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Ein neues Material für die Dekubitusprophylaxe POLYMER-GEL erstellt von Sebastian Kruschwitz Fachbereichsleitung Wundmanagement (Wundexperte/Pflegetherapeut Wunde ICW e.V.) Zentrum für Beatmung und Intensivpflege ,,Im Storkower Bogen‘‘ GmbH Franz-Jacob-Straße 4D 10369 Berlin Tel: 030/ 857472534 [email protected]

Ein neues Material für die Dekubitusprophylaxe POLYMER-GEL · Gerade dort werden seit Einführung der Pflegeversicherung und den damit einhergehenden Geldleistungen die meisten Pflegebedürftigen

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Ein neues Material für die Dekubitusprophylaxe POLYMER-GEL

erstellt von Sebastian Kruschwitz Fachbereichsleitung Wundmanagement (Wundexperte/Pflegetherapeut Wunde ICW e.V.)

Zentrum für Beatmung und Intensivpflege ,,Im Storkower Bogen‘‘ GmbH

Franz-Jacob-Straße 4D

10369 Berlin

Tel: 030/ 857472534

[email protected]

Dekubitus (von lat. decubare = liegen )

Definition:

"Ein Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/ oder des darunter liegenden Gewebes, i.d.R. über knöchernen Vorsprüngen, in Folge von Druck oder von Druck in Kombination mit Scherkräften. Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, welche tatsächlich oder mutmaßlich mit Dekubitus assoziiert sind; deren Bedeutung ist aber noch zu klären. (NPUAP und EPUAP 2009)

Vor allem immobile, kranke sowie oft ältere Menschen und damit Bewohner und Patienten in allen Einrichtungen unseres Gesundheitswesens, aber auch Pflegebedürftige in der häuslichen Umgebung erkranken daran. Nach vorsichtigen Schätzungen entwickeln in der Bundesrepublik Deutschland jährlich mehr als 400.000 Personen ein behandlungsbedürftiges Druckgeschwür.

Studien haben ermittelt, dass in der ambulanten pflegerischen Versorgung weit über 30 % der Klienten, in Pflege- und Altenheimen sogar über 50 % der Bewohner ein erhöhtes Dekubitusrisiko haben (Hamburger Projekt »Qualitätsvergleich in der Dekubitusprophylaxe«).

Infolge der Alterung der Bevölkerung und der weiter steigenden Lebenserwartung bei Zunahme chronischer Erkrankungen muss mit einem weiteren Ansteigen der Dekubitusfälle gerechnet werden. Gesicherte Fallzahlen liegen in Deutschland erst in Ansätzen vor, dies gilt insbesondere für den häuslichen Bereich.

Gerade dort werden seit Einführung der Pflegeversicherung und den damit einhergehenden Geldleistungen die meisten Pflegebedürftigen durch ihre Angehörigen gepflegt. Die unzureichende Datenlage lässt Berechnungen der dem Gesundheitssystem durch Dekubitus entstehenden Kosten kaum zu. Dekubitus geht wenn überhaupt in der Regel nur als untergeordneter Nebenbefund in medizinisch-pflegerische Aufzeichnungen und gesundheitsökonomische Statistiken ein.

Gleichwohl ist Dekubitus eine eigenständige Erkrankung mit gelegentlich weitreichenden Konsequenzen, die auch zum Tode führen kann. In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) der WHO wird dem Dekubitus erst seit wenigen Jahren die eigene Ziffer L 89 zugeordnet. Das Interesse der Öffentlichkeit an der Dekubitusproblematik wurde unlängst durch Presseberichte über so genannte Pflegeskandale geweckt.

Auch Rechtsmedizin und Rechtsprechung beschäftigen sich zunehmend mit der Thematik. Dekubitus wird in der gesundheitspolitischen Diskussion als Qualitätsindikator für die pflegerische und medizinische Versorgung alter sowie kranker und somit durchaus auch jüngerer Menschen gesehen, woran sich Forderungen nach einem effizienten Pflegemanagement sowie zeitlicher und finanzieller Mehrausstattung von Einrichtungen des Gesundheitswesens knüpfen.

Einmal entstanden, sind Druckgeschwüre für die Betroffenen sehr belastend, ihre Behandlung aufwendig und teuer, die Heilung langwierig. Dekubitus wird daher mit Recht zu den so genannten »chronischen Wunden« gezählt. Trotz gut verfügbarer wissenschaftlicher Erkenntnisse werden heute noch veraltete und sogar schädliche Behandlungsmethoden angewandt.

Der aus der Praxis berichtete teilweise mangelhafte Informationsfluss zwischen Ärzten, Pflegekräften und Kostenträgern sowie eine ungenügende Zusammenarbeit können zu einer Verlängerung des Leidens der Betroffenen und zu erheblich höheren Kosten führen.

Eine komplizierte Verschreibungs-, Antrags- und Bewilligungspraxis von vorbeugenden Maßnahmen und Hilfsmitteln erschwert die Situation.

Aus medizinischer, pflegerischer, ethischer und gesundheitsökonomischer Perspektive muss das zentrale Anliegen daher sein, Druckgeschwüre konsequent durch erfolgreiche, kooperativ erbrachte Vorbeugemaßnahmen zu verhindern. (Gesundheitsberichterstattung des Bundes Heft 12)

Ein Dekubitus verursacht dem Patienten permanent starke Schmerzen, die oft nur mit entsprechenden Schmerzmitteln zu stillen sind. Jede Bewegung und Aktivität wird zur Qual.

Die Therapie eines Druckgeschwürs nimmt häufig Monate bis Jahre in Anspruch.

Neben den Schmerzen bewirkt ein Dekubitus eine starke psychische Belastung.

Die Folge davon sind oft nur noch eingeschränkte Kontakte bis hin zu Depressionen.

Das Ziel der Patienten, der Angehörigen und aller an der Versorgung des Patienten teilhabenden Berufsgruppen muss die Vermeidung eines solchen Druckgeschwürs sein.

Dazu müssen verschiedene aufeinander abgestimmte, aktivierende und rehabilitierende Maßnahmen durchgeführt werden. Die wichtigsten sind die Mobilisierung, die richtigen Lagerungen und die Druckentlastung des Patienten. Sowie eine moderne Wundbehandlung

Ausgangssituation ein 68 jähriger Patient mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung und einer akuten respiratorischen Insuffizienz. Der Patient ist in einem reduzierten Ernährungszustand (Kachexie), mit sehr trockenen Hautverhältnissen. Trotz eigenständiger Mobilisation weist er ein hohes Dekubitusrisiko besonders an den Prädilektionsstellen am Ellenbogen auf. In der Ausgangssituation zeigte sich bei trockenen Hautverhältnissen eine lokale Rötung der sogenannte Fingertest war jedoch negativ.

Der Ellenbogenschutz ließ sich leicht anwenden und wurde von dem Klienten sehr gut angenommen. Besonders die kühlende Wirkung empfand der Klient als sehr angenehm. Darüber hinaus bot der Ellbogenschoner keinerlei Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit des Patienten. Der Ellenbogenschutz wurde zur Nacht für 4h entfernt.

Nach 14 tägiger Anwendung zeigte sich eine deutliche Hautbildverbesserung. Sowie eine Abnahme der lokalen Rötung an der Prädilektionsstelle am rechten Ellenbogen.

Nach 3 wöchiger Anwendung, signifikante Hautbildveränderungen an der Prädilektionsstelle Ellenbogen, keine lokale Rötung mehr vorhanden, sowie eine gepflegte geschmeidige Haut. Der Klient nimmt den Ellenbogenschutz nur noch zur Reinigung ab und kann dies selbständig durchführen.

Das Polymer-Gel kann desinfiziert, sterilisiert oder einfach mit Wasser und Seife gereinigt werden.

Zusätzlich ist nur eine regelmäßige Anwendung von Talkum bzw. Babypuder zur Pflege des Materials notwendig. Auch in Anbetracht der Mehrfachverwendung der Produkte ist der Preis angemessen und bietet uns ein ökonomisches Hilfsmittel in der Dekubitusprophylaxe.

Selbst bei schon bestehenden Dekubitualulcerationen bietet der Fersenschoner eine zusätzliche Druckentlastung und Ergänzung zur Wundtherapie da er durch seine Eigenschaften zusätzlich die Wundumgebungshaut pflegt. Für eine Druckentlastung, Mikrostimulation und genügend Luftzirkulation im betroffenen Gebiet sorgt.

Besonders für Diabetiker als Ergänzung zur Harnstoffhaltigen Pflege der Füße und Langzeit Hautpflege (Bspw. über Nacht) geeignet.

Denn insbesondere die Fersen werden oft vernachlässigt aufgrund der erschwerten Zugänglichkeit.

Ergänzend kann man das Polymergel gut in anderen Bereichen einsetzen:

Im Wachkomabereich bei ausgeprägten Spasmen, Agitationsstellungen, Kontrakturen sowie sehr unruhigen Bewohnern bietet der Ellenbogen/Fersenschutz eine Prophylaxe nicht nur vor Dekubitalulcera sondern auch vor Traumata wie Schürf- , Riss-, Quetsch- oder Platzwunden.

Besonders bei Klienten mit Pergamenthaut ist der Ellenbogenschutz eine gute prophylaktische Maßnahme um Hautschädigungen vorzubeugen.

Nach 3 wöchiger Anwendung, signifikante Hautbildveränderungen an der Prädilektionsstelle Ellenbogen, keine lokale Rötung mehr vorhanden, sowie gepflegte geschmeidige Haut. Der Klient nimmt den Ellenbogenschutz nur noch zur Reinigung ab.

Nach 3 wöchiger Anwendung des Ellenbogenschutzes, deutlich erkennbare Hautbild Veränderungen sowie keine Rötung an der Prädilektionsstelle.

Fersen im Verlauf bei dreiwöchiger Anwendung des Fersenpolster G zur Dekubitusprophxlaxe

Zur Stoßprophylaxe, Verhinderungen von Hämatomen und oberflächlichen Hautläsionen.

Linkes Bild Anwendungsbeginn, rechtes bei bestehender Anwendung, die gepolsterten Bettgitter konnten entfernt werden.

Im Wachkomabereich bei ausgeprägten Spasmen, Agitationsstellungen, Kontrakturen sowie sehr unruhigen Bewohnern bietet der Ellenbogen/Fersenschutz eine Prophylaxe nicht nur vor Dekubitalulcera sondern auch vor Traumata wie Schürf- , Riss-, Quetsch- oder Platzwunden. Besonders bei Klienten mit Pergamenthaut ist

der Ellenbogenschutz eine gute prophylaktische Maßnahme.

Die Anwendungsbeobachtung wurde von Sebastian Kruschwitz (Wundexperte/Pflegetherapeut

ICW e.V.) im Zentrum für Beatmung und Intensivpflege im "Storkower Bogen" GmbH, der Fachpflegeeinrichtung für außerklinische Intensivpflege und außerklinische Beatmung

durchgeführt. http://www.zentrum-berlin.com/