Citrus/ri~ehten usw. quantitativ erfaBt. H. S~EI~LICH. Zur quantitativen Bestimmung yon Menthofuran in PfefferminzSl eignet sich nach G. O~LO~F 2 die Dienti~ration mit p-Benzochinon. Au,]i~hrung. 20--50 mg 1Vienthofuran oder eine entsprechende Menge PfefferminzSl werden in gut ver- schlossenem KSlbchen mit 5 ml alkoholischer 0,5 n p-BenzochinonlSsung versetzt. Nach 19stiindigem Stehen bei etwa 20 ~ C versetzt man mit 5 ml einer 10%igen KaliumjodidlSsung, sguert mit 10 ml verdiinnter Schwefels~ure an, verdfinnt, falls die LSsung stark gef~rbt ist, mit dem gleichen Volumen Alkohol und titriert das frei- i l~aturwissenschaften 39, 404, 504 (1952). Pharmakogn. Inst., Univ. Graz. Vgl. auch I~. FISCHER: Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 36, 296 (1951). -- FISCHER, R., U. H. RESC~: Phyton (im Druck). 2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 285, 353 (1952). Lab., VEB. Schimmel, Mfltitz b. Leipzig. Z. anal. Chem., Bd. 140. 15

Ein Mikroverfahren zur quantitativen Bestimmung der Hauptbestandteile genuiner ätherischer Öle in pflanzlichen Ölbehältern

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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft bezfigliche. 225

gestellt wird; die letztere wird beim Chromatographieren zum Sattigen der Atmo- sphere beniitzt. Die R~-Werte unterscheiden sich deutlieh: Vanillin 0,40, ~thyl- vanillin 0,58 und Piperonal 0,90. Zur Entwicklung des Chromatogramms eignet sieh am besten die Behandtung mit salzsaurer Benzidinl6sung (4 g Benzidin _u 50 ml 25%ige Salzs~ure + 400 ml dest. Wasser), die einen gelborangencn Flecken liefert. Die Erkennung yon Piperonal ist erst bei etwa 40/~g m6glieh, so dab die Start- fleeken entspreehend konzentriert sein mtissen. Die genannten Aldehyde geben mit Hydrazinsulfat in ges~ttigter LSsung und in salzsaurem Milieu Hydrazone yon ver- schiedener Farbe. Das Vanillinhydrazon fluoreseiert als einziges im UV-Licht. Spektrophotometriseh lassen sich Extrakte aus Tahiti-Vanflle yon Extrakten aus Bourbon-Vanille voneinander unterseheiden. Nach den im Original abgebfldeten Skizzen der Absorptionsspektren lassen sieh FMschungen durch Vergleieh mit den Spektren natiirlicher Extrakte gut erkennen. Nerolin, Cumarin lind Piperonal haben eharakteristisehe Spektren. Die Absorptionsspektren yon Vanillin und seinem ~thylhomologen sind praktisch identisch. L. AcKm~.

Ein Mikroverfahren zur quantitativen Bestimmung der Hauptbestandteile genuiner ~itherischer ()le in pf]anzlichen ()lbeh~iltern mit Hilfe der kritisehen Mischungs-(Entmisehungs-)Temperatur (MTk) beschreibea 1~. FIschER und 14. REsc~ 1. :Die Probe wird zusammen mit einer Testsubstanz (die Autoren verwenden Glykol) ohne W~gung der Komponenten in einer Capfllare eingesch]ossen und das Verschwinden des Meniscus oder besser dessert Wiedererscheinen beim Abkfihlen auf dem KoFLER-Mikroskopheiztiseh beobachtet. Man erhMt so im Gegensatz zum Makroverfahren ohne Berficksiehtigung der Volumina praktisch den Punkt, der dem Maximum entspricht, da die beiden Fliissigkeiten in der Capfllare sich nur innerhalb einer sehmalen Zone mischen und sich dort das bevorzugte, dem Maxi- mum entsprechende MischungsverhMtnis einstellt. - - Arbeitsweise. In den an- geschnittenen 0lbehMter des Pfianzenorgans wird unter Beobachtung mit einer binokul~ren Lupe eine Capillare ans Jenaer Glas yon 0,1--0,4 mm Durchmesser eingeffihrt. Das (51 steigt etwa 1--2 mm auf (~ 1--50 ~g). ])ann saugt max Glyko] [redestilliert bei 100 ~ C und 16 mm Hg (D 1,4302)] nach und bestimmt nach dem Zuschmelzen und Zentrifugieren (Luftblasen!) die MTk. Die Capillare wird hierzu auf einem halbierten Objekttriiger befestigt und auf den KoFL~l~-Heiztisch ge- bracht. Aus der gefundenen MTk lal3t sich an Hand einer vorher aufgestellten Eich- kurve (Abszisse: Prozent l%insubstanz im 01; Ordinate: die M Tk) der Prozent- gehalt des Stoffes im O1 ablesen. Die Fehlergrenze betr~gt, je nach dem lXleigungs- winkel der Eichkurve, 0,3--1,0%. Es wurden auf diese Weise Anethol im FenehelSl, Carvon im Ki~mmel6l, Citral im () lvon Citrus/ri~ehten usw. quantitativ erfaBt.

H. S~EI~LICH.

Zur quantitativen Bestimmung yon Menthofuran in PfefferminzSl eignet sich nach G. O~LO~F 2 die Dienti~ration mit p-Benzochinon. Au,]i~hrung. 20--50 mg 1Vienthofuran oder eine entsprechende Menge PfefferminzSl werden in gut ver- schlossenem KSlbchen mit 5 ml alkoholischer 0,5 n p-BenzochinonlSsung versetzt. Nach 19stiindigem Stehen bei etwa 20 ~ C versetzt man mit 5 ml einer 10%igen KaliumjodidlSsung, sguert mit 10 ml verdiinnter Schwefels~ure an, verdfinnt, falls die LSsung stark gef~rbt ist, mit dem gleichen Volumen Alkohol und titriert das frei-

i l~aturwissenschaften 39, 404, 504 (1952). Pharmakogn. Inst., Univ. Graz. Vgl. auch I~. FISCHER: Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 36, 296 (1951). -- FISCHER, R., U. H. RESC~: Phyton (im Druck).

2 Arch. Pharmaz. Ber. dtsch, pharmaz. Ges. 285, 353 (1952). Lab., VEB. Schimmel, Mfltitz b. Leipzig.

Z. anal. Chem., Bd. 140. 15