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Ein Wochenende gibt es nicht S eit Anfang Mai dreht sich bei Fami- lie Pörstel in Waiblingen alles um Tabea – ihr absolutes Wunschkind. Acht Wochen vor dem errechneten Ge- burtstermin kam die Kleine per Notkai- serschnitt auf die Welt, vor zwei Wochen durften die Eltern ihre Tochter endlich mit nach Hause nehmen. Doch gleichzei- tig zogen für Rosemarie und Andreas Pörstel auch viele Unsicherheiten mit ein. Macht es etwa Sinn Tabea zu pucken, wenn sie ohnedies in einem Schlafsack schläft? Mit Pucken wird das Einwickeln von Säuglingen in Tücher bezeichnet, um sie zu beruhigen. Und darf man die etwas raue Haut an der Stirn eincremen oder sollte man das lieber sein lassen? Mit die- sen und vielen weiteren Fragen löchern die beiden Sabine Schürmeyer. Ein bis zwei Mal in der Woche be- sucht die Hebamme die jun- gen Eltern nun, so auch an diesem Vormittag. „Es ist gut, wenn man eine Hebamme hat, die man all das fragen kann. Die Mit- arbeiter der Geburtsklinik würden sich nicht gerade freuen, wenn wir jedes Mal bei ihnen an- riefen“, sagt Andreas Pörstel, der seine Frau in den ersten Wochen daheim unter- stützt. „Es gibt einfach Sicherheit, jemand Erfahrenen wie Sabine Schürmeyer zu ha- ben. Man kann ja nicht immer gleich zum Kinderarzt gehen, schon allein wegen der Keime“, ergänz Rosemarie Pörstel. Tabea ist das erste Kind der 33-Jährigen. „2840 Gramm“, liest Sabine Schür- meyer von der Anzeige der Babywaage ab, die sie mitgebracht hat. Damit hat die Kleine, die mit nur 1600 Gramm geboren wurde, nochmals gut zugelegt. Auch sonst fällt das Urteil der Hebamme über Tabeas Entwicklung positiv aus. Rosemarie und Andreas Pörstel sind erleichtert und um einiges an Wissen und Tipps für die weite- re Ernährung ihre Frühchens reicher, als sie Schürmeyer verabschieden. In einer Woche sieht man sich wieder. Seit 35 Jahren ist Sabine Schürmeyer Hebamme. Was hat sich in dieser Zeit ver- ändert? „Der Beratungsbedarf ist wesent- lich gestiegen“, antwortet die 55-Jährige. „Früher sind die Frauen nach einer Ge- burt eine Woche lang in der Klinik geblie- ben. Nun werden die Wöchnerinnen nach drei Tagen entlassen, auch nach einem Kaiserschnitt sind es maximal fünf Tage.“ Zudem habe sich die Arbeit verändert, berichtet sie: „Es ist mehr Psychologie da- bei. Die Eltern wollen die Sprache ihres Kindes verste- hen lernen.“ Ebenfalls an- ders sind die Familienver- bände. „Vieles, was die Heb- ammen heute leisten, haben früher Omas, die mit im Haus lebten, übernommen.“ Man- che Fragen hätten sich auch gar nicht erst gestellt. „Die Frauen sind heute verkopfter.“ Sabine Schürmeyer fährt weiter zum nächsten Hausbesuch nach Weinstadt. Tom, zehn Tage alt und bei der Geburt schon 3800 Gramm schwer, ist das, was man sich unter einem Wonneproppen vorstellt. Sabine Schürmeyer möchte be- gutachten, ob beim Ablösen der Nabel- schnur alles gut verlaufen ist. Doch Tom zeigt erst einmal, dass auch mit seiner Verdauung alles zum Besten steht. Tom ist Claudia Weischedels dritter Sohn. Bereits bei den beiden älteren Kindern ist Sabine Schürmeyer ihr vor und nach der Geburt zur Seite gestanden. Braucht man als so routinierte Mutter überhaupt noch die Unterstützung einer Hebamme in den ersten Wochen? „Klar, kennt man vieles schon“, antwortet die 37-Jährige, „aber je- des Kind ist doch auch wieder anders.“ Die Hebamme kümmert sich indes nicht nur um die Säuglinge, auch das Wohl der Mütter hat sie im Blick. Heute zieht sie an Claudia Weischedels Kaiserschnitt- narbe die Fäden. Dazu gibt es noch Rat- schläge zu Gymnastikübungen für den Be- ckenboden, die Weischedel in alltägliche Handlungen integrieren kann. Schließ- lich bleibt bei drei Kindern kaum Gele- genheit, sich dafür extra Zeit zu nehmen. Auch Schürmeyer muss weiter zum nächsten Hausbesuch. „An manchen Ta- gen sind es nur ein oder zwei, an anderen dafür auch mal acht“, berichtet sie. Dabei legt sie immer weitere Fahrtwege zurück. „Weil es weniger freiberufliche Hebam- men gibt, rufen inzwischen auch Frauen aus Fellbach, Schorndorf und Plüderhau- sen an“, erzählt Schürmeyer, die früher nur in ihrer Heimatgemeinde Remshal- den und in Weinstadt tätig war. Nach den Hausbesuchen und den Ge- burtsvorbereitungskursen, die sie gibt, endet für Sabine Schürmeyer indes die Arbeit längst noch nicht. Dann stehen Ab- rechnungen mit Krankenkassen und Do- kumentationen ihrer Arbeit, die immer umfangreicher gefordert werden, an. Auch ein Wochenende hat sie eigentlich nicht. Trotzdem kann sie sich keinen schöneren Beruf vorstellen. „Ich liebe einfach den Umgang mit Neugeborenen und werdenden Müttern.“ Rems-Murr-Kreis Sabine Schürmeyer ist seit 35 Jahren Hebamme. Trotz steigender Anforderungen liebt sie ihren Beruf. Von Luitgard Schaber Die Hebamme Sabine Schürmeyer wiegt Tabea. Zur Freude ihrer Mutter Rosemarie Pörstel hat die Kleine zugenommen. Foto: Stoppel „Der Beratungsbedarf ist wesentlich gestiegen.“ Sabine Schürmeyer über Veränderungen Anlaufstelle für junge Eltern I m Eingangsbereich des neuen Fami- lienzentrums am Endersbacher Bahnhof hat sich ein kleiner Fuhr- park angesammelt: Kinderwagen steht neben Kinderwagen. Die Hebammen Mo- nika Romail, Mirjam Esau, Elke und Sabi- ne Schürmeyer haben zum ersten Säug- lingscafé eingeladen. Über den großen Andrang von rund 15 jungen Müttern sind sie überrascht und erfreut. Auch ein Vater ist dabei. Und weitere Frauen mit Babys stoßen während der eineinhalbstündigen Dauer der Veranstaltung noch dazu. „Oft sind Frauen nach der Geburt ihres Kindes isoliert. So ist das Säuglingscafé eine Gelegenheit, um in lockerer Runde Gleichgesinnte kennenzulernen, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind“, erklärt Monika Romail die Idee, die da- hinter steht. Doch soll das Angebot mehr sein als bloß ein Kaffeekränzchen. „Die Teilnehmer bekommen auch zu verschie- denen Themen fachliche Informationen von uns, zum Beispiel über Beikost oder was man machen kann, wenn ein Kind viel schreit.“ Letztlich bestimmten jedoch die jungen Eltern selbst, was sie interessiert. Ein großes Blatt Tonpapier, auf dem Vorschläge aufgeschrieben werden kön- nen, macht bereits am Tisch die Runde. Ein Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge wäre gut, meint Emi Valente, während sie ihre sechs Wochen alte Toch- ter Valeria auf dem Schoß wiegt. Sie habe schon einmal einen solchen Kurs gemacht. Die Kenntnisse habe sie für ihre ältere Tochter, vier Jahre alt, schon so manches Mal brauchen können, erzählt die 29-Jäh- rige. Denn wie schnell sei etwas passiert, etwa ein Kleinteil verschluckt. Doch es werden nicht nur im großen Kreis Themen besprochen. Auch Einzel- gespräche seien in einem abgetrennten Büroraum bei Bedarf möglich, sagt Ro- mail. „Damit haben Frauen, die keine Hebamme gefunden haben, eine Adresse, wo sie hingehen können.“ Gänzlich auf- fangen könnten sie den Bedarf, der durch den Mangel an Hebammen im Kreis be- steht, mit dem Café indes sicherlich nicht. Dafür sei dieser zu groß. „Ich muss jede Woche zwei bis drei Schwangere abwei- sen“, berichtet Romail. Oft seien die Frau- en schon ganz verzweifelt, weil sie bereits die gesamte Liste der Hebammen im Remstal erfolglos abtelefoniert hätten. „Das ist ganz, ganz schlimm“, meint Ro- mail, „aber ich kann mich auch nicht tot schaffen.“ Steffi Evinger kennt das Gefühl, ein ums andere Mal abgewiesen zu werden. Auch sie telefonierte mit mehre- ren Hebammen, bis sie bei Mirjam Esau ein Ja statt eines Neins zu hören bekam. Was gewesen wäre, wenn sie keine Hebamme gefunden hätte? Das will sich die 28-Jährige lieber nicht vor- stellen. „Beim ersten Kind weiß man ja noch nicht, was auf einen zukommt“, sagt sie, „ jeder Tag ist neu und anders, das Wo- chenbett, das Stillen, das erste Bad.“ Jetzt ist sie nur eines: glücklich, den neun Wo- chen alten Noah zu haben – und mit Mir- jam Esau eine Ansprechpartnerin. Weinstadt Der Andrang beim ersten Säuglingscafé im neuen Familienzentrum ist groß. Von Luitgard Schaber Ü berlastete Hebammen auf der einen, verzweifelte Schwan- gere auf der anderen Seite – die Vorsitzende des Hebammenver- bandes Baden-Würt- temberg, Jutta Ei- chenauer, spricht über die prekäre Situation Schlechtes Salär und hoher Druck Immer mehr Hebammen geben ihren Beruf auf. Viele Frauen suchen vergeblich nach Hilfe, sagt Jutta Eichenauer. Foto: privat im Rems-Murr-Kreis und die Gründe. Frau Eichenauer, kann man im Kreis schon von einem Mangel an Hebammen sprechen und wie sieht die Lage insgesamt aus? Ja. Ganz schlimm ist die Situation im Rems-Murr-Kreis, Ludwigsburg und Stuttgart, aber auch in ganz Baden-Würt- temberg gibt es einen Hebammenmangel. Inzwischen zeigt er sich auch in Ulm. Die- se Region war bisher noch nicht in Not. Wöchentlich bekomme ich von zwei bis vier verzweifelten Frauen Anrufe, die als letzte Instanz versuchen, über den Lan- desverband eine Hebamme zu finden. Aber ich kann ihnen auch nicht helfen. Meine Kolleginnen müssen pro Woche im Schnitt fünf bis sieben Frauen ablehnen. Das haben Umfragen bei den jüngsten Be- zirkstreffen ergeben. Bei allen Treffen war die Notsituation ein zentrales Thema. Früher hat man gesagt, wenn eine Frau keine Hebammen findet, hat sie sich zu spät gemeldet. Jetzt rufen Frauen an, so- bald sie wissen, dass sie schwanger sind. Aber auch das ist inzwischen oft zu spät. Was sind die Gründe für den Mangel? Es sind die Rahmenbedingungen. Wegen ihnen reduzieren die Kolleginnen zu- nächst und ziehen sich dann ganz aus dem Beruf zurück. Bei den freiberuflichen Hebammen sind es ganz klar die schlechte Bezahlung, die sie dazu zwingt, und stei- gende Haftpflichtbeiträge. Das Honorar entspricht nicht dem, was wir leisten. Seit 2007 verhandeln wir selbst mit den Spit- zenverbänden der Gesetzlichen Kranken- versicherungen. Bis dahin bestand ein Rückstand von 20 Prozent. Die Lebens- haltungskosten sind gestiegen, das Hono- rar nicht. Inzwischen haben wir eine durchschnittliche Steigerung von 15 Pro- zent erreicht. Aber das ist immer noch zu wenig. An den Kliniken ist es ebenfalls schlimm. Dort ist jede fünfte Hebammen- stelle im Kreißsaal nicht besetzt. Auch hier liegt es an der schlechten Bezahlung und an dem hohen Druck, dem die Kolle- ginnen ausgesetzt sind. Denn es wird mit einem Personalschlüssel von Anfang der 90er Jahre kalkuliert. Das Arbeitsfeld hat sich aber vollkommen verändert, die Diagnostik hat zugenommen. Gebärende wünschen eine Eins-zu-eins-Betreuung. Hebammen müssen aber oft drei bis vier Frauen gleichzeitig begleiten. Das hat nichts mehr mit Qualität zu tun. Was muss sich ändern? Die Bezahlung und die Arbeitsbedingun- gen an den Kliniken. Dabei geht es nicht nur um das Finanzielle, sondern auch um Wertschätzung. Die Arbeit von Hebam- men wird immer noch mit ein bisschen Gymnastik und Hausbesuchen assoziiert. Aber es ist eine große Verantwortung, die wir tragen. Wegen des Berechnungssys- tems werden Frauen immer früher entlas- sen. Der dritte Tag ist jedoch der kritische, mit dem Einfließen der Milch bei der Mutter und der Gelbsucht beim Neugebo- renen. Wenn eine Frau samstags heimge- schickt wird, gehe ich sonntags zu ihr. Wir arbeiten daher sieben Tage die Woche. Das Gespräch führte Luitgard Schaber. ZUR PERSON Werdegang Seit 1983 ist Jutta Eichenauer Hebamme. Die Ausbildung absolvierte sie in Karlsruhe an der Hebammenschule sowie an dortigen Kliniken. Später arbeitete sie in Back- nang und Ludwigsburg und bildete sich zur Lehrerin fort. Nach der Geburt ihrer Tochter machte sie sich 1994 selbstständig. Amt Seit 2012 ist die 55-Jährige die Vorsit- zende des Hebammenverbands Baden-Würt- temberg. Von ihrer Lehrtätigkeit ist sie freige- stellt, arbeitet aber weiterhin freiberuflich. lui Frauen, die fachliche Unterstützung während der Schwangerschaft und nach der Geburt brauchen, müssen oftmals lange danach suchen. Mitunter finden sie überhaupt keine Hebamme. Ein Blick auf den Beruf und die Schwierigkeiten. Hebammenmangel Das Angebot soll mehr sein als bloß ein Kaffeekränzchen. Was Wann Wo HILFE IM NOTFALL POLIZEI 110 FEUERWEHR 112 RETTUNGSDIENST 112 NOTRUF-FAX 112 ÄRZTLICHE BEREITSCHAFT 116 117 APOTHEKEN Apotheken–Notdienstfinder: Tel. 0800 00 22 8 33, Handy 22 8 33 (69 ct/Min.) oder www.aponet.de. Backnang: Auenwald, Auenwald, Talstr. 4, 0 71 91/ 90 75 30. Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fellbach: Max- Eyth, Hofen, Kapellenweg 20, 07 11/53 28 26. Schorndorf, Althütte, Rudersberg, Welzheim: Wies- lauf, Rudersberg, Marktplatz 3, 0 71 83/93 87 70 u. Rathaus, Lorch, Kirchstr. 5, 0 71 72/89 10. Waiblingen, Korb, Kernen, Weinstadt, Remshalden, Winnenden und Umgebung: Bahnhof Dr. Riethmüller, Waiblingen, Kernstadt-Süd, Bahnhofstr. 25, Ecke Blu- menstr., 0 71 51/5 50 27. Dienstbereit von 8.30 bis 8.30 Uhr. VERANSTALTUNGEN VORTRÄGE Waiblingen: Forum Mitte, Blumenstraße 11: Fit im Al- ter - Sieben Schlüssel für ein gelungenes Älterwerden, Referent: Martin Runge, 19 bis 20.30 Uhr (Kosten sie- ben Euro). Winterbach: Bürgerhaus Kelter, Ritterstr. 3: Geoman- tievortrag: Alte Kirchengeheimnisse – neu entdeckt, Referenten: Monika und Erich Baumgartner, 19 Uhr (Büchertisch ab 18 Uhr). FESTE UND MÄRKTE Backnang: Innenstadt, 45. Backnanger Straßenfest, 12 Uhr. Weinstadt-Strümpfelbach: Weingut Knauß, Nolten 2: Sommerweintage,Live-Musik mit Eric & Friends, 15 Uhr. (Weitere Hinweise auf unseren anderen Veranstal- tungsseiten) Waiblingen Forum zur Zukunft der Gemeindehäuser „Wie geht es weiter mit unseren Gemeinde- häusern?“ lautet die Frage, welche die Teil- nehmer des zweiten Gemeindeforums der Evangelischen Kirchengemeinde Waiblin- gen beschäftigt. Es findet am Donnerstag, 2. Juli, im Martin-Luther-Haus, Danziger Platz 30, statt. Von 19 Uhr an stellt der Kir- chengemeinderat eine Gebäudekonzep- tion vor, die er in den vergangenen Mona- ten erarbeitet hat. Eine endgültige Ent- scheidung soll es dann im Oktober geben. Am 2. Juli haben Besucher die Möglichkeit, sich zu informieren und über die Konzep- tion zu diskutieren. anc Nachgefragt Backnang Verdienstkreuz für Antretter Der frühere Backnanger SPD-Bundestagsabge- ordnete und Ehrenvorsitzende der Bundesver- einigung Lebenshilfe hat seine ohnehin bereits umfangreiche Verdienstabzeichen-Sammlung erweitert. Für „heraus- ragende Verdienste für das Allgemeinwohl“ hat ihm der baden-würt- tembergische Finanz- und Wirtschaftsminis- ter Nils Schmid jetzt im Auftrag des Bundesprä- sidenten das Große Verdienstkreuz des Ver- dienstordens der Bundesrepublik überreicht. Robert Antretter habe nicht nur die Rechte an- derer verteidigt, „er hat für eine neue Kultur der Anerkennung und der Normalität gestritten“, würdigte Schmid das Wirken des 76-Jährigen in einer kleinen Feierstunde im Neuen Schloss in Stuttgart. Der Geehrte war von 2000 bis 2012 ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins Lebenshilfe. Es sei ihm in dieser Aufgabe immer darum gegangen, dass Menschen mit Behinderung selbstverständlich in die Mitte der Gesellschaft gehörten. fro Leute Schwaikheim Freibad ist wieder geöffnet Obwohl eine der Umwälzpumpen im Schwaikheimer Freibad erst vor fünf Jah- ren ausgetauscht worden war, ist sie zuletzt schon wieder ausgefallen. Sowohl eine pe- nible Überprüfung zu Beginn der Badesai- son als auch die Zusicherung einer durch- schnittlichen Lebensdauer von zehn Jah- ren durch den Hersteller seien leider keine Garantie vor Defekten gewesen, schreibt die Gemeindeverwaltung in einer Presse- mitteilung. Zwei Wochen lang musste das Bad deshalb geschlossen werden. Seit Don- nerstag ist es indes wieder in Betrieb. An diesem Montag sowie dienstags kann man von 10 bis 20 Uhr schwimmen gehen. Von Mittwoch bis Sonntag öffnet das Bad je- weils bereits um 8 Uhr. fro Foto: Lebenshilfe 20 Nr. 146 | Montag, 29. Juni 2015 STUTTGARTER ZEITUNG REMS-MURR-KREIS

Ein Wochenende gibt es nicht Schwaikheim · 2020. 3. 10. · Ein Wochenende gibt es nicht S eit Anfang Mai dreht sich bei Fami- lie Prstel in Waiblingen alles um Tabea ± ihr absolutes

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Page 1: Ein Wochenende gibt es nicht Schwaikheim · 2020. 3. 10. · Ein Wochenende gibt es nicht S eit Anfang Mai dreht sich bei Fami- lie Prstel in Waiblingen alles um Tabea ± ihr absolutes

Ein Wochenende gibt es nicht

Seit Anfang Mai dreht sich bei Fami­lie Pörstel in Waiblingen alles umTabea – ihr absolutes Wunschkind.

Acht Wochen vor dem errechneten Ge­burtstermin kam die Kleine per Notkai­serschnitt auf die Welt, vor zwei Wochen durften die Eltern ihre Tochter endlich mit nach Hause nehmen. Doch gleichzei­tig zogen für Rosemarie und AndreasPörstel auch viele Unsicherheiten mit ein.

Macht es etwa Sinn Tabea zu pucken,wenn sie ohnedies in einem Schlafsackschläft? Mit Pucken wird das Einwickelnvon Säuglingen in Tücher bezeichnet, umsie zu beruhigen. Und darf man die etwasraue Haut an der Stirn eincremen odersollte man das lieber sein lassen? Mit die­sen und vielen weiteren Fragen löchern die beiden Sabine Schürmeyer. Ein biszwei Mal in der Woche be­sucht die Hebamme die jun­gen Eltern nun, so auch andiesem Vormittag.

„Es ist gut, wenn man eineHebamme hat, die man alldas fragen kann. Die Mit­arbeiter der Geburtsklinikwürden sich nicht geradefreuen, wenn wir jedes Mal bei ihnen an­riefen“, sagt Andreas Pörstel, der seine Frau in den ersten Wochen daheim unter­stützt. „Es gibt einfach Sicherheit, jemandErfahrenen wie Sabine Schürmeyer zu ha­ben. Man kann ja nicht immer gleich zumKinderarzt gehen, schon allein wegen derKeime“, ergänz Rosemarie Pörstel. Tabeaist das erste Kind der 33­Jährigen.

„2840 Gramm“, liest Sabine Schür­meyer von der Anzeige der Babywaage ab,die sie mitgebracht hat. Damit hat dieKleine, die mit nur 1600 Gramm geboren

wurde, nochmals gut zugelegt. Auch sonstfällt das Urteil der Hebamme über TabeasEntwicklung positiv aus. Rosemarie und Andreas Pörstel sind erleichtert und umeiniges an Wissen und Tipps für die weite­re Ernährung ihre Frühchens reicher, alssie Schürmeyer verabschieden. In einerWoche sieht man sich wieder.

Seit 35 Jahren ist Sabine SchürmeyerHebamme. Was hat sich in dieser Zeit ver­ändert? „Der Beratungsbedarf ist wesent­lich gestiegen“, antwortet die 55­Jährige.„Früher sind die Frauen nach einer Ge­burt eine Woche lang in der Klinik geblie­ben. Nun werden die Wöchnerinnen nachdrei Tagen entlassen, auch nach einemKaiserschnitt sind es maximal fünf Tage.“

Zudem habe sich die Arbeit verändert,berichtet sie: „Es ist mehr Psychologie da­

bei. Die Eltern wollen dieSprache ihres Kindes verste­hen lernen.“ Ebenfalls an­ders sind die Familienver­bände. „Vieles, was die Heb­ammen heute leisten, habenfrüher Omas, die mit im Hauslebten, übernommen.“ Man­che Fragen hätten sich auch

gar nicht erst gestellt. „Die Frauen sindheute verkopfter.“

Sabine Schürmeyer fährt weiter zumnächsten Hausbesuch nach Weinstadt.Tom, zehn Tage alt und bei der Geburtschon 3800 Gramm schwer, ist das, wasman sich unter einem Wonneproppenvorstellt. Sabine Schürmeyer möchte be­gutachten, ob beim Ablösen der Nabel­schnur alles gut verlaufen ist. Doch Tomzeigt erst einmal, dass auch mit seiner Verdauung alles zum Besten steht. Tom istClaudia Weischedels dritter Sohn. Bereits

bei den beiden älteren Kindern ist SabineSchürmeyer ihr vor und nach der Geburtzur Seite gestanden. Braucht man als soroutinierte Mutter überhaupt noch dieUnterstützung einer Hebamme in denersten Wochen? „Klar, kennt man vielesschon“, antwortet die 37­Jährige, „aber je­des Kind ist doch auch wieder anders.“

Die Hebamme kümmert sich indesnicht nur um die Säuglinge, auch das Wohlder Mütter hat sie im Blick. Heute ziehtsie an Claudia Weischedels Kaiserschnitt­narbe die Fäden. Dazu gibt es noch Rat­schläge zu Gymnastikübungen für den Be­ckenboden, die Weischedel in alltäglicheHandlungen integrieren kann. Schließ­lich bleibt bei drei Kindern kaum Gele­genheit, sich dafür extra Zeit zu nehmen.

Auch Schürmeyer muss weiter zumnächsten Hausbesuch. „An manchen Ta­gen sind es nur ein oder zwei, an anderendafür auch mal acht“, berichtet sie. Dabeilegt sie immer weitere Fahrtwege zurück. „Weil es weniger freiberufliche Hebam­men gibt, rufen inzwischen auch Frauenaus Fellbach, Schorndorf und Plüderhau­sen an“, erzählt Schürmeyer, die frühernur in ihrer Heimatgemeinde Remshal­den und in Weinstadt tätig war.

Nach den Hausbesuchen und den Ge­burtsvorbereitungskursen, die sie gibt,endet für Sabine Schürmeyer indes dieArbeit längst noch nicht. Dann stehen Ab­rechnungen mit Krankenkassen und Do­kumentationen ihrer Arbeit, die immerumfangreicher gefordert werden, an.Auch ein Wochenende hat sie eigentlich nicht. Trotzdem kann sie sich keinenschöneren Beruf vorstellen. „Ich liebeeinfach den Umgang mit Neugeborenenund werdenden Müttern.“

Rems­Murr­Kreis Sabine Schürmeyer ist seit 35 Jahren Hebamme. Trotz steigender Anforderungen liebt sie ihren Beruf. Von Luitgard Schaber

Die Hebamme Sabine Schürmeyer wiegt Tabea. Zur Freude ihrer Mutter Rosemarie Pörstel hat die Kleine zugenommen. Foto: Stoppel

„Der Beratungsbedarf ist wesentlich gestiegen.“Sabine Schürmeyer über Veränderungen

Anlaufstelle für junge Eltern

Im Eingangsbereich des neuen Fami­lienzentrums am EndersbacherBahnhof hat sich ein kleiner Fuhr­

park angesammelt: Kinderwagen stehtneben Kinderwagen. Die Hebammen Mo­nika Romail, Mirjam Esau, Elke und Sabi­ne Schürmeyer haben zum ersten Säug­lingscafé eingeladen. Über den großenAndrang von rund 15 jungen Müttern sindsie überrascht und erfreut. Auch ein Vaterist dabei. Und weitere Frauen mit Babys stoßen während der eineinhalbstündigenDauer der Veranstaltung noch dazu.

„Oft sind Frauen nach der Geburt ihresKindes isoliert. So ist das Säuglingscaféeine Gelegenheit, um in lockerer RundeGleichgesinnte kennenzulernen, die ineiner ähnlichen Lebenssituation sind“,erklärt Monika Romail die Idee, die da­hinter steht. Doch soll das Angebot mehrsein als bloß ein Kaffeekränzchen. „DieTeilnehmer bekommen auch zu verschie­denen Themen fachliche Informationen von uns, zum Beispiel über Beikost oder

was man machen kann, wenn ein Kind vielschreit.“ Letztlich bestimmten jedoch die jungen Eltern selbst, was sie interessiert.

Ein großes Blatt Tonpapier, auf demVorschläge aufgeschrieben werden kön­nen, macht bereits am Tisch die Runde.Ein Erste­Hilfe­Kurs fürSäuglinge wäre gut, meint Emi Valente, während sieihre sechs Wochen alte Toch­ter Valeria auf dem Schoßwiegt. Sie habe schon einmaleinen solchen Kurs gemacht.Die Kenntnisse habe sie für ihre ältere Tochter, vier Jahre alt, schon so manchesMal brauchen können, erzählt die 29­Jäh­rige. Denn wie schnell sei etwas passiert, etwa ein Kleinteil verschluckt.

Doch es werden nicht nur im großenKreis Themen besprochen. Auch Einzel­gespräche seien in einem abgetrenntenBüroraum bei Bedarf möglich, sagt Ro­mail. „Damit haben Frauen, die keineHebamme gefunden haben, eine Adresse,

wo sie hingehen können.“ Gänzlich auf­fangen könnten sie den Bedarf, der durchden Mangel an Hebammen im Kreis be­steht, mit dem Café indes sicherlich nicht.

Dafür sei dieser zu groß. „Ich muss jedeWoche zwei bis drei Schwangere abwei­sen“, berichtet Romail. Oft seien die Frau­en schon ganz verzweifelt, weil sie bereitsdie gesamte Liste der Hebammen im Remstal erfolglos abtelefoniert hätten.„Das ist ganz, ganz schlimm“, meint Ro­

mail, „aber ich kann michauch nicht tot schaffen.“

Steffi Evinger kennt dasGefühl, ein ums andere Malabgewiesen zu werden. Auchsie telefonierte mit mehre­ren Hebammen, bis sie bei

Mirjam Esau ein Ja statt eines Neins zuhören bekam. Was gewesen wäre, wennsie keine Hebamme gefunden hätte? Das will sich die 28­Jährige lieber nicht vor­stellen. „Beim ersten Kind weiß man ja noch nicht, was auf einen zukommt“, sagtsie, „ jeder Tag ist neu und anders, das Wo­chenbett, das Stillen, das erste Bad.“ Jetztist sie nur eines: glücklich, den neun Wo­chen alten Noah zu haben – und mit Mir­jam Esau eine Ansprechpartnerin.

Weinstadt Der Andrang beim ersten Säuglingscafé im neuen Familienzentrum ist groß. Von Luitgard Schaber

Üb e r l a s t e t eH e b a m m e nauf der einen,

verzweifelte Schwan­gere auf der anderenSeite – die Vorsitzendedes Hebammenver­bandes Baden­Würt­temberg, Jutta Ei­chenauer, spricht überdie prekäre Situation

Schlechtes Salär und hoher Druck

Immer mehr Hebammen geben ihren

Beruf auf. Viele Frauen suchen vergeblich

nach Hilfe, sagt Jutta Eichenauer.

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im Rems­Murr­Kreis und die Gründe.

Frau Eichenauer, kann man im Kreis schonvon einem Mangel an Hebammen sprechenund wie sieht die Lage insgesamt aus?Ja. Ganz schlimm ist die Situation imRems­Murr­Kreis, Ludwigsburg undStuttgart, aber auch in ganz Baden­Würt­temberg gibt es einen Hebammenmangel.Inzwischen zeigt er sich auch in Ulm. Die­se Region war bisher noch nicht in Not. Wöchentlich bekomme ich von zwei bisvier verzweifelten Frauen Anrufe, die als letzte Instanz versuchen, über den Lan­desverband eine Hebamme zu finden.Aber ich kann ihnen auch nicht helfen.Meine Kolleginnen müssen pro Woche imSchnitt fünf bis sieben Frauen ablehnen.Das haben Umfragen bei den jüngsten Be­zirkstreffen ergeben. Bei allen Treffen war die Notsituation ein zentrales Thema.Früher hat man gesagt, wenn eine Frau keine Hebammen findet, hat sie sich zu spät gemeldet. Jetzt rufen Frauen an, so­bald sie wissen, dass sie schwanger sind.Aber auch das ist inzwischen oft zu spät.

Was sind die Gründe für den Mangel?Es sind die Rahmenbedingungen. Wegenihnen reduzieren die Kolleginnen zu­nächst und ziehen sich dann ganz aus demBeruf zurück. Bei den freiberuflichen Hebammen sind es ganz klar die schlechteBezahlung, die sie dazu zwingt, und stei­gende Haftpflichtbeiträge. Das Honorarentspricht nicht dem, was wir leisten. Seit2007 verhandeln wir selbst mit den Spit­zenverbänden der Gesetzlichen Kranken­versicherungen. Bis dahin bestand einRückstand von 20 Prozent. Die Lebens­haltungskosten sind gestiegen, das Hono­rar nicht. Inzwischen haben wir einedurchschnittliche Steigerung von 15 Pro­zent erreicht. Aber das ist immer noch zuwenig. An den Kliniken ist es ebenfallsschlimm. Dort ist jede fünfte Hebammen­stelle im Kreißsaal nicht besetzt. Auch hier liegt es an der schlechten Bezahlungund an dem hohen Druck, dem die Kolle­ginnen ausgesetzt sind. Denn es wird miteinem Personalschlüssel von Anfang der90er Jahre kalkuliert. Das Arbeitsfeld hat sich aber vollkommen verändert, dieDiagnostik hat zugenommen. Gebärendewünschen eine Eins­zu­eins­Betreuung.Hebammen müssen aber oft drei bis vierFrauen gleichzeitig begleiten. Das hat nichts mehr mit Qualität zu tun.

Was muss sich ändern?Die Bezahlung und die Arbeitsbedingun­gen an den Kliniken. Dabei geht es nichtnur um das Finanzielle, sondern auch umWertschätzung. Die Arbeit von Hebam­men wird immer noch mit ein bisschenGymnastik und Hausbesuchen assoziiert. Aber es ist eine große Verantwortung, diewir tragen. Wegen des Berechnungssys­tems werden Frauen immer früher entlas­sen. Der dritte Tag ist jedoch der kritische,mit dem Einfließen der Milch bei derMutter und der Gelbsucht beim Neugebo­renen. Wenn eine Frau samstags heimge­schickt wird, gehe ich sonntags zu ihr. Wirarbeiten daher sieben Tage die Woche.

Das Gespräch führte Luitgard Schaber.

ZUR PERSON

Werdegang Seit 1983 ist Jutta Eichenauer Hebamme. Die Ausbildung absolvierte sie in Karlsruhe an der Hebammenschule sowie an dortigen Kliniken. Später arbeitete sie in Back­nang und Ludwigsburg und bildete sich zur Lehrerin fort. Nach der Geburt ihrer Tochter machte sie sich 1994 selbstständig.

Amt Seit 2012 ist die 55­Jährige die Vorsit­zende des Hebammenverbands Baden­Würt­temberg. Von ihrer Lehrtätigkeit ist sie freige­stellt, arbeitet aber weiterhin freiberuflich. lui

Frauen, die fachliche Unterstützung während der Schwangerschaft und nach der Geburt brauchen, müssen oftmals lange danach suchen. Mitunter finden sie überhaupt keine Hebamme. Ein Blick auf den Beruf und die Schwierigkeiten.

Hebammenmangel

Das Angebot soll mehr sein als bloß ein Kaffeekränzchen.

Was Wann Wo

HILFE IM NOTFALL

POLIZEI 110FEUERWEHR 112RETTUNGSDIENST 112NOTRUF­FAX 112ÄRZTLICHE BEREITSCHAFT 116 117

APOTHEKEN Apotheken–Notdienstfinder: Tel. 0800 00 22 8 33, Handy 22 8 33 (69 ct/Min.) oder www.aponet.de.Backnang: Auenwald, Auenwald, Talstr. 4, 0 71 91/ 90 75 30.Bad Cannstatt, Neckarvororte und Fellbach: Max­Eyth, Hofen, Kapellenweg 20, 07 11/53 28 26.Schorndorf, Althütte, Rudersberg, Welzheim: Wies­lauf, Rudersberg, Marktplatz 3, 0 71 83/93 87 70 u. Rathaus, Lorch, Kirchstr. 5, 0 71 72/89 10.Waiblingen, Korb, Kernen, Weinstadt, Remshalden, Winnenden und Umgebung: Bahnhof Dr. Riethmüller, Waiblingen, Kernstadt­Süd, Bahnhofstr. 25, Ecke Blu­menstr., 0 71 51/5 50 27.Dienstbereit von 8.30 bis 8.30 Uhr.

VERANSTALTUNGEN

VORTRÄGEWaiblingen: Forum Mitte, Blumenstraße 11: Fit im Al­ter ­ Sieben Schlüssel für ein gelungenes Älterwerden, Referent: Martin Runge, 19 bis 20.30 Uhr (Kosten sie­ben Euro). Winterbach: Bürgerhaus Kelter, Ritterstr. 3: Geoman­tievortrag: Alte Kirchengeheimnisse – neu entdeckt, Referenten: Monika und Erich Baumgartner, 19 Uhr (Büchertisch ab 18 Uhr).

FESTE UND MÄRKTEBacknang: Innenstadt, 45. Backnanger Straßenfest,12 Uhr.Weinstadt­Strümpfelbach: Weingut Knauß, Nolten 2: Sommerweintage,Live­Musik mit Eric & Friends, 15 Uhr.(Weitere Hinweise auf unseren anderen Veranstal­tungsseiten)

Waiblingen

Forum zur Zukunft der Gemeindehäuser„Wie geht es weiter mit unseren Gemeinde­häusern?“ lautet die Frage, welche die Teil­nehmer des zweiten Gemeindeforums derEvangelischen Kirchengemeinde Waiblin­gen beschäftigt. Es findet am Donnerstag,2. Juli, im Martin­Luther­Haus, Danziger Platz 30, statt. Von 19 Uhr an stellt der Kir­chengemeinderat eine Gebäudekonzep­tion vor, die er in den vergangenen Mona­ten erarbeitet hat. Eine endgültige Ent­scheidung soll es dann im Oktober geben.Am 2. Juli haben Besucher die Möglichkeit,sich zu informieren und über die Konzep­tion zu diskutieren. anc

Nachgefragt

Backnang

Verdienstkreuz für AntretterDer frühere Backnanger SPD­Bundestagsabge­ordnete und Ehrenvorsitzende der Bundesver­einigung Lebenshilfe hat seine ohnehin bereits umfangreiche Verdienstabzeichen­Sammlung

erweitert. Für „heraus­ragende Verdienste fürdas Allgemeinwohl“ hatihm der baden­würt­tembergische Finanz­und Wirtschaftsminis­ter Nils Schmid jetzt imAuftrag des Bundesprä­sidenten das GroßeVerdienstkreuz des Ver­

dienstordens der Bundesrepublik überreicht. Robert Antretter habe nicht nur die Rechte an­derer verteidigt, „er hat für eine neue Kultur der Anerkennung und der Normalität gestritten“, würdigte Schmid das Wirken des 76­Jährigen in einer kleinen Feierstunde im Neuen Schloss in Stuttgart. Der Geehrte war von 2000 bis 2012 ehrenamtlicher Vorsitzender des Vereins Lebenshilfe. Es sei ihm in dieser Aufgabe immer darum gegangen, dass Menschen mit Behinderung selbstverständlich in die Mitte der Gesellschaft gehörten. fro

Leute

Schwaikheim

Freibad ist wieder geöffnetObwohl eine der Umwälzpumpen imSchwaikheimer Freibad erst vor fünf Jah­ren ausgetauscht worden war, ist sie zuletztschon wieder ausgefallen. Sowohl eine pe­nible Überprüfung zu Beginn der Badesai­son als auch die Zusicherung einer durch­schnittlichen Lebensdauer von zehn Jah­ren durch den Hersteller seien leider keineGarantie vor Defekten gewesen, schreibt die Gemeindeverwaltung in einer Presse­mitteilung. Zwei Wochen lang musste das Bad deshalb geschlossen werden. Seit Don­nerstag ist es indes wieder in Betrieb. Andiesem Montag sowie dienstags kann manvon 10 bis 20 Uhr schwimmen gehen. VonMittwoch bis Sonntag öffnet das Bad je­weils bereits um 8 Uhr. fro

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20 Nr. 146 | Montag, 29. Juni 2015STUTTGARTER ZEITUNGREMS-MURR-KREIS