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Einblicke Einblicke Einblicke Einblicke Einblicke Einblicke Gemeinsamkeit stärken Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg Mitarbeitertag – Hand in Hand, arbeiten-erleben-kennenlernen Die Vorbereitungen für den Mitarbeitertag am 23. 07. 2013 begannen im Januar. Was zunächst als Tag der offenen Tür für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den drei Dienstorten ange- dacht war, entwickelte sich allmählich zu einem Tag, an dem der Gemeinsinn und das Miteinan- der im Vordergrund stehen sollten. Möglich wur- de der Mitarbeitertag durch das Zusammenspiel vieler Faktoren. So stieß die anfängliche Idee bei der Hausspitze sofort auf positive Resonanz. Der Personalrat verzichtete auf den diesjährigen ein- tägigen Betriebsausflug und brachte sich statt- dessen in die Organisation des Mitarbeitertages ein. Die Verantwortlichen für das Gesundheits- management und das Berufliche Eingliederungs- management signalisierten, gute Kontakte zu Referenten mit Themen rund um das seelische Gleichgewicht und das körperliche Wohlbefinden zu haben und sagten auch eine finanzielle Betei- ligung zu. Die Planungen im Organisationsteam nahmen langsam Gestalt an. Kreativität war ge- fragt, Organisationstalent gefordert. Ideen wur- den zusammengetragen, priorisiert und verwor- fen. Schlussendlich stand ein buntes Programm mit kleinen Fachbeiträgen, Freizeitangeboten, Führungen und Besichtigungen, Workshops und Vorträgen auf dem Papier. Faszinierend dabei war, dass viele Kolleginnen und Kollegen die Idee des Mitarbeitertages mittrugen, ihre aktive Unterstüt- zung anboten und dafür in Kauf nahmen, selbst an keinem Event teilnehmen zu können. Das Organisationsteam konnte auf helfende Hände in der Filderhalle, dem Veranstaltungsort, ver- trauen. Kolleginnen und Kollegen stellten sich als Begleitpersonen für die Bustransfers oder als Fahrer der Shuttlebusse zur Verfügung, eine LGL - Expertengruppe bot sich an, in einem Grund- kurs den Spaß am Geocachen zu vermitteln, Karls- ruher Kolleginnen und Kollegen schlugen vor, den terrestrischen Laserscanner und die 3D-Modelle zu präsentieren, Forstwirte aus dem LGL wollten das Thema Wald und sein Management näher- bringen. Die LGL - Belegschaft konnte zwischen Veranstaltungen in der Filderhalle, Outdoor-Aktivi- täten oder einer Kombination aus beidem wählen. Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg Neues Referat beim LGL Seite 3 Seit 28.Juni 2013 hat die Abteilung 2 ein zu- sätzliches Referat. Mit Referat 25 – Regional- entwicklung und Strukturförderung – verspürt man im LGL einen Hauch der EU- Politik für den Ländlichen Raum. Damit verbunden sind neue Aufgaben und Begriffe wie beispielswei- se LEADER und EFRE. Mehr dazu finden Sie auf den Seiten 3 und 4. Geodatenzentrum unter neuer Leitung Seite 6 Am 27. Juni 2013 ging Abteilungsleiter Ger- hard Waldbauer in den verdienten Ruhestand. Seine Nachfolge trat Ralf Armbruster an. Wenn Sie mehr über den neuen Abteilungs- leiter Geodatenzentrum erfahren möchten, blättern Sie auf Seite 6. Neues rund um unsere digitalen Karten Seite 10 Details zur geänderten Kartengrafik und zur DTK 10 erfahren Sie auf den Seiten 10 und 11. Erwähnenswert: Besucher im LGL 2013 nutzten 19 Besuchergruppen die Gelegenheit, mehr über die Aufgaben des LGL zu erfahren. Schulklassen, Studentinnen und Studenten, Menschen im Ruhestand, Mitglieder des Schwäbischen Albvereins oder Schwarzwaldvereins, Volkshochschulen und sonstige Gemeinschaften interessieren sich für unsere Geobasisdaten und Produkte, das Thema Flurneuordnung und Landschaftspfle- ge oder den Rundgang durch die Druckerei und Buchbinderei. Delegationen aus Europa, wie beispielsweise aus Frankreich, Spanien, aber auch Gäste aus China, Korea und Bang- ladesch suchen den Austausch unter Kollegen und erfahren gerne mehr über die Grundlagen des Liegenschaftskatasters oder die Geoba- sisdaten der Landesvermessung . Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013 Seite 1 Große Zustimmung bei der ganzen Belegschaft, der Mitarbeitertag 2013 Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LGL durf- ten an diesem Dienstag ihren Diensttag in der Fil- derhalle in Stuttgart beginnen. Bei sommerlichen Temperaturen fanden sich die Unternehmungslusti- gen pünktlich um 9.00 Uhr ein. In seiner Begrüßung stellte Präsident Hansjörg Schönherr die Bedeutung dieser Veranstaltung heraus: „ Wir haben uns be- wusst dazu entschieden, nicht an jedem unserer drei Dienstorte einen Tag der offenen Tür zu veran- stalten. Heute ist die Gelegenheit, sich auf unter- haltsame Weise auch über fachliche Bereiche der Kolleginnen und Kollegen zu informieren und sich besser kennen zu lernen. Ich hoffe, dass sich nach unserem Mitarbeitertag das soziale Netzwerk in un- serem LGL noch schneller entwickelt und sich die Arbeitswege nach dem Motto: Gewusst bei wem und wo, verkürzen. “ Pünktlich um 10 Uhr brachen bunt gemischte Grüppchen in alle möglichen Rich- tungen auf: Die Radler starteten ihre Ganztagestour nach Waldenbuch, die Busse fuhren nach Münsin- gen, Bebenhausen und Echterdingen los. Wer sich beim Studieren des Programms für Pferde begeis- tert hatte, stieg bereits im Landgestüt Marbach aus, um die rassige Pferdezucht zu bewundern. In Münsingen stand entweder eine ganztägige, von Rangern geführte Wanderung im Biosphärengebiet auf dem Programm oder das Biosphärenzentrum selbst war das Ziel. In Bebenhausen erfuhren die Interessierten alles Wissenswerte über das Jagd- schloss. Der anschließende Vortrag eines Forstwirts vom dortigen Forstamt zeigte den Zusammenhang zwischen Jagd und Wildbestand in dieser Gegend auf. In Echterdingen ging es auf historischen Pfaden durch die Stadt. Währenddessen wurde es auch in der Filderhalle nicht langweilig: Die Präsentationen zu den 3D-Modelle und zum terrestrischen Laserscan- ning wurden aufmerksam und begeistert besucht. Die Geocacher brachen zu ihrem Schnupperkurs auf, die Ersten ließen sich von Ursula Beck Rücken und Nacken massieren, der Gesundheitsvortrag von Dr. Thilo Gold „Gesundheit ist noch nicht alles – oder?“ lockte eine Menge Zuhörerinnen und Zuhö- rer herbei. Charmant und lebendig zeigte Reingard Gschaider in ihrem Workshop „Das muss doch wohl klar sein“ , wie trotz bester Absicht aneinander vorbei- geredet wird und was man tun kann, um sich bes- ser zu verstehen. Der aus dem Fernsehen bekannte Sven Bach referierte über gesundes Essen bei der Arbeit. Und das eigens dafür ausgestattete „Kino“ führte im Wechsel historische Filme zur Flurneuord- nung und Landesvermessung vor. Am Nachmittag demonstrierte Reingard Gschaider „Heiteres Selbst- management“ und den Weg aus dem Alltagchaos, Dipl.-Oecotrophologin Reinhild Holzkamp verwies in Ihrem Vortrag anschaulich auf den Zusammenhang zwischen der Lebensmittel- und der CO2 – Produk- tion. Die Nachmittagsexkursionen besuchten das Landwirtschaftsmuseum Hohenheim, den Flug- hafen-Stuttgart, die Firma Intermetric in Stuttgart- Vaihingen oder den Wald in Magstadt, wo Forstkol- legen Wissenswertes über die Waldwirtschaft, den Wirtschaftswald im Einzugsbereich der Großstadt Stuttgart und die Aufgaben der ForstBW erläuterten. Am Abend fanden sich alle Teilnehmerinnen und Teil- nehmer zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Rege wurden die Erfahrungen ausgetauscht und mitgeteilt. Der Mitarbeitertag neigte sich gegen 20 Uhr dem Ende. Glücklicherweise kam es zu keinen größeren Verletzungen oder Unfällen. Der erste Mit- arbeitertag beim LGL ging glatt über die Bühne, dank aller Beteiligten. Redaktion t 23.07.2013 – da war er, der erste Mitarbeitertag in der Landesverwaltung

EinblickeEinblicke - LGL-Internet Startseite · gend, sowohl für uns als Datenlieferanten als auch für unsere Partner und Kunden. Aber ich bin zuver-sichtlich, dass wir diese Anlaufschwierigkeiten

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EinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeGemeinsamkeit stärken

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Mitarbeitertag – Hand in Hand, arbeiten-erleben-kennenlernen

Die Vorbereitungen für den Mitarbeitertag am

23. 07. 2013 begannen im Januar. Was zunächst

als Tag der offenen Tür für alle Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter an den drei Dienstorten ange-

dacht war, entwickelte sich allmählich zu einem

Tag, an dem der Gemeinsinn und das Miteinan-

der im Vordergrund stehen sollten. Möglich wur-

de der Mitarbeitertag durch das Zusammenspiel

vieler Faktoren. So stieß die anfängliche Idee bei

der Hausspitze sofort auf positive Resonanz. Der

Personalrat verzichtete auf den diesjährigen ein-

tägigen Betriebsausflug und brachte sich statt-

dessen in die Organisation des Mitarbeitertages

ein. Die Verantwortlichen für das Gesundheits-

management und das Berufliche Eingliederungs-

management signalisierten, gute Kontakte zu

Referenten mit Themen rund um das seelische

Gleichgewicht und das körperliche Wohlbefinden

zu haben und sagten auch eine finanzielle Betei-

ligung zu. Die Planungen im Organisationsteam

nahmen langsam Gestalt an. Kreativität war ge-

fragt, Organisationstalent gefordert. Ideen wur-

den zusammengetragen, priorisiert und verwor-

fen. Schlussendlich stand ein buntes Programm

mit kleinen Fachbeiträgen, Freizeitangeboten,

Führungen und Besichtigungen, Workshops und

Vorträgen auf dem Papier. Faszinierend dabei war,

dass viele Kolleginnen und Kollegen die Idee des

Mitarbeitertages mittrugen, ihre aktive Unterstüt-

zung anboten und dafür in Kauf nahmen, selbst

an keinem Event teilnehmen zu können. Das

Organisationsteam konnte auf helfende Hände

in der Filderhalle, dem Veranstaltungsort, ver-

trauen. Kolleginnen und Kollegen stellten sich

als Begleitpersonen für die Bustransfers oder

als Fahrer der Shuttlebusse zur Verfügung, eine

LGL - Expertengruppe bot sich an, in einem Grund-

kurs den Spaß am Geocachen zu vermitteln, Karls-

ruher Kolleginnen und Kollegen schlugen vor, den

terrestrischen Laserscanner und die 3D-Modelle

zu präsentieren, Forstwirte aus dem LGL wollten

das Thema Wald und sein Management näher-

bringen. Die LGL - Belegschaft konnte zwischen

Veranstaltungen in der Filderhalle, Outdoor-Aktivi-

täten oder einer Kombination aus beidem wählen.

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Neues Referat beim LGL Seite 3

Seit 28.Juni 2013 hat die Abteilung 2 ein zu-

sätzliches Referat. Mit Referat 25 – Regional-

entwicklung und Strukturförderung – verspürt

man im LGL einen Hauch der EU- Politik für

den Ländlichen Raum. Damit verbunden sind

neue Aufgaben und Begriffe wie beispielswei-

se LEADER und EFRE. Mehr dazu finden Sie

auf den Seiten 3 und 4.

Geodatenzentrum unter neuer Leitung Seite 6

Am 27. Juni 2013 ging Abteilungsleiter Ger-

hard Waldbauer in den verdienten Ruhestand.

Seine Nachfolge trat Ralf Armbruster an.

Wenn Sie mehr über den neuen Abteilungs-

leiter Geodatenzentrum erfahren möchten,

blättern Sie auf Seite 6.

Neues rund um unsere digitalen Karten Seite 10

Details zur geänderten Kartengrafik und zur

DTK 10 erfahren Sie auf den Seiten 10 und 11.

Erwähnenswert: Besucher im LGL

2013 nutzten 19 Besuchergruppen die

Gelegenheit, mehr über die Aufgaben des

LGL zu erfahren. Schulklassen, Studentinnen

und Studenten, Menschen im Ruhestand,

Mitglieder des Schwäbischen Albvereins oder

Schwarzwaldvereins, Volkshochschulen und

sonstige Gemeinschaften interessieren sich

für unsere Geobasisdaten und Produkte, das

Thema Flurneuordnung und Landschaftspfle-

ge oder den Rundgang durch die Druckerei

und Buchbinderei. Delegationen aus Europa,

wie beispielsweise aus Frankreich, Spanien,

aber auch Gäste aus China, Korea und Bang-

ladesch suchen den Austausch unter Kollegen

und erfahren gerne mehr über die Grundlagen

des Liegenschaftskatasters oder die Geoba-

sisdaten der Landesvermessung .

Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013

Seite 1

Große Zustimmung bei der ganzen Belegschaft, der Mitarbeitertag 2013

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LGL durf-

ten an diesem Dienstag ihren Diensttag in der Fil-

derhalle in Stuttgart beginnen. Bei sommerlichen

Temperaturen fanden sich die Unternehmungslusti-

gen pünktlich um 9.00 Uhr ein. In seiner Begrüßung

stellte Präsident Hansjörg Schönherr die Bedeutung

dieser Veranstaltung heraus: „ Wir haben uns be-

wusst dazu entschieden, nicht an jedem unserer

drei Dienstorte einen Tag der offenen Tür zu veran-

stalten. Heute ist die Gelegenheit, sich auf unter-

haltsame Weise auch über fachliche Bereiche der

Kolleginnen und Kollegen zu informieren und sich

besser kennen zu lernen. Ich hoffe, dass sich nach

unserem Mitarbeitertag das soziale Netzwerk in un-

serem LGL noch schneller entwickelt und sich die

Arbeitswege nach dem Motto: Gewusst bei wem

und wo, verkürzen. “ Pünktlich um 10 Uhr brachen

bunt gemischte Grüppchen in alle möglichen Rich-

tungen auf: Die Radler starteten ihre Ganztagestour

nach Waldenbuch, die Busse fuhren nach Münsin-

gen, Bebenhausen und Echterdingen los. Wer sich

beim Studieren des Programms für Pferde begeis-

tert hatte, stieg bereits im Landgestüt Marbach

aus, um die rassige Pferdezucht zu bewundern. In

Münsingen stand entweder eine ganztägige, von

Rangern geführte Wanderung im Biosphärengebiet

auf dem Programm oder das Biosphärenzentrum

selbst war das Ziel. In Bebenhausen erfuhren die

Interessierten alles Wissenswerte über das Jagd-

schloss. Der anschließende Vortrag eines Forstwirts

vom dortigen Forstamt zeigte den Zusammenhang

zwischen Jagd und Wildbestand in dieser Gegend

auf. In Echterdingen ging es auf historischen Pfaden

durch die Stadt. Währenddessen wurde es auch in

der Filderhalle nicht langweilig: Die Präsentationen zu

den 3D-Modelle und zum terrestrischen Laserscan-

ning wurden aufmerksam und begeistert besucht.

Die Geocacher brachen zu ihrem Schnupperkurs

auf, die Ersten ließen sich von Ursula Beck Rücken

und Nacken massieren, der Gesundheitsvortrag

von Dr. Thilo Gold „Gesundheit ist noch nicht alles –

oder?“ lockte eine Menge Zuhörerinnen und Zuhö-

rer herbei. Charmant und lebendig zeigte Reingard

Gschaider in ihrem Workshop „Das muss doch wohl

klar sein“, wie trotz bester Absicht aneinander vorbei-

geredet wird und was man tun kann, um sich bes-

ser zu verstehen. Der aus dem Fernsehen bekannte

Sven Bach referierte über gesundes Essen bei der

Arbeit. Und das eigens dafür ausgestattete „Kino“

führte im Wechsel historische Filme zur Flurneuord-

nung und Landesvermessung vor. Am Nachmittag

demonstrierte Reingard Gschaider „Heiteres Selbst-

management“ und den Weg aus dem Alltagchaos,

Dipl.-Oecotrophologin Reinhild Holzkamp verwies in

Ihrem Vortrag anschaulich auf den Zusammenhang

zwischen der Lebensmittel- und der CO2 – Produk-

tion. Die Nachmittagsexkursionen besuchten das

Landwirtschaftsmuseum Hohenheim, den Flug-

hafen-Stuttgart, die Firma Intermetric in Stuttgart-

Vaihingen oder den Wald in Magstadt, wo Forstkol-

legen Wissenswertes über die Waldwirtschaft, den

Wirtschaftswald im Einzugsbereich der Großstadt

Stuttgart und die Aufgaben der ForstBW erläuterten.

Am Abend fanden sich alle Teilnehmerinnen und Teil-

nehmer zu einem gemeinsamen Abendessen ein.

Rege wurden die Erfahrungen ausgetauscht und

mitgeteilt. Der Mitarbeitertag neigte sich gegen 20

Uhr dem Ende. Glücklicherweise kam es zu keinen

größeren Verletzungen oder Unfällen. Der erste Mit-

arbeitertag beim LGL ging glatt über die Bühne, dank

aller Beteiligten.

Redaktion t

23.07.2013 – da war er, der erste Mitarbeitertag in der Landesverwaltung

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Ein Rückblick

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Es liegt wohl an der Jahreszeit so kurz vor Weih-

nachten, um schnell noch nachzuprüfen, ob sich

denn alle unsere Vorsätze verwirklichen ließen. Viel

Zeit bleibt nicht mehr, um die für 2013 gesteckten

Ziele zu erreichen. Flugs ziehen die Gedanken an

das Realisierte, das Geglückte, vielleicht auch Hin-

ausgeschobene, an die bereits abgerissenen Kalen-

derblätter und die mit ihnen verbundenen besonde-

ren Ereignisse im Jahr 2013 an unserem geistigen

Auge vorbei.

Der Januar startet mit Open Data.

Mit der Freigabe durch das Ministerium für Ländli-

chen Raum und Verbraucherschutz können seither

Bürgerinnen und Bürger kostenlos auf Teile unserer

digitalen Produkte wie beispielsweise Luftbilder,

kleinmaßstäbige thematische Karten, die Physische

Karte, Verwaltungskarte, Reliefkarte und auf die Kar-

te mit den Abgrenzungen von laufenden und geplan-

ten Flurneuordnungen zurückgreifen. Mit Hilfe des

Geodatenviewers lassen sich diese Geobasisdaten

unkompliziert nutzen, und das sowohl für private als

auch für einfache kommerzielle Zwecke. Zusam-

men mit dem ebenfalls kostenlosen Internetkarten-

dienst Maps4BW, der Teil des bundesweiten Web-

AtlasDE ist, geht unsere Verwaltung den richtigen

Schritt in die von INSPIRE und Politik gleichermaßen

geforderte Richtung des Open Governments.

Im April ist es dem LGL gemeinsam mit seinen

Partnern aus der bayerischen, österreichischen und

schweizerischen Vermessungsverwaltung und dem

Runder Tisch GIS e.V., der Technischen Universität

München und der Firma AED-SICAD gelungen,

INSPIRE konforme Daten im Bodenseeraum zu er-

zeugen. Seit 10. April kann die Geodatenwerkstatt

Bodensee interessierten Nutzern Testdaten zum

Abruf bereitstellen. Gleichzeitig meldet das LGL

stellvertretend für alle Anrainerstaaten des Boden-

sees das Projekt „Prototypische Transformation von

Geodaten nach INSPIRE in der grenzüberschreiten-

den Region Bodensee“ beim European Prize for In-

novation in Public Administration – einem von der

EU ausgelobten Wettbewerb - an. Von 204 Mitstrei-

tern wählt die Jury den Prototypen unter die sechs

Besten seiner Kategorie.

Seit Juni ist die ALKIS®-Migration abgeschlossen.

Damit liegen die Liegenschaftsdaten aller 35 Land-

kreise im geforderten bundeseinheitlichen Standard

vor. Klar ist, dass damit noch nicht alles auf Knopf-

druck funktioniert. Vielfach sind noch manuelle

Nacharbeiten oder korrigierende Eingriffe erforder-

lich. Das ist für alle Beteiligten nicht immer befriedi-

gend, sowohl für uns als Datenlieferanten als auch

für unsere Partner und Kunden. Aber ich bin zuver-

sichtlich, dass wir diese Anlaufschwierigkeiten bald

vollends überwunden haben.

Am 27.06.2013 geht Abteilungsdirektor Gerhard

Waldbauer in den Ruhestand. 40 Jahre hat er sich

für die Verwaltung verdient gemacht und sich ins-

besondere für eine fortschrittliche und vorausschau-

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 2

ende Informationstechnik im Ressortbereich des

Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucher-

schutz eingesetzt.

Ab 01.07.2013 wird Abteilung 2 um ein Referat er-

weitert. Mit Beginn des neuen Monats kommen

Kolleginnen und Kollegen des Referates „Regional-

entwicklung, Strukturförderung“ der Landesanstalt

für Entwicklung der Landwirtschaft aus Schwä-

bisch Gmünd zum LGL, um künftig als Referat 25

„Regionalentwicklung, Strukturförderung“ ihre Ar-

beit zu verrichten.

Am 23. 07. praktiziert das LGL etwas Einzigartiges

in der Landesverwaltung: den Mitarbeitertag in der

Leinfelden-Echterdinger Filderhalle. Die Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter aller drei Standorte des

LGL treffen sich dort, um Fachliches miteinander

auszutauschen und zu erfahren, Exkursionen zu

genießen, Vorträge oder Workshops zu besuchen.

Ideen und Vorschläge zum Tagesablauf kommen

aus den eigenen Reihen und auch die Organisation

und Abwicklung vor Ort lebt von der Unterstützung

der LGL - Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Gute

Referenten und Themen helfen dem Tag seinen ei-

genen Charme zu verleihen: Interessant, informativ,

lebendig und unaufdringlich. An diesem Tag ist es

gelungen, das Miteinander offen und für alle sicht-

bar zu leben!

Anfang September begrüßen wir Ralf Armbruster

als neuen Abteilungsleiter 3 in unserem Haus. Er lei-

tete zuletzt das Kompetenzzentrum eGovernment

der Stadt Stuttgart und ist in IT - Kreisen bestens

„vernetzt“.

Mitte November erscheint die erste im neuen,

konsequent digital geprägten Arbeitsprozess ent-

standene Topographische Karte TK50, das Blatt Bu-

chen (Odenwald), in der neuen Kartengrafik. Damit

beginnt eine neue Generation amtlicher Landkarten

und die touristischen Karten werden diesem Bei-

spiel alsbald folgen. Unserer Kartographie ist selbst

im bundesweiten Vergleich zu bescheinigen, dass

die programmgesteuerten Arbeiten der digitalen

Kartenherstellung optimiert wurden.

Ende November wurde die Rahmenvereinbarung

Landwirtschaft zwischen LGL, der Arbeitsgemein-

schaft städtischer Vermessungsämter im Städte-

tag, dem Landwirtschaftlichen Bauernverband und

dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband

unterzeichnet. Darin ist geregelt, dass Bauernver-

bandsmitglieder amtliche Geobasisinformationen

zu besonderen Bedingungen beziehen und nutzen

können.

Das dreidimensionale Gebäudemodell wird bis

Ende des Jahres ebenfalls landesweit verfügbar

sein.

Vieles ließe sich noch aufführen und berichten. Un-

term Strich haben wir im Jahr 2013 viele innovative

Ideen auf den Weg oder zum Abschluss gebracht.

Für Ihren Einsatz und Ihre Bereitschaft, immer wie-

der neue Wege zu finden und zu gehen, danke ich

Ihnen. Ich hoffe, Sie finden während den Tagen vor

Weihnachten und zwischen den Jahren viele Mu-

ßestunden, um wieder Kraft zu tanken und sich

verstärkt den privaten Belangen und Interessen zu

widmen, die möglicherweise in hektischen, vom

Dienstgeschäft geprägten Phasen zur kurz gekom-

men sind.

Ich wünsche Ihnen Frohe Weihnachten, Gesundheit

und Zufriedenheit fürs Neue Jahr und dass sich vie-

le Ihrer Wünsche erfüllen. t

Herzlichst

Ihr Präsident

AFIS®-Migration vor dem AbschlussZur einheitlichen Georeferenzierung nach Lage,

Höhe und Schwere werden vom LGL Festpunk-

te – Geodätische Grundnetzpunkte, Referenz-

stationspunkte, Höhenfestpunkte und Schwere-

festpunkte – in der Örtlichkeit vorgehalten und

die Daten der Festpunkte erhoben, qualifiziert

und geführt sowie zur Verwendung bereitge-

stellt.

Bisher liegen die Festpunktdaten mit verschie-

denen Formaten in verschiedenen Datenbanken

vor, künftig werden sie im Amtlichen Festpunkt-

Informationssystem AFIS® in digitaler und ob-

jektstrukturierter Form nach dem AAA-Konzept

der AdV geführt. Die damit herbeigeführte ein-

heitliche Struktur der Festpunkte erleichtert Da-

tenführung und Datenabgabe. Durch die AAA-

konformen Standardausgaben können darüber

hinaus den Kunden Produkte mit hoher Nutzer-

freundlichkeit angeboten werden.

Derzeit sind beim Referat 51 in Zusammenar-

beit mit Referat 34 umfangreiche Vorarbeiten

im Gang, um die AFIS® - Migration, also die Ein-

führung des neuen Systems, noch im Jahr 2013

zu ermöglichen. Hierzu sind die Festpunktdaten

entsprechend aufzubereiten und die erforderli-

chen AAA-Komponenten fertig zu stellen. Mit

der Entwicklung der AFIS® - EQK (Erhebungs-

und Qualifizierungskomponente) zum zentralen

Element wurde das Land Nordrhein-Westfalen

beauftragt. Das in NRW bereits im Einsatz be-

findliche Programmsystem PfiFF wird zu die-

sem Zweck auf den AAA-Standard erweitert.

Die gegenseitige Kommunikation zwischen der

AFIS® - EQK und der Datenhaltungskomponen-

te (DHK) erfolgt mit Hilfe der Normbasierten

Austauschschnittstelle (NAS). Der Datenfluss

von der DHK zu der für Auskünfte und Datenab-

gaben an Kunden erforderliche Auskunfts- und

Präsentationskomponente (APK) wird ebenfalls

durch die NAS gewährleistet.

Mit der für Dezember 2013 vorgesehenen

AFIS® - Migration und dem Produktionsbeginn

von AFIS® mit Beginn des Jahres 2014 werden

sämtliche Geobasisdaten des Landes in der

AAA-Struktur geführt und den Nutzern zur Ver-

fügung stehen. Damit wird ab diesem Zeitpunkt

das AAA-Projekt in Baden-Württemberg reali-

siert sein.

Michael Deck t

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EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013

Kennen Sie LEADER?

LEADER („Liaison entre actions de dévelop-

pement de l´économie rurale“) steht für die

„Verbindung von Aktionen zur Entwicklung

der ländlichen Wirtschaft“ und ist ein För-

derinstrument der Europäischen Union zur

Stärkung und Weiterentwicklung der Ländli-

chen Räume. LEADER wird aus Mitteln des

„Europäischen Landwirtschaftsfonds für die

Entwicklung des Ländlichen Raums“ (ELER)

finanziert.

Die Europäische Union unterstützt mit dem

LEADER-Ansatz seit 1991 modellhafte und

innovative Projekte im Ländlichen Raum. 

Zusätzlich beteiligt sich das Land Baden-

Württemberg mit weiteren Mitteln an die-

sem Programm.

Die Förderung  solcher Projekte ist  nur in

sogenannten LEADER-Aktionsgebieten

möglich. Dies sind kleinere, abgegrenzte

Gebiete des ländlichen Raums, die unter

geographischen, wirtschaftlichen und sozia-

len Gesichtspunkten eine Einheit bilden und

Landkreis übergreifend angelegt sind. LEA-

DER zeichnet sich besonders durch seinen

„Bottom-Up-Ansatz“ (von unten nach oben)

aus.

Unter diesem Ansatz wird ein Veränderungs-

prozess verstanden, der von der Basis, also

den Bürgern in den Gemeinden, gestaltet

wird. Dieses Prinzip führt dazu, dass die

örtliche LEADER-Aktionsgruppe (LAG) unter

Berücksichtigung der Förderkriterien selbst

über die zu fördernden Projekte entschei-

det. Wichtige Themen von LEADER in Ba-

den-Württemberg sind der demographische

Wandel, die Grundversorgung in den länd-

lichen Gemeinden, regenerative Energien,

der Tourismus, die Vermarktung landwirt-

schaftlicher, regionaler Produkte sowie die

Erhaltung des natürlichen Erbes.

Diese große Bandbreite an Themen ermög-

licht es, individuelle Schwerpunkte zu set-

zen.

Aufgaben der LEADER-Koordinierungsstelle

Die LEADER-Koordinierungsstelle unterstützt

beim Ministerium für Ländlichen Raum und Ver-

braucherschutz das Referat 45 „Strukturentwick-

lung Ländlicher Raum“ bei der Vorbereitung der

Programmplanung. Außerdem koordiniert sie

das Fördergeschehen und bereitet die jährlichen

Berichte an die Europäische Kommission vor. Ein

wichtiger Bereich ist auch die Aussteuerung der

Fördermittel.

Damit soll gewährleistet werden, dass alle För-

dermittel restlos vergeben werden. Im Hinblick

auf die lokalen Aktionsgruppen (LAGen) ist sie

Ansprechpartner und nimmt Beratungsfunktio-

nen wahr. Dabei unterstützt die Koordinierungs-

stelle die LAGen z.B. beim Erfahrungsaustausch

mit anderen Aktionsgruppen des Landes und bei

der transnationalen Kooperation. Des Weiteren

ist sie Kontaktstelle für die länderübergreifen-

de Zusammenarbeit über die Deutsche Vernet-

zungsstelle. Auch die Koordination der Öffent-

lichkeitsarbeit, insbesondere die Betreuung des

Internetangebots und die Konzeption und Vorbe-

reitung regelmäßiger Infoveranstaltungen, sind

Teil ihres Aufgabengebiets.

Förderperiode 2007 - 2013

In Baden-Württemberg gibt es in der laufenden

LEADER-Förderperiode 2007 – 2013 acht solcher

Aktionsgebiete. Bislang wurden über 700 Projek-

te gefördert und umgesetzt, die der Stärkung des

Ländlichen Raums dienen. Für LEADER in Baden-

Württemberg wurden von der Europäischen

Union für sieben Jahre rund 30 Millionen Euro

für Projekte bereitgestellt. Baden-Württemberg

stellt außerdem für private und herausragen-

de kommunale Vorhaben zusätzliche Landesmit-

tel in Höhe von rund 20 Millionen Euro bereit.

Projektbeispiel Energieregion 2010

- SUN AREA

Der Aufbau einer umweltbewussten und zu-

kunftsfähigen Energiewirtschaft, besonders

unter dem Gesichtspunkt der Nutzung erneu-

erbarer Energien, ist das Anliegen der 32 Ge-

meinden im LEADER-Aktionsgebiet Mittlerer

Schwarzwald, die sich an dem Rahmenprojekt

Energieregion 2010 beteiligen. Im Rahmen

des Teilprojekts SUN AREA wurde das solare

Energiepotential aller teilnehmenden Gemein-

den berechnet. Mittels hochauflösender La-

serscandaten wurden alle Dachflächen erfasst

und hinsichtlich ihrer Eignung für die Stromer-

zeugung durch Photovoltaikanlagen bzw. die

Wärmegewinnung durch Solartherme Anlagen

beurteilt. Die ausgewerteten und aufbereiteten

Daten stehen als GIS-gestützte Karte allen In-

teressierten auf der Internetseite der LEADER-

Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald zur Ver-

fügung. Die Daten dafür liegen übrigens auf

einem Server des LGL in Kornwestheim. Nach

Auswahl von Gemeinde, Straße und Hausnum-

mer erhält jeder Bürger durch einen Klick auf

sein Haus detaillierte Informationen zu solarer

Eignung, potentiellem Stromertrag und CO2-

Einsparung. Zusätzlich kann über den „Indi-

viduellen Ertragsrechner“ ermittelt werden,

ob und in welchem Umfang eine Photovolta-

ikanlage unter verschiedenen Aspekten wirt-

schaftlich ist. Dieses Projekt wurde durch ein

weiteres Vorhaben ergänzt, bei welchem Ther-

mographie Erhebungen durchgeführt worden

sind, die energetische Defizite an Gebäuden

aufzeigen. Mit diesen beiden Projekten wurden

in der Region wichtige Grundlagen für mehr

Energieeffizienz und einen stärkeren Einsatz

von regenerativen Energien gelegt. Außer dem

vorgestellten SUN AREA-Projekt gibt es noch

eine Vielzahl weiterer interessanter Projekte

aus den oben genannten Themenbereichen,

die durch LEADER gefördert werden.

Förderperiode 2014 - 2020

LEADER startet ab 2014 in die nächste sieben-

jährige Förderperiode. Die Landesregierung setzt

in Zukunft auf noch mehr Bürgerbeteiligung, um

die Regionalentwicklung in der Mitte der Ge-

sellschaft zu verankern. Zudem sollen vor allem

nachhaltige Projekte und Prozesse im Zentrum

stehen, die die Ländlichen Räume zukunftsfä-

hig machen. Damit dort viele innovative Projekte

entstehen können, werden die Aktionsgruppen

künftig noch größere Entscheidungsspielräume

haben und so auch mehr Verantwortung als bis-

her übernehmen. Ziel ist es, regionale Struktu-

ren aufzubauen, die über die Förderperiode hin-

aus fortbestehen und sich selbst tragen. In den

Bereichen Kultur, Dorfentwicklung, Tourismus,

Gewerbeförderung und Vermarktung regionaler,

naturverträglich erzeugter Produkte werden die

Fördermöglichkeiten deutlich erweitert. Mit dem

Aufruf zur Interessenbekundung für LEADER

2014 - 2020 im Februar 2013 hat die Vorbereitung

zur neuen EU-Förderperiode begonnen. Bislang

haben ca. 30 interessierte Gebiete aus ganz

Baden-Württemberg ihr Interesse bekundet, um

in den nächsten sieben Jahren als LEADER Ak-

tionsgruppe ihre Region zukunftsfähig zu gestal-

ten. In mehreren Informationsveranstaltungen,

die von der Koordinierungsstelle im Auftrag des

Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbrau-

cherschutz vorbereitet und durchgeführt wurden,

konnten interessierten Gruppen Einblicke in die

Verfahrensweise eröffnet werden. Die offizielle

Ausschreibung und Bewerbung für die Förder-

periode LEADER 2014-2020 soll zu Beginn des

kommenden Jahres erfolgen.

T. Böttcher t

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg Seite 3

Solarkarte

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Was ist der EFRE?nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen, die

thermisch verformt und rezykliert werden kön-

nen. Diese Platten eignen sich für die Anwen-

dung an nicht tragenden Innen- und Außenwän-

den wie Gebäudefassaden.

Folgende Konsortialpartner sind an der Projekt-

umsetzung beteiligt:

1. Universität Stuttgart, Institut für Tragekon-

struktion und Konstruktives Entwerfen (ITKE)

= Koordinator des Projekts

2. Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswas-

serbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft

(ISWA)

3. TECNARO GmbH, Ilsfeld

4. Bauer Kunststofftechnik GmbH & Co. KG,

Stuttgart

5. spek DESIGN GbR, Stuttgart

Das Projekt wird mit 440.000 Euro aus Mitteln

des Europäischen Fonds für regionale Entwick-

lung gefördert.

Förderperiode 2014 - 2020

Das EFRE-Programm des Landes Baden-Würt-

temberg ist in der neuen Förderperiode 2014 -

2020 darauf ausgerichtet, sichtbare Beiträge zu

den zentralen Zielen der EU-Strategie „Europa

2020“ und des Landes zu leisten. „Europa 2020“

ist die von der EU auf zehn Jahre angelegte

Wachstumsstrategie.

Die Strategie zielt vor allem darauf ab, ein intel-

ligentes, nachhaltiges und integratives Wachs-

tum in der EU voranzutreiben. Hierfür hat sich

die EU fünf Kernziele gesetzt. Diese umfassen

die Bereiche Beschäftigung, Bildung, Forschung

und Innovation, Klimawandel und Energie sowie

soziale Eingliederung und Armutsbekämpfung.

Das EFRE-Programm 2014 - 2020 in Baden-Würt-

temberg konzentriert sich dabei auf die Stärken

des Landes und unterstützt gezielt die Themen

Forschung und Innovation sowie Verminderung

der CO2-Emissionen. Das Programm steht daher

unter dem Leitmotto „Innovation und Energie-

wende“.

Frank Albert, Julian Meier t

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Der Europäische Fonds für regionale Entwick-

lung (EFRE) ist eines der Instrumente zur Umset-

zung der Regionalpolitik der Europäischen Union.

Die Regionalpolitik der EU hat zum Ziel, den wirt-

schaftlichen und sozialen Zusammenhalt unter

den Mitgliedsstaaten und deren Regionen zu

stärken, indem regionale Disparitäten abgebaut

werden. Die Regionalpolitik ist dabei vor allem

Investitionspolitik, die die Schaffung von Arbeits-

plätzen, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirt-

schaftswachstum fördert sowie die Lebensquali-

tät verbessert und eine nachhaltige Entwicklung

unterstützt.

In Verbindung mit den genannten Zielen können

aus dem EFRE folgende Maßnahmen finanziert

werden:

- Direkte Hilfen bei Investitionen von Unterneh-

men (besonders kleiner und mittlerer Unterneh-

men) zur Schaffung von dauerhafter Beschäfti-

gung;

- Infrastrukturen, insbesondere im Zusammen-

hang mit Forschung und Innovation, Telekommu-

nikation, Umwelt, Energie und Transport;

- Finanzierungsinstrumente zur Unterstützung

der regionalen und lokalen Entwicklung und zur

Förderung der Zusammenarbeit zwischen Städ-

ten und Regionen;

- technische Hilfsmaßnahmen.

Aufgaben des EFRE-Sekretariats

Das Ministerium für Ländlichen Raum und Ver-

braucherschutz, das Ministerium für Finanzen

und Wirtschaft, das Ministerium für Wissen-

schaft, Forschung und Kunst, das Ministerium

für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie

das Staatsministerium setzen das Programm ge-

meinsam um.

Das EFRE-Sekretariat innerhalb des Referats 25

„Regionalentwicklung und Strukturförderung“

unterstützt die EFRE-Verwaltungsbehörde (Re-

ferat 40) im Ministerium für Ländlichen Raum

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 4

Projektbeispiel Biokunststoff - Fassade

und Verbraucherschutz in allen Punkten bei der

Umsetzung des EFRE-Programms in Baden-

Württemberg.

Wir unterstützen die Verwaltungsbehörde bei

der Koordinierung der Mittelverwaltung, beraten

sämtliche Förderempfänger und beteiligte Minis-

terien zum Thema Öffentlichkeitsarbeit, pflegen

die beiden Internetauftritte des EFRE in Baden-

Württemberg und erstellen Berichte über die

finanzielle und inhaltliche Abwicklung des Pro-

gramms.

Förderperiode 2007 - 2013

Im Rahmen des Programms „Regionale Wett-

bewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ stellt die

EU Baden-Württemberg für die Jahre 2007 bis

2013 mehr als 143 Millionen Euro aus dem Eu-

ropäischen Fonds für regionale Entwicklung zur

Verfügung. Diese Mittel werden in mindestens

gleicher Höhe durch Mittel des Landes und der

Kommunen ergänzt. Hinzu können private Mittel

kommen.

Das Programm ist durch seine Schwerpunktset-

zung in den Bereichen Innovation, wissensbasier-

te Wirtschaft und Cluster, nachhaltige Stadt- und

Kommunalentwicklung sowie Ressourcenschutz

und Risikovermeidung darauf ausgerichtet, die

Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken

und somit signifikante Beiträge zu den Zielen der

Lissabon- und Göteborg-Strategie zu leisten.

Bisher wurden im Programmzeitraum gut 1.500

Projekte bewilligt.

Projektbeispiel „Biokunststoff-Fassade“

Eines der geförderten Vorhaben ist das Projekt

„Biokunststoff-Fassade“. Ziel des Projektes ist

die Entwicklung eines neuen thermoplastischen

Werkstoffs, der zu einem möglichst hohen An-

teil aus nachwachsenden Rohstoffen besteht

und gleichzeitig witterungsbeständig und schwer

entflammbar ist.

Am 17. Oktober 2013 wurde die im Rahmen des

Projektes realisierte, 140 Quadratmeter große

Biokunststoff-Fassade auf dem Universitätscam-

pus Stuttgart - Stadtmitte feierlich eingeweiht.

Die eingesetzten Fassadenplatten bestehen aus

FernsehstarAuch „Benjamin“ liebt LGL-Freizeitkarten

Zwei Freizeitkarten des LGL haben den Weg ins

Fernsehen gefunden. Sie wurden als Requisiten in

der Kindersendung „Hallo Benjamin! - TV“ verwen-

det. Zum Thema „Unterwegs!“ basteln, rätseln und

kochen drei Kinder mit Moderatorin Tina und Maus

Benjamin in der Sendung. Spielerisch lernen die

kleinen Gäste Orientierung: Sie lösen ein Schilder-

Quiz, entdecken in einer Landkarte Zeichen auf der

Legende und rätseln, was diese bedeuten. Mit die-

sen Spielen sammeln sie Punkte und helfen Maus

Benjamin, bei seiner Wanderung in der Käsekulisse

ans Ziel zu kommen. Die TV - Aufzeichnung fand

Mitte November in einem Studio in Rommelshau-

sen bei Fellbach und im Evangelischen Medienhaus

in Stuttgart statt.

Die 30-minütige Mitmach-Sendung wird seit 2006

von der Evangelischen Gemeindepresse GmbH

und der Evangelischen Medienhaus GmbH aus

Stuttgart produziert.

Die Kindersendung ist jeden Sonntag zu sehen. Die

Folge „Unterwegs!“ wird am Sonntag, 26. Januar

2014 um 8 Uhr und 15 Uhr gezeigt - auf bw family.tv

im Netz der Kabel BW und auf :

www.hallo-benjamin.de.

Beate Dreinhöfer t

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben breit gestreute Ausbildungsprofile wie Geographie,

Verwaltungswissenschaften mit nationalem und europäischem Bezug, BWL, VWL, Politikwissen-

schaften und Agrarwissenschaften. Dadurch haben sie eine differenzierte Sichtweise und ergänzen

sich gegenseitig gut.

RE

FER

AT 2

5

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EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013

Seite 5

Umstellungen

Nach den Daten der Topographischen Landes-

aufnahme hat das Landesamt für Geoinforma-

tion und Landentwicklung (LGL) nun auch die

Geobasisdaten des Liegenschaftskatasters auf

den bundesweit einheitlichen Standard des

Amtlichen Liegenschaftskataster - Informations-

systems ALKIS® umgestellt. Fast dreißig Jahre

lang wurden die beschreibenden Angaben von

Flurstücken und Gebäuden im Automatisierten

Liegenschaftsbuch (ALB) und deren graphi-

sche Darstellung in der Automatisierten Liegen-

schaftskarte (ALK) geführt. Nach dem Motto

„Was zusammengehört, muss auch zusammen

gespeichert werden“ befinden sich seit Mai 2013

die Liegenschaftsdaten von 35 Landkreisen und

5 Kataster führenden Städten in Baden-Würt-

temberg in einer zentralen Datenbank im Lan-

deszentrum für Datenverarbeitung (LZfD), einem

der beiden IuK-Zentren des Landes. Mehr als 8

Millionen Flurstücke und ca. 6 Millionen Gebäude

sind zusammen mit den nachrichtlich geführten

Eigentümer- und Buchungsinformationen aus

dem Grundbuch im größten täglich aktualisierten

ALKIS®-Datenbestand in Deutschland vereinigt.

Der Start des ALKIS®-Projekts beim LGL fand

im Jahr 2011 unter denkbar schlechten Voraus-

setzungen statt. Da die neue IuK-Infrastruktur

für den Produktionsbetrieb nicht rechtzeitig

funktionsfähig war, mussten die ersten Daten

auf einem kleinen Server beim LGL gespeichert

werden, der eigentlich für Schulungszwecke vor-

gesehen war.

Aus der landkreisweise geplanten Umstellung

wurde ein Pilotbetrieb in einigen wenigen Ge-

markungen bei 5 Landratsämtern. Die „sanfte

Migration“ war rückblickend betrachtet keines-

falls ein Nachteil, denn so konnte die brandneue

ALKIS®-Software mehrere Monate unter Echtbe-

dingungen reifen, ohne Liegenschaftsvermes-

sungen und Grundstücksverkehr zum Erliegen

zu bringen. In dieser Phase rückten auch die un-

teren Vermessungsbehörden in den Landkreisen

zusammen, bildeten Patenschaften und gaben

die Erfahrungen der ersten Monate an die nach-

folgend umzustellenden Landkreise weiter. Auch

der Benutzerservice im LGL stand mit Rat und Tat

zur Seite und „bügelte“ so manchen Mangel aus.

Ende Juli 2012 konnte dann endlich, wie vorge-

sehen, die flächenhafte Umstellung mit dem

Landkreis Calw begonnen werden, nachdem die

bis dahin migrierten Daten von 150 Gemarkun-

gen erfolgreich vom Schulungs-Server auf die

Infrastruktur im LZfD umgezogen waren. Dank

umfangreicher Migrationsvorarbeiten und zahl-

reicher Testläufe gab es bei der Überführung von

ALB und ALK in das objektstrukturierte ALKIS®-

Datenmodell bei mehr als 3.250 Gemarkun-

gen nur wenige Überraschungen. Drei bis vier

Wochen musste die Fortführung des Liegen-

schaftskatasters in den Landratsämtern durch-

schnittlich ruhen, bis deren Daten in die ALKIS®-

Datenhaltungskomponente (DHK) „abgesenkt“

waren.

Die anfangs prognostizierten zwei Wochen pro

Landkreis konnten aus verschiedenen Grün-

den nicht erreicht werden. Zum einen war die

Verarbeitungsgeschwindigkeit der Server und

der Software nicht ganz so hoch wie erwartet.

Zum anderen verringerte sich das Zeitfenster

für den Import neuer Gemarkungsdaten mit zu-

nehmendem Befüllungsgrad, da in den bereits

umgestellten Gemarkungen vermehrt Fortfüh-

rungen anfielen. Nicht nur einmal mussten die

Datenbankspezialisten des LGL und der Entwick-

lerfirmen Performance-Optimierungen in der Da-

tenbank und in der DHK-Anwendungssoftware

vornehmen. In Einzelfällen waren mutige Eingrif-

fe in der Datenbank erforderlich, um ungewollte

Datenkonstellationen zu reparieren. Da im Vorfeld

der Einführung niemand zuverlässig den „Spei-

cher - Hunger“ der ALKIS®-Komponenten vorher-

sagen konnte, blieben auch Hardware-Aufrüstun-

gen im laufenden Betrieb nicht aus.

Neben den Landkreisen führen in Baden-Würt-

ALKIS® – traditionelle Geobasisdaten in neuem Gewand

temberg auch Vermessungsdienststellen in 9

Stadtkreisen und 16 Städten das Liegenschafts-

kataster. Mit Stand Ende 2013 ist die Migration

bei 13 Städten abgeschlossen. Im Verlauf des

Jahres 2014 werden die übrigen Städte die Um-

stellung vollziehen und damit für einen lücken-

losen ALKIS®-Bestand in ganz Baden-Württem-

berg sorgen.

Bereits vor und während der Einführung von

ALKIS® wurden den Anwendern durch um-

fangreiche Schulungsmaßnahmen eingehende

Kenntnisse in der neuen Datenwelt vermittelt.

Daneben erfolgte in 12 Regionalversammlungen

ein reger Erfahrungsaustausch zwischen den

unteren Vermessungsbehörden der Land- und

Stadtkreise, der weiteren Städte, den Öffentlich

bestellten Vermessungsingenieuren (ÖbV) und

dem LGL.

Mit der Migration im Landkreis Schwäbisch

Hall konnte nun eines der größten Projekte

der Vermessungsverwaltung erfolgreich zum

Abschluss gebracht werden. Grund genug für

Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, MLR, im

Juni 2013 in der „Salzsieder-Stadt“ in einer Fei-

erstunde ALKIS® offiziell freizuschalten. In den

nächsten Wochen und Monaten gilt es für die

Vermessungsämter, weitere Erfahrungen im

täglichen Geschäft bei der Führung des Liegen-

schaftskatasters mit ALKIS® zu machen. Erfah-

rungen mit ALKIS® müssen auch die ÖbV, die

seit einigen Jahren den Großteil der amtlichen

Vermessungen in Baden-Württemberg durch-

führen, machen. Deren Vermessungsschrif-

ten und Erhebungsdaten sind auf den neuen

ALKIS®-Standard umzustellen; vielfach sind

Softwareanpassungen und leistungsstärkere

PC’s erforderlich.

Architekten, Ingenieurbüros, Energieversorger,

aber auch Kommunen, die Geobasisdaten des

Liegenschaftskatasters als Grundlage für eigene

Fachinformationssysteme verwenden, erhalten

diese im neuen, bundeseinheitlichen Schnitt-

stellenformat der Normbasierten Austausch-

schnittstelle NAS. Sie beruht wie ALKIS® auf

internationalen Normen und Standards des Geo-

informationswesens und verwendet XML zum

Datenaustausch. Bereits wenige Monate nach

der Einführung sind nach Aussage der Mitarbei-

ter des Geodatenvertriebs im LGL viele Kunden

auf die NAS umgestiegen, da die Anbieter von

Geoinformationssystemen schon frühzeitig mit

der Entwicklung von Schnittstellenkonvertern

begonnen haben. Für den Fall, dass Nutzer nur

Teilinhalte des Liegenschaftskatasters in flache-

ren Strukturen benötigen, bietet das LGL über

den neuen ALKIS-Shop www.lgl-bw.de auch die

Ausgabe in den aktuellen Industriestandards DXF,

Shape und TIFF an.

Auch wenn momentan der Aufwand in der Ver-

waltung und bei den ÖbV noch höher ist als vor

der Umstellung, kann schon heute festgestellt

werden, dass der in Baden-Württemberg einge-

schlagene Weg zur Einführung von ALKIS® ge-

nau der richtige war. In keiner Phase kam es zu

gravierenden Verzögerungen bei der Fortführung

des Liegenschaftskatasters. In wenigen Mona-

ten, wenn „alle Stellschrauben in den Kompo-

nenten aufeinander abgestimmt sind“, werden

sich auch die prognostizierten Synergieeffekte

einstellen. Dank neuer Objektstrukturen und

neuer Software werden einige der früher manuell

zu erledigenden Qualifizierungsarbeiten automa-

tionsgestützt ablaufen und dann auch zu deutlich

kürzeren Übernahmezeiten führen.

ALB und ALK waren schon in den letzten Jahr-

zehnten unverzichtbare Grundlage für Planun-

gen in Wirtschaft, Industrie und Verwaltung. Mit

ALKIS® wird diese Tradition auf einer neuen, zu-

kunftsfähigen Basis fortgesetzt.

Joachim Stiebler t

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Geodatenwerkstatt Bodensee zum Abruf bereitUnterschiedliche Länder, unterschiedliche

Datenmodelle und Koordinatensysteme.

Und dabei benötigen die Verwaltung, Wis-

senschaft, die Wirtschaft und Gesellschaft in

zunehmendem Maße einheitliche Geodaten.

Am 10.04.2013 nutzt die Technische Universi-

tät München ihr 18. Münchner Fortbildungs-

seminar für das Freischalten der Geodaten-

werkstatt Bodensee.

Angefangen hat alles viel früher. Mit einer Richt-

linie aus dem Jahr 2007 ergriff die Europäische

Kommission die Initiative und verpflichtete die

Mitgliedsstaaten zum Aufbau einer europäi-

schen Geodatenbasis mit dem Ziel, Geodaten

europaweit zu vernetzen und den Zugang zu die-

sen Informationen zu erleichtern, kurz INSPIRE:

Infrastructure for Spatial Information in the Euro-

pean Community.

Die vier Vermessungsverwaltungen von Ba-

den-Württemberg, Bayern, Österreich und der

Schweiz waren jedoch ihrer Zeit voraus. Bereits

2004 erkannten sie, dass es nun an der Zeit sei,

in einem überschaubaren Gebiet die digitalen

Datenbestände aus den Anrainerländern des Bo-

densees grenzübergreifend zusammenzuführen

und ließen den Bodensee-Geodatenpool entste-

hen. Daran anknüpfend wurden die jeweiligen

topografischen Geodaten und die Katasterdaten

in INSPIRE-konforme Geodaten transformiert.

Die wissenschaftliche Unterstützung dieser pro-

totypischen Transformationen gewährte die Tech-

nische Universität München. Die Firma AED-SI-

CAD entwickelte parallel dazu ein Datenprodukt,

welches die Ausgangsdaten der Anrainerstaaten

formatbasiert in die INSPIRE-konforme Zieldaten-

struktur überführte. Die Koordinierung sämtlicher

Arbeiten übernahm der Runder Tisch GIS e.V..

Aktuell können die vier Auftraggeber - das Lan-

desamt für Geoinformation und Landentwicklung

Baden-Württemberg, das Landesamt für Vermes-

sung und Geoinformation Bayern, das Bundes-

amt für Eich- und Vermessungswesen Österreich

und das Bundesamt für Landestopografie der

Schweiz - gemeinsam mit der Universität Mün-

chen und der Firma AED-SICAD - die Geodaten-

werkstatt eröffnen.

Mittels einer Demo-Anwendung lassen sich jetzt

INSPIRE-konforme Daten über Web-Dienste an-

zeigen, auswählen und in verschiedene Ausgabe-

formate herunterladen.

Die Firma AED-SICAD stellt den Zugang kosten-

los und über ein online verfügbares GIS-Portal zur

Verfügung, die Datenhaltung der formatbasier-

ten Daten übernimmt ein Server beim Lehrstuhl

Geoinformatik der TU München. Das Landesamt

für Geoinformation und Landentwicklung Ba-

den-Württemberg handelt federführend für alle

Vermessungsverwaltungen und genehmigt die

Nutzerkennungen. Ansprechpartner für interes-

sierte Nutzer ist der Runder Tisch GIS e.V.. Dem

Abruf einheitlicher Geodaten im Bodenseeraum

sind demnach keine Grenzen mehr gesetzt. Vo-

raussetzung allerdings ist, dass die Nutzer über

ihre Erfahrungen im Umgang mit den Daten be-

richten.

Redaktion t

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„INSPIRE Bodensee-Geodatenpool“ erreicht Finale

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Das LGL, das Landesamt für Geoinformation

und Landentwicklung Baden-Württemberg,

meldete stellvertretend für alle Partner im Fe-

bruar 2013 das Projekt „Prototypische Trans-

formation von Geodaten nach INSPIRE in der

grenzüberschreitenden Region Bodensee“

beim European Prize for Innovation in Public

Administration – einem von der EU ausge-

lobten Wettbewerb - an. Teilnehmen konnten

öffentliche Verwaltungen, deren Vorhaben ent-

weder einen Nutzen für Bürgerinnen und Bür-

ger, für Firmen oder für Bildung und Wissen-

schaft bringen.

Die eingereichten Initiativen mussten schon be-

gonnen haben, durften jedoch nicht älter als 4

Jahre sein. Das LGL reichte die Prototypische

Transformation in der Kategorie „Bildung und

Wissenschaft“ ein, zeigte das gemeinsame Mit-

einander von Verwaltung, Wirtschaft und Wissen-

schaft auf, legte die Idee der Transformation dar

und erläuterte deren soziale Relevanz für geore-

ferenzierte Planungen oder Dokumentationen und

verwies auf die Synergiepotentiale von einheitli-

chen und standardisierten Geodaten. Das Projekt

gefiel und bestand den europäischen „Härtetest“.

Dabei verpasste die Prototypische Transformation

den Sprung auf das Siegertreppchen nur knapp.

Von 204 Mitstreitern wählte die Jury den Prototy-

pen unter die sechs Besten seiner Kategorie. Das

Bewusstsein für einheitliche Geodaten wächst,

in der Gesellschaft, der Wirtschaft und Politik.

Die Prototypische Transformation stellt in einem

überschaubaren Testgebiet unter Beweis, dass

standardisierte Geodaten und Fachdaten die Basis

für raumbezogene Planungen, Dokumentationen

oder Simulationen sind. Neben der guten Platzie-

rung hat die Prototypische Transformation eines

sicherlich erreicht: Man redet und diskutiert über

sie und ihre Möglichkeiten, und zwar europaweit.

Redaktion t

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 6

Geodatenzentrum im LGL unter neuer Leitung

Herr Armbruster, seit dem 01. September 2013

haben Sie im LGL die Abteilungsleitung des

Geodatenzentrums übernommen. Schön, dass

wir Sie unseren Leserinnen und Lesern hier

kurz vorstellen dürfen. Herr Armbruster, Sie sind

in Ravensburg geboren und im Schussental

aufgewachsen, wohnen jetzt nach Stationen in

Rottweil und Berlin in Eutingen. Meinen Sie –

im Nachhinein betrachtet – dass Sie der Land-

strich Oberschwaben mit seiner Landschaft

und seinem Brauchtum auch in Ihrer Studien-

und Berufswahl beeinflusst hat?

Ausschließen will ich das nicht. Die ersten Gymna-

sialjahre verbrachte ich in katholischen Internaten.

Das hatte zwei Gründe: Der Bub sollte Pfarrer wer-

den und der tägliche Weg zur Schule in Ravensburg

war zu weit, Schulbusse fuhren seinerzeit auf dem

Lande nicht. Natürlich beeindruckte mich als Kind

auch die Welt der katholischen Kirche mit der Ba-

silika in Weingarten und dem berühmten Blutritt.

Auch die schöne oberschwäbische Landschaft mit

ihren sanften Hügeln, vielen Seen und der Nähe

zum Bodensee prägten sich tief ins Bewusstsein.

Schon früh wollte ich erfahren, was diese Land-

schaft geprägt hat. So startete ich mit Geographie

und katholischer Theologie ins Studium, um mich

dann aber mit der Verlagerung des Schwerpunktes

auf Geographie doch stärker mit irdischen Fragen

zu beschäftigen.

Sie haben sich für den Diplomstudiengang Geo-

graphie an der Freien Universität Berlin, Fachbe-

reich Geowissenschaften, Institut für Kartogra-

phie entschieden. Welche Schwerpunktthemen

wählten Sie während Ihres Studiums?

Das Studium war in die Fächer Physische Geogra-

phie, Anthropogeographie, Geologie und Karto-

graphie gegliedert. Kartographie wurde früh mein

Interessensschwerpunkt, aber auch die Physische

Geographie mit der Geomorphologie und die vielen

damit verbundenen Exkursionen machten für mich

den Reiz des Studiums aus.

War es für Sie bereits während des Studiums

wichtig, Ihr erworbenes Wissen in die Praxis

umzusetzen?

Ja, und ich hatte auch sehr früh die Gelegenheit

dazu. So arbeitete ich am ersten, in Deutschland

digital erstellten mehrfarbigen Atlas mit, der 1984

unter dem Titel „Arbeitsmarktatlas der Bundesre-

publik Deutschland“ erschien. Ab 1984 erstellte ich

als freier Mitarbeiter bei der Senatsverwaltung für

Stadtentwicklung und Umweltschutz die kartogra-

phische Konzeption für den Umweltatlas Berlin und

baute das entsprechende Umweltinformationssys-

tem auf SICAD-Basis mit auf. Später eröffnete ich

mit einem Kartographen ein gemeinsames Büro

und bearbeitete Aufträge für die Berliner Senats-

verwaltung.

Wie und wo ging es nach Ihrem Studium

weiter?

Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kartographi-

schen Institut der FU führte ich u.a. Lehrveranstal-

tungen durch, die Arbeiten als Freier Mitarbeiter

bei der Senatsverwaltung ging mit unterschiedli-

chen Projekten weiter.

1992 kehrten Sie wieder nach Baden-Württem-

berg zurück und fanden in der Stadtverwaltung

der Stadt Stuttgart Ihren neuen Arbeitgeber.

Welche Projekte und Aufgaben verwirklichten

Sie gemeinsam mit Ihren damaligen Mitarbei-

terinnen und Mitarbeitern?

Erster Schwerpunkt war der Aufbau des Geoinfor-

mationssystems der Stadt Stuttgart in Zusammen-

arbeit mit den sogenannten Technischen Ämtern

wie Stadtmessungsamt, Stadtplanungsamt, Tief-

bauamt und Amt für Umweltschutz. Dort führten

wir dezentrale, Unix-basierte Systeme ein, weil der

Großrechner sich für die grafische Datenverarbei-

tung als ungeeignet erwies. Mit der Einführung

verbunden war auch die Implementierung von

TCP/IP als Netzprotokoll. Das wiederum führte uns

1995 zu einer weiteren IP-basierten Entwicklung,

dem Aufbau des Mitarbeiterportals der Stadtver-

waltung, zunächst auf Basis von HTML-Editoren.

Die Umstellung auf eine datenbankbasierte Lö-

sung (Oracle RDBMS) erfolgte 1998. Danach ging

es Schlag auf Schlag: 1999 stellten wir das erste

Bürgerterminal im Bezirksrathaus Bad Cannstatt

auf, in den Folgejahren erreichten wir als einzige

Stadt bundesweit eine flächendeckende Ausstat-

tung. Ziel war, Menschen ohne eigenen Internet-

anschluss einen Zugang zu verschaffen. 1999 ver-

ließ ich mit zwei Mitarbeitern die IT-Abteilung und

wir arbeiteten als Stabstelle mit der Bezeichnung

IuK-Innovationswerkstatt weiter. Aufgrund des bis

dahin miserablen Abschneidens der städtischen

Homepage www.stuttgart.de in verschiedenen

Rankings bekamen wir den Auftrag zum Relaunch

und zur Umstellung auf eine Datenbanklösung.

Zum Einsatz kam dabei die gleiche technische Ba-

sis wie sie bereits beim Mitarbeiterportal und den

Bürgerkiosken genutzt wurde. Damit verfolgten

wir von Anfang an konsequent eine Multikanalstra-

tegie. Im Oktober 2001 war der Neustart und ab

Frühjahr 2002 folgten zahlreiche Top-Rankings, Aus-

zeichnungen und Awards. Bis zu meinem Wech-

sel zum LGL waren wir damit das erfolgreichste

eGovernment-Team im deutschsprachigen Raum.

2004 wurde meinem Team die Projektverantwor-

tung für eGovernment Stuttgart übertragen, 2005

realisierten wir den Mobil-Auftritt der Stadt als Vor-

läufer der heutigen Stuttgart-App. Auch die erste

Fassung enthielt bereits location based services,

da wir sämtliche Adressen und wichtigen Standor-

te georeferenziert hatten. 2009 wurde mir dann die

Rolle des IT-Strategie-Verantwortlichen, des CIO,

der Stadt übertragen. Das letzte große Projekt un-

ter meiner Projektverantwortung war der Aufbau

und Einführung des 115-ServiceCenters der Stadt

2011/2012. Und aus der Stabstelle und dem kleinen

Team hatte sich zwischenzeitlich eine Abteilung

eGovernment und IT-Strategie entwickelt

Was war bis jetzt Ihre größte berufliche Heraus-

forderung?

Das Stuttgarter Online-Angebot aus dem Keller

hin zu einem der führenden Internet-Auftritte in

Deutschland auf- und auszubauen.

Ist es Ihnen wichtig, Ihren Beruf und Ihre Ideen

auch außerhalb der Dienststelle einzubringen

und sich beispielsweise in Fach und Ressort

übergreifenden Gremien einzusetzen?

Gremienarbeit sowie lokale und überregionale

Netzwerke halte ich für unabdingbar. Organisatio-

nen und Einrichtungen werden in erster Linie über

Personen wahrgenommen, die sie vertreten. Und

will eine Organisationseinheit über ihr unmittelba-

res Umfeld hinaus wahrgenommen werden, muss

man sich engagieren und über das Gute, das dort

geschaffen wird, auch berichten. Außerdem ist es

eine Möglichkeit, die eigenen Rahmenbedingun-

gen mitzugestalten.

Bleibt Ihnen neben all Ihren beruflichen Aktivi-

täten auch noch Zeit für sich und Ihre Familie?

Wenig, und seit Kornwestheim ist es noch weni-

ger geworden. Schuld daran ist in erster Linie der

weitere Anfahrtsweg. Aber auch die vielen neuen

Themen sowie die zahlreichen Sitzungen kosten

viel Zeit. Aber ich gebe die Hoffnung auf Besserung

nicht auf.

Herr Armbruster, herzlichen Dank, dass Sie uns

allen den Einblick in Ihr Berufsleben gestatte-

ten.

Redaktion t

Interview

Ralf Armbruster

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EinblickeEinblicke„INSPIRE Bodensee-Geodatenpool“ erreicht Finale

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013

Seite 7Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

„Bodenseekonferenz“Vom 23.10.2013 bis zum 25.10.2013 tagten

in Karlsruhe die Spitzenvertreter der Ver-

messungsverwaltungen aus den Bodensee-

anrainerländern. In seinem Grußwort wies

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup auf die

Wichtigkeit von länderübergreifenden Initiati-

ven hin.

Günther Steudle, MLR, und Präsident Hansjörg

Schönherr tauschten sich mit ihren Kollegen

aus der Bodenseeregion aus. Die Fachtagung

sollte Aufschluss darüber geben, in welchen

Bereichen sich die Zusammenarbeit zwischen

Bayern, Österreich, Schweiz und Baden-Würt-

temberg intensivieren lässt. Ein Schwerpunkt

bildete die aktuelle Neuvermessung des Bo-

densees, bei welcher der Bodensee samt sei-

ner Uferbereiche mit hydroakustischen und

laseroptischen Verfahren vermessen wird.

Als Ergebnisse stehen dreidimensionale Da-

tensätze und Geländemodelle zur Verfügung.

Sie dienen der Dokumentation oder helfen bei

Uferplanungen und bei Gefährdungsanalysen

weiter. Die Vermessungsverwaltungen der an-

grenzenden Länder beraten, stellen die Geoba-

sisinformationen bereit und unterstützen die

Qualitätssicherung. Das Projekt wird von den

Umweltverwaltungen der Bodenseeanrainer-

länder und der EU getragen. Ziel soll es sein,

für den Tourismus, die Wirtschaftsförderung

und den grenzübergreifenden Naturschutz ver-

lässliche und standardisierte Geobasisdaten

zu liefern.

Redaktion t

Stuttgart, 27. 06.2013. In einer Feierstunde verab-

schiedet Hansjörg Schönherr, Präsident des Lan-

desamts für Geoinformation und Landentwick-

lung Baden-Württemberg (LGL), Abteilungsleiter

Gerhard Waldbauer in den Ruhestand. 40 Jahre

hat sich Waldbauer für die Verwaltung verdient ge-

macht und sich insbesondere für eine fortschrittli-

che und vorausschauende Informationstechnik im

Ressortbereich des Ministeriums für Ländlichen

Raum und Verbraucherschutz eingesetzt.

Mit 19 Jahren begann Gerhard Waldbauer sein

Geodäsiestudium an der Universität Stuttgart.

Gerade mal 5 Jahre später trat er sein Referenda-

riat an und schloss dieses 1973 mit der Großen

Staatsprüfung ab. Fast auf den Tag genau vor 40

Jahren, nämlich am 30.06.1973, kam Gerhard

Waldbauer als Regierungsvermessungsassessor

zum damaligen Landesamt für Flurneuordnung

und Siedlung in Ludwigsburg. Von der dortigen

Geodätischen Rechenstelle wechselte er 1977

für drei Jahre als Leitender Flurbereinigungsinge-

nieur zum Flurbereinigungsamt Besigheim und

kehrte 1980 als Referatsleiter Photogrammetrie

ans Landesamt zurück.

Schon immer fand die Technik Waldbauers gro-

ßes Interesse und so nahm er 1987 die Stelle als

Referatsleiter Technische Entwicklung an. 1991

übernahm er die Leitung des neu gebildeten

Entwicklungs- und Betreuungszentrums für IuK-

Technik (EBZI) des Ministeriums für Ernährung

und Ländlichen Raum. Sitz des Zentrums war

beim Landesamt für Flurneuordnung und Land-

entwicklung in Kornwestheim. Das EBZI bündel-

te die gesamte IuK im Ressortbereich des Minis-

teriums und war damit für die Fachverwaltungen

Landwirtschaft, Forsten, Flurneuordnung und Ve-

terinärwesen der Ansprechpartner in IuK-Fragen.

Im Laufe seiner Dienstjahre erlebte Gerhard

Waldbauer manche Reform. So wurde das EBZI

im Zuge der Großen Verwaltungsreform 2005 in

das Informatikzentrum Landesverwaltung BW

eingegliedert, wo Waldbauer zum stellvertreten-

den Direktor bestellt wurde. Fachlich blieb das

EBZI dem Ministerium für Ländlichen Raum und

Verbraucherschutz unterstellt. 2009 fusionierten

das ehemalige Landesvermessungsamt und das

Landesamt für Flurneuordnung und Landent-

wicklung zum heutigen Landesamt für Geoin-

formation und Landentwicklung. 2010, mit der

IuK-Bündelung in der Landesverwaltung, wurde

aus dem EBZI und den vier IuK-Referaten des

früheren Landesvermessungsamts das Geoda-

tenzentrum des LGL und Gerhard Waldbauer

Abteilungsleiter dieser Organisationseinheit am

Standort Kornwestheim.

Als Abteilungsleiter war Gerhard Waldbauer für

rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ver-

antwortlich. Mit seiner zielstrebigen und anpa-

ckenden Art verstand er es, die IuK-Anforderun-

gen der verschiedenen Fachverwaltungen des

Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbrau-

cherschutz unter einen Hut zu bekommen. Die

Worte Reinhold Niebuhrs „Gib mir die Gelassen-

heit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern

kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern

kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu

unterscheiden“ verdeutlichen wohl am ehesten

Gerhard Waldbauers Handlungsmaxime.

Neben seinen beruflichen Herausforderungen

engagierte sich Gerhard Waldbauer auf politi-

scher Ebene und in berufsständischen Organisa-

tionen und nahm verschiedene Ehrenämter an.

Er war Vorstandsmitglied im VHF, dem Verband

der Angehörigen des höheren vermessungs-

technischen Dienstes der Flurneuordnungs- und

Vermessungsverwaltung und wirkte als stellver-

tretender Landesvorsitzender des Deutschen

Vereins für Vermessungswesen. 1996 übernahm

er den Vorsitz des Gutachterausschusses für die

Ermittlung von Grundstückswerten in seiner Hei-

matstadt Remseck am Neckar und ist seit 1999

Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender der Frei-

en Wähler in Remseck.

„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, besingt

schon Udo Jürgens das momentane Lebensal-

ter Waldbauers. Auch Gerhard Waldbauer freut

sich auf die freie Zeit, die er mit seiner Familie

verbringen kann. Und er möchte sich in Zukunft

noch intensiver als bisher als Kommunalpolitiker

engagieren.

Redaktion t

Verdienter Ruhestand

Gerhard Waldbauer

Am 14. Februar 2013 konnte Präsident Schönherr

eine kleine Gruppe französischer Berufskollegen

aus Lyon, der Hauptstadt der baden-württembergi-

schen Partnerregion „Rhône-Alpes“, zu einem inter-

essanten fachlichen Informationsaustausch im LGL

empfangen.

Die 4-köpfige französische Delegation wurde von

Joel Piegay, dem Präsidenten der Géomètres-

Experts der Region Rhône-Alpes angeführt. Da

Präsident Piegay nebenbei auch Bürgermeister der

Partnergemeinde von Weissach ist, lag es nahe,

dass auch die Bürgermeisterin von Weissach, Frau

Kreutel, und Vertreter ihrer Gemeinde die Besu-

chergruppe verstärkten. Von Seiten des LGL haben

die Herren Engel und Wiese (Ref. 41), Wengert (Ref.

23), Mann und Hoss (Ref. 14) Präsident Schönherr

unterstützt.

In Frankreich ist die Führung des Liegenschaftska-

tasters keine staatliche Aufgabe. Liegenschaftsver-

messungen werden von den „Géomètres-Experts“

durchgeführt, die auch die Datenhaltung selbst or-

ganisieren. Diese privaten Vermessungsbüros sind

in Vereinigungen auf Ebene der Regionen Frank-

reichs und natürlich auch Frankreich weit organisiert

(www2.geometre-expert.fr).

Das Interesse der Gäste richtete sich vor allem auf

das Kennenlernen des Liegenschaftskatasters in

Baden-Württemberg, der Nutzung von Geobasisda-

ten und dem Geoportal des LGL. Sehr interes-

sant für unsere Seite war wiederum die Vorstel-

lung des französischen Pendants, dem Geoportal

der Géomètres-Experts (www.geofoncier.fr).

Die Begegnung führte zu einem informativen

Erfahrungsaustausch in entspannter und harmo-

nischer Atmosphäre. Wesentlichen Anteil hierzu

trug die Dolmetscherin Frau Moreau bei, da trotz

der Nähe zu Frankreich die sprachlichen Barrieren

noch sind. Frau Moreau hatte sich im Vorfeld sehr

engagiert und umfangreich mit der ihr fremden

Materie beschäftigt und konnte daher die fach-

lichen Inhalte der engagierten Gespräche und

Vorträge für beide Seiten simultan und verständ-

Fachkundiger Besuch aus Lyonlich übersetzen. Dieser Erfahrungsaustausch war

für beide Seiten äußerst aufschlussreich und

interessant - und war somit auch ein schönes

Beispiel deutsch-französischer Partnerschaft im

Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-

französischen Freundschaft.

Zum Abschluss des Austausches besuchte die

Delegation noch Schloss Solitude mit dem Aus-

gangspunkt der Basismessung der württember-

gischen Landesvermessung.

Inzwischen liegt dem LGL auch eine Einladung

für einen Gegenbesuch in Frankreich vor.

Gerhard Mann t

„Géomètres-Experts“ aus Lyon besuchen das LGL in Stuttgart

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Test bestanden

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Vor dem Prüfungsausschuss beim Landesamt

für Geoinformation und Landentwicklung ha-

ben 15 Auszubildende im Ausbildungsberuf Ver-

messungstechniker/Vermessungstechnikerin

ihre Ausbildungsabschlussprüfung erfolgreich

abgelegt.

Nach der abschließenden Sitzung des Prüfungs-

ausschusses am 13. Februar 2013 konnten die

15 erfolgreichen Absolventen ihr ersehntes Ab-

schlusszeugnis freudig in Empfang nehmen.

Das LGL gratuliert recht herzlich zu diesem

Ausbildungsabschluss und wünscht den neu-

en Vermessungstechnikern und Vermessungs-

technikerinnen alles Gute auf ihrem weiteren

beruflichen und privaten Weg.

Neun der Absolventen sind bereits nach der

neuen, im Mai 2010 in Kraft getretenen Ausbil-

dungsordnung ausgebildet worden und konn-

ten auf Grund ihrer guten Leistungen während

der Ausbildung die Abschlussprüfung nach ei-

ner verkürzten Ausbildungszeit ablegen.

Die 15 Absolventen haben ihre Ausbildung bei

folgenden Ausbildungsstellen durchlaufen:

Acht haben ihren Beruf bei der unteren Ver-

messungsbehörde in einem Landratsamt und

sieben bei einem Öffentlich bestellten Vermes-

sungsingenieur oder einem sonstigen Vermes-

sungsbüro erlernt.

Helmut Hoss t

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 8

Das Berufsbild des Geomatikers / der Geomatike-

rin ist eine Weiterentwicklung des bisherigen Aus-

bildungsberufs Kartograph / Kartographin. Geoma-

tiker/innen beherrschen den Gesamtprozess des

Geodatenmanagements, also den Umgang mit

digitalen und analogen Geodaten von der Erfassung

über vielfältige Verarbeitungsschritte bis hin zur Vi-

sualisierung.

Seit dem 01. August 2010 haben Auszubildende in

öffentlichen und privaten Ausbildungsbetrieben die-

sen neuen Beruf erstmalig erlernt. Nach knapp drei

Jahren Ausbildungszeit haben nun die ersten acht

Auszubildenden ihre Abschlussprüfung vor dem

Prüfungsausschuss beim Landesamt für Geoinfor-

mation und Landentwicklung Baden-Württemberg

(LGL) erfolgreich abgelegt.

Am 16. Juli 2013 konnten die ersten erfolgreichen

Absolventen dieses Berufs in Baden-Württemberg

ihr Abschlusszeugnis in Empfang nehmen. Das LGL

gratuliert den Berufseinsteigern sehr herzlich zu ih-

rem Ausbildungsabschluss und wünscht, dass sie

mit ihrem erlernten modernen Rüstzeug die Basis

für ein erfolgreiches Geomatiker-Berufsleben gelegt

haben. Auch auf ihrem privaten Lebensweg wün-

schen wir den Absolventen alles Gute.

Die acht Absolventen haben ihre Ausbildung bei

verschiedenen Ausbildungsstellen durchlaufen:

Vier Absolventen wurden beim LGL, einer bei einer

Stadt und drei bei Vermessungsbüros ausgebildet.

Helmut Hoss t

15 Vermessungstechniker / Vermessungs-technikerinnen schließen im Februar 2013 ihre Berufsausbildung erfolgreich ab

Geomatiker im TrendDie ersten acht Absolventen im neuen Aus-bildungsberuf Geomatiker / Geomatikerin

Gelernt ist gelernt

Ein neuer Beruf mit bekanntem Namen: Die Be-

rufsbezeichnung Vermessungstechniker/Vermes-

sungstechnikerin hat Tradition und ist die gleiche

geblieben, die Ausbildungsinhalte dagegen ha-

ben sich wesentlich verändert.

Nach knapp drei Jahren Ausbildungszeit auf Basis

einer modernisierten Ausbildungsordnung haben

insgesamt 85 Auszubildenden ihre Abschlussprü-

fung vor dem Prüfungsausschuss beim Landes-

amt für Geoinformation und Landentwicklung Ba-

den-Württemberg (LGL) erfolgreich abgelegt. Im

Rahmen einer Feier konnten am 31. Juli 2013 die

erfolgreichen Absolventen ihre Abschlusszeug-

nisse mit zum Teil hervorragenden Ergebnissen

in Empfang nehmen. Allein zehn Auszubildende

haben ihre Berufsausbildung mit einem „sehr

gut“ abgeschlossen. Dafür wurden sie beson-

ders ausgezeichnet.

Die ersten erfolgreichen Absolventen der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Geomatiker / Geomatikerin in Baden-Württemberg: hintere Reihe v.l. Christoph Hermann (Vorsitzender des Prüfungsausschusses), Sven Dussel, Tobias Valha, Anna-Lena Schmidt, Sebastian Gennert; vordere Reihe v.l. Christian Dietrich, Igor Peroski, Eric Schulze und Alexander Sandmeyer

Die erfolgreichen Absolventen der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Vermessungstechniker / Vermessungs-technikerin im Februar 2013 mit dem Vorsitzenden des DVW-Landesvereins Baden-Württemberg Gerd Holzwarth (links), dem Vertreter des LGL, Abteilungsleiter Robert Jakob (zweiter von rechts) und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Herrn Englert (rechts). Ein Absolvent ist nicht abgebildet.

Berufsabschluss der Vermessungstechniker und Vermessungstechnikerinnen am 31. Juli 2013

85 Vermessungstechniker/innen der „neu-en Generation“ starten in den Beruf

Die Auszubildenden haben ihren Beruf seit dem

01. September 2010 in öffentlichen und privaten

Ausbildungsbetrieben in Baden-Württemberg er-

lernt.

Die Ausbildungsstellen der 85 Absolventen ver-

teilen sich wie folgt: 44 Absolventen wurden bei

Landratsämtern eingestellt und ausgebildet. 13

Auszubildende wurden vom LGL eingestellt und

zur Ausbildung an Landratsämter abgeordnet, 11

Absolventen haben ihre Ausbildung bei Öffent-

lich bestellten Vermessungsingenieuren und 9

bei sonstigen Vermessungsbüros durchlaufen. 8

Auszubildende wurden bei städtischen Vermes-

sungsdienststellen ausgebildet.

Wir wünschen den erfolgreichen Absolventen ei-

nen guten Start in das Berufsleben.

Helmut Hoss t

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EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013

Seite 9Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausgezeichnet

Der Vertreter des LGL, Herr Abteilungsleiter Jakob (links), überreicht dem Prüfungsbesten Herrn Benjamin Straßburg ein kleines Präsent als Anerkennung für dessen besondere Leistung. Rechts der stellvertre-tende Vorsitzende des Prüfungsausschusses Vermessungstechniker/in Herr Englert

Als Prüfungsbester schloss bei der Abschlussprü-

fung im Februar Benjamin Straßburg ab, der beim

Landratsamt Karlsruhe ausgebildet wurde.

Herr Straßburg wurde für diese besondere Leistung

sowohl mit einem vom DVW ausgelobten Preis als

auch mit einem kleinen Präsent des LGL geehrt. t

Der DVW-Preis für den Prüfungsbesten ging an Herrn Markus Klotz (im Bild mit Erich Barth,Vorsitzender des Prüfungsausschusses und Joachim Wank, Vertreter des DVW)

Die Prüfungsbesten am 31.07.2013 mit Ihrem Ausbildungsabschluss „sehr gut“

Projekt Reise - Kochbuch

Die Ausbildung zur Geomatikerin oder zum

Geomatiker an der Johannes-Gutenberg-

Schule in Stuttgart ist von Projektwochen

geprägt. Im 2. Ausbildungsjahr hat sich un-

sere Berufsschulklasse dazu entschlossen

ein größeres Projekt durchzuführen, als das

übliche Einwöchige. Wir haben viele ver-

schiedene Ideen entwickelt: einen ethnolo-

gischen Atlas, Spiele aus der ganzen Welt

oder kulturelle Karten.

Das Thema Gewürze, wo sie herkommen

und wie sie verarbeitet werden, wurde

schließlich ausgewählt. Es war auch schnell

klar, dass wir diese informativen Inhalte in

einem facettenreichen Buch mit jeder Men-

ge Spielereien, wie zum Beispiel Pop-Ups,

Fenstern, Schiebern, Rädern, usw. gestalten

wollen. Daraus hat sich dann auch die Ziel-

gruppe, nämlich Grundschulkinder, ergeben.

Es folgte eine kreative Phase mit Sammeln,

Klassifizieren, Sortieren und Auswählen

von Gewürzen. Hierbei haben wir viel über

die unterschiedlichen Pflanzenteile (Blüte,

Frucht, Wurzel,…), aus denen Gewürze her-

gestellt werden, deren Definition und Vor-

kommen gelernt. Wussten Sie zum Beispiel,

dass Salz kein Gewürz ist?

Nach einem ausgeklügelten System konnten

wir uns auf zehn Gewürze beschränken, die

sämtliche verschiedenen Arten und Vorkom-

men auf der Welt reflektieren.

Nach der Projektwoche haben wir in Frei-

stunden und teilweise im Computerunter-

richt die Arbeiten an unserem Buch fortge-

setzt. Da wir sämtliche Grafiken, Bilder und

Texte selbst erstellen mussten, haben wir

auch von zu Hause aus gearbeitet.

In der Projektwoche des 3. Ausbildungsjah-

res konnten wir uns noch einmal intensiv

mit dem Buch beschäftigen und eine erste

Fassung zu Papier bringen.

Im letzten Schulblock haben wir nun die

restlichen Korrekturen eingearbeitet und alle

Seiten, Grafiken und Effekte gedruckt.

Da der Drucker kein so dickes Papier be-

drucken kann, wie es für die Effekte nötig

wäre, mussten wir jede Seite von Hand auf

Fotokarton kaschieren (mit Leim aufkleben).

Dazu waren ein paar Schülerinnen und Schü-

ler unserer Klasse in der Buchbinderei un-

serer Schule. Den Zeitaufwand haben wir

als Laien für diesen Produktionsschritt un-

terschätzt, sodass wir LGLer im Dezember

noch einmal in die Buchbinderei müssen,

um das Buch fertigzustellen.

Die Einarbeitung der Spielereien muss mit

großem Aufwand fast vollständig von Hand

durchgeführt werden. Deshalb können wir

leider nur wenige Exemplare fertigen.

Meret Fluhr t

Erstellen eines Kinderbuches mit dem Thema Gewürze

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Rundumerneuerung

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Mit der neuen Kartengraphik der Topographi-

schen Karte 1: 50 000 (DTK 50) wird sich auch

das Aussehen der Freizeitkarte ändern müssen.

Seit geraumer Zeit existiert beim LGL eine Grup-

pe von Experten, die sich über die Gestaltung

der neuen Freizeitkarte (F - Karte) des LGL Ge-

danken macht. Nach einer Reihe von theoreti-

schen Überlegungen ist es endlich soweit, auch

in die praktische Arbeit einzusteigen. Bisher

sind schon einige Kartenproben in kleineren For-

maten entstanden. Bei all diesen Kartenproben

geht es darum, eine Ausgewogenheit zwischen

der Topographischen Grundkarte und den Frei-

zeitinformationen zu finden. Die Topographische

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 10

Karte muss in ihrer Themen- und Farbenvielfalt

zu Gunsten der besseren Lesbarkeit der Frei-

zeitinformationen zurückgenommen werden.

Deshalb wurde auf die Unterscheidung von z.B.

Acker- und Wiesenflächen verzichtet.

Die meisten Farbflächen wurden in ihren Farb-

werten reduziert, einigen Ebenen wurden ande-

re Farbwerte zugeordnet. So werden z.B. die In-

dustrie und Gewerbeflächen nicht in Grau (DTK

50) sondern in einem leichten Lila dargestellt.

Zur besseren Strukturierung des Straßennetzes

wurden die Kreisstraßen mit einer Gelbfüllung

versehen. Die zusätzliche Schummerung unter-

stützt die Geländedarstellung der Topographi-

schen Karte.

Nach der Fertigstellung der Rasterdaten der

DTK 50 für ein größeres Gebiet wird es möglich,

das Zusammenspiel von Topographischer Karte

und Freizeitinformationen für einen ausgedehn-

ten Naturraum darzustellen und zu bewerten.

Aktuell entsteht eine Kartenprobe, die dem hal-

ben Format einer bisherigen F - Karte entspricht.

Dabei wird aber nicht nur der reine Karteninhalt

optimiert. Auch die Kartenrückseite wird über-

arbeitet. Für den Kartentitel und die Kartentitel-

rückseite wird es ein völlig neues Erscheinungs-

bild geben. Kurz gesagt: Die Freizeitkarte wird

moderner. Speziell für die Kartenprobe wird eine

Information zur neuen Kartengraphik zusam-

mengestellt.

Den ersten großen Auftritt wird unser neues

Produkt auf der CMT 2014 haben. Dort soll die

Kartenprobe kostenlos an die Messebesucher

verteilt werden. Natürlich werden auch die

Wandervereine, Naturparkverwaltungen und die

Großhändler in diese Öffentlichkeitsarbeit inte-

griert. Sie erhalten eine entsprechende Anzahl

von Exemplaren zum Verteilen innerhalb ihrer

Organisationen.

Nach der CMT ist die Kartenprobe kostenlos im

LGL - Shop erhältlich.

Herzlichen Dank allen, die an diesem Projekt mit

konstruktiver Kritik mitarbeiten.

Andreas Gartner t

Die Freizeitkarte wird rundum erneuertEin Bericht der Arbeitsgruppe: Neue Freizeitkarte

Kartenwerk im Ländle verfügbar

Mit der Digitalen Topographischen Karte 1: 10 000

(DTK10) präsentiert sich das Basis-DLM des

AAA-Modells in sehenswerter Form – landesweit

und aktuell. Die maßstäblich größte unserer To-

pographischen Karten wird unmittelbar aus dem

Basis-DLM sowie zugeführten Gebäudedaten

abgeleitet.

Steckbrief

- Erste landesweite DTK in Baden-Württemberg

aus digitalen Geobasisdaten

- Nachfolger der Rasterkarte 1 : 10 000 (RK10 –

altes Datenmodell)

- Aktualisiert durch zeitnahe Neuberechnung aus

den aktuellen Geobasisdaten

- Digitales Landschaftsmodell Basis-DLM (alle

Objektbereiche)

- ALKIS® (Gebäudeobjekte)

- DGM (Höhenlinien, Höhenpunkte)

- Nutzbar im Sinne einer Grundkarte

- Einheitliche Kartengrafik für ganz BW (kartogra-

phisch signaturiert nach dem offiziellen ATKIS®-

Signaturenkatalog 1:10 000 – SK10 der Arbeits-

gemeinschaftder Vermessungsverwaltungen

– AdV)

- Entstanden in einem vollautomatischen Her-

stellungsprozessausdigitalenVektorbasisda-

ten des neuen AAA-Datenmodells und we-

nigen, interaktiven Bearbeitungsschritten zur

Herstellung von Signaturen, die eine Posi-

tionseingabe erwarten (Präsentationsobjek-

te), z.B. Schießanlage, Schleusenkammer so-

wie neuen Schriften

- Lagerichtig

- Verfügbar in Form von georeferenzierten Ras-

terdaten in 28 farb- und inhaltsgetrennten Ebe-

nen oder in farbiger Kombination in beliebiger

Auflösung (zwischen 256 bis 512 dpi).

- Abgabe: flächendeckend gekachelt, in beliebi-

gen Rechtecken oder als Polygon vorzugsweis-

se im Gauß-Krüger-Koordinatensystem (die Prä-

sentation endet derzeit an der Landesgrenze).

Von folgenden Produkten ist die DTK10 be-

reits Bestandteil:

Polizeinotruf 110

Orts- und Stadtpläne, sowie Internet-Ortspläne

Geoportal Baden-Württemberg

Top 10 DVD (inklusive 3D-Präsentation in Verbin-

dung mit dem DGM)

BW Map Mobile App

Susanne Reichstetter t

Die neue DTK10 ist seit November 2013 landesweit verfügbar

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EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013

Seite 11Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

TopMaps

Die TopMaps-Produktserie wird in 2014 um

ein neues Produkt reicher. Die DVD „Top-

Maps TopKarten 10“ mit Rasterdaten der

DTK10 in einer Auflösung von 100 L/cm er-

gänzt die bestehenden TopMaps-Produkte.

Bislang hat das LGL folgende TopMaps-DVD

herausgegeben :

- TopKarten 25 mit den Topographischen

Karten 1:25 000 von Baden-Württem-

berg

- TopKarten 50 mit den Topographischen

Karten 1:50 000 und 1:100 000 von BW

- Freizeitkarten 25 mit den Topographi-

schen Karten 1:25 000 + Freizeitinfor-

mationen

- Freizeitkarten 50 mit den Topographi-

schen Karten 1:50 000 + Freizeitinfor-

mationen

- Historische Karten mit dem Topogra

phischen At las 1:50 000 des König-

reichs-Württemberg (1821-1851) und

dem Topographischen Atlas 1:50 000

über das Großherzogtum Baden (1838-

1849).

Die TopMaps-Kartendaten liegen im Geogrid-

Format vor und können mit der Software

TopMaps-Viewer „EINER für ALLE“ genutzt

werden. Diese Software bietet zahlreiche

Funktionen, um mit den Karten arbeiten zu

können: Suche nach Orten und Hausnum-

mern, Zeichnen von Grafiken, Texten, Lini-

en und Flächen, Berechnungen von Linien,

Flächen, Höhenprofilen, Abspeichern von

Grafiken im Format OVL, Übertragung von

Kartenausschnitten auf das Smartphone,

Austausch von Wegpunkten, Routen, Tracks

(im Format GPX) mit mobilen Geräten, Da-

tenbank-Schnittstelle (ACCESS) und vieles

mehr.

Für die Nutzung der Produkte im LGL wer-

den die Kartendaten, Datenbanken und das

Höhenmodell im Zuge der Win7-Migration

auf einem Server abgelegt. Nach Installati-

on der Software greift der TopMaps Viewer

dann automatisch auf die Daten zu. Die neue

„TopMaps TopKarten 10“ ersetzt dann die

Top10-DVD aus dem Jahre 2008.

Matthias Grün t

Neues Jahr – neue DVD TopMaps

Lassen Sie uns teilhaben.

In eigener Sache

Sie haben eine interessante Auf-gabe, ein schönes Hobby, ein le-senswertes Buch oder auch eine nette Begebenheit und möchten darüber in unserer nächsten Aus-gabe berichten? Und Sie haben

Bilder oder Grafiken? Perfekt!

Dann einfach das Thema in eine E-Mail verpacken und an Referat 21 senden. Wir sammeln gerne Ihre pfiffigen Ideen. t

Wichtige Gespräche

Am 24./25. April 2013 fand in Stuttgart in

den Räumen des LGL eine bundesweite

Fachtagung der so genannten Spruchstellen

(oder auch Widerspruchstellen) für Flurbe-

reinigung statt. Organisation und Durchfüh-

rung der Veranstaltung lagen in den Händen

der hiesigen Widerspruchstelle für Flurneu-

ordnung.

Es war die insgesamt achte Tagung dieser

Art, die seit 2001 alle 2 Jahre jeweils in ei-

nem anderen Bundesland stattfindet, nach

vorausgegangenen Veranstaltungen in Ans-

bach (2011), Schwerin (2009), Erfurt (2007),

Wiesbaden (2005), Dresden (2003), Mainz

(2001) und Kassel (1994).

Zu Beginn des ersten Tages hieß Präsident

Schönherr, LGL, die zum Teil von weither

angereisten Gäste herzlich willkommen und

stellte in kurzen Zügen sein Haus (Obere

Vermessungs- und Flurbereinigungsbehör-

de) und dessen Entstehungsgeschichte vor.

Ministerialrat Berendt, MLR, informierte

über die Situation der Flurneuordnung in

Baden-Württemberg.

Gemäß den flurbereinigungsgesetzlichen

Vorgaben (Bundesgesetz) und ergänzenden

länderspezifischen Regelungen sind in den

einzelnen (Bundes-)Ländern (Wider-) Spruch-

stellen (bzw. Spruchausschüsse) bei dem

für die Flurneuordnung jeweils zuständigen

Fachministerium oder bei der oberen Flur-

bereinigungsbehörde (oder andernorts) ein-

gerichtet. In Bayern z.B. sind entsprechen-

de Spruchausschüsse bei den 7 Ämtern für

ländliche Entwicklung angesiedelt, in Sach-

sen aufgrund der 2005 dort erfolgten Kom-

munalisierung der FNO-Verwaltung in (fast)

jedem der 10 bestehenden Landkreise.

Die dem föderalen Aufbau/System der BRD

geschuldeten, zum Teil sehr unterschiedli-

chen Organisationsstrukturen und Zustän-

digkeiten, offenbarten sich entsprechend

bei der kurzen Vorstellung der ca. 30 Teilneh-

mer und ihrer Aufgaben.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand und

steht regelmäßig der Erfahrungs- und Mei-

nungsaustausch der Spruchstellenvertreter

unter besonderer Berücksichtigung aktuell

ergangener Rechtsprechung des Bundes-

verwaltungsgerichtes (Leipzig) und der

Oberverwaltungsgerichte der Länder. Bei

Letzteren sind jeweils besondere, für die

Flurbereinigung zuständige Fachsenate ein-

gerichtet.

Das aus entsprechenden Vorschlägen der

Tagungsteilnehmer gespeiste und daher

weit gespannte Tagungsprogramm umfasste

unter anderem folgende Themen, in die bzw.

zu deren Problemstellung der betreffende

Teilnehmer jeweils kurz einführte:

- Formerfordernis (Zulässigkeit) von

Widersprüchen,

- Rechtsbehelfe in Umweltangelegenhei-

ten nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsge-

setz,

- Wertermittlung baulicher Anlagen (hier:

Fischzuchtanlage) in Verfahren nach

dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz,

- Höhe von Rechtsanwaltsgebühren

und zu deren Erstattungspflichtigkeit in

Verfahren nach § 87 FlurbG,

- Rechtsfolgen von Abfindungsverzichten

auf bestehende Landpachtverträge,

- Einzelfragen zur Landabfindung,

- Wesen von Planvereinbarungen,

- Durchsetzung von für Eingriffe in

den Naturhaushalt erfolgten Ausgleichs-

maßnahmen (Zuständigkeit),

- Erfordernis „dringender Gründe“

für den Erlass einer vorläufigen An-

ordnung nach § 36 FlurbG zum Voraus-

bau gemeinschaftlicher Anlagen.

Abgerundet wurde die Fachtagung durch ei-

nen sehr informativen Spaziergang durch die

(engere) Innenstadt am späten Nachmittag

des ersten Tages unter besonders fachkun-

diger Führung einer Mitarbeiterin der Stutt-

garter Stadtmarketing-Gesellschaft, die es

glänzend verstand, die Gäste für die „High-

lights“ der schwäbischen Metropole, damit

verbundene besondere Ereignisse und Be-

gebenheiten und gleichermaßen auch für

das spezifische schwäbische Wesen zu in-

teressieren.

Dazu passte bestens, dass just an diesem

Tag der Frühling endlich auch in Stuttgart

Einzug hielt. Bei schönstem Sonnenschein,

fast schon frühsommerlichen Temperatu-

ren und einem regen Treiben rund um den

Schlossplatz (internationales Trickfilmfesti-

val) präsentierte sich Stuttgart von seiner

schönsten Seite und dürfte allein schon aus

diesem Grund bei den Gästen einen blei-

bend guten Eindruck hinterlassen haben.

Zum Ende der Tagung konnte der Stab zur

Ausrichtung der nächsten Veranstaltung

(2015) an den Kollegen aus Schleswig Hol-

stein übergeben werden.

Markus Lipp t

8. Fachtagung der Spruchstellen für Flur-bereinigung

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7

EinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeDas LGL - Quiz

Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Mitmachen und gewinnen - Baden-Württemberg von oben Rätsel 2:

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013

Impressum

Herausgeber und Redaktion:

Landesamt für Geoinformation und

Landentwicklung Baden-Württemberg

Büchsenstraße 54, 70174 Stuttgart

www.lgl-bw.de

Rechtliche Regelung

Seite 12

Das LGL - Quiz: „Baden-Württemberg von

oben“ geht weiter. Wieder zeigen wir Ihnen ein

besonders schönes Fleckchen unseres Landes

aus der Vogelperspektive.

Rätsel 2:

Sind Sie noch unentschlossen? Vielleicht hilft

Ihnen die Zahl 1138 weiter oder Sie wissen, wo

der Legende nach das „Herrgottsbscheißerle“

erfunden wurde.

Die richtige Lösung einfach wieder an das Lan-

desamt für Geoinformation und Landentwick-

lung Baden-Württemberg, Büchsenstraße 54,

70174 Stuttgart, Stichwort „Baden-Württemberg

von oben“

oder

per E-Mail an [email protected],

Stichwort „Baden-Württemberg von oben“

senden.

Die Jury zieht aus den richtigen Einsendungen

die drei Gewinnerinnen oder Gewinner.

Einsendeschluss ist der

31. Januar 2014. Viel Glück!

Als Preise erwarten Sie:

1. Preis 1 Jahresflatrate der neuen LGL - App

oder 1neue DVD Top10

2. Preis 1 LGL - Stick

3. Preis 1 LGL - Karte nach Wahl zum Wandern

oder Radfahren

Richtig, wir suchten nach Freudenstadt, das von dem württembergischen Hofbaumeister Schickhardt am Reißbrett entworfen wurde. Sein erster

Entwurf, der sogenannte Baublockplan, sah für die Stadt Häuserzeilen und rechteckige Blöcke mit Innenhöfen vor. Das künftige Schloss für Herzog

Friedrich I. war in einer Ecke der Anlage beabsichtigt. Schickhardt entwickelte seine Pläne nach den Vorstellungen des Herzogs weiter, löste sich von

seinem Schachbrettentwurf und ging mehr und mehr zu einem Zeilenplan über. Der Herzog favorisierte diese Konzeption der Stadt, die der Auftei-

lung eines Mühlbretts ähnelte.Tatsächlich wurde Freudenstadt 1599 nach dem Dreizeilenplan erbaut. Das Schloss war demnach für den Marktplatz

inmitten der Stadt vorgesehen. Jeweils drei Häuserzeilen umgaben das quadratische Zentrum. Zunächst verzichtete Herzog Friedrich I. auf den Bau

des Schlosses und der Festung. Stattdessen gab er dem Bau der Wohn- und Geschäftshäuser so lange den Vorrang, bis eine bestimmte Einwoh-

nerzahl erreicht war. Die richtige Lösung wussten 71 Quizteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Der Losentscheid fiel auf:

1. Platz: Susanne Reichstetter (Bild), Referat 61, LGL

2. Platz: Matthias Gross, Referat 35, LGL

3. Platz: Leo Kommenda, Gemeinsame Dienststelle Flurneuordnung, Karlsruhe.

Mit Abstand die am weitesten entfernte Teilnehmerin an unserem Quiz war Sylvia Klein aus Berlin!

Wir honorierten ihre richtige Einsendung mit einem LGL - Stick.

Herzlichen Glückwunsch!

Auflösung: