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- jyt, - /4 o_tfr-. vJ (([Y. Eine Augustin fiilschlieh beilegte Homilia de sacrilegiis. Ans siner Einsiedeler Kandschrift des achien Jahrhunderts herausgegehen und mit krltischen und saohiichen Anmerkungen, sowie mit einer - Abhandlung begleitet von Br. C. P. Caspari, Ftofesor dur T]ieologie an der norwegiecben Oniveritt EerauegcBoben on der Geeellnchatt der Wisseneebnftea ru. Christiania Christiania In Commission bei Jacob Dybwad A. \V Bragger's Buchdruck-erei 1886 ((eWL;BTHEQUE4 vii Documentii 0000005560714 J

Eine Augustin falschlich beilegte Homilia de sacrilegiisbibnum.enc.sorbonne.fr/omeka/files/original/f65d41f6e37380dd9c8d18ad0b1a6842.pdf · jyt, - /4 o_tfr-.vJ (([Y. Eine Augustin

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Eine Augustin fiilschlieh beilegte

Homilia de sacrilegiis.Ans siner Einsiedeler Kandschrift des achien Jahrhunderts herausgegehen

und mit krltischen und saohiichen Anmerkungen, sowie mit einer -

Abhandlung begleitet

von

Br. C. P. Caspari,Ftofesor dur T]ieologie an der norwegiecben Oniveritt

EerauegcBoben on der Geeellnchatt der Wisseneebnftea ru. Christiania

Christiania

In Commission bei Jacob DybwadA. \V Bragger's Buchdruck-erei

1886

((eWL;BTHEQUE4

vii Documentii0000005560714J

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Im Cod. membr. 281 der Eibliothek des Benedietiner-stifts Einsiedeln, einem seinem grôssten Theie nach' mitmerovingiseher Sehrift geschriebenen und dom achten Jahr-hiinclert angehôrigen Cod. misceli. in 8 0, der neben sehrvielem Anderen 2 te Anzahl Augustin beigelegter, allerWahrschsijiliehkeit naeh aber von Oasarius von Axelate lier-rûbrender Sermonen 8 enth&lt, stossen wir auf S. 101 (ungefthrdie Mitte der Seite) - 108 (drei Zeilen der Seite) airE einen,,llumelia scï Agiistini de sacrilegia" Oberschriebenenund aise ebeufalis dem Bisehof von flippe beigelegten, hchstmerkwlrdigen und far die Kirc.hen- und Culturgeschiehte,specieli die G-esehichte des Abergiaubens innerhalb derRirche und die germanisehe Mythologie, sehr wichtigen, sowieaucli sprachgeschichtlich interessanten Sermon. Nachdem jolidiesen bis clahin sonderbarer Weise unedirten und ganz .inbekannten Sermon in der ,,Zeitsehrift fur Deutsches Altertium"

1 Ailes bis S. 270 incj. Der Rest des Cod. S. 271-322 stammt theils(S. 271.-314, die Sehrift ilaliigars •,De vitiis et virtutibus" nebstder ibm vorangehenden ,,Epistola Ebbonis") ans dom neunten, theils(S. 815-22, die Prosper beigelegte Schrift ,.De vita contemplativa")ais dom zehnten .Jahrhundert.

2 Der Inhait des Cod. ist, wenn aueh nicht voUstândig, angegeben inP. Gail[ Mords ,,Verzeichniss der Einsiedeler Iiandsohriften derlateinisehen Kirohenvitter bis zum n eunten Jahrhundert", Sitzungs-heriuhte der hist.-philos. Classe der Wiener Acad. dur Wiss. B. LVS. 245 f., 247, 248, 249, 250, 251, 252, 253 1 258 und 2C0 f.

3 Ehendas. S. 245 £ und S. 261.

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4 Eiue pseudoang. Homilia de saorilegiis.

Jahrg. 1881 S. 313 - 16 vor1ufig mitgetheilt 1 und hieraufin Theol. Tidsskrifb for den ev.-Iti±h. Kirke j Norge, NyRn±ke", B. IX S. 486-645, mit in norwegischer Spracheabgefassten kritischen, sprachlichen und sachiiohen Anmerkungen und cirer norwegischen Abhandhmg liber Inhait, Ein-theilug. Gang und Form, Sprache, Quelien, Abfassungszeitund Abfassungsort desselben herausgegeben hahe 2, verôffeni-liche ici ihn in' Nachfolgenden von Neuem ht berichtigtemText 3 und mit denselben nur Deutsch geschriebenen ami tel-fach vermelirten und verbesserten Beigaben. Ich theile da-bei dcii Text der besseren TJebersicht und des leichterenCitirens wegen in Capitel und Paragraphen (was ich schonin der Ausgabe in ,,Theol. Tidskr." gethan), sondere diekritischen und sachlichen Anmerkimgen von einander, indenici joue tinter dent Texte gobe, diese dagegen auf denselbenfolgen lasse (ais eine Art Reaicommeutar), undverflechte diesprachlichen in den von der Sprache des Sermons handeindenAbschnitt der Abhandlung mit welcher ici die ganze Arbeitschiiesse.

Der Text der Homilie in der llandschrifb leidet an vielenFehlern und ist an manchen Stellen sehr corrumpirt, wie maninsbesondere ans einer Vergleichung der Abschnitte der-selben, deren Quellen sicli nachweisen lassen, der Absohuittein C. VII und VIII, mit diesen Quellen ersehen kaian .

1 Mit cinem kitrzen Vorwort und sinigen wdnigen 4nmerkungen.Bine freundiiehe Anzeige dieser nonvegisohen Bearbeitung bat Hr.Archidiac. Dr. Binsch in Hilgenfelds Zeitschr. 'fur wiss. Theol.Jahrg. 1885 S. 246-49 gegeben.Die Berichtigungon riibren theils von cirer Collation der beide,iAusgaben mit dom Cod. ira Sommer 1894. theils von erneuertcr Ver-gleiohung der beideu letzten Absohnitte des Serrno", C. VII undVDi mit iiren Q.ueli en her.Die Textfehler, namentlieh die violon .kuslassungen einzehier oderinebrerer Wbrter oder einzelner Theie von W6rtern, scheinen zumgrâssten oder dooh zmn grossen Theile davon herzurùhren, dusdu Exemplar der HerniEs, welches dom Abschreiber oder nuiteinem Vorgânger von ihan vorlag, an violon Stellen rnehr oder weigerverwischt und unleserlich war. In dieser Weiss ist z. B. hochetwahrscheinlioh das wunderliche ,,alicvm", statt dessen die Quelle

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Toxt und kritischc Ânmerkungen. 5

Diese Quellen sind nattirlicli eh ebenso ergiebiges, viekouimenes Hi]Ssmittel fur die Emendation des Textes derbeiden Abschnitte. Fur die Emèndation des Textes des vor-angehenden viel umfangsreieheren und ohne Vergleich wiehti-geren Abschnitts der Homilie, OC. II—VI, fMt leider ehsolehes Hilfsmittel. Da der Urheber der Homilie clii Ver-Lasser sehr geringer Qualitat, und seine Spraehe eine sehrfelilerhafte und barbarisehe ist, so habe ieh, grosse Vorsichtgebrauchend, Emendationen nur da in den Text aufgenommen,wo es weder zweifelhaft sein kaun, dass eh Fehier vôrliegt,noch, vie derselbe zu emendiren ist', ausgefallene Wôrterjedooh mit e in er Ausnahme 2 dabei stets in eckige Kiam-mcm eingeschlossen, weil es vielfach wobi kiar ist, dassEtwas ausgefallen, aber mehr caler weniger unsicher, wie dasAnsgefa1ene gelautet hat. Bine Reihe von Emendationenhabe ici nur in den Aimierkungen vermuthungs- oder frage-weise vorgescMagen5.

liumelia saucti Agustini de sacrilegia.

C. I.

§ 1. Fratres karissimi! Admonitio diuina cessare nondebet, ut salus animae nostrae cottidie augeatur. Paulusapostolus ait: Metius est quinque «erba in aeelesia eum inter-prctatione, quam quin que milia sine interprejatione.

,#liud qiiodcumque" bat, und dus .,Qni istis diebus seruare uoluerit"statt ,,Qui faNa in itis diebus obseruare uoiuerit" entstanden. S.unt. S. 1.4 Anm. 9 rnid S. 15 Aran. 4 und 5.

1 Natilrlich habe joli dabei stets' des von der Handsehrift Gebotenein einer Anmerkung angegeben

2 Des fin Cod. fehiende ,,non" in den Worten :,,Sunt —, qui in kalen-des ianuariis foomn — de domo sua porrigant."

° Noch sel bemerkt, dass ieh bei C. VII und Vifi tiberail in Ânmer-kungen angegeben habe, sowohi was die Queuen, ais was die Schrift-stttcke lichen, in weichen diese sonst nooh benutzt sind.

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fi Eine pseudoaug. Homiia de sacrilegiis.

2. Quioumque ergo, fratres, nomen Christi credet etfidem catholicam suscipit, reuersus 1 est sicut canes ad uomitumsuum, qui s ista obseruare uoluerit: id est antiquas aras autlaces , ad arbores et ad saxa et ail aJia loca uadet, uel deanirnalibus sine aliut ibi offert uel ibi epulatur. Sciat, sefidem et baptismurn perdedisse.

3. Si quis neptunalia 4 in mare [obseruat 5], aut ubifous aut riuus de capite exurget, quicumque [ibi ] orauerit,sciat, se fidem et baptismum perdedisse.

o. m.

§ 4. Et qui fatum malum aut bonuni in hominibus essecredunt, transgressores et pagani sunt.

§ 5. Et qui diuinos uel diuinas, il est pitonissas, perquos deniones responsa dant [consulit 7], qui ail eos ail inter-

C. reuersuss. . Dos vorletzte ,,s" doch fast ausradirt.Si 2 Oder soilten nanTi ,,uomitum sumn" Worte, Ivie: ,,si ad prstbiaspaganoram obseruationes redierit" oder ,,reuerterit" ausgefallen sein,und mit ,qui" du Vordersatz beginnen. dessen Nachsat.z wir in,,sciat, se fidein et baptismam perdedisse" haben? Pas Lctztereliegt ziemhch robe.ad antiques aras aut1uoos?C. nepwalia. Wahrscheinlich hat der Schreiber dos über ,,u" ver-gessen oder es unnathig gefunden dasselbe dariiber zu setzen. Mit,,neptualia" schuiesst lin Cod. p. 10f.Dieses oder cia âhniiches Wort muss hier ansgefallen sein. YgI.,,lJuleanalia obseruare" in Martin von Bracaras Sehrift De corr.rustt." n. 16 nid in Pirminius's ,,Dicta" n. 22.Dieses Wort muss hier ausgefalleu sein.Dieses Wort oder ,,requirit" oder ,,inquirit" oder ,,exquirit" masshier ausgefallen sein. Vgl. die Stellen: ,,illum ariolum vol divimim,ilium s,ortilogum, ilam erbariam consolaraus", Burohard von Wiirz.burgs Homiiariun", Hom. XXIV, Eckhart, Comment, de rebusFranc, orient, p. 844, nec qui pyjt houes consulat Dent. 18, 11 Vulg.,,,sed Superetiam pythoninam couiuluerit" 1 Chr. 10, -18 Vulg., ,,admoneo et contester,ut nullus ex vobis caragos vol divines requirat", der pseudoaugust.Senn. 278 u. 1, ,.et si videtis aliquos - sortiiegos - et divines etprcantatores inquirere", der pseudoaugust. Sera 265 n. 5 und,,soi-Li] egos cxquircre", Bonifat. Serin, XV, Mig. Patrol. lat. T. LXXXflcol. 870.

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s

Text und kiitische Anmcrkungen. 7

roganduni uadet et eis, que dixerint, credet 1, uel ad scultau-dum uadet, ut aliquit de demoneis audeat, non christianus,sed paganus est.

§ 6. Qui sortiligia [obserua.t9, et qui inanuni hominis,grotte aut icue, [uel9 qua.ndo accipit calicem, in ipso aspicet,iste sacrilicus est.

§ 7, Et qui timbra hominis mala uel bona esse credet,similiter 4 et qui scripturas nanas credit, quas sortes sancto-rum dicere soient, iste sagreiecus est.

§ S. Et qui per scripturas sanotas Deum, quid i fac-turus sit, expectatur, quid ipsas indicent scripturas , uel quiastrologia et tonitrualia legit, iste non christianus, sed paga-nus est.

§ 9. Et qui cum orcios dininare conBngit, et qui cumlimas et scias ad diuinandum trahit, et qui paseres et quas-cumque sucs uel latratus feanum et reclamationes 7 hominumper sibelos et iubilos et sternudus auguria colit, iste non clin-stianu, sed paganus est.

t C. credent. Wohl durch Linflns des vorangeheuden ,,dixerint" eut-standen. Das Vorangehende und Folgende fordert tien Sing., auftien vielleicht aaeh dits zsveite ,,e" (credent.) hindeutet.

2 Dieses \Vort ocler ,,coiit" oder ,.exercet" ist Mer ausgefalien. Mit,,aspicet" iÉisst sich ,,sortiligia" nicht verbinden, da mit,,.et qui" dieRede zu einer neuen Art Superstition fibergeht, und mail wohl,,sortes aspicere", schwerlich aber sortilegia aspicere" sagen konnte.Dieses Wort oder auch ,.et" ist wohl hier ansgefallen.

4 lui Cod. steht nach ,,similiter" ein Pankt. Soute etwa nach diesemWorte ein mit qui" beginnender und von einer eigenen Art Super-stition redender Sat.z ausgefa]len sein?O. eis. Dits Folgende veriangi tien Singular.Wohl nur eiu durch das vorangehende .,per scripturas sanctas" ent-standener Textfehler. Môghch doch auch, dass der Accus. ein vonganzlichem Mongol an Casusbewusstsein herrtihrender Sprachfehlerist, 211 dom dm ,,per script uras sanctas" vieil eicht Veraniassung gogebenhot. Vgl. darni z B. Sententias de fioratibus diversis" (Titel einerSchrift in Frage und. Antwort in Cod. Linsieti. 281 und. in Cod.Sangall. 682 soec. IX incip.) und ,,Incipiunt humilias - Augustini- (Titel der ,.Sermones" des Maximus von Turin im Cati. Sangail.

sc. VITE).Cati. ,.reclamationum", ein durcli das folgende ,,hominum" entstandenerF eh 1er.

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If,

8 Eine psendoang. Homilia de sacrilegiis.

§ 10. Et qui signa' cadi et stellas ad auratun inspicet,et qui boues, quando primum arare incipit, et ciim arietes ethiroos in grege dimittit 2, qui ista omnia obseruare se dicit,sciat, se Hem perdere, non esse christianuin, sed paganum.

§ Il. Et qui olericum nel monachum de mane aut qua-cumque hors, uidens aut ouians, aboininosum sibi esse credet,iste non solum paganus, sed demoniacus est, qui chxisti miii-tem abominatur.

§ 12. Qui dies aspicet, quos pagani errantes soles, lunes,martes, mercures, joues, ueneres, saturni nominauerunt, etcredet sibi per hos dies niam agendam uel negotium facien-dum 4, uel in quacumque utelitate alia [per ipsos 5.1 aut ioua-men, aut grauamèn fleri posse°, uel isum diem, quem 7 jouesdicunt, propter iouem colet et open in eo non facit, iste nonobristianus, sed paganus est.

§ 13. Quicumque signaculum cracis oblitus fuerit,adtendit et nouam lunam contralunjujn 5 uocat, et in aliquautilitate opens 'sui, sine ad agendam uia.m, sine ad agnmarandum uel letamen uehendum aut uineam potandam aciquecolendam, aut in silua ligna incidencla,, aut domino contin-nandam aut quocumque aliud agendum, et° per irniam sibi1 Mit signa" schliesst im Coi p. 102. -2 Hier muas nicht gauz Weniges ausgefallen sein: ein Wort oder

mebrere Wôrter nach ,,et qui boues - incipit", ,nehrero Warternach et 011m dimittit", und dom Satze qui ista omnfa obseruarese dicit" zufolge wohl auch noch Anderes. ,,Inspicet" auf ,,et quiboues - dimittit" zu beziehen, geht natarlich nicht an.

° Fur qni" ist wahrscheinlich ,,quia" n lesen. Doch geht ,,qui"(et, der) an.

4 C. ad negotium faciendum. Die Prposition ist aber aller Wahr-scheinlichkeit nach zu streichen.Dieu oder jilmiiche Worte scheinen hier ausgefadlen zu soin.

e C.C. quam. Aller Wahrscheiulichkeit nach Textfebler.C. Contra lunium.Man braucht ,,et" niclit n streichen. Die lange Âufz'h1ung in donWorten .,siue ad agendam Uiam —'aut quocunique aliud agendum"hat bewirkt, dus dem Verf. nach don zuletzt angefflhrten WortenWorte, wie ,,Quicumque - ad agendam uiamse accingit" oder,,acturus est uiam" vorschwebten, wodiirch er ana let Constructionfiel raid mit ,,et" fortsetzte.

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t

Text und kritische Anmerkungen. 9

fieri impedimentum' credit, iste non christianus, sed pa.ga-nus est.

C. IV

§ 14. uicumque super sanctum simbulum et orationemdominicam carmina 2 aut incantationes paganorum dicit, inaninialibus matis aut in hominibus incantat, et prodese aU-quid aut contra esse iudicat; et 8 qui ad serpentes morses uelad ueimes in oit uel in alias fruges carminat et quodcumquealiut 4 facit,.iste non christianus, sed paga.nus est.

§ 15. Carmina ne] iucantationes, quas diximus, haecsunt: ad fascinum 5, ad spalmum, ad faruncu].um, ad dracun-culum, ad aluns, ad apiuin, ad uermes, fr1 est lumbricos, que[mi intrarnfia hominis flunt, al febres 7 , ad friguras, ad ba.pitisdolorem, ad oculnm pullinum, ad inpediginem ad ignèmsacrum, ad morsum scvrpionis 8, ad pufficinos. Ad restrin-gendas nares, qui sanguine fluunt, de ipso sanguine in fronteponant. -Nain 0 quicumque ad figuras non solum incantat,sed etiam scribit, qui angelorum uel salamonis aut caracteres

Mit ,,irnpedimentum " schliesst im Cod. p. 103.2 C. carminai. Doch ist ,,t' ga.nz blase und wie verwischt. Der kb-

schreïber bat es ohne Zweifel wieder ausgeliischt. Et batte esgesetzt, weil et den Sat,z noch nieht ansgelesen batte.

Hier scheint Etwas ausgefaJlen sein zu mt%ssen (huius generis, simile,tale).C. f:CjIIl.Die Praposition muss hier ausgefallen sein.C. febûres. Der Punkt ist Zeichen der Cassation.So der C.Da ,,najn" nicht auf ,,ail friguras" ùn Vorangehenden zurackgehenkann, weil se Violes zwischen ibm und diesen Worten steht, und dm.,,carmen ad friguras" mir ein einzelnes von den vielen angefiihrton,,carmiaa " ist, raid weil dot Verf. daim einfaeh ,,Nam quicumqueml friguras incantat" gesagt haben mtisste, se ist entweder ,,nam"zu streichen, oder man musa aimehmen, dus nach iim Me]jxeres ans-gefaflen ist (Wcrte, wio: Ad haec omnia incantant et scribunt;praecipue ml friguras, quod facientes sine dubio pagani fiunt " oder,,fidem et baptisnium perdant").

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10-Eine pseudoaug. Jiomilia de sacrilegiis.

suspendit, aut lingua serpenti.s' ad collum hominis suspendit,ant aliquid paruum etun incantations bibit, non christianus,sed paganus est.

C. V.

§ 16. Qui.cumque [in 2 defeceionein lunae, quando scu-riscere 4 solet°, per clamorem populi uasa lign.ea et erea amen-tea° battent, ahb strias depositam ipsa lima reuoare in caelumcredent[es , uel qui grandinem per laminas plumbeas serip-tas et per cornus incantatos auertere potaut, isti non chrisbiani,sed pagani sunt.

§ 17. Quicurn que in kalendas ienuaias mensas panibuset a]i:is cbis ornat et per noctem ponet et diem ipsuin colit

et [in eo auguria aspicet uel arma in campo oteudit etfeclum° et ceruulum et alias miserias vel lusa, quç in ipsodie insipieutes soIent facere lG, uel qui in mense februariohibernum credit expellere, uel qui in ipso mènse dies spurcosostendit, [et qui in kalendis ianuariis tt] a.liquid auguriatur,

I Der Abschreiber hatte nrsprftiglich ,,serpentes" gesehrieben, daimaber 'erwande1te er ,,e" in ,,i" und setzte ausserdem iiocii einenPunkt liber den Buchstahen,Diese Praposition oder elfe ahuliohe mass ausgefallen sein.C. quado. Ber Abselireiber bat wohi nui- das - liber ,,a" ausgelassen.Vie)leicht ist- doch ,,oscuriscere zu schreihen, indem des 1,0" Von,,quando" und des von ,,oscuriscere" durci sin o" ausgedrcckt ist.S. Aura. 6.

F, C. soietei. Wiederholung des ,.et" von ,.soiet".O C. erea inutea. Ici :nehme an, dass das ,,a", mit dem ,,erea" schuiesst,

und das .,a'. mit dem ,.ainentea", beghmt, durcit cm ,,.'t" ausgedriickt- sind. Vgi. z. B. ,,in quambules" st. ,in qua ainbules", Kirchenhist.

Anecdota 1, 135 Anm. 6. Noch passender wtre ,,amentes" oder,,arnenter" (vgl. ,,dementer"). Mit ,.erea mentea" schuiesst im Cod.P. 104.Diese Worte sind wohi hier ansgefallen.C. fectum.

10 Hier scheint sin Verbale (,,facit" oder ,,obseruat") ausgcfallen zusein. Doch kann dits ,,ost.endit" in ,,qui ai-ma in campe ostendit"noeh zil et fecium - soient facere" gehôren.

11 Diese caler itiniliche Worte miissen naeh dem Foigenden hier mie-gefallen sein.

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Text und kritsche Ânrnerku.ngen. 11

quod in ipso anno futuruw sit, non christianus, sed genti-lis est.

O. VT.

18. Simifiter, qui malificus aut uenenarius est, aut quiper maieficia mulieribus facit, ut non concipiant aut coucep-tos infantes foras egiciant, lion christia.ni , sed pagani saut'.

19. Quicunque salomoniacas scripturas facit, et quicaracteria in carta sine in bergamena, siuc in laminas aereas,ferreas, plumbeas uel in quacumque christnrn nel scribi 2 ho-minibus uel animalibus mntis ad collum aligat , iste nonchristianus, sed paganus est.

§ 20. Quicumque propter fugitiuos 4 petatia aliqua scribitnel per molixa 5 nel per basilicas ipsa petatia° ponere presu-mit, non christianus, sed paganus est.

21. Et qui de anolo aureo uuhus circat, uel qui prop-ter dolorem oculorum annolum quaiecumque 7 sibi super ipsumoculum ligat, et qui cornu aut lorum cerunnum propter effugi-andos serpentes sibi ligat 8 , iste graniter peccat. -

' M-an erwartet ,,non christianus, sed paganus est". Der Plur. scheintdiirch die beiden vorangehenden Plurale liervorgernf'en zu sein.:Doch kann eT auf ,,qui maleficus sut ueiienarius est, eue qui etc.zurickgehen.

2 Per Toxt ist con'umpirt und vird skis kamn. mit irgend welcher Siclier-heit lierstellen lassen. Nach quaduinque" 'ist wahrscheinlich .,aliainateria" ausgefallen, und die Worte ,,uel scribi" lassen erwarten,dass in dem mipassenden .,christum (Cod. xpm) der tu£ pass. siresVerbums. te ,,sealpi, sculpi" oder der tuf. ,,incidere" stcekt,• unddass naeh scribi" ciii \Vort•, wie ..curat". und ansserdein et" aus-gefalien ist (uel in quacuinque alia matons scalpi nel senibi curat).Vielieicht inutete doch der 'iext ursprunglich uel in quacumquealia materia sculpta uel scripts". Oder soute vielleicht nel inquacumque alia matenia Ohnistrnn (= nomeil Christi) scalpi uelscribi curat" zu ]esen sein?I

° C. aligait.4 C. figutiuos.

So der C. Molinas?O Mit ,.petatia" schliesst ira p. 105.

qnale carnque.Man erwartet zwischen .,sibi" und ,,ligat" sin PaarWorte, worm derTheil des Kôrpers angegeben xvar, weran ,,cornu vel lorum cernununi"angebunden wunde. Oder soilte ,.aligat ( alligat) mi lêscn sein?

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12Eine pseudoang. Homilia de sacrilegiis.

§ 22. Et quicumque demoniacos alicunde 1 suffomigant etces ad monumenta, H est sarandas 2 antiquas, quae et majo-res uocant, quasi pro remedio ducunt, uel qui per incautatio-nes et milices et poeiones herbarum et anolum et brachialesferreos in corpore suc, portando 8, aut in dame sua queumquede ferre, propter ut demoues timeant, ponunt 4 et uirgascolorias in terra fodendo 5 et elues ferreos sub lecto demoniacifigent et demonem de homine per haee male ficia ereduntexpellere, ish non ehistiani, sed sagriliei sunt.

o. vi:.

• § 23. Dies calandaruin, quas ianuarias uocant, a iano7,homind perdito 8, nomen accipit . Ise 10 dux et princeps paga-

C. a1iemde (ahcuu" am Ende ciller Zeile und de" an Anfangder folgenden).

2 lin Cod. steht saran" am Ende einer Zeile und ,.das" am Anfangder folgenden.Hier seheinen Worte, vie eos (demoniacos) a demonibus liberariputant", ausgefallen zu sein.

' C. ponit.Hier sind entweder âhnliche \Vorte. wie die nach ,,portando" ans-gelassenen, weggefallen, Oder es ist ,.fodtt" 211 lesen.Dieses Capitel ist mutatis mutandis" ans dem lîseudoaugustinischen,Serra. 129. De caleudis .Januariis" geschôpft, ciii Serin., den ]3ur-chard von Wilrzburg in sein ,,Homiliarium' aufgenommen luit, woor den dritten Platz eimiimmt (s. Ecic}iart., Comment, de rebusFranc, orient. p. 7-39; hier fehit doch der Sehiuse desselben vonden Worten stnitis hominibus hrxuriose ludentibus" an). EiaugeStellen ans ibm, semer n. 2 und 4, findet sich auch in obier Homilie.,De calendis Jarniariis" im Cod. lat. Morse. 6108 se. y fol. 48 V.

(die drei letzten ZeiJen) - 51 (seehs Zeilen). S. dieselben unt. inder Abhandhnng ùber unsere Homilie. Absclinitt IV. Der sehreorrumpirt.e Text des Capitels i9.sst sieb an violon Stellen ans domdes Serm. emendireii. Ich bezeichne in dcii naohfolgendcn Aniner-kimgen dcii Text des Serin, in der Benedietunerausgabe der Wei-hoAugustins (Mignes Abdraek) mit S., dcii Te yt desseihen in BurehardsHomiiar, mit B. und den Text der ans ihtn entiehuter, Stellen inder Hom. 'in Cod. Monac. mit M.S. und B. a quodam lano.S. nad B. perdito et sacrileyo. -B. aeeeperunt.

b C. id est (id mit einem Querstrieh durch dos 1" von ,,d"). S. undB. Janus autem isi e.

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Text und kritische Ânmerkmlgeix. 13

norum fuit, quem stulti hontes nelut deum colere cepenmt2.Elles tune deos istimabant 8, quos alciores cernebant, et [eis4]inlecitum . honorem detujiebant 5. Et aput iJios kalendae je-nuarie unum annum implere, alterum incipere dicebantur°.lano duas facies fêcenmt 7, una ante, alia 'post 6 , unam [,quae°]praeterito aune aspiceret'°, alia [,quae"] future, qui et" deum[suum 13] monstruosum fecerunt14

S. und B. dux quidam (B. quondam) et princeps hominum paganonm fuit.2 S. und B. quem imperiti hommes et rustici, dum quasi repem mctuunt, colore

velut deum (B. volet deum colore) coepenmt.° Entweder = sstimabant, aestimahanb (Verwechs,elung von ,,e" mit

,,i" in der Ausspraehe) oder Textfehler fur ,,existimabant", was S. hat.4 Disses Wort muse hier ausgefalleu sein.5 S. und B. detulerunt enim ei (lune) ilicitum (B. iulicitum) honte-

rem, dom in en expavescunt regiani potestatem. Hommes quippestulti et ignorantes Deum illos truc maxime deos existimahant,quos inter homines sublimiores esse cerneba.nt (.,deos - cernebant"fehit bel B.). Der Vert. unser6r Rom. liat die Wort•e ,,dum in coexpavescunt regiam potestatem ", ,,homines quippe stulti et ignoran-tes Boum", maxime", Juter hommes" und ,,esse" ausgelassen, ,,sub-limiores" in ,,alciores" venvandeit, falis ex nicht etwa dieses inseinem Cod. vorgefunden hat, und die Worte ,,detulerunt enim (ei)illicitum ho,,oreiu" umgestellt mmd. dabei ,,&etulernnt" in ,,detullebant"-verwandelt. - Zwischen ,,et' und ,,inlecitmn" ist sis" oder ,.iis"o us go faile n

6 Se ist don Worten ,,aput illos" und ,,kalendas ienuarie" zufolge, sowienacli S. und B. zu iosen. C. dicebant.Mit ,,fecerunt" schliesst 1m Cod. p. 106.S. und B.: Et quia apudilos januariae calendae mmm annum implore ci alterum (IL alternat)incipere dicebantur. istuin Janum quasi in priecipio ac termine posvensnt,ut unu,n annum iraplere (B. foire), alterum (B. alium) incipere diceretur (B.crederetur). Et Mue est,' quod (B. antiqui) idolorum cultores ipsi Jano dansfacies fiqurarunt ( B. j u'rauerunt). Es liegt selir nahe anzunehmen,dass zwischen ,,Et" und ',,aput" ,,quia" ausgefallen ist (vgl. den zwei-maligen A.usfaH von ,,quae" ira Foigenden), und demnach die Worte,,Et - facies fecerunt" in unserer Rom. zwei in Causalverhâltnisszu einander stehende Sat2e bildeten. Geradezu nôthig ist doch dieseAnnahrne nicht.S. und B. imam auto ipsum, aiterarn (B. aliam) post ipsum.mer mues quae", was S. und B. haben, ausgefallen sein.

° C. aspicerent. S. und B. uideretur aspicere.1 Auch hier muss ,,quae", was in S. und B. steht, ausgefadleù sein.12 Statt des ungeschickten ,,qui et" erwartet man quare" oder Aehn-

liches.18 Disses Wort ist wobl Mer ausgefallen. S. die folg. Aran.14 S. und B.: ac sic hommes insipieutes dusse si fades deputando, dum eum

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14 Eine pseudoaug. Homifia de sacrilegiis.

§ 24. In istis diebus miseri hommes, ceruolo facient[es1],nestiuntur peffibus pecodum. Ahi sumunt 2 capita bestiarum,gaucTeutes et exultantes, [si taliter se in fermas species trans-formauerint ], ut hommes non essent 4. Et fflud, quid turpe est!Uiri tunicis mulierum indu[ent]es se , feminas uideri uolunt .

§ 25. Sunt eni.m , qui in kalendas iaifivarias focûm uelali[ud] [quod]cum beneficium de domo sua non IO por-rigant. Xiii mensas in fila nocte plenas multis rebus conpo-

deum facere cupiunt, ,nonstrum esse fecerunt. Voluerunt (B. Soc enim voluerunt),in deo situ esse prœcipunm, guod est eriam in pecudibus ,nonstrosvm (B. inpecodibus monstruoswn).

1 C. quas ceruojo fadent. Jch babe nach S. und B. ,,ceruolo facient[ed corrigirt. Die Worte: .,In istis diebus - pdllibus pecodum"sind sus den Worten: ,,In istis - diebus miser1 hommes", ,,cer-vulum (E. eervolum) facientes" und ,.vestimltur pellibus pecudtun(B. pecodun,)" in S. mid B., \vo sie durch Anderes mehr oder weni-ger weit von eivander getrennt.sind, zusammengeset.zt.2 S. assumunt, B. adsumunt,.Die eùigekia,ninert.eit Worte nus S. und B. Dis folgeude ,,ut" scheintzu verlangen, dass sic ausgefalien sind. Nieht nmôglieh iloch, dassder Vert. selbst sie ausgelasseu bat. In diesem FaQe bat er ,,ut" jmSùme von ,,quod" gefasst. Lin Beispi& von ,,ut" statt ,,quod" naeh.,gaudere" ist mir alkrdings nicht hekannt.Fur ,,essent" erwartet. juan ,,int'. S. und B. esse videantur.Was ist es schimpfiich! S. und B. mm vero ifind guais et (B. vel)guam turpe est. Lin Beispiel, wo .,qnid" exclaanativ gebraueht ist,vermag ieh nieht anznfûhren. Vielleiclit iiegt mir ein durch .,illnd"veranlasster Textfehler ver, und jet naeh S. und B. guam Z!1 lesen.

6 C. induesse. Man bat entweder einen Textfelder oder, wohl hesser,due Abl,reviatur (,,induesse" f. incluentes se") mit Wegla.ssuug ihresZeichens anzunehmen. S. und B. guod viri nati tunicis (13. tonicis)muhebnibus vestiuntun.

7 S. feminae vuderi veinai. B. vuderi se foeminos volent.. Ferninaenideri notant? Feminas uideri se uolunt? Dci, Ace. kanii doeh cmsuif Mangel au Casusbewnsstsein beruhender Spraciifehler sein.Ma.» envartet ,,etiam". Das gauz unpassende snim" stammt ails derQuelle. (5. Sunt enim, qui caiendis januariis [E. in kaiehdis Jaarnarii]augnria [B. ita auguria] obseruant. Der Vert. unserer Hem. batseine Queue gedan.kenlos hnd meehanisch excerpirt.Se nadh .5., B. imà M. In dem .,alicum" des C. stecken die Resteder beiden Wbrter. Vgl. das ob. S. 4 Text und Anm. 4 Bemerkte.

'° Lu C. fehit. ,,non". Es ist sicher ausgefaflen, dem..» die mer berûlirteheidnische Sitte war die, da.ss mari an den Kalanden des Januareinem Fremden weder Feuer, noch sonet Etivas gab, venu or darumbat, wie demi auch S.. B. und M." non tribuant (M. t.ribuebaut)haben,

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Text und kritische Anrnerkungen. 15

nimt 1 et sic conpositas esse uolunt 2 credentes, [quod hociBis calendae ianuariae praestare possint 3 ] ut per totumannuni corniiuia ifiorum in tale habundantia persenerint.

§ 26. Qui [talla in 4j ist.i.s diebus [ob]seruare l uoluerit,[timendum est, ne is°] nomen christianuin habere non possit,apostolo testante: Non potestïs calicem donini bibere et calicemdemoniorum, non potestis mense domini partitipare 8 et mensedemoniorum 0.

C. vm'°.§ 27. Contestor nos, fratres, et amoneo 11 , ut nullus ca-

conponant (durch Einfiuss des vorangehenden ,,porrigant" ontstanden).S.. B. und M. iota nocte sic composites esse volunt (AL voluerunt).

8 Die eingeldamrnerten Worte naoh S., B. und M. (13. possent auxilùenâ)tSie shd aller Wahrscheinlichkeit j'ach ira G. ausgefallen. SoUte sieder Verf. unserer Rom. ausgela.ssen hahen. go ML or dom folgenden,,ut" den Siun von ,,quod" gegeben. Vgl. dama ob. 14 Anm. 3.

4 Disse Worte oder die Worte in haec" mflssen hier ausgelassen sein.S. und B. observare; ,ob" ist natûrlicli ira C. ausgclassen.Nach S. und B. (s. die folg. Anrn.) Die Worte scheinen iii C. ans-gelassen sein zu mlissen. Seliten sie von Vert der Hom. weg-gelassen worden sein, so wiïrde dieser ans Gedankenlosigkeit odersus gtnz1iehem Mange] an Sprachbewustsein des ,,possie" der Quellebeibehaiten hahen. statt daflir ,,potest" zu setzen.S. und B. haben statt ,,Qui - «01' possit': Qui euiin aliquid depaganorum consuetudine in istis diebus observare voluerint, timon-dam est, ne ois noinen christianum prodesse non possit."

8 St. .,participare". let niebt, nothwendig Text.fehler, indem des zweite,,ti" scion boira Verf. der Rom. oder in der Sprache semer Zeitselbst durch Einfiuss des ersten entatanden sein kaon.

° S. hot kurz vor seinem Sehlusse: ,,Claniate orge cum propheta:Averte ondes '580es ne videant vanitaten (Ps. 119, 37), timentes illud, quodait apostolus: Non poteseis enlisent domini bibere et aol/cern dœrnoniornm.Non potestis rnerzsac domini participes esse et rnensae dneraoniornrn". InRomiiar. fout, vie schon ob. S. 12 Aura. gesagt, die lezte Partiedes Serm.

10 Dieses Oapitel bat su semer Quelle don pseudoaug. Serm. 278. DeaugurEs", welcher auch in der Predigt des Eligius mon Noyon (indes von.Âudoenus von Rouen verfassten ,,Vita" desselben Lib. H e.15) oder dom pseudoaug. ..Tractatns de rectitudine catholicac con-versabienis" und in Rhabanus Maurus's ,,Homilia confira pagauicoserrores, quos aliqai de rudibus christianis sequuntur" benutzt ist. Iehhezeichne in den nachfolgendon Ânmerkmigen den Tcxt in derEenedictinerausgabe der Werke Augustins mit S. mai die ans ibm

• entlelmtesi Stellen in der Predigt des Eligius oder desn pseudoaug.Tract. uni in Rhabans Hom. mit E. T. und R.S. - fratres charissimi - iterum atque iterum admoneo pariter et

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16Bine pseudoaug. Homilia de sacrilegiis,

raios, diuinos uel sortilicos requirat . aut causa infirmitatisinterroget 2. Qui hec fecerit mala, statim perdet baptismi sa-'cramentiun a . Nullus diem obseruet, qua 4 de domo exiat autreuertat, quia omnes dies deus fecit 5. Sternudationes con-siderare et obsenare nolite, nec nullas tm auicnlas cantautesnolite adtendere 7 , sed signate us 8 in nomine patris et Liii etSpiritus sancti° (et",] simbulum et oracionem dominica.m dicen-tes, pergite securi, ipso adjuvante , qui ui.uit et reguat insecula seculorum. Amen.

contester, E. T. Auto onmia autein illud den,uitio atque contester(T. obtest.or).S. R. ut nulins (R. nullus) ex vobis caragos vol (R. caragios et)divines vol sort.ilegos tequirat, E. 'L ut nullas paganorum sacrilegascousuetudines 6bsers'etis, non caraios (T. caragos), non divines, nonpraecaait.atores.

2 S. R. nec de qualibet cos aut. causa (R. causa eos), aut infirmitateinterroget. E. T. nec ire ufla causa aut infirmitate ses consulere volinterrogare prœsunatis.S. quicuinque fecerit (E. T. qui facit) bec malum (R. hoc feceritinalum), statim (fehlt fin T.) perihit (L ,,perdet" oder .,perdit"; E.T. perdit. R. perdet) baptismi sacrarnentum.O. que.

° S. Nulles ex vobis (E, T. Nullus christia.nus) observet, qua die dedomo (E. T. qua die domam) exeat, qua (E. T. R. vol qua) dieiterum (fehit in E. T. und R.) revertatur, quia cmnes dies Deus.fecit.

O Se der Cod. S. E. R. 'L baben ahquas". S. die folg. Anin.7 S. und R.: Simulitcr et augmia (E. T. fugen hier ,vol sterautatio-

lies" hinzu) observare nolite, nec in itinere positi nuques aviculasattendite (R. attedere, E. T. attendatis), nec ex ilaram ca.ntu (R.cantico) diibolicas divinationes annmitiare prsumite (,,nec - pr-sumite" fehit in E. und T.). BIos vero non solum sacnilegas, sedetiam nidiculosas st.ernutationes considerare et observare nolite (E.T. haben diose Wonte nicht, sondera nur nach ,,Sirniliter et auguria"die Worte !vol, sternutationes"; S. Ob.).

Hier scliliesst, lin Cod. P. 107.S. und R. sed quoties (R. quotiens) vobis in quacurnque parte fuenitnecessitas properandi (E. und 'L sud sive lier sou [T. sive] quod-cumque opens [T. opus] arnipitis), signate vos in nomine JcsuChristi (R., E. und T. hloss ,Christi").Disses Wort, vas S. E. T. und R. haben (s. die folg. Aura.) isthachst wahrscheinlich ausgefa]len.

' S. und R. et, symbolum (R. fligt ,,apostoiorum" hïnzu) vol oratio-nom domijiicam fideTiter discutes, securi de Dei ad.jutorio iter agite".E. und T. et symbolmu et orationeni dominicam cure fide et devo-tione dicite, et.nihil vobis nocere poterit inimicus.

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Sachliche Âimerkungen. 17

Sachiiche Annlerkungdll.

C. I.

§ 1. Melius est quinque uerba in aeclesia eut» interprta-tione, guam quinque inilia sine interprtatione] I Cor. 14,19 mitEirnnischnng von V. 5. 13 und 26-28, sehr frai und ungenaunach dam Gediich€niss augeftïhrt. Der Gedanke des Verf.'s mitdem nicht gerade gliickhch gewâbiten Citat war wohl der, dase inder Kirche die einfache und ieicht verst.mndiicho Itede weit besser,niitzlicher sei ais die gelehrte, schwer vereUindiiche Rede liberhohe und tiefe Dinge.

0.11. -

§ 2. .licuersus est sicut canes ad vomituni suam] NachProv. 26,11 und 2 Pat. 2,22. Duse an diesen beiden Stellen vor-Icommende Biid wird nacb ihnen ôfter da gebraucht, oder die Stel-leu seibst werden ôfter da citirt, wo von Rfickfaii in veriasseneSlinden, insbesondere veriassene heidnische Sitten und Brijuche dieRede ht. S. z. B. Coesarius von Arelates Serm 16 und Serra. 35,Max. Bibi. Patrr. Lugd. T. VIII p. 835 s. uni 854, den pseudoaug.Serra. 278 n. 2 und den Serin. 23 in Burchard von WiïrburgsJlemiiiar., Eckhart, n. a. O. p. 843.

qui ista obseruare noluerit: id est antiquas aras out, lu-cos] Vgl. mit ,antiques aras" ,,sarandas an tiquas weit. unt.C. VI § 22 und die Warta ,,ahquos ex vobis cognoscirnus adanti qu ait idolorum culturam frequentius ambulare" im Serra. 23in Burchard von Wlirzburgs Humilier. a. d. in der vorang. Aura.n. O. Heidnische ,aras" werden erw&hnt und ihre Zerstôrungveriangt in der ,,llom., obi populos admonetur", Kirchenhist.Anecd. S. 222 f., in dam pseudoaug. Serin. 278 n. 5 und in derHom. 23 in Burch.'s Homiliar. n. n. O.Zu Incas obseruare"vgl. ,,Lucas ne nernora consacrant" etc. in Tac.'s Gerrn. G. 9und Si quis ad - laces nature fecerit" etc. Caroli M. Capitular.20, sowie auch ,,sacra silvarum" im ,,Indicuius àuperstitionumet paganiarum" n: VI.

ad arbores et ad san et ad alia loca uadet, uci de animali-bus aut alia ibi offert, «cl ibi epuiatur] Vgl. Stellen, Ivie; Hspt(ÛV UVrCflu{)VtWV è) £OtIJ tO'JLWfl è) tOitU œçpcp.è)cp totç&vtxotc, t&a pup.atcxop.taaxLvuv XŒ. çr(dVtG)V X. 'r. X., C",

VII der ancyran. Syn rom Jahre 314, Hefeie, Conciliengescli. B.I S. 228 Âusg. 2, ,,Et quia etiam et boa pervenit ad me, quodaliqui - de iiluis - sacrificiis vel sacriiego cibo, quae adhlic se-cundum paganorum consuetudinem font, ,nanducare nec timant,nec erubescant, contester vos -, ut nec ad ilia diabohca convivia,quae ont ad fanera fntesque, aut ad aliquos arbores fluet, venin-tis", der pseuàoaug. Serre. 278 n. 6, ,,De bis, qui - cura paga-nie superetitiosos comedunt cibos; quos benigna piacuit admonitionesuaderi, ut ab erroribus pristinis revocentur. Quod si - immo-

C P. Caspari Ibon,iiia de sacrilegiis. 2

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18 Fine pseudoang. Homilia de sacrilegiis.

•lantibus se immiscuerint" etc., das Concil. su Rheims inc Jahre624 oder 625 cari. 14, ,,Omnia autem sacrificiapaganorum sacri-

• legia sunt, quemadmodum suint -., qum immolant super petras,sive ad fontes, sive ad arbores Jovi vel Mercurio vel alus duspaganorum", Bonifat. Serm. VI, Mig. Patrol. lal. T. 89 col. 855,,,quare reuertitis ad culturas diabolicas, quando ad petras nei adarbores uel ad fontes - sacrificia nana offertis", der .,Sermo" ireCod. Montepess., Kirchenhist. Anecd. S. 199, Si quis sitnul eduntfestivitates in loris abominandis more gentilium" etc., Si quismanducat ont bibat juxta fanas" etc., Poenit. Valiccil. I n. 79 ,und

• n. 81, 1,Si qui simul vadunt ad festivitatem in locis abominandisgentilium et suain escam deferentes comederint" etc., ,,Si quis

• manducaverit aut bitent juxta forum « etc., Poenit. Rom. n. 41 undn. 42, Schmitz, a a. 0. S. 303, 305 und 450, ,,Commedisti a!iquidde idolothito, id est de oblationibus, quœ - fiunt - ad fontes,aut ad arbores, aut ad lapides?" llurchard von Worms Deor. Lib.XIX oder sein Corrector p. 82, Wasserschleben, Die flussordnun-gen der abendliLnd. Kirehe S. 648.

sciai, se [idem et baptismutn rerdedisse] Vgl. Stellen, wie:,,Nullus sibi praecantatores adhibeat, quia, quicurnque fecerit hocmalum, station perdit baptismi sacramentum et continue pagan6st sacrilegus efficitur", der pseudoaug. Serni. 278 n. 1, » Et si

adhuc videtis aliquos ad fontes aut ad arbores vota reddere -durissime tanta corum peccata increpantes, dicite, quia, quicumquefecenit bon maum, perdit baptismi sacratnentum", Serm. pseudoaug.265. De chrfstiano nomine et operibus non christianis" (von Cii-

• sarius). n. 5, Nec se inaniter circumveniat (Einer, der gegen seine• Abrenuntiation gehande!t, insbesondere durch Rûckfall in die

Beobaehtung iei(lniÉeher Supenstitionen), diceus: Credo Dei 'miseri:conflua, quod nunquam penitura sit fides vel baptis ions meus, quemaccepi. - Si pactum, quod cum Domino inieras, servasti, securuseste, quia non penibit nec fides, nec baptismus tans" etc., ,,Serm.pseudoaug. 264. . Expositio fidei et interpretatio nominis ejus"(vol, Cmiarius) n. 5, denunkio atque obtestor, ut nullus paganorumsacniiegas consuetudines obseruetis -, quia, qui facit boa malum,statim perdit baptismi sacramentum", die Predigt des Eligius inder von Audonus verfassteii ,,Vit. S. LIig." 11, 15 od. der ;'act.de rectitud. cath. convers.", Mig. Patrol. lat. T. 87 col. .527 undT. .40 col. 1172 undSi quis ligaturas fecenit per herbas ue!

• quolibet ingenio inalo incantavenit et super Christianum ligavorit,scia!, eum fidem Christi amisisse", Poenitent. Valiceli. I n. 89,Schmitz, a. n. 0. S. 312. De letzte StoRe ist auch formel! unserem

sowieden § 3 und 10 iihnlich.• § 3. neptunalia] Was aie rômisehen ,,neptunalia" eder »ludi

neptunales" betrifft, se B. Varro, De ling. lut. VI, 19., Hor.. Od. III,28,1 f. und 9 f., Plin. Hist. nat. Lib. XVIII c. - 35, Fcstus, Deverbb. siguif. Lib, XIX. XX p. 595 ed. Bac. und Tort., De 'spectt.c. 6. In den Schriften ans dom Schluss des kirchlicheu Alter-thums • und dem Anfang des Mittelalters, wonin die Beobachtungheidnischer Superstitionen von Seiten von Chnisten, geriigt wird,

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Sachhclie Annierkungen. 19

wird Neptun nur min Paar Mal genannt, nitmlich in Martin vonBracaras Sclirift ,,De correct. rustt." n. 8, S. 10 meiner Ausgabeund in der Pred. des E)ig. oder dem ,,Tract, de rectitud. cath.convers.", Migne n. d. n. Stt. col. 528 und col. 1172. An deyletzteren 5€. heisst es: N e pt un um, aut Ordum, aut Dianam (derTract. fflgt noch ,,ont Ilerculem" hinzn), ont Minervam, aut Genie-cnn (Cod. Sangall. 556 soec. x Genium) aut ceteras ejusmodiinepties credere sut invocare proesumat". Ermoldus .Nigellius(unter Ludwig dem Frommon) Hast in seinem Epos ,De gestisLudovici Csaris" Lib. TV y. 9 f. vgl. y . 96, 99 f., 452 f. und453 (Mig. Patrol. lai. T. 105 col. 619, 624 und 630) die Diinen(Deni) oder Normannen (Nortmanni) Neptun (Odin) an Gottes(G o tt e s des V at e r s) Statt und .Jupiter (lier) an Christi Statt an-beten. S. Grimm, Deutsche Mythe]. J, 104 Aufl 4. Wie unserVerf. von der Foier der ,,neptunalia" von Seiten von Christenredet, go redet Mart. vân llrac. in De corr, rustt." n. 16 (8. 30)und nach ihm Pirminius in seinen Dicta" n. 22 (Kirchenbiat.Anecd. S. 172) von der Feier der ,,vulcanalia" von Seiten Soicher.

ubi fans - orauerit] Vgl. die Stellen: » nolite ad fontesorare" in dey .,Hoinilia, ubi popuins admonetur", Kirchenhist.Anecd. I, 222, ,,nec ad arbores debent Christiani vota reddcre,nec ad fontem orare" in 4cm pseudoaug. Serai. 278 n.. 5 und:,,Veùisti ad,aliqueih locum ad orandum, niai ad ecclesiamvel ad alium. Iccum religiosum, quem episcopus tuus vol tuassacerdos tibi ostenderet, H est vel ad fontes vel ad lapides volad arbores vel ad bivia" etc., in Corr. l3urch. C. LVJT, Wase.n. a. O. S. 644.

Cap. III.

§ 4. qui fatum malum aut bonvni in hotninibus esse credunt]d. i. diejenigen, welche glauheÉ, dame die Menschen bei ihrer Go-burt, vom Sehieksal dazu bestimmt gin4 ghïcldich oder unglùck-lieb zu werdeu, des Heil zu erlangen oder dem Verderben anheim-zuhillen.Vgl. die Stelle in der Pred. des Elig. odex dem ,,Tract.de Act. cath. conv.": Nulles sibi proponat , fatum uel fortu-nam ant gen esii, quod tulgo n ascentia dicitur, ut dicat:qualem nasentia attulit, taliter erit, 'quia Deus coures hommesvuit salves £cri et ad agnitionem veritatis vçnire".

§ 5. pitonissas] Pythonisse", 'vas J Chr. 10,13 Vulg. (sedinsuper ctiam p y t h oniss atn [LXX. Lv —'(3 con-suluerit [seul]), bei Gregor. Turon. Hist, Francc. V, 14 (Merove-chus vero non credens pytho.nissae) und bei Tsid. von 5cv. Ety-mologg. VIII, 9, 7 (von der Hexe von Endor) vorkommt, von ,,python"(it'JOwv) Wahrsager (Dent. 18, 11 Vulg: nec qui python'esconsulat, 2 Kgb. 21, 6 Il. YuJg'.: et fecit pythones, die licher-schr. liber die Homilie mines Bischofs Severianus: ,,de p yt h on i-b us et maieficis", Mai, Spieil. Rom. X, 222), te diaconissa"(&Œxcvtt) von ,,diaconus" (&azovoç) und ,,abbatissa" von ,,abbas",

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20 Ei,ie pseudoang. Homilia de sacrilegiis.

= ,,muhier habens spiritum pythonem" oder ,,pythonis" (naolsAct. 16,16 Vulg. IL; vgl. Grog. Turor.: direxit Guntchramnuspuerum ad mulierem quandam - habentemspiritum pythonis)oder rnulier divinans in pythone" nach I Sam. 23,8 divina miltiin pythone (python", tJ%(,1v ein 32qivov p.avvtx6'). Vgl. die St.:,,Nv oint dine valsohen wissen vie!, dos jet der lossungên undsolieher wissagung. Etlich geschiehet durch tien bôsen Geistpyllwncm appoili'nern, dey ein urhab jet derseiben bosheit 11 , Grimm,u. n. 0. III, 411.

§ G. Qui sort.iligia [obseruat]] ,,Sortiligia" umfaest hier aileArten von Sortilegien. Weiterhhi jet von einer einzelnen Art vonSortiiegien, tien sortes sanctorum" die Rede.

qui rn.anum /to,ninis, greue aut leue, [uel] quando aceipit eau-cern, in ipso aspicet] In diesen Worten handeit der Redner vonyeipzonCt oder Chiromantie und von XU)tXQ VCŒ, eiDer Speciesdey ucop.rzvn½. S., was die heiden letzteren hetrifft, Gen. 44,5,Piin. hist. nat. 37, 73, Jambiich. de myst. Aegyptioruin 3, 14, Aug.,,De civ. Dei" VII, 35 nach Varia (Numa - hydromantiam facerecompulsus est, ut in aqua videret imagines deorum, - n quibusaudiret i quid in sacris instituere aut audire deheret), Tsid. V. 3ev.Etymologg. VIII, 9. 12 nach Augustin.: ,,Est - hydromantia inaquac inspections timbras timmonum evocare et imagines vol ludi-ficationes cornai videre ibigue ah els aliqua audire", Damascius,,,Vita Jsidori" bei Photius Biblioth. Cod. 242 col. IOO cd. Fldesch.Rothoni. 1653 (xd'driys' Cep. %soac3ov dyoiot 9'Ja

b36)9 7Œ axpŒp'&Ç d'/G 7tC tVuaÀvw', £Spa •,.ota —,où g&atGÇ arcca rD'J 7onpcu 'ricp.axa'r3v dcp.wv rp p4'rrôv, xa2 zpoùÀsyvit6 ÇflCS(JC

ht;p anXs' £'rcfraL zd')'rr,)c i M icstpa tcG zpa'y 1Jxro: oB'4; rap6X's9ulsv) und. ,Hartliebs I3uçh aller verboten knst' beiGrimm, u. a. 0. S. 428. A epicere" und in spi cor e" werden.Ofter von Solehen gebraucht, die Etwas nnblicken, es betrachtenum daraus nu wahrsageu. S. die Stt.: .,Mitte cd ilium divinu,n,transmitte ad ilium cingulum ont fasciam tuam, mensuretur etasp iciat; et ipso tibi dicet, quid facies, aut utrum evadere pos-sis", der pseudoaug. ,,Serra. 279. Do martyribus vol phylacteHis"n. 4, Non licet ad sortes, quas sanctorum vacant, vel quas deligne sut de pane faciunt, aspicere", die Syn. nu Auxerre votaJàhre 578 cnn. 4 und vestimentum infinnis acre feciflrns cingulum,qui inspici r- debet'", Burch. y. Wflrzb.'s Homiliar. Bern. XXiV,Eckhart, n. a. O. J, 844.

§ 7 und S. qui umbra kominis mata uel bona esse credit]Dey zuniichstliegende Sinn dieser Worte jet unlikugbar de y : Werda glaubt, dass es Menschen giebt, deren Schatten, wcnn or aufJemanden oder Etwas Mut, schMlich auf ihn oder dasselbe wirkt,und Andere, von deren Schatten das Entgegengesetzte giit. Boldie or Auffassung wird man an dao erinnert, was Act. 5, 15 be-richtet wird (crra Xit eç nç îrXut(aç ixppsi'.' to'3ç c%vstc)CCZ1 tL&vŒt grt x)t'.'apCwv xœ xpŒŒtUV, Ea ipyop4vou Jjtrpoux& '4 xu xtcxtdcx wtv uutiv). Die ganzo von muter Au-

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Sahlie]ie Anmerkungen. 21

gurien handiende Uingebung fiihrt doch auf einen anderen 'Sinn,niLmlich nul den: Wer da glaubt, dase der Schatten einiger Mon-schen, wenn et auf Jemanden fitiit, fur (liesse von ungiùck]icherVorbedeutung ist, withrend von dent anderer Mensehen dits Um-gekehrte giit.

qui scripturas «anas credit, quas sortes sanctorum diceresoient. Et qui per scripturas sanctas deum, quid cis facturus su,

•expéctatur, quid ipsas indicent scripturas] ,,Sortes sanctorum se.seriptorum" oder ,,bibliorum" oder librorum" oder„codioum”(s., ivas ,,codicum" betrifft, die 51±.: .,Requisisti sortes in codicibus-, ut plures soient, quique in psalteriis et in evangeliis sortiriproesumunt?" und: ,,Si quis in codicibus -, sorte dueta, l'es futurasrequisierit'. Correctot' Burchardi n. 58 un&Poenit. Medioian., 'Was,.a. a. O. S. 644 und 707 und Schmitz, n. a. O. S. 811) sind hier, ivieans dent Foigenden (Et qui per.— scripturas) erbelit, ails den heiligenSchriften oder eioem Theil derselben, z. B. dent Psaiter oder donEvangelien oder auch nus anderen, kirch1ichn, Schriften ausgezo-gene Stelien oder Sprttcbe (scripturae), di tinter einander ge-mischt oder geworfen und von dense einer gezogen oder aufgenom-mon, aufgehoben wurde, den man dann ais Antworfr auf das.be-traobtete, \vas man zu wissen viinschte. Von oichen sortessanctorum" redet z. B. dits Poenit. Valiceil. I n. 111 in den Wor-tel): ,,Si quis sortes sanctorum, quas contra rationem vocant, velalias sortes h chu e rit" etc., svoku die ,,Glossa" bemerkt ,,Sortessanctorum sont, quas in sien vol in gremio ,nittul]t pro quahcun-que causa, sive pro beau, sive pro male, quo eveniunt" (s. Schiuitz,n. n. O. S. 327). Verschieden von ibnen ist an unserer Stellé dieSitte die heihge Schrift oder diesen oder jeneil Theil derselbenoder auch andere, kire}iiiche, Schriften anfzuschlagen, uni dercrsten Stelie, suif die dis Auge fiel, su erfahren, ivas mit einemsellier oder mit einer anderen Person geschehen wiïrde, oder vasman seibst, oder was disse zu thun hai,e. Auf disse Sitte zieiendie beiden oh. nus Bureh.'s Corr. und dom Poenit. Mediolan..angef. Stt., uns] von ibr redet schon Augustin in Ep. 55 n. 37:,,Bi vero, qui de paginis evangelicis 'sortes legunt; etsioptandum est, ut une potins faeiant, quant ad dmmonia cpnsniendaconcurrant, lumen etiam ista mihi displieet consuetudo as] negotiasoecularia et ad vitas hujus vanitatem propter aham vitam loquentia

.oracula divina voile convertere"Drei }ehrreiche und interessanteJ3eispiele von ihr finden wir in Gregor von Tours' Hist. Franco.4, 16 und 5, 14 und in Jonas voit ,,Vit. iluborti ep.Leod." , o. 15 (liauuze, . Capituinria regg. Franco." H, col. 1038).Die zuerst angefufhrt Stefle lautet: ,,Positis clerici tribus librissuper altarium, id est Prophetise, Apostoli et Evnngeiiorum, ara-verunt ad Dominant, ut Chramno, quid eveniret, ottenderet: ont siai felicitas succederet, ont aorte si reguare posset, divina potentiadeclararet -. Aperto crgo primo omnium prophetarurn libre,reperiunt Auferant tnaceriam ejus; et cru in desolationein: proeo, quod ciebuit facere «ram, fecit autem labrusciain (Jes. 5,2. 4).Reseratoque Apostoii libre, invertirait: . 12si enint diligenter scitis,

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22 lEine j'seudoaug. }Iômilia de sacrilegiis.

frat;e,, quia dies Domini sicut fur in ncte veniet. Gum dixerint.:Fax ct securifas, lune repeniinus jus supervenict interitus sicutdolores parturienfis, et non eff'ugient. (1 Thess. 5,2. 3). Domi-nas autem per Evangelisim ait: Qui non audit verba mea; assi-milabitur vira stulto, qui oedificavit dornum suant super arenam;descendit pluvia, advencrunt /lusnina, flaverunt venti et irrueruntin domum iltam, et cecidit, et facta est ruina ejus magna (Matth.7,26 f.). An der zweilen Stelie bèisst es: ,,Meroveehus -, 'noneredens pythonisse, tres libres super sancti (Martin von Tours)sepuicrum posuit, id est Psaltorii, Regam et Evangeliorum, et,vigilaus tota rente, petiit, ut sibi beatus confesser, quid eveniret,ostenderet, et utrum posait regnum accipere, an ,,on, ut., Dominoindicante, cognosceret. Post baec, continuato tridue in jejuniis,vigiliis atque orationibus, cd beatum tuinulum iterum' accedens,revolvit libru,n, qui . erat Re gain. Versus antem prunus paginm,queue reseravit, hic erat: Pro co, qnod dereliquistts Deum, do-minime vestrum, et ambulastis post deos alienos, nec fecistisrectum otite conspectum ejus, idco tradidit vos Drus, dominusvester. in manibus inimicorum vestrorum (J Kg. 9,0). Psa]teriientera' versus hic est inventas: Verunitamen proptcr dolosifatemposuisti eis makz, dejecisti eos, cum uflevarentur. Quomodo factisunt in desolationem! Subito defcerunt, perreruiit prop teriniquitates suas (P. 73,18 f.)lu evangehis autein hoc est reper-tum: Scitis, quia post biduum Fascita fzet, et filins hoministradetur, ut e'rucifiqatur (Matth. 26,2). Tu bis responsionibus illeconfusus, tiens diutissime ad sepulerum beati antistitis, -- disces-ait". Die Stelle in der ,,Vit. Hub." endlich muLet: ,,Tgitur adamic,s sihi subsidia se vertentes, orationi atque jejunio sese triduanoinancipavere; utque voluntatem super bec negotio Domini fossepossent, ab eo totis nisihus poposcere. Ac tertio tandem jejuniidie duos libres super altare deposuere, quorum unus sacratissimumevangelii retinebat texture, alter vero benedictioues atque couse-crationes. quibus Missarum peragittïr sacraineutum ; scilicet, uta divinis libris addiscerent, qnœ sibi de bis tgenda'foreut. Resera-tum autem evangelium banc priinum legendi sententiam obtulit:1'.'e timeas, Maria.Invenisti enim gra fiant apud .Doininum(Lue. 1,30). Liber etiam sacrawentorum in .sui apertione hoc pri-mum videnti objecit Dirige Vzant faniuli fui." Uehrigen liiessenaucli die Stellen, auf die das Auge beitn Anfschagen der heiligenBûcher stiess, und die mac as Atworten auf seine Fragen Le-traehtete, ,,sortes sanctorum". S. Stellen, wie ,,Ac ne H for-tasse vidatur omissuni,. quod - maxime fidem eatholicse religionisintestat, quod ,diquanti clerici student auguriis et sub nomihe flctsereligionis, quas san e to r m sortes vouant, divinationis scientiam pio-fltentur, aut qua ruincumqu e s cripturarum insp ectione futurspromittunt, hoc quieumque cIericus detectus fuerit vel consulerevol doeere, ab ecclesia haheatur extraneus, Gan. 16 der Syn. ru Ven-ues vom J. 465. (Von ejuzeinen Arten dieser ,sortes sanctorum"ist die Rede an don Stt. :,.Qui sortibus sanctorum quas pat ri-as charum vol apostoloru m vacant, usas fuerit", Poenit.

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Sachuicle Anmerkungen. 23

Arundel. u. 91, Schmitz. a. n. O. S. 462, und: ,,Nullus etiamsuper sortes, quas sarictoru,n seu A pos toi o ru ni val Ps alter iivacant" etc.). 'Die ,,sortes sanctorum" jouer und dieser Art warensine Nachahmung der heidnischen sortes" beider Art nus dciilYerken von Diehtern, in Sonderheit den Vergilirchen (sortes Ver-gilii, Vergilian; s. Ael. Spart. Hadr. o. 2 und As]. Lamprid. Alex,8cv. c.'14). Die kirchlichen Synoden verdanuntea sic und setzten7.un Theil, auf ibren Gebrauch die Strafe der Excommunication (s.den ob. angef. Dan. der S, au Venues, Jeu Cati. 42 der Syn. zuAgde vom J. 506, (leu Gan. 30 der Syn. ni Orleans von J. 511,don Dan. 4 der Syn. zu Auxerre vom J: 578 und den Gan. 80 derSyn. von Trier rom J. 1310, und vgl. 6uch Karis des GrossenCapitulare ITT rom J. 789 n. 4), und die kirclilichen Poenitential-bûcher bestimmen mehr oder weniger langwierige liud hartePoeniten y.eu far ihu (s. Schmitz, a a. O. S. 327, 379; 414 462,479 und 581). Die sortes sanctorum" werden an unserer Stelleinsoferi, ais flauae" bezeiehnet, ais sic in Wirklicbkeit nicht denAnfreblusa geben, den sich der, weleber sich fluer bedient, vonilinen verspricht.In den Poenitentialhticiiern ist oft von sortes,qune « [ni) dieu ntur fal s e sanetorum" 2 sortes, quas contrara tiQue 'il (rationes) sanctorum vacant (oder sortes sanctorum,quas contra r u tien e in veca,it), ., sanctorum sortes f al s evocsre" und ,,i,,vocare sortes sanctorum contra ratio ne m" dieRede (s. Was,...a. a 0. S. 239, 381, 394, 409, 544 u. i., undSchmita, n. n. O. S. 327, 379, 414, 479 und 581). Vgi. auch dieAusdriieke ,sortes. quas. menti u n tu r esse sanctorum" im Dan.30 der Syne zu Orleans vom J. 511, und ,,sub nomine fi et œ r el i-giol' is, quas" oder per quasdam, quas sanctorum sortes vocant"in dern oh. auget. Dan. der S,yn. zu Vannes, in dem Dan. 42 derSyn. su Agde und bel Isid. Etymm. 8, f, 25.

vet qui astroloqia et tonitrua lia lcgitj iver Astrologisches undauf don Donner 13ezûgliches, bezugliche Saehen, Schriften liest,'studirt mi Glauber nu ibren TubaIt und zum Zweck ans ihnen zuerfahren, vas gcschehen werde. Seiche Schriften waren die 1 fb riton i t r unie s" der Etrusker (quod Etruscoru,n declarant et harus-picini et fulgurales et tonitruales libri, Die, de div. I, 33), die'E9ijp.spoc ØpQvtO ozC totçz tpc tju arX'vp xni tv 'Pwtjaîo''l'tyo'Xo' (Nigidius Figulus) t'. 'rSv 'J'dy'çrç (sin Etrusk&r) unddie, B po't;xortz t'. t€3V 'P&)')ttOU Pwp.a'.tou des ByzantinersJoaunes Laurentios Lydos (± mn 565), e. 27-38 und e. 39-41der Schrift. desselben [ftp'. oc'qp.swv (J. L. Lydi de ostentis qunesupersunt cd. Hase p. 100-163) und Bedas De tonitruis lihel-lus ad Flerefridum". cm Auszug ans Lydus's Schrift in lat. Ueber-setznng, Mig. Patrol. let. T. 90 col. 609-14. Herefrid batte diekieine Schrift von Beda verlangt, und dieser war bange ver Au-griffei, wegen derselben (periculosum opusculum, certe obtrectato-rurn invidornmque latratibus atque blaspherniis patens, qui me for-tasse diabolico — quod absit! - spiritu eut iniqua inagiese ex-cogitations artis afflatum -. asserunt).

§ 9. Et qui cum orcios diuinare confingit, et qui cum lanas

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24 Eine pseudcaug. Hoinilia de sacrilegiis.

et acias ad diuinandum trahit] Die ,,diuinatio cern urceis" ist *ohlwesentlich identisch mit der eh. S. 20 besprochenen xuXixc1iavtCaoder dccli verwandt mit ihr. Versehieden von (lent in don folgen-gon Wortert erwiihnten Ziehen mit svollenen Einfii.delfaden zu dit-natoriscliem Zweck sind die von Martin von Bracara in seinen,capitula" C. 75 (Non liceat mulieribus Christianis aliquam vani-tatem in suis lanificiis observare) und von Burchard von - Wormsin seinem ,,Decretum" 1,94 int. 52 und p. 193 (Grimm, DeutscheMythol. Jil, 405 und 407 4te Au!g.) angeffihrten Superstitionen.,,Lana et scia", Wollo und Einfiidelfaden ist sin ,1-lendiadioin:woliener Einfiidelfaden, Wollenfaden. VgI. die Stelle: sinisteriorebrachio - lan i s ha cii s que" (mit wollenen I3inden) obvoluto",Suet. Domit. e. 17.

qui passeres «et quaseurnque aues - auguria celu-i Eine schr

hiinfig erwi%hnte und bekitmpfte Art von Augurien. S. Stellen, wio:,,Simillter et auguria. observare uo1it, nec, in itinere positi, cli-quas aviculas cantantes attendite, Dec ex earum cantu diabolicasdivinationes annuntiare prsutnite", der pseudoaug. Sert,,. 278 u. 1,,,alia diaboli signa per anicellas -- adtenditis", Mcdiii y . Bra-caras ,,Corr. rustt," e, 16, nec, in itincre positi, aliquas aviculascantantes adtendatis" und: ,,nullus - observet -, qualis aviscantus garriat", die Pred. dds Elig. 1 a. d. a. 00. col. 528 und 530und. col. 1172 und 1174, ,,aguria per auieuas - itolite facire neccredire", Pirin.'s Dicta" n. 22, ,,De auguriis uci itviu,u" etc., der,.Indiculus" e. 13, und: Si cornicula ex sinistra eorum in dcx-teram luis cantavcrit, mdc se sperant prosperum iter; et, dumanxii fuerint hospitii, si tune avis illa, qute marieeps vocatur, eoquod mures capiat et iode pascatur, nominata, viam, per quantvadunt, ente se transvolaverit, se illi augurio et oIuiui magie com-mittunt, quam Deo", Burchard von Worms bei Grimm, n. a. 0. S.408. Vgl. auch noch die Stelle:Et illud quidem etia,n hie notum.avium voces volatusque interrogare", Tac. Gerrn. e. 10.

qui - latratus canum et reclamationes itèminum per srbetoset iubilos - auguria colifl VgL de,' von Grimm. a. n. 0. S. 450n. 493, S. 455 n. 600, S. 473 n. 1019 und S. 476 n. 142 ange-fiihrten Abergiauben (,,Uundeheulen bedeutet Unglttck; ,,HeulendeHunde neigea Feuersbrunst oder Sterben an", ,Grillon, Fiunde undWegvôgel zeigen dureh ibr Gesehrei den Tcd an", Huilt derheulendc Bond den Kopf in die Hôhe, bedeutet es Feuer, gegendie Erde cinen Sterbefali", ,,Wohin der henlende Hund die Scbnau-ne steekt, ans der Gegehd wird die ktînftige Leiche getrngen")und die Stelle: ,,Nnllus observet ingrediens ont egrediensdomuni, quid sibi occurrat, vol si aliqua vox reclamantisfi at", die Pred. des Elig. a. d. a. 00. col. 530 und col. 1174.

qui - stcrnudus auguria colit] Ehenfalis sine hi%ufig vorkom-mende Art von Augurien. S. die Steilen: I]1as uero non solumsacrilegas, sed etiam ridiculosas sternutationes considerare nolite",der pseudoaug. Serm. 278 n. 1, ,,alii diaboli signa - per ster-nutus adtenditis", Martin von Bracara, ,,Corr. rustt." ii. 16 Si,ni-liter - sternutationes nolite observare", die Pred.. des EIig. a. d.

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Sachiiche .Anmerkungen. 25

a. 00. col. 538 und col. 1172, ,sternutus - nolite facire neccredire", Pirm.'s Dicta n. 22 de auguriis - sternutatione",der ,,Tndicuhis" c. 13. Ygl. ausserdem noch Grimm, a. a. O. S.

-415, 432, 442 und 488.§ 10. Et qui signa uzeli ad auratutn inspicet] ,,Signa cmli"

wird 3cr. 10.2 Vulg. von Sonnen- und Moniluinsternissen, Kometenund dergleichen Dingen gebraucht (vgl. signa in sole, lutta etstellis Luk. 21,25); an unserer Stelle bat man dagegen an Con-stellationen zu denken. Vgl. mit dom gaozen Sat•z die Siellen: sa!-vent te augures cadi, qui contemplabantur sidera et supputabantmenses, ut ex eis annunciarent ventura tibi Jes. 47,13 Vulg. (li.astrologi coeli).

et qui bottes, quando printum arare incipit, et cunt arietes ethircos in grege dimittit, qui ista omnia obseru are se dieu] Dasunmittebar Vor}iergehende, worin von ]ietrachtung der Rimmels-karper ,,augurandi causa" die iledo ist, sowie auch die Worte,,quando primu1n arare inc1pit" und ,,dii,zitiit' fthren auf donGedan]cen, dass an dieser Stelle, an der Mohreres ausgefalienjet (s. oh. S. S Anm. 2), von ('or ahergliiuhischen Sitte gehan-doit wird, siob in Betreif des Anfangs des Pfl(igens und des Au-streibens der tleerden ira Friibjahr nach den Mondphasen oderauch ,rnch dein Anfgang oder Untergang disses oder jenes Stemsoder Stemuhildes zu richten. Vgi. Steilen, vie: ,,Si guis - diesobservat et lunam et menses, et horarum effectiva potentia aliquidspemat in melius aut deterius verti, anathema sit", Can. 14 desConcile vu Rouen um 650 (Coleti, Sacrosancta Concilia T. VIT col.405), uuI1us ad inclioandum opus diem vel lunarn attendat", diePred. clos EIig. a. cl . n. 00. col. 528 und 1172, » Qui (lies obser-vant et tempera vel cursun iunn ad opus aliquod faciendum", tinsPoenit. Arundel. n 05, Sclimitz, n. a. O. S. 463, und: ,,Horninichristiano cette lion est permissum vana auguria facere, uti gen-tues faciunt, id est, quod credant in sokm et lunam et in enrsumstei]nrum, et auguria temporum exquirant ad negotin sua incipi-enda", dits Poenit. Psenclo-Egberti e. 23, Wass. n. a. o. S. 327.licher gehort onch des de observatione - in inchoatione reialicujus" im ,.Indiculus" n. 17 (s. Eckhart z. dies. St. a. a. 0. p.425 r.). Vgl. auch noeh die Stelle (Hase idolorum culture) inmatrimoniomum celebratur auspiciis, quando certus auspicatur dies,quando conjunctionis bora signatur" in dein Sixtus IJI fiilschlichbeigekgten ,,Liber de castitate", Max. Bibi. Patrr. Lugd. T. VIIp. 834. Doeh will ,,boves", dat ein Verbum fordert, dessen Oh-ject es ist, nicht recht zu dom angegeben Gedanken passen. Manktinnte daher an den Abergiauben denken woilon, dèr bei Grimm,n. a. O. S. 451--91 an mebreren Stellen erwiihnt wird S. 451 n.516: frfihjahrs.beim ereten austreihen des viehs logea sie dxte,beile, sôgen und ander eisengeriith ver die stai]thflr,. es kaun daunnicht bezaube?t werden, S. 460 n. 752: friihjahrs, beim erstenaustreiben auf die weide soll flan beil und féuerstahl, in blatteseltiirse gewunden, inwendig ver die stalischweHe legen und dieKiihe dartiber schreiten lasser, S. 468 n. 927: wird dat hornvieh

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26 Eine pseudoaug. Homilia de sacrilegiis.

zuerst auf die weide getrieben, flberziebe man sine liolzaxt miteinem rothen weiberstrumpf und legs aie an die schwelle der stail-thiir, no dass jedes haupt dariiber sehreitet; vgl. die .,tnrn. sudieser St.: jedes werkzeug von stahi auf die scinvelie gelegt roiehthin. vgl. reic.hsanz. 1794 p. 658" und S. 490 f. n. 69 und 79).Allein dagegen streitet der Zusammenliang, naeh weichem au unse-rar St. voir die Rade sein murs.(Das itrirnittelbar \îor-angehende und Fo]gende usai ftberhaupt Ailes in § 5-13 handeitvon so1chen) Ans dernseibea Grande kaun die St. auch nieht vonHiingen von Amuleten an den Hals des Viehs reden, in vrelchenrl'aile man su vergeichen hutte. was in § 19 und an Stt.., 'vie:,,Nu1us ad colla hominis vel eujoslibet animniis liganhina dependereprasumat", die Pred. des Eiig. s.. d. n. 00., gesagt wird.

§ il. Et qui elericum uci monaclwrn de mane aut quacun-que /wra uidnns nul ouians, aborninosuni sibi esse creclet] Demhier erwiihnten Abergiauben liegegnen 'vir bai Grimm, n. a 0. S440 n. 177: Wem friih moi-gens znerst "inc junyfrou oder cmpr1estcr hegegnet, bedentets !Jiigittck" und in demn, was ,.LntherskUgeskrift" lites }lalbjahr (Christiania 1882) No. i q S. 298 er-zfthlt wird (Einem norwegischen Geistiichen nus dem Anfarmg dessiehzehuten Jahrhunderts begegnete eines Morgens ein ailes Weib,des skh bekreuzie, ais mie ibn erbliekte und suif seine Frage, wes-haib sie dies thue, die Antwort gab, es soi sin bôses Wahrzeichenfur die Reise. wenn sie auf ihr zuerot dem Piiester begegri e). Vgl.noab den verwandten Aberghauben in ,,Hans Vintiers blumè dertugend" Y. 171-64 (do wehient ettlio]i dapey, Wenn es ungewittersey, das sy ailes von der mûn eh wegen, die da gant aer derwege), Grimm, s. a. O. S. 423, und den Abergiauben des Seelente,dies Insu Sturm haben werde, wenn sin Priester mit am Bord sei.

§ 12. Qui dies aspicet, quos pagani errantes soles, lunes,martes, mercures, joues, nencres. saturni nominnuerunt] Vgl. dieStehlen: ,,Miseri hommes et imperiti, qui istos sordidissimos etimpiissimnos hommes (Mars, Maronnas, Jovis, Venus, Saturnus) -coiehant, pro illorum sacrilego cuitu, quasi in honore ipsorum,totius septimanne dies singnlis eorum nominihus conscerarunt", despseudoaug. Serra. 130 n. 4 und: ,,sed saut duhii in tantnmn (lie-mines ignorantes Deum), ut nomina ipsa doemoniorum in singu]osdies nominent et appellent dièm Martis et Mercurii et Jouis etUeaeris et Saturni, qui riulIum dieiu feeerunt, sed fuerunt hommespessirni et soeherati in gente Grcorum", Martin von .Bracara ,,Corr.rustt. " n. S.

et ereciet, sibi per hos dies niant agendam vel negotium faci-endum, uel in quacumque utelitate alia [per ipsos] aut iouameneut j rauansen fiai posse, uel ipsum diemn, quem joues dieunt,proptcr ion cm colet et opera in eo n092 facit] Vgl. die Stellen:,,Nonnnhli - in hc main habuntur, ut diligenter observent, quadie in itinere exeant, honoreraprasatantes sut Sou, nul Laine, autMarti, sut Mercurie, aut Jovi, aut Veneni, aut Saturno. -. Nosvero, fratres, nullum diem doernonum appellations dignumn judice-mus, risque observemus, qua die itinere profieisci debeamus", der

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Sachiiche Âiirnerkungeit. 27

pseudoaug. Serin. 130 n. 4, Nuilus ex vobis observet, qua diede domo exeat, vol qua die rever(atur, quia omnes dies Deus fecit"etc., der pseudoaug. Serin. 278 n. 1, ,,NulIus Christianus observet,qua die de domo exeat, vol qua die revertatur, quia naines diesDeus fecit; nuilus ad inchoandum opus diein - attendat". diePred. des 1111g., s. d. s. 00. coi. 528 und coi. 1172;' ,,audivimus,quod aliquos vires vel muiieres ita diabolus cireumveniat, utquinta feria nec vin. opera faciafit, nec mulieres ianificiuin -.IsU - infelices et miseri, qui in honore Jovis in quinte, feriaopens non faeiunt, non clubito, quod ipsa opera die doininico facerenon erubeseunt, nec rnetuutit", der pseudoaug. Serin. 265 n, 5,,,Qualis ergo amentia est, ut homo baptizatus in fide Christi diemdominicum, in quo Christus resurrexit, non colat et dicat, se diemJovis colere et Mercunji et Venenis et Saturni, qui nuilum diemhaLent, sed fuerunt aduiteni - et magi et ,iniqui et male moi-Lui inprovincia sua", Mania von Bracara, n. a 0. ii. 9, ,,Nnlius dieinJovis ahsque festivitatibus sanctis, nec in Main, nec ullo temporein, otio observet", die Pred. des FÀig. a. 4. a. 00.. ,.Qui - Vfeniam, honore Jovis, - more paganorom honorat" und: quiferiarn quintam in honorem Jovis honoraverit", Poenit. Pseudo-Theodo,'i c.. XII § 24 und Poenit. Medic]. Pm'ecept. 1, Wass., s.d. a. 0 S. 598 und 704.

§ 13. Quicuinque signaeulum cruels oblilus fuerit, nana ad-tendit Vgl. die Stellen : ,,Dimisistis signum crucis, quod in bap-tismo accepistis, et sUa diaholi signa - adtenditis", ,, - signuincrucis coutemnitis et i]lud timetis, quod vohis ipsi in sigauni con-figitis", ,,Quicurnque - , contemto signe crucis Christi, alla signaaspicit, siguum, quel in baptisme accepit, perdidit", Martin vonBracara, s a. o: n. 16 uni: Dijnisistis signaculuin crucis, quodin baptisme, accepistis, et adtenditis signa diabolica", der Serin.Montepess.. Kirc}ienhist. Anecd. S. 200.

et nouam lunam contralunium uoeatj S. ont. zu § 16 S 30if. und die Abhiandi. Absolu. III.

Quienqucin cliqua utilitate ope;'is sUi. Siuc ctd uianzaqenda.m etc. - per lunam fieri sibi nnped?2itentun2 creciit] 'lgI.die Stelle .,, nec bina nova quisquani tintent ahiquid opens arripene,quia Deus ad hoc lunam fecit, ut tempora designet et noctiumtendras teniperet, non utut ahicujus opus impediat", die Pred. desEiig. a. d. s. 00. und die Stellen bei Grimm. s. a. 0. S. 442 n.238, S. 446 n. 372, S. 451 n.-498, S. 461 n. 757 und 764 undS. 471 Il. 973.

C. Iv.

§ 14. Quicurnque super sanctum sitnbulurn et orationeni do-nz.inicatn carmina aut incantationes paganorsnn dieu] Die Recitationdes -Symbole und des Vaterunsers wunde ais Mittei von B6sem zubewahren und ais Heilmittel angewendet.S. Stellen, wia:mini Chnistiano certe non est permissum - facere - herbarum(se. medicinalium; s. die foig. St.) collectionem cuw incantatione

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2$ Eine pseudoaug. Homilia de. sacrijegiis,

aliqua, niai coin rester et coin vol coin cliqua,quœ Deo convenit", Poenit, Pseudo-Egberti C. XXIII, Wass. n. a.O. S. 227, » Collegisti herbas inedicinales coin allis incantationibusquai» simbolo et oratione dominica, id est Credo in Deuni etPatreni nostrum cantando P" Decr. Burch. X, 20, Corr. Bnrch. e.LVJ, Wass. n. a. 0. S. 644 und: Si. quis proecantaberit cd jas-cinum vel qualecunque pmoecantationem, excepto simpolum sanctumaut orationeni dominicain, qui caùtat, sut cul cantatur" etc., Poenit.Merseb. o. XI, \Va.n. n n. O. S: 430. Martin von Bracara n. a.O. n. 16 bezeichnet dits Symbol und das Vaterunser ais ,,in can-ta ti o", ,,iu e an tati o san g te," . ,,Dirnisistis", sagt er, ,,incant.atio-nom sanetani. id est symbolum, quod in baptisme, accepiatis, quo&est Credo in cieum patrem omnijiotentetn [et] orationem domini-cain, id est Pater noster, qui est in coelis, et tennis diabolicasincantationes et carmina lininici]. -.Qui alias incantationes teneta magis et malefleis adinuentas, incantatione,n symboli et orationisdominicte - amisit".Vgl. auch den Serm Montpess., Kirchen-hist. Anecd. S. 200.

et qui ad scrpentcs morsos vel ad uèrrnes in orto vel inalias fruges canninalj Vgl. die Stelle: ,,Sed iterum dicis: Ah-quoties, si priecantatores non fueriut, aut de morsu serpentia, ontde aliqua qualibet infirmitate prope usque ad mortem aliqui pe-riclitantur" im pseudoaug. Serin. 278 n. 3.,,Uermes" sind aileArten insectiarven, insbesondere Kohlraupen, erucm".

§ 15. Garinina uci incantationes, quas diximus, ltaec gant:ad faseinum] d. I. nach (lem Folgenden uni Verzauberung, Ver-hexung 'tu heben, wegzuschaffen (ad fascinent toile n du in). Vgl.Stelien, wie : Si quis prmcantaberit cd fascinuni" und: Si quisad fascinant pnecnntaverit", Posait. Merseb. 0. e. XI und Poenit.Mediol. Prc. I. Wass. n d. n. O. S. 430 und 707.

ad .9pain?um] uni den Kranipf 'tu heben. S. liber ,,spalmum"st. ,,spasmnm" mit, die AbhandL Abschn. M.

addiacunculum] s. ebds.ad aluns] Diarrhôen, wie bei Coluni. de re rust. 6, 7,2:

,,Alvus corpus ne vires carpit operique inutilem reddit".ad opium] Da ,,npium" hier natflrlich niclit Eppich (opium,

apius) sein Icaun, so hegt es nahe au Bienenstich ni denken undauzunelirnen, dass ver eder nneh dom Worte ,,ietum" oder cou-letim" ausgel'allen, oder auch. dise ,ad apium" eine Verkùrxungvon ad apiuin ictuin" oder aculeum" ist Vgl. da ,,qui cd ser-pentes morses - carminat" in § 14 und ,,(carmen, iocantatie) admorsum scvrpionis" weit. ont. Pas Eiozige, \vas sich gegen disseErkliirung einwenclen lâsst, ist, dass der ]3ienenstich doch etwasUnhedeutendes ist, 'dessen Wirlcungen bald vorfibergehen, weshalb esnicht redit wahrscheirilich ifl, dass es eine eigene ,,incantatio", eineigenes carmen" film ihn gegeben. Entscheidend ist doch der ange-fflhrte Einwand nicht. Auch an eine Zauborformel einen l3ieuen-schwarm zurflckzurufen oder sieb lie Bienen sires Nachbars 'tu-zuwenden ,,carmen, benedictio ad apes", Bienensegeu" liisst sichbei dem Worte denken, in weichem Folle ,,ad opium" ais sine

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Sachiiche Anmcrkiingen. 29

Verkûrzuug einer Ueberschrift über einen Bienensegen, die ,,Adapium examen revocandum" oder ad se convertendum" oder auchbloss ,,ad apium examen" lautete, aufzufassen wàre, und manStellen vergleichen kbunte, \vie Fecisti, quod quœdam mulleresfacere soient, et firmiter eredunt, ita dico, ut, si vicinus ejus lacevol apibus abundaret, omuein abundantiam lactis et mollis, quamsans vicions ante se habere visus est, ad se et ad sua animaliavol ad quos voluerint, a diabolo adjut, - suis fascinationibus etineantationibus se posse conuertere credant?" Decr. Burch. p.199d bei Grimm, a a. O. S. 409 und Corr. I3urch. e. CLVI belWass., a. a. O. S. 660, sowie aucli die ,carmina" oder benedic-tiones ad ales' bei Balu'ze,Capituiaria regg. France. T. H p.663 (Ad revocandum examen apura) und in Zupitzas Aùfsatz ,,Einverkannter' engliecher und zwei bisher ungedruckte lateiniseheBienensegen (Carmen ad apes, benedictio ad apes), Anglia. I, 189IL Gegen (lisse Auffassung spricht jedoch, dites ein carmen adapes" initten noter lauter gegen Kr-an kb eiten und kôrper-liche Lei de n gerichtetestehen ivurde.- ad uerme.s, id est lumbricos, quo,[in] intrania Itorninis fiunt]

gegen Eingeweidewiirmer, Cato de re met, e 126, Colum., De memat. 6, 30, 9 und Cela., De medic. 4, 17. Vgi. die vice Wurm-segen hei Grimm, a, a. o. S. 49e un S. 500-2.

ad figuras] gegen Fieberkitlte, Fieberscliauer, kaltes Fieber.Vgl. die verschiedenen ,,Fiebersegen" und ,,Segen fur das KaIt-web" bei Grimm, a. n. o. S. 500, 503, 504 und 501.

ad oculum pullinum] S. mit. die AbhandL Abschn. III.ad ignem sacrum] die Rose, des Antoniusfeuer, norw. Heivedes-

ild. Htillenfeuer. S. Cols. De med. 5, 25, 4k und Colu,n., De rerust. 7, 5, 16.

-ad pultitinos] pullicini = pulli gaUinarum", junge Vgel.Hùhnchen, Lamprid. Alex. 5cv. 41, 7, wo ,,pulliceni stoht. Soute,,pullicini" Biihnchen im eigentlichen Sirine bedeuten. 80 w(irdenStellen zu verg[eiehen sein, 'wis: ,,Fecisti, quod qumdam mulieresfacere soient ut in quacumque domum intmaverint, pollua ansarum,pavonum, pelles gallin arum, etiam porcellos verbe vol visuvol auditu o b fa s ci n are et perdero posse affirmant", Corr. llurch.e. CLVII, Wass. n. n. O. S. 660. Due Vorangehende seheint dochzu forderu, dans ,,pulhciniff hier sine Krankheit bezeicirnet, dienus cirera oder dem anderen Grande don Namon or-halten batte.

quimanque ad frigras non solurti incantat, sed etiam sribit,qui angelorum uci salanionis - citaracteres suspendit] Die Worte:,,non solum incantat, sed etiam scribit" erlialten ihre Erkliirungdurch die folgenden Worto qui angelorum nul salamonis - cha-racteres suspendit". Was der, von dem die Rode ist, schreibtsind ,,angelorum uel salamonis chamacteres", und or schreibt aie nudom Zwecke, sie am kalten Ficher Leidenden oder Anderen umzdhitn-gen, durait sie jenen des Fieber vertreiben und diese vor ilion bewahren.Was dan Ijmhitngen von ,,oaracteres", d. h. ,,scbedulm magicis not-issen literie oxarat" (du Cange s. y .) v.ur Vortreibung von oder

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30 Eine pseudoang. Hornilia de sacriiegiis.

Bewahrung ver irankheiten betrifft, no s. Kirchenhist. Anecd." S.173-und S. 222 und die dort in Anin. 2 mM 3 und in Aura. 2 a.SU. und ausserdem die Stellen: ,,Ad hoc germe pertinent ormesetiant ligatura atque remedia, qua medicorum quoqne disciplinacondemnat, sive in prœcantat.ionibus, sive in quibusdam no tin,quas characteres vocant, sive in quibundain rebus suspen-deudis atque illigandis", Aug. De dcctr. christ- bib. II c. 20 n. 30und (nach dieser St) Isid- Etymol). VIII, 9, 39, ,,Ut a ciericis.vol laicis phylacteria vol fais te inscription es, quae impruden-tes pro fe ht j bu s et allis pestibus adjutare putant, nulle modofiant", l3aluze, a. a. 0. Lib. VI o. 72 und: ,,NuiIus a& collum ho-minis vol cajuslibet animalis ligamina dependere prtesumat, eti-amsi ii elericis fiant, etsi dicatur, quod res saneta ut et iectiouesdivines contineat, quia non est in ois remedium Christi, sed ve-nenum -diaboli", die Pred. des Elig. •a- d. a. 00. An unserer Steilewerden die ,,obaracteres" ais ,,a n g e 10 ram characteres" bezeich-net1 well die kieinen, maginchen Papier- oder Pergameîitstreifenocler -zettel (schedulse magicro) mit Engeluamen und Anrufungenroc Engein beschriehen waren, und ais ,,eharaetores sa I am on i s",weil mon don Kônig Salomo. der fur don luhaber der hôchstenrnagischen Weisheit und gait, fur ihren Urheber ansah (s.wèit. unt. zu § 19). flac Poenit. Pseudo-Theodorj e. XII § 7sprioht, de,, Cnn. 35 der Synode von Laodicea wiederbolend, von,,colore an gelos" und .,angeios noniinar e", d. h nennen der-seiben mit Anrufung (Non licet. Christianois aeciesian, Dei de-relinquere et ire ad nugnria atque ai, gelas nom in are [Cao.Laodic. 'Dvop4a1v a'çïiXc'ic] et congregatioies facere, quae inter-dicta noscuntur. Si- quis igitur inventus fuerit liujus occulta idole-tria servions, quia dereiiqnit do,ninurn nostrun, Jesum Christum,miam foi et se idoiatria tradidit" etc.. Wass. a. a. 0. S. 596).,,Nominare" im Sieur, von ,,invocare" kommt auch in Martin vonBracaras ,,Corr. rustt." n. 16 und in der Pred. des Ehg. ver(Mulieres in tels sua Mineruam no min are, Nuila muher proesu-.mat - in tels vol in tinetura sive quolibet opere Mines-ram volinfaustas cateras personas nom in are)- Nach Theodoret zu I(oi.2, 18 (Opp. III, 590 ed.- Noesseit et Sehulze) bat die Syn. vonLand. t totç yyXoc itpQŒ'is%aL verboten.

ara lin gua serpent-is ad collum hontinis suspendit-] DieserBrauch schreibt sich von dom weitverbreiteten Giauben an dieI-Ieilkraft der Schiange her, sin Glaube, dom zufoige die Schiangeauch ais Symbol der I-Ieilkraft betrachtet -wurde. S. Grimm, a. n.0. -lI, 572 f.

- C. V. -

§ 16. Quieumque [in] defeccionem lunac, quando seu-risceresolet, per cianioreni populi vasa lignea et crea arnentea battent,a/zb strias depositam ipsa luna reuocarc in caclum erede»t[es]jBer in diesen Worten besprochene Aberglauhe und die ans ibisgefiossene aberglliubischo Sitte findet sich bel don Rômern, Rome-

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Sachhche Amnerkungen. 31

nen und Germanen. S. die Steflen : ,,cum oeris crepitu, qualis indefectu Iunoe sUenti nocte cieri soient", Liv. 26, 5, ,,Neniô eh-servit luttait nisi lahorantein. Tune urbes conelamant, tune prose quisque superstitions vins trepidat", Seneca Nat. quoestt. VII, 1,

,,iam uemo tubas, nemo sera fatiget,une, ((las schreiende, sehwatzende Weib) labo-

nanti poterit succurrre lutine",

3cv. SaC VI, 442 s., ,,luna clans repente eselo visa languescere.Id miles, rationis ignarus, Oluen proesentium accepit, suis laboribusdefectionem sideris adsimuIas, prospereque cessura, quis para-rent, si fulgor et elaritudo dote redderetur. Igitur revis sono tu-barum eornuurnque concentu strepere", Tac. Ansi. I, 28,

,Pillent pleure cornna lune -.Cemmovet gentes publicus errer,Lassantque erebris pulsibus sera",

Boêth. De consol. philos. IV metr. V r. 7-12, cirea vesperamtajia yociferatio populi exstitit, ut irre]igiesitas ejus penetraret adcoelum. Quod coin requirerem, quid sibi clamer hic veut, dixeruntmihi, quod laboranti luttai vestra voeiferatio subveniret, et defec-tuai ejus suis ciembribus adjuvaret". Maximus von Turin ,,FJom. C.Do defectione lunre", ,,Et si quando luna obseuratur, adhuc cliquesciamare cognoseitis", der pseudoaug. Serm. 265 p. 5, .,Nulius, siquando loua obseuratur, vociferare prresumat", die ProU, des E!ig.a. U. n. 00., ,,De lunre defectiono, quod dicunt Vinceluna", Indicul.superstitt. et pignon. XXI, ,,Si quis \'ince, loua! elamaverit", Posait.Vindob. e. XCIX. ,,Qui student exercere, quando lima obseuratur,ut clamoribus suis ac maleficiis sacriiego usa eain defendere confi-dunt", Poenit. Pseudo rbeodori e. XII § 15 (vgl. Poenit. Egbertie. VIII § 3), ,,Si - novice lunam aut defectum more vel titisclamoribus aut auxilio splendorem ejus restaurare valeres, autilla elernenta tibi succurrere, suit tu illis posses", Con. Burch. e.LIII, Wass. a. n. o. S. 422, 598 (239) und 643 und insbesonderedie Stelle in Rhabanus Maurus's ,,Homilia imntra ces, qui in 1undefectu chmoribus se fatigant", Opp. T. V p. 605 h_ 606 e cd. .00J.von 1626: ,,Nam cura ante dies aliquot quietus demi maneremet de utilitate vestra, quomodo profectum vestrum in Dominoamplifloarem, niecum tracteront, subito ipsa die ciron, vesperam et-que initium noctis tenta vociferatio' populi exstitit, ut irreligiositasejus penetraret osque ad coeium. Qnod eusn requirerem, quidsibi ciamor hie vellet, dixerunt mihi, quod laboranti laure vectravociferatie subvenisset et defectum ejus suis studiis adjuvaret(eirca vesperam - suis studuis adjuvaret" ist nus Maximus vonJurins iIom. de defebtione lunai" entlehnt.; s. oh.). Risi quidemet miratus suai vanitatem, quod quasi devoti Christiaui Deo fere-hatis auxilium, tanquam ipso infirnius et imbecillus, nisi vestrisadjuvaretur vocibus, non posit luminaria defendere, quse oreavit.Facto qùippe mane sequentis diei, seiscitabar ah hic, qui nos vlsi-

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32 Eine pseudonug. Hornilia de sacrilegiis.

tandi gratia convenerunt, si aliqua horuzu cis innotuerint. At illiprofessi sunt, se similia et adhuc pejora, in hie bois, in quibusipsi manserant, sensisse. Nain alius referebat, mugitum corndumse andisse, quasi in hella concitantium ; alius, porcorum grunnitumexegisse; quidam vero narrabant. quod altos viderint tela et sagit-tas contra lunam jactasse; alios antem faons in coelum sparsisse,adfirmaveruntque, quod lunam nescio qua portenta leniare,it, etnisi ipsi ci auxilium prieherent, penitus illam ipsa monstre devo-rarent; ahi vero, ut satisfacerent damouem, quod sepes suasarmis sciderint et vascula, qua apud se demi habebant, fregerint,quasi iilud lame plurimum proficere in auxilium. - Nuinquid -sues uestri potentiores angelis ejus sont, ut grunnitu sua ipsiindigeant? - Ipsa entera monstra, qua dicitis lunam defectus suitempore laniare, nihil 'sunt, neque eniai credi Las est, hommes inbelluas passe mutari". Rhabanus schreibt das Herrschen der Unsitte 'bel den Christen, von denen er redet, ihrem Uingang mitHeiden mi. Zn den Worten ,,ahb strias depositam ipsa lutza" vgl.die Steilen:

Qua sidera ex cantatn voce ThessalaLinamque çoeio diripit, Fier. Ep. V y. 45 s.Haac (sagam) ego de coda ducentem sidera vidi, Tibuti. L. I El.

11. y. 43•Cantus (anus) et e currit lunam deduoere tentat,Et faceret, si non ara repuisa surent, Tibuli. L. J E!. IX r. 21 s.Illa (Medea) reluctantem corsa deducere luuaihNititur et tenebris andere enlie equos, Qvid. Heroid. VI y. 85 s.Carmina vel coelo possunt deducere lunaru, -Verg. Eci. VIII r. 19.

und: Saga (est) et dis'ina potens, c o e lu m â ep on e r e (dasselbe\\rort, mie ail UflS. St.) - aidera extinguere", Apulej. Metamorph.I P. S cd. Altenh. 1778.

qui grandinem per laminas piumbeas scriptas et per cornusin.canlatos aucricre potantj Mci den Rômeru suchte man den Ha-gel durch Zaubergesituge abzuwenden (Quippe cutu averti carminsgrandines credant picrique; cujus verba inserere non equidem au-sim, Plin. nat. hist. Lib. XVIi e. 46 fin.), und stelite juan um desUnwetter Lift die \Veinstbcke unschlidhcber zu machen irades ilerbstes ein geweihtes Bild einer Traube zwischen dieselbenauf (Varro auctor est, si Fidieula ocensu, quod est initium au-tumni, uva picta consecretur, minus nocere tempestates, Plin. nat.hist. Lib. XVII e. 70). Seneca erziihit in seinon ,,Nat. Quœstt."IV, 6 s., dass es in Cleona yaop'SXaxeç,• speculatores futura gran-dinis", gab, deren Aufgabe es war, auf drohendes llagelwetterAcht xii geben und aufmerksam zu machen, damit es dadurcli ab-gewendet werden kônnte, dass Jedermann ein Lamin oder ciaHahn cpferte oder, fails ibm J3eides fehlte, sich mit einem spitzenGriffel einen Finger verwundete. 1m Can. 61 des Conciliumquinisextum (692) werden Wolkenvertreib er ,erwiihnt. ('rouç)cpp1vnuc, vcoo3tax'ra) Coleti, a. a. O. T. VII col. 1376, und

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Sachiiche Anmerkaiïgen. 33

Agobard von Lyon (t.840) er'zhhit in seinem ,,Liber contra insulsamvulgi opinionem de grandino et tonitruis" n. 15, Max. Bibi. Patrr.Lugd. T. XIV p. 274 coL h., von Lèuten in Sttdfrnnkreich. die von sichbehaupteten, sic 'k&nnten Sturm, Unwetter ahwehren (se - fosse— defen de re a teinpestate), und welchen von denen, die anaie glaubten, fur ihre Betnfihungen oins bestimmte und regeimfts-sige Abgabe an Frtichten bezahit wurde, die den Namen ,,canonicum" fiihrte. Von der Art, wie man bel don Germanen Ungewit-ter xii vertreiben suchte, redet ausser unserer Stefle das Posait.un Cod. Vindob. theol. n. 551 s*c. x. C. XCIX (Si quis - protonitrua tabula aut coclea batederit aut qualibet [allie rations?]sonum fecerit), Wass. a. a. o. S. 422. Vgl. auch don ,.Indic.superstitt. et pagaun". XXII: De tempestatibus et cornibus etcochleis", welche St. nus der nnsrigen und der im Poenit. Vindob.Licht erhillt.

17. Quicum que 'in fealendas ienuarias mensas panibus etaNs cybis omet et per noctem ponetJ Lino rômisch- und romaniseb-heidnische Sitte. VgI. die Stellen ,,Aliqui etiam rustici, mensulasin ista nocte, quis proateriit, plenas muftis rebus, quœ ad mandu-candum sont necessarim, componentes, tota recto sic compositasesse volunt, credentes, quod han iliis Kaiendin januarim prmstarepossint, ut per totum annuru cenvivia illorum taU abundantia per-ne yeront", der pseudoaug. Serin. 129 n. 3, ,,Sine cauda autonimiser homo sibi istas proefigurationes ipse facit, ut, quasi sicut inintroitu ansi satur est et lmtus ex omnibus, ita liii et in tete annocontingat", Martin von Bracara ,,De corr. rusit." n. 11, ,,NuIlusin Kalendis Januarii - mensas super noctem componat", diePred. des EIig. n. d. n. 00., ,,affirmant (idiotm -Alemanni, Bagoariivol Franci), se vidisse aunis singulis in Romana urbe et juxtaec31esiam sancti Petri in die vol nocte, quando Kalendm Januariiintrant, - mensas illa die vol nocte dapibus onerare", Bonif. Ep.49. Ad Zachariam papam, Mig. Patro]. lat. T. 89 col. 746 s.,,,Ut nulius Kalendas januarias et brama colere pnesumpserit autmensas cura dapibus in do,nibns prieparare", des rômieche Concilmater Zacharias im Jahre 743 Cap. IX und:,, Obeervasti Kalendasjanuarias ritu paganorum, ut vol aliquid plus faneras propter no-vum aunum, quam antea vol ponton soleres facere, ita dico, ut autmensam tuant cure (lampadibus n. b. e., Wass.) vol epulisin dame tua prpararcs 60 tempore?" Burch. flecr. X, 16, Grimai,n. n. o. S. 407, und Corr. Burch. e. LIII n., Wass., n. a. O. S.643. Auch in dom hellenischen Orient finden wir die Sitte, wiowir nus einer Stelle in Chrysostomus's Rom, in Kalendas n. 2, Opp.J, 2. 855 s. ed. Paris. , alt. ersehen (vop.Zouatv, cC rv vop.vCa'tOU EVOÇ tO'JtOU4OVC XcuppDc'J'n1 C dttttAcatcv, x1¶av &tOEVTŒ VOLOrCV &tV V2'J6V. - "AXÀwç k XŒ TiavoCnç av eti1 a7r rîj p.CŒC 4flLpŒc5 cCyvcvro, xaL vo itvtoç'roto zpoa8oxvtœurot).

et diem ipsum cotit et [in co] auguria aspicit «et arma incampo ostendil] Zn ,,et diem ipsum colit" . vgl. die Steflen: ut— diein dominicum non cola t. et dicat, se diem Jovis e oie re",

C. P. Caopari: Romilia de sacrilegiis.. 3

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34 Eine pseudoaug. Homilia de sàcrilegiis.

Martin von Bracara, De con'. rustt." n. 9, sowie aucli ,,Kalendasjanuarias secundn,n paganorum causam Ilonorare" und: ,,ICalen-das januarias lucre paganorum hou orat", Posait. Egberti e. VIII§ 4 und Posait. Pseudo-Theod. e, XII § 4, Wass. a. n. O. S. 240und 598. Zn [in ce] auguria aspicit" (Dinge anblickt, betrach-tet, um ihnen Vorzeichen su entnehmen) vgl. die Steilen:

.,Iano etiam celebri de mense litaturAuspiciis", Prudent. ctr. Symm. I, 237,

;,Sunt qui caiendis januariis auguria observant", der psoudoang.Serra. 129 n.' 3 und: ,,Observasti Kalendas Januarias ritu page-forum -, ut supra tectum domus tue sederes ense tuo circum-signatus, ut ibi videres et intelligeres, quod tibi in sequenti annofuturum esset, vol in bivio sedisti supra taurinam cutem, ut et ibifuturs tibi intelligeres, vel si panes prmdieta nocte coquere fecistitue notaire , ut, si bene elevarentur et spissi et alti fierent, mdcprosperitatem tuze vitae eo onno pnevideres?" Burch. Deor. X,16 und Con'. bureb. e. LIII a. Grimm und Wass., n. d. ob. S. 33n. 00, Endlieh su: ,,arma in campe ostendit", sich (an den I{a-Jenden des Januar) 6ffentlich auf dam Felde mit Waffen zeigt, vgl.den Anfang der eben angef. St. und vielleicht auch die Stelle:,,observavit die,n, qui hesterna die non processit ad ecciesiam,sed processit ad campum" im Serm. pseudoambros. VII. Doehist hier wohi vom Ziehen auj dis FeId zona Zweck heiduiseherLustbarkeiten die Rode.

et tee lum et eesuuium et alias miserias uel lusa. que in ipsodie insipicn tes soient faeercJ Die ursprflngllch rômisch-italischeund spiiter romanische, sowie aueh germanisehe Sitte sich au donKalenden des. Januar in Hirsche, Kitiber und ithuliehe Thiere nus-zukleidèn und in soicher Vermummung umherzuziehen oder 50 nus-gekleidete Personen anzuftiliren, oder ,,'eervulum et vetulam fac or e,in cervulo aut vetuja vade re, ambulare, cum cervulo 'aut vetulan m b u lare, cervuos aut vetulas duc e r e in Kalendis Januariis"ivird hutufig in Predigten und anderen christiichen Schriften be-ktimpft, in Sonderheit natiirlieh in don Sermones do KalendisJanuariis" (s. Maximus von Turins ibm. 16, Petrus Chrysologus'sSerm. 155 fin., die pseudoaug. Sermm. 129 n. 2, 130 n. 1 und 3iind 265 u. 5, Elig. a. d. n. 00., die »Dicta" des Pirin. n. 22;aueh Pacianus von Barcelonas von Hieron. ,.De vins iiiustr." c.106 erwiihnte kieine Schrift ,,Cervus" gehflrt vielleicht bicher), vonSynoden verpônt (s. Synod. Autissidor. vom Jabre 585 Can. 1)und iii den Buosordnungeu mit Poenitenzen belegt (s. dus Posait.Valiceil. J n. 88 und II n. 62, Roman, n. 36, Cummeani n. 9,Merseb. a. C. XXXII, Paris. C. XXVI, Floniac. C. XXXI, Sangali.§ 16, XXXV Capitull; C. XVIII und Pseudo-Theod. C. XII § 19,Sehmitz, n. a. 0. S. 311, 379, 479 und 633 und' Wass., a. a. 0.S. 395, 414, 424, 428, 517 und 597). - Bei den. 'Vïorten ,,aliasmiseriae et lusa, qu2 in . ipso die insipientes soient facere" kanuman denkeu au Verideidung von Mânuern in Weiber und Weibern

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Sachuiehe Anrnerkungen. 35

Miinner (,,Iam vero illud quels et quam turpe est, quod, viii nati,tunicis muliebribus vestiuntur et turpissima demum demutatioriepueilaribus figuris virile robur effeminant, non erubescentes tunicismuliebribus inserere militares lacertos; barbatas fades proeferuntet videri feminœ volunt" ,,Quid enim est tam demens quam vin-lem sexum in forruam mulieris turpi habitu commutare?" die pseu-doaug. Sermm. 129 B. 2 fin. und 130 B . I und: OPiCcv1rzC p.9b1vacv&pa 7UV XEC&V VOÀ)jV £V&XSC%ŒC )CŒ yuvŒtv.a -Co -, ,, cvSp&v4p.d&ov, der Can. 62 des Cour. quinisextum, Coieti a. a. 0., sowiean Verkieidung in heidnisehe Gôtter (s. in Bezug auf disse diemerkwprdige Stelle in der einem l3ischof Severian [Sevenian vonGabala?J beigeiegten ,,Homilia de pythonibus et maleficis", MaiSpin]. Rom. T. X p. 222 s.: ,,Ecce véniunt dies, ecce Kalendœveniunt, et tota doemonum pompa procodit, idoiorum tota produ-citur officine, et saerilegio vetusto amui novitas consecratur. Figu-rant Saturnum, faciunt Joveni, formant flerculem, exponunt cure.venantibus suis Dianam, circumducnnt Vulcanum verbis hanelzui-te,n turpitudines suas et plura, quorum, quia portenta saut,no,nina sent tacenda; quorum deformitates quia natura non habet,creatura nescit, fingere ars laborat. Praeterea vestiuntur hommesin pecudes, et in femmnas vires vertunt, honestatem rident, violantjudicia, censurain publicam rident, inludunt, soeculo teste, et dicunt,se, facientes iota, jocari. Non sunt joca, sed sunt crimina. Inidola transfiguratur homo. Et, si ire ad idoia crirnen est, esseidolum quid videtur? - Nanique tali,,m deorûm fanes ut perM-grani $ssint, carbo deficit; et ut eorum habitus pleno cumuleturhonore, palene, pelles,. panni. stereora toto soeculo perjuiruntur, et,quidquid est confusionis humauae, in eoru,n facio collocatur).Auch an strenoe", iNeujahrsgesehenke (Diabolicas etiain strenaset. ah allis accipiunt, et ipsi alus trident, Multi pneterea strenaset ipsi offere et ab alus accipere soient", die pseudoaug. Sermm.129 n. 3 und 130 n. 3) und an Aufzflge und Gelage utiter Ah-singung unzuchtiger Gesuinge und unter unzulchtigen Tuinzen undGebirden Biset sich bei den angeftihrten Worten denken. - Uebcrdie Forin ,,feclum" s. unt. die Abhandl. Abschn. III.

qui in mense fehruario hibernum credit expellere] Vgl. wasGrimm ither die, auf mythologisebem Rintengrund ruhende auna-bildiiehe Darstellung des Kampfes zwischen Winter und Sommer,den Sieg des letzteren in diesem Kampfe und die Verkiïndigungdisses Sieges in deutschen Landen in dore wo die sineJnhreszeit in die andere iubergebt, in der Deutsch. Mythol. S. 637if ausgeffihrt bat und hier insbesondere die Stelle: Nach beendig-tem kampf, wenn der Winter in der flucht ist, wird au einigenOrten gesungen:

se treiben wir den Winter aus,durch unsere . stadt zum thon hinaus,

hin und vieder die gauze handiung zusammeugedraugt in daogeschrei:

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88 Eiijeî psendôaug. ilomiia de sacrilegiis.

Sommer rein, Winter salis!" (s. 639)..Die Worte in mense februario" veriangen, wenn auch nieht,

dose unserer Homilie einem Laude angehôrt, wo der Friihiing oderder Sommer schou 1m Februar eintrat, 50 dnch, dase die Schrift,auf die der Satz: ,,qui in mense februario hibernum credit expel-lere" zuriickgeht, einem solchen Lande angehiirt bat (das Weiteremit, in der Abhaudl.. Abscbn. IV und VI). Ein solehes Land warz. B. Spanien. S. die Aeusserung Martin von Bracara's in dessenTractat ,;De Pascha": Ex quinto Idus Febr. ueris estin eh oati o", F]orez, Esp. sagr. T. XV p. 415.

qui in ipso (d. e. in eodem") mense (nm1ich dem Febrnar)dits spurcos ostendit] Ygl. den ,,Jndicuius superstitionum et pa-ganiarum" III. ,De spurcalibus in Fe bru ario". An derStelle, ivo spurcalia" auserdem noch vorkornmt'. .,Cui (lethiferoRome draedni) in clandestine cryptm speimo, qui, viruleiitis faubi-bus et pestifero spirites anhelitu mthera corrumpens, miserum po-pulum atrociter vexabat, paganornm decepta gentilitas fanaticalustrationis spur e nus t.hurificabat" in Aldhelms (t 709) SchriftDe laudibus virginitatis" e. 25, bexeichnet due \Vort. wie ,,thnri-

ficabat", Gôtzenopfer brachte (eig Weihraueh opferte), zeigt, ,,s acri-fi cia spurcalia", und sind diese S eh w ei n e opfer. FIIr das Letzterespricht Z we'I e ri e i. Ers te us die Bezeiclihung der ,,spurcalua" aisReinigunga- oder Siihnopfer (fanatiem lus t rat ion i s spurcalia"),indem die Ltiuterungs- und Sflhnopfer bei den Rô,nern vorzfigiiehin Schweinen bestanden (s. Preller, Ram. Mythoi, S. 355 Textund Anm. 1, S. 371 und S. 406 Test und Anm. 3), und zwei-t e n s des Wort ,,s pur e alla" selbst, insoferndasseihe auf due,,animal s pur cum, das Se h w e in, fiihrt, und zwar um se mehr,ais ,,sp urcus" au ,,po re us" ankiingt und. (nach Georges) viel-Ieicht seibst mit diesem Worte verwandt ist. . Da ,,spurcaiia" beiAldhelm von .,sacrificia spurealia", Sehweine.opfern xii verstehenJet, se kaftnte man es auch im ,,Jndiculus" von ihuen verstehenwolien. Indessen ht es doch riithiieher, es hier vom Spurcaiien-fest (testa spurcail n) zu verste]ien.liiefiur sprieht die Ana-logie dot vieien rômischen Festnamen (Vulcanalia, Neptunalia, Ves-taiia U. S. W. U. S. w.), sowie auch die ,diess s p u r ci" an unse-ter Stelle. -Des Spurcalienfent war kein r ô mis C h es, soudera cmgermani s eh e s. Von einem ira Februar kefeier ten s'ômischenFaste dieses Namens findet skh keine Spur, und weder die heid-nisch-rômische Latinitoet, noch die christlich-rômisdhe der ersteu,sache Jahrhuuderte nach Christus kennt, meines \Vissens, auch nurdie Warter ,,spurcalis" und spurealia". Disses tritt zuerst gegenEnde des siebenten oder 1m Anfang des achteii Jahrhunderts aufangelsitchsischem und dame gegen die Mitte des lMxteren auf friin-kisehom Boden auf, dort bei Aldhelm, hier 1m ,,Indicnlus", derwohl Bonifatius, also ebenfalls eineb Angeisachsen, zum Verfasserbat. Aldhelm bat es vix ac ne vis quidem" ans den wahrschein-lieh in der ersten Hifte des f(Ïnften .Jahrhunderts in Rom eut-staudenen ,,Acta sancti Silvestri", dance et des Stoff des e. 25semer Schrift ,,De laudibus virginitatis" entlehnt bat. Zum Wenig-

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Sachuiche Anmerkungeh. 37

sten ist es in unsereh jetzigen Acten, einer -spOEteren Bearbeitungder ursprtinglichen, da, wo es stehen musste, in der Erziihlung vondem von Pabst Siivestr iii semer 1i6i,le auf ewig eingeschlosseneuDracben su Rom nicht zu finden (s. Surius, De probatis sanc-torum vitis", Colon. 1618 Vol. IV, Nov. et Dec. p. 368 se , insbes.p. 369 n. VII und VIII). Es muas daher Lei ibm auf don Namendes ira gefeierten germanisohen Festes zurtickgehen, unddisses l'est ihm daber bekaunt gewesen sein. Man braucht ,,spur-enlia" nieht nothwen(Iig auf ein germanisehes Wort zuritekzufulirenund ais eine nacli Analogie der r6misclien Fesinarnen auf ,,alia"gesehehene Latinisirung disses \Vortes aufzufassen. Die christ-lichen Kleriker, von dansa sich der Name herschreibt. kônnen ibndirect ans dein lateiniechen ,,Spurcus" uach Analogie dieser Nainen,die ihnen nicht uni,ekannt waren (mur) denke an die ,,Vuieanaliain Pirinins Dicta" n. 22 und an die ,,Neptunalia" in unsererilomilie), gebildet haben. Dafiir, dass aie dies wirklich gethan,lâsst sieh der Umstand anfûhren, dues die Festtage nach nosererJiomilie ,,dies spurciU hiessen. Was aie darauf fithrte, dent Fcstden Narrer? ,,spurcaiia" zu geben und die Festtage ais ,,diesspurci" zu bezeichnen, war sin D obbeites. Einm ai war esibre Auffassung des heidniSchen Gôtzendienstes und der mit ibmzusammenhiLagenden i3riiuche ais sp urcitiao" flberhaupt (s. dieSteilen Decrevimus, ut..— dnnsquisque episcoplis soilicitudi-nem adhibeat• -, ut populus Dei paganisa non taciat, sed ut 0m-nus s pu roi ti as gentilitatis abiciat et respuat, sive sacrificia mor-

tùoruin, sive sortilegos vel divines, sive fliacteria et auguria, civeincautationes, cive hostias immolatitias, quas stulli hommes juxtaecciesias ritu pagano fuciunt, sub nomine sanctorum martyrum-vs1 confessorum, -, sive illos sacrilegos igues, quos nied fyrvocant, sive omnes qumcumque sont, paganorum observationesprohiheant", ,,Karolomanni prineipis cn pitulare" a. 742 c. 5. PerzMon.. Germ. Leges 1, 17 und: ,,Statuirnus, ut - unusquisqueepiscopus - investigare et prohihere paganas observat.iones divi-nosque vol sortilegos, aut auguria, phylacteria, ineautationes volomnes s p tire i t jas gentilium studeat", ,,Capitularo Caroli Hagni"a. 769-71 c. 6, Perz a. & O. p. 34— 36, und vgi. auch noch dieWoi-te .,, Ut nuilus Christianorum paganas superstitieuse intendat,sed gent-ilium in quinamen ta ornais, omniinodo contemnat", ,,EgbettiEboracensis archiepiscopi excerptiones e dictis et canonibus sanc-torum patruin CXLVIII", Mig. Patrol. lat. T. 89 col. 398). So-dan n aber und vornehmiich wurden aie dadurch ouf den Naunen,,spurcalia" geffthrt, dose dus Fest, wie . ans der Stelle Lei Ald-helni su schiiessen ist, mit Opfern bestehend in ,,animaiia spu rea",in ,,p o roi" gefeiert wurde. Der . Naine soUte dus l'est aisSe h in u t z fest bezeiebnen. Ans der Zeit des Jabres, in der esgefeiert wurde, scheint zu folgen, dose es dus l'est der LObersteigenden, siegenden Sonne und des zunehmenden, wachsendenLichtes sein soute. Bekanuthich bekain der Monat Februar vonibm in Niederdeutschland, Belgion und Holland des Namen Spor-kel, Sporkoima€nd.

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38 Eine psendoaug. Hornilia de sacrilegiis.

et qui brumas colet] ,.brumœ" ans ,,brevmrn" und dies ans,,breviesime" contrahirt, se. ,.dies" sind die kiirzesten Tage haJabre, die Tage des Wintersclstitiums. Die Feier der ,,hrums3"die ,,brumaiia" verbietet der Cas. 62 des Coneiiiu,n quinisextum(692): Tac oxrw Xsypp.vaç xaXav3aç 'n ra Xcy5cva 6ta (vota)

TiXŒt Maki 11svapou p.dXa - ix tqç tc3v ittctc5'jircÀvrsCaç itaptptftiva ouX6p.cfta, Coieti, n. n. O. T. VIT col. 1376,der Cnn. 9 des 743 tinter Pabst. Zachalias in Rom abgehalienenConciis:,,Ut nulles Kaiendas Januarias et bruma colore pr-'sumpserit", ebds. T. VIII col. 286, und das ,,Capituiare Longobardi-cum" rom Jahre 786 o. 3: De pravos ilios hommes, qui bru-mations (se. dies) colunt (Perz, Mon. Germ. Leges J, 51 bathier ,,hrunaticos"). Diesen Steilen zufoige wurden aise die,,brurnrc" noch am ScHuss des siebenten .)ahrhunderts im Orientund ii» acbten zu Rom und in Italien flberhaupt von Christen go-feiert.

C. VI.

§ 18. qui malifieus aut venenarius est] ,,Malifiei" oder male-foi" ist der vuigtire Naine fUr ,,magi". Zauberer, Ilexenineister.Sie crhielten denselben ais SoIcIie der.eu Thun iïberhaupt bàse\var und dazu nach dam aligerneinen Giaubec méist darin bestand,dass sic durch ihre Zaubergesiinge und Zauberkûnste den Men-adieu IJdses zufUgten und iiberhaupt Schaden anrichteten (s.Hieron. z. Dan. 2, 2: ,,Consuetudo - et sermo communis magespro In ai efici s aecipit" und Isidor Etymoil. L. VIII o. IX n. 9:,,Magi saut, qui vugo maiefici ob facinorum magnitudmnem nun-cupantur. 1h et elententa concutiunt. turbant mentes hominumac sine ullo veneni haustu, violentia tantum carminis interimunt").- Die ,j venenari" oder ,,venefici" werden aueh sonst neben den,,magi" oder ,,malefici" und den maieficia" derselben erwiihnt (s.Apuiej. ,,De mag.: ut - me magum et veneuleuin olamitaret",Opp. 1, 319 cd. Alteb. 1778, Tertuil, de pud. e 5: ,,sciant hodievenenarii, sciunt magi", ,,De malefleos, us, 15, venefleos, us je" etc.,

Si quis maleficio suo aliquem perdiderit - Si quis per ambrent,pro amore veneflens ait, fuerit et nominent perdiderit", Poenit.Cummean. o. VII Uebersehrift und § 1 und 2, Poenit. Remensemd. IX, Poenit. XXXV Capiit. md. C. XVI und C. XVI Ueber-schrift und § I und Poenit. Pseudo-Theod. C. XII § 9 und 10,Wass., n. d. n. O S. 480, 498, 505, 516 und 596). Dem ,,vene-ficium" im Poenit. Vaiicell. I n. 84 (Si quis per Yen e fi e iu maliquem perdiderit), wird jet Poenit. Vaiiceil. 11 n. 56 (Si qnismal efi di o sue aliqnem perdiderit) und im Poenit. Casin. n. 68(Si quis pro male fi ci o eue aliquem perdiderit) geradezu ,,m al e-fi ci u m" substituirt (Schrnitz, n. a, O. S. 307, 378 und 413). DerGrund dieser Nebeneinnnderstcliung und Substitution ist, dass die

- » magi" und .,malefici sich in Sonder-boit mit de y Bereitung vonZaubertriinken, die ais eine Art Gift wirkten, oder von denen

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Sachuiche Aiimerkungen. 39

angenommen vurdte, àass aie dies thaten, und. zum Theil auch mitcigentiicher Giftmischerei beschiiftigten.

qui per male ficia mulieribus facit, ut non concipiant ont con-ceptos infantes foras egiciant] Wie an uoserer Steflo diejenigen,welàlie den Frauen behiiflicli sind, die Conception zu verhindernoder den Emhryo abzutrciben, neben und mach den ,,venenarii"genannt werden, so ist im Poenit. Cummean. C. VII § 1, im Poenit.XXXV Capitt. C. XVJ § 1 und 1m Poenit. Pseudo-Theod. § 10,Wape. a. a. O. S. 481, 576. und 517, die Rede davon, dose dieim Vorangehenden genannten ,,venefici" ,.decipiunt partus rnulieris"(si, si notera per hoc - veneficus, veneficio suo - mulieris par-tum rjuisque deceperit). Dos Abtreibeu des Embryo geschah mit-telet veneficium - or wurde durch ah Gift auf ihn wirkeudeMittel geti$dtet -, und war due specicile Art' desselben, undauch dos Unfruchtbarmachen durch soiclie Mittel ward. ale ,,vene-ficium" betiachtet, indem dasselbe ftkr einen uni alleu den Kindern,die sonat vûrden geboren worden sein, begangenen Mord. ange-sehen wurde (s. Su,, 'vie:,, Si qum mulier herbas, ne concipiat,biherit, qnantoscumque concipere vol parere debuerat, tantoruinhomicidiorum rea erit". dus Poenit. ValiceIl. li n. 57, Schmitz, a.a. O. S. 379 und: , Quantoscumque fihi6s parere potuerant, hantahomicidia fecisse non dubitant.", Burchard von 'Wtïrzburgs Hom.XX, Eckhart, a. a. O. p. 842). Solche ,,venefici" und ..veneficœ"boisson im Poenit. Rom. ,,herbarii" und ,,herbarise" (,,Herbariusvir sut mulier. interfectores infantuin", Schmitz, n. a. O. S. 487),weil sic Kriiuter, sus soichen bereitete Triinke (.,veneuats, sacri-legie potiones", Burchard von Wflrzburgs Hom. XXV und. XX,Eckhart, n. n. O. p. 844 und 842) anwendeten, zum Theil Nvohlnachdern sic. Zauberspriicho Liber sie gesprochen oder Zauberliederüber sie gesungen (s. Stellen, wie :,,Tncantare herbus ad male-ficia", 'Martin von liracara, ,,De corr. rustt." n. 16). Dais sichdie ,.herbarii" und ,,herbarim" iibrigens aucLi umgekehrt doraitbescbiiftigten, durch zum Theil mittelst Zauberspriichen und Zen-berliederu geweibte Kriiuter und Krttutertranke Krankheit.en zuheilen, und auoh hievon ihren Namen fuhrten, erhellt nus der St:,,utinam ipsain sanitatem corporum vol de simplici medicorumarte conquirerent!Sed dicunt Bibi: - iliam erbariam consola-mus a , Bureb. y . Wtirzb.'s Hom. XXV, Eckh. a. a. O

§ 19. Quicuinquc .valomoniacas scripturas facit] Man kanudiese Worte erklilron: Wer tihuliche, allerlei, Zauberformelu undBescbwôrungen von Diimonen enthalteude Z aub o rbii clic r vo rfas s t,wie die dom Kbnig Salerne beigelegten (s. .Jos. Autiqq. VIII, 2, 5:

covtuEd1isve:, ak ap'ycptta ta vJ.ta, xa tporcuç«cxt.Çcsni' XatLXEV, 0k dV8Cp.S"2 t& &a4Lc'V% (.Ç Ltj'/4t izav-c)O'ctv dxnficouc. - oXou3vd; mcp.vpivoç [0' EXsapoç] xaLtç d7w6&ç, &c ov&-qxsv dxstvoç,tsX&yuv [in der GegeuwartVespasians, semer Sôhne und Anderor]), ,,Origones in Matthœumcommentariorum series" n. 110 [z. Matth. 26, 63 f]:Hoc et sialiquando a nostris tale aliquid fiat, simile fit ci, quod s Salbmonescriptis adjurationibut soient dmnones adjurari.Sed ipsi, qui

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40 Bine pseudoaug. Hérnilia de saurilegiis.

utuntur adjurationibus luis, aliqnoties nec idoneis constitutis librisutuntur: quibusdam aïitem et de Hebrseo acceptis adjurant demonia",Opp. T. 111 p. 910 ed. Delar., und Nicetad Choniates, Annales Lib.IV o. 7: £dXc, [Aaron lsaacius, der lateinischer Jnterpret belKaiser Manuel Comnenus war] '3è xa Cov cXo vtcotwv; Fabr. Cod. peeudepigr. V. T. p. 1032 as.). Seiche Scliriftenwaren ,,Salomonis Testamentum", herausgegeben von Fleck in derSobrift 1 Wissenschattliclie Reise durch Deutschland, Italien u. B.w. III, S. 113-140, ,,C]avis" oder ,,Clavicula Salomonis", Ilygro-mantia ad filium Roboam" und Anderes (Fahr. a. â. a. 0. p. 1046if.). l3esser versteht 'flan jedoeh ,,scripturae salomoniacae" vonden fluber- und l3eschwârnngsformeln, die noter Salomos Namencursirten, oder auch - von Zauber- und Beschwôrungsformein, diediesen iihnlich waren und darum ihren Namen ftihrten (vgl. denGebrauch von scriptur" von Auf- oder Jnscbriften). 'Viderjene und far diese Erkiiirung spricht das F'olgende, und dass esnur selir Wenige gab, die Zauberbikcher verfassen konnten.

qui caracteria in caria sive in bergamena, siuc in laminasaereas, ferreas, piumbeas ut'l in quacum que c/zrislurn uci scribihominibus uel anima libus ad collum atigat] Vgl. ausser den » Kir-cheninet. Anecd," S. 173 Anrnm. 2 und 3 angef. Stt. noch die Stt.:,,fllacteria etiam diabohca vel erbas vel farine (1. sucino, .succi-num" And.) suis val sibi inpendere", Poenit. Egberti C. VIII § 4,Wass. u. a. 0. S. 239 f., ,,NulIus cd colla hominis vel onjuslibetanimalis ligamina dependere presumat, etiamsi a clericis fiant, et sidicatur, qnod res sancta sit et lectiones divines contineat, quia nonest in eis remedium Christi. sed venonum diaboli", die Pred. desEligius a. d. t. 00., und: 1 oiferamus ahquos characteres, fliquasprecationes appendanius ad collum" (des kranlcen Kindes). Burch.y. Wiirzb.'s Iloiniliar., Hem. XXIV, Eckhart, a. a. 0. p. 844.

§ 20, Quicum que propter fugitivos pciatia o ligua scrihit etsub ustia iactat uci per molina uci I)cr basil cas ipsa petatia 1)0-nere presumil] Die dunkeln Worte handeli, von einer rnagisch-aberglilubischen Weise, auf die man gefluichtcte Sklaveh odcr au-dere Fliiclitlinge wieder in seine Macht su bekommen. suchte.\Vie solcixe Flachtlinge, audite man auch Diehe auf magisch-ahergliiubische Weiss su entdecken. S. die Stelle in dem pseudo-aug. Serm. 279 n. 4 ,,Solet etiain diabolus in bac parte deciperenegligentes et tepidos christianos, ut, si aliquis furtum pertulerit,instiget de amicis suis , ille crudelissimus persecutor et dicat ei:Veni secreto cd ilium boum, et tibi excitaho persouain, qum tibidicat, quis est, qui tibi furatus est argeutuni eut pccnnism tuam;sed si cupis agnoscere. quanïo ad locuin ilium veine, noli te sig-nare". Die ,,petatia" (schedœ vel etiaru ehartm sen pergamenifragmenta", tin Cange s. y ,), von denen ai] unserer Stelie die Redeist, miissen ais mit Zauberformeln oder magischen Characteren be-schrieben gedaclit *erden.

§ 21, qui de anulo aurco uulnus circat] ,,circare" = circum-ire,xuxXsiicw.5 Qui - circat" let aise: \Ver mit einem klei-nen Goldring uni eine Wunde herumfiihrt, ihn uni herumfiihrt,

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Sachiiche Anlllerkullgen. - 41

eine Manipulation, durch die man Wunden heilen zu kônnenglaubte.

§ 22. Et qaricumque dernoniacos aiicunde suffornigarit] Vgl.die Stelle im pseudoaug. Serra. 279 n. 4:,,Dicit et alius (per-eceutor): ,,Ille (jener Zauberer) bene novit Lu mi gare; namcuicunique boa fecit, statim malins' habuit, omniB tentatio de domojuins diece.ssit".

qui per incantationes et ra.dices et pociones herbarurn ( ces[demoniacos] a demonibus liberari patent)] Betreffend die magichoAu-wendung von Wurzeln bei der Heilung von ,dmoniaci" S. 3es.Antiqq. VIII, 2. 5:1]papwv (& 'EcCpo) tatçta'3Sap.cviop.vau tv axrii)tov, £7cvt2 ura raçpa'((6L 'Zav, ?4v ibcac)p.6v, teirt datXxsvQpvop.vcr3v p.ux--r.jpuv r bip.6vtcv. Pociones berbarum" sind ans liriiutern bo-reitete Triinke. Wir haben wohl die ,,incantationes" und die ,,ra-dices et pociones herbarum" ais gleiehzeit-ig angewondet zu den-ken, indem mari unteriecitatioa von Zauberformelu die Wurzelnin der einen oder anderen Weise auf die Kranken applicirte undihnen die ans Erijuteru bereitéten Triinke zu trinken gfrb Nacliden se eben ans 3es. Antiqq. VIII, 2, 5 angefiïhrten Worten heisates: KL ita6»vo; cufr3; ta'J WJ%pU'ItOU, p.xr' dç ajrov tVakOttV.Çpxou, oXcp.3v; tap.vqpvaç, *z tiç dtQ3ç, Ç Juv&1YXsVXStvQÇ, dirtL'çov. Die Wurzeln und die Krtut.er waren wohl au-

gleieh sehon vorher bei ihrer Einsamnilung darch ,,incantationes"su magiscben Mittelu geweiht; VgL ob. S. 39.

qui - annolum et brachiales /èrreos in corpore suo portando(eos [dowoniacos] a demonibus liberari putant), eut in domo suaquecuin que de ferre, propter ut detnones timeant, ponunt -- etcloues ferreos sub iecto demoniaci figent et demonem (le hommeper hee male ficia credunt expellere] Diesen Worten zufolge wurdeaise dem Eisen die Kraft Demonen _zu vertreiben beigelegt, unddasselbe dabei in verechiedener Weise sur I3efreiung der ,,demo-niaci" von diesen ibren Ptagegeistern angewendet. Ahnlich go-brauchte man es auch sur Bewalirung des Viehs ver l3ezauberung(s. -oh. S. 25 f.).

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USer Cegenstand, Inhait, Eintheilung, Gang und brui, Éprache,

veIleu, Abfassungszeit yod Ahfassungsort der Homulie.

J. Ber Gegeiistaiid der JEomilie, die ,,sacrilegia".

Ais Gegenstand der Ramifie bezeiciinet die TJebersehri.ftderselbeiï die ,,sacriiegia". Saeriiegium" wird in denchristlichen Sehriften aus den beiden ietzten Jahrhundertendes kireffliehen Aitertliurns und ans dem fiûheren Mittelalterzunftehstmn dobbelter Bedentung gebraueht: 1. in der Bedeu-tung Di.ebstahi, Rub heiliger, den Kirchen angehôrigerDing, Kirchendiebstahi. Kirehenranb und 2. in der Bedeu-tung freveihafts si.ch Vergreifen am Heiligert, frevelhafteBehaudJung, Sehàiidung, Entweihung, Krankung desselbendureh Ansiibûng von Gôtzendienst, von gotzendienerisehen

t Randiungen, sowie aueh durci Beobaclitung heidnisch-aberginbiseher Si.tten und Briuche, in Sonderheit heidnischerAugurien. Sowohi von den licHen ais auch vn Christen

- ivirci ,,sacrllegium" in diesem Sinne irdici, von Jenennach christiicher Betrachtung ihres G-ôtterdieistes und ihrerMantik und Magie und ais ihuen von Hans ans eige±huimhch 1,

S. zuvtrderst Àusdracke, wie: ,sac ri1egae ipaganoruin con- -suetudines" in den pseucloaug. Serrnm. 130 n. 2 und. 278 n. 1 und:sacriiega verba pagan-orum" in dom pseudoaiig. Serin. 265

n. 4. Iferner: In unserer Ilornilie vird niait nur unablilssig, dascine Mal nacli dem anderen ausgesprochen, dass, vver clisses oderjenes .,sacrilegium" begehe, kein Christ, soudera ein Heiclesci, sondera auch einmal, in C. VIL § 22 (isti non christiani, setisagrilici sunt), ,,christianus" und ,,sacrilegns" in derseBenWeise ehrnnder entgegeiugesetzt, wie sonst tiberali ,,christianus"und .çp ag ail us" oder gen ti li s". sa dass ,,sacrjlegus" gewisser-maassen ais = ,.pagarnis" erseheint. DaratiiE dass ,,,sacrilegiurn"etivas don licHen Eigenthwnliehes ist, fiihren endljch auchsoiche

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Der Gegeiistand dey Ramille, die ,.saeri]egia". 43

von Christen hald ais durch Rùckihll zum Heidenthum zuwege-gehraeht und denselben involvirend 1 , ljald ais Ue}erbleibsel -nus ïhrem fritheren Heid.enthum 2 , wie es de»» auch baid Joncs,hald (in don ineisten Fii]Jen) Dieses war. Ais dits I{eiligeivird da, wo .,saerilegium von Roide» pradicirt wird, an de»m'spranghchen., reinen G-ottesglauben und G-ottesdiens€ desMensehengesehieclits zu denken sein, da, wo dassel.be vonChristen ausgesagt wird, an don heiligen Christenglauben, dieheiige Taufe und don bei ihr durci G-lanljensbekeuntniss undAbrenuiitiation mit Soft gescilossenen heiigen Bund, Fur dasLetztère sprechen die Worte: Et isis omnibus (den in dentVoraigehenden erwâlrnten Sacriiegien) quicumque acquieverit,sacra-mentum baptisini violavit" bu pseudoaug. Serm.279 n. 5, sowie auch wohi die S belle». an detien es heisst, dassman durch dieses oder jenes Saeriiegi.um Oder diese Oder jeneSacrilegien don G-laubeu oder die Truffe verscherze (s. C. II§ 2 und 3 in nnserei' Romihe und die oh. S. 18 n. Stellen. -Was die Bedeutung Kirchenciebstahi. F.irchewaub betri,welche die urspr'inglïche ist (.,sacrilegiuin" von ..sacra" und.,,iegere" das stttckweise Wegnehmen. Auflesen von Dingen,

Stellen. an velchen .,saorilegus" unci pag-anus" sa ong und unmittel-bar mit einander verbunden worden, dass mail deutlieh fithit, &asssis euuiuder salir naho stehen Mer vielinehr mit einander svnonymsind. S. z. B. die beiden Stellen: ,,Nullus sibi prcantatores adhi-beat. quia, quicuniqii.e fecerit, bac maluin. stntùn peribit (1. perdit-)baptisini sacramentum et continua sacrilegus et paganus effi-cit.ur." der pseudoaug. Serin. 278 n. 1. und: Si quis ece]esi Deiper iniquam intentionem violator extiterit, abhominatais sit ah ornniecclesia DoL ajout sacrilegus et p aganus", das Poenit. Valiceli.U n. 54 (Sel mitz, n. a. 0. S. 878). Das sacrilegium ist don ETeiden,sa xii sagen. natiiriich und wesenha-ft es ist sellier Natur imch, esist .speciflsch heidnisch.

2 S. die oh. S. 17 n. Stellen.S. St,ellen. wic: ,.ista consuetudo halandi (auto hasilicas sanctorum)de paganorum observatione renouait" don pseudoaug. Sen». 265 n. 4,,,lieet eredam, quod illa infelix consuetudo (sieh a-n don Kalendendes Jajinar in Hirsebe und Kidher au verkleiden) de paganorumprofana observatione remansit", ebds. n. 5. nnd:.,ista infelix cousue-trnlo (sieh ain Johamnsfest. in Quellen. s(ehenden Wassen,, Pliissenmir Nachtzeit oder am frtthen Morgen au baden) adhne de pagano-mm observatione rema.nsit," der psendoaug. Serin. 217 n. 4.

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441Eine psendoaug. Homilia de saorilegiis.

die Pempein oder Rirchen angehôren), se s. z. B. rias Poeujt.Valiceil. II n. 44, wo es heisst: ,,De sacrilegio. Sacrilegium.dicitur sacraram renun lesio, id est direptic, videicet libro-rum et ec1esiœ ornainentoruni seiicet paffiorum ; vestimen-toriim, calicis sive omnium ecclesiarum substantiarum" (eineformliche Deftnition von .,sacrilegium" in dieser Bedeutung,Schmitz, a. a. O. S. 3741 Die zweite Bedeutung anhelan-gend, die dnrch Erwei.terung imci Veraligemeinerung deyersten entstanden ist, se sl die Ueberschrift flhei n. 34-44des Poenit. Rom.':De saerilegio", Sehmitz, na. O. 5•4793,und SteUw'en, ie se ipsos per sacriiegium proecipitant ininfernum", der pseudoaug. Se.rm. 278 u. 5, Si quis saci-legium fecerit, id est aruspices vocant, aut per auguria Go-

limt ah-e per aves sut quocumue malo ingenioaugariaverit",rias Poenit. Valicell. I n. 86. Sch,nitz, a. n. O. S. 3 10 ,,nisi -tale sacrilegiunt (rias TJnterlassen aller Arbeit am lies Jovis)emendaverint", der pseucioaug. Serm. 2135 n. 55; !in illissacnlegus, que ibi (bei rien heiligen Biiunlen und clou. heiri-nisehen AlUtren) facta fuerint - 1ric}?S erit", der pw].o-nig. Serm. 278 ri. 5: .,non expavescujlt sacrilegia tant ne-

An die Bedeutiiiig .,Kircheniliebstahl' schliesst. sich die spiitere mittel-alterliche ,,Geldstrafe. mnlcta" far denseihen an. S. du Cange s. y.

2 Diese ml. handein von don Poe,rtenzen far Vergehen begangendure], Beobachtung heidnisch-aberglftnhiselier l3rilnehe und Ànsûhunggât-zendieneriseber Hancliungen.Hier steb.t der Sing. von der Ausulung gôtzendieneriseher Haid-Illngen und der Beobachtinig heidniseli-abergliiubiseher Sitten undBranche ganz in Ailgeineinen, in abstracto.Vgl. Poenit,. Rein. n. 34. Sehmitz, a. n. O. S. 479.An der ersten Stol]e *ircl der Sing. von saerflegisehem Thun in ab-stracto gehraiielst-, ait zweiten von der Beobaobtung einer Klassèvon ]ieidiiiseh-aberglnnliisehen Gebrituehen, den Aiigur.ien, in Ail-gerneinen. an der drit-ten von der Beobadhtang chier einzeh,en heia-nisehon Sitte. - Sulp. 3ev. hrancht in der Hist. inter. I. 1.9 (cnn

populuin - saerilegio deditum deprehendisset [Moses]), I, 43(exprobratoque ci [Ahabi sacrilegio) und I, 50 (ut sacrilegii poenasdissolverent [die tsraelitenj) voit des Heiligen durcîtGhtzendienst. und Boatius. ,,De consol. philos." I pros. 4 (sacrilegiime conscient tain polluisse mentiti sont) voit desseihendurch J\I.agie.

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Der Gegenstand der Homilie, die ,,saeriegia".45

fanda connnitbere", der pseudoaug. Serin. 279 n. 4, ;,(audivirnusxnulta saori.iegia in populo fleri" und ,,cjuicumque ista sacri-legia prpetrare prswnpsent", Childeberti regis constitutio"(am 554: Pertz, Monum. Germ. Leges L 1)1. Ans dey zwei-ten Bedeutung von ,,sacrlleg.iuin" ist sodann eine sich éngan sic ansehiiessende dritte hervorgegangen, in der gewôhn-lich der Plur. des Wortes vorkomint. Dieser bezeichnet njn-lich nicht selten die gôtzèndien erisclien. Randiungen und dieheidnich-aberglâubisehen Sitten und Bruche se1ber aissolehe, durci deren Ausûbung und Beobachtung das ileiligefrevelliaft geschikudet, entweiht, gekritnkt wird. So an denbeiden Stdllen: quando supradicta munis, sacrilegia - con-temnere - coeperitis" und: ,,quia vos videt (diabolos)sacrilegia, per quia vos decipiebat, eonemnere", der pseudo-aug. Serra. 278 n. 2. In n. 1. hdisst es: .,nostis - me -supplicasse -, ut illas sa.crilegas paganorum consuetudinesobservait minime deberetis", und am Schiusse des Serin., n.6 fin.. heisst es: ..eredimus de Domhi misericordia, quiavobi.s agere, quac saneta surit, inspirare dignabitur, ut Mig.faisch n et") nunquam vobis nec in auguriis, nec in alus, quaesupra dictae sunt, sacrilegis observationibus vel divinationi-bus diaboli possit nequitia subrepere". Ferner an der Stéllef,,ubi se in (ah?) antedictis scri1egiis abstinuerunt", ebds.Kurz nacbher heisst es: iterum revertautur ad observationesauguriorum". So endlieh an der Stelle: quamdiu iJia saori-legia non reiquerit", ebds. n. 4. Kurz vorlier heisst :es:,,sacrilegas observationes fideliter relinquentes" 2• Was das

1 An der erst,en Stelie stelit der Plur. von de y rnehrmaligen Austibungeiner einzelnen gôtzendiencrisehen Handlung, dam ,,vota reddere"bei dcii beiligen Bliumen und heidnischen Âltftren, an dan tibrigenvon der Beobachtung cuner Mebrheit von heidnisch.aberglaubischenBriLu e h en

I •\yjj j ivird ,,saerilegimn" aueh è gebrau.oht von frevelliafterKrtnkung der heiligen christiiehen Bruderliebe oder de y heuligencliristiiehen Brfiderschaft (Gcsammthcit der Brûder) dureh Schismaittid mit ihm verknûpft.e Gesinnung, Worte und Thaten. Se ins-besondere bel Augustin in dossen Schriften gegen die Donasten.S. z. B. aie Stelle: ,.pars - Donati et damnat, quos voluerit, et in

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46Ene pseudoang. Hornilia. (Te sacrilegiis.

,,sacrilegia"in der Ueherschrift über unsere Rede betrilft, sefragt es sieh, ob es w.ie an dei eben angef. Stt. in der Be-deutung gbtzendienerische Handiungen und. lxeidnisch-a.her-g1ubische Sitten and Brâuolie, oder te an derder oh. S. 44 f.ans ïiem pseudoang. Serm. 279 n. 4 angef. St. in der Beden-tung Austibung einer Mehrheit solciher Handilungen undBeobaclitung einer Melirbeit soicher Sitten und Brâuchesteht. Wir irren kaum, wenn wir uns fûr (las Let'ztere ent-scheiden. Demi der Gegenstanci der Rede sind nicht diegôtzenclienerischen Handlungen und die heidifisch-aberglaubi-schen Sitten iuxd Briuche an sich, sondern die Ansfibungjener und Beobaclitung dieser von Seiten von Christen.TJusere Rede bildet augenschein]ich eine Parallele ni demdie Tjeberschrift De sacrilegio" tragenclen Àbschintt fr6Poeiiit. Rom,, D. 34_441

IJ. Inhait, Einthdilung, Gang und Forni der. iloinilie.

Die Homiie schei:nt auf don ersten Anblick aller Ord-nung ni ermangein. Bei nllherer Betrachtung zeigt es si.chindèss, dans dies keines\veges der Fail ist.

Dieselbe fàllt augenscheinlioh zunftchst in vie r Absehuitte

ipsa damnations sacrilegia schlsinatis sut exaggerat, ut illis, quosvivos terra sorbuit, comparare 11011 dubibet". De irnit. cccl." C. XVn. 46, und vgl. Stellen. vie: ,,vos - n christiana unitate, quoe totoorbe diffanditur, sacrilego schisuxate separatos esse sancta et cairn-ni" scriptura convincit" und: ,,sed postquain il1i fiiriosam pertana-ciam usque ad dissensionem sacrilegam contra totmn orbem clin-stianunl contentione obstinatissirna perduxerant", ebds. G. XX n. 55und C. XXV n. 78. Dass Ivir an solehen Stelleri au Verletzung derheiligen chnistlichen Brudenliebe zu denk-en haben, zeigen clic Wort,e:scliisrnatioi - discissionibus iniquis n fraterna chantate dissiliunt",

Aug. ,De Me et Syrnb." G. X n. Qi. Endlich wird mcli ,.sacnilegiiini"von jeder schweren Krankung des heiligen Gesetzes Cottes gebrauehtso dans es unserem Frevel, Ruciilosigkcit. Gottlosigkeit entapriclit,Neben sacri!egia" in der Bedentung lxeiriniscli-abergliiubische Sittenund Brinche koîmut in achten Jahnlmnclert, ôfter oP ag alliaI" voneben cliesen Sitten und Brauchen von. Su iii) Gapitulare Carolo-manni n. 742 e. 5 (s. 01). S. 87). in Bonifatius's Ep. 49. Ad Zaoha-niani papaux' (Nam si istas paganias ibi paternitas vestra in Romanaorbe prohibienit) uncl in deux von der Synode zuLiftiis aufgestell-

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inhait., Bintheilung, Gang und. Perm der flomilie,47

von ungleicher Lange: I. eine ganz kurze Einleitung oderein gauz karzes Vor 'vort, C. I oder § 1; II. chien langenAbschnitt, worin ei.ne bunte Masse von heidnisch4iberglau-bisehen Briliehen aufgeftffirt, und die Beobaohttmg dersel-ben von Seiten von Christen aufs Schàrfste gerûgt odor viel-mehr verdainint wird, und den man naeh dem bekaunten5lndieu]us superstitionum et paganiaruxn" des Couds zuLiffinœ lin Jahre 743 oder 745 einen Cata1ogus super-stitionum et paganiarum" nennen ka]in. CC. II—VIoder § 2-22; III. ciii ans dom psendoaugustinisehen .,Sermo129. De 0a1edis Jannariis" ausgezogener Abschnitt, worinvon dcii Brauchen die Rede ist, welche die Heiden an donCalenden des Ja.nnars beobachteten, und Beobachtung dieserBruche von christiieher Seite, gerùgt wird, C. 'VII oder §

23-26; endlieh W. eine gegen einige andere heidnischeBrâuehe gerichtete und ans dci» psendoaugustùiischen ,,Serino278. De augurEs" geschbpfte Ermahnung, C. VIII oder § 27.

In dciii zweiten Abschnitt, der das Gros und don Kernder Homulie entlill.lt und ciao ihr IIauptschnit und gewissen-maas'sen die cigentiiche Homilic ist, lassen sich wiederumdeutlieh ffinf Theile miterseheiden: 1.. cin Theil., der gegen dieRùckkelir von Christen zu soichen Tiandiungen gerichtet ist,die dom heidnischcn Gôtterdicnst a.ngehôren, 0.11 oder § 2und 3; 2. ein Theil, worun Beobachtung ciner grossen Menge von.heidnischen und abergiaubisehen Augurien versehiedensterArt von Seiten von Christen, verworfen wird, und der aise go-gen dus miter Christen in Sehwang gehende heidniseh-aberglau-bisehe Augurienwesen geriehtet ist, C. III oder § 4-13; 3.ein Theil, worin der Gebrauch der mainiqhfaitigen Zauber-s p ru clic und. Z au b cri j cd e r der Roide» seitens von Christen,verdaunnt wird, und der aiso gegen des bei Solehen herrscliondeZaub e r w ose» geht, 0.1V oder §% 14 und 15; 4. ein Theil, der

ton Verzeichuiss (indiculus snperstitiomi]n et. paganiarum). DuGangs s-v. filbit noch zwei andere Stellen an, eine ans sinem PoenitEglerti episeopi Eboracensis" (De ils, qui pagamns f?tciunt) m gi elfeans Cinem ,.Vot. poenif. mser." Ra1endas ,janusrias secuaidant paga-hem honorare). S. aueh noch Pz.-Bed. Quœst. 33, Wnss. S. 225.

(W LiC Tut

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48Bine pseudoang. Hornilia de sacrilegiis.

gegen die Beobaclitung derjenigen abergIubischen und heid-nisehen Sitten und Gewohnheiben zu. Felde zielit, die sich.theils an Naturerseheinungen, die zu gewissen, bestimmtenoder nubestinunten., Z e j t en eintreten, theils an bestinnneJahreszeiteii, theils endlich an heidnische l'este, die anbestiinmten Tagen gefeiert wnrden, ankntipften. C. V Oder§ 16 und 17; endlich 5. ein Theil, der (vornehmlich) theilsdawider gerich.tet ist, dn.ss Christen sich gewisser verbre-eheri.scher Handiungen, dureh -welche mail Lei den HeidenMensehenleben zers.tôr;te, theils dagegen geht, dus sicsieh dem Heidenthum, der heiduis'ehen Magie . und iTem heid-nischen Abergiauben angehoriger S chu t Z-'U n d 11e ilrn itt e Ibedienten, C. VI oder § 18-22. In diesem Theile werdeninsbesondere die vielen der heidnisehen.Magie und dem heid-nisohen Abergiauben ange}ibrigen Mittel, durci die mailmoniaci" zu heilen oder ver ihren vermeintiichen Plagegei-stern zu beschtitzen suchte, bertihrt und verworfen. § 22.

Ich brauche kaum zu bemeken, dass der Verfasser sehrpasseid mil der Ritckkehr zuiu heidnischen &tterdienst be-ginnt. Dass or demnichst von den Auguri.en handeit, batseinen Omund wohl in der ausserordentiichen Menge undMannichfaltigkeit dirse1ben, sowie auch darin, dus (las Le-ben dem meisten Christen zu semer Zeit gauz von ilmen Le-herrscht war. Dies bewirkte, dus sic sich dem Verfasserver a]lem anderen Aberglauben aufdrângten. Aus denselbenGrtnden nehmen sic auch den gPssten Rauin in Abschnitteju. Der von ihnen haM.Iende Theil und der Theil, der vonden Zauberspriicheu und Zauberliedemn oder vain Zauber-wesen handeit, bilden zwei mit einander parallele A.bsehnitte.Dus der vierte und ftinfte Theil die 1)eiden letzten Steilenerhalten haben, hat seinen Gnmd, ivie es scheint, theilsdarin. dus die hier aufgefiuhrten Sitten und Branche etwasBesonderes an sich haLe; ei.nen etwas besonderen Charactertragen, theils in ihrem etwas gemischten Enliait, was in Son-derbeit vom ieten Theile giit. Doch fehit den in diesenbeiden Theilen aufgefithrten Sitten und Br&uchen, insbeson-

t

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liiliaiL Eintheiïung, Gang mid Perm der Homiie.49deie den in dem vierten auefuhrten, nicht etwas Geme.in-sarnes. \y5 sic zusammeubjudet (s. oh.). Innerhaib der du-zehieii Theile fiDdet mir eine geringe oder vieimehr keineOrdnung Statt. ein TJmstand, über den wir uns nioht WUn-dern kônnen, da or in der Natur der Sache liegt.

)Vas dcii dritten Absehnitt beti'i, so handeit der Ver-fasser in 1km zuerst einleitwigsweise euhemeristiscli vom Ja-nus, von dein die ,,Calendaa Januari" ihren Namen erhaltenhatten, davon, wer er war, wie er zu cinem Gott gema.chtwurde. nid welche 0-estait man ihm gab. § 23. Hieraufredet er von den Brâuchen, welche die Hei.den an seineniPage, den ,,Calendœ Januariœ", lebbachteten, ami davon,\vie thôricht diese Bri%nehe seien 3 § 24 und 25, von deniBrandi, sieh an diesem- Tage in Thiers n verkleiden (ocr-vuium et vebulam facere). § 24, von dem, an ihm einemJeden Feuer und jegliche Gab& und jeglichen Dienst tfber-ha.upt zu verweigeni, und von dein, in der NeujahrsuaclitTisehe mit allerlei Gerichten bedeckt aufzasteflen, in dem.G-lanben, dass man dadurcli das ganze Jalir hindurcli in TJeber-finss leben werde, § 25. Zum Schlass erklllrt er, dass, werdiese Branche beojjachte, kaum ciii Christ genaunt werdenkônrie, § 26.

Der Verfasser hatte von dom ersten 'und dritten von dciiin don § 24 inid 25 besprochenen Brïinchen schon 1m vier-ton Theile des zweiten Abschnitts geredet (% 17 in.). IVesor im dritten Ahschnitt von ihnen sagt, mass ais due wei-ter . Ansfuhnmg von dom betrachtet werden. was or dort libersis getiissert hatte.

Tin vierten und letzten Abschnitt erkla.rt sich dci' Ver-fasser gegen Consultation von alleriei Zaubereren in Krank-heitsfiilleu und bei anderen 0-elegenheiten, sowie auch gegenTagewahlerei bei voi'znnehmenden Reisen und (las Augurirena-us dom Niesen und ans déni Gesang oder G-eschrei der V-gel aiif Reisen. Man colle sicli auf diesen viehnehr mit domEreuze bezeichuen und das Symbolam tmd das G-ehet desHerrn recitiren.

C. P. Caspari: Homilia do sacrilegiis, 4

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50JLiie pseudoaug. Homilla de sacrilegiis.

Auch dey Inhait dieses Abschnitts begegnet uns mutatismutandis" schon im zweiten Abschnitt, in dessen. zweitenThêil, § 5 1 9 und 12.

Was die F orm hetrifit, worin der Verfasser das ans-gesproehen hat, was er zu sagen hatte, so muss unterschidenwerden zwischen der, deren er sich im zweiteh, und denen,deren er sieh im dritten und vierten bedient.

IJeber jene ist Folgendes zu bemerken.Ber zweite Absolmitt, der, wie wir gesehen haben, in

Bezug auf seinen Inhait in fttnf Pixeie zerfâlit, besteht informeller Beziehung . ans einundzwanzig melir oderweniger kurzen Ah th e ilunge n, in denen bald e in heidniseh-abergiaubiseher Brauch, bald zwei, bald mehrere Bri%uchedieser Art aufgeftthrt werden. Ber Verfasser beginnt nundiese Abtheilungen mit Qui" ( G und 12) oder Et qui"( 4, 5, 8, 9, 10, 11 und 21) oder .,Similiter qui" ( 18) oder.,Quicurnque" (% 2 und 13) (Scler Et quicumque" ( 22) oderendiieli Si quis" ( 3) und da, wo er in einer Abtimeilungzwei odei mehrere heidnisch-aberg1ubische Brauche auf-fihmt, die einzelnen Satze, worin er dies mit dem (oder denen)thut, den (oder die) er nach dem ersten angiebt, meist mit.,et qui" (7, 9, 10 zwei Mal, 14, 17 und 19) oder .,similiteret qui" ( 7) oder ,vol, qui" ( 8, 16, 17 ZWSi Mal, 21 und22) oder ,aut qui" ( 18 1 . Ilierauf ffihrb er den betref-fenclen Brauch Cfl und sohliesst dann die Abtheilung miteiner von fogenden Erklanmgen: non" oder ,iste nonchristianus, sed paganus est" ( 5, 15 und 20; 8, 9, 12, 13,14 und 19), .,non" oder ,isi non christiani, sed paani sunt"( 18 und 16), ,,noii christianus, sed gentilis est" ( 17),.,sciat, se fidem perdere, non esse christianum, sed paganum"(§ 10), transgressores et pagani sunt" ( 4), .iste non solum

Der Anfang einer Abt1ei1ung oder, werni die Âhtieilung ails zweiTheilen besteht, die mit dernseTben Worte beginnea, der Anfangdieser beiden Theile wird. bisveilen .,mutatis mutandis" mitten inihr wieder aufgenornmeu (Et qui —, qui, § 5. Et qui —, et qui —qui. § 10, Si quisquidurnque, § 8).

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Inhait. Eintheiluog. Gang und Form der Hornilie.51pagaims, sed demoniacus est" 1 (die schrfste Erk1iuung. 11),,,isti non christiani, sed sacrilici surit ( 22), iste sacrilicus,.sagrelecus est ffl 6 .und 7). ,,sciat, se fidem et baptismumpei'dedisse (% 2 und 3) und iste graniter peccat" (der milde-ste Ausdrnck. § 21). Per Abschnitt besteht somit fast nus-nahmslos 2 nus ciner Art von ira Ausdruck va.riirenden Ex-commuiiicationen, durci die der VerfKsser diejenigen,welche die in ihnen angeftihrten Sa.crilegien sich zu Sciai-de» kommen liesseu, schrecken unci zum Aufgeben derselbenbewegen wolite. Per Abschnitt hat in formeller HinsiehtAehnlichkeit mit den Anathematismen, mit weichen einzehiealtkirchliehe Glaubensbekennf,njsse schiiessen (z. B. das G-lan-bensbekeniitni.ss des ersten ii» Jahre- 400 gehaltenen tolet.a.ni-schen Concils und die .,Confessio fidei ca .tholicœ" des! ri.imi-schen J3isehofs Damasus oder seine sogenaunten Anathema-tisinen). so wie auch mit den Busseanones der Poenitenti.albûcher, in Sonderheit denen, die von de» auf die Sacri-legien gesetzben Busseii handlen 5. Er bildet gewissermaassenein Seitenstuck zu diesen Busscanones, namentlich zu denenira Poenib. Rom. n. 34-44, insofern namiicli, ais diese unduiisere Homilie wesenthch dieselbe TJeberschrift tragen (Desacriiegio, de sacrilegia). Môglich selbat, dass die Busscano-nes, insbesondere die ,,de sacrilegiis", irgend chies Poeni-tentialbuchs bei dem Absclmitt unbe.vusst oder auch be-wusst das Vorbild des Verfassers gewe'sen sind.

Wàhrend der zweite Abschnitt eine ex commun i en-

Auf diese 1Vrte fogt hier noeh cia hegrundender Satz.2 Die einzigc Ausnahrne macht § 21, der mit ,,iste graniter peceat"

sehliesst, indem auch von den §.f3 und 7, die mit ,.iste sacrilicus,sagrelecus est," sehliessen, gesagt werden kaun. dass aie (gewisser-inanssen) Exeommuuicat.jonen enthalton, S. den Schlass von n. 22.,isti non christiani, sed sagrilici sunt", sowie auch die teber-schrift der Homilie, und vgl. dis oh. S. 42. f. Aura. 1 Bemerkte.

3 Eia soicher Busseanou, der Ob S. 18 auget ira Posait. Valiceil. In. 89, bat sogar wesenthch dieseihe Perm, svie die § 2. 3 und 10unseres Absehnitts (Si quis -, sciat, ernn fidem Christi amisisse;Quicuinque -. Sciat, se filera et baptisinum perdeftisse. Si quis -quiclunque -. sciat, se Mcm et baptismum perdedisse, Et. qui - etqui - qui -, sciat. se Mcm perdere).

4*

n

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52 Eine pseudoang. Hoinilia le saorilegiis.

ton sohe oder anôli anatheintisehe Form bat, liat derdniite eine h istorisehe und. der vierte chie panenetisolie.Doch cnlhlllt ein ioder von diesen Absehnitten eine Stelle,

• die den Excommunicationen in zweiten Absolu itt âlinlichist (% 26: ,Qui •[talia in] istis diebus {ob]seruare nohierit,timendum est, mi 15] nomen dhristianum habere non possit"etc.. § 271 .., Qui mec fecerit maïa, statim. 1erdet baptismisacramentmn"), so. dass mon sagen kann, die gonze Iloiiilierode von giitzendienerischen Handlungen unil abergiaubisehenSitten und. Brh.udhen, die Niemand ansiiben und heobachtenkaun oline aufzuhôren Lin Christ zu sein.

Insofern. die Formen mi d.rittn und vierten Abschnjttder ini zweiten gegenitber cine Einheit bilden, kann monsa.gen, dass die Hômilie, von dom kurzen. cinleitenden Vor-wort in C. I oder § 1. ahgesehen, in formelier Beziehung nurans zwei A.bschnitten bsteht, C.C. II—VI, Oder § 2-22, undC. VII und VIII. oder § 23-27. Jener 1â.sst ,sidh ais denexc6]nrnunicatorischen oder anathematisohen, d.ieser ais donhistorisch-parienetisclien bezeichnen.

III. Die Sprache in der Jionillie nach der Jlandschrift.

Die Sprache in der Homilie, se wie sic tins in der Hand-schrift entgegentnitt, ist hôchst fehierhait und ba.rba.risch.Diese ihre Beschaffen]ieit ist nadh meinem Dafùrha.lten we-sentlieh oder doch grrsstentiieils nieht auf Abschreiber-Rechning, sondern auf Rechnung des Yerfassers zu setzen.Hieffir sprioht ùmlieh Dreierlei: erstens der 0hiracter,den die lateinisohe Sprache im Frankenreiehe, wo die Ho-mille aller Wahrsc,heinlidhkeit nach ntstanden. ist (s. tint.Absdhn.' VI), in dom Zeitramn hatte, weichem sic angehôrt,dom Zeitraum zwischen der Mitte des sechsten JahrInmdertsund dem Ende des ac1iten (s. tint. Absehn. Y); zweiteiis,

I Mon denke an Verfasser. wie }'reftegar und Pinnhnus. S. liber dasLalci,, im Frankeureielte mi seclisten, siehenten und acliten Jahr-

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Die Spraelie in der Homilie nacb der Eandschrift.53

d-ass der, von dem sioh die Honiie he?tchreibt, ciii Verf as-ser von sehr geringer Qualititt 'war, LJls man ihn fiLer-haupt einen Verfasser nennen karin , weshalb ih iim i sprach-licher iinsicht fast Ailes zuzutrauert ist; endiicli dritt e us,dass alidere. '-von dersglben Hand, welche die ilornilie ge-schi-iebeu, herrûhrende Theile. der Handschrift, z. B. die oufdie Homilie folgenden Sennonen, welche Cœsari.ns von Are-]aïe zum Verfasser habeii, zwar aucli von Fehlern und Bar-Larismen nicht frei sind, aber dock Lei VTejtem nicht sovicie und 80 starke enthalten 2 Eiriiges und vielleicht niehtganz 'weniges Feliierhafte und Barba.rische ist dock woh.I oufRecimung der nieht geHngen Verderbniss 'in setzcn, an derihr Text ieidet. -

Betreffend. die Aussprache (les Laternischen in derHomilie, um mit i.hr 'in beginnen. ist Folgendes zu beinerken.

Die Vocaleund1e" un ," und ..o" und -1u" sind in der-

hundert Grsber. Spracliqiiefleo und Wortqiiellen - (les lateiniseben\\Tôrterl,ncljs" %r61ffij115 Archiv tiir lot. Lexicogr. und Gramin. I,52 if.. und Karl SitU, Zur Beurtheilung (les sogenannten Mittellateins,ebds. D. 550 ifWie diirftig ist das kurzeiVorwort der Homilie. und 'vie ungeschicktda biblisolie Citat in ihin! md \vie gedankezilos und nichanischjst in C. VII die Quelle excerpirt!

2 Vgl. z. B. die von mir in .,Kirchenhist Anocd." I. 214-23 nus derJiandsclirift edirte. hôchst wahrscheuihcb von Csarius verfasste,.Hoinilia. nbi populus admonetur." Dasselbe kann juil auch sagen vonden vo" mir nus ibr copirteit zwei Serinonen ..Adrnonitio dominiCesa.rii. ut pro capitalihus criini,ûbus sine aliqua dissiimilatione ndmedicarnentum poenitenthe reciirramus" (der pseudoaiig Serm. 257).und .,Serjno in paroecs salis necessarius" ode]' 4cm pseudoang.Ser,n. 265. De christ,iano nomine 00m operibus non ciiristianis", der

ebenfitfls Csarius zain Vert'., bat, sowie von 4cm gleiehfalls vonmir ans derselben copirtei' ,,Sermo sancti Cy priaai episliopi de volun-tate Dci" (componirt ans Stellen ails CvpriansSdhrift ,,De oratione do-ininica" iuid ails 4ey psendoaug. Schrift ,,De vita chrïstia.na"). Dagegentriigt die von mir ebenfails nus ilun copirte wahvschcinlich dent aubtenJahrhundert augebôrige Scbrift ,,Sententias de floratihns diversis",wie schon dieser ihr Titel zeigt-, denselben barbarisehen Character,'vie die Honiilie, oder vielinehr chien '-noch barbariseberen. Aller-dings kânnte das eh1erhaft.e nid Barbarisehe in der Sprache derHomilie dem oder einein Vorgïmger des Ahschreibers zur Last 1W-jeu Aber dies a,zunehnien liegi doeh ferner und ist weniger cinfach.

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54Eine psendoaug. Hornilia de sacrilegiis.

selben mehr oder weniger hauflg mit einander verwechselb.,,E" isb mit ,,i" verwechselt in ,,siseipit, sortiigia, accipit,sacriicos, orcios, intra.nia, pullicini, sagrilici, persenerint, sor-tilicos" und ,,exiat" 1, und ,,i" mit ,e" in humelia" (iii derTleberschrift) ,,eredet (vier Mal) canes uadet, exurget, perde-disse (zwei Mal), demoneis, audeat, a picet, sagrelecus, site-los, inspicet, soles, lunes, martes, mercures, joues, neneres, ute-litate, serpentes, ponet, colet, petatia, hilecitum, tale und per-det" 2 .,o" mit u" in ,.liumelia (in dci' Ueberschrift), siinhulum(zwei. Mal), friguras (zwei 'Mal), tcvrpionis" und ustia", undu" mit o" in ,,orcios, ionamen, morsos 9, potant, anolo, gnno-

111m ; suffomigant. anolum, ceruolo" und pecoduin". ,,A" istzu ,,e" geworden in ,,idnhiarias, ieniva.rie" und greue nel le1ie4,und umgekehrt .,e" zu 1 a" in ,,calandanlm" , è zu ,,ae" in,,aeclesia U . ni"zu ,.u" in ,, ceruunum C , . , o" zu ,,a" in ,Sala-mônis" 1 , _ au" zu ,,a" in .,Agustini" (in dci' Ueberselirift) und5aguriatur c , und .,ce" zu .,e" in i,ceperwit' 11. Àbwerfung

Vgl. noch ,.mal/fious" nehen ,,malefleium'. Was ,,istitabaut" betrifftse ist es zweifelhaft, oh es ails ,,cstimabant (oestimabant) entstaiiclenist..S, oh. S. 13 Arnu. B.

2 Was .,ameiita" st. .,ameutia" betrifft, se s. oh. S. 10 Amn. 6.' In diesem Worte }iegt doch vielieicht eine Verweehsehing dci' vier-

ten Declinatjon mit der zweiteni ver.4 ,,Graue" ist, offenhar dure!, Ehifiuss des fo]genden ,.ieue" zu ,,greue"

geworden. Die beiden gegensiitzlich einander entaprechenden Wbr-ter sollten dies il' Vorhitltnjss durci ibre Assonanz hekunden. Vgl.du prov. ,.ni greu ni leu", und s. Dictz. Etym. Wflrterb. der rom..Sprachen Aufi. B I. 223 iud Grôber, Vulgrlat. Substrats rom.ter, n. a. O. B. 11 S. 441.

r, VgI. .JC.ataiidis" hei Pirmin., Xirchenhist. Anecd. 1, 175, und Ka)av-)2L Oas zweitc a" ist dnrch Einwirkung des ersten entstanden,ihn1ich 'vie in ,,carcare, carcares" Lite. B, 20, 21, 12 fl. Cant.. Rônsch,IL u. Yulg. S. 463.Die Yerwandlnng von ,,i" zu ,,ne" liitngt mit der Erweic)mng von

LU ,,C" zusammen . 481t' ist in déni mittelalieriichen Hand-schriften sehr hiiufig. (Âus ih'n ist ,,église" entstanden.).Vgl. ,,ossuculurn" f. .,ossicnlum", It8nsch, a. a. 0. S. 465.Dan zweite ,,a" ist dureh Einwirkung des ersten enstanden. Vgl.du ,,per Salamonein" hei Pirm., Kirclienhist. Aneed. S. 162.

O \Tgl. ,,cguria" und ,sguriabindni" bei Pir.m., s.. n. 0. S. 172 und 176.° Dan offene .,e" wird mi Cod. bald ,,ae" (aiiimae nostres), cadi, hoec,- quaa, sereas, ealendae). bald .." (interprçtatione, quç), baH endlieh

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Die Sprache in der Homilie ,iach der ITnidsehrift.55

cilles Vocals mi Anfang chies Wortes haben mir in scul-tanclum" fur ,auscultandum" und scuriscere" far ,,oscuriscere"(und dies far ..obscvriscere" s. weit. unt.) . Auswerfung einesSTocals in der Mitte des Wortes i .,iiitrania" fur .,inerani(e)a" 2

irnd feclurn" fur ,,feculurn" 3 und Einschiebung eines solebenin 1 feberes" fur .,febres" 4 und ,.aguriatur" und ffagiàndes"fur nguratur" und .,effugaudos" .

\\Tie Vocale, so werden aucli Consonanten mit cihanderverwechselt.,C" wird zu ,.g". und umgekehrt g" zuin .saqreleczis, stgri1ici sacrilicus" 6 .,d" zu t" ant Schhissvon Toiten unit iungeke.hrt ,,t" 'in ,,d." arrt ScIi]uss chierSylbe und zwischen Vocalen in ,,a1iit, alicjuii, aput"; ,,adque,sternudus, sternudationos, inpediginem",,j" (citer Ç,i") 'in

in eyiciantU 8, 1p"zu .. b u in hergamena" ft s" zu ,,1" h-i

-e' (denion, deiiionium, deinonmacus. letamen, que, erea, presnrnit. que-ouinCpiC, iennarie, mense, 9e0ufl secnlormn) gesebrieben unit ,,i" unit,,y" im Schreiben verweehselt (cqbis, pitonissas, simbiiltim).Vgl. ,,stuetis" fir .,aestnetis" und ,.stote" far ..estot.e" bel Pirin., n. n.O. S. 171 unit 167, unit s. Sehuoliardt, Vocalismus 11. 585 if. unit1{.anseh, ra. O. 8. 405 f. ,.Seiiriscere" ist doch nioht sielier (s. oh.S. 10 Anin. 4).,.Intrania" fliidet sicb iiooli in der Lex. Sal. § 6).Vg!. roda" far ..vecu/a" oder veeola" in Poenit. Cummean. C. 7LTlolierschr., Wass., n. A. 0.5. 481. unit Scl,rnitz, n. n. 0. S. 6.33, unit,.saec/um. sednin" far ,,seeculum, sendnm", unit s. Ranseh, na. o. s.467. Weiteres liber ,,fecliun" s. ont. S. 56 Anrn. 3.

4 Dey Âbschreiber bat doch wie sehon 01). S. 9 Aiim. 7 gesagt, dese" dnreh chien Pimkt dariiher wieder cassirt.

r, VgI. mit .agnriatur" das 0agur/ahimini" bel Pirm., an. O. S. 176.Andere Beispicle von cingesohobenem ,.i" hei Ransel,, n. n. O. S.466 f...Agiirior" liisst siob cloch auch ais ciii lîerb. denom. vongurium" fassen. unit eifugiandos" kanu auf Vorwecbselmig vol,,,effiigo" mit ,,eifugio" beruhen. ,Tenes ist jndess vielleiclit mirdurob ,.a(u)gurinin" hervorgernfen.S. Scbuciiardt, n. n. 0. I S. 128 it nuit iusbesondere ,,sagrarnenta".unit ,,saqrat.a" S. 126, unit vgl. sortilicus" im Poenit. Merseb. I) C.27 ami in don Capitula", die dent Poenit. Rom., vorangehen, C. L,Woss.. a. a 0. S. 432 unit 498.VgL Schuch., n. n. 0. I. 126 £ .,Adque" far ,.aeqne" findet sich sehrliiiufig in don Handschriften.Derseihe liebergang Lifter in majestas". S. tiherhanpt Scbnch.,n. n. O. I, 69 f.

9 Vgl. ,.dublieia" unit. ,.dublicias" (far .,itIices") hci Pirm., n. n. O. S.

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56 Eine pseudoaug. Homiha (le sacrilegiis.

spalmum" far spasmum" 1. far paiiipareist wolil das zweite ..ti" durch Einfiuss des ersten entstanden(vgl. oh S. 15 Aiim. S). In fec1um" fur uituhum" ist u (v)"zu .,f" und .,t" zu e" geworden (und ausserdem ,,i" mit e"verwechselt, s. Ob. S. 54, und ,u'4 vor 1" eidirb, S. oh. S. 55Aiim. 8) 8. Die Aspiration ira Beginn eines Wortes ist weg-gefailen in orto" far .,ltorto" und dagegen liinzugetreten in

- ,,habnndaiitia" fur .,abundantia". Soilte cias sonderbare .,ahb"far ab" ouf eineni Sohreibefehler bnilien, nid der Verfas-

159 inid 1.66, vind S. Sch!lcli.. a. a. 0. 1, 126 ifi uni1 III. 3€ (barenti-bus" fûr ,,parentihus").Vgl. dits prov. ,,espalmar" bei Dietz, n. n. O. L 991, mua das sard.,su?pesn" (it..,, sospeso") unl Ae]inliohes hei Seliuch., n. a. O. 131, 72.

2 ,,Defeccionuin, pocioneun, akiores, oraci000nu. pet mm" urne1 pit0s-sas" sind runr .graphisch von ,,defectiouiern, pociones. aitiores, oraio-nom. petacium" und ,,pithonissas" versehieden.Was f" fer ,,u(v)" hetriffa. 80 s. die Paralk}en bei Sehuch., n. n.O. I, 183 urid .111., M. Der Ijebergang vont," zu o". hinsieht.lioh(lessen mail Sound.. a. t. O. I, 158 ft und inshes. Mo L mu vgln.bat.. findet sich in ,,vetuius" auch im C. I las Concils xui Auxerre(578) in cinigen Codd. (nach Sirmond bei Coleti, ail, O. T. VI col.647) 'md im Correct. Bu.rch. C. LXXXVII (Feeist.' aliqnid tale qualepagani fecerunt et adimo faciunt in cal. Tan, in oervalo vol in

• vehiculo?" ivo (loch drei Codd.„veqn1a” haben. Wass. n. jl. O. S.649) land ehenso nicht selten in (loin in Verbindung mit ..ervu1us"weit hiiufiger vorkomntenrten Foin. , vetula", dus in rien verselueden-sten Forineji auift.rit.t., ausser in (ter Forin ..vitnta" ([qai] in ICalendaslanna.rii in cervulo et in viinla vadit". Poenit. Pseudo-Tlieod. C.MMDeherschr.) iii Lien l?orrnen vecla" (Do lus, qui oervalos velvecula ducimt.", Si quis in calendas Tanuarias consuetudine pagacforum cmii cervulo hait • quatibet ven1a aml,alaverit. Poenit. XXXVCapitulorum Lui. Cap. XVD1 [nid Cap. XVIII); ,,vecola" (Si (pris - inceruolum nia in vecola va(Et". Si quis — in cervolum aut vecola vaLUt.".Si quis oalendis Iannarii aut in vecola nuit in cervolo vadit". Powuin.Merseb. u. C. XXX31. Poeri ,it. Paris. C. ,nid Poenit. Cuununeani C.VII § 9; anob un C.11 des Concils zu Auxerre findet sicli naoh Sirm.bei Col. n. n. -O. in einigetl Codd .,,v erola" raid vouola" st. ,,v ernla);vegula (.,}.'ecisti aiiquid paganias. qure in calendis Lnmarii faciunt

in cervulo aut in vegula?' Poenit. Pseudo-Bedœ Qusst, 33); .,vec/a"(De eo [qutodi in Kalend. Januar. cervulos vel vec/a dicunt il. dn-ountj, Poenit. Cumin. C. VII ljebors(Ahr.); endliel.i .,vehicula" und..uekuua" (,.Si quis in eervulo ont, in vehicula vailit", Poenit. Fioriae,,O. XXXi, ,,Cernulos et, neiculas nolite anhulare". Piruninins's Dicta"n. 22. S. Wass., a. a. 0. S. 596; 505 unit 517; 395; 414. 481; 255; 424md Kircheninst. Anecd. S. 175 Anun. 2. Vgl. uiooh .,ve/ucuio" iraPoe-ut. \TaIiceIl II n. 62, Sclunitz. u...O. S. 379.

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1)3e S 1iraehe in der Homilie naoh der Haudsolsrift.57

ser 4liab" gesehrieben haben ; sa wtirde die Aspiration auehin cliesem \\Torte hi.nzugetrèten sein. Vgl. daun das nichtseitene -, /tac" fur ..ac". Moglicherweise ist doeh des .,h"..ahb" ciii Ausdruck'fur gedelinte oder ftir eine Art aspirirteAusspraehe von ,ab" 1 hi .,conti.nnndam" far _contiqnan-dam" ist ..g" dent nuelifolgenden 1n" assimilât'. In .,aii.-

gat" und ;,ûmoneo" fur ..ailigat" und ,,arnrnoneo" ist die ckrohAssimilation des d" in ,,ad" entstandene Gernination der Con.-sonanten .,I" cmd ,rn" unterlasseji 5, in ,,aeclesia" far .,eecle-sia" und pefatium" far ,.pc(i)Uat(e)ium" (tr'.ov, Zettel) istdes bal-te .,ee" und. ..tt" enveioht (vgl.. 7 aedesia" hetreffendOb. S. 54: Alun. 6), und in .,oviaus" fur .,obvians", sowie iii dem,,oseuriseere, ans welohem ,,seuriseere" dureh AbwerfLing des..o" entstanden ist (s. ah. S. 55) b" vor v" und .,s" , indeni aller \Vahrseheinliehkeit nacli ans ..sacrondas" entatan-denen .,saranilns" (s. unt. S. 61.) .,c" in aer" , in .,quocumque"ftr ..(Iuodenmqne" 1 d" vor e' 1 1 in strias" fur strigas" g"zwisehesi zwei Vocalen und in auratum" fui: ..auguratum"

1 Sollt,e dies der FeU sein l so liesse" sich l,fthl vah,oh" nitd ,;proh" vergisiehen.

Statt der Sehreibung ,,cliarta, charae,t,eres, c/taraoteria" finden wirim Cod. die Sehreihnng .,carta. caraoteres, caraoteria". 8. Übercharte" irnd ,,carta" Georges in Wiitfflins Arehiv, T., 272 £

2 1%!. die Beispiele hei Sehueh. e. a. O. L 115 f. und iii. GO.Die Gemination der Consonanten wird haiilig in Wirtera miter-lasgen l die mit ciller Pil.position zusarnmengeset.zt sind. S. SchIlcE.,e. e. 0. 117 517 f. Aiim.Vgl. mit oscuriscere" Jas il. ,, oscuro" und. ,,oscCno" (ohseûenurn,Ol)SCelmliifl).Lin )3eispiel derselliemi Elision lichen vir in cTem ans .,Iacrima" eut-standenemm franzosischen larme". Sonst jet des let. cor" in (leuroui. Spraolien in .agmf'. air" und ,,or" gewordn. So in ,,sacranlen-bim". prov. ,,soqralnen", altfraiiz .,, saireinent", neufranz .,,sermnent",Die; e. o. 0. B, 424, Ebds. S. 3.57 miter larme" bemerkt Diez:.,Kcine sc?m!echtere !Jildnmig ifl dos aile lairme Alexs. 119. larme 117 (nocltmiorm.). worin sAli g in i ouficste". J3eispiele von Elision vonvûranderen Bnehstahemi s. hei Sehueh., a. e. O. I, 128 f. und rn, 85.Ygl. die von Se]moh. e. e. O. T. 123 und 180 angef. Beispiele.Ygl. die Lex. Sel. § :Si quis mnnlieremm j ingenuam .striam oie-mnaverit". und S. Solinob., e e. 0. 1, 129.

Oh in ,qua.do" fer .,quando" .,n" vor d' elidirt ist. oder derSchreiber fur des .,Uher" .,a" ausgelassen tint, jet zveife1haft, und

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53Eine pseudoaug. Bornilia de sacrilegiis.

clic Sylbe gu" eidirt 1 . In ,,qui timbra honiinis inala uelbona esse credet", ,qui lingua serpentes ad colluinhominissuspendit", depositam ipsa luna renocare in caeluni cre-dent[esj" und ,,Iano duas facies fecenint, nna ante, alia post"ist dus .,rn" des Ace. der Nomm. der ersten Dccl. auf, ,a"abgeworfen, sa dass der Ace. dem Nom. gleich gevorden ist 2•

Consouantverdoppelung habe.0 wir in ,,detullebant" fin: de-tulebant 8

VT 5 die Nomina, dus &enus, die Declination. den Nn-merus und den Casus derselben, in de y iomilie anbelangt,sa ist Fa]gendes u bemerken.

Sta.tt des Neutr. iubilunz" gebraucht der Yer. dus Maso.,iubilus", doch nur in per sibelos et iubilos", ei.ner e-rbinrduiig. warhi die MasouJinform ,,iubilos" durch Einwirkmig dervorangehenden Mascu]inform ,,sibelos" - entst.a.nde.n zu seinscheint (vgl. ..grcue nel leue" fur grane uci loue')'. Umge-kehrt gebraucht or stabt des Musc. ,,anno(u)lus" dus Neutr. -annalum (qui - aimoluin quaieeumque - ligat)° und stattdes Musc. der vierten Dccl.' ..lusus" dus Neutr. der zweiten,,lusum" (Q,uicunique - ostenLlit alias iniserias uel lusa) (1.

- dus Letzt.ere wahrscheinlicher (vgl. oh. S. 10 Aiim. 3). J3eispiele vonE! ision Von 1k" vor d' bai Selincli.. u. u. o. S. 105-7. Unter dieseneracheint aneli ..quado" (qnado Or. 4360 (Praeneste 368 p. Oit]").Analogien s. bel Sehueb au. O. L 129 und in den rom. Sprachenbel Die; u. u. O. I, 189.

2 An Vcrvechse1nng des Ace. mit dom Nom, citer daran, dass sokitoNomni. nicbt declin'irt sind. oder endlieh daran. ilass iiber ,,a"ausgelassen isi-, zu douken, stinnuf, hicht recht damit itberein, d.assdie Ersobeinnng in don Schriften und Handsehriften ans dent fr11-heren Mittelalter so ansserorclentiicli hi&nfig ist. - Auch im Ace.Sing. von Nomm der drift,en Declination wird .,ni" abgevorfen. Sasteht z. B. in Pirm.'s .,Dicta" i. 9. 10 und 11 parte", rOssurrectione"unit flne" fftr parfern', ressu,'ectionem und ,,fineiu".Vgl. ,.Obtnllerimt," bai Pirm.. 't....O. S. 178.

4 Sonst werden bekarnxtlich in spitten Latein Neutra off zix Mascu-linen. z. B. .,vi.num" zn ,,vinus". ,.symbolnm" zn ,,symbo]us nuit ,,su-cinne' , succinuin" zu ,,sucinus".

° Dues der Absebreiber mir unterlassen hahen soute ilber dus e"von cjnalecumque" zu setzen, oder dus ,m" nacix ,,qna!e" nnsgelas-soit sein sollie, let wenig waiirsclxeinhch.,,Lusurn" statt ,,lusus" finden wir ausser iii der Rom, mir noeh bei

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Die Spraelie in der Jiomilie nach der J{andschrift.59

Ne'ben dom Plur. ,ca.raeteres" von ,,caraeter" findet sicli beiihm der Plut .,caracteria" von einem• Sing. ,,caraeterium1.Statt der Genetive .,lunae" und ,,mercurii" gebraucht dci"Verf. durci Einwirkung der vorangehenden 0-enetive ,,soles"und ,,mhrtes" und der naclifolgenden 6-enetive ,,i.oucs" und,1 ueneres" die 0-enetive lunes" und ..inercurcs" 2 Der Plur.des Neutr.,,frigus" .,frigu(o)ra" ist 'bei ihm in deuil zwei-maligen ,,ad friguras" zum Sing. eines Fem, ,,frigura" go-voiden . Statt des Ace. Plur. des Neutr.'s der vierten Dccl.cornu" ,,eoruua" gebraucht or in ,.per cornus incnnttos" dan

Ace. Plur. chies Maso. derselben Dccl. »cornus" . — In,,unarn, [qua.e] praeterito aine aspiceret, cia [quae] faturo"und quas ceru&o facient" oder, Nvie zu lesen, ,.cernolo faci-entes" 'steht der Dat. far den Acc.An euner Reille von

Pirininius, ,,Dicta" n. 22 (uel iii abc Inca plain pluriins, iocus etlusa diabolioa faeire non presumta.,

1 01) naeh dom griechisclien XPaXt 1P L0 ')? 'Wenn nielit, se vgl. ,,car-minum" fUr eannen" in Pinninius's ,,Dicta" n. 22, und s. R5nscli, a.a: O. S. 269 n. 9 1 10 und 11.Vgl. des spart. .,lines" und ,,rniércolcs", deren ,,es" ohne Zweifeebonfails dureb Einwirkung von ,,inirtes. ,juéves" und. vi&iies (viel-leicht aueh chies .,domingo" vorangegangeilen s6l&) entstanden ist.Dasselbe ist gesehehen mit dom 1'lur. vol, ,Jhnu,n' fana" in donWorten:,Si plis manducat aut bibit jtixta fanas' im Poenit. Vali-oeil. J n. 81 (Schmitz, n. n. O. S. 805) und in dciii Plur. von ,,pecca-tuai' ..jieocata" in tien Worten: .,Quid oofit.inetur in istas sex pecca-tas? in der scion eh. S.53 Aiim. 2 auget. Schrift Sent.eiitias defloratibns diuersis" in uns. Cod. und im Cod. Sang. 68 (sac. 9 inoip.)..,Tonitrus quoque et cornus, qnando sint masculine, notantur, quodqnartae sunt. Nain plerumqne nentra inveniuntur, hoc tonitrn, hoccornu", Priscian Lei l4eie, Formenichre der lat. Spr. I, 346. Naeh -Neuc. ebds. 347, kaim de y Nom. der vierten Der]. .cornus" nicht anf-recht erialten werden, wogegen or Beispiele (lei Ace. ,,conlum" ais-fiihrt.

Was .,morsos" fUr ,,morsus" .an1,etrifft so s. dits cL. S. 54 Text.und Aiim. S Bcinerkte. SoUte die Forrn auf Verwechse]ung der vier-tan Doci. mit der zweiten Leruhen, se hutte mas ,,fruetos" fur.,fructus", Kirchenhist. Anend., S. 36, md dib vol, Rônsch a. a. O.260 S. f. angef. Beispiele zn verg[eichen.Vgl. die St.: ,,Nolite hûnste obprerncrc poregrino, nec niduam, necorfano, neque panpersm" hi Pirm.'s ,,Dicta" n. 17, Kirohenhist.Anecd.S. 168. - Geber .,qnid ipsas indicent seriptnras" und .,feininasuidori uolunt" s. oh. S. 7 Anin. 6 und S. 14 Ansi. 7.

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60._ Ejije psencloang. Romilia de sacrilegiis..

• St11en begegnen uns Antiptosen naeh Prâpositioneh (.,de• sacrilegia' in der Tlebcrschrift, .,curn orcios. cum lanas et

acias, in alias fruges. {in] defeccioncrn lunae, ahb strias, Qui-cnmque in Kalendas lanuarias -- mensas ornat, qui in Kai.en-das ianuarias -focum [13011] porrigunt" n. s. w.) In ,nerrnes,id est lumbricos, quac [in] intra.nia hominis fiant" stelit desFein. des Prou. rel. .,quae" statt des Maso. qui" .

Die Verba und die S yntax in de y Homilie geben mir• zu wenigen Bemerkungn Anlass.

Die Forment battent" (von 1batto, hattêre". it. battere",franz. .,battre") und .Jigenit" 2 - fft ,,battunt" und. ,,figunt" be-ruhen entweder auf Vertauscliung der dritLeu Conjugationmit der zweiten oder sind ans dcii durch.Verwechselung von

Li mit e" entstandenen Si.ngularen .,battcb" und.,figet" ge-bildet 3. In .,cieum - expectatur" ,ist ein Deponens . 1 expec-tari" (sieh, far sich erwarten) statt ries gevhiilichen Act.gebraueht 4 .. In den Worten: ..[si bouter se in fermas P-oies transforniiueiint], ut hommes non essent" st; ht der Conj.des Iinpf. statt des Conj. des Prs..,sint". Die Quelle (derpseudoaug. Serin. 129) hat esse uidcantur" 5. In (leu i\Toiten_proptcr ut demones timeant" steht ,.,prop ter" fur ,,propterea"ocler ,..propter hoc, id" fhHs niclit rias blosse propter" oufeinein Textfehler beruhen sollt. In nec nullas auieulascantantes no lite attender" haben wir eine dr eifa eh e Ne g a-tian mit verne jnendc jn Siun. Dass eine solehe keines-weges nnerh6rt ist, zeigh clic Steils: .,Omnia filaebiria dia-bo]iea - et euneta ai.ia mala - nolite ereclire, nec a.dorare,nec nota illis reddere, nec nallum honorein inpenchre" in

Vielleiclit. ist 4oeh .quae" niir Sehreibfeiiler. ,, Qnos" in .Et quidiuinos uel diinnas. hi est. pitonissas. per 41loR demones responsadant" ist iii dei Ordnnng (per quos, se. )iomines).,Credent" in § 5 and 1G beraht nid' Textfehlern (s. oh. S. î Aiim. 1.cml S. io Z. 9).

3 Das j dci, dritten Pers. Sing. Proes, de y (1ritten Conj. wird 111 deyRom. sehr off, mit, ,,e" verweeliselt.. S. 01). S. 54.S. Rbnseh, a. o. O. S. 302-4.Vielleiclit beruht casent" in dem selir corrmnpirten rfcxf cloeli mirouf eiitern 'l'extfehler.

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Die Spraehe in der Homilie iach der HaudsGhrift.61

Pirminius's ,,Dicta" n. 28, Kùchenhist. Anecd. I, 188 £ ,,Qui- Devin, quid ci factums sit( expecta.tur" steht fur:Quiquil ci deus factw:us sit, expectatur". Die Construction eria-nert an (hebrœische) Constnictionen. \vie..Et vidit deuslucem, quia: houa est (If.) r quod esset bona"

In leica1ischer llinsicht enthait die Homïlie viciesBernerkenswexthe imd Interessante.

IVir begegn.en in ihr sowohi W ii rte ru, ais anc}l Wo rt-b edeutungen, die. meines Wissens, andrwi%rts nieht vor-kommen.

Àndnva-rts nicht vorkommende V.Tôiter sind: ,,contra-lunium 1, Bezeihnung des Neumondes (Quieumque novamlunam contraluniusn uoeat). hsofern man bei ibm in dem gros-sen du:nkeln Theiie des Mondes ei.n gegen diesen feindlichesmid ihu tekitmpfendes Wesen sah, (las denseibèu verschiiii-gen oder verdei'ben wolite (s. oh. S. 30-32, das dem ,,scu-riscere" (s. oh. S. 10 Anie. 4 . und S. 55) zu Grunde hegendevon .,obscurus" ai)geieitete Verb. inchoat. obscurisecrc". dun-kel . werden (opp. ..iucescere luciscere), ,iuhilus", gewôhn-lich ,.iubilvm" (s. 01). S. 58), - ,,chara.cteriurn" nebeb dem ge-wôhnliehen chai-acte?-' 4 (s. 'ob. S. 59. Text und Anm. 1), -,,a.stroiogius" (qui astroiogia et tonitrualia iegit» soust ,,astro-logieus" (des G-ewuhnliche) und ,,astrologus" 2 und .,sa(c)randae",se. arae.

In Bedeutungen, die sic andenva,rts n.ieht lichen, werdenin der HQmilie gehraueht die Wôrter ,,reclamatio", Gese/zrei,lauter Ruf. incidere (ligna in.silua),(Holz) fâietz, carnzinare,

Vgl. .,contradictor, conftadictio, eont.rascriba" nnd contrascriptor".Dass .,à.strologW' in den un Text angef. Wortej dei Plur. desNeutr. eines Adjectirs ,,asttologius' ist und Ast.rologisches, sstro.logisehe Sachen, Scliriften bedeutet dafiir spricht das folgende ,,toni-tru.1ia". Adlerdings wird das Wort aticli im Fein. Sing. concret-von astronoinisehen Bûchern gebrancht (s. du Oange s. y.). DieAimahine 5 dass es atif einem Texfehler far ,,astrologka beruhe, istu nu ô thig.

Was ,,anguriar' und ,,effugiare" betrifft, se s. o)'. S. 55 Textund Ai,rn. 5, amI 'vas ,,saraidae" aiibelangt S. 57 Text u. Amui. 6u, oh. den Text. ,.Molina" ist entw. Text.fehier fur ,,molinos" M. gelitauf ciii ,.rnoliuum" zuriick.

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62Ehie pseudoang. Hornilia (le sacrilegiis.

Denom. von ..carmen", Zauberlied, Zau.berlieder recitiren odersingen ûm durch sic Zn.berwirkungen hervorzubringen 1,

.,oculus pullinus", Leic/tdorn (vgl. Jas spanisehe ojo de polio"und Jas deutsche 1-liihucrauge), sonst .,clavus pedis" und e1a-vus morticinus". .,pullicini, junge Vôgel, Hilbnchen, dem Vor-angehenclen zufolge, -wie es scheinen will, cinc Art Krafèkheit

- (vgl. oh. S. 29), dies spurci". die Page, an welchen dieSpurcalien gefeiert wurden, des Spurcalicnfest. ..ostendere",ôffentliclt feiern (qui - lies spnrcos ostendit 2), .,ipse" = idem"(qui in mense februario hibernum 3 credit expeflere, ne] quiin ipso mense dies spurcos ostenclit 4), ,,alkûndc", mit irgendwelc/ie2n Jllittel, irgend iccicher .Matcrie, Substanz, eig. irgendwohcr .uicumque demoniacos alicunde suffomigant 5), endlich,,quid" exclama.tivt, wie sonst .quam" .

Seltene oder in iner seltenen Bedeutung vorkommendeWôrter sind: ,,stermitus" (steiiudus), cm Nom. der viertenDccl, statt des gewhn1ieIieii ebenfails in der Hom. vorkom-menden ,.sternutatjo", auch noch VOIX Martin von Bracara inDe corr. rustt." e. 16 (per anicelias et sternntus) und nach

ibm von Pirminius, ,Dicta" n. 22 (sternutuv et aguria peraniculas) gebraucht (an aflen drei Stellen in Plur.), - lu-sum" statt .,lusus" (s. oh. S. 58 Text und Anm. 6), - miscriae"in der Bèdeutung elende, jammaliche, lappisehe Dinge (Qui-.

' Bei Apoil. 5W. p. 1, 9 und 91 15 koxnrnt das Woyt in in der 13e-deuttmg dichten ver.

2 \Tgl. ascii die Stellea: .,Quicumque - arma in campo ostendit",%Ver ojèntlkh mit Waffen auf dem Felde skh :eig/, erscheiat imd,rQuicumque - ostendie feclum et cerunluni" etc., Wer - qnttkk(las Kitibehen mit tas Llirschlein u. s. w. maaht.Eig. Adj. winterlich. ternpus hiherunin", die winteriiche Zeit, dieWTiiiterzeit. (lanil ohne ,,tenpus" snbstantivisch ter Winter (invernoiinvierno, hiver), in den angetôhrteu Wcrten personificirt.Vgi. auch die Stellen: et diem ipstnn colit" mit qnç in ipso dieinsipientes scilent facere". -

. Dieser Gebrauch von ,,alieunde" sehliesst, sich an dem im Spittla-tain lianfigen Gebrauch von- ,,de" vom Mittel sud IleerL.dug ail (s.Ronsch, a a. 0. S. 392 ss.), ein Gehrauch. von dem wir in ter ibm.in den Worten: qui de anulo aureo milnus circat" ciii Beispiol liaben.S. (loch ab. S. 14 Arroi. 5.

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Die Spraehe in der ilomilie nach dey J{andsohrift.83

cnrnque - ostendit - fecluin et ceraulam et alias miseriasuel lusa, qup in ipso die insipientes soient faere), auch noehin Martin von Bracaras ,,Corr. rustt." n. 18 in den Codd.Sangali. 1 (et non semper istius mundi miserias se. cogitate),endiicli dracuneulus" in der Bedeutung ufreris vel cancrispecies", nach du Cange s. y. gebraucht ira Ohron. Audoensep 411: ,,In dextro hraehio lauceatur, et, subrepente dracun-culo, quinto die moritur" und Wilhelm Nanguis Ciron.anni 1126.

IV. 111e QuelIeti der Hoinilie.

Unsere Hornilie ist, wie so:oM i.hre Ahfassungszeit (s.mit. n. V) ais der schriftstellerische Character ihres Ilrhe'oers(s. das oh. S. 53 Bernérkte) schon im Voraus verniuthen las-sen, kein originales, se1bstsUndiges caler loch kein durci-weg originales, seibststiincliges, sondern ein ganz oder zumTheil ails aiteren Schriftstficken geschopftes secundaresProduet.

Wir haben oh. S. 50f.. geselien, dass sic in f,rmeller Be-ziehung wesentlich ans zwei Abschnitten besteht, einem cx-connnunicatorischen oder anathematisehen, CC. II—VI, undeinem historisch-parœnetischen, 00. VII und 'VIII. Ans den-selben zwei Abschnitten besteht aie anch in Bezug auf ihre'Q ueilen, und gerade der Umstand, dass dies der l'ail ist,bat bewirk-t, dass sie aucirformeli in diese beiden Abschnittezerfiillt. 1 I

.0. VII und C. Vifi sind, wie schon oh. S. 12 Aiim. G undS. 15 Aum. 10 beinerkt, ans dem psendoaugnstinisehen ,,Sermo129. De calendis Januariis" und dcxii pscudoaugustinischen,,Serm. 278. De auguriis" geschopft, C. VIt ans jenem undC. VIII ans diesem 2. Bas erstere 0. kanu geradezu ais ciii

t [n den librigen Codd sf,eht der Sing. Jarnrnerlichkeit.2 Wie ebenfails schon ob S. 12 Aria. 6 gesagt. ist dci' pseudoaug.

Serin 129 deni llomflinr. l3urcharcl von Wurzburgs ais dessen drit±eiomilie einverleibt worden. und finden sich einige Steilen in ibm,semer n. 8 und 4 sucE in einsr iloinilie ,,De ICaiendis jainiaris"

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64Eine pseudoang. Homilia de sacriiegiis.

kurzèr. dnrftiger wid selir mechanisch und gedaukenlos ge-machter Auszug ans (lem pseudoaugustrnischen Serm. 129btrachtet werden 1•

\\Tas die CC. II—VI anhelangt,so sind sic, wie i;aTrn zu

ira Coci lat. Mojiac. 6108, sc. X. In dieser Hwniiie. deren grôssterTheil nus Maximus-vonTurins Hom. 16. De calendis 3aniiariis ge-schopft -mL l heisst es ninii-ioh .MuIti etiam rust,ici innita fantasma-tieum (sic) geiiera observabant, ita ut in kalenclis lanuariis foeiu,ïde domo sua uci aliud quodcumque beneficiiun cuique petenti houtribuebant.iïhqui etiaun rustici in ista nocte, que prteriit, men-sulas suas plenas muftis rehus, quac ad muuuducandum sunt noces-Sanas. componentes. toto nocte sic coin ositas esse nolueniint, cre-dentes, quoti hoc Plis kalendac Jannariin prstaro possint, ut pertOttijît annam cOniuuia illornin iii tali ahiiuda.ntia perseuerent.. Sedmec mm, t'auente gratia dei, ex parte magna iii populo Christianouidentnr extincta. Houe autem nei abri similia, quau longum estenarrare. quœ ai) impenitis et rustiais rut 1iorua. aut nuTia peceataesse creduntur, ri nestris familûs nel uestrie prouidentire sabjectisper nos cupio remoueri, ni per uestraln castigationem illoriim StIiltJ

tir cornigatur, et non sohim pro iiohis, sed etiam pro i.11is. qui oestreexemplo proficiunt, duplicata uohis r douniijo pnemia repenscnttuYVgl. hiemit die Worte ira pseudonugustinisehen Serra. 129n. .9 unit 4:,,S,uit eniin. qui calendis Tarniaruis augunia observant, ut focuni dedomo sua vel aU ud quodcumque beneficium cnicumque petenti 1)011

trihiiaut. - Aliqai etiam rustici, inensulas in ista noete: (pine prou-tertit, plenas innitis relais, qute ait inanducandum smut neeessnriou,eoiiuponentes. tota noete sic compositas esse volant. credentes j qnodlioc, Plis caiendou Inuarioe praista-re possint, ut per toturn aimimconvivia iliorum in tait abundantia perseverent. Et quia scriptumest: Modicum f6nientun, totom maison corrumpit (Gal. 5, 9), etiam istaet alla bis similia. quai iongnm est dicere, quai ah imperitis autparva, rut. nuiia peccata creduntur. -a vestris ordinate fanuiliis ire-moyen, et hoc 1iraicil^e ut sic calendas istas calant, quomodoalionun mensium coiere soient -- Sec1 credo de dei miseriçordia,quod ita per vestram castigationem ilioruni stuititia corrigenda est,ut non solmn pro vobis, seit etiam pro illis, qui vestro exempleproficimit, duplicata vobis u domino praimia repensentur". Donpseudoaitg.. Serin. i. De calendis janoariis" j et, also chi bekaun-tor unit i5fter benutzter gewesen. -

Dasseihe glit von der Quelle - von C. VIII, item pseudoaug.,Serin. M. De auguriis", der. \vie wir gleiehfalis schon gdsshenhaben. i-on Eligius von Noyon oder dessèn Biographen, Anitonusvon Rouen, unit von Rhabanus Matiras benutzt woriten ist (s. oh.S. 15 Aura. 10). Auch Bonifatius bat 11mgekannt, indem er insemer ,,Ep. 49. Ait Zachariam" cite, ans ibm. semer n. 5,unter Augustins Namen citirt (s. Mig. Patrol. T. 89 col. 741).S. oh. S. 12-15 und inebesonitere S. 14 Aiim. 8.

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Die Quellen der flomifle. 65

hezweifeln, ans einer oder melir ais obier alteren Quelle go-sohopft, won» wir leider aueh ausser Stande sind diese QuelleOder diese Quelle» anzugeben. -

Dafttr dass ihnen eine oder rnehr ais eine Quelle zu-C-rund.e liegt, sprieht nieht Weniges.

1. Die ilomilie ist ziemIiel) jung (s. unt. Absehn. V) undgehôrl dalier einer Zeit an, deren Verfasser meist uuselb-stinidige Compilatoren waren oder clooh Viel ans Seliriftenalterer Zeit schôpften. 2. lin Tlrhelier ist ci» Verfasser sehrgennger Qnali±itt, dom mati nirgend.s Selbsti.]1digkei.t zu-tAnne» kaun. 3. Er huit aucli C. VII und C. VIII von ander-wiLs entlehnt, worlureh es gesehehen ist, dasa el . Eirizelneswiederholt liehandeit hat (s. oh. S. 49 f.). Es hat ganz denAnsehein, ais rûhrten (lisse \Viederholungen nicht theils ansselhsteigener Erfa-hrung, theils aus BCJnTtZUI1g einer Utere]1Quelle. sondein ans J3eitutzung versehieden or Quelle» her.4. Der Verf flirt in don CC. II—VI ausseiordentijch vicieimd versehiedene heidnisoh-aberglanlaisehe Sitten und Bran-che an, bisweilen rômiselie und germanisehe dicht neben-einander 1 . Es ist nicht glanhlicih, dass aile diese zu semer.Zeit miii in miner [Jmgobung geherrscht ha.ben soilten, und evsi.e ans cigener Erfiihiung soute kennen gelernt haben. Wirhaieii viol molir anzunehmen, dass or die meisten Oder docksein viole von illilen entweder nus aiteren Schrien zusaminen-goiesen oder auch einem aiteren Schriftstiîck entnommen hat,(ic-ssen Verfa,sser nie wiederam ans einer noch â1teren Quelleodm' iilteien Quelien gesehOpft hatte. Aehnlich verhalt essich ja auch mit dom von de» Snperstitionen handeludenTheii der Predigt des Eligias und don ..Dicta" ds Pirminius(n. 22)2. 5. Es wird in dom in Rode stehenden CC. niohtriur Eins und las Andere a.ngefihi't, was in aniieren Sehrif-ton mit hniiehen Wo]ten erwahnt wnd (s. inshes. C. V §

Z. B. in den Worfen ,,uel qui in ipso mense dies spurcos ostendit.et qui hrumfts col et".S. Martin von Bracara's Sohrift De conectione rustieornm" P. CIX—CXIV.C. P. Caspari: iloniilia de sacrilegiis. 5

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66Einc pseudoang. floniilia.d.e saorhegiis.

1.7), sondent wir fmden }iiebei. selbst einzelnes Spraehuiclie,dem wir so lis t mir nocli in Schriften, die demselben Zeit-rani» angehiren, w'ie die Homilie, ail Stellen lac-gegnen , was auf gemeinschaftlichc Q.uellen hindeutet. End-licli 6. weisen euuzehie sprachliohe Eigenthtinilichkeiten (spal .

-mils, lunes, mercures md wohl auch ,,grcue aut loue") aTLcl.

clos in § 1.7 erwiilintô Ajistreihen des Wunters in Febjuar(qui in mense februario hibennum oredit expellere) auf cm

sùdliehes Land Mn (s. oh. S. 56 Amin. 1, S. 59 Aiim. 2 und.S. 36, sowie mit. Absehu. VI), wikhrend die Enva.hnwig derSpurcalien (qui in ipso mense - dem Februai. -- dies spur-cas ostendit) auf ciii nordliches flthren (s. ob. S. 36 f. undunt. Abschn. VI).

V. Die Abfassmigszcit der J{oinilie.

Es giebt z-wei Data, nach itenen sich die Alifassungs-zei.t (ici Homilie bestimuien lsst, venu anch iiur in grLssterAilgemeinheit.

Bas cine ist clic Abfassungszeit der laciden pseudoau-gustinischen ,,sennones", aus denen :ih.re beidcii ietzten C'a-pitel geschôpft. sind, Serrn. 129 und Sein, 278, das zweitedan Alter der Handschnift, die sic cnthalt.

Nach jenem Datum last sich der .,terminus a quo", nachdjesem der ,,terminus cd q item" ihrer Abfassung bcsti.mmen.

Wir denhen- an r insurn. bisa" st. ,,Uisus", was nur noch ein Paar Malbei Pinninius in dem von don heidiiisch ahergliiiihisclien lirauchenliandeinden. Absclmitt semer .,Dicta" (n. 22) vorkommt (s. oh. S.

58 f. Anrn. G), au sternutus" (steruudus) st.. ,,stenmtationes", wasriur .noch liei 'Martin von I3racara und Pirminius, der es voitentielint Ixat, sicli linde Çhei Beideii an Stelleit, die von heid.nisolt-al,ergliiubisohoa Briuchen haittein. ,,Corr. nLstt.' n. 1G niid Dicta"Il. 22), nid an misoriœ" in der Bed. elende. jitinrnerliolte Diiige,Ivas wir mir foui. Lei Martin, Corr. rastt." in don Codd. Sangau! an-t,veffen, Besondere Beachtrnig verdient hiebei der Umstaiid, classfier Verf. fier Honi. in C. VIII. dass or avis dcci psexifloang. Serin.278 geseb 6pft. bat, naoli di esem soûlent Original fias gewbhn jolie,sternutaiiwjes" gel)r;uicbL, h. C. IH n. 9 dagegen fins seitene ,,ster-

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Die Abfassungszcit dur Homilie. 67

Ueber Jeu pseudoaug. ,,Serin. 129. De caiendis Janua-rus" benierken 'lie maurinisehen F[crausgeber der WerkeAugustins Blanepain und Contant: ,,Augustino adscliibitvetus quidam, quo Vignerius usus fuisse vicletur, bib]iotheoaejam Colbertinœ codex. Ser.1 quorninus JSiLTs esse credatur,obsistit et dicejidi ratio, quae Csarium potins refert,tum quie posterions oevi est ac difficuiter ante Ce-sarii tenipus reponi posait observatio hic n. 4 factade publico jejunic per omnes ecclesias calendisJanuariis n sanctis antiquis patnibus indicto 1 . Etalter quidem ex Navarricis manuscriptis post sermonem decircumeisione, oui iste proxime subjurngitur, absolutum habetsic: ,,Explicit de circumoisione Domiui. Incipit senno sanctiMa.x.entii rie natali Doniini. Iii caiendis .Januariis"". Et inoxsubsequitur sono: ,, ,,Dies calendarum"" etc. Sed in hocsermone nuJium de dominica nativitate verbiun occurnit. Subnomine Faustini episcopi per Bollandwn in- Actis Sanctorumtomo I, editus est ad vetos exemplar Aceiense sen Accincti,apud Burgundiones monastenii" Mig. Patrol. lat. T. XXXIXcol. 2001 Not. b.

Der ,,Seriiio" tritgt also in Jeu Haudschniften baH Au.

1 Et ideo sancti antiqui patres nost,ri, considerantes maximanipartem hominum diebus istis guhe vol )uxuricc deservire et ebrictia-tibus et sacrilegis saltationihus insaitire. s ta L lier u ut in u u ive r-5cm munduni, ut per omnes ecclesias publicum indicere.t u r j ej u ni u in, ut aguosc&erit iniseri humilies in taiituia se malefacore, ut pro corain peccatis necesse esscL omnibus cccl es iLsjejunare.

2 Die doppelte Angabe De natali Dombii" uud In calend.is Jan,ia-rus" im Cou. N,tv. diîrft,e davon herriihron, dass der Maxentius bei-gelegte ,,Sermo de natali Domini" und dci- Naine des Verfassers

- dos auf ilm folgeniien ,Seriao in calendis .Tanuariis" voie Schreiberdes Cod. oder einein seine,' Vcrgiuiger durci -ii-gond chien zufuiiligeiiUnistand ausgelnsscn worden isti (z. B. iladureh, dass in semer Vor-luge ein B]at.t oder ein Par BLUter aiisgcrisseu odeF ausgefailenwaren, oder dass or selbsti nus Verselien ciii Blatt oder ciii PaarBIi&tter tibersprang). Aclinlichos koimut, anch sonst in llaiidscbrif-ten von. S. Aile und neuc Queileii vair Gesoh. des Taufsynibols nndder Ciaubeiisregel, S. 197 L

ô.

Imm

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68Eiite pseudoaug. Ifomilia de sacrilegi.is.

guistiiis bald Faustinus's, d. j. Faustus von Reji's 1, Namen, balciendlich dan Namen cmos Maxentius 2, kann aber nus dom zwei-te» von den von de» beiden Maurinern angefùhrten Gruridenurnnôglich von Augustin inul aueh nicht von dem um 490 ge-storbenen Faustus 'sein, sondent, wie dieselben mit Redit sa-gen, friihestens erst nus der Zeit des Csarius von Arelate lier-rL%hren, d. h. ans dci' ersten llâlfte des secisten .J'aht'handerts,in dessen z•weiter dus Fasteit ait. de» Caienden des Januarsonst zum crstén Mai as kirch.liche Anoi'dirnng envalint wird,und zwar, A.hnlich vic in unserem Sermo", ais chie von denViitern getroffene 4. Und auch daHu hahen sic sicher Rechtriass aie Cœsarius's Art zu reden in iii» flndenû. so dass der

1 S. Alte ami neue Quellen S. 258 f. Text und Aiim. 16 und 1.7.2 Dieser Maxentius ist kaum der sc ythisclie Môneh Johannes Maxen-

dus (Mn 520). Soute Maxgniius Felder fin Maximus (von Purin) sein?Augustin fordert i.ni Serin. 198. De entendis Januariis" n. 2 seinechristuichen 7ulj6rer mir einfaeh dazu auf, an don Calenden desJanuar vu fasten (dant illi - (lie Heiden - strenas, date vos eleo-mosynas; avocantur !Ili eantionihus luxuriaruin, avocate vos 8cv-monibus scripturarum; corrunt iii ad thea.trurn, vos ad ecclesiam;in ebriant.ur illi, vos jejun ate). VgI. mit, dieser Stelle dieWorte:,,Observavit - diem et mensein, qui Lis diebus (caiendisJanuariis) aut non jej un av i t, net ad ecclesiam non processit;observavit diein, qui hesterna die non irocessit an ecelesiam, pro-cessit sA campera. :Ergo, fratres, omni studio gentilium festivitatemet ferias declinemus, ut,, quand o iii j epul antur, nos si 'nussobrii'atq ne j ejuni, quo intelligent 1titiam suam vestra ab-s tinenti a condemnari", der pseudoambros. ,,Serin. 7. De calen-dis Januariis" (von Maxinius von Purin?). Ans der iet.zteren St,.rse1ien wir, dits setier, abc das 6ffent,liche Fast ail der Calenden

des Jannar angeordnet wurde, eine mcliv oder weniger grosse An-zahi von Ohrist,en (in Folge der Erniahnnngen des Clern.$) an daesenTagen fastete- Die Enua}tnung -mm Fasten und die Sitte des FIL-stens ging der Ânordnnng vora,'. PooL setvt die Stelie vielleiohtschon diese voraus.lin siebenten Canot, des zweiteii Coneils zu Tours ùn Jabre 567(Et quia inter natale Domini et epipllania olmu die festivitates saut,itemquc prandehnut. Exoipitur tri diitim i llitd, 1 . 110 ad cal-candam gentiliirni consuetudinem patres nos tri statu e rit nt p ri-vatas in cal en dis Janu uni s fi cri litani as, ut in ecclesiispsailatur" etc.'Auch Cas. Oudin rechnet dcii pseudoaug. Serin. 120 va den vonCsarius verfasstcn. S.,,Conunent. do soriptorr. cccl. antiquis" I,1347 (Lips. 1722). - Far Ciesarius ais Vert spriclit aucli, dass in

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Die Abfassungszeit dot Romilie. 69

,,Sermo" also wirklich der ersben Hiifée des fixuffeai Jahr-hunderts angehôrt.

Was von clem pseudoaug. ,,Serra. 129. Pe caiendis Ja-nuariis", das giit auch von (lei» VO» Bonifatius far augusti-niscli angesehenen (s. 6h. S. 63 f. Anrn. 2) »Serin 278. De au-gurus". Auch et hat, wie schon Ba.ncpaiu und Contant' irndnaeh ihuen die maurinisehen Verfasser dey ,,Histoire literairede la Franc(,,"' und Cas. Oudiii l erkannt haben, Csariuszum Verfasser 4 und datirt daher ans der ersten Haifre desseclisten Jahrhunclerts.

Ans dein Gesagten erhellt, dass der ,,terminus a quo"der Abfassung ulsererer Hornilie die Mitte des genairnten.Jahrhundertsist5.

Was de» terminus ad quem" derseiben betriS, se isber, da der Theil des Cod. Einsied. 281, der sic enthait, nusdem achten Jahrhundert stanimt (s. 6h. 5. 3 Anni. 1), das Endedies, es .Jahrhunderts.

Dein Aile» zufolge ist die Homilie zwischen der Mittedes sechsteu und dci» Schluss des aehteri Jahrhui jdert eut-standen.

Eins und (las .kndere rskh docli von der Annahnie ai),dass sie schon in dci' zweiten Baffle jenes Jaiirhunderts ver-fasst ist, und legt dagegen die Ausicht tiahe, dass ihre Abfas-

semer Vita" Lib. I e. V n. 42 ausclrfleklich Predigten von ibmgegen die Iieidnischen Gehr;tuche an don Calenden des Jaimar or-wiLhnt werden (PimdieaUones - contra ca]endaru,ii poque page,i11S5i)1iOS i'itns - fecit).,,Lovanienses - notAnt, Lipsium duhitasse, an sit phrasis Severiani.Nohis ornilino Csarii esse videtur. De 'mm. 1 vid. Appel.dieis sein 249 n. 2, Otes. Rom. 15, Append. 5cm. 272 n. 8, 279 n.4, 265 n. 5; de nom. 2 serin. 4. 11. 2 et 272 ii. 7; de nui». 5 - serin.28 n. 1 et 76 n. G", Mig. H, %. O. coi. 2268 s. Net. 6".T. iii p. 21.0 (il paroit sans difficulté être (le saint Césaire).A. 4. ob. S. 68 Anm.5a. O.Auch Predigt.en vol, dci» Inhait des pseudoang. Serin. 278 bat Cm.sarius nach dem Zeugniss semer ,,Vita" verfertigt (Prdicationes -contra sacrilegos et aruspices contmaque augures, lignicolas. fou-Maclas - fecit", s.. oh. S. (38 £ Anni. 5 e. O.).Csarius t 542.

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70Eine pseudoaug. Hornilia de sacrilegiis.

sang erse in eins der beiden letzten Jahrhundert.e fitllt, undzwa.r eher in das auhte ais in das siebnte.

Zuvôrderst ihr sehon mebrmais (s. insbes. oh. S. 53Text und Amn. 1) berulirter iiterarischer Character 1 . Feriierdie Benutzung der pseudoangLlstinisehen ,,Serrnones" 1.29 und278 und die Art dieser Benutzung. Fur jene scheint diezweite Hitlfte des seclisten Jahrhunderts doeli vu nahe 'inliegen, mxi diese passt besser fur eine spatere oder viel mehrspate Zeit. Weiter die wie vir gezeigt haben, keines-weges ganz unsysternatisehe Auffiihning mxci Zusanimenfas-sung se ausserordentlieh vicier und versehiedener heidnisch-aberglaubischer Sitten und Britucixe in der Homilie, sowie anehdie Form, in der sic in derselben aufgefiïhrt werden. Znjener A.uiJirung und Zusaininenfassung bieten (sehwàchere)Analogien erst die von Audounus (t 683) nritgetheilte Predigtdes Eligius (t 659), die ,,Di.eta" des 758 gestoibenen Pirnii.-nius, der ,,Indieulus supersitionum et paganiaruin" der Sy-node 'in Liftina (743 oder 745) und die von den Sacrilegienhandeinden Partien der Poenitentialbitcher, Bûcher, derenEntstehungszeit (las siebente bis neunteJhrhundert ist (s.Sehrnitz, a. a. O. S. 102 f.), und cliese ri orn bat, wie wir oh.S. 51. Text und Aiim. 3 gesehei ixahen, Aehnlichkei.t mit derForm der danones der genannten Biicher und steht viplIeiclitsogar in chier gewissen Abhângigkeit von derselben. End-lich auch die Erwiilxnung der Spurcalien, denen wir sonst mirlin ,,Inftieulus supetsbitionum et paganiarum" mxci gewisser-maassen) bai Aidixeim begegnen (s. oh. S. 36 L). Wir sind amMeisten geneigb, die Abfassung unserer Homiie in das Zeib-alter des Pirnj.inius und Bonifatius oder in ein.e noch etwasspiLtere Zeit 'in setzen und ais eine Art privabes, von eineni

01) auo]x jure S 1,rao]te, Iiinsic]it,lieh welelier clic heideit Jalrrhwiderhein Scbrifteii, vie dus ,,Ohionïcon" Fredegars un'1 Pirininius's ,,Dicta"Analogien ilmbieteii, j q t, zweifelhaft. da es seho]I mi sechsten J ahr-hmidert im Frauikenreielxe nioht an solejuen fehit. S. Oroeber undSitU a. d. oh. S. 52 f, Annx. 1 a. 00.

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Ber Abfassungsort der Homilie. 71

einzeinen Cleriker he.rrihrendes Seitenstiok zum ,,Indiculns"zu beftaohtep (vgl. oh. S. 47).

VI. Wo ist die liomilie yerfasst?

Wie sohon oh. S. 36 und S. 66 bemerkt Worden. schehit -sic in einern sûdiichen Lande verfasst sein za nifissen, weflmiter don in il» aafge%hrten heidnisch-aherglaubischenBriiuchen Austreibung des Winters im Februar or-wthnt wird; in welchein Monat Martin von Bracara in seinemTractat ,,De Pascha" de» Frûhlingsanfaiig setzb (s. seine\Vorte oh. 5 36). Und fîir Ebendasselbe sclieinen, wie gleieh-fails sohon oh. S. 66 bernerkt worden, auch die Forinenspa?mus" fur ,,spasmus" und ,,lunes" und mercures" fur

,,iunae" und mercurii". sowie wobi auch die Redensa.rt,,greue sut leue" zu spreehen ; von denen diese und die zu-erst gena•irnte Form auf die Provence, die heiden IetzterenForme» auf Spanien ais anf das Land hinwei.sen dom die1-Iomilie angeh&rt (s. oh. S. 56 Aiim. 1, S. 59 Ana 2 und S.54 Anrn. 4).

Es ist jedocli sehr (lie Frage, oh dom Angofiuirten eut-scheiclendes G-ewieht zukommL

Ja, • schriebe sioli dci. ganze Ldialt von C. II—VI unrnit-telbar voir. Verfasser der Homilie lier. und, hatte dieser hierlauter heidni.sch-aberglaubiscl'ie Brauclie aufgeft'ilirt, die in(1em Lande oder der Gegend, worin or lebte, fin Schwangegingen , so mfissten w:ir annehmei, dass disses Land oderdiese G-egend weit ri acli Sfiden ge)egeu habe, und hitten andie Provence Oder Spariien (Norrispanien, etwa Catalonien)zn tUnken. Aloi», wie oh. S. 65 f. gezeigt, haben wir. rie1niehr allen Grund nizunehmen, dass der •Verfasser das

Dass SiC flS Cia sololues zu betrachteil soi, witrde vielueiehb noelikiarer 1iei-vort,i'Sen, wenn w1" voie„i,i riiculus” iii cht, bloss die Ce-piteiiuherscliriftcn, sondera auch lie Capital s&ljer liatteii. mdciiidiese gaitz oder doel, -zain Tlieil wesentlich dieselbe Foi-m geli abtliaheii dflrften i wie die § umserer Hoinilie.

E

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ffl

72Une pseudoaug. Jiomilia de sacrilegiis.

Meiste oder doch sehr Vicies von dent, vas ex in der inliede ste]ienden Partie der Humilie auffuhrt, anderswolier,ans alteren Qiiel]e.n oder einer iilteren Quelle geschôpft, undin d:ieser Partie eine Menge Bvuc1ie en'1mt hat, die inseinen Umgebimgen niclit vorkamen, oder iii Betreif weleberes dccli unsiclier war, oh sic hier vorkamen. Die Worte (',,etqui in inens februario hibernum credit expellere" kômienmithin selir wohl nus einer Quelle 'geseh6pft sou, die eineinsadiiehen Lande angehôrt bat und der Verfasser kann inilinen einen Brauch o.iigefithrt haben, dei , eiitweder gay nielitin se.inen Umgebungen geherrscht bat, oder der (loch hiermcht im Februar, sondpm spi%ter beobaclitet wurde 1 Undel)enso kônnen. die Formen ,,spahnus, lunes" und •,mercures"und das ,,greue eut lene" schon seinr Quelle angehiirt haben2.

Dagqgen sprechen, wie es scheint. die Worte: sue] quiun ipso mense (februari o) dies spurcos ostendit" da-fur. ds's sic ni einein nôrdiiclien ents&mden ist.

Die Spurcalien, die, wie wir oh. S. 36 f. gesehen hahen,hein rômisches und ronianisehes, sonclern cm germa-ni s eh es Fest waren, begegnen wir namlich in dom Zeit-raum, clein unsere Homu]ie' angehirt. mir in Schriftcn nusniirdliohen Landern, im ,,Indicnlus superstitionurn et paga-uiainm" der Synode zu Liftine, in weleliem muter miterden Franken in Schwang gehende heidnisch-aberghiihischeSi.tten und Brauèhe a.nfgefuhrt werden, und (mndirete) inder Sehrift des Angeisaehsen Aldhelm ,,De landibus virgini-tatis" (s. oh. S. 36 f.). wie demi aneli der von don Spui'ealien mi

Dies setzt hei ibm - alierdings chie mechanisehe und gedaukenlosel3enlLtzung semer Quelien vorr,us. Aber dass man ibm nicl,t, Un-recht thnt, wenn mail ibm cine snlc],e heimisst, zeigt die Weise, inder er in (J. VII und VIII die pseudonug. Sermm. 129 ind 278 be-lintzt bat.

S Die Fonuen 1imes" u,id merem'es" hesitzen librigens strenggeiioni-mon keine BeweLskraft5 ii, deni der Verf. sic, ide scl,on oh. - S. 59gesagt, selber n:tc], dei- Analogie von so1es. martes, joues" IiIId,,uen ores" gebi blet. hahen knnn. Dass ,,spat,nus" n iolit mit Sicher-1,eit fur provencallsden Ursprung der Hom. sprielit, zeigt des sardini-selle ,,sulpensu" (s. oh. S. 80 Anm, 1). Noch geri1gere Beweiskraftfur denselben besit,zt ,,grene nui lene". 1

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Per Ahi assungsort iler Ramille, 73

Februav stammende Nainen dieses Monats, Sporkel, Sporkel-rnaend nur in n)rdlliohen Gegenden (Niederdeutsclila .nd, Belgienund Holland) gelirikuchlieh war mg nooh ist. Dass ain in Sud-gallien (der Proveuce) oder Spanien (Nordspanieri) lebenderVerfasser ans dem sielienten acier achten Jahrhmidert dieFeier dieses germanisohen Pestes geriigt hiben soilte, istnieht g]aubiieh, da die gei.manisehen Stiinme, die si.eh hierniedergelassen hatten, die Burgunder, Westgothen und Sueven,clamais htngst roinanisirt waren. Eher liesse sioh amiehmen,die Worte ,,et qui dies spureos osteudit" scieli aLis sûdgal-liseher (proveiiea.liseher) oder spaniseher (nordspøuiseher)Quelle geflossen, 51.11 dern Zeit die in tien. G-egenclen, wo sieeutstanden, lebenden Gennanen, noeli nieht acier doch noehnieht vi;llig rornanisirt, noch (las Spnreali.enfesb feierten.Allein dits g.nz1iehe Sehweigen der ijeiden ifiteren sûdgal-l.isehe:n und spanisehen. Eiferer gegen die Reste heidnisehenGôbendieïstes uud Aberglaubens, C2esari.us von Arelate undMarthi von l3raeara., van don Spurealien inacht doch dieseAnnalirne inirathiieli. \Vir werden vom ,,Indien]iis' (und von.Aldhelm) unwilkflhrhch darauf ge.flilirt, dass unsere Iioiniliein den nordiiehen 0-egenden des frankiseiien Reiohsentstanclen ist imd irgend einen frankïsehen Cleriker zumVerfi't.sser liat.