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EinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeGemeinsamkeit stärken
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Mitarbeitertag – Hand in Hand, arbeiten-erleben-kennenlernen
Die Vorbereitungen für den Mitarbeitertag am
23. 07. 2013 begannen im Januar. Was zunächst
als Tag der offenen Tür für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter an den drei Dienstorten ange-
dacht war, entwickelte sich allmählich zu einem
Tag, an dem der Gemeinsinn und das Miteinan-
der im Vordergrund stehen sollten. Möglich wur-
de der Mitarbeitertag durch das Zusammenspiel
vieler Faktoren. So stieß die anfängliche Idee bei
der Hausspitze sofort auf positive Resonanz. Der
Personalrat verzichtete auf den diesjährigen ein-
tägigen Betriebsausflug und brachte sich statt-
dessen in die Organisation des Mitarbeitertages
ein. Die Verantwortlichen für das Gesundheits-
management und das Berufliche Eingliederungs-
management signalisierten, gute Kontakte zu
Referenten mit Themen rund um das seelische
Gleichgewicht und das körperliche Wohlbefinden
zu haben und sagten auch eine finanzielle Betei-
ligung zu. Die Planungen im Organisationsteam
nahmen langsam Gestalt an. Kreativität war ge-
fragt, Organisationstalent gefordert. Ideen wur-
den zusammengetragen, priorisiert und verwor-
fen. Schlussendlich stand ein buntes Programm
mit kleinen Fachbeiträgen, Freizeitangeboten,
Führungen und Besichtigungen, Workshops und
Vorträgen auf dem Papier. Faszinierend dabei war,
dass viele Kolleginnen und Kollegen die Idee des
Mitarbeitertages mittrugen, ihre aktive Unterstüt-
zung anboten und dafür in Kauf nahmen, selbst
an keinem Event teilnehmen zu können. Das
Organisationsteam konnte auf helfende Hände
in der Filderhalle, dem Veranstaltungsort, ver-
trauen. Kolleginnen und Kollegen stellten sich
als Begleitpersonen für die Bustransfers oder
als Fahrer der Shuttlebusse zur Verfügung, eine
LGL - Expertengruppe bot sich an, in einem Grund-
kurs den Spaß am Geocachen zu vermitteln, Karls-
ruher Kolleginnen und Kollegen schlugen vor, den
terrestrischen Laserscanner und die 3D-Modelle
zu präsentieren, Forstwirte aus dem LGL wollten
das Thema Wald und sein Management näher-
bringen. Die LGL - Belegschaft konnte zwischen
Veranstaltungen in der Filderhalle, Outdoor-Aktivi-
täten oder einer Kombination aus beidem wählen.
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Neues Referat beim LGL Seite 3
Seit 28.Juni 2013 hat die Abteilung 2 ein zu-
sätzliches Referat. Mit Referat 25 – Regional-
entwicklung und Strukturförderung – verspürt
man im LGL einen Hauch der EU- Politik für
den Ländlichen Raum. Damit verbunden sind
neue Aufgaben und Begriffe wie beispielswei-
se LEADER und EFRE. Mehr dazu finden Sie
auf den Seiten 3 und 4.
Geodatenzentrum unter neuer Leitung Seite 6
Am 27. Juni 2013 ging Abteilungsleiter Ger-
hard Waldbauer in den verdienten Ruhestand.
Seine Nachfolge trat Ralf Armbruster an.
Wenn Sie mehr über den neuen Abteilungs-
leiter Geodatenzentrum erfahren möchten,
blättern Sie auf Seite 6.
Neues rund um unsere digitalen Karten Seite 10
Details zur geänderten Kartengrafik und zur
DTK 10 erfahren Sie auf den Seiten 10 und 11.
Erwähnenswert: Besucher im LGL
2013 nutzten 19 Besuchergruppen die
Gelegenheit, mehr über die Aufgaben des
LGL zu erfahren. Schulklassen, Studentinnen
und Studenten, Menschen im Ruhestand,
Mitglieder des Schwäbischen Albvereins oder
Schwarzwaldvereins, Volkshochschulen und
sonstige Gemeinschaften interessieren sich
für unsere Geobasisdaten und Produkte, das
Thema Flurneuordnung und Landschaftspfle-
ge oder den Rundgang durch die Druckerei
und Buchbinderei. Delegationen aus Europa,
wie beispielsweise aus Frankreich, Spanien,
aber auch Gäste aus China, Korea und Bang-
ladesch suchen den Austausch unter Kollegen
und erfahren gerne mehr über die Grundlagen
des Liegenschaftskatasters oder die Geoba-
sisdaten der Landesvermessung .
Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013
Seite 1
Große Zustimmung bei der ganzen Belegschaft, der Mitarbeitertag 2013
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LGL durf-
ten an diesem Dienstag ihren Diensttag in der Fil-
derhalle in Stuttgart beginnen. Bei sommerlichen
Temperaturen fanden sich die Unternehmungslusti-
gen pünktlich um 9.00 Uhr ein. In seiner Begrüßung
stellte Präsident Hansjörg Schönherr die Bedeutung
dieser Veranstaltung heraus: „ Wir haben uns be-
wusst dazu entschieden, nicht an jedem unserer
drei Dienstorte einen Tag der offenen Tür zu veran-
stalten. Heute ist die Gelegenheit, sich auf unter-
haltsame Weise auch über fachliche Bereiche der
Kolleginnen und Kollegen zu informieren und sich
besser kennen zu lernen. Ich hoffe, dass sich nach
unserem Mitarbeitertag das soziale Netzwerk in un-
serem LGL noch schneller entwickelt und sich die
Arbeitswege nach dem Motto: Gewusst bei wem
und wo, verkürzen. “ Pünktlich um 10 Uhr brachen
bunt gemischte Grüppchen in alle möglichen Rich-
tungen auf: Die Radler starteten ihre Ganztagestour
nach Waldenbuch, die Busse fuhren nach Münsin-
gen, Bebenhausen und Echterdingen los. Wer sich
beim Studieren des Programms für Pferde begeis-
tert hatte, stieg bereits im Landgestüt Marbach
aus, um die rassige Pferdezucht zu bewundern. In
Münsingen stand entweder eine ganztägige, von
Rangern geführte Wanderung im Biosphärengebiet
auf dem Programm oder das Biosphärenzentrum
selbst war das Ziel. In Bebenhausen erfuhren die
Interessierten alles Wissenswerte über das Jagd-
schloss. Der anschließende Vortrag eines Forstwirts
vom dortigen Forstamt zeigte den Zusammenhang
zwischen Jagd und Wildbestand in dieser Gegend
auf. In Echterdingen ging es auf historischen Pfaden
durch die Stadt. Währenddessen wurde es auch in
der Filderhalle nicht langweilig: Die Präsentationen zu
den 3D-Modelle und zum terrestrischen Laserscan-
ning wurden aufmerksam und begeistert besucht.
Die Geocacher brachen zu ihrem Schnupperkurs
auf, die Ersten ließen sich von Ursula Beck Rücken
und Nacken massieren, der Gesundheitsvortrag
von Dr. Thilo Gold „Gesundheit ist noch nicht alles –
oder?“ lockte eine Menge Zuhörerinnen und Zuhö-
rer herbei. Charmant und lebendig zeigte Reingard
Gschaider in ihrem Workshop „Das muss doch wohl
klar sein“, wie trotz bester Absicht aneinander vorbei-
geredet wird und was man tun kann, um sich bes-
ser zu verstehen. Der aus dem Fernsehen bekannte
Sven Bach referierte über gesundes Essen bei der
Arbeit. Und das eigens dafür ausgestattete „Kino“
führte im Wechsel historische Filme zur Flurneuord-
nung und Landesvermessung vor. Am Nachmittag
demonstrierte Reingard Gschaider „Heiteres Selbst-
management“ und den Weg aus dem Alltagchaos,
Dipl.-Oecotrophologin Reinhild Holzkamp verwies in
Ihrem Vortrag anschaulich auf den Zusammenhang
zwischen der Lebensmittel- und der CO2 – Produk-
tion. Die Nachmittagsexkursionen besuchten das
Landwirtschaftsmuseum Hohenheim, den Flug-
hafen-Stuttgart, die Firma Intermetric in Stuttgart-
Vaihingen oder den Wald in Magstadt, wo Forstkol-
legen Wissenswertes über die Waldwirtschaft, den
Wirtschaftswald im Einzugsbereich der Großstadt
Stuttgart und die Aufgaben der ForstBW erläuterten.
Am Abend fanden sich alle Teilnehmerinnen und Teil-
nehmer zu einem gemeinsamen Abendessen ein.
Rege wurden die Erfahrungen ausgetauscht und
mitgeteilt. Der Mitarbeitertag neigte sich gegen 20
Uhr dem Ende. Glücklicherweise kam es zu keinen
größeren Verletzungen oder Unfällen. Der erste Mit-
arbeitertag beim LGL ging glatt über die Bühne, dank
aller Beteiligten.
Redaktion t
23.07.2013 – da war er, der erste Mitarbeitertag in der Landesverwaltung
Ein Rückblick
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Es liegt wohl an der Jahreszeit so kurz vor Weih-
nachten, um schnell noch nachzuprüfen, ob sich
denn alle unsere Vorsätze verwirklichen ließen. Viel
Zeit bleibt nicht mehr, um die für 2013 gesteckten
Ziele zu erreichen. Flugs ziehen die Gedanken an
das Realisierte, das Geglückte, vielleicht auch Hin-
ausgeschobene, an die bereits abgerissenen Kalen-
derblätter und die mit ihnen verbundenen besonde-
ren Ereignisse im Jahr 2013 an unserem geistigen
Auge vorbei.
Der Januar startet mit Open Data.
Mit der Freigabe durch das Ministerium für Ländli-
chen Raum und Verbraucherschutz können seither
Bürgerinnen und Bürger kostenlos auf Teile unserer
digitalen Produkte wie beispielsweise Luftbilder,
kleinmaßstäbige thematische Karten, die Physische
Karte, Verwaltungskarte, Reliefkarte und auf die Kar-
te mit den Abgrenzungen von laufenden und geplan-
ten Flurneuordnungen zurückgreifen. Mit Hilfe des
Geodatenviewers lassen sich diese Geobasisdaten
unkompliziert nutzen, und das sowohl für private als
auch für einfache kommerzielle Zwecke. Zusam-
men mit dem ebenfalls kostenlosen Internetkarten-
dienst Maps4BW, der Teil des bundesweiten Web-
AtlasDE ist, geht unsere Verwaltung den richtigen
Schritt in die von INSPIRE und Politik gleichermaßen
geforderte Richtung des Open Governments.
Im April ist es dem LGL gemeinsam mit seinen
Partnern aus der bayerischen, österreichischen und
schweizerischen Vermessungsverwaltung und dem
Runder Tisch GIS e.V., der Technischen Universität
München und der Firma AED-SICAD gelungen,
INSPIRE konforme Daten im Bodenseeraum zu er-
zeugen. Seit 10. April kann die Geodatenwerkstatt
Bodensee interessierten Nutzern Testdaten zum
Abruf bereitstellen. Gleichzeitig meldet das LGL
stellvertretend für alle Anrainerstaaten des Boden-
sees das Projekt „Prototypische Transformation von
Geodaten nach INSPIRE in der grenzüberschreiten-
den Region Bodensee“ beim European Prize for In-
novation in Public Administration – einem von der
EU ausgelobten Wettbewerb - an. Von 204 Mitstrei-
tern wählt die Jury den Prototypen unter die sechs
Besten seiner Kategorie.
Seit Juni ist die ALKIS®-Migration abgeschlossen.
Damit liegen die Liegenschaftsdaten aller 35 Land-
kreise im geforderten bundeseinheitlichen Standard
vor. Klar ist, dass damit noch nicht alles auf Knopf-
druck funktioniert. Vielfach sind noch manuelle
Nacharbeiten oder korrigierende Eingriffe erforder-
lich. Das ist für alle Beteiligten nicht immer befriedi-
gend, sowohl für uns als Datenlieferanten als auch
für unsere Partner und Kunden. Aber ich bin zuver-
sichtlich, dass wir diese Anlaufschwierigkeiten bald
vollends überwunden haben.
Am 27.06.2013 geht Abteilungsdirektor Gerhard
Waldbauer in den Ruhestand. 40 Jahre hat er sich
für die Verwaltung verdient gemacht und sich ins-
besondere für eine fortschrittliche und vorausschau-
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 2
ende Informationstechnik im Ressortbereich des
Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucher-
schutz eingesetzt.
Ab 01.07.2013 wird Abteilung 2 um ein Referat er-
weitert. Mit Beginn des neuen Monats kommen
Kolleginnen und Kollegen des Referates „Regional-
entwicklung, Strukturförderung“ der Landesanstalt
für Entwicklung der Landwirtschaft aus Schwä-
bisch Gmünd zum LGL, um künftig als Referat 25
„Regionalentwicklung, Strukturförderung“ ihre Ar-
beit zu verrichten.
Am 23. 07. praktiziert das LGL etwas Einzigartiges
in der Landesverwaltung: den Mitarbeitertag in der
Leinfelden-Echterdinger Filderhalle. Die Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter aller drei Standorte des
LGL treffen sich dort, um Fachliches miteinander
auszutauschen und zu erfahren, Exkursionen zu
genießen, Vorträge oder Workshops zu besuchen.
Ideen und Vorschläge zum Tagesablauf kommen
aus den eigenen Reihen und auch die Organisation
und Abwicklung vor Ort lebt von der Unterstützung
der LGL - Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Gute
Referenten und Themen helfen dem Tag seinen ei-
genen Charme zu verleihen: Interessant, informativ,
lebendig und unaufdringlich. An diesem Tag ist es
gelungen, das Miteinander offen und für alle sicht-
bar zu leben!
Anfang September begrüßen wir Ralf Armbruster
als neuen Abteilungsleiter 3 in unserem Haus. Er lei-
tete zuletzt das Kompetenzzentrum eGovernment
der Stadt Stuttgart und ist in IT - Kreisen bestens
„vernetzt“.
Mitte November erscheint die erste im neuen,
konsequent digital geprägten Arbeitsprozess ent-
standene Topographische Karte TK50, das Blatt Bu-
chen (Odenwald), in der neuen Kartengrafik. Damit
beginnt eine neue Generation amtlicher Landkarten
und die touristischen Karten werden diesem Bei-
spiel alsbald folgen. Unserer Kartographie ist selbst
im bundesweiten Vergleich zu bescheinigen, dass
die programmgesteuerten Arbeiten der digitalen
Kartenherstellung optimiert wurden.
Ende November wurde die Rahmenvereinbarung
Landwirtschaft zwischen LGL, der Arbeitsgemein-
schaft städtischer Vermessungsämter im Städte-
tag, dem Landwirtschaftlichen Bauernverband und
dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband
unterzeichnet. Darin ist geregelt, dass Bauernver-
bandsmitglieder amtliche Geobasisinformationen
zu besonderen Bedingungen beziehen und nutzen
können.
Das dreidimensionale Gebäudemodell wird bis
Ende des Jahres ebenfalls landesweit verfügbar
sein.
Vieles ließe sich noch aufführen und berichten. Un-
term Strich haben wir im Jahr 2013 viele innovative
Ideen auf den Weg oder zum Abschluss gebracht.
Für Ihren Einsatz und Ihre Bereitschaft, immer wie-
der neue Wege zu finden und zu gehen, danke ich
Ihnen. Ich hoffe, Sie finden während den Tagen vor
Weihnachten und zwischen den Jahren viele Mu-
ßestunden, um wieder Kraft zu tanken und sich
verstärkt den privaten Belangen und Interessen zu
widmen, die möglicherweise in hektischen, vom
Dienstgeschäft geprägten Phasen zur kurz gekom-
men sind.
Ich wünsche Ihnen Frohe Weihnachten, Gesundheit
und Zufriedenheit fürs Neue Jahr und dass sich vie-
le Ihrer Wünsche erfüllen. t
Herzlichst
Ihr Präsident
AFIS®-Migration vor dem AbschlussZur einheitlichen Georeferenzierung nach Lage,
Höhe und Schwere werden vom LGL Festpunk-
te – Geodätische Grundnetzpunkte, Referenz-
stationspunkte, Höhenfestpunkte und Schwere-
festpunkte – in der Örtlichkeit vorgehalten und
die Daten der Festpunkte erhoben, qualifiziert
und geführt sowie zur Verwendung bereitge-
stellt.
Bisher liegen die Festpunktdaten mit verschie-
denen Formaten in verschiedenen Datenbanken
vor, künftig werden sie im Amtlichen Festpunkt-
Informationssystem AFIS® in digitaler und ob-
jektstrukturierter Form nach dem AAA-Konzept
der AdV geführt. Die damit herbeigeführte ein-
heitliche Struktur der Festpunkte erleichtert Da-
tenführung und Datenabgabe. Durch die AAA-
konformen Standardausgaben können darüber
hinaus den Kunden Produkte mit hoher Nutzer-
freundlichkeit angeboten werden.
Derzeit sind beim Referat 51 in Zusammenar-
beit mit Referat 34 umfangreiche Vorarbeiten
im Gang, um die AFIS® - Migration, also die Ein-
führung des neuen Systems, noch im Jahr 2013
zu ermöglichen. Hierzu sind die Festpunktdaten
entsprechend aufzubereiten und die erforderli-
chen AAA-Komponenten fertig zu stellen. Mit
der Entwicklung der AFIS® - EQK (Erhebungs-
und Qualifizierungskomponente) zum zentralen
Element wurde das Land Nordrhein-Westfalen
beauftragt. Das in NRW bereits im Einsatz be-
findliche Programmsystem PfiFF wird zu die-
sem Zweck auf den AAA-Standard erweitert.
Die gegenseitige Kommunikation zwischen der
AFIS® - EQK und der Datenhaltungskomponen-
te (DHK) erfolgt mit Hilfe der Normbasierten
Austauschschnittstelle (NAS). Der Datenfluss
von der DHK zu der für Auskünfte und Datenab-
gaben an Kunden erforderliche Auskunfts- und
Präsentationskomponente (APK) wird ebenfalls
durch die NAS gewährleistet.
Mit der für Dezember 2013 vorgesehenen
AFIS® - Migration und dem Produktionsbeginn
von AFIS® mit Beginn des Jahres 2014 werden
sämtliche Geobasisdaten des Landes in der
AAA-Struktur geführt und den Nutzern zur Ver-
fügung stehen. Damit wird ab diesem Zeitpunkt
das AAA-Projekt in Baden-Württemberg reali-
siert sein.
Michael Deck t
EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013
Kennen Sie LEADER?
LEADER („Liaison entre actions de dévelop-
pement de l´économie rurale“) steht für die
„Verbindung von Aktionen zur Entwicklung
der ländlichen Wirtschaft“ und ist ein För-
derinstrument der Europäischen Union zur
Stärkung und Weiterentwicklung der Ländli-
chen Räume. LEADER wird aus Mitteln des
„Europäischen Landwirtschaftsfonds für die
Entwicklung des Ländlichen Raums“ (ELER)
finanziert.
Die Europäische Union unterstützt mit dem
LEADER-Ansatz seit 1991 modellhafte und
innovative Projekte im Ländlichen Raum.
Zusätzlich beteiligt sich das Land Baden-
Württemberg mit weiteren Mitteln an die-
sem Programm.
Die Förderung solcher Projekte ist nur in
sogenannten LEADER-Aktionsgebieten
möglich. Dies sind kleinere, abgegrenzte
Gebiete des ländlichen Raums, die unter
geographischen, wirtschaftlichen und sozia-
len Gesichtspunkten eine Einheit bilden und
Landkreis übergreifend angelegt sind. LEA-
DER zeichnet sich besonders durch seinen
„Bottom-Up-Ansatz“ (von unten nach oben)
aus.
Unter diesem Ansatz wird ein Veränderungs-
prozess verstanden, der von der Basis, also
den Bürgern in den Gemeinden, gestaltet
wird. Dieses Prinzip führt dazu, dass die
örtliche LEADER-Aktionsgruppe (LAG) unter
Berücksichtigung der Förderkriterien selbst
über die zu fördernden Projekte entschei-
det. Wichtige Themen von LEADER in Ba-
den-Württemberg sind der demographische
Wandel, die Grundversorgung in den länd-
lichen Gemeinden, regenerative Energien,
der Tourismus, die Vermarktung landwirt-
schaftlicher, regionaler Produkte sowie die
Erhaltung des natürlichen Erbes.
Diese große Bandbreite an Themen ermög-
licht es, individuelle Schwerpunkte zu set-
zen.
Aufgaben der LEADER-Koordinierungsstelle
Die LEADER-Koordinierungsstelle unterstützt
beim Ministerium für Ländlichen Raum und Ver-
braucherschutz das Referat 45 „Strukturentwick-
lung Ländlicher Raum“ bei der Vorbereitung der
Programmplanung. Außerdem koordiniert sie
das Fördergeschehen und bereitet die jährlichen
Berichte an die Europäische Kommission vor. Ein
wichtiger Bereich ist auch die Aussteuerung der
Fördermittel.
Damit soll gewährleistet werden, dass alle För-
dermittel restlos vergeben werden. Im Hinblick
auf die lokalen Aktionsgruppen (LAGen) ist sie
Ansprechpartner und nimmt Beratungsfunktio-
nen wahr. Dabei unterstützt die Koordinierungs-
stelle die LAGen z.B. beim Erfahrungsaustausch
mit anderen Aktionsgruppen des Landes und bei
der transnationalen Kooperation. Des Weiteren
ist sie Kontaktstelle für die länderübergreifen-
de Zusammenarbeit über die Deutsche Vernet-
zungsstelle. Auch die Koordination der Öffent-
lichkeitsarbeit, insbesondere die Betreuung des
Internetangebots und die Konzeption und Vorbe-
reitung regelmäßiger Infoveranstaltungen, sind
Teil ihres Aufgabengebiets.
Förderperiode 2007 - 2013
In Baden-Württemberg gibt es in der laufenden
LEADER-Förderperiode 2007 – 2013 acht solcher
Aktionsgebiete. Bislang wurden über 700 Projek-
te gefördert und umgesetzt, die der Stärkung des
Ländlichen Raums dienen. Für LEADER in Baden-
Württemberg wurden von der Europäischen
Union für sieben Jahre rund 30 Millionen Euro
für Projekte bereitgestellt. Baden-Württemberg
stellt außerdem für private und herausragen-
de kommunale Vorhaben zusätzliche Landesmit-
tel in Höhe von rund 20 Millionen Euro bereit.
Projektbeispiel Energieregion 2010
- SUN AREA
Der Aufbau einer umweltbewussten und zu-
kunftsfähigen Energiewirtschaft, besonders
unter dem Gesichtspunkt der Nutzung erneu-
erbarer Energien, ist das Anliegen der 32 Ge-
meinden im LEADER-Aktionsgebiet Mittlerer
Schwarzwald, die sich an dem Rahmenprojekt
Energieregion 2010 beteiligen. Im Rahmen
des Teilprojekts SUN AREA wurde das solare
Energiepotential aller teilnehmenden Gemein-
den berechnet. Mittels hochauflösender La-
serscandaten wurden alle Dachflächen erfasst
und hinsichtlich ihrer Eignung für die Stromer-
zeugung durch Photovoltaikanlagen bzw. die
Wärmegewinnung durch Solartherme Anlagen
beurteilt. Die ausgewerteten und aufbereiteten
Daten stehen als GIS-gestützte Karte allen In-
teressierten auf der Internetseite der LEADER-
Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald zur Ver-
fügung. Die Daten dafür liegen übrigens auf
einem Server des LGL in Kornwestheim. Nach
Auswahl von Gemeinde, Straße und Hausnum-
mer erhält jeder Bürger durch einen Klick auf
sein Haus detaillierte Informationen zu solarer
Eignung, potentiellem Stromertrag und CO2-
Einsparung. Zusätzlich kann über den „Indi-
viduellen Ertragsrechner“ ermittelt werden,
ob und in welchem Umfang eine Photovolta-
ikanlage unter verschiedenen Aspekten wirt-
schaftlich ist. Dieses Projekt wurde durch ein
weiteres Vorhaben ergänzt, bei welchem Ther-
mographie Erhebungen durchgeführt worden
sind, die energetische Defizite an Gebäuden
aufzeigen. Mit diesen beiden Projekten wurden
in der Region wichtige Grundlagen für mehr
Energieeffizienz und einen stärkeren Einsatz
von regenerativen Energien gelegt. Außer dem
vorgestellten SUN AREA-Projekt gibt es noch
eine Vielzahl weiterer interessanter Projekte
aus den oben genannten Themenbereichen,
die durch LEADER gefördert werden.
Förderperiode 2014 - 2020
LEADER startet ab 2014 in die nächste sieben-
jährige Förderperiode. Die Landesregierung setzt
in Zukunft auf noch mehr Bürgerbeteiligung, um
die Regionalentwicklung in der Mitte der Ge-
sellschaft zu verankern. Zudem sollen vor allem
nachhaltige Projekte und Prozesse im Zentrum
stehen, die die Ländlichen Räume zukunftsfä-
hig machen. Damit dort viele innovative Projekte
entstehen können, werden die Aktionsgruppen
künftig noch größere Entscheidungsspielräume
haben und so auch mehr Verantwortung als bis-
her übernehmen. Ziel ist es, regionale Struktu-
ren aufzubauen, die über die Förderperiode hin-
aus fortbestehen und sich selbst tragen. In den
Bereichen Kultur, Dorfentwicklung, Tourismus,
Gewerbeförderung und Vermarktung regionaler,
naturverträglich erzeugter Produkte werden die
Fördermöglichkeiten deutlich erweitert. Mit dem
Aufruf zur Interessenbekundung für LEADER
2014 - 2020 im Februar 2013 hat die Vorbereitung
zur neuen EU-Förderperiode begonnen. Bislang
haben ca. 30 interessierte Gebiete aus ganz
Baden-Württemberg ihr Interesse bekundet, um
in den nächsten sieben Jahren als LEADER Ak-
tionsgruppe ihre Region zukunftsfähig zu gestal-
ten. In mehreren Informationsveranstaltungen,
die von der Koordinierungsstelle im Auftrag des
Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbrau-
cherschutz vorbereitet und durchgeführt wurden,
konnten interessierten Gruppen Einblicke in die
Verfahrensweise eröffnet werden. Die offizielle
Ausschreibung und Bewerbung für die Förder-
periode LEADER 2014-2020 soll zu Beginn des
kommenden Jahres erfolgen.
T. Böttcher t
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg Seite 3
Solarkarte
Was ist der EFRE?nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen, die
thermisch verformt und rezykliert werden kön-
nen. Diese Platten eignen sich für die Anwen-
dung an nicht tragenden Innen- und Außenwän-
den wie Gebäudefassaden.
Folgende Konsortialpartner sind an der Projekt-
umsetzung beteiligt:
1. Universität Stuttgart, Institut für Tragekon-
struktion und Konstruktives Entwerfen (ITKE)
= Koordinator des Projekts
2. Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswas-
serbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft
(ISWA)
3. TECNARO GmbH, Ilsfeld
4. Bauer Kunststofftechnik GmbH & Co. KG,
Stuttgart
5. spek DESIGN GbR, Stuttgart
Das Projekt wird mit 440.000 Euro aus Mitteln
des Europäischen Fonds für regionale Entwick-
lung gefördert.
Förderperiode 2014 - 2020
Das EFRE-Programm des Landes Baden-Würt-
temberg ist in der neuen Förderperiode 2014 -
2020 darauf ausgerichtet, sichtbare Beiträge zu
den zentralen Zielen der EU-Strategie „Europa
2020“ und des Landes zu leisten. „Europa 2020“
ist die von der EU auf zehn Jahre angelegte
Wachstumsstrategie.
Die Strategie zielt vor allem darauf ab, ein intel-
ligentes, nachhaltiges und integratives Wachs-
tum in der EU voranzutreiben. Hierfür hat sich
die EU fünf Kernziele gesetzt. Diese umfassen
die Bereiche Beschäftigung, Bildung, Forschung
und Innovation, Klimawandel und Energie sowie
soziale Eingliederung und Armutsbekämpfung.
Das EFRE-Programm 2014 - 2020 in Baden-Würt-
temberg konzentriert sich dabei auf die Stärken
des Landes und unterstützt gezielt die Themen
Forschung und Innovation sowie Verminderung
der CO2-Emissionen. Das Programm steht daher
unter dem Leitmotto „Innovation und Energie-
wende“.
Frank Albert, Julian Meier t
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Der Europäische Fonds für regionale Entwick-
lung (EFRE) ist eines der Instrumente zur Umset-
zung der Regionalpolitik der Europäischen Union.
Die Regionalpolitik der EU hat zum Ziel, den wirt-
schaftlichen und sozialen Zusammenhalt unter
den Mitgliedsstaaten und deren Regionen zu
stärken, indem regionale Disparitäten abgebaut
werden. Die Regionalpolitik ist dabei vor allem
Investitionspolitik, die die Schaffung von Arbeits-
plätzen, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirt-
schaftswachstum fördert sowie die Lebensquali-
tät verbessert und eine nachhaltige Entwicklung
unterstützt.
In Verbindung mit den genannten Zielen können
aus dem EFRE folgende Maßnahmen finanziert
werden:
- Direkte Hilfen bei Investitionen von Unterneh-
men (besonders kleiner und mittlerer Unterneh-
men) zur Schaffung von dauerhafter Beschäfti-
gung;
- Infrastrukturen, insbesondere im Zusammen-
hang mit Forschung und Innovation, Telekommu-
nikation, Umwelt, Energie und Transport;
- Finanzierungsinstrumente zur Unterstützung
der regionalen und lokalen Entwicklung und zur
Förderung der Zusammenarbeit zwischen Städ-
ten und Regionen;
- technische Hilfsmaßnahmen.
Aufgaben des EFRE-Sekretariats
Das Ministerium für Ländlichen Raum und Ver-
braucherschutz, das Ministerium für Finanzen
und Wirtschaft, das Ministerium für Wissen-
schaft, Forschung und Kunst, das Ministerium
für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie
das Staatsministerium setzen das Programm ge-
meinsam um.
Das EFRE-Sekretariat innerhalb des Referats 25
„Regionalentwicklung und Strukturförderung“
unterstützt die EFRE-Verwaltungsbehörde (Re-
ferat 40) im Ministerium für Ländlichen Raum
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 4
Projektbeispiel Biokunststoff - Fassade
und Verbraucherschutz in allen Punkten bei der
Umsetzung des EFRE-Programms in Baden-
Württemberg.
Wir unterstützen die Verwaltungsbehörde bei
der Koordinierung der Mittelverwaltung, beraten
sämtliche Förderempfänger und beteiligte Minis-
terien zum Thema Öffentlichkeitsarbeit, pflegen
die beiden Internetauftritte des EFRE in Baden-
Württemberg und erstellen Berichte über die
finanzielle und inhaltliche Abwicklung des Pro-
gramms.
Förderperiode 2007 - 2013
Im Rahmen des Programms „Regionale Wett-
bewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ stellt die
EU Baden-Württemberg für die Jahre 2007 bis
2013 mehr als 143 Millionen Euro aus dem Eu-
ropäischen Fonds für regionale Entwicklung zur
Verfügung. Diese Mittel werden in mindestens
gleicher Höhe durch Mittel des Landes und der
Kommunen ergänzt. Hinzu können private Mittel
kommen.
Das Programm ist durch seine Schwerpunktset-
zung in den Bereichen Innovation, wissensbasier-
te Wirtschaft und Cluster, nachhaltige Stadt- und
Kommunalentwicklung sowie Ressourcenschutz
und Risikovermeidung darauf ausgerichtet, die
Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu stärken
und somit signifikante Beiträge zu den Zielen der
Lissabon- und Göteborg-Strategie zu leisten.
Bisher wurden im Programmzeitraum gut 1.500
Projekte bewilligt.
Projektbeispiel „Biokunststoff-Fassade“
Eines der geförderten Vorhaben ist das Projekt
„Biokunststoff-Fassade“. Ziel des Projektes ist
die Entwicklung eines neuen thermoplastischen
Werkstoffs, der zu einem möglichst hohen An-
teil aus nachwachsenden Rohstoffen besteht
und gleichzeitig witterungsbeständig und schwer
entflammbar ist.
Am 17. Oktober 2013 wurde die im Rahmen des
Projektes realisierte, 140 Quadratmeter große
Biokunststoff-Fassade auf dem Universitätscam-
pus Stuttgart - Stadtmitte feierlich eingeweiht.
Die eingesetzten Fassadenplatten bestehen aus
FernsehstarAuch „Benjamin“ liebt LGL-Freizeitkarten
Zwei Freizeitkarten des LGL haben den Weg ins
Fernsehen gefunden. Sie wurden als Requisiten in
der Kindersendung „Hallo Benjamin! - TV“ verwen-
det. Zum Thema „Unterwegs!“ basteln, rätseln und
kochen drei Kinder mit Moderatorin Tina und Maus
Benjamin in der Sendung. Spielerisch lernen die
kleinen Gäste Orientierung: Sie lösen ein Schilder-
Quiz, entdecken in einer Landkarte Zeichen auf der
Legende und rätseln, was diese bedeuten. Mit die-
sen Spielen sammeln sie Punkte und helfen Maus
Benjamin, bei seiner Wanderung in der Käsekulisse
ans Ziel zu kommen. Die TV - Aufzeichnung fand
Mitte November in einem Studio in Rommelshau-
sen bei Fellbach und im Evangelischen Medienhaus
in Stuttgart statt.
Die 30-minütige Mitmach-Sendung wird seit 2006
von der Evangelischen Gemeindepresse GmbH
und der Evangelischen Medienhaus GmbH aus
Stuttgart produziert.
Die Kindersendung ist jeden Sonntag zu sehen. Die
Folge „Unterwegs!“ wird am Sonntag, 26. Januar
2014 um 8 Uhr und 15 Uhr gezeigt - auf bw family.tv
im Netz der Kabel BW und auf :
www.hallo-benjamin.de.
Beate Dreinhöfer t
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben breit gestreute Ausbildungsprofile wie Geographie,
Verwaltungswissenschaften mit nationalem und europäischem Bezug, BWL, VWL, Politikwissen-
schaften und Agrarwissenschaften. Dadurch haben sie eine differenzierte Sichtweise und ergänzen
sich gegenseitig gut.
RE
FER
AT 2
5
EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013
Seite 5
Umstellungen
Nach den Daten der Topographischen Landes-
aufnahme hat das Landesamt für Geoinforma-
tion und Landentwicklung (LGL) nun auch die
Geobasisdaten des Liegenschaftskatasters auf
den bundesweit einheitlichen Standard des
Amtlichen Liegenschaftskataster - Informations-
systems ALKIS® umgestellt. Fast dreißig Jahre
lang wurden die beschreibenden Angaben von
Flurstücken und Gebäuden im Automatisierten
Liegenschaftsbuch (ALB) und deren graphi-
sche Darstellung in der Automatisierten Liegen-
schaftskarte (ALK) geführt. Nach dem Motto
„Was zusammengehört, muss auch zusammen
gespeichert werden“ befinden sich seit Mai 2013
die Liegenschaftsdaten von 35 Landkreisen und
5 Kataster führenden Städten in Baden-Würt-
temberg in einer zentralen Datenbank im Lan-
deszentrum für Datenverarbeitung (LZfD), einem
der beiden IuK-Zentren des Landes. Mehr als 8
Millionen Flurstücke und ca. 6 Millionen Gebäude
sind zusammen mit den nachrichtlich geführten
Eigentümer- und Buchungsinformationen aus
dem Grundbuch im größten täglich aktualisierten
ALKIS®-Datenbestand in Deutschland vereinigt.
Der Start des ALKIS®-Projekts beim LGL fand
im Jahr 2011 unter denkbar schlechten Voraus-
setzungen statt. Da die neue IuK-Infrastruktur
für den Produktionsbetrieb nicht rechtzeitig
funktionsfähig war, mussten die ersten Daten
auf einem kleinen Server beim LGL gespeichert
werden, der eigentlich für Schulungszwecke vor-
gesehen war.
Aus der landkreisweise geplanten Umstellung
wurde ein Pilotbetrieb in einigen wenigen Ge-
markungen bei 5 Landratsämtern. Die „sanfte
Migration“ war rückblickend betrachtet keines-
falls ein Nachteil, denn so konnte die brandneue
ALKIS®-Software mehrere Monate unter Echtbe-
dingungen reifen, ohne Liegenschaftsvermes-
sungen und Grundstücksverkehr zum Erliegen
zu bringen. In dieser Phase rückten auch die un-
teren Vermessungsbehörden in den Landkreisen
zusammen, bildeten Patenschaften und gaben
die Erfahrungen der ersten Monate an die nach-
folgend umzustellenden Landkreise weiter. Auch
der Benutzerservice im LGL stand mit Rat und Tat
zur Seite und „bügelte“ so manchen Mangel aus.
Ende Juli 2012 konnte dann endlich, wie vorge-
sehen, die flächenhafte Umstellung mit dem
Landkreis Calw begonnen werden, nachdem die
bis dahin migrierten Daten von 150 Gemarkun-
gen erfolgreich vom Schulungs-Server auf die
Infrastruktur im LZfD umgezogen waren. Dank
umfangreicher Migrationsvorarbeiten und zahl-
reicher Testläufe gab es bei der Überführung von
ALB und ALK in das objektstrukturierte ALKIS®-
Datenmodell bei mehr als 3.250 Gemarkun-
gen nur wenige Überraschungen. Drei bis vier
Wochen musste die Fortführung des Liegen-
schaftskatasters in den Landratsämtern durch-
schnittlich ruhen, bis deren Daten in die ALKIS®-
Datenhaltungskomponente (DHK) „abgesenkt“
waren.
Die anfangs prognostizierten zwei Wochen pro
Landkreis konnten aus verschiedenen Grün-
den nicht erreicht werden. Zum einen war die
Verarbeitungsgeschwindigkeit der Server und
der Software nicht ganz so hoch wie erwartet.
Zum anderen verringerte sich das Zeitfenster
für den Import neuer Gemarkungsdaten mit zu-
nehmendem Befüllungsgrad, da in den bereits
umgestellten Gemarkungen vermehrt Fortfüh-
rungen anfielen. Nicht nur einmal mussten die
Datenbankspezialisten des LGL und der Entwick-
lerfirmen Performance-Optimierungen in der Da-
tenbank und in der DHK-Anwendungssoftware
vornehmen. In Einzelfällen waren mutige Eingrif-
fe in der Datenbank erforderlich, um ungewollte
Datenkonstellationen zu reparieren. Da im Vorfeld
der Einführung niemand zuverlässig den „Spei-
cher - Hunger“ der ALKIS®-Komponenten vorher-
sagen konnte, blieben auch Hardware-Aufrüstun-
gen im laufenden Betrieb nicht aus.
Neben den Landkreisen führen in Baden-Würt-
ALKIS® – traditionelle Geobasisdaten in neuem Gewand
temberg auch Vermessungsdienststellen in 9
Stadtkreisen und 16 Städten das Liegenschafts-
kataster. Mit Stand Ende 2013 ist die Migration
bei 13 Städten abgeschlossen. Im Verlauf des
Jahres 2014 werden die übrigen Städte die Um-
stellung vollziehen und damit für einen lücken-
losen ALKIS®-Bestand in ganz Baden-Württem-
berg sorgen.
Bereits vor und während der Einführung von
ALKIS® wurden den Anwendern durch um-
fangreiche Schulungsmaßnahmen eingehende
Kenntnisse in der neuen Datenwelt vermittelt.
Daneben erfolgte in 12 Regionalversammlungen
ein reger Erfahrungsaustausch zwischen den
unteren Vermessungsbehörden der Land- und
Stadtkreise, der weiteren Städte, den Öffentlich
bestellten Vermessungsingenieuren (ÖbV) und
dem LGL.
Mit der Migration im Landkreis Schwäbisch
Hall konnte nun eines der größten Projekte
der Vermessungsverwaltung erfolgreich zum
Abschluss gebracht werden. Grund genug für
Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, MLR, im
Juni 2013 in der „Salzsieder-Stadt“ in einer Fei-
erstunde ALKIS® offiziell freizuschalten. In den
nächsten Wochen und Monaten gilt es für die
Vermessungsämter, weitere Erfahrungen im
täglichen Geschäft bei der Führung des Liegen-
schaftskatasters mit ALKIS® zu machen. Erfah-
rungen mit ALKIS® müssen auch die ÖbV, die
seit einigen Jahren den Großteil der amtlichen
Vermessungen in Baden-Württemberg durch-
führen, machen. Deren Vermessungsschrif-
ten und Erhebungsdaten sind auf den neuen
ALKIS®-Standard umzustellen; vielfach sind
Softwareanpassungen und leistungsstärkere
PC’s erforderlich.
Architekten, Ingenieurbüros, Energieversorger,
aber auch Kommunen, die Geobasisdaten des
Liegenschaftskatasters als Grundlage für eigene
Fachinformationssysteme verwenden, erhalten
diese im neuen, bundeseinheitlichen Schnitt-
stellenformat der Normbasierten Austausch-
schnittstelle NAS. Sie beruht wie ALKIS® auf
internationalen Normen und Standards des Geo-
informationswesens und verwendet XML zum
Datenaustausch. Bereits wenige Monate nach
der Einführung sind nach Aussage der Mitarbei-
ter des Geodatenvertriebs im LGL viele Kunden
auf die NAS umgestiegen, da die Anbieter von
Geoinformationssystemen schon frühzeitig mit
der Entwicklung von Schnittstellenkonvertern
begonnen haben. Für den Fall, dass Nutzer nur
Teilinhalte des Liegenschaftskatasters in flache-
ren Strukturen benötigen, bietet das LGL über
den neuen ALKIS-Shop www.lgl-bw.de auch die
Ausgabe in den aktuellen Industriestandards DXF,
Shape und TIFF an.
Auch wenn momentan der Aufwand in der Ver-
waltung und bei den ÖbV noch höher ist als vor
der Umstellung, kann schon heute festgestellt
werden, dass der in Baden-Württemberg einge-
schlagene Weg zur Einführung von ALKIS® ge-
nau der richtige war. In keiner Phase kam es zu
gravierenden Verzögerungen bei der Fortführung
des Liegenschaftskatasters. In wenigen Mona-
ten, wenn „alle Stellschrauben in den Kompo-
nenten aufeinander abgestimmt sind“, werden
sich auch die prognostizierten Synergieeffekte
einstellen. Dank neuer Objektstrukturen und
neuer Software werden einige der früher manuell
zu erledigenden Qualifizierungsarbeiten automa-
tionsgestützt ablaufen und dann auch zu deutlich
kürzeren Übernahmezeiten führen.
ALB und ALK waren schon in den letzten Jahr-
zehnten unverzichtbare Grundlage für Planun-
gen in Wirtschaft, Industrie und Verwaltung. Mit
ALKIS® wird diese Tradition auf einer neuen, zu-
kunftsfähigen Basis fortgesetzt.
Joachim Stiebler t
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Geodatenwerkstatt Bodensee zum Abruf bereitUnterschiedliche Länder, unterschiedliche
Datenmodelle und Koordinatensysteme.
Und dabei benötigen die Verwaltung, Wis-
senschaft, die Wirtschaft und Gesellschaft in
zunehmendem Maße einheitliche Geodaten.
Am 10.04.2013 nutzt die Technische Universi-
tät München ihr 18. Münchner Fortbildungs-
seminar für das Freischalten der Geodaten-
werkstatt Bodensee.
Angefangen hat alles viel früher. Mit einer Richt-
linie aus dem Jahr 2007 ergriff die Europäische
Kommission die Initiative und verpflichtete die
Mitgliedsstaaten zum Aufbau einer europäi-
schen Geodatenbasis mit dem Ziel, Geodaten
europaweit zu vernetzen und den Zugang zu die-
sen Informationen zu erleichtern, kurz INSPIRE:
Infrastructure for Spatial Information in the Euro-
pean Community.
Die vier Vermessungsverwaltungen von Ba-
den-Württemberg, Bayern, Österreich und der
Schweiz waren jedoch ihrer Zeit voraus. Bereits
2004 erkannten sie, dass es nun an der Zeit sei,
in einem überschaubaren Gebiet die digitalen
Datenbestände aus den Anrainerländern des Bo-
densees grenzübergreifend zusammenzuführen
und ließen den Bodensee-Geodatenpool entste-
hen. Daran anknüpfend wurden die jeweiligen
topografischen Geodaten und die Katasterdaten
in INSPIRE-konforme Geodaten transformiert.
Die wissenschaftliche Unterstützung dieser pro-
totypischen Transformationen gewährte die Tech-
nische Universität München. Die Firma AED-SI-
CAD entwickelte parallel dazu ein Datenprodukt,
welches die Ausgangsdaten der Anrainerstaaten
formatbasiert in die INSPIRE-konforme Zieldaten-
struktur überführte. Die Koordinierung sämtlicher
Arbeiten übernahm der Runder Tisch GIS e.V..
Aktuell können die vier Auftraggeber - das Lan-
desamt für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg, das Landesamt für Vermes-
sung und Geoinformation Bayern, das Bundes-
amt für Eich- und Vermessungswesen Österreich
und das Bundesamt für Landestopografie der
Schweiz - gemeinsam mit der Universität Mün-
chen und der Firma AED-SICAD - die Geodaten-
werkstatt eröffnen.
Mittels einer Demo-Anwendung lassen sich jetzt
INSPIRE-konforme Daten über Web-Dienste an-
zeigen, auswählen und in verschiedene Ausgabe-
formate herunterladen.
Die Firma AED-SICAD stellt den Zugang kosten-
los und über ein online verfügbares GIS-Portal zur
Verfügung, die Datenhaltung der formatbasier-
ten Daten übernimmt ein Server beim Lehrstuhl
Geoinformatik der TU München. Das Landesamt
für Geoinformation und Landentwicklung Ba-
den-Württemberg handelt federführend für alle
Vermessungsverwaltungen und genehmigt die
Nutzerkennungen. Ansprechpartner für interes-
sierte Nutzer ist der Runder Tisch GIS e.V.. Dem
Abruf einheitlicher Geodaten im Bodenseeraum
sind demnach keine Grenzen mehr gesetzt. Vo-
raussetzung allerdings ist, dass die Nutzer über
ihre Erfahrungen im Umgang mit den Daten be-
richten.
Redaktion t
„INSPIRE Bodensee-Geodatenpool“ erreicht Finale
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Das LGL, das Landesamt für Geoinformation
und Landentwicklung Baden-Württemberg,
meldete stellvertretend für alle Partner im Fe-
bruar 2013 das Projekt „Prototypische Trans-
formation von Geodaten nach INSPIRE in der
grenzüberschreitenden Region Bodensee“
beim European Prize for Innovation in Public
Administration – einem von der EU ausge-
lobten Wettbewerb - an. Teilnehmen konnten
öffentliche Verwaltungen, deren Vorhaben ent-
weder einen Nutzen für Bürgerinnen und Bür-
ger, für Firmen oder für Bildung und Wissen-
schaft bringen.
Die eingereichten Initiativen mussten schon be-
gonnen haben, durften jedoch nicht älter als 4
Jahre sein. Das LGL reichte die Prototypische
Transformation in der Kategorie „Bildung und
Wissenschaft“ ein, zeigte das gemeinsame Mit-
einander von Verwaltung, Wirtschaft und Wissen-
schaft auf, legte die Idee der Transformation dar
und erläuterte deren soziale Relevanz für geore-
ferenzierte Planungen oder Dokumentationen und
verwies auf die Synergiepotentiale von einheitli-
chen und standardisierten Geodaten. Das Projekt
gefiel und bestand den europäischen „Härtetest“.
Dabei verpasste die Prototypische Transformation
den Sprung auf das Siegertreppchen nur knapp.
Von 204 Mitstreitern wählte die Jury den Prototy-
pen unter die sechs Besten seiner Kategorie. Das
Bewusstsein für einheitliche Geodaten wächst,
in der Gesellschaft, der Wirtschaft und Politik.
Die Prototypische Transformation stellt in einem
überschaubaren Testgebiet unter Beweis, dass
standardisierte Geodaten und Fachdaten die Basis
für raumbezogene Planungen, Dokumentationen
oder Simulationen sind. Neben der guten Platzie-
rung hat die Prototypische Transformation eines
sicherlich erreicht: Man redet und diskutiert über
sie und ihre Möglichkeiten, und zwar europaweit.
Redaktion t
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 6
Geodatenzentrum im LGL unter neuer Leitung
Herr Armbruster, seit dem 01. September 2013
haben Sie im LGL die Abteilungsleitung des
Geodatenzentrums übernommen. Schön, dass
wir Sie unseren Leserinnen und Lesern hier
kurz vorstellen dürfen. Herr Armbruster, Sie sind
in Ravensburg geboren und im Schussental
aufgewachsen, wohnen jetzt nach Stationen in
Rottweil und Berlin in Eutingen. Meinen Sie –
im Nachhinein betrachtet – dass Sie der Land-
strich Oberschwaben mit seiner Landschaft
und seinem Brauchtum auch in Ihrer Studien-
und Berufswahl beeinflusst hat?
Ausschließen will ich das nicht. Die ersten Gymna-
sialjahre verbrachte ich in katholischen Internaten.
Das hatte zwei Gründe: Der Bub sollte Pfarrer wer-
den und der tägliche Weg zur Schule in Ravensburg
war zu weit, Schulbusse fuhren seinerzeit auf dem
Lande nicht. Natürlich beeindruckte mich als Kind
auch die Welt der katholischen Kirche mit der Ba-
silika in Weingarten und dem berühmten Blutritt.
Auch die schöne oberschwäbische Landschaft mit
ihren sanften Hügeln, vielen Seen und der Nähe
zum Bodensee prägten sich tief ins Bewusstsein.
Schon früh wollte ich erfahren, was diese Land-
schaft geprägt hat. So startete ich mit Geographie
und katholischer Theologie ins Studium, um mich
dann aber mit der Verlagerung des Schwerpunktes
auf Geographie doch stärker mit irdischen Fragen
zu beschäftigen.
Sie haben sich für den Diplomstudiengang Geo-
graphie an der Freien Universität Berlin, Fachbe-
reich Geowissenschaften, Institut für Kartogra-
phie entschieden. Welche Schwerpunktthemen
wählten Sie während Ihres Studiums?
Das Studium war in die Fächer Physische Geogra-
phie, Anthropogeographie, Geologie und Karto-
graphie gegliedert. Kartographie wurde früh mein
Interessensschwerpunkt, aber auch die Physische
Geographie mit der Geomorphologie und die vielen
damit verbundenen Exkursionen machten für mich
den Reiz des Studiums aus.
War es für Sie bereits während des Studiums
wichtig, Ihr erworbenes Wissen in die Praxis
umzusetzen?
Ja, und ich hatte auch sehr früh die Gelegenheit
dazu. So arbeitete ich am ersten, in Deutschland
digital erstellten mehrfarbigen Atlas mit, der 1984
unter dem Titel „Arbeitsmarktatlas der Bundesre-
publik Deutschland“ erschien. Ab 1984 erstellte ich
als freier Mitarbeiter bei der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung und Umweltschutz die kartogra-
phische Konzeption für den Umweltatlas Berlin und
baute das entsprechende Umweltinformationssys-
tem auf SICAD-Basis mit auf. Später eröffnete ich
mit einem Kartographen ein gemeinsames Büro
und bearbeitete Aufträge für die Berliner Senats-
verwaltung.
Wie und wo ging es nach Ihrem Studium
weiter?
Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kartographi-
schen Institut der FU führte ich u.a. Lehrveranstal-
tungen durch, die Arbeiten als Freier Mitarbeiter
bei der Senatsverwaltung ging mit unterschiedli-
chen Projekten weiter.
1992 kehrten Sie wieder nach Baden-Württem-
berg zurück und fanden in der Stadtverwaltung
der Stadt Stuttgart Ihren neuen Arbeitgeber.
Welche Projekte und Aufgaben verwirklichten
Sie gemeinsam mit Ihren damaligen Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern?
Erster Schwerpunkt war der Aufbau des Geoinfor-
mationssystems der Stadt Stuttgart in Zusammen-
arbeit mit den sogenannten Technischen Ämtern
wie Stadtmessungsamt, Stadtplanungsamt, Tief-
bauamt und Amt für Umweltschutz. Dort führten
wir dezentrale, Unix-basierte Systeme ein, weil der
Großrechner sich für die grafische Datenverarbei-
tung als ungeeignet erwies. Mit der Einführung
verbunden war auch die Implementierung von
TCP/IP als Netzprotokoll. Das wiederum führte uns
1995 zu einer weiteren IP-basierten Entwicklung,
dem Aufbau des Mitarbeiterportals der Stadtver-
waltung, zunächst auf Basis von HTML-Editoren.
Die Umstellung auf eine datenbankbasierte Lö-
sung (Oracle RDBMS) erfolgte 1998. Danach ging
es Schlag auf Schlag: 1999 stellten wir das erste
Bürgerterminal im Bezirksrathaus Bad Cannstatt
auf, in den Folgejahren erreichten wir als einzige
Stadt bundesweit eine flächendeckende Ausstat-
tung. Ziel war, Menschen ohne eigenen Internet-
anschluss einen Zugang zu verschaffen. 1999 ver-
ließ ich mit zwei Mitarbeitern die IT-Abteilung und
wir arbeiteten als Stabstelle mit der Bezeichnung
IuK-Innovationswerkstatt weiter. Aufgrund des bis
dahin miserablen Abschneidens der städtischen
Homepage www.stuttgart.de in verschiedenen
Rankings bekamen wir den Auftrag zum Relaunch
und zur Umstellung auf eine Datenbanklösung.
Zum Einsatz kam dabei die gleiche technische Ba-
sis wie sie bereits beim Mitarbeiterportal und den
Bürgerkiosken genutzt wurde. Damit verfolgten
wir von Anfang an konsequent eine Multikanalstra-
tegie. Im Oktober 2001 war der Neustart und ab
Frühjahr 2002 folgten zahlreiche Top-Rankings, Aus-
zeichnungen und Awards. Bis zu meinem Wech-
sel zum LGL waren wir damit das erfolgreichste
eGovernment-Team im deutschsprachigen Raum.
2004 wurde meinem Team die Projektverantwor-
tung für eGovernment Stuttgart übertragen, 2005
realisierten wir den Mobil-Auftritt der Stadt als Vor-
läufer der heutigen Stuttgart-App. Auch die erste
Fassung enthielt bereits location based services,
da wir sämtliche Adressen und wichtigen Standor-
te georeferenziert hatten. 2009 wurde mir dann die
Rolle des IT-Strategie-Verantwortlichen, des CIO,
der Stadt übertragen. Das letzte große Projekt un-
ter meiner Projektverantwortung war der Aufbau
und Einführung des 115-ServiceCenters der Stadt
2011/2012. Und aus der Stabstelle und dem kleinen
Team hatte sich zwischenzeitlich eine Abteilung
eGovernment und IT-Strategie entwickelt
Was war bis jetzt Ihre größte berufliche Heraus-
forderung?
Das Stuttgarter Online-Angebot aus dem Keller
hin zu einem der führenden Internet-Auftritte in
Deutschland auf- und auszubauen.
Ist es Ihnen wichtig, Ihren Beruf und Ihre Ideen
auch außerhalb der Dienststelle einzubringen
und sich beispielsweise in Fach und Ressort
übergreifenden Gremien einzusetzen?
Gremienarbeit sowie lokale und überregionale
Netzwerke halte ich für unabdingbar. Organisatio-
nen und Einrichtungen werden in erster Linie über
Personen wahrgenommen, die sie vertreten. Und
will eine Organisationseinheit über ihr unmittelba-
res Umfeld hinaus wahrgenommen werden, muss
man sich engagieren und über das Gute, das dort
geschaffen wird, auch berichten. Außerdem ist es
eine Möglichkeit, die eigenen Rahmenbedingun-
gen mitzugestalten.
Bleibt Ihnen neben all Ihren beruflichen Aktivi-
täten auch noch Zeit für sich und Ihre Familie?
Wenig, und seit Kornwestheim ist es noch weni-
ger geworden. Schuld daran ist in erster Linie der
weitere Anfahrtsweg. Aber auch die vielen neuen
Themen sowie die zahlreichen Sitzungen kosten
viel Zeit. Aber ich gebe die Hoffnung auf Besserung
nicht auf.
Herr Armbruster, herzlichen Dank, dass Sie uns
allen den Einblick in Ihr Berufsleben gestatte-
ten.
Redaktion t
Interview
Ralf Armbruster
EinblickeEinblicke„INSPIRE Bodensee-Geodatenpool“ erreicht Finale
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013
Seite 7Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
„Bodenseekonferenz“Vom 23.10.2013 bis zum 25.10.2013 tagten
in Karlsruhe die Spitzenvertreter der Ver-
messungsverwaltungen aus den Bodensee-
anrainerländern. In seinem Grußwort wies
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup auf die
Wichtigkeit von länderübergreifenden Initiati-
ven hin.
Günther Steudle, MLR, und Präsident Hansjörg
Schönherr tauschten sich mit ihren Kollegen
aus der Bodenseeregion aus. Die Fachtagung
sollte Aufschluss darüber geben, in welchen
Bereichen sich die Zusammenarbeit zwischen
Bayern, Österreich, Schweiz und Baden-Würt-
temberg intensivieren lässt. Ein Schwerpunkt
bildete die aktuelle Neuvermessung des Bo-
densees, bei welcher der Bodensee samt sei-
ner Uferbereiche mit hydroakustischen und
laseroptischen Verfahren vermessen wird.
Als Ergebnisse stehen dreidimensionale Da-
tensätze und Geländemodelle zur Verfügung.
Sie dienen der Dokumentation oder helfen bei
Uferplanungen und bei Gefährdungsanalysen
weiter. Die Vermessungsverwaltungen der an-
grenzenden Länder beraten, stellen die Geoba-
sisinformationen bereit und unterstützen die
Qualitätssicherung. Das Projekt wird von den
Umweltverwaltungen der Bodenseeanrainer-
länder und der EU getragen. Ziel soll es sein,
für den Tourismus, die Wirtschaftsförderung
und den grenzübergreifenden Naturschutz ver-
lässliche und standardisierte Geobasisdaten
zu liefern.
Redaktion t
Stuttgart, 27. 06.2013. In einer Feierstunde verab-
schiedet Hansjörg Schönherr, Präsident des Lan-
desamts für Geoinformation und Landentwick-
lung Baden-Württemberg (LGL), Abteilungsleiter
Gerhard Waldbauer in den Ruhestand. 40 Jahre
hat sich Waldbauer für die Verwaltung verdient ge-
macht und sich insbesondere für eine fortschrittli-
che und vorausschauende Informationstechnik im
Ressortbereich des Ministeriums für Ländlichen
Raum und Verbraucherschutz eingesetzt.
Mit 19 Jahren begann Gerhard Waldbauer sein
Geodäsiestudium an der Universität Stuttgart.
Gerade mal 5 Jahre später trat er sein Referenda-
riat an und schloss dieses 1973 mit der Großen
Staatsprüfung ab. Fast auf den Tag genau vor 40
Jahren, nämlich am 30.06.1973, kam Gerhard
Waldbauer als Regierungsvermessungsassessor
zum damaligen Landesamt für Flurneuordnung
und Siedlung in Ludwigsburg. Von der dortigen
Geodätischen Rechenstelle wechselte er 1977
für drei Jahre als Leitender Flurbereinigungsinge-
nieur zum Flurbereinigungsamt Besigheim und
kehrte 1980 als Referatsleiter Photogrammetrie
ans Landesamt zurück.
Schon immer fand die Technik Waldbauers gro-
ßes Interesse und so nahm er 1987 die Stelle als
Referatsleiter Technische Entwicklung an. 1991
übernahm er die Leitung des neu gebildeten
Entwicklungs- und Betreuungszentrums für IuK-
Technik (EBZI) des Ministeriums für Ernährung
und Ländlichen Raum. Sitz des Zentrums war
beim Landesamt für Flurneuordnung und Land-
entwicklung in Kornwestheim. Das EBZI bündel-
te die gesamte IuK im Ressortbereich des Minis-
teriums und war damit für die Fachverwaltungen
Landwirtschaft, Forsten, Flurneuordnung und Ve-
terinärwesen der Ansprechpartner in IuK-Fragen.
Im Laufe seiner Dienstjahre erlebte Gerhard
Waldbauer manche Reform. So wurde das EBZI
im Zuge der Großen Verwaltungsreform 2005 in
das Informatikzentrum Landesverwaltung BW
eingegliedert, wo Waldbauer zum stellvertreten-
den Direktor bestellt wurde. Fachlich blieb das
EBZI dem Ministerium für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz unterstellt. 2009 fusionierten
das ehemalige Landesvermessungsamt und das
Landesamt für Flurneuordnung und Landent-
wicklung zum heutigen Landesamt für Geoin-
formation und Landentwicklung. 2010, mit der
IuK-Bündelung in der Landesverwaltung, wurde
aus dem EBZI und den vier IuK-Referaten des
früheren Landesvermessungsamts das Geoda-
tenzentrum des LGL und Gerhard Waldbauer
Abteilungsleiter dieser Organisationseinheit am
Standort Kornwestheim.
Als Abteilungsleiter war Gerhard Waldbauer für
rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ver-
antwortlich. Mit seiner zielstrebigen und anpa-
ckenden Art verstand er es, die IuK-Anforderun-
gen der verschiedenen Fachverwaltungen des
Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbrau-
cherschutz unter einen Hut zu bekommen. Die
Worte Reinhold Niebuhrs „Gib mir die Gelassen-
heit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern
kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern
kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu
unterscheiden“ verdeutlichen wohl am ehesten
Gerhard Waldbauers Handlungsmaxime.
Neben seinen beruflichen Herausforderungen
engagierte sich Gerhard Waldbauer auf politi-
scher Ebene und in berufsständischen Organisa-
tionen und nahm verschiedene Ehrenämter an.
Er war Vorstandsmitglied im VHF, dem Verband
der Angehörigen des höheren vermessungs-
technischen Dienstes der Flurneuordnungs- und
Vermessungsverwaltung und wirkte als stellver-
tretender Landesvorsitzender des Deutschen
Vereins für Vermessungswesen. 1996 übernahm
er den Vorsitz des Gutachterausschusses für die
Ermittlung von Grundstückswerten in seiner Hei-
matstadt Remseck am Neckar und ist seit 1999
Gemeinderat und Fraktionsvorsitzender der Frei-
en Wähler in Remseck.
„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, besingt
schon Udo Jürgens das momentane Lebensal-
ter Waldbauers. Auch Gerhard Waldbauer freut
sich auf die freie Zeit, die er mit seiner Familie
verbringen kann. Und er möchte sich in Zukunft
noch intensiver als bisher als Kommunalpolitiker
engagieren.
Redaktion t
Verdienter Ruhestand
Gerhard Waldbauer
Am 14. Februar 2013 konnte Präsident Schönherr
eine kleine Gruppe französischer Berufskollegen
aus Lyon, der Hauptstadt der baden-württembergi-
schen Partnerregion „Rhône-Alpes“, zu einem inter-
essanten fachlichen Informationsaustausch im LGL
empfangen.
Die 4-köpfige französische Delegation wurde von
Joel Piegay, dem Präsidenten der Géomètres-
Experts der Region Rhône-Alpes angeführt. Da
Präsident Piegay nebenbei auch Bürgermeister der
Partnergemeinde von Weissach ist, lag es nahe,
dass auch die Bürgermeisterin von Weissach, Frau
Kreutel, und Vertreter ihrer Gemeinde die Besu-
chergruppe verstärkten. Von Seiten des LGL haben
die Herren Engel und Wiese (Ref. 41), Wengert (Ref.
23), Mann und Hoss (Ref. 14) Präsident Schönherr
unterstützt.
In Frankreich ist die Führung des Liegenschaftska-
tasters keine staatliche Aufgabe. Liegenschaftsver-
messungen werden von den „Géomètres-Experts“
durchgeführt, die auch die Datenhaltung selbst or-
ganisieren. Diese privaten Vermessungsbüros sind
in Vereinigungen auf Ebene der Regionen Frank-
reichs und natürlich auch Frankreich weit organisiert
(www2.geometre-expert.fr).
Das Interesse der Gäste richtete sich vor allem auf
das Kennenlernen des Liegenschaftskatasters in
Baden-Württemberg, der Nutzung von Geobasisda-
ten und dem Geoportal des LGL. Sehr interes-
sant für unsere Seite war wiederum die Vorstel-
lung des französischen Pendants, dem Geoportal
der Géomètres-Experts (www.geofoncier.fr).
Die Begegnung führte zu einem informativen
Erfahrungsaustausch in entspannter und harmo-
nischer Atmosphäre. Wesentlichen Anteil hierzu
trug die Dolmetscherin Frau Moreau bei, da trotz
der Nähe zu Frankreich die sprachlichen Barrieren
noch sind. Frau Moreau hatte sich im Vorfeld sehr
engagiert und umfangreich mit der ihr fremden
Materie beschäftigt und konnte daher die fach-
lichen Inhalte der engagierten Gespräche und
Vorträge für beide Seiten simultan und verständ-
Fachkundiger Besuch aus Lyonlich übersetzen. Dieser Erfahrungsaustausch war
für beide Seiten äußerst aufschlussreich und
interessant - und war somit auch ein schönes
Beispiel deutsch-französischer Partnerschaft im
Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der deutsch-
französischen Freundschaft.
Zum Abschluss des Austausches besuchte die
Delegation noch Schloss Solitude mit dem Aus-
gangspunkt der Basismessung der württember-
gischen Landesvermessung.
Inzwischen liegt dem LGL auch eine Einladung
für einen Gegenbesuch in Frankreich vor.
Gerhard Mann t
„Géomètres-Experts“ aus Lyon besuchen das LGL in Stuttgart
Test bestanden
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Vor dem Prüfungsausschuss beim Landesamt
für Geoinformation und Landentwicklung ha-
ben 15 Auszubildende im Ausbildungsberuf Ver-
messungstechniker/Vermessungstechnikerin
ihre Ausbildungsabschlussprüfung erfolgreich
abgelegt.
Nach der abschließenden Sitzung des Prüfungs-
ausschusses am 13. Februar 2013 konnten die
15 erfolgreichen Absolventen ihr ersehntes Ab-
schlusszeugnis freudig in Empfang nehmen.
Das LGL gratuliert recht herzlich zu diesem
Ausbildungsabschluss und wünscht den neu-
en Vermessungstechnikern und Vermessungs-
technikerinnen alles Gute auf ihrem weiteren
beruflichen und privaten Weg.
Neun der Absolventen sind bereits nach der
neuen, im Mai 2010 in Kraft getretenen Ausbil-
dungsordnung ausgebildet worden und konn-
ten auf Grund ihrer guten Leistungen während
der Ausbildung die Abschlussprüfung nach ei-
ner verkürzten Ausbildungszeit ablegen.
Die 15 Absolventen haben ihre Ausbildung bei
folgenden Ausbildungsstellen durchlaufen:
Acht haben ihren Beruf bei der unteren Ver-
messungsbehörde in einem Landratsamt und
sieben bei einem Öffentlich bestellten Vermes-
sungsingenieur oder einem sonstigen Vermes-
sungsbüro erlernt.
Helmut Hoss t
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 8
Das Berufsbild des Geomatikers / der Geomatike-
rin ist eine Weiterentwicklung des bisherigen Aus-
bildungsberufs Kartograph / Kartographin. Geoma-
tiker/innen beherrschen den Gesamtprozess des
Geodatenmanagements, also den Umgang mit
digitalen und analogen Geodaten von der Erfassung
über vielfältige Verarbeitungsschritte bis hin zur Vi-
sualisierung.
Seit dem 01. August 2010 haben Auszubildende in
öffentlichen und privaten Ausbildungsbetrieben die-
sen neuen Beruf erstmalig erlernt. Nach knapp drei
Jahren Ausbildungszeit haben nun die ersten acht
Auszubildenden ihre Abschlussprüfung vor dem
Prüfungsausschuss beim Landesamt für Geoinfor-
mation und Landentwicklung Baden-Württemberg
(LGL) erfolgreich abgelegt.
Am 16. Juli 2013 konnten die ersten erfolgreichen
Absolventen dieses Berufs in Baden-Württemberg
ihr Abschlusszeugnis in Empfang nehmen. Das LGL
gratuliert den Berufseinsteigern sehr herzlich zu ih-
rem Ausbildungsabschluss und wünscht, dass sie
mit ihrem erlernten modernen Rüstzeug die Basis
für ein erfolgreiches Geomatiker-Berufsleben gelegt
haben. Auch auf ihrem privaten Lebensweg wün-
schen wir den Absolventen alles Gute.
Die acht Absolventen haben ihre Ausbildung bei
verschiedenen Ausbildungsstellen durchlaufen:
Vier Absolventen wurden beim LGL, einer bei einer
Stadt und drei bei Vermessungsbüros ausgebildet.
Helmut Hoss t
15 Vermessungstechniker / Vermessungs-technikerinnen schließen im Februar 2013 ihre Berufsausbildung erfolgreich ab
Geomatiker im TrendDie ersten acht Absolventen im neuen Aus-bildungsberuf Geomatiker / Geomatikerin
Gelernt ist gelernt
Ein neuer Beruf mit bekanntem Namen: Die Be-
rufsbezeichnung Vermessungstechniker/Vermes-
sungstechnikerin hat Tradition und ist die gleiche
geblieben, die Ausbildungsinhalte dagegen ha-
ben sich wesentlich verändert.
Nach knapp drei Jahren Ausbildungszeit auf Basis
einer modernisierten Ausbildungsordnung haben
insgesamt 85 Auszubildenden ihre Abschlussprü-
fung vor dem Prüfungsausschuss beim Landes-
amt für Geoinformation und Landentwicklung Ba-
den-Württemberg (LGL) erfolgreich abgelegt. Im
Rahmen einer Feier konnten am 31. Juli 2013 die
erfolgreichen Absolventen ihre Abschlusszeug-
nisse mit zum Teil hervorragenden Ergebnissen
in Empfang nehmen. Allein zehn Auszubildende
haben ihre Berufsausbildung mit einem „sehr
gut“ abgeschlossen. Dafür wurden sie beson-
ders ausgezeichnet.
Die ersten erfolgreichen Absolventen der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Geomatiker / Geomatikerin in Baden-Württemberg: hintere Reihe v.l. Christoph Hermann (Vorsitzender des Prüfungsausschusses), Sven Dussel, Tobias Valha, Anna-Lena Schmidt, Sebastian Gennert; vordere Reihe v.l. Christian Dietrich, Igor Peroski, Eric Schulze und Alexander Sandmeyer
Die erfolgreichen Absolventen der Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Vermessungstechniker / Vermessungs-technikerin im Februar 2013 mit dem Vorsitzenden des DVW-Landesvereins Baden-Württemberg Gerd Holzwarth (links), dem Vertreter des LGL, Abteilungsleiter Robert Jakob (zweiter von rechts) und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Herrn Englert (rechts). Ein Absolvent ist nicht abgebildet.
Berufsabschluss der Vermessungstechniker und Vermessungstechnikerinnen am 31. Juli 2013
85 Vermessungstechniker/innen der „neu-en Generation“ starten in den Beruf
Die Auszubildenden haben ihren Beruf seit dem
01. September 2010 in öffentlichen und privaten
Ausbildungsbetrieben in Baden-Württemberg er-
lernt.
Die Ausbildungsstellen der 85 Absolventen ver-
teilen sich wie folgt: 44 Absolventen wurden bei
Landratsämtern eingestellt und ausgebildet. 13
Auszubildende wurden vom LGL eingestellt und
zur Ausbildung an Landratsämter abgeordnet, 11
Absolventen haben ihre Ausbildung bei Öffent-
lich bestellten Vermessungsingenieuren und 9
bei sonstigen Vermessungsbüros durchlaufen. 8
Auszubildende wurden bei städtischen Vermes-
sungsdienststellen ausgebildet.
Wir wünschen den erfolgreichen Absolventen ei-
nen guten Start in das Berufsleben.
Helmut Hoss t
EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013
Seite 9Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausgezeichnet
Der Vertreter des LGL, Herr Abteilungsleiter Jakob (links), überreicht dem Prüfungsbesten Herrn Benjamin Straßburg ein kleines Präsent als Anerkennung für dessen besondere Leistung. Rechts der stellvertre-tende Vorsitzende des Prüfungsausschusses Vermessungstechniker/in Herr Englert
Als Prüfungsbester schloss bei der Abschlussprü-
fung im Februar Benjamin Straßburg ab, der beim
Landratsamt Karlsruhe ausgebildet wurde.
Herr Straßburg wurde für diese besondere Leistung
sowohl mit einem vom DVW ausgelobten Preis als
auch mit einem kleinen Präsent des LGL geehrt. t
Der DVW-Preis für den Prüfungsbesten ging an Herrn Markus Klotz (im Bild mit Erich Barth,Vorsitzender des Prüfungsausschusses und Joachim Wank, Vertreter des DVW)
Die Prüfungsbesten am 31.07.2013 mit Ihrem Ausbildungsabschluss „sehr gut“
Projekt Reise - Kochbuch
Die Ausbildung zur Geomatikerin oder zum
Geomatiker an der Johannes-Gutenberg-
Schule in Stuttgart ist von Projektwochen
geprägt. Im 2. Ausbildungsjahr hat sich un-
sere Berufsschulklasse dazu entschlossen
ein größeres Projekt durchzuführen, als das
übliche Einwöchige. Wir haben viele ver-
schiedene Ideen entwickelt: einen ethnolo-
gischen Atlas, Spiele aus der ganzen Welt
oder kulturelle Karten.
Das Thema Gewürze, wo sie herkommen
und wie sie verarbeitet werden, wurde
schließlich ausgewählt. Es war auch schnell
klar, dass wir diese informativen Inhalte in
einem facettenreichen Buch mit jeder Men-
ge Spielereien, wie zum Beispiel Pop-Ups,
Fenstern, Schiebern, Rädern, usw. gestalten
wollen. Daraus hat sich dann auch die Ziel-
gruppe, nämlich Grundschulkinder, ergeben.
Es folgte eine kreative Phase mit Sammeln,
Klassifizieren, Sortieren und Auswählen
von Gewürzen. Hierbei haben wir viel über
die unterschiedlichen Pflanzenteile (Blüte,
Frucht, Wurzel,…), aus denen Gewürze her-
gestellt werden, deren Definition und Vor-
kommen gelernt. Wussten Sie zum Beispiel,
dass Salz kein Gewürz ist?
Nach einem ausgeklügelten System konnten
wir uns auf zehn Gewürze beschränken, die
sämtliche verschiedenen Arten und Vorkom-
men auf der Welt reflektieren.
Nach der Projektwoche haben wir in Frei-
stunden und teilweise im Computerunter-
richt die Arbeiten an unserem Buch fortge-
setzt. Da wir sämtliche Grafiken, Bilder und
Texte selbst erstellen mussten, haben wir
auch von zu Hause aus gearbeitet.
In der Projektwoche des 3. Ausbildungsjah-
res konnten wir uns noch einmal intensiv
mit dem Buch beschäftigen und eine erste
Fassung zu Papier bringen.
Im letzten Schulblock haben wir nun die
restlichen Korrekturen eingearbeitet und alle
Seiten, Grafiken und Effekte gedruckt.
Da der Drucker kein so dickes Papier be-
drucken kann, wie es für die Effekte nötig
wäre, mussten wir jede Seite von Hand auf
Fotokarton kaschieren (mit Leim aufkleben).
Dazu waren ein paar Schülerinnen und Schü-
ler unserer Klasse in der Buchbinderei un-
serer Schule. Den Zeitaufwand haben wir
als Laien für diesen Produktionsschritt un-
terschätzt, sodass wir LGLer im Dezember
noch einmal in die Buchbinderei müssen,
um das Buch fertigzustellen.
Die Einarbeitung der Spielereien muss mit
großem Aufwand fast vollständig von Hand
durchgeführt werden. Deshalb können wir
leider nur wenige Exemplare fertigen.
Meret Fluhr t
Erstellen eines Kinderbuches mit dem Thema Gewürze
Rundumerneuerung
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Mit der neuen Kartengraphik der Topographi-
schen Karte 1: 50 000 (DTK 50) wird sich auch
das Aussehen der Freizeitkarte ändern müssen.
Seit geraumer Zeit existiert beim LGL eine Grup-
pe von Experten, die sich über die Gestaltung
der neuen Freizeitkarte (F - Karte) des LGL Ge-
danken macht. Nach einer Reihe von theoreti-
schen Überlegungen ist es endlich soweit, auch
in die praktische Arbeit einzusteigen. Bisher
sind schon einige Kartenproben in kleineren For-
maten entstanden. Bei all diesen Kartenproben
geht es darum, eine Ausgewogenheit zwischen
der Topographischen Grundkarte und den Frei-
zeitinformationen zu finden. Die Topographische
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-WürttembergSeite 10
Karte muss in ihrer Themen- und Farbenvielfalt
zu Gunsten der besseren Lesbarkeit der Frei-
zeitinformationen zurückgenommen werden.
Deshalb wurde auf die Unterscheidung von z.B.
Acker- und Wiesenflächen verzichtet.
Die meisten Farbflächen wurden in ihren Farb-
werten reduziert, einigen Ebenen wurden ande-
re Farbwerte zugeordnet. So werden z.B. die In-
dustrie und Gewerbeflächen nicht in Grau (DTK
50) sondern in einem leichten Lila dargestellt.
Zur besseren Strukturierung des Straßennetzes
wurden die Kreisstraßen mit einer Gelbfüllung
versehen. Die zusätzliche Schummerung unter-
stützt die Geländedarstellung der Topographi-
schen Karte.
Nach der Fertigstellung der Rasterdaten der
DTK 50 für ein größeres Gebiet wird es möglich,
das Zusammenspiel von Topographischer Karte
und Freizeitinformationen für einen ausgedehn-
ten Naturraum darzustellen und zu bewerten.
Aktuell entsteht eine Kartenprobe, die dem hal-
ben Format einer bisherigen F - Karte entspricht.
Dabei wird aber nicht nur der reine Karteninhalt
optimiert. Auch die Kartenrückseite wird über-
arbeitet. Für den Kartentitel und die Kartentitel-
rückseite wird es ein völlig neues Erscheinungs-
bild geben. Kurz gesagt: Die Freizeitkarte wird
moderner. Speziell für die Kartenprobe wird eine
Information zur neuen Kartengraphik zusam-
mengestellt.
Den ersten großen Auftritt wird unser neues
Produkt auf der CMT 2014 haben. Dort soll die
Kartenprobe kostenlos an die Messebesucher
verteilt werden. Natürlich werden auch die
Wandervereine, Naturparkverwaltungen und die
Großhändler in diese Öffentlichkeitsarbeit inte-
griert. Sie erhalten eine entsprechende Anzahl
von Exemplaren zum Verteilen innerhalb ihrer
Organisationen.
Nach der CMT ist die Kartenprobe kostenlos im
LGL - Shop erhältlich.
Herzlichen Dank allen, die an diesem Projekt mit
konstruktiver Kritik mitarbeiten.
Andreas Gartner t
Die Freizeitkarte wird rundum erneuertEin Bericht der Arbeitsgruppe: Neue Freizeitkarte
Kartenwerk im Ländle verfügbar
Mit der Digitalen Topographischen Karte 1: 10 000
(DTK10) präsentiert sich das Basis-DLM des
AAA-Modells in sehenswerter Form – landesweit
und aktuell. Die maßstäblich größte unserer To-
pographischen Karten wird unmittelbar aus dem
Basis-DLM sowie zugeführten Gebäudedaten
abgeleitet.
Steckbrief
- Erste landesweite DTK in Baden-Württemberg
aus digitalen Geobasisdaten
- Nachfolger der Rasterkarte 1 : 10 000 (RK10 –
altes Datenmodell)
- Aktualisiert durch zeitnahe Neuberechnung aus
den aktuellen Geobasisdaten
- Digitales Landschaftsmodell Basis-DLM (alle
Objektbereiche)
- ALKIS® (Gebäudeobjekte)
- DGM (Höhenlinien, Höhenpunkte)
- Nutzbar im Sinne einer Grundkarte
- Einheitliche Kartengrafik für ganz BW (kartogra-
phisch signaturiert nach dem offiziellen ATKIS®-
Signaturenkatalog 1:10 000 – SK10 der Arbeits-
gemeinschaftder Vermessungsverwaltungen
– AdV)
- Entstanden in einem vollautomatischen Her-
stellungsprozessausdigitalenVektorbasisda-
ten des neuen AAA-Datenmodells und we-
nigen, interaktiven Bearbeitungsschritten zur
Herstellung von Signaturen, die eine Posi-
tionseingabe erwarten (Präsentationsobjek-
te), z.B. Schießanlage, Schleusenkammer so-
wie neuen Schriften
- Lagerichtig
- Verfügbar in Form von georeferenzierten Ras-
terdaten in 28 farb- und inhaltsgetrennten Ebe-
nen oder in farbiger Kombination in beliebiger
Auflösung (zwischen 256 bis 512 dpi).
- Abgabe: flächendeckend gekachelt, in beliebi-
gen Rechtecken oder als Polygon vorzugsweis-
se im Gauß-Krüger-Koordinatensystem (die Prä-
sentation endet derzeit an der Landesgrenze).
Von folgenden Produkten ist die DTK10 be-
reits Bestandteil:
Polizeinotruf 110
Orts- und Stadtpläne, sowie Internet-Ortspläne
Geoportal Baden-Württemberg
Top 10 DVD (inklusive 3D-Präsentation in Verbin-
dung mit dem DGM)
BW Map Mobile App
Susanne Reichstetter t
Die neue DTK10 ist seit November 2013 landesweit verfügbar
EinblickeEinblickeGeoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013
Seite 11Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
TopMaps
Die TopMaps-Produktserie wird in 2014 um
ein neues Produkt reicher. Die DVD „Top-
Maps TopKarten 10“ mit Rasterdaten der
DTK10 in einer Auflösung von 100 L/cm er-
gänzt die bestehenden TopMaps-Produkte.
Bislang hat das LGL folgende TopMaps-DVD
herausgegeben :
- TopKarten 25 mit den Topographischen
Karten 1:25 000 von Baden-Württem-
berg
- TopKarten 50 mit den Topographischen
Karten 1:50 000 und 1:100 000 von BW
- Freizeitkarten 25 mit den Topographi-
schen Karten 1:25 000 + Freizeitinfor-
mationen
- Freizeitkarten 50 mit den Topographi-
schen Karten 1:50 000 + Freizeitinfor-
mationen
- Historische Karten mit dem Topogra
phischen At las 1:50 000 des König-
reichs-Württemberg (1821-1851) und
dem Topographischen Atlas 1:50 000
über das Großherzogtum Baden (1838-
1849).
Die TopMaps-Kartendaten liegen im Geogrid-
Format vor und können mit der Software
TopMaps-Viewer „EINER für ALLE“ genutzt
werden. Diese Software bietet zahlreiche
Funktionen, um mit den Karten arbeiten zu
können: Suche nach Orten und Hausnum-
mern, Zeichnen von Grafiken, Texten, Lini-
en und Flächen, Berechnungen von Linien,
Flächen, Höhenprofilen, Abspeichern von
Grafiken im Format OVL, Übertragung von
Kartenausschnitten auf das Smartphone,
Austausch von Wegpunkten, Routen, Tracks
(im Format GPX) mit mobilen Geräten, Da-
tenbank-Schnittstelle (ACCESS) und vieles
mehr.
Für die Nutzung der Produkte im LGL wer-
den die Kartendaten, Datenbanken und das
Höhenmodell im Zuge der Win7-Migration
auf einem Server abgelegt. Nach Installati-
on der Software greift der TopMaps Viewer
dann automatisch auf die Daten zu. Die neue
„TopMaps TopKarten 10“ ersetzt dann die
Top10-DVD aus dem Jahre 2008.
Matthias Grün t
Neues Jahr – neue DVD TopMaps
Lassen Sie uns teilhaben.
In eigener Sache
Sie haben eine interessante Auf-gabe, ein schönes Hobby, ein le-senswertes Buch oder auch eine nette Begebenheit und möchten darüber in unserer nächsten Aus-gabe berichten? Und Sie haben
Bilder oder Grafiken? Perfekt!
Dann einfach das Thema in eine E-Mail verpacken und an Referat 21 senden. Wir sammeln gerne Ihre pfiffigen Ideen. t
Wichtige Gespräche
Am 24./25. April 2013 fand in Stuttgart in
den Räumen des LGL eine bundesweite
Fachtagung der so genannten Spruchstellen
(oder auch Widerspruchstellen) für Flurbe-
reinigung statt. Organisation und Durchfüh-
rung der Veranstaltung lagen in den Händen
der hiesigen Widerspruchstelle für Flurneu-
ordnung.
Es war die insgesamt achte Tagung dieser
Art, die seit 2001 alle 2 Jahre jeweils in ei-
nem anderen Bundesland stattfindet, nach
vorausgegangenen Veranstaltungen in Ans-
bach (2011), Schwerin (2009), Erfurt (2007),
Wiesbaden (2005), Dresden (2003), Mainz
(2001) und Kassel (1994).
Zu Beginn des ersten Tages hieß Präsident
Schönherr, LGL, die zum Teil von weither
angereisten Gäste herzlich willkommen und
stellte in kurzen Zügen sein Haus (Obere
Vermessungs- und Flurbereinigungsbehör-
de) und dessen Entstehungsgeschichte vor.
Ministerialrat Berendt, MLR, informierte
über die Situation der Flurneuordnung in
Baden-Württemberg.
Gemäß den flurbereinigungsgesetzlichen
Vorgaben (Bundesgesetz) und ergänzenden
länderspezifischen Regelungen sind in den
einzelnen (Bundes-)Ländern (Wider-) Spruch-
stellen (bzw. Spruchausschüsse) bei dem
für die Flurneuordnung jeweils zuständigen
Fachministerium oder bei der oberen Flur-
bereinigungsbehörde (oder andernorts) ein-
gerichtet. In Bayern z.B. sind entsprechen-
de Spruchausschüsse bei den 7 Ämtern für
ländliche Entwicklung angesiedelt, in Sach-
sen aufgrund der 2005 dort erfolgten Kom-
munalisierung der FNO-Verwaltung in (fast)
jedem der 10 bestehenden Landkreise.
Die dem föderalen Aufbau/System der BRD
geschuldeten, zum Teil sehr unterschiedli-
chen Organisationsstrukturen und Zustän-
digkeiten, offenbarten sich entsprechend
bei der kurzen Vorstellung der ca. 30 Teilneh-
mer und ihrer Aufgaben.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand und
steht regelmäßig der Erfahrungs- und Mei-
nungsaustausch der Spruchstellenvertreter
unter besonderer Berücksichtigung aktuell
ergangener Rechtsprechung des Bundes-
verwaltungsgerichtes (Leipzig) und der
Oberverwaltungsgerichte der Länder. Bei
Letzteren sind jeweils besondere, für die
Flurbereinigung zuständige Fachsenate ein-
gerichtet.
Das aus entsprechenden Vorschlägen der
Tagungsteilnehmer gespeiste und daher
weit gespannte Tagungsprogramm umfasste
unter anderem folgende Themen, in die bzw.
zu deren Problemstellung der betreffende
Teilnehmer jeweils kurz einführte:
- Formerfordernis (Zulässigkeit) von
Widersprüchen,
- Rechtsbehelfe in Umweltangelegenhei-
ten nach dem Umwelt-Rechtsbehelfsge-
setz,
- Wertermittlung baulicher Anlagen (hier:
Fischzuchtanlage) in Verfahren nach
dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz,
- Höhe von Rechtsanwaltsgebühren
und zu deren Erstattungspflichtigkeit in
Verfahren nach § 87 FlurbG,
- Rechtsfolgen von Abfindungsverzichten
auf bestehende Landpachtverträge,
- Einzelfragen zur Landabfindung,
- Wesen von Planvereinbarungen,
- Durchsetzung von für Eingriffe in
den Naturhaushalt erfolgten Ausgleichs-
maßnahmen (Zuständigkeit),
- Erfordernis „dringender Gründe“
für den Erlass einer vorläufigen An-
ordnung nach § 36 FlurbG zum Voraus-
bau gemeinschaftlicher Anlagen.
Abgerundet wurde die Fachtagung durch ei-
nen sehr informativen Spaziergang durch die
(engere) Innenstadt am späten Nachmittag
des ersten Tages unter besonders fachkun-
diger Führung einer Mitarbeiterin der Stutt-
garter Stadtmarketing-Gesellschaft, die es
glänzend verstand, die Gäste für die „High-
lights“ der schwäbischen Metropole, damit
verbundene besondere Ereignisse und Be-
gebenheiten und gleichermaßen auch für
das spezifische schwäbische Wesen zu in-
teressieren.
Dazu passte bestens, dass just an diesem
Tag der Frühling endlich auch in Stuttgart
Einzug hielt. Bei schönstem Sonnenschein,
fast schon frühsommerlichen Temperatu-
ren und einem regen Treiben rund um den
Schlossplatz (internationales Trickfilmfesti-
val) präsentierte sich Stuttgart von seiner
schönsten Seite und dürfte allein schon aus
diesem Grund bei den Gästen einen blei-
bend guten Eindruck hinterlassen haben.
Zum Ende der Tagung konnte der Stab zur
Ausrichtung der nächsten Veranstaltung
(2015) an den Kollegen aus Schleswig Hol-
stein übergeben werden.
Markus Lipp t
8. Fachtagung der Spruchstellen für Flur-bereinigung
7
EinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeEinblickeDas LGL - Quiz
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Mitmachen und gewinnen - Baden-Württemberg von oben Rätsel 2:
Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
Ausgabe 2 Januar - Dezember 2013
Impressum
Herausgeber und Redaktion:
Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
Büchsenstraße 54, 70174 Stuttgart
www.lgl-bw.de
Rechtliche Regelung
Seite 12
Das LGL - Quiz: „Baden-Württemberg von
oben“ geht weiter. Wieder zeigen wir Ihnen ein
besonders schönes Fleckchen unseres Landes
aus der Vogelperspektive.
Rätsel 2:
Sind Sie noch unentschlossen? Vielleicht hilft
Ihnen die Zahl 1138 weiter oder Sie wissen, wo
der Legende nach das „Herrgottsbscheißerle“
erfunden wurde.
Die richtige Lösung einfach wieder an das Lan-
desamt für Geoinformation und Landentwick-
lung Baden-Württemberg, Büchsenstraße 54,
70174 Stuttgart, Stichwort „Baden-Württemberg
von oben“
oder
per E-Mail an [email protected],
Stichwort „Baden-Württemberg von oben“
senden.
Die Jury zieht aus den richtigen Einsendungen
die drei Gewinnerinnen oder Gewinner.
Einsendeschluss ist der
31. Januar 2014. Viel Glück!
Als Preise erwarten Sie:
1. Preis 1 Jahresflatrate der neuen LGL - App
oder 1neue DVD Top10
2. Preis 1 LGL - Stick
3. Preis 1 LGL - Karte nach Wahl zum Wandern
oder Radfahren
Richtig, wir suchten nach Freudenstadt, das von dem württembergischen Hofbaumeister Schickhardt am Reißbrett entworfen wurde. Sein erster
Entwurf, der sogenannte Baublockplan, sah für die Stadt Häuserzeilen und rechteckige Blöcke mit Innenhöfen vor. Das künftige Schloss für Herzog
Friedrich I. war in einer Ecke der Anlage beabsichtigt. Schickhardt entwickelte seine Pläne nach den Vorstellungen des Herzogs weiter, löste sich von
seinem Schachbrettentwurf und ging mehr und mehr zu einem Zeilenplan über. Der Herzog favorisierte diese Konzeption der Stadt, die der Auftei-
lung eines Mühlbretts ähnelte.Tatsächlich wurde Freudenstadt 1599 nach dem Dreizeilenplan erbaut. Das Schloss war demnach für den Marktplatz
inmitten der Stadt vorgesehen. Jeweils drei Häuserzeilen umgaben das quadratische Zentrum. Zunächst verzichtete Herzog Friedrich I. auf den Bau
des Schlosses und der Festung. Stattdessen gab er dem Bau der Wohn- und Geschäftshäuser so lange den Vorrang, bis eine bestimmte Einwoh-
nerzahl erreicht war. Die richtige Lösung wussten 71 Quizteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Der Losentscheid fiel auf:
1. Platz: Susanne Reichstetter (Bild), Referat 61, LGL
2. Platz: Matthias Gross, Referat 35, LGL
3. Platz: Leo Kommenda, Gemeinsame Dienststelle Flurneuordnung, Karlsruhe.
Mit Abstand die am weitesten entfernte Teilnehmerin an unserem Quiz war Sylvia Klein aus Berlin!
Wir honorierten ihre richtige Einsendung mit einem LGL - Stick.
Herzlichen Glückwunsch!
Auflösung: