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Gegründet 1789 Renaissance 2016 Nr. 5 Mi, 15.03.2017 im Bezirk Affoltern Monatsblatt mit Gemeindeinfos, Leserbriefe im Forum,Veranstaltungshinweise, Sportnachrichten, Kultur mit Theater und Musik, Behörden-Transparenz, Gemeinschaftserlebnissen und Begegnungen, Berichte aus den Schulen, Publi-Reportagen, Stellenanzeigen,Wohnen und Mietgelegenheiten und Immobilienmarkt. Unser Motto im politischen Teil: Amtsgeheimnis und Persönlichkeitsschutz sind keine Argumente, die Stimm- berechtigten nicht umfassend zu informieren. Auch Schattenseiten und Fehler dürfen in unserem Blatt ans Tageslicht kommen. Der Durchblick will unverblümt das veröffentlichen, was das behördenfinanzierte Mo- nopolblatt «Anzeiger» verschweigt. Unser Bezirk: Überschaubar in schönster Natur. Mit umfassenden Einkaufsmöglichkeiten und persönlicher Bedienung. Individualität und Gemeinschaft im Dorf Blick in die Berge von Kappel aus gesehen. In unserem Bezirk: 51 600 Einwohner 34 365 Stimmberechtigte Hier warten 23 925 Briefkästen auf Sie! Machen Sie mit Schreiben Sie mit Inserieren Sie. Die kaum mehr handlungsfähige Betriebskommission des Spitals Wir wollen ja nicht laufend Öl ins Bassin schmeissen, aber was wahr ist und was zu Sorgen Anlass gibt, sollte immerhin noch gesagt werden dürfen, ohne dass man wieder eine tote Maus in den Briefkasten bekommt. Was nur ist in der BK los? Toni Bortoluzzi, mit der seltenen Gabe, grosse Dinge gelassen und mit Humor auf den Punkt zu bringen, hat uns im Anzeiger in seinem denkwürdi- gen Leserbrief vom 21.2.17 vorgerech- net, dass die BK nicht mehr handlungs- fähig sei.Wir finden es nicht fair, wenn nun lose Mäuler sagen, dass er damit sein Bewerbungsscheiben abgeliefert habe. Das hat dieser Mann mit einem grossen Leistungsausweis und seinen 70 Jahren nicht nötig. Aber es täte der BK wahrlich gut, solche Persönlichkei- ten in ihren Reihen zu haben. Nur haben wir Angst, dass unsere «Götter in weiss» auch diesen Mann «verhei- zen» würden, da kennen diese Gross- verdiener keine Hemmungen, wenn es darum geht, ihr Abkassieren zu redu- zieren. Frau Messmer haben sie mit der Kurzformel «Entweder sie oder wir», anfangs Oktober 2015 auch gebodigt. Nein, die Sache ist die, der BK gehen die Leute aus. Reto Camenisch ist seit mehr als einem Jahr strategisch krank geschrieben und wurde von den Dele- gierten mehrheitlich stillgelegt. Rechts- widrig erhält er als immer noch gewähl- tes Mitglied keine Unterlagen mehr. Das können wir anhand einem eigenen Beispiel bestens belegen. Herr Burger aus Aeugst dem besonderen Rechtsan- walt sei «Dank». Und dann haben wir noch Sorgenkind de Riedmatten, der 2m-Koloss, der in der BK gerne ausgerufen hat, mag «per sofort» nicht mehr. Einerseits teilt er mit, dass er überlastet sei und er sich das anders vorgestellt hätte. Und anderer- seits macht er in seinem giftigen Rund- schreiben geltend, dass es unhaltbar sei, wie in diesem heftig zerstrittenen Laden chaotisch gearbeitet und gefuhrwerkt werde. Er moniert, was andere auch feststellen, man erhalte die Unterlagen nicht, oder verspätet, oder kurz vor der Sitzung.Was nun wahr ist, wissen wir nicht, vermutlich beides. Wenn man richtig zählt, (C. Grötsch und Herr Casanova aus Adliswil sind ja auch noch dabei) kommt man zum Ergebnis, dass Frau Leuenberger, die nun infolge dem nach nur 18 Monaten entfernten Herr Stein die ganzen Ab- schlussarbeiten machen muss, das Zünglein an der Waage spielen kann. Mag sein, dass ihr Gewicht nun richtig eingeschätzt wird und die BK künftig braubarere Ergebnisse abliefert. Die BK, die sich offenbar auch in an- deren Belangen immer häufiger veran- lasst sieht, der Spitalleitung mit hohem Eigenleben operativ in die Speichen zu greifen, sollte sich das nicht antun. Ihr Auftrag besteht darin, die Strategie fest- zulegen und zu kontrollieren. Das tut sie aber seit 2012 nicht !!! Stattdessen Eine bedenkliche Aussage des Herrn Thurnherr Uns wurde letzthin zugetragen, dass er in seinem Kreise habe ver- lauten lassen, dass man das Ver- pflegungszentrum des Spitals, das ca. 18,3 Mio. Franken gekostet hat und 2015 eingeweiht worden ist, auch für 9 Mio hätte erstellt werden können. Da muss man sich als Stimmberechtigter doch re- gelrecht verse… vorkommen. Ich mag mich noch gut erinnern, als wir in Mettmenstetten 2012 in der SP – ja die Partei, die mich wegen ein paar freizüngigen Aus- sagen im Facebook rausgestuhlt hat, ich hab‘s verschmerzt und ge- niesse die dogmatische Freiheit zu- sehends vom Delegierten Schnorf (auch einer der militanten Spitalspalter, der schon damals lei- der dabei war) darüber informiert worden sind. Wir fragten den von Fakten völlig Unbelasteten, wie es komme, dass dieses Haus so teuer zu stehen komme. Da hat er das gemacht, was die meisten Dele- gierten oft machen, wenn man sie etwas fragt: Sie zücken nichtsah- nend ihre Schultern. Heute wissen wir es, es wurde ein- mal mehr rechtzeitig nicht nachge- fragt. Man hat einfach einmal mehr die Zahlen unbesehen übernom- men und den ganzen Kuchen durchgenickt und der Herr Thurn- herr, für einen Schabernack immer wieder gut, lässt heute ver- künden, dass man es auch zum hal- ben Preis hätte haben können. Das wird vor allem jene 86% Stimmberechtigten, die damals an die Urnen gingen und voller Spi- tal-Treue beherzt ein JA einlegten, sehr freuen. Anderswo baut man für dieses Geld ein kleines Schul- haus, und in Affoltern bauen Sie dafür eine Küche und ein defizitä- res Personalrestaurant. Dass die tragenden Säulen in Inne- ren für die Tragfläche eines Heli- kopters gebaut worden sind, ob- wohl ein Helikopterlandeplatz dort nicht erlaubt ist, das ist ja nur eine der Ungereimtheiten und solche geringe Behördenschlamereien, kann man ja als toleranter Stimm- bürger noch verschmerzen. Denn das macht keine 9 Mio. Franken aus. Aber wo hat man denn Geld verschwendet? Fragen wir mal das Baukommis- sionsmitglied Architekt Christoph Kommentar Fragen an die Stimmberechtigten vom Bezirk Wir haben Ihnen rechtzeitig den vom Gemeindeamt verfassten Be- richt über die interkommunale Anstalt zugänglich gemacht. Da haben Sie also gewusst, (wie vom Gemeindeamt ausdrücklich geschrieben), dass eine interkommunale Anstalt keine demokratische Einrichtung ist, bei der Referendum und Initiativrecht ausgeschlossen sind – im «Durchblick» 3 rot gedruckt! Da entscheidet ein Verwaltungsrat, deren Protokolle wir nicht erhalten. Trotzdem haben die Stimmberechtigten, die an die Urne gingen, am 12.2.17 mehrheitlich der interkommunalen Anstalt für die ver- schiedenen Sozialdienste zugestimmt. War Ihnen zum Zeitpunkt der Stimmabgabe klar, was Sie da abstim- men? Oder haben Sie einfach blindlings – wie leider so oft – den Behörden treuselig vertraut? Finden Sie es richtig, auf demokratische Rechte zu verzichten? Ist Ihnen klar, dass Sie nun bezirksweit gesehen drei Chefs für diese 3 neu gruppierten Sozialdienste, als wie bisher nur einen Chef, zu bezahlen haben? Wissen Sie, dass nun auch die KESB, die Kindes und Erwachse- nen-Schutzbehörde, die uns alle bevormunden und Kinder den Familien wegnehmen kann, wenn sie es will, (also eine brand- gefährliche Behörde!) auch in einer nichtdemokratischen Anstalt untergebracht werden soll? Stimmen Sie dann am 21. Mai 2017 auch wieder für diese nichtdemokratische Anstalt? Soll man seinem «Feind» sein letztes Messer in die Hand geben? Der «Durchblick» wünscht Ihnen viel Weisheit für diesen Entscheid. Den Behörden blindlings folgen, kann eben auch bedeuten, in die Falle zu tappen, und dann haben wir wegen den Schlappen die Schlappen. Diese Aufnahme (links) stammt vom September 2015, rechts der damals neu in die BK gewählte de Riedmatten aus Stallikon und links Riccardo Casanova aus Adliswil. So wird im Spital funktioniert, die bei- den erhielten vor Beginn ihrer Leistung einen teuren Blumenstrauss, aber nicht einmal das haben sie verdient. Das ein- zig Verdienstvolle besteht darin, dass de Riedmatten per sofort nach nur 16 Monaten (offiziell wegen «Überlas- tung») gegangen ist. Aber was in seinem Abschiedsschreiben steht, müsste die Delegierten aufhor- chen lassen, aber die machen wiederum nichts, weil ihr Präsident, der das leiten müsste, auch der Präsident der BK ist. Und dieser Präsident der BK ist halt auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Diese präsidiale Doppelfunktion woll- ten wir mit unserer Initiative, der die Unterschriften fehlen, ändern. So bleibt alles beim Alten und eine Lösung ist nicht in Sicht. So bekommen wir im Anzeiger im 16 – 18 – Monatsrhyth- mus solche Bilder zu Gesicht mit schei- denden und neuen BK-Mitgliedern – ein mühsames, unglaubwürdiges Behör- dentreiben, als ob immer Fasnacht wäre. Der einzige der profitiert, ist der Lieferant exotischer Blumen. Fortsetzung auf Seite 2 Fortsetzung auf Seite 2

Eine bedenkliche Aussage Kommentar des Herrn Thurnherr · ist, auch für 9 Mio hätte erstellt werden können. Da muss man sich als Stimmberechtigter doch re-gelrecht verse… vorkommen

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Page 1: Eine bedenkliche Aussage Kommentar des Herrn Thurnherr · ist, auch für 9 Mio hätte erstellt werden können. Da muss man sich als Stimmberechtigter doch re-gelrecht verse… vorkommen

Gegründet 1789 Renaissance 2016 Nr. 5 Mi, 15.03.2017 im Bezirk Affoltern

Monatsblatt mit Gemeindeinfos, Leserbriefe im Forum, Veranstaltungshinweise, Sportnachrichten, Kultur mitTheater und Musik, Behörden-Transparenz, Gemeinschaftserlebnissen und Begegnungen, Berichte aus denSchulen, Publi-Reportagen, Stellenanzeigen, Wohnen und Mietgelegenheiten und Immobilienmarkt.Unser Motto im politischen Teil: Amtsgeheimnis und Persönlichkeitsschutz sind keine Argumente, die Stimm-berechtigten nicht umfassend zu informieren. Auch Schattenseiten und Fehler dürfen in unserem Blatt ans Tageslicht kommen. Der Durchblick will unverblümt das veröffentlichen, was das behördenfinanzierte Mo-nopolblatt «Anzeiger» verschweigt.

Unser Bezirk: Überschaubar in schönster Natur. Mit umfassenden Einkaufsmöglichkeiten und persönlicher Bedienung.Individualität und Gemeinschaft im Dorf

Blick in die Berge von Kappel aus gesehen.In unserem Bezirk:51 600 Einwohner34 365 Stimmberechtigte

Hier warten 23 925 Briefkästen auf Sie!Machen Sie mitSchreiben Sie mitInserieren Sie.

Die kaum mehr handlungsfähigeBetriebskommission des Spitals

Wir wollen ja nicht laufend Öl insBassin schmeissen, aber was wahr istund was zu Sorgen Anlass gibt, sollteimmerhin noch gesagt werden dürfen,ohne dass man wieder eine tote Mausin den Briefkasten bekommt.

Was nur ist in der BK los?Toni Bortoluzzi, mit der seltenenGabe, grosse Dinge gelassen und mitHumor auf den Punkt zu bringen, hatuns im Anzeiger in seinem denkwürdi-gen Leserbrief vom 21.2.17 vorgerech-net, dass die BK nicht mehr handlungs-fähig sei. Wir finden es nicht fair, wennnun lose Mäuler sagen, dass er damitsein Bewerbungsscheiben abgelieferthabe. Das hat dieser Mann mit einemgrossen Leistungsausweis und seinen70 Jahren nicht nötig. Aber es täte derBK wahrlich gut, solche Persönlichkei-ten in ihren Reihen zu haben. Nurhaben wir Angst, dass unsere «Götterin weiss» auch diesen Mann «verhei-zen» würden, da kennen diese Gross-verdiener keine Hemmungen, wenn esdarum geht, ihr Abkassieren zu redu-zieren. Frau Messmer haben sie mit derKurzformel «Entweder sie oder wir»,anfangs Oktober 2015 auch gebodigt.

Nein, die Sache ist die, der BK gehendie Leute aus. Reto Camenisch ist seitmehr als einem Jahr strategisch krankgeschrieben und wurde von den Dele-gierten mehrheitlich stillgelegt. Rechts-widrig erhält er als immer noch gewähl-tes Mitglied keine Unterlagen mehr.

Das können wir anhand einem eigenenBeispiel bestens belegen. Herr Burgeraus Aeugst dem besonderen Rechtsan-walt sei «Dank».

Und dann haben wir noch Sorgenkindde Riedmatten, der 2m-Koloss, der inder BK gerne ausgerufen hat, mag «persofort» nicht mehr. Einerseits teilt ermit, dass er überlastet sei und er sich dasanders vorgestellt hätte. Und anderer-seits macht er in seinem giftigen Rund-schreiben geltend, dass es unhaltbar sei,wie in diesem heftig zerstrittenen Ladenchaotisch gearbeitet und gefuhrwerktwerde. Er moniert, was andere auchfeststellen, man erhalte die Unterlagennicht, oder verspätet, oder kurz vor derSitzung. Was nun wahr ist, wissen wirnicht, vermutlich beides.

Wenn man richtig zählt, (C. Grötschund Herr Casanova aus Adliswil sindja auch noch dabei) kommt man zumErgebnis, dass Frau Leuenberger, dienun infolge dem nach nur 18 Monatenentfernten Herr Stein die ganzen Ab-schlussarbeiten machen muss, dasZünglein an der Waage spielen kann.Mag sein, dass ihr Gewicht nun richtigeingeschätzt wird und die BK künftigbraubarere Ergebnisse abliefert.

Die BK, die sich offenbar auch in an-deren Belangen immer häufiger veran-lasst sieht, der Spitalleitung mit hohemEigenleben operativ in die Speichen zugreifen, sollte sich das nicht antun. IhrAuftrag besteht darin, die Strategie fest-zulegen und zu kontrollieren. Das tutsie aber seit 2012 nicht !!! Stattdessen

Eine bedenkliche Aussage des Herrn ThurnherrUns wurde letzthin zugetragen,dass er in seinem Kreise habe ver-lauten lassen, dass man das Ver-pflegungszentrum des Spitals,das ca. 18,3 Mio. Franken gekostethat und 2015 eingeweiht wordenist, auch für 9 Mio hätte erstelltwerden können. Da muss mansich als Stimmberechtigter doch re-gelrecht verse… vorkommen.

Ich mag mich noch gut erinnern,als wir in Mettmenstetten 2012 inder SP – ja die Partei, die michwegen ein paar freizüngigen Aus-sagen im Facebook rausgestuhlthat, ich hab‘s verschmerzt und ge-niesse die dogmatische Freiheit zu-sehends – vom DelegiertenSchnorf (auch einer der militantenSpitalspalter, der schon damals lei-der dabei war) darüber informiertworden sind. Wir fragten den vonFakten völlig Unbelasteten, wie eskomme, dass dieses Haus so teuerzu stehen komme. Da hat er dasgemacht, was die meisten Dele-gierten oft machen, wenn man sieetwas fragt: Sie zücken nichtsah-nend ihre Schultern.

Heute wissen wir es, es wurde ein-mal mehr rechtzeitig nicht nachge-fragt. Man hat einfach einmal mehrdie Zahlen unbesehen übernom-men und den ganzen Kuchendurchgenickt und der Herr Thurn-herr, für einen Schabernack immer

wiedergut, lässtheute ver-künden,dass manes auchzum hal-ben Preishättehabenkönnen.Das wird vor allem jene 86%Stimmberechtigten, die damals andie Urnen gingen und voller Spi-tal-Treue beherzt ein JA einlegten,sehr freuen. Anderswo baut manfür dieses Geld ein kleines Schul-haus, und in Affoltern bauen Siedafür eine Küche und ein defizitä-res Personalrestaurant.

Dass die tragenden Säulen in Inne-ren für die Tragfläche eines Heli-kopters gebaut worden sind, ob-wohl ein Helikopterlandeplatz dortnicht erlaubt ist, das ist ja nur eineder Ungereimtheiten und solchegeringe Behördenschlamereien,kann man ja als toleranter Stimm-bürger noch verschmerzen. Denndas macht keine 9 Mio. Frankenaus.

Aber wo hat man denn Geldverschwendet? Fragen wir mal das Baukommis -sionsmitglied Architekt Christoph

Kommentar

Fragen an die Stimmberechtigten vom BezirkWir haben Ihnen rechtzeitig den vom Gemeindeamt verfassten Be-richt über die interkommunale Anstalt zugänglich gemacht. Da habenSie also gewusst, (wie vom Gemeindeamt ausdrücklich geschrieben),dass eine interkommunale Anstalt keine demokratische Einrichtungist, bei der Referendum und Initiativrecht ausgeschlossen sind – im«Durchblick» 3 rot gedruckt! Da entscheidet ein Verwaltungsrat,deren Protokolle wir nicht erhalten.

Trotzdem haben die Stimmberechtigten, die an die Urne gingen,am 12.2.17 mehrheitlich der interkommunalen Anstalt für die ver-schiedenen Sozialdienste zugestimmt.War Ihnen zum Zeitpunkt der Stimmabgabe klar, was Sie da abstim-men? Oder haben Sie einfach blindlings – wie leider so oft – denBehörden treuselig vertraut? Finden Sie es richtig, auf demokratischeRechte zu verzichten?

Ist Ihnen klar, dass Sie nun bezirksweit gesehen drei Chefs fürdiese 3 neu gruppierten Sozialdienste, als wie bisher nur einen Chef,zu bezahlen haben?

Wissen Sie, dass nun auch die KESB, die Kindes und Erwachse-nen-Schutzbehörde, die uns alle bevormunden und Kinder den Familien wegnehmen kann, wenn sie es will, (also eine brand- gefährliche Behörde!) auch in einer nichtdemokratischen Anstalt untergebracht werden soll? Stimmen Sie dann am 21. Mai 2017 auchwieder für diese nichtdemokratische Anstalt? Soll man seinem«Feind» sein letztes Messer in die Hand geben?

Der «Durchblick» wünscht Ihnen viel Weisheit für diesen Entscheid.Den Behörden blindlings folgen, kann eben auch bedeuten, in dieFalle zu tappen, und dann haben wir wegen den Schlappen dieSchlappen.

Diese Aufnahme (links) stammt vomSeptember 2015, rechts der damals neuin die BK gewählte de Riedmatten ausStallikon und links Riccardo Casanovaaus Adliswil.

So wird im Spital funktioniert, die bei-den erhielten vor Beginn ihrer Leistungeinen teuren Blumenstrauss, aber nichteinmal das haben sie verdient. Das ein-zig Verdienstvolle besteht darin, dass deRiedmatten per sofort nach nur 16Monaten (offiziell wegen «Überlas-tung») gegangen ist.

Aber was in seinem Abschiedsschreibensteht, müsste die Delegierten aufhor-chen lassen, aber die machen wiederumnichts, weil ihr Präsident, der das leitenmüsste, auch der Präsident der BK ist.Und dieser Präsident der BK ist haltauch nicht gerade das Gelbe vom Ei.Diese präsidiale Doppelfunktion woll-ten wir mit unserer Initiative, der dieUnterschriften fehlen, ändern. So bleibtalles beim Alten und eine Lösung istnicht in Sicht. So bekommen wir imAnzeiger im 16 – 18 – Monatsrhyth-mus solche Bilder zu Gesicht mit schei-denden und neuen BK-Mitgliedern –ein mühsames, unglaubwürdiges Behör-dentreiben, als ob immer Fasnachtwäre. Der einzige der profitiert, ist derLieferant exotischer Blumen. Fortsetzung auf Seite 2Fortsetzung auf Seite 2

2017-03-durchblick.qxp 06.03.17 14:10 Seite 1

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2 Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017

laborieren sie wieder ratlos dort, wo siesich mehr Erfolg erhoffen: An einer an-deren Trägerschaft, und wollen aufgrunddem Abstimmungserfolg über die inter-kommunale Anstalt für die 3 Sozial-dienste auch aus dem Spital eine frag-würdige Anstalt machen.

Das hätte für sie den Vorteil, dass manihre Protokolle nicht mehr einsehendarf. Das wollen sie, aber das wollen wirnicht. Spitalpräsident Grötsch ist grossomodo ein lieber Mensch, aber mit Lieb-sein lässt sich kein Spital sanieren. Ersitzt ja auch in der Versammlung derGemeindepräsidenten und ist dort Vize

unter Thurnherr. Und dieser Mannlässt keine Gelegenheit aus, unser Spi-tal zu zerreissen. Er will mit seinen be-sonderen Gesinnungsgenossen das Spi-tal trennen in die Langzeitpflege undin das Akutspital. Und das bedeutetden mittelfristigen Tod des Akutspitals,das wissen alle, und das wollen sie, un-sere hoch geschätzten Gemeinderäte.Die BK sollte temporär einen ‚scharfen‘Sanierer anstellen, der – wie man sounschön sagt – den Laden aufräumtund die weniger Begabten in der Spi-talleitung und im Personalbüro ent-fernt. Das sollte man tun, bevor weiteregute Leute davonlaufen.

In der rentablen Psychotherapie habenwir immer wieder Abgänge wertvoller,gesuchter Leute, und wenn man nach-fragt, stösst man immer wieder auf denselben Namen: Dr. Klose, der Psychia-ter, der diese Therapie nicht ganz freivon Machtansprüchen schon seit Jahrendominieren möchte. Bereits Frau Hesshatte bis 2012 unter diesem Mann zuleiden.

Da den Behörden der Mut fehlt, vordiesen Mann hinzutreten, muss das einstrammer Sanierer tun. Der macht dasmit einem Lächeln. Dann würde zu-mindest dieses mal beim Abschiedsessenein anderer lächeln.Hans Roggwiler

Wir fragten aufgrund dem IDG-Gesetz (siehe unter google) nachdem Vertrag, den die GemeindeStallikon mit Herrn Solka abge-schlossen hat. Innert Frist habenwir ihn erhalten, und das ohneKostenfolge. Dafür danken wirdem Gemeindeschreiber und demGemeindepräsidenten, der sicher-lich sein ok dazu gegeben hat.

Am 20. Januar sah sich der Ge-meinderat, insbesondere der unter-zeichnende Hochbauvorstand Ge-meinderat Hablützel wegenunseren diversen Zeitungsartikelnim «Durchblick» zu einer Stellung-nahme im hochgeschätzten Behör-denblatt «Anzeiger» veranlasst. Wirfreuen uns über diese Ehre. VielRaum verwendete er dafür, umnachzuweisen, dass die Lösung mitHerrn Solka eine sehr kostengüns-tige Variante sei. Aufgrund dem unsnun vorliegenden Zusammenar-beits – Vertrag sieht das aber ganzanders aus. Er begründete die so-genannt gute Lösung mit derschwankenden Arbeitsbelastung.Das würde aber bei geringer Belas-tung auch heissen, dass Herr Solka

nur auf Abruf arbeite, also einemasozialen Arbeitsverhältnis ausge-setzt wäre. Da kommt bei HerrnHablützel eine neoliberale Gesin-nung zu Tage, die uns nicht gefällt.Wie kann man eine Familie ernäh-ren, wenn man nur auf Abruf ar-beiten kann? Leben wir da im Mit-telalter oder in Südamerika? Nunist es aber so, dass Herr Solka nichtnur ausgelastet, sondern überlastetist. Demzufolge hat er einen Part-ner als Belastungspuffer aufgenom-men. Wir gehen davon aus, dass al-lein für Herrn Solka sich folgendeEinnahmen ergeben, oder andersausgedrückt, die Kosten für dieGemeinde belaufen sich auf jähr-lich mindestens 286000 Franken.Für diesen stolzen Preis kann manmehr als zwei Bausekretäre be-schäftigen!

AktuelleBausekretariatskostenKostenansatz netto laut Vertrag

Fr. 161.50 pro Stunde bei 172 Ar-beitsstunden im Monat ergibt das Fr. 27 778.– pro Monat.

Gehen wir davon aus, dass wegenAbwesenheiten und Ferien imSchnitt nur 80% des potentiellenHonorars verrechnet werden kann.Dann ergibt das einen Betrag von22222.– Franken pro Monat.Hinzu kommt noch eine Pauschalevon 1615.– für Aktenablage uam.ergibt eine Monatseinnahme vonFr. 23 837.–. Mal 12 Monate ergibtdas ein Jahreseinkommen von Fr.286 000.– Franken.

Herr Hablützel, Sie sind Anwaltoder zumindest Jurist. Und wirwissen, dass Anwälte ein krass ver-zerrtes Honorarsystem verfolgen.Aber dennoch die Frage: auf wel-chem Planeten leben Sie?

Für dieses Geld könnte sich Stalli-kon einen Lehrstuhl mit einemETH-Professor mit Doktortitelleisten.

Sie wollen uns doch nicht weisma-chen, dass ein eigener, gemeinde-

angestellter Bausekretär für eineGemeinde Ihrer Grösse mehr kos-tet, als ein Pfarrer oder ein Kan-tonsschullehrer. Sie kommen alsomit Kosten unter 140 000 Frankendavon. Das bedeutet, Stallikonkönnte durch eine Kündigung desVertrages mit Herrn Solka jedesJahr weit mehr als 100 000 Frankensparen. Und alle Baufreudigen er-hielten wie in allen anderen Ge-meinden des Bezirks einen freund-lichen Gemeindeangestellten, dersie sachlich und kompetent berät,ohne dass hässliche Streitereienentstehen. Das wäre doch einehocherfreuliche Sache.

So gesehen wäre es gerechtfertigt,uns für diesen Hinweis eine«Durchblick»-Ausgabe zu sponsern.Denn innerhalb von 10 Jahrenwürde Stallikon weit mehr als eineMillion Franken einsparen. Ein«Durchblick» kostet max. 15 000Franken.

Fortsetzung von Seite 1 Kommentar

Anfänglich ging ich von meinemkleinen, unbedeutenden Einzel-schicksal aus. Ich habe angenom-men, dass Herr Solka als zuständi-ger für Baufragen in Stallikon,mich als Bauherr anlässlich der Re-novation eines 500 Jahre altenHauses am Albis halt einfach einbisschen schikaniere, wie das beigewissen Gemeindeangestellten –heute aber eher selten – vor-kommt. Dann habe ich mir über-legt, dass ich möglicherweise keinEinzelfall sein könnte. Als es darumging, eine eigene Zeitung heraus-zugeben ging ich rein intuitivdavon aus, dass möglicherweisenoch andere mit diesem sonderba-ren «Ingenieur» mit Titelanmas-sung punkto Tätigkeitsbereich aufunangenehme Art und Weise zutun bekommen haben.

Und richtig, da habe ich inein Wespennest gestochenEs vergeht kaum ein Tag, ohne dassein Telefongespräch eintrifft, lautdem immer wieder dieselben Kla-gen und erheblich verletzenden,beleidigenden Vorgehensweisen desHerrn Solka beschrieben werden.Wir haben in der Schweiz und ins-besondere im Kanton Zürich imPrinzip die selben Baugesetze undVerordnungen und kaum je hörtman von solchen Missetaten. Daswissen alle, das restriktive Bauge-setz beschränkt die oftmals hoch-fliegende Baupläne und Bauvor -haben der enthusiastischenBau herren aufs Höchste. Da entste-hen sicher überall Konflikte undEnttäuschungen. Aber in den aller-meisten Fällen werden Lösungengefunden, die allseits akzeptiertwerden können und von allen Be-teiligten nachvollziehbar sind. Aberwas man da in Stallikon unter derwiederholt schmerzhaften Aegidedieses Herrn Solka erleben muss,geht einfach auf keine Kuhhaut.Das ist nun ein Mann, der profes-sionell die Menschen, die mit ihmzu tun haben, aufs unangenehmstedrangsaliert.

Ein Beispiel: als ich vor 20 Jahrenihn anrief und fragte, wem diesedamals verwahrloste «LiegenschaftFrick» gehöre, teilte er mir barschmit, dass mich das rein gar nichtsangehe, denn das werde nicht mit-geteilt. Später habe ich als Laiedann erfahren, dass jedermann inder Schweiz das Recht hat zu er-fahren, wem die ihn interessierende

Liegenschaft gehöre. Aber statt dasBauamt, ist das Grundbuchamt an-zurufen, aber darauf hat mich die-ser nette Herr nicht hingewiesen.

Viele Jahre später, als ich diesesHaus gekauft hatte, ging ich direktzu ihm ins Büro, natürlich nachVoranmeldung. Ich wollte vonallem Anfang an alles richtig ma-chen, um ja keine Anstände zu er-halten, als ob ich da bereits gespürthätte, welchem Mann mit Unhold-Affinität ich da begegnen würde.Dass er mir dann einen falschenZufahrtsweg von Bonstetten-Wettswil her beschrieben hat, passtins Bild dieses schikanösen Men-schen. Und da, vor seinem Büro ineinem Wohnblock, hat mich einmindestens 80 cm hohes, Riesen-tier bellend empfangen, ohne dasses Solka eingefallen wäre, diesesgraue Ungeheuer zum Schweigenzu bringen. Das ist seine Methode:Einschüchtern, Kleinmachen, rüdeTonlage und an sich vernünftigeVorschriften schikanös interpretie-rend aufzählen, alles stark überzo-gen, das ist sein Stil. Von Möglich-keiten und rechtlich vertretbarenAuswegen und Lösungen ist vondiesem sonderbaren Menschen reingar nichts zu hören. Aufgrund denmehrfach bestätigten Verhaltens-weisen muss man von einer schwe-ren Persönlichkeitsstörung ausge-hen, wie man uns mitgeteilt hat.

Nachzutragen ist, dass an jener ers-ten Besprechung ich noch keinedrei Fragen gestellt hatte, als ermich anherrschte, wenn es mirnicht passe, verfüge er einen ein-jährigen Baustopp. Dabei hatte ich

entsprechend meinem damaligenKassastand überhaupt keine Eile.Ich war noch schwer in der Abklä-rungsphase. Diese bösartige Dro-hung kam für mich deshalb ausblauem Himmel heraus. Mir war esgar nicht ums Raufen, ich wolltenur wissen, inwiefern ich das alteHaus renovieren könne und wasich dabei zu beachten hätte. Weiterverwies er mich an den Bauhisto-riker, der da im Auftrag der Ge-meinde auch noch mitrede. Ichfragte dann bereits etwas einge-schüchtert, wer das sei. So bekamich die Adresse von einem Archi-tekten ETH, der im Tessin wohne.Also wieder einer mehr, der beimBauen mitverdient. Bei andererGelegenheit kommen wir auf die-sen speziellen Fall dann vermutlichnochmals zurück. Diese meineStalliker Bau-Geschichte enthältnoch einige weitere pikierende,markante Pointen und ist derzeitnoch lange nicht zu Ende.

Und nun das: Der Gemeinderatvon Stallikon fühlte sich veranlasst,am 20. Januar 2017 im Anzeiger aufeiner drittelseitigen Epistel diesenHerrn Solka in Schutz zu nehmen.Dies aufgrund unserer Reportagenim «Durchblick» ab November2016. Es ist immer ehrenvoll, wennsich der Auftraggeber für seinenUntergeben einsetzt. Hier habenwir aber nun den seltsamen Sach-verhalt, dass der Gemeinderat dasnachgewiesene, wiederholte nie-derträchtige, krankhaft formalisti-sche und stark überzogene Vorge-hen dieses Herrn Solka in Schutznimmt. Was soll das? Unterstütztnun der ganze Gemeinderat diesesfragwürdige Verhalten? Weiss derGemeinderat überhaupt, was daalles unter Solkas schwer schikanö-sem Regime abgeht? Bitte nichtvergessen: Der Gemeinderat, der-zeit noch ohne viel Musikgehör,könnte oder sollte sich auf die Seiteder BürgerInnen stellen.

Könnte sein, dass wir nicht nur einProblem Solka, sondern paralleldazu nun vielleicht auch ein «Pro-blem Gemeinderat Stallikon»haben. Aber vielleicht ist alles nurhalb so wild und das Problem re-duziert sich auf Neo-GemeinderatHablützel. Wer weiss. Entgegnun-gen und Lösungsvorschläge nimmtauch unser Blatt entgegen.

Hans Roggwiler, Zwillikon

Schützt wirklich der ganze Gemeinderat Stallikonden beleidigenden und verletzenden Herr Solka?

Ehrsam aus Wettswil, ja richtig der-jenige, der seit 4 Jahren an keinerDV auch nur einmal seine Lippenauseinander gebracht hat und dem-zufolge infolge fehlendem Akten-studium keinen Beitrag zu leistenhatte. Ja, genau dieser Mann, dergegen gutes Honorar seit Langemauch in der Baukommission desSpitals sitzt. Fragen Sie mal diesenaktiven Politiker. Oder fragen SieHerrn Ess, er war für dieses Projektdas zuständige BK-Mitglied ausdem schönen Stallikon am Fussedes Uetlibergs, wo er seine Sporenabverdient hat. Er ist ein seriöser

Baufachmann, der die Bauabrech-nung, per Saldo ohne Kostenüber-schreitung abgeliefert hat. Aber fra-gen sollte man ihn schon, wie eskomme, dass der Gemeindepräsi-dent mit Doktortitel aus Hedin-gen, der unter seiner Präsident-schaft noch kurz in der BK sass,eine so absolut frivole Aussage ma-chen kann. Und das wüssten wiralle gerne, wir wollen doch wissen,ob man den Zahlen der Behördentrauen darf. 9 Millionen mehr oderweniger, macht schon etwas aus.

Hans Roggwiler

Fortsetzung von Seite 1 (Aussage Turnherr)

Dank an dieGemeindeverwaltung Stallikon

Eine Durchblick-Leserin erinnertsich an Solkas Schikanen.

Stolze Tarife im Vertrag von Ueli Solka mit der Gemeinde Stallikon

2017-03-durchblick.qxp 06.03.17 14:10 Seite 2

Page 3: Eine bedenkliche Aussage Kommentar des Herrn Thurnherr · ist, auch für 9 Mio hätte erstellt werden können. Da muss man sich als Stimmberechtigter doch re-gelrecht verse… vorkommen

Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017 3

Persönlicher Brief an die Stimmberechtigten vom Bezirk Affoltern

Lieber Mitbürgerinnen und Mitbürger,ich schreibe Ihnen, um zu vermit-teln, was wir als kleine Gruppe vonAktiven erleben im Zusammen-hang mit unserer privaten, politi-schen Tätigkeit. Ich schreibe Ihnenaus meiner persönlichen Sicht. Zu-erst zu meinen Motiven:

Im Jahre 2012 habe ich als Mitgliedder SP zusammen mit zwei ande-ren 5 Veranstaltungen durchge-führt. Die sogenannten «roten Apé-ros». Es kamen jeweils um die 50Leute, was als eher guter Erfolg be-zeichnet werden kann. Wer je einepolitische Veranstaltung durchge-führt hat, weiss, dass es nicht ein-fach ist, Leute zusammen zu brin-gen. Im Dezember jenes Jahreswaren die Vorbereitungen für eineSpital-AG bereits am Laufen. Manversuchte, auch die SP ins Boot zuholen. Zwischen SP-KantonsratMoritz Spillmann und HerrnThurnherr, dem selbsternanntenProjektleiter liefen Gespräche. Undes kam auch die Frage auf, wie manden Roggwiler, ein erklärter Geg-ner dieser AG, ausschalten könnte.Da lag es nahe, Ende Jahr, an derletzten Parteiversammlung diesenRoggwiler gehörig in den Senkelzu stellen. Statt dass ihm für seingrosses Engagement und die er-folgreich verlaufenen Veranstaltun-gen zu danken, hat man ihn gross-mehrheitlich kritisiert und vorallem darauf hingewiesen, dass ereinen saumässigen Schreibstilpflege. So wusste ich, dass ich indieser Partei nicht mehr viel zu tunhatte.

Später verfasste ich im Facebookeinen kritischen Beitrag über dieKriegsführung Israels gegen diePalästinenser. Kam noch hinzu, dassich bereits im Jahre 2005 eine 12-seitige Analyse über die SP in einerSP-Zeitung veröffentlichenkonnte, in der ich nachwies, dassdiese Partei mit ihrer zuwande-rungsfreundlichen Politik vielzu viele Menschen in diesemLande vergrault, eigentlich derPassivität verfallen sei undnicht mehr die Arbeitnehmervertrete. So kam einiges zusam-men, die es der Parteileitung inZürich, in der auch Moritz Spill-mann, unser stiller Kantonsrat mitRegierungsratsambitionen, auchvertreten ist, als gerechtfertigtschien, mich aus der Partei zu ent-fernen. Das Mass war gegenseitigvoll. Und ich war endlich heilsamfrei für ein weiteres Projekt. Soweitzur Ausgangslage zu meinem öf-fentlichen Auftritt in der Spital-frage.

Die VereinsgründungSo gründete ich anfangs 2013 denVerein pro Zweckverband SpitalAffoltern, der die AG-Abstimmunggegen alle Parteien und alle Behör-den für sich entscheiden konnte.(Die SP war auch dagegen, abernur lauwarm, mit geringstem Auf-wand). Das war am 24.11.13, einwohl einmaliges Ereignis, das imAnzeiger nur ganz am Rande Er-

wähnung gefunden hat. Ich arbei-tete mich in der Folge in die Spi-talgeschichte ein, sprach mit allenBeteiligten auf allen Ebenen, so-weit sie sich überhaupt zu einemGespräch herbei liessen. Und alsMensch mit Phantasie, Problemlö-sungsvermögen und einem unter-nehmerischem Vorgehen ausgerüs-tet, vermochte ich bereits nachkurzer Zeit Ideen einzubringen.Die wurden zwar grösstenteils ab-gelehnt, aber einige Jahre später fastvollumfänglich verwirklicht. So be-fand sich die Betriebskommissioneigentlich immer im Nachvollzugder von unserem Verein vorge-schlagenen Lösungen. Das gilt bisheute. So wird auf unser Geheisshin auch das OVA-Projekt endlichbeerdigt. Aber der Schaden vonmehreren Hunderttausend Fran-ken hätte vermieden werden kön-nen, hätten die Fürsten auf denRoggi gehört. Dasselbe gilt für dienun beschlossene Reduktion derSpitalleitung. Das habe ich bereitsseit mehr als zwei Jahren als Erstergefordert.

Dazu kommt noch eine weitereErscheinung: Je mehr ich mir in dasBehördenwesen Einblick ver-schaffte, desto mehr kamen Unge-reimtheiten zu Tage. Die Tendenz,an der Bevölkerung vorbei ineinem ausgeprägten behördlichenEigenleben, sich stets auf das Amts-geheimnis berufend, und dabei In-teressenten aus dem Volk aus-schliessend, ist unverkennbar. Dazudas jüngste Beispiel aus Hedingen:Ein Mann wollte Einblick in dieKanalisationspläne, weil er sich inseinem Quartier über das zu hoheMeteorwasser Sorgen machte. Aber

man gewährte ihm diese Einsichtnicht, obwohl ihm diese von Ge-setzes wegen zusteht. So stellte manfür teures Geld einen Zürcher An-walt an, um ihm zu kontern. DasVerfahren – zu dem es kulanter-weise gar nicht hätte kommenmüssen, ist derzeit noch hängig.Wir werden darüber weiterhin be-richten.

Die Behörden – unserHeiligtum?Aber es ist nicht nur das behördli-che Eigenleben. Es ist uns undsomit auch mir nicht entgangen,dass einige Behördenmitglieder miteiner nicht unübersehbaren Berei-cherungsabsicht Macht ausübenund eigentlich eher ihr Geltungs-bedürfnis ausleben, als dass sie demGemeinwohl dienen.

Und da kommt noch eine wesent-liche Erfahrung hinzu: Wer wie ichdie «Frechheit» hat, auf dieses bis-weilen fragwürdige Behördenver-halten aufmerksam zu machen, dererregt Ärger und Zorn. Nicht ein-mal primär bei den Behörden, diefühlen sich durch die einschlägigenGesetze bestens geschützt. Die un-schlagbare Waffe der Behörden be-steht darin, sich ruhig zu verhaltenund auf noch so bissige Zeitungs-artikel nicht zu reagieren. – Nein,es sind Stimmen aus der Bevölke-rung, die mich mit viel Eifer undGeifer brandmarken. So kamenletzthin viele Initiativbogen, vonuns frankiert zurück mit nierder-trächtigen Kommentaren. EinBrief war dabei, der mir einenschlechten Charakter zuschreibt,allerdings ohne Begründung. Undjemand schrieb, er oder sie könne

mich nicht ernst nehmen. Nun, daskann betroffen machen und musszum selbstkritischen Nachdenkenanregen. Aber was mir recht nahegeht, ist der Umstand, dass ich esnicht vermag, die Stimmberechtig-ten mehrheitlich zu überzeugen,die Statuten vom Zweckverbanddes Spitals zu verbessern und de-mokratischer zu gestalten. Daskann doch nicht funktionieren,wenn der Präsident der Spitalregie-rung, der Betriebskommission, zu-gleich Präsident der Aufsichtskom-mission ist, also der 14 Delegierten.Das wollte oder will ich mit dervon mir initiierten Initiative än-dern, zusammen mit zwei nun oftbeschriebenen Verbesserungen.

Der fehlende politische ErfolgIch weiss derzeit nicht, ob die Inti-tiative zustande kommt. Vermutlicheher nicht. Derzeit sind ca. 495Unterschriften da. Es wird allenfallsnur dann gelingen, auf die gefor-derten 1000 Unterschriften zukommen, wenn sich einige Be-herzte melden, um von Haus-türe zu Haustüre Unterschrif-ten zu sammeln. Aufschriftlichem Weg haben wiroffenbar das Potential ausge-schöpft.

Allenfalls muss ich mich damit ab-finden, diese Initiative – im Gegen-satz zum gelungenen Referendum– nicht zustande zu bringen. Unddeshalb schreibe ich Ihnen. Nichtum Ihre Unterschrift ‚auf Teufelkomm raus‘ zu buhlen. Sondernum ihnen zu sagen, dass es bei die-ser Initiative nicht um meine Per-son geht. Wenn Sie mich ablehnen,sollte in logischer Folge nicht auch

die Initiative abgelehnt oder miss-achtet werden. Es geht um unserSpital, um eine gut strukturierteFührung, die dieses gegenwärtigeBehördenmalaise zu überwindenvermag. Wer mir auf den Sackgeben will, soll das bitte auf eineandere Art machen. Wenn nötig,gebe ich noch Tipps, wie man dasmachen kann. Die Luft rauslassenam Auto ist bereits eingeführt, undeine tote Maus in den Briefkastenlegen auch.

Es geht um die Feststellung,dass nur 25% der Stimmbe-rechtigten unser System stüt-zen, somit aber locker mehr-heitsfähig sind.

In der Tat, unsere politischen Ver-hältnisse sind stabil. Die Behördenkönnen auf die Stimmberechtigtenzählen, die noch abstimmen gehen.Die Unzufriedenen, die abso-lute Mehrheit, die geht schongar nicht mehr an die Urnen.Das bedeutet, bei einer Stimmbe-teiligung von 40% sind es ca. 25%aller Stimmberechtigten, die denBehörden die Stange halten unddas genügt alleweil, um sich durch-zusetzen. Die Behörden und ihre25% Vasallen. Auf diesem Konstruktfusst unsere Demokratie.

Es werden ausgerechnet die selbenBehörden gestützt, denen wir inmehrfacher Hinsicht und wohlbe-gründet Eigennutz und zweifelhaf-tes Verhalten nachgewiesen haben.

Da kann einer noch so sehr unserSpital als Selbstbedienungsladenbetrachten, dennoch wird er lockerzum Gemeindepräsidenten ge-

Zum Denken anregende Installationen auf dem Parkplatz des Autors.

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wählt. Da kennen unsere Stimm-berechtigten, von denen rund 40 %an die Urne gehen, kein Nachden-ken oder Aufmucken. Da wird tap-fer durchgenickt und so kleineFehlerli wie das Kassieren von 150000 Franken für eine siebenmona-tige Teilzeibeschäftigung wird demBetreffenden gegönnt. Man arbei-tet selber zwar für einen Stunden-lohn von 25 Franken, aber einemsolchen Mann gönnt man haltgerne mal einen Stundenansatzvon 220.– Franken. Was soll‘s, dienächsten Weihnachten kommenbestimmt für alle, die Bescherungauch.

Kommt noch hinzu, dass seit Jah-ren im Spital behördenseitig so ge-wirkt wird, dass eigentlich für je-dermann einsichtig sein muss, dassdiese Beteiligten grossmehrheitlichversagen und sie es nicht fertig-brachten, dieses Spital wieder aufeinen guten Weg zu bringen. Ichwar einer der Ersten, der unver-blümt unter Nennung von Namenes wagte, den Finger auf wundeStellen zu legen, so bin ich aucham Ehesten exponiert, aber derheutige Zustand der Insuffizienzgilt mittlerweile als erkannt und istbreit abgestützt. Nur öffentlichsagen, das mögen sie nicht. Zu vie-les, allzuvieles läuft bei uns hinten-herum. Und wer hinsteht, und aufeinen Missstand hinweist, wird vonoben bis unten angepinkelt.

Das Spital als Goldesel für dieweisse MachteliteErschwerend fällt ins Gewicht, dassgar viele nicht mehr an unser Spitalglauben und mitteilen, dass landes-weit ohnehin zu viele Spital-Bet-ten vorhanden wären und Spitälerabgebaut werden müssen. Das wis-sen wir alles auch und wir sind Verfechter einer anderen Gesund-heitspolitik die nicht auf Chefarzt-Stargagen von über 500 000 Fran-ken Jahreseinkommen und aufProfitmaximierung und eine me-dizinische Überversorgung ausge-richtet ist.

Wenn ein Belegarzt dank unseremSpital auf ein Jahreseinkommenvon über einer Million Frankenkommt, während unser Spital fi-nanziell darbt, dann stimmt dochetwas nicht. Aber wenn ich dassage, dann kommen einige aus dembünzligen Teil des Volkes und grei-fen mich an und nicht den Mannmit dem lockeren und schnel-len Messer.

Ich bin vielleicht ein krankhafterNostalgiker, der sich heimatver-bunden fühlt und meint, dass beieiner Bevölkerung von über 50 000 Menschen und in 20 Jahrenmit 75 000 Menschen ein Regio-nalspital eine sinnvolle Sache seinkann. Da begegnet man Bekanntenaus der Region, Leute die mankennt, da wo noch eine gewisseZusammengehörigkeit funktio-niert. Aber diese seltsamen Ideenscheinen heute in Zeiten des Neo-liberalismus nicht mehr gross zuzählen.

Wenn ich Briefe erhalte, sind dieseoft mit zittriger Schrift geschriebenund die eingegangenen Initiativbo-gen enthalten die Angaben überden Jahrgang. Deshalb wissen wir,dass Leute, die zu uns stehen, aufuns hoffen und uns unterstützen,vorwiegend betagt und zum Teilhochbetagt sind. Ein Drittel unse-

rer Vereinsmitglieder sind in denletzten drei Jahren bereits verstor-ben.

Ich schrieb von negativen Bot-schaften und giftigen Briefen. Aberauf der anderen Seite kommeneben auch liebevolle Briefe odereinfach die mehrfach vorgebrachteKurzbotschaft «Bitte durchhalten»,«weiter so», «gut, dass es Sie gibt».Und noch etwas darf festgestelltwerden:

Der «Durchblick» möge lebenViele Menschen hier im Bezirksind an meiner Arbeit auch inner-halb dem von mir gegründetenund grösstenteils finanzierten«Durchblick» interessiert. So habenallein in diesem Jahr vom 1.1. bis20.2.17 insgesamt 79 Leute Be-

träge von 50.– oder 100 im Ge-samtbetrag von Fr. 6460 .– gespen-det. Dadurch kann man dasaufgelaufene Defizit nicht decken,aber es zeigt, dass eine beträchtlicheAnzahl Leute an unser, an das vonmir gegründete Projekt glauben.Aber es sind keine ehemaligen Pa-

teifreunde dabei, es sind keine per-sönlichen Freunde dabei, es sindkeine Behördenmitglieder dabei, essind meistens Leute ohne politi-sche Tätigkeit. Leute, die mitden-ken und das Tagesgeschehen mit-verfolgen, an die Urne gehen (unddort meistens überstimmt werden),aber sich in der Öffentlichkeitkaum bemerkbar machen. Kaumjemand ist dabei, der je im Anzei-ger, der von vielen Veranstaltungenund Zusammenkünften berichtet,dort vorgestellt worden ist. Es sinddie Leute, die an sich zurückgezo-gen leben, die sich melden.

Wie es weitergehen soll, weissich nichtDen Durchblick wird es weiterhingeben, aber vermutlich in grösse-ren Abständen. Im kommendenJahr sind ja Gemeinderatswahlen,und da möchten wir, dass spontaneWählerversammlungen für eigeneKandidatenlisten sorgen. Dadurchsind wir nicht auf die Spiele derParteien angewiesen und so kön-nen wir unsere Stimmkraft zumAusdruck bringen. Ich weiss, dassman damit wieder einige Leuteaufscheucht. Immer dann, wenneiner kommt und sich der demo-kratischen Instrumente bedient,kommen andere, die sich darüberfürchterlich aufregen und das alsungehörig empfinden. Wären un-sere Vorväter so ängstlich ge-

wesen, hätten wir es nicht zuden heute bestehenden Frei-heiten gebracht, dann wärenwir noch immer leibeigene,landlose Bauernknechte. Aberviele, die heute im Hamsterraddrehen, fühlen sich vermeintlichfrei und meinen, wir hätten das Pa-

radies bereits erreicht – bei abwe-sender Gerechtigkeit für die meis-ten. Und das, obwohl immer mehrLeute krank werden, weil sie es inunserer geldorientierten Welt nichtmehr aushalten.

Ich bin weder enttäuscht nochtraurigüber die derzeitige Entwicklungvon unserem Projekt, weil ich nieDank erwartet habe und es mir ge-lingt, mein Geltungsbedürfnis imprivaten Kreis auszuleben. Aberich bin erstaunt, wie gering dieZahl der Leute ist, die an eine

Veränderungsmöglichkeitglauben – Leute, die sich der Ge-rechtigkeit verpflichtet fühlen undsich engagieren, sobald sie im poli-tischen Alltag Missstände entde-cken.

Es geht auch darum die Solidaritätbei allem Pluralismus zu leben.Man ist nie mit allem, was einigeverändert haben wollen, vollum-fänglich einverstanden, aber ir-gendwie sollte man sich finden, umdie Zukunft gemeinsam zu gestal-ten. Sich nur schon zusammenset-zen, um das weitere Vorgehen zubesprechen, wäre ein Fortschritt.Aber wir leben immer mehr abge-schottet, vereinzelt, bis hin zurgrassierenden Einsamkeit – und esherrscht die ausgeprägte, fahrlässigeIgnoranz gegenüber dem gesell-

schaftlichen Geschehen und dessenEntwicklung.

Ich habe versucht, durch diese Ini-tiative allen Stimmberechtigten einInstrument in die Hand zu geben,um sich gegen dieses offenkundigeBehördenversagen in mehrfacherHinsicht (man denke nur an dieaktiv verhinderte Statthalterwahl)zu beenden. Aber es scheinen we-nige interessiert zu sein.

Hätte ich einen Sohn, würde ich ihmsagen, «versuche etwas zu ändern,bringe dich ein, lasse dich nicht entmu-tigen, werde kein Michael Kohlhaas,anerkenne die wirklichen Machtverhält-nisse und betrachte dabei auch das un-terschwellige hintergründige Verhalten.Und sei geduldiger, als ich es war, seiimmer und jederzeit freundlich zuallen, und pflege einen diplomatischenStil», eine Gabe, die mir leider völligabgeht.

Das fehlende CharismaSo weiss ich, nicht der Richtige zusein, um eine Volksbewegung inGang setzen zu können. Aber ichwerde meinem Schluss-Spruch ge-recht werden, der da lauten wird:«Ich habe es versucht». DerGrabstein ist bereits gesetzt, er steht

oben am Albis und alsbald wird esbeschriftet werden. Ich habe zwarnoch die Absicht, weitere 22 Jahrezu leben. Aber nur dann, wenn ichgesund bleibe. In das jetzige Pfle-geheim vom Spital möchte ichnicht eingewiesen werden. Dakenne ich die inneren Vorgänge,und die gönne ich niemandem.Damit sei nicht das Personal kriti-siert, das sich abmüht. Gemeint istder reduziert taugliche Heimleiterund gemeint sind die Gemeinde-räte, die diesem Heim die nötigenMittel entziehen, um eine Rech-nung mit Gewinnvortrag vorlegenzu können. Das Menschlichekommt bei diesen Leuten mit denDollarzeichen in ihren Pupillenerst am Schluss, und das ist nichtmeine Welt.

Das ist es ja, was viele so hässigmacht auf mich. Ich vermochte aufeigene Rechnung mein bisherigesLeben zu bestreiten, ohne aufMachthaber und Geldgeber undInstitutionen angewiesen zu sein.

Ich gründete 1975 einen eigenenHandelsbetrieb und habe schondamals kein Blatt vor den Mundgenommen. Das Geschäft gründeteich nur deshalb, weil ich für die1973 grundfalsch aufgegleiste Pen-sionskasse keine Beiträge für michselber bezahlen wollte. Geschäftlichwar es ironischerweise aber diePensionskasse, welche mein Ge-schäft wegen einem kleinen Betrag2013 beendet hat. Darüber habeich im Anzeiger bereits zwei malgeschrieben. Aber auch daraus binich mit einem lachenden Augedavon gekommen. Eigentlich warmir in meinem Leben immer vielGlück beschieden. Das meiste, wasich erreichen wollte, ist mir gelun-gen, aber nie beim ersten Anlauf.

Anfänglich arbeitete ich drei Jahrebei der Kirche und auch da gab esSchwierigkeiten mit der Kirchen-pflege, weil das, was ich mit denJungen machen wollte, selber auseigenem Sack bezahlt habe, stattdemütig die Kirchenpflege zu fra-gen. Als diese Kirchenpflege 1973in globo einen Staubsauger für denJugendraum – dem «Wagerad» – ,den wir auf unsere private Rech-nung gebaut hatten, anschaffenwollten, hat es mir ausgehängt.Fortan fragte ich nicht mehr undbezahlte die Anschaffungen selber.Dann haben sie sich damals gesagt,dass der Roggwiler ein Luftballonsei, den man zu einem Fesselballonmachen müsse. Das ist ihnen bisheute allerdings nicht gelun-gen. So etwas mögen Behördennicht. Im Gegenteil, das macht siesauer. Und bei so viel Autonomieund ausgelebten Freiheiten die ichmir herausgenommen habe, kannman in einer wohlgeordnetenSchweiz, wo alle so korrekt sind,keinen Blumentopf gewinnen. Sobezahle ich dafür den hohen Preis,zu einer «Persona non grata» ge-worden zu sein, mit einigen Weni-gen, die sich erhoffen, durch michund meine Freunde und Mittäterunser Spital erhalten zu kön-nen. Ob das gelingen wird?

Wir arbeiten daran und bleibendran, nicht verbissen, aber diekleinsten Spielräume ausnutzend.Wer uns dabei helfen will, sei herz-lich eingeladen. Unsere/meine Te-lefonnummer kennen Sie, un-sere/meine Maildresse auch.Hans Roggwiler, 1947, Zwillikon

«Wären unsere Vorväter so ängstlich gewesen,

wären wir noch immer leibeigene, landlose

Bauernknechte.».

Das Menschliche kommt bei diesen Leuten mit den Dollarzeichen in ihren Pupillen erst am Schluss, und das ist nichtmeine Welt.

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Den Durchblick in diesem jahrelangenSpital-Zwist haben sicher über 95% derBevölkerung schon lange verloren.(«Durchblick»: Das ist eine Behauptung)

Da ist es auch nicht verwunderlich, dassdie Hausärzte, zum grössten Teil auch aufAnweisungen der Patienten, deren Zu-weisungen auf andere Spitäler vorneh-men. Das ewige, jahrelange lösungshem-mende Hin und Her der kämpferischenSpitalverantwortlichen und deren Geg-nern verunsichert die Bevölkerung nurnoch mehr und hat zudem auch negativeAuswirkungen auf die Rekrutierung vongutem Spitalpersonal.

Es gibt nur eine Lösung, uns ein der Be-völkerung nutzbringendes Spital noch zuerhalten: Es ist eine neutrale, praxisorientierte,sachkundige und erprobte Person*) zufinden, die sich ungestört und unbeein-flusst in den Fall Spital Affoltern einarbei-ten soll. Fakten dafür und dagegen sindgenug auf diversen Kanälen unbeeinfluss-bar verfügbar. Alle anderen Parteien (auchSie) halten sich mit Gewehr bei Fuss ausder Angelegenheit und stünden nur nochauf Anfrage für Auskünfte zur Verfügung.In Ruhe soll von den beauftragten neu-tralen Fachperson ein allumfassendesneues Konzept für den Fortbestand unse-res Spitals ausgearbeitet werden, das sichauch an Erfolgsmodelle in anderen Re-gionen orientieren soll und durchausauch Kooperationen mit anderen Spitä-lern ins Auge fassen kann.

Gewiss wird auch dieser Weg noch Jahredauern, bis «unser Spital» wieder fitt-ge-trimmt ist und die Bevölkerung bzw. Pa-tienten langsam wieder Vertrauen gewin-nen. Aber der heutige Weg mit den aufbeiden Seiten hassbestimmten Akteurenwird es nie und nimmer bringen. Dasmüssten alle, auch sie, sich lösungsorien-tiert hinter die Ohren schreiben. ZuvielGeschirr ist in den letzten Jahren in Brü-che gegangen. Es wäre der Bevölkerungvom Säuliamt und Umgebung zu gön-

nen, wenn sie in mittelfristiger Zukunftsich wieder vertrauensvoll im Spital Af-foltern behandeln lassen könnte.

In diesem Sinnefreundliche Grüsse

ein verunsicherter und verärgerter Bürger(Name der Redaktion bekannt)

*) Eine solche neutrale, vom Fall SpitalAffoltern unbelastete Person sollte dochzu finden sein. So z.B. die ehemaligeStänderätin Frau Verena Diener. («Durch-blick»: Diener wurde angefragt, hat aberabgesagt).Ob sie sich diese dornenvolleAufgabe noch antun will, wäre abzuklä-ren. Aber bestimmt fände man mit gutemWillen unbestechliche Fachleute solchenKalibers, sei es in der Spitallandschaft derKantone Zürich, Bern, Basel, St. Gallenoder sonstwo.

Hinweis vom «Durchblick»:Ein durchsetzungsfähiger Sanierer muss her

Wir plädieren für den Einsatz von einemtemporären Sanierer, der weisungsberech-tigt ist. Dies aus dem Grund, weil die Be-hörden allesamt nicht den Mut haben,den Mitgliedern der Spitalleitung inklu-sive der selbstherrlich gewordenen Chef-ärzte klare, strategische Vorgaben zu ma-chen und operative Weisungen zuerteilen.

Wir halten es für völlig verfehlt, nunweitere, wertvolle Zeit verstreichen zulassen, um an einer neuen Trägerschaftanstelle des Zweckverbandes umherzula-borieren. Das ist reine Spiegelfechtereiabsolut ratloser, ohnmächtiger Spitalbe-hörden, die nicht mehr weiter wissen.

Was es braucht, ist eine Strategie, aber diezu erarbeiten ist diese BK nun leider Got-tes nicht in der Lage. (Sonst hätten sie dasinnerhalb der letzten 5 Jahre zustande ge-bracht). Dabei ist es so einfach: Noch indiesem Jahr müsste unser Spital im Bezirk

drei neue Arztpraxen einrichten, (in Af-foltern, im Unteramt und im Oberamt)um dabei zu sein, wenn entschieden wird,in welches Spital der Patient kommt.

Das Ziel besteht darin, innert dreibis vier Jahren in jedem Dorf desBezirks 12 bis 14 eigene Spital-Hausarzt-Praxen zuunterhalten. Dabei angegliedert diegefragten Facharztpraxen und an-dere medizinische Dienstleistungs-angebote.

Diese Praxen hätten die Anweisung, 15%kostengünstiger, als die Privatpraxen zuarbeiten. Konkurrenz in der medizini-schen Preisgestaltung ist nötig. Die unge-hörige, völlig enthemmte Honorarbolze-rei der (Fach-)Ärzte ist zu beenden.

Das ist derzeit die richtige Strategieund die Krise durch Unterbelegunghat ein Ende. Das Spital wird wiederflorieren und die Gesundheitsversor-gung ist auch dann gewährleistet,wenn die jetzigen Hausärzte in Pen-sion gehen.

Anstelle der flügellahmen BK mit Beiss-hemmung könnte diese schwierige Auf-gabe ein auswärtiger Sanierer vorneh-men. Könnte aber sein, dass der rabiatereTeil der Chefärzte wiederum die Mach-frage stellen würden, wie sie das im Ok-tober 2015 gegenüber Frau Messmer, derdamaligen Präsidentin durchexerzierthatten. Damals verkündeten diese sonder-baren Herren (Primadonna Roland Kunzwar auch dabei!): «Entweder sie oderwir», und dann verliessen sie stink-frech und hochtheatralisch die Sit-zung. Das war eine zügige Palastrevolu-tion, die bis heute vor der Öffentlichkeitgeheim gehalten worden ist. Wir berich-ten als Erste darüber.

Auf dieses Spiel dürfte sich ein Sanierernie mehr einlassen. Da müsste er einfachsagen, «Gehen Sie ins Lohnbüro undholen Sie die Lohnabrechnung und ver-lassen Sie unser Spital per sofort.

Auf gewöhnliche Erpresser im «Flegel-Modus» ist ultimativ zu ver-zichten!»

Nach der Lektüre Ihrer Zeitung teile ichIhnen folgende Gedanken mit:

Politik ist eine Frage von Zeit und Geist

Aus dem Tagebuch eines Politikers, der vonseinen Kollegen abgesägtworden ist

Jetzt bin ich gefühlsmässig in der Situation, die mir so vorkommt,wie wenn einer seine Freundin verlorenhat,

wie ein Gartenbeet sich fühlen mag,wenn man ihm seine Lieblingspflanzeausgerissen hat,

wie eine Wolke, der man die Luft entzogen hat,

wie ein Tram in der Wüste,das sein Fahrgestell abgeben musste,

wie eine Blume, der man befohlen hat,den Garten zu verlassen,

wie einer, der hätte sagen können«ich gehe», bevor das andere ihm sagen,

wie einer, der dabei sein möchte,und gerne mitgestalten würde,

wie einer, der zu akzeptieren hat,dass man seine Teilnahme nicht mag,

wie einer, der meint zu wissen,dass andere Aufgaben auf ihn warten,

wie einer, der schaut, was ist, wie es istund sich an der Natur zu erfreuen vermag.

Und die Versöhnung trat lächelnd hervor,bevor er seinen Halt verlor.Fridolin Glauser

Wenn du wissen willst, wer dich beherrscht,finde heraus, wen du nicht kritisieren darfst.Voltaire, 1694 – 1778, Paris

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6 Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017

Da unsere Zeitung, der Anzeiger, auchSäuliämtler genannt, nicht bereit war,diesen meinen Leserbrief zu den Wah-len abzudrucken, muss ich dies in derMonats-Zeitung «Durchblick» machen.Hinweis: Siehe dazu die abgebildetenvielen Leserbriefe.

Alle diese zehn Leserbriefe und noch diversemehr aus allen Gegenden, Affoltern, Otten-bach und sogar aus dem Bündnerland, da-runter einige die seit Jahren nicht mehr inBonstetten wohnen, meinten, ihren Senf zuden Bonstetter Wahlen auch noch dazugeben zu müssen. (Schöne Grüsse nach Thu-sis: Lieber Gilbert De Steffani geniesse docheinfach Deinen wohlverdienten Ruhestand!Gruss Remo)

Zum primitiven und beleidigenden Leser-brief vom 31. Januar gegen den heutigen, er-folgreich gewählten GemeindepräsidentenFrank Rutishauser und seiner Familie, vonJürg Häberling aus Ottenbach ist jeder Kom-mentar überflüssig!

Auch der Präsident Markus Fischer vomFussballclub Wettswil-Bonstetten wäre gutberaten gewesen, wenn er sich als neutralerVereinspräsident nicht in die Wahlen einge-mischt hätte. Der Verein ist zu politischerNeutralität verpflichtet.

Nun zur Thematik der verwendeten Bons-tetter Gemeindewappen. Nach Rückfragedurch Chef-Redaktor vom Anzeiger des Be-zirkes Affoltern Herr Stöckli, wollte der Ge-meinderat sowie Altgemeinde-Schreiber Pri-mus Kaiser nicht mehr wissen, dass er vordrei Jahren Herr Wuillemin, den nichtge-wählten Gemeindepräsident-Kandidaten da-mals zu sich zitierte, um ihm mitzuteilen,dass er ab sofort das Bonstetter-Gemeinde-

wappen für seine Wahlkampagne als damali-ger Gemeinderats-Kandidat nicht mehr ver-wenden dürfe. Herr Kaiser liess damals allediese Flyer durch die Gemeindearbeiter vonden Anschlagbrettern der Gemeinde entfer-nen. Weshalb wohl verwendete Herr Wuille-min dieses Wappen bei diesem Wahlkampfwiderrechtlich nun bereits wieder? Die Zeitung aus dem Bezirk Affoltern am

Albis kann tun und lassen, was sie will, nurich verstehe unter Meinungsfreiheit etwasganz anderes, als Leserbriefe zu verhindernund das, was bei diesen Wahlen geschehenist. Diese vom Kandidaten selber kreiertenLeserbriefe erschienen nach Aussage einesVorstandsmitgliedes der SVP für den Kandi-daten Claude Wuillemin mit den Namenvon Personen, welche die meisten nicht ausBonstetten stammen, vorwiegend aus demBalkan zugewandert sind und in der Ge-meinde auch nicht wahlberechtigt sind. Manlese diese Namen unter den Leserbriefenund man kommt ins Staunen. Wie kommt esübrigens, dass die meisten Namensträger, wieHerrr Wuillemin, bei der Post arbeiten oderdort arbeiteten? Solche fragwürdigen Aktio-nen, anderen selber geschriebene Leserbriefeunterzujubeln, helfen bestimmt nicht, eineWahl zu gewinnen. Auch wenn ich von einerPartei nominiert und unterstützt werde,sollte zumindest das Parteiprogramm respek-tiert werden. Ansonsten kann ich leider auchnicht erwarten, dass alle für mich an dieUrne gehen. Aber diese Erkenntnis scheintfür Herrn Wuillemin nicht zu gelten. Demneu gewählten Gemeinde-Präsidenten vonBonstetten, Frank Rutishauser, der souverängewählt wurde, gratuliere ich ganz herzlichund wünsche Ihm für sein neues Amt vielFreude, Durchhaltewillen und Geschick.

Reimund Illisen. Bonstetten, 23.2.17

Rückblick im «Durchblick»

Wie man uns sagte, sind das die vom Kandidaten verfassten Leserbriefe, die er vorwiegend durchLeute von der Post unterschreiben liess. Hinweis: Leserbriefschreiber Kaspar Köchli ist beim Anzeiger tätig. Allgemein erhält man den Ein-druck, dass der Anzeiger-Redaktor halt doch Politik betreibt und die vielen Leserbreife für Wuilleminbevorzugt hat. Aber er setzte aufs falsche Pferd. Vielleicht ist Bonstetten die erste Gemiende, die ausdem Anzeiger-Vertrag aussteigt. Wer weiss...

Dieses Bild beweist, dass Kandidat Wuillemin bereits zum zweiten mal für seine Wahlpropagandawiderrechtlich das Gemeindewappen verwendet hat. Obwohl er bereits vor drei Jahren von den Ge-meindebehörden auf dieses Fehlverhalten aufmerksam gemacht worden ist. Aber das scheint zum Mar-kenzeichen diese Herrn Wuillemin zu gehören. Wenn es um seinen persönlichen Erfolg geht, kennt erkeine Grenzen, da wird mit seinem Freiburger-Grind blindlings durchmarschiert, selbst dann, wenn ervon einer Wirtin Wirtshausverbot erhält. Das scheint ihn nicht zu kümmern. Man hat uns auch vonverschiedenen Gerichtsverfahren berichtet, in die er verwickelt ist. Das sagt ja auch schon einiges aus.Ist so einer würdig, Gemeinderat zu bleiben? Und die SP findet, dass so einer wählbar sei, die SVPübrigens auch, obwohl er sich nicht an das Parteiprogramm hält. Dürfen wir Wählenden uns noch aufdie Parteien verlassen?

zur Ersatzwahl Gemeindepräsidium 8906 Bonstetten vom 12. Februar 2017

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Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017 7

SchauenWer weg schaut,schaut nicht hin.Wer zu sich hin schaut,kommt ins Betrachten.

Kommt ins Staunen.Von da ist es nichtmehr weit zur Freude,zur grossen Freude an sich.

Wer in sich FreudeEmpfindet, vermag Freudeauszustrahlen.Strahlen steckt an.

Wo strahlende Menschensind,ist es licht und hell.Da verschwinden Fleckenauf ihrem Seelenkleid lautlosschnell.Fridolin Glarner

Was im Anzeiger nicht erscheinen durfte

Glosse/Satire

Was ist mit unsSchweizern los?

Spital: Haben wir auch nochetwas zu sagen?

Zählen wir mal auf: 2 DeutscheChefärzte und zwar gerade die,welche sich zukunfts-gerichte-ten Lösungen aus egoistischemEigeninteresse verschliessen.Ein Deutscher Direktor, überden wir uns dem Frieden zuliebe derzeit nicht äussern, undals Sahnehäubchen ein Deut-scher Spitalpräsident, dem wiran entscheidender Stelle zu-mindest eine Lüge nachgewie-sen haben, der also die 14 De-legierten ohne Hemmungenanlog.

Brauchen wir das? Hinzukommt dann noch der deut-sche Arbeitgeber-PräsidentGreber. Einer von der berüch-tigten Leuthard-Immobilien-und Baulobby. Rundumdeutsch. Sollen wir uns als wei-teres Bundesland nun dem gro-ßen Kanton anschließen?

Wenn man sieht, wie inDeutschland mit den Betagtenherzlos umgegangen wird,dann lieber nicht. Aber wennwir sehen, dass unsere Spital-Deutschen bei uns in der Lang-zeitpflege diese lieblos-lausigenVerhältnisse ebenfalls bereitseingeführt haben, dann solltenwir uns vielleicht doch wiederauf unsere Werte besinnen.

Da könnte ein Wechsel an derSpitalspitze angezeigt sein.Zumal der jetzige Amtsinhabersich von den Chefärzten ehertreiben lässt, als dass er Füh-rungsstärke an den Tag legt.Aber wer in unserem SpitalFührungsstärke zeigt, wird vondiesen Deutschen Chefärztenweggemobbt. Frau Messmer,die eine Wende gebracht hätte,musste das im Herbst 2015 bit-terlichst erfahren.

Lassen wir uns das nun weiter-hin bieten? Im Spital Muriging es aufwärts, als man dortzwei selbstherrliche Chefärzteentsorgt hat. Entsorgen = wegmit Sorgen.

Nur zwei kleine Beispiele: Sandho-fer, einst autoritärer Gemeindeprä-sident in Obfelden brachte es mitVerdrängen guter Leute auch zumBK-Mitglied und sogar zum Kurz-zeitdirektor des Spitals. Er war auchInhaber einer Computerfirma.Damit die ganze Sache nicht anrü-chig aussieht, hat er damals diese anseinen Sohn abgetreten und dieserSohn hat dann mehrere Jahre langdie Computeranlage des Spitals ge-wartet. Das waren die Jahre, alsjährlich um eine Million Frankenfür diese EDV-Anlage ausgegebenworden sind!

Das Spiel funktionierte, bis wir, dieBösen vom Verein Pro Zweckver-band Spital Affoltern 2013/14 erst-mals ernsthaft den Finger daraufgehalten haben. (Konto 3180, dasman heute wohlweislich verschlei-ert hat, damit wir nicht nochmalsderart effektiv reinfunken kön-nen!). Der Sohn brauchte so nurTeilzeit zu arbeiten und die übrigeZeit konnte er bei sehr hohemBundesratseinkommen seine abs-trakte Kunstmalerei betreiben.So gesehen könnte er eigent-lich unserem Spital einige sei-ner gefälligen Bilder schenken,damit auch im neuen Café eine ge-wisse Atmosphäre herrscht.

Dass uns der «Sand»-Hofersamt Sohn 2014 bei der Staatsanwaltschaftwegen dieser Geschichte vergeb-lich ein Verfahren anhängen wollteund dabei mindestens 4 000 Fran-ken in den Sand gesetzt hat(nomen est omen), wollte er nichtpublizieren.

2. Beispiel: um 2012, als es darumgegangen wäre, wegen der neuenSpitalgesetzgebung das Spital stra-tegisch neu auszurichten, (bisheute nicht gemacht!!!) war Rein-hold Spörri, FDP, Spitalpräsident(gewählt mit seiner eigenenStimme Mehrheit!). Er war es –wie man uns versicherte – der dementlassenen Spitaldirektor Furrer,der zu seinem überhöhten Lohnvon jährlich 230 000 Franken auchnoch Gratisbenzin verlangt hat,dies ihm zubilligte. Furrer nichtganz unbescheiden langte dannkräftig zu, so dass selbst Spitalange-stellte sich wunderten, wie viel soein Spitaldirektor monatlich anBenzin verkarren kann. Der Ver-dacht lag nahe, dass er mit dieserBenzinkarte auch noch andere be-glückt hat, so die Vermutung. Unddieser Spörri, der das, wie man unssagte, alles abgesegnet hat, ist nochheute aktiv.

Da bringt er es doch fertig, dass imRahmen des Säuliämtler SportAwards, gegen das wir absolut

nichts einzuwenden haben, wo erauch mitmischt, noch heute dasSpital als Sponsor auftritt. Als obdas eine primäre Spitalaufgabewäre? Da sammelt die Frau Enderlimit «ihrer» Spitalstiftung Gelder,um die Palliativabteilung zu unter-stützen bzw. um auch dort dieüberhöhten Kader-Löhne zu fi-nanzieren, und andererseits holt derSpörri als ehemaliger Spitalpräsi-dent Sponsorengelder vom Spitalab. Da passt alles gut zusammen.

Enderli und Spörri waren jahre-lang im Gemeinderat Affolterna.A. Und in jener Zeit hat dieserGemeinderat diese Gemeinde umDutzende von Millionen Frankenhoch verschuldet und Affolterna.A. leidet noch heute darunter.

Nachtrag zu Herrn SpörriDieser Mann brachte als Spitalprä-sident im Rahmen seiner Bezie-hungen das Spital dazu, sich mitder Personal-Altersvorsorge derPensionskasse der Stadt Zürich an-zuschliessen. Da war ja bekanntlichein gewisser Herr Gloor tätig, derseine Griffe in die Provisionskassean einer langen Gerichtsverhand-lung rechtfertigen musste und ver-urteilt worden ist. Und der Spörrierzählte seinem Nachbarn, dass erals Belohnung für diesen Kassen-wechsel manches Jahr in SpanienGratis-Golfferien machen konnte.

Dass das Vermitteln von Firmenmit ihrer Belegschaft an Pensions-kassen ein lukratives Provisions-Geschäft darstellt, wissen auch Ex-Gemeindepräsident Marty FDPund Ex-Nationalrat Kaufmann,SVP, in Wettswil und somit auchder Spörri, FDP.

Wie blöd sind da all diejenigen An-gestellten, die sich Monat fürMonat klaglos!!! Pensionskassenab-züge machen lassen und dabei inKauf nehmen, dass für solche Vet-terli-Geschäfte jährlich laut Bun-desamt für Sozialversicherungendurch jede arbeitende Person 400bis 800 Franken an diese Vermittlerfliessen. Das sind unsere «kostba-ren» Mitbürger, ehrenwerte Politi-ker, welche durch die selben «ge-rupften» Angestellten jeweils in ihröffentliches Amt gewählt werden!

So läuft das. Nur zwei kleine Bei-spiele, aber sie zeigen, wie unsereBehörden hier funktionieren undeinander liebevoll beistehendbestens harmonieren. Dass dasauch andernorts üblich ist, sollnicht als Entschuldigung gelten.Wir sind hier am Ball und wir hät-ten da einzugreifen, statt gegen den«Durchblick» zu keifen.

Vorstand Verein pro Zweckverband

Beziehungsgeflechte mit Gerüchli

Das waren die Jahre, als jährlich um eine Million Franken für diese EDV-An-lage ausgegeben worden sind!

Diesen untenstehenden Beitrag hatHerr Flubacher als Antwort auf dengegen uns gerichteten Leserbrief im An-zeiger vom 14.2.17 verfasst. Ein HerrBorrelli aus Stallikon hat in seinemBeitrag auf eine italienische Wochenzei-tung aufmerksam gemacht, die bereits1979 ihr Erscheinen eingestellt hat.Dann verwendete er von seinen 65Zeilen noch deren 15 dafür, den Ver-einspräsidenten des Vereins Pro Zweck-verband Spital Affoltern zu diffamierenund behauptete, dieser belege seine Be-hauptungen nicht.

Wer unsere Beiträge über die korrupti-onsähnlichen Verhaltensweisen (inklu-sive der Lüge des Gemeindepräsidentenvon Affoltern vor 14 Gemeinderäten)gewisser Gemeinderäte gelesen hat,weiss dass genügend Belege vorliegen,dass Statthalter und Staatsanwaltschaftsamt Justizdirektion eingreifen müss-ten. Selbst die Justizdirektorin hat uns2016 schriftlich bestätigt, dass es mitden Behörden hier im Amt nicht zum besten bestellt sei. Und dass alle Ge-meinden zusammen jedes Jahr demAnzeiger auf Geheiss aller 14 Ge-meinderäte 500 000 Franken schen-ken, ist offenbar für die meisten in Ord-nung. Dabei ist dieser Vorganggegenüber dem gewinnträchtigen An-zeiger als behördlich gekauftes Blatt(Klartext: Korruption) zu bezeichnen.Korruption ist «nicht gerechtfertigte Be-günstigung». So kann weiterhin be-hauptet werden, dass alle 14 Gemein-deräte in dieser AngelegenheitKorruption betreiben. (Zumindest die-jenigen, welche sichjeweils zu den Fest-chen des Herrn Wan-ners, dem Anzeiger-besitzer aus demAargau einfinden).Und wer das zu be-haupten wagt, ist inunseren Kreisen mithöchst pfleglichemUmgang ein erschos-sener Mensch, dennBehörden der Kor-ruption zu bezichti-gen, neun bhüeti, soetwas macht mannicht, ausser man sei ein Bösewicht.Aber zuschauen, wie Behörden Kor-ruption betreiben, das dann hingegenschon.

So warten wir darauf, bis der ersteGemeinderat vom Bezirk aus die-sem schmutzigen Netz aussteigtund den Vertrag mit dem Anzeigerkündet. Da sind aber auch aktive Bür-gerInnen gefragt. Schreiben Sie ihremGemeinderat, was Sie von diesen Zah-lungen halten. Innert 10 Jahren sinddas immerhin sagenhafte 5 MillionenFranken!

Und nun zum ausgezeichneten Beitragvon Herrn Flubacher:

Transparenz undWahrhaftigkeit ist dieGrundlage fürGlaubwürdigkeit undVertrauenEine funktionierende Demokratieohne transparente Regierungsfüh-rung und Behördentätigkeit aufallen Stufen ist undenkbar. Deshalbist der unabhängige «Durchblick»unverzichtbar. Man darf jede Mei-nung vertreten, wenn man sie fak-tenbasiert plausibel begründenkann, davon lebt die Demokratie.Man kann sich aber über den Sinnund die Zweckmässigkeit von ein-zelnen Massahmen streiten (z.B. obwir eine Chirurgie in unserem Spi-tal brauchen), nicht aber ob esTransparenz braucht oder nicht.Transparenz ist nicht eine Fragevon links oder rechts, sondern nurvon Wahrhaftigkeit, sie ist zwin-gende Voraussetzung für Glaub-würdigkeit und Vertrauen. Nur zukritischem Denken Unfähige, ob-

rigkeitsgläubigeUntertanen sindbereit auf Transpa-renz zu verzichten,sie würden sichauch in einem to-talitären Staatwohlfühlen, siebrauchen keineDemokratie. Poli-tiker und Behör-den die Transpa-renz verweigernschaffen Miss-trauen und sind ineinem demokrati-

schen Staat am falschen Platz, siesind zu ersetzen. Es ist zwar nach-vollziehbar, dass ungerechte Ent-scheide, Korruption und Vettern-wirtschaft vertuscht werden,tolerieren dürfen wir dies keines-falls. Ich bin entsetzt, was ich überverweigerte Auskunftsbereitschaftunserer Politiker und Behördenlese. Dass die Methode der TTIP-Geheim-Verhandlungen auch beiuns auf der Stufe Bezirk und Ge-meinde Schule macht, dürfen wirnicht akzeptieren.

Gratulation und vielen Dank andie Initianten, die das Thema füruns aufgenommen haben. Gäbe esden Hans Roggwiler nicht, müssteman ihn erfinden, auch wenn Po-litical Correctness nicht seineStärke ist. Intransparenz ist die Basisfür Machtmissbrauch, Korruption,Vetternwirtschaft und Kriminalität,aber wir sind doch hier nicht inRumänien. «Macht die nicht miss-braucht wird, verliert seinen Reiz»(Mahatma Gandhi)

Ein besorgter BürgerPeter Flubacher, Affoltern a.A.

«Transparenz istnicht eine Fragevon links oderrechts, sondernzwingendeVoraussetzung fürGlaubwürdigkeitund Vertrauen.».

Zur Erinnerung: Anlässlich der ver-suchten Spital-AG-Gründung2013, wo Wetzikon für ganze 120000 !!! Franken eine Spital-AG ge-gründet hat, wurden hier in unseremso sauberen Bezirk von den hiesigenBehörden mehr als eine Million Fran-ken verbuttert. Da wurden mehrereHunderttausend Franken an dreiParteifreunde und Kollegen grosszü-gig und schamlos bewilligt. (Alleindem Superjuristen Poledna, der alsäusserst erfolgreiches Geschäftsmodellmindestens 19 solcher lukrativerGründungen(auf Kosten von unseremGesundheitswesen) vorgenommenhat, wurden von den superklugen Spi-talbehörden in Affoltern 238 000Franken nachgeschoben, obwohl er dieGründungspapiere mit kaum mehrals dem angepassten Datum und denNamen zu ändern hatte!!! Kantons-rat Sommer spricht da lediglich voneinem Fehler. Auf den Blickwinkel –und den Respekt vor den Stimmbe-rechtigten – kommt es halt an.

2017-03-durchblick.qxp 06.03.17 14:10 Seite 7

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8 Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017

Pranger

Hans Ulrich Bigler ist hochbezahlter Direktor vomGewerveverband. Bigler gehört der FDP an. Das ruftnach einer klärenden Frage: Was brauchen die Gewer-betreibenden einen Direktor, der viel kostet, sich infeines Tuch kleidet und der Partei der Finanzelite an-gehört? Das sind unpassende Gegensätze, welche denGrundgedanken, dass das Gewerbe zusammenstehensoll, entscheidend schwächen.

Bigler ist ein Mann mit ungebremstem Geltungsbe-dürfnis. Selbst der biedere Tagi schildert ihn als einen,der zuerst einmal sich selber in den Vordergrund spielt.So benützte er seinen neuen Job beim Gewerbever-band schnurstraks samt viel Eigenwerbung, um 2015in den Nationalrat zu kommen. Warum nicht?

Aber kann ein FDP-Nationalrat, der die Interessen derraubtierartigen Grossgrundbesitzer, der Hochfinanz,der internationalen steuerflüchtenden Grosskonzernezu vertreten hat, dem Gewerbe dienen?

Die FDP ist nicht mehr die Partei der guten liberalenoffen Freigeister. Das ist die Partei, die viel von Freiheit

redet, aber nur ihre eigene Freiheit meint. Sie täuschtunter allerhöchstem Werbeaufwand und durch subtileSteuerung der Massenmedien darüber hinweg, um dieuns entwendete Gleichberechtigung nicht zurückge-ben zu müssen. Die FDP ist auch die Partei der Libe-ral-Nostalgiker. Die Träumen den schönen Traum vomMarlboro-Typ, der durch die offene, grenzenlose Prä-rie reitet und sich nach untergegangener Sonne amLagerfeuer in romantischen Gefühlen schwelgt. Ge-fühle, die ihn vergessen lassen, dass er nebst der Eigen-liebe eine soziale Aufgabe hätte: nämlich der lokalenwie auch der weltweiten Gerechtigkeit zum Durch-bruch zu verhelfen. Und schliesslich setzt sich die 15%-Partei vorwiegend aus denen zusammen, die sichgerne in die riesigen Finanzströme einfädeln möchten,um materiell ganz oben mitzuschwimmen. Dort, wodie Strömung rücksichtslos und vom Solidaritätsge-danken völlig befreit in reissende Fluten übergeht undviele als Opfer brutal stranden lässt.

Kann ein Vertreter dieses in mancher Hinsicht ent-menschlichten, globalisierten Stosstrupps der ver-brannten Erde das bodenständige, heimatverbundeneGewerbe vertreten? So gesehen war die Wahl diesesentfesselten Biglers eine absolute Misswahl. Das bo-denständige Gewerbe ist mit dem falschen Traktor un-terwegs.Das Gewerbe in der Schweiz ist eine absoluteErfolgsgeschichte. Auf den vielen Tausend Gewerbe-betrieben beruht unser Staatswesen, unser Zusammen-leben, unser partieller Wohlstand. Da wird nicht nureng zusammengearbeitet, da findet der menschlicheZusammenhalt seinen Ausdruck. Da verschmilzt derGegensatz von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zueiner Einheit, die im selben Boot unterwegs ist. Biglerals genuiner Giftpilz setzt in den Köpfen des Gewerbesund dessen Vereinsorgans das fort, was andere zu Be-

ginn des Neoliberalismus der Achtziger und Neunzi-gerjahre begonnen haben: das politische Denken infalsch geformten Schablonen.

Der Gewerbetreibende ist oftmals Opfer von seinemEhrgeiz. Ihm wurde vielleicht bereits als Kind schoneingeimpft, «du bist nur dann liebenswert, wenn duwirtschaftlichen Erfolg hast». Da geht es dann nichtmehr primär um die Freude an der gelungenen Arbeit,sondern um den erzielten Reingewinn und um ma-terielles Wachstum. So setzt er sich, ohne das vorerstzu merken, selber unter hohen Druck. Das führt denemporstrebenden Gewerbetreibenden in den meistenFällen in die Fänge der Banken. Spätestens nach Auf-nahme eines Betriebskredites unter hoher Belastungseiner mühsam erarbeiteten eigenen Liegenschaft be-ginnt auch der äussere Druck zu steigen. Ehemalsfreudvolle Gespräche am Familientisch weichen Dis-kussionen um und über das Geld. Nicht selten zerbre-chen darob einst hoffnungsvoll begonnene Beziehun-gen.

Das Selbstwertgefühl leidet, je mehr Druck vorhandenist. Da fehlt es an fähigen und bezahlbaren Mitarbei-tenden, nicht selten in der Administration, um all denErfordernissen vom Staatsapparat gerecht zu werden.Und geht ein gestresster Kleinunternehmer als Gewer-betreibender gegen vierzig, machen sich auch gesund-heitliche Störungen bemerkbar. Dann rächt es sich,während den letzten 20 Jahren im Eilzugstempodurchs Berufsleben gehetzt zu sein.

Hinzu kommt dann das getrübte Bild über unsere tat-sächlichen politischen Wirkungsverhältnisse. Unbese-hen haben viele Gewerbetreibende das einfältige Bildvon der unsichtbar lenkenden Hand des Marktesübernommen. Sie empfinden jedes ordnende Gesetzals reine Schikanen der Linken. Das sind ihre eindeu-tigen Feinde. Gäbe es die Linken und die Grünennicht – so meinen viele – wäre ihr Arbeitsalltag schö-ner und bunter.

Tatsächlich, der SP und den Grünen können mancheVersäumnisse und politisches Versagen nachgewiesenwerden. Aber sind diese Parteien wirklich Ihre wahrenFeinde? Die Linken wie die Grünen sind getragen vongut bis sehr gut Verdienenden. Demzufolge sind dieseParteien schon längst in die Mitte gerutscht, politischhandzahm geworden und damit beschäftigt, ihr Rei-henhäuschen im Grünen und (als Beispiel) die erklä-rungsbedürftigen Riesendefizite von Opernhaus undSchauspielhaus zu verteidigen.

Könnte es nicht so sein, dass neben den erwähntenBanken/Grossbanken die wirklichen Feinde des Ge-werbes dort liegen, wo mit Riesensummen im Mikro-sekundentakt rund um den Globus hemmungslos spe-kuliert wird? Und wie ist das mit den Einkaufszentren,die dem Gewerbe das Wasser abgraben? Gehört auchnur eines davon den Linken? Wer vermietet die La-denlokale und die Gewerbehäuser zu massiv überhöh-ten Mietzinsen? Die Linken? Wirklich? Wer und washat die Bodenpreise infolge ungebremster Spekulationins Unerschwingliche getrieben? Wer hat die Landes-Grenzen für hereinströmende Konkurrenz-Produkteschrankenlos geöffnet? Stimmt, die Linken waren auchdabei. Aber die Linke allein schaffte noch nie die ab-solute Mehrheit. Kurzum: das Gewerbe verortet seinewahren Feinde am ganz falschen Ort und vorallem beiden falschen Parteien.

Wie so oft, der wirkliche Feind hockt in den eigenenReihen. Solange die Gesetze vorallem von den Rei-chen gemacht werden, haben wir auch nur Gesetzeim Interesse der Reichen. So einfach ist das. Undeiner der Feinde ist der eigene Gewerbeverband mitseinem entfesselten Irrläufer namens Hans UlrichBigler, leider wohnhaft mitten unter uns in Affolternam Albis.

Das bodenständige Gewerbe ist mit dem falschen Traktor unterwegs

Die Wahl dieses entfesselten Biglers eine absolute Miss-wahl. Das bodenständige Gewerbe ist mit dem falschenTraktor unterwegs.

Hans-Ulrich Bigler, Einwohnervon Affoltern am Albis, der Bossdes Gewerbeverbandes, gehört zuden prominentesten Verlierern derUnternehmenssteuer-Abstim-mung. Seine Spezialität sind lügen-hafte Kampagnen. «Wer einmal lügt, dem glaubt mannicht und wenn er auch die Wahr-heit spricht», heisst es so schön imVolksmund. Ob das wirklichstimmt, ist ziemlich zweifelhaft, wiejeder erfahrene Erdenbürger weiss.Aber wer häufig und drastisch lügt,hat es wohl schwerer mit der öf-fentlichen Glaubwürdigkeit.

In postfaktischer ManierDafür spricht auch die dröhnendeNiederlage, die der Gewerbever-band-Direktor und FDP-National-rat Hans-Ulrich Bigler am Wo-chenende vom 12. Februar 2017bei der Volksabstimmung über dieUnternehmenssteuer-Reform er-litten hat. Gewiss, Bigler muss dieseOhrfeige nicht allein einstecken,das ganze bürgerliche Lager hatsich da in Sachen Glaubwürdigkeitbös verkalkuliert.

Aber Bigler ist der Boss desGewerbeverbandes, der die teureund wirkungslose Ja-Kampagne fe-derführend dirigiert hat. Und Big-ler gilt inzwischen im überschau-baren helvetischen Rahmen als soetwas wie ein Paradefall für lügen-hafte Behauptungen und bewusstirreführend aufgetischte Halbwahr-heiten. Die Bezeichnung «Lügen-Bigler» ist zwar in erster Linie einKampfbegriff der Linken, aber im-merhin hat es auch die NZZ fürangemessen befunden, sich kritischmit Biglers mehr als dubiosemUmgang mit der Wahrheit ausei-nanderzusetzen.

So behauptete der Gewerbe-verband in einer Stellungnahme zueiner Studie des Forschungsinsti-tuts BAK in Basel in völlig postfak-tischer Manier, bei einem Nein am12. Februar zur Unternehmens-steuerreform würden fast eine Mil-lion Arbeitsplätze verschwinden.Nicht weniger bewusst irreführendist in einer von Biglers Gewerbe-verband in sämtliche Haushalteverteilten Abstimmungszeitungdem Leser suggeriert worden, dreiSP-Ständeräte seien ebenfalls fürdiese Reform, obwohl sie sich zurNein-Parole ihrer Partei bekannthatten. Die NZZ hat das so kom-mentiert: «Die Texte sind oft soverfasst, dass hinter der Suggestionauch noch eine sachlich korrekteLesart möglich ist.» Möglich schon– aber natürlich nach den Intentio-nen des notorischen Wahrheitsma-nipulators Bigler keineswegs beab-sichtigt.

Auch früher schon gelogenBesonders drastisch trieb es«Lügen-Bigler» im Abstimmungs-kampf gegen das Radio- und Fern-sehgesetz vor zwei Jahren. Dawurde wiederum in einer vomGewerbeverband in alle Haushaltegebrachte Propaganda-Zeitungunbeschwert von irgendwelchenFakten dem Bürger eingeredet, dieFernseh- und Radio-Gebührenwürden bei einer Annahme baldjeden Schweizer Bürger 1000

Franken kosten. Diese Behaup-tung, schrieb die NZZ, hätte auchvon Donald Trump stammen kön-nen.

Bigler definiert sich selber als «en-gagierter Christ» und besucht of-fenbar häufig Veranstaltungen derim Stil amerikanischer evangelika-ler Bewegungen agierenden ICF(International Christian Fellow-ship). Wie er seine gezielt verbrei-teten Unwahrheiten mit seinemGlaubensbekenntnis vereinbart,bleibt sein Geheimnis.

Für die FDP dürfte ein Politiker,der chronisch einen derart locke-ren Umgang mit der Wahrheitpflegt, allmählich zu einer ernsthaf-ten Belastung werden, wie das Ab-stimmungsergebnis vom Sonntagzeigt. Sachabstimmungen hierzu-lande funktionieren erfreulicher-weise anders als amerikanische Prä-sidentschaftswahlkämpfe. Dort hatDonald T. mit seiner «alternativfak-tischen» Schlagseite zwar nicht dieMehrheit der Wähler, aber dochdie Mehrheit des Wahlkollegiumsgewinnen können. «Die Wirschaftmuss wieder mehr Vertrauen schaf-fen», sagt die FDP-Chefin PetraGössi nach dem Unternehmens-steuer-Debakel im Interview mitder heutigen NZZ.

Wer Vertrauen verdientRichtig. Aber solange ein Politiker,der in breiten Teilen der Öffent-lichkeit nicht zu Unrecht als«Lügen-¬Bigler» apostrophiertwird, in der klassischen Wirtschafts-partei bei wichtigen Abstimmun-gen entscheidende Kampagne-Fäden zieht, wird diesem Vertrauennicht aufgeholfen.

Bigler sollte von der FDP-Führungenger an die Leine genommenwerden. Glaubwürdigkeit genies-sen bei der Mehrheit der Stimm-bürger gerade bei wirtschaftspoli-tischen Themen nicht dieBehauptungen einschlägig be-kannter Demagogen, sondern dieArgumente kompetenter undzweifelsfrei unabhängiger Persön-lichkeiten wie Evelyn Widmer-Schlumpf und Rudolf Strahm.Deren Einfluss wird umso stärker,je giftiger skrupellose Wadenbeisserwie Hans-Ulrich Bigler oderChristoph Mörgeli über sie herfal-len. Die wachen Wähler durch-schauen das Spiel und ziehen da-raus ihre Schlüsse.

Die Bezeichnung «Lügen-Bigler» istzwar in erster Linie ein Kampfbegriffder Linken, aber immerhin hat es auchdie NZZ für angemessen befunden,sich kritisch mit Biglers mehr als du-biosem Umgang mit der Wahrheit aus-einanderzusetzen.

«Lügen-Bigler» an die Leine! Von Reinhard Meier, 13.02.2017

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Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017 9

Der Oberamtmann Hirzel ist ein Pseudo-nym eines uns persönlich bekannten und all-seits geschätzter Politikers. Wegen seinen bis-weilen träfen Ausrücken ist er hie und daauch etwas umstritten. In seiner harmlosenKolumne hat er anfangs Jahr höflich er-wähnt, dass die politische Elite in die Kritikgeraten sei. Damit hat er vorbehaltlos recht.

Wir vom Durchblick sind daran, der Öffent-lichkeit zu zeigen, dass wir nicht mehr dieGemeinschaft leben. Wir leben in Parallelge-sellschaften. Also an einander vorbei. Von So-lidarität ist seit Beginn des neoliberalen Den-kens und Handelns ab 1980 nicht mehr vielübrig geblieben. Müsste man heute dieKrankenkasse neu schaffen, wäre dieses jet-zige Projekt niemals mehr mehrheitsfähig.Das jetzige Prinzip beruht darauf, dass dieGesunden für die Kranken zu bezahlenhaben. Daran ist ja auch die Obama-care ge-scheitert. Dieser bei uns der KK zugrundeliegende Solidaritätsgedanke ist in den USAnoch viel mehr ein Fremdwort, als bei uns.Aber diese Strömung hat uns erreicht.

Nicht umsonst werden von der FDP undihren Mitläufern in der SVP (zum Glückdort nicht alle) die demokratischen Zweck-verbände in «Anstalten» umgewandelt, wokünftig Verwaltungsräte in uns verschlosse-nen Hinterstuben das grosse Sagen haben.

Aber da hätten wir noch den Herrn Heget-schweiler, der besondere Rechtsanwalt ausHedingen, der auch schon Raser aus demBalkan vor Obergericht (erfolglos) verteidigthat. Er gefällt sich darin, dem OberamtmannHirzel in einem Leserbriefli vom 20.1.17 anden Karren zu fahren. Darin behauptet er,dass 40% der Arbeitnehmenden einen Hoch-schulabschluss hätten. Diese Zahl ist nach-weislich falsch. Aber das Schlimme an seinerArgumentation ist der Umstand, dass er zwi-schen Hochschulabgängern und den soge-nannten Wutbürgern einen Keil treibt. Erspottet insbesondere über die Merkel- undSommaruga-Kritiker.

Da haben wir tatsächlich zu unterscheiden:Die Merkel und Sommaruga-Zuwande-rungs-Gegner haben einen anderen Erfah-rungs- und Gedankenhorizont, als die meis-ten Hochschulabgänger. Sie verdienen ihrenmeist schlecht bezahlten Lebensunterhaltnicht im warmen Büro, sondern draussen, inder Kälte, in Lärm und Schmutz, um für diebestens bezahlten Hochschulabgänger ihremondänen Eigentumswohnungen zu bauen.Sie erleben, dass die uferlose Zuwanderungihnen an den Kragen geht. Da stellt ein Wirtin Affoltern einen Mann aus dem Kosovomit holländischem EU-Pass für einen Stun-denlohn von 14 Franken an, während wirhier mindestens 30 000 arbeitslosen Service-angestellten Arbeitslosen- und Fürsorgegel-der bezahlen. Dass dieses Faktum die ach soklugen Hochschulabgänger vom SchlageHegetschweilers nicht zur Kenntnis neh-men, hat mit der kranken Ignoranz diesercoolen Hegetschweilers zu tun.

Wutbürger sind Menschen, die ohnmächtig, ohne Macht mitansehenmüssen, dass nun während Jahrzehnten überihre Köpfe hinweg gegen ihre Interessen Po-litik gemacht wird. Wir haben nicht nur dieHochschulabgänger und die Wutbürger, wirhaben auch die Kaste der Behörden, allesreine Parallelgesllschafts-Teilnehmer, ob wirdas nun wahrhaben wollen oder nicht. Undviele andere Separat-Gruppen auch, die hiernicht erwähnt werden.

Statt miteinander, leben wir nebeneinanderUnd da kommen die sogenannten Wutbür-ger neuerdings nun an die erhellenden In-formationen heran, die im Facebook in dortveröffentlichten Vorträgen zu hören und zulesen sind. Hinzu kommen die guten Filmeim Youtube. Da kann die Verschweigepressevom Schlage eines Tagis oder der NZZ nochso einseitig die Bevölkerung informieren, dieLeute mit wachem Geist und möglicher-weise ohne Hochschulabschluss merkenlangsam, dass ihre vitalen Interessen immermehr unberücksichtigt bleiben. Das machtsie in ihrer Machtlosigkeit sauer. Dass die Be-hörden eifrig daran sind, auch mitten unteruns die Demokratie abzubauen, das entgehtihnen nicht.

Aber nicht alle «Gmerkigen» sind wütend.Die meisten sind sachlich, bleiben sachlichund halten einfach die Fakten fest und dafür,

für diese wachen Menschen haben wir den «Durchblick»geschaffen, um die zu entlarven, die sich ignorant hegetschweilerisch von uns abheben, diese Affen.

Redaktion «Durchblick»

Das Unvermögen des HerrnHegetschweiler, die Realität zuerkennen

Herr Hegetschweiler, der besondere Rechtsanwaltaus Hedingen, gefällt sich darin, dem Oberamt-mann Hirzel in einem Leserbriefli vom 20.1.17an den Karren zu fahren.

Beispiel einer Anfrage an den GemeinderatGemeinderat Ottenbach8913 Ottenbach

Anfrage gem. Paragraf 51 des Gemeindegesetzes an den Gemeinderat Ottenbachbetr. Anzeiger des Bezirks Affoltern zur Beantwortung an der Gemeindeversamm-lung vom 15. Dezember 2016

Sehr geehrte Frau Gemeindepräsidentin,sehr geehrte Herren Gemeinderäte

Der Zeitung«Durchblick» des Vereins Zweckverband Spital Affoltern, die in alleHaushalte verschickt wurde, haben wir entnommen, dass die Gemeinden im Bezirkdem Anzeiger des Bezirks Affoltern namhafte Beträge zahlen, damit sie ihre amtli-chen Nachrichten publizieren können. Als Einwohner des Bezirks sind wir also aufden Affolter Anzeiger angewiesen, um über das Geschehen im Dorf im Bilde zusein. Abbestellen und eine andere Zeitung abonnieren geht nicht. Der Anzeiger hatdas Monopol, von den Gemeinden gestützt. Im Weiteren lesen wir im«Durchblick»,dass die Leserbriefe des Vereins Zweckverband im Affolter Anzeiger vom neuenChefredaktor nicht mehr publiziert würden, da sie in Opposition zur gängigenMeinung von Behörden und Mehrheit stehen würden. Wird nur noch publiziert,was genehm resp. angenehm ist? Der Anzeiger hat zu diesen Vorwürfen leider nichtStellung genommen.

Nun kann man zum Verein Zweckverband stehen wie man will, aber es ist nichtvon der Hand zu weisen, dass nur dank seiner Interventionen, Licht in die ganzeSpitalgeschichte gebracht und Missstände offengelegt wurden, die weder die Ge-meindedelegierten noch die Betriebskommission, noch die so investigativen Jour-nalisten des Affolter Anzeigers transparent gemacht haben.

Wir sind deshalb der Meinung, dass es im Sinne von uns Einwohnern und Steuer-zahlern ist, mit deren Beiträgen der Anzeiger mitfinanziert wird und der mögli-cherweise wegen dieser Gemeindefinanzierung offenbar eine «Cash-Cow» der AZMedien ist (wie sich ein Anzeiger Journalist einmal geäussert hat), dass oppositio-nelle Meinungen zu einem Geschäft in einem Amtsblatt, wie es der Anzeiger seinwill, abgedruckt und damit auch zur Diskussion gebracht werden. Bereits habenwir die groteske Situation, dass sich Leser im Affolter Anzeiger zum Durchblickäussern, die Journalisten des Anzeigers selber aber, den «Durchblick» ignorieren.

Wir möchten nicht, dass unsere Steuergelder für einen kleinmütigen, rückwärtsge-wandten Journalismus verwendet werden. Deshalb unsere Fragen an den Ottenba-cher Gemeinderat:

1. Ist es im Sinne des Gemeinderates, dass oppositionelle Kräfte in den Untergrundgedrängt werden, indem man ihre Meinungen nicht mehr im amtlichen An-zeiger abdruckt?

2. Wird sich der Gemeinderat beim Anzeiger dafür verwenden, dass auch andereMeinungen als der Mainstream im Anzeiger publiziert werden können, auchwenn sie der Meinung des Gemeinderates entgegen laufen?

Besten Dank im Voraus für die Beantwortung unserer obigen Fragen und für IhrenEinsatz, die Errungenschaften einer funktionierenden Demokratie hochzuhalten.

Freundliche Grüsse

Peter und Petra Borrelli (Namen der Redaktion bekannt)

Kopie: Verein Zweckverband, und Affolter Anzeiger, Chefredaktion (dieser hat da-rüber natürlich nicht berichtet! Wie soll er auch, er bekommt von den Gemeinde-räten ja sehr viel Geld!

Nachtrag vom «Durchblick»Diese Anfrage hätte 10 Arbeitstage vor der nächsten Gemeindeversammlung ein-gereicht sein müssen, um an der folgenden Gemeindeversammlung beantwortet zuwerden. Sie hat aber im vergangenen November/Dezember 2016 diese Frist um 2Tage verpasst. So erfolgt die Beantwortung erst an der kommenden Gemeindever-sammlung am 8. Juni 2017. So formalistisch-schikanös geht es in unserer Demo-kratie zu und her. Da kann man nicht einfach einen Brief schreiben und erwarten,dass innerhalb von 14 Tagen eine Antwort komme, nein da geht es Monate. Wokämen wir auch hin, wenn da jedermann Fragen stellen würde! Fragen lieben dieGemeinderäte nicht. Das war schon im Mittelalter so und das wollen wir nicht än-dern! Wer Fragen stellt, ist ohnehin ein frecher Typ, der die ganze Gemeinde überden Haufen werfen will.

Und wenn es wieder nicht klappt, haben wir eine weitere Chance. Die übernächsteGemeindeversammlung ist am 7. Dezember 2017. So gförchig-lebendig haben un-sere Kantonsräte das Gemeindegesetzt gestaltet.

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10 Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017

Ich danke dem «Durchblick»,dass er zu dem Leserbrief vonM.G. über die Pfarrerinnenund Pfarrer und die heutigeKirche eine Reaktion vonProf. Dr. Peter J. Winzeler ver-öffentlicht hat. Ich schreibediese Zeilen als Ergänzung zuseiner guten aber doch etwastheorielastigen Antwort.

Nach meiner vierjährigen Berufs-lehre zum Fahr- und Motorradme-chaniker arbeitete ich für 11 Fran-ken in der Stunde in der Werkstatteines Sportgeschäftes. Im Sommerreparierte ich Zweiräder und im

Winter war der Skiservice aktuell.Ich liebte meinen Beruf und dochwar da noch ein anderer Ruf zuvernehmen. Mein aus dem Glau-ben motiviertes Engagement in derCVJM Jungschar und meine Frei-willigenarbeit in der Kirche, insbe-sondere für eine Notschlafstelle zurZeit der offenen Drogenszene inZürich, weckten in mir denWunsch, mein Leben ganz in denDienst des Evangeliums zu stellen.Man hat mich ausgelacht: «Alssprachlich schwach begabter Real-schüler wirst du es nie schaffen,Pfarrer zu werden!» Was es heissenwürde die Matura nachzuholenund ein Theologiestudium zu ab-solvieren, wusste ich damals nochnicht: «Doch wenn Gott will, dassich Pfarrer werde, dann gibt er mirauch die Kraft dazu.» Dieser sichersehr naive Glaube gab mir tatsäch-lich die Motivation und denDurchhaltewillen, das scheinbarunmögliche zu schaffen. 12 Jahremeines Lebens investierte ich in dieAusbildung und gross war dieFreude, als ich vor 21 Jahren in Af-foltern am Albis als Pfarrer meineerste Stelle antreten konnte undmich die Kirchgemeinde ein halbesJahr später auch ins Pfarramtwählte. Sicher freute ich mich überden guten Lohn, den ich für meineArbeit erhielt und ich fand dieEinstufung zwischen einem Ober-stufenlehrer und einer Lehrpersonim Gymnasium nicht überrissen.Ich war und bin dankbar, dass ichin einer Institution arbeiten kann,in der das Verhältnis zwischen demhöchsten und dem niedrigstenLohn 1:3 beträgt und das in einem

Land, in dem für die Grossverdie-ner selbst 1:12 eine Zumutung ist.Kein Akademiker wird Pfarrerwegen dem guten Lohn, wo dochdie Karrierechancen recht be-schränkt sind und man erst mit 25Jahren Erfahrung das vom M.G. inseinem Leserbrief genannten Jah-reseinkommen von Fr. 140 000 er-reicht, und das auch nur dann,wenn keine Stufenerhöhungen ausSpargründen ausbleiben. Ich jeden-falls, empfand mich nie als vonGeldgebern gekauft und erlebemich heute noch allein dem Evan-gelium verpflichtet. Dieses Evange-lium lehrte mich den Menschen zu

lieben, egal welche Religion, Kul-tur und Hautfarbe ihn prägen. Eslehrte mich dem Leben Sorge zutragen und nach gewaltlosenWegen zu suchen, himmelschrei-ende Ungerechtigkeiten aufzude-cken. In vielen kleinen Schrittensuche ich zusammen mit Mitchris-ten nach Möglichkeiten, unsereLebenswelt gerechter und damitwohnlicher zu gestalten. Seit Jahrennehmen die Kirchen dazu immerzur Fastenzeit ein aktuelles gesell-schaftliches Thema auf, um die Be-völkerung mit der Fastenagendaauf Missstände aufmerksam zu ma-chen und über die eigene Verfloch-tenheit mit Ungerechtigkeitensowie Möglichkeiten der Entflech-tung nachzudenken. Beachten Siedoch den Kalender 2017 «Wegedurchs Leben», mir jedenfalls gingdurch dieses Engagement der Kir-chen schon manch ein Licht auf,welches nun Einfluss auf meinkonkretes Leben und Handeln hat.

Dies ist nur eine – eben meine Ge-schichte zum Pfarrer in der Insti-tution Kirche. Ich danke allen inder Meinung von M.G. schwachenKöpfen, die sich in aller gesunderKritik noch als Teil der Kirche ver-stehen, denn die Leben schaffendeKraft aus dem göttlichen Geheim-nis wird im Schwachen mächtig.Das jedenfalls ist die Erkenntnis desPaulus, welche ich in meinemLeben bestätigt sehe. In diesemSinne habe ich nichts dagegen,wenn man mich Schwachkopfnennt.Werner Schneebeli, Pfarrer in Affoltern am Albis

Ich bin Pfarrer aus Leidenschaftund nicht der Einzige.

Ich jedenfalls, empfand mich nie als von Geldgebern gekauft und erlebe michheute noch allein dem Evangelium verpflichtet

Ich wachte heute auf, ging duschenund seifte meinen Körper mitDuschgel des Beiersdorf Konzernsein. Ich wusch meine Haare miteinem Shampoo des L’Oreal Kon-zerns. Danach trocknete ich dieHaare mit einem Föhn des BraunKonzerns. Ich rasierte mich miteinem Apparat des Gillette Kon-zerns. Ich putzte meine Zähne mitder Zahnpasta des Colgate Kon-zerns. Dann ging ich in die Kücheund ass Cerealien des Kellogg’sKonzerns, löffelte ein Joghurt desDanone Konzerns. Dann stieg ichin mein Auto des Ford Konzerns,den ich beim GE Konzern geleasthabe. Auf dem Weg ins Büro holteich mir einen Kaffee des StarbucksKonzerns. Dort angekommen, ar-beitete ich für den MikroschrottKonzern.

In der kurzen Mittagspause gingich in ein Fastfood-Restaurant undass einen Hamburger mit Salat desMcDonald Konzerns, trank eineCola des CocaCola Konzerns.Dann rauchte ich draussen eine Zi-garette des Phillip Morris Kon-

zerns und ging zurück ins Büro umweiter für den reichsten Mann derWelt zu arbeiten, was ich sehrgerne tue, weil es mein einzigerLebensinhalt ist.

Zum Feierabend ging ich an denBancomat des UBS Konzerns, umeinen Teil meines kärglichen Lohnszu holen. Dann kaufte ich eineDVD des Warner Brother Kon-zerns im Media Markt des MetroKonzerns. Dann ging ich in denSupermarkt des Coop Konzernsund holte mir Lebensmittel derKonzerne Nestlé, Unilever undKraft Foods. Dann fuhr ich mitdem Auto des Ford Konzerns nachHause und unterwegs tankte ichBenzin des Shell Konzerns.

Ich kam in meiner Wohnung an,für die ich dem UBS Konzern Hy-pothekenzinsen zahle, an denEnergiekonzern Axpo die Strom-rechnung und an den Allianz Kon-zern die Versicherungen. Dannkochte ich mir etwas zu essen ausden Fertigprodukten der Lebens-mittelkonzerne, die aus genmani-

pulierten Pflanzen des MonsantoKonzerns bestehen, mit etwas Ket-chup aufgepeppt des Heinz Kon-zerns. Ich setzte mich vor denFernseher aufs Sofa des Ikea Kon-zerns mit einem Bier des Hein-ecken Konzerns und guckte mirdie Nachrichten auf RTL des Ber-telsmann Konzerns an, der Redenvon Politikern zeigte, die alle vonKonzernlobbyisten geschmiertwerden und ihre Befehle ausfüh-ren, sah Berichte über Kriege diefür multinationale Waffenprodu-zenten-Konzerne geführt werden.Danach zog ich mir einen Film der20th Century Fox rein, die demRupert Murdoch Medienkonzerngehört, der vollgespickt ist mitSchleichwerbung der Konzerne.

Zwischendurch musste ich mirnoch mehr Werbespots der ver-schiedenen Konzerne anschauen,die mir erzählen, welche Produkteich unbedingt kaufen muss, damitich glücklich bin.

Als ich ins Bett ging, nahm ich eineSchlaftablette des Novartis Kon-zerns und dachte über die nächstenFerien nach, die ich sicher wiederbeim TUI Konzern buchen werde,der mich mit dem Flugzeug desLufthansa Konzerns in einer Ma-schine des Boeing Konzerns ineine Hotelanlage des Hilton Kon-zerns bringen wird. Dann schliefich zufrieden ein und freute michauf den nächsten Tag, um das Be-schriebene zu wiederholen.

Nur böse Zungen würden be-haupten, ich sei ein Sklave derKonzerne und wir alle lebten ineiner Konzerndiktatur.Autor unbekannt

Die Konzerne haben uns gern, aber Steuern bezahlen liegt ihnen fern

Herzlicher Dank an unsere grosszügigen SpenderIn der Periode vom 1.1.17 bis 20.2. 17 haben uns 79!!! Spender insgesamt 6470 Franken überwiesen. Sogesehen wurde innerhalb gut anderthalb Monaten bereits etwas mehr, als die Hälfte der derzeitigen Kos-ten (bei Gratisarbeit des Redaktionsteams) für eine «Durchblick»-Ausgabe durch Spenden gedeckt.

Wenn das so weitergeht, können wir den «Durchblick» als finanziert betrachten. So bitten wir aber, den Ef-fort aufrecht zu erhalten. Wer gespendet hat, soll bitte auch in seinem Bekanntenkreis sich verlauten lassen.Nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda können wir Fuss fassen und unser junges Unternehmen sichern.

Den Spendern soll eine Mitsprache geboten werdenMelden Sie sich bitte, wenn Ihnen ein Beitrag nicht passt. Am liebsten immer mit Begründungen. Odernoch besser: Verfassen Sie selber einen Beitrag. Wir veröffentlichen Namen grundsätzlich nur dann, wennwir das ‚ok‘ erhalten haben. Ansonsten herrscht auch bei uns Diskretion. Wir wollen niemanden inSchwierigkeiten bringen, der es nicht verdient.

Gerne hätten wir auch Beiträge, die das funktionierende Zusammenleben in unserem Bezirk beschreiben.Das Redaktionsteam vom «Durchblick» grüsst Sie herzlich

Ähnliche d.h. synonyme Wörter für «Verunsichern»

besorgt machen, alarmieren, aufregen, bedrücken, bekümmern, beängstigen, durcheinander bringen, irre-

machen, ängstigen, betrüben, irritieren, kümmern (sich) quälen, stören, beunruhigen, aus dem Konzept/aus

der Fassung bringen, aus dem Sattel werfen, beirren, in Verwirrung bringen, in Zweifel stürzen, konfus/un-

sicher machen, verstören, verwirren, zweifeln lassen; kopfscheu machen; drausbringen

Was ersehen wir daraus?

Die Leute sind alarmiert, sie regen sich auf, sind bedrückt und bekümmert, wenn sie an unser Spital denken.

Was nun? Die Faust im Sack machen, oder halt doch uns folgen und die Initiative unterschreiben?

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Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017 11

Diese Geschichte handelt voneinem Anwalt mit einemGlaubwürdigkeitsproblem, voneinem Gemeindeschreiber undeinem Gemeindepräsidenten,die beide laut Bürgeraussagenauf dem hohen Ross sitzen.

Der äussere Anlass ist das Bauge-such einer Knonauer Familie, dieoben am Hang eine Villa hinstellenwill. Am unteren Teil des Hangssteht eine Reihe Einfamilienhäu-ser. Und wie es im Leben so läuft,der mit dem grösseren Geldbeutelkann oben am Hang bauen. Unddas verdeckt mindestens einem dererwähnten Einfamilienhäuser dieAbendsonne. Bei diesen Leutenherrscht verständlicherweise keinegrosse Freude.

Aber sie haben bald einmal heraus-gefunden, dass der Architekt desneuen Hauses oben am Hangjeden cm ausgenützt hat, den erausnützen darf. Also eine Bauein-

sprache wäre zwecklos. Gesetz istGesetz, auch wenn die bald einmalverlorene Aussicht die Freudetrübt. Aber halt, da ist noch etwasmit dem Näherbaurecht, das diebetroffenen Einfamilienhausbesit-zer nicht erteilt haben. Das wäreaber nötig, denn das Vordach derAutogarage der Villa ragt 1.04m inden vorgeschriebenen Grenzab-stand von 3.50. So steht das auch inder Baubewilligung. Aber dieseBaubewilligung enthält Fehler.Fehler kommt von fehlen. Geradewegen diesem Vordach entstandenUnstimmigkeiten, weil in der Bau-bewilligung diesbezüglich eineklare Aussage fehlt.

Einer der Einfamilienhausbesitzersuchte deswegen das Gespräch mitdem Gemeindeschreiber Ebnöther.Er hat dieses Gespräch heute so inErinnerung, dass er von einemMann spricht, der auf dem hohenRoss sitze und eigentlich gar nichtauf seine Anliegen eingehen wollte.Dabei ist die Faktenlage klar: Dasgeplante Vordach verletzt den vor-geschriebenen Grenzabstand von3.50m. Dieser Sachverhalt solltegütlich aus der Welt geschafft wer-den. Fazit: Das Gespräch verlief un-erfreulich und eine Problemlösunglag in weiter Ferne.

Nun kommt als nächsterSchritt daswas viele Bürger als letzte Hoff-nung sehen, aber oftmals Quelleneuen Leidens sein kann. Es wirdein Rechtsanwalt eingeschaltet.Man findet einen Baufachmann inZürich. Ihm wird die ganze Ange-legenheit geschildert und der istanfänglich der Meinung, dass dieBaubewilligung rechtens sei. EineEinsprache sei sinnlos. Weshalb erzu dieser Meinung gekommen ist,bleibt offen. Unklar bleibt, ob er inbester Absicht einen Streitfall ver-meiden wollte, oder ob ihm dieSachkenntnis fehlt. Die beidenEinfamilienhausbesitzer insistiertenaber und wollten eine Klärung.Dabei gingen Telefonate hin undher, und im Nachhinein musstefestgestellt werden, dass der Anwaltfür das Aktenstudium und dieKlientengespräche inzwischen be-reits 8000 Franken Honorar ver-braten hat, bis er endlich auch zurAnsicht gelangt, dass die Kläger,

seine Auftraggeber, doch rechthaben könnten. So lässt er sich zueiner Beschwerdeschrift an dasBaurekursgericht in Zürich bewe-gen.

Die Bauherrschaft nahm sich aucheinen Anwalt. Das war eine Anwäl-tin und wie das Leben so spielt, esstellte ich heraus, dass sie mit demAnwalt der beiden Kläger zurSchule ging. So sassen die beidentraulich zusammen und stelltenfest, dass diese Kläger recht haben.In der Folge wurde der Architektveranlasst, das fragwürdige Vordachanders zu gestalten, so dass derGrenzabstand stimme. Es wurdeeine neue Baueingabe gemachtund alles lief rechtens ab.

Die Kläger zogen den Baurekurszurück und die Bauherrschaft warbereit, den beiden Klägern an dieAnwaltskosten 2000 Franken zubezahlen. Also eine aussergerichtli-che Einigung, wie man sich das nurwünschen kann.

Indem sich aber die Anwälte einig-ten, die Bauherrschaft auch einver-standen war und eine neue Baube-willigung erteilt worden ist, ist klarerstellt, dass die Gemeindeverwal-tung die erste, fehlerhafte Baube-willigung zu Unrecht ausgestellthat. Also wurde mit dem Gemein-deschreiber und dem Gemeinde-präsidenten von Siebenthal wie-derum das Gespräch gesucht. Auchdieses verlief sehr unfreundlich. Diebeiden Kläger hatten den Ein-druck, dass da nicht nur einer, son-dern gleich zwei Herren auf demhohen Ross sitzen.

Der offensichtliche Fehler in derersten Baubewilligung wurde nicht

eingestanden. Die beiden Bürgerhaben dieses Gespräch als sehr ver-letzend empfunden. Sie vermisstenvon den beiden Herren eine lö-sungsorientierte Haltung. Leidervergebens.

Wegen der fehlerhaften Baubewil-ligung erwarteten Sie eine Ent-schuldigung und einen Kostenbei-trag an die Anwaltsrechnung in derHöhe von 6000 Franken. Der Ge-meindeschreiber verfasste in derFolge dann noch einen anderthalb-seitigen Brief. In diesem ging er le-diglich in drei Zeilen auf dasHauptthema ein und teilte mit, dassder Gemeinderat zu einer Kosten-übernahme nicht bereit sei.

Als Dessert erfolgte dann dieSchlussabrechnung desAnwalts(Advokaturen im Rabenhaus,Schifflände 5, 8024 Zürich, RASimon Kobi) Er verlangte für seinEinsprache-Schreiben und seineAufwendungen(?), die er mehrsei-tig darlegte insgesamt Fr. 25‘072.–Franken. Da erhielt er aber Besuchvom Sohn eines der beiden Einfa-milienhausbesitzer. Offenbar hatdieser Mann mit dem Anwaltdeutsch und deutlich geredet. DerAnwalt sagte danach, auch er müsse

seine Familie ernähren, aber er wardann bereit, mit seiner Forderungauf 16 000 Franken herunter zugehen. Da stellt sich natürlich so-fort die Frage der Glaubwürdig-keit. Wie kann ein Anwalt eineRechnung für eine derart geringeGeschichte in dieser Höhe zusam-menschustern und wie kann eskommen, dass er dann den Horror-betrag um 9000 Franken reduzie-ren kann? Plagte ihn das Gewissen,oder hat ihm sein Geldrauscheinen Streich gespielt? Sein Stun-denansatz: 375.–Franken dieStunde. Das ergibt bei einer Ver-rechnungsquote von 80% ein Jah-reseinkommen von Fr. 620 000.–.

Was können wir aus dieserGeschichte lernen?1. Gehe bei Rechtsfragen nöti-

genfalls zu einem Rechtsbera-ter. Stelle ihm Fragen, sageihm, dass du eine Stunde seinerArbeit bezahlen würdest,mache dir Notizen undschreibe deine Beschwerde sel-ber.

2. Erwarte von den Gemeindebe-hörden kein Eingeständnis vonFehlern. In den meisten Ge-meinden würdest du vermut-lich mehr oder weniger aufVerständnis stossen, aber erwar-ten darfst du das nicht.

Da wir vom «Durchblick» solcheGeschichten publizieren, wirddas dazu führen, dass die Be-reithaft zu einem Konsens sei-tens der Gemeindebehördenwachsen dürfte.

Und was machen Bürger, wennSie den Gemeindepräsidentenweg haben wollen? Vorschlag:Geht von Haustüre zu Haustüreund erzählt von diesem Erlebnis,sammelt Unterschriften gegen dieneue Portierung von Kandidat vonSiebenthal anlässlich der nächstenWahl. Reicht diese Forderung alsPetition der Partei ein, die diesenHerrn von Siebenthal bereitsmehrmals portiert hat. Es handeltsich um die SVP. Diese Partei wirdauch an dieser Stelle gebeten, aufkommenden April 2018 einen an-deren Kandidaten zu portieren. VonSiebenthal ist bereits in der Be-triebskommission des Spitals unan-genehm aufgefallen und ihmmusste auch dort vor ein Ultima-tum gestellt werden, damit der dort– um einem Rauswurf zuvorzu-kommen – den Rücktritt einge-reicht hat. Die Zeit dieses Mannesist abgelaufen. Wenn Bürger erle-ben, dass da einer mit ihren Anlie-gen überheblich und herablassendumspringt, dann ist es Zeit, dassdiese Bürger aufstehen und han-deln.

Fazit1. Die beiden aktiven Bürger hät-ten sich niemals veranlasst gesehen,mit einem Rechtsanwalt Kontaktaufzunehmen, wäre das erste Ge-spräch mit dem Gemeindeschrei-ber so verlaufen, wie das Bürger er-warten dürfen. Der erwünschteGemeindeangestellte stellt sich in

den Dienst des Bürgers und meintnicht, gewissermassen von obenherab ‚den Tarif durchgeben‘ zumüssen. Das ist eine antiquierteBeamtenmentalität aus dem Patri-ziat, und das wollen wir nichtmehr. Gewünscht ist die Begeg-nung auf Augenhöhe. 2. Anwälte mit ihren gestörten Ho-noraren zu füttern, ist zu vermei-den.

Mit diesen Anwaltshonoraren wer-den wir uns in einer weiteren Aus-gabe noch ausführlich befassen.

Reportage von H. Roggwiler

Knonau:

Wenn der Dorfkönig die Bodenhaftung verliert

Saftige Anwaltstarife: bei einem Ansatz von CHF 375 pro Stunde bringt ein 12-minütiges Telefonat schon mal 75 Fran-ken ein.So lässt sich gut leben.

Gemeindepräsidenten von Siebenthal

Ein Sohn fragt seinenVater: «Papi, was ist Po-litik?»Da sagt der Vater: «Das ist ganz

einfach! Sieh mal, ich bringe das

Geld nach Hause, ich bin der

KAPITALISMUS. Deine Mut-

ter verwaltet das Geld, also ist

sie die REGIERUNG. Der Opa

passt auf, dass hier alles seine

Ordnung hat, er ist die GE-

WERKSCHAFT. Unser

Dienstmädchen arbeitet für uns,

sie ist die ARBEITERKLASSE.

Wir alle haben nur das eine im

Sinn – nämlich dein Wohlerge-

hen, daher bist du das VOLK.

Und dein kleiner Bruder, der

noch in den Windeln liegt, ist

die ZUKUNFT. Hast du das

verstanden?» Der Sohn überlegt

und erklärt, noch eine Nacht

darüber schlafen zu wollen.

In der Nacht wird der kleine

Junge vom Gebrüll seines Bru-

ders wach, der die Windeln voll

hat. Da er nicht weiß, was er

machen soll, geht er ins Schlaf-

zimmer seiner Eltern. Seine

Mutter schläft so fest, dass er sie

nicht wecken kann. Das Bett

seines Vaters ist leer. Da geht er

zum Dienstmädchen, mit der

sich der Vater vergnügt, wäh-

rend der Opa unbemerkt

durchs Fenster guckt. Keiner

nimmt den Jungen wahr. Da

geht er unverrichteter Dinge

wieder ins Bett.

Am nächsten Morgen fragt der

Vater, ob er nun wisse, was Poli-

tik sei. «Ja!» antwortet der Sohn.

«Der KAPITALISMUS miss-

braucht die ARBEITER-

KLASSE und die GEWERK-

SCHAFT schaut zu, während

die REGIERUNG schläft. Das

VOLK wird ignoriert und die

ZUKUNFT liegt in der

Scheisse.»

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12 Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017

Teilnehmerzahlen an den letzten Budget-Gemeindeversammlungen

aller 14 Bezirksgemeinden im Nov./Dez. 2016

Stallikon 66 Teilnehmende von 2309 Stimmberechtigten, 2,8% / Wettswil 235 T. von 3396 Stimmberech-

tigten, 6,9 % / Bonstetten 157 T. von 3621 Stimmberechtigten, 4,3% / Hedingen 43 T. von 2489 Stimm-

berechtigten, 1,5% / Ottenbach 47 T. von 1851 Stimmberechtigten, 2,5% / Affoltern a.A. 90 T. von 7067

Stimmberechtigten, 1,27% / Aeugst 71 T. von 1403 Stimmberechtigten, 5% / Obfelden 190 T. von 3262

Stimmberechtigten, 5,8%, wegen beantragter Abschaffungsvorlage der Kommunalpolizei) / Maschwan-

den 55T. von 442, 12,4% (wegen Tempo 30) / Mettmenstetten 145 T. von 3289 Stimmberechtigten, 4,4%

/Knonau 83 T. von 1373 Stimmberechtigten, 6% / Rifferswil 70 T. von 717 Stimmberechtigten, 9,8% /

Hausen a.A. 90 T. von 2444 Stimmberechtigten, 3,7% / Kappel a.A. 33 T. von 702 Stimmberechtigten,

4,7%

Von insgesamt 34‘365 Stimmberechtigten vom Bezirk besuchten ganze 1‘375 Stimmberechtigte eine der

14 Gemeindeversammlungen. Das sind im Durchschnitt 4%. Auf 100 Stimmberechtigte besuchen 4 Un-

entwegte, Gutgläubige, Gemeinderatstreue die Gemeindeversammlungen und stimmen jeweils ihrem Ge-

meinderat, dem sie mehrheitlich ergeben sind, treuherzig zu. Das ist real betrachtet «Demokratie by Gut-

gläubigkeit» der bereits schon lange bestehenden, aber abnehmenden Glaubensgemeinschaft. Infolge

ausgeprägter Minderheit ist das eine blosse Politsekte, welche die ganze Gemeinschaft aller 34‘365

Stimmberechtigten von Gesetzes wegen dominiert.

Es läge auf der Hand, dass die Mehrheit etwas ändert in diesem Land.

Auf 100 Stimmberechtigte besuchen 4 Unentwegte, Gutgläubige, Gemeinderatstreue die Gemeindeversammlungen

Dr. phil. Daniele Ganser, 1972,scheint in der Arena vom 24.2.17insbesondere von Schawinski undGesprächsleiter Projer massiv atta-ckiert worden zu sein. Ganser istHistoriker und hat bereits mehrereBestseller geschrieben und er fülltWoche für Woche zu hohen Ein-trittspreisen Universitätssäle in ganzDeutschland. Er gilt bei seinenMainstream-Gegnern als Inbegriffdes Verschwörungstheoretikers.

Was ist eine Verschwörungs-theorie?Wenn ein ernstzunehmenderAutor oder Journalist oder Wis-senschafter kommt und eineTheorie entwickelt, die den gän-gigen Meinungen und Ansichtenwiderspricht, dann läuft er Gefahr,mit dem Begriff «Verschwörungs-theoretiker» verunglimpft und insAbseits geschoben zu werden.Diesen Begriff holt man alsoimmer dann hervor, wenn man je-manden fertig machen will.

Dabei könnte es im Sinne derWahrheitsfindung sein, diesenTheoretikern, die nicht mit dem

Strom schwimmen, zuzuhören.Ganser zum Beispiel hat nachge-wiesen, dass diese riesigen Büro-türme in New York niemals durcheinen Jumbo hätten zum Einsturzgebracht werden können(11.9.2001). Ausserdem stürzte da-mals fast zeitgleich ein weiterer,kleinerer, aber auch riesiger Wol-kenkratzer neben den beiden Tür-men ebenfalls ein, ohne dass eindrittes Flugzeug in ihn gerast ist.Inzwischen sind es 2200 Bauinge-nieure in den USA, welche dieTheorie stützen, dass diese Türmedurch in den Türmen vorher de-ponierte Sprengstoffladungen zumEinsturz gebracht worden sind.

Das aber am Schweizer Fern-sehen zu erzählen, kann lebensge-fährlich sein. Da kommt SchnurriSchawinski und macht diesenMann fertig, sodass er im zweitenTeil der Sendung gar nicht mehrso richtig mitreden wollte. Ganserhat übrigens – das a pro pos Scha-winski – nachgewiesen, dass zurZeit der Attentate kein einzigerMensch jüdischen Glaubens sichin einem der drei eingestürztenHäusern befunden hat! Alles nur

reiner Zufall? Da kann man denÜberbringer der Botschaft zwarfertig machen, aber Tatsachen,Fakten und Fragen bleiben beste-hen.

Wer diesen Begriff «Verschwö-rungstheorie» anwendet, willdamit zum Ausdruck bringen, dasser dieser Theorie und dessenÜberbringer misstraut. Damit istaber noch lange nicht gesagt, dassdiese Theorie falsch sei. Sie ent-spricht einfach nicht den gängi-gen Ansichten, aber es könnte in-teressant sein, ihr weiternachzugehen.

Nur durch Neugierde und demSchwimmen gegen den Stromkommt man zur Quelle. Wer sichmit dem Thema befassen möchte,ist eingeladen die Youtube-Filmeim Internet/Google anzuschauen.Youtube aufrufen, bei ‚suchen‘eingeben: Daniele Ganser, oderandere, auch umstrittene Autoren:Ken Jebsen, Willy Wimmer, Chris-toph Hörstel, Michael Lüden, Ro

Redaktion «Durchblick»

Begriffsklärung

Verschwörungstheorie

Was soll denn nun dieser Unsinn schon wieder?Am 19. September erklärte die Kanzlerin nach der verlorenen Berlin-Wahl, «wir lebten in postfaktischen Zeiten, da die Menschen sich nichtmehr für Fakten interessierten, sondern alleine den Gefühlen folgen». Damit war ein politischer Kampfbegriff geboren. Egal ob es um DonaldTrump, den Brexit oder jedes x-beliebige Thema geht, das dem politi-schen und medialen Establishment nicht in den Kram passt: Für unserePapageienjournalisten ist das jetzt alles «postfaktisch». Soll man darüber jetzt lachen oder weinen? Mit solch albernen Wort-spielereien werden die Massenmedien den Verlust ihrer Deutungshoheitauch nicht kompensieren können. «Postfaktisch» ist vor allem die Politikunserer Regierungen . Und das schon seit langem. Von Jens Berger

«Postfaktisch» ist in. International wurde der Begriff, der im Englischenals «post-thruth» bekannt ist, in diesem Jahr zwanzigmal so häufig ver-wendet wie im letzten Jahr. Für die angesehene Oxford Dictionary istdies Grund genug, diesen Begriff zum internationalen Wort des Jahreszu erklären.

«Erfunden» wurde der Begriff übrigens 2004 in einem vollkommenanderen Kontext. Der amerikanische Schriftsteller Ralph Keyes kriti-sierte in seinem Buch «The Post-Truth Era», das ein Jahr nach ColinPowells berühmt berüchtigter «Beweisführung», seiner Lüge vor demUN-Sicherheitsrat, erschienen ist, vor allem das Ignorieren und Beugenvon Fakten bei der politischen Instrumentalisierung von 9/11. Keyesklagt die etablierte Politik und die etablierten Medien an, die Faktenignoriert haben, um einen lange geplanten Krieg zu führen.

Heute ist «postfaktisch» vor allem ein Kampfbegriff, der von den Etab-lierten genau andersherum eingesetzt wird. Ein Begriff, der sich eigent-lich auf die großen Lügen der Medien und der Politik bezieht, wird nunabsurderweise zur Verteidigung ebenjener Angeklagten gegen die Klägerins Feld geführt. Dass dieser Begriff in Deutschland ausgerechnet vonAngela Merkel geprägt wurde, setzt natürlich noch das I-Tüpfelchenauf. Ausgerechnet Angela Merkel! Die Kanzlerin, deren Verständnis vonVolkswirtschaft im eigentlichen Sinne des Wortes postfaktisch ist. Mer-kels Finanz- und Eurokrisenpolitik war nie an Realitäten gekoppelt undauch ihre haushaltspolitischen und wirtschaftspolitischen Vorstellungensind vor allem eines – ideologisch geprägt und damit gerade eben nichtfaktisch. Und was war eigentlich Merkels «Wir schaffen das!» anderes alsein Musterbeispiel «postfaktischer» Polit-PR? (Der Autor bezieht sichauf die deutsche Bundeskanzlerin. Wir hingegen können das eben Gele-sene auf unsere «Bundesredner» beziehen. Man denke an die fesselndenReden von Bundesrat Scheider -Amann.)

Die NachplappererVom wem wird dieser «postfaktische» Unsinn von einer «postfaktischen»Politik pausenlos nachgeplappert? Na klar. Von unseren lieben Alpha-Journalisten, die tief im Inneren ja immer noch glauben, sie hätten dieDeutungshoheit über die Frage, was Fakt ist und was nicht. Wie kleineKinder brabbeln sie nun sinnlos nach, was ihre liebe Kanzlerin gesagthat. Alles, was der Deutungshoheit dieser Edelfedern widerspricht, istnun also «postfaktisch»? Wunderbar, dann hat ja wieder alles seine gott-gegebene Ordnung.

Aber sind unsere Zeiten denn nun «postfaktisch», wie die Kanzlerin be-hauptet, oder nicht? Hier ist bereits die Frage falsch gestellt, denn dieFormulierung beinhaltet ja die Behauptung, dass es zuvor «faktische»Zeiten gegeben hat; also Zeiten, in denen die Politik die Gefühle derWähler ignoriert und sich ausschließlich auf faktenbasierter Ebene ab-gespielt habe. Das ist natürlich Unsinn. Zwischen den Zeilen heißt«postfaktisch» eigentlich nur, dass das Establishment erkannt hat, dass esdie politischen Debatten der Gegenwart nicht mehr auf Sachebene füh-ren kann, weil es faktisch die schlechteren Argumente hat.

Immer mehr Menschen haben erkannt, dass der Neoliberalismus 99Prozent Verlierer produziert und sie selbst dazu gehören. Sie glaubennicht mehr, dass man ganze Volkswirtschaften durch eine Kürzungspoli-tik sanieren kann. Immer mehr Menschen glauben auch nicht mehrdaran, dass unser «freier Westen» sich gegen einen «aggressiven Putin»verteidigt und dass wir weltweit unsere Töchter und Söhne in Kriegeschicken, in denen es um Frauen- und Menschenrechte gehen soll. Undweil all diese «Fakten» nicht mehr geglaubt werden, leben wir nun in«postfaktischen» Zeiten? Wenn das so ist, dann oute ich mich hiermit alsFan des «Postfaktischen».Quelle: www.nachdenkseiten.de Sehr empfehlenswert. Kann im Internet abonniert werden.

Begriffsklärung

Postfaktisch

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Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017 13

Der Anzeiger und dasgeschenkte Gemeindegeld

Ein betagter Leser aus Rifferswsilhat sich von seinem Aussenhof aufden Weg in die GemeindekanzleiRifferswil gemacht, um sich zu er-kundigen, wie es sich mit den jähr-lichen Gemeindezahlungen von500 000 Franken an den Anzeigerverhalte. Da hat man ihm gesagt,dass dem Anzeiger das Porto be-zahlt werde, damit er die Gemein-denachrichten an die Gemeinde-einwohner verteile.

Da hat jemand die Wahrheit starkverwedelt: Der Anzeiger ist einewerbefinanzierte Zeitung miteinem hohen Reingewinn, der inden Aargau zu Verleger Wanner ab-fliesst. Es ist ein Gratisanzeiger, wiesolche praktisch in allen Bezirkender Schweiz verteilt werden. Sokönnte man nun aber fragen, wes-halb gerade hier in unserem Bezirkschweizweit das die einzige Zei-tung ist, die von diesem grossenkommunalen Zusatz-Geld-Segenprofitieren kann. Der Versand diesesWerbeblattes ist bereits bezahltdurch die hohen Inseratepreise.Auch die Gemeinden bezahlen fürihre offiziellen Mitteilungen einenhappigen Betrag. Zwar erhalten sieeinen Rabatt, dennoch, es läuft alleswohlkalkuliert und nach kommer-ziellen Gesichtspunkten.

Da haben auch wir unsereGedanken angestelltKlar, gegen aussen wird das Porto-argument gebracht. Das ist Kon-sens. Wer fragt, erhält diese Ant-wort, «dem Anzeiger werden diePortokosten vergütet». Aber wes-halb? Wenn schon alle Kosten inden Insertionspreisen einkalkuliertsind? Und dazu noch eine Ge-schichte:

Der Anzeiger hat fast in jeder Aus-gabe eine Webebeilage so z.B vonConforama. Diese Firma muss dem

Anzeiger auch das Porto samt Ge-winnmarge vergüten. Erhält dertüchtige Anzeiger nun das Zustell-porto zwei mal vergütet? Einmalvon den Gemeinden und ein zwei-tes mal von den Prospektbeilegern?Oder anders gefragt: Bezahlen dieGemeinden Conforama die Pro-spektverteilung?

Da gibt es für uns nach wievor nur folgende Antworten:Der Anzeiger ist schweizweitdie einzige Zeitung, die dasPorto von den Gemeindenvergütet erhält.

So gesehen ist es doch sonnenklar,dass dieser Anzeiger kaum je be-hördenkritische Berichte veröf-fentlicht, um sich dieses Privilegsnicht verlustig zu gehen. So gese-hen darf doch behauptet werden,die Behörden (unsere hochge-schätzten Gemeinderäte) haben dieRedaktion «gekauft». Das ersiehtman auch aus den Leserbriefen, dieim Anzeiger nicht erscheinen dür-fen und uns zugestellt werden. DerAnzeiger betreibt durch seine Ob-struktion Politik, aber eine einsei-tige, behördenfreundliche Politik.Oder etwas deutlicher gesagt, eineservile, unterwürfig-peinliche Hof-berichterstattung von weichgespül-ten Teilzeit-Journis, von Mullis bisSchneider, von Kneubühl bisStöckli, der zudem nicht einmal imBezirk wohnt.

So gesehen kann eben auch vonungerechtfertigter Begünstigunggesprochen werden. Das eine Wortfür diesen Vorgang heisst ‚Korrup-tion‘. Das hört hierzulande der ab-soluten Problemverwischerereiniemand gern, aber es muss festge-stellt werden, wir haben innerhalbunserer Behörden in mehrfacherHinsicht korrupte Vorgänge. Mitdem müssen wir uns abfinden. Wir

können dem weiterhin tatenlosund achselzuckend zuschauen,oder wir können beginnen, denStall auszumisten, indem da unddort im richtigen Zeitpunkt amrichtigen Ort kluge Fragen gestelltwerden.

Übrigens haben wir bereits mehrmals auf dasVersicherungswesen innerhalb denGemeinden und deren Pensions-kassenzugehörigkeit für das Ge-meindepersonal aufmerksam ge-macht. Hat da jemand einmal dieVersicherungspolicen der Gemein-den genau studiert und geprüft, anwen die saftigen Kickback-Beträgefliessen? Ist ja auch nur so eineFrage…

Und das sagen wir ohne Hass undWut, was uns ein Leser (natürlichanonym) unterstellt. Wir schreibenin absolut friedlicher Stimmungund halten die Fakten glasklar fest.Es soll doch keiner sagen, dass Ver-leger Wanner die Gemeinderäteund andere politische Freunde nuraus reiner Menschenliebe regel-mässig an seine Festchen an dieReuss einlädt. Und auch das nichtganz bescheidene Essen im KlosterKappel im Juni 2016 hat einzigund allein dazu gedient, den Be-hördenkontakt aufrecht zu erhal-ten, zu reinem Eigennutz und zurVerstärkung des bestehenden Fil-zes. Denn eine halbe Million be-kommt man jährlich sonst nicht soeinfach zugesteckt. Wir verlangennach wie vor von allen 14 Ge-meinderäten, dass sie mit diesemundemokratischen Schabernacknoch in diesem Jahr aufhören unddas Geld dort einsetzen, wo es be-nötigt wird. Zum Beispiel bei denVereinen, die sich für den Zusam-menhalt der Bevölkerung einset-zen.Fridolin Glarner

Wir haben massiv in die

Gesundheitspolitik

einzugreifen

Wir dürfen die Ärzte nicht mehr privat-gewinnorien-tiert arbeiten lassen.

Wie lange nehmen wir die massiv überzogenen Arzt-honorare stillschweigend hin? Nur deshalb, weil wirwissen, dass die Krankenkasse die restlichen 90% be-zahlt? Aber lassen wir uns nicht täuschen, die Kran-kenkassen antworten uns allen regelmässig mit höhe-ren Prämien.

Chefärzte mit über 500 000 Franken Jahreslohn. Fachärzte mit einem Reineinkommen von übereiner Million! Wie lange schauen wir noch zu, wiediese ‚Ehrenleute‘ die Bevölkerung ausplündern? Wes-halb soll der Lohn eines Chefarztes massiv über demLohn eines Bunderates, der über Milliarden entschei-det, liegen dürfen? Wo liegen da die Relationen?

Ärzte sind von den Gemeinden und Städten zueinem guten Lohn anzustellen. Chefarztlöhne sind auf 250 000 Franken zu begren-zen. Die Einkommen der unersättlichen, operati-onsfreudigen Belegärzte sind ebenso zu limitieren.Dadurch könnte diese unmenschliche, uferlose Wege-lagerei im Gesundheitswesen beendet werden.

Familien wie Einzelpersonen werden durch diese un-ersättlichen Geldbolzer ausgeplündert. Die Jahr umJahr steigenden Krankenkassenprämien fließen aufdirektem Weg in die Villen und Weltreisen, Golf-ferien und Segeltörns samt Zweitwohnsitz inFlorida dieser abgehobenen Medizinmaffia.

Sie schämen sich nicht, sich auf Kosten der Krankenund Verunfallten sich derart zu bereichern. Das Straf-gesetz hat hier Ergänzungsbedarf!Die asoziale Parallelgesellschaft dieser Berufs-gilde ist zu beenden. Wir müssen sie wieder auf denBoden der Realität zurückholen und liebevoll in un-sere Gemeinschaft aufnehmen.

Haben Sie das gewusst? Ein ortsansässiger Biowein-händler hat uns gesagt, dass die Ärzte hier im Bezirkseine besten Kunden sind. Na nu, saufen, bolzen undprassen passen zusammen. Wir sollten diesen Sumpftrocken legen und diesen entfremdeten, abgehobenenMenschen die menschliche Seite zeigen.

Wir schätzen die Ärzte und Ärztinnen sehr, vorallem, wenn wir Patient sind, aber das solltekein Grund sein, uns ausplündern zu lassen.Und wir vergessen nicht, dass selbst Ärzte sichan der Selbsbedienungs-Mentalität der Mehr-zahl ihrer Kollegen sehr stören. Weshalb lassenÄrzte keine Konkurrenzpreise zu? Wo bleibt dader Liberalismus, die Freiheit der eigenen Preis-gestaltung? Dieser Kampf steht uns noch bevor.

Der Name des Leserbriefschreibers ist der Redaktion bekannt.

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14 Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017

Ich war einer der Ersten, derdie Spitalbehörden öffentlichkritisiert hat. Und ich nannteNamen. Das aus dem einfa-chen Grund, weil es immerMenschen sind, die etwas ma-chen oder nicht machen. Daswar und ist aussergewöhnlich.Man geht bei uns ja so pfleg-lich miteinander um. Da kannman einen, der die Sache beimNamen nennt, nicht brauchen.

So ist es nahliegend, dass man nundenjenigen, der dieses heute allge-mein erkannte missliche Behör-denverhalten über weite Streckenals Erster so deutlich entlarvt hat,selber auch gut beobachtet. Nun,da haben meine Gegner reichlichNahrung. Ich bin kein Gehorsamerund kein Braver. Und was ich sehe,das formuliere ich auch. Das bringtalle diejenigen in rasende Wut, diesich derart Mühe geben, als jeder-zeit kontrolliert und behutsamdurch das Leben zu wandeln.

Mich darf man angreifen und ichbiete – wie erwähnt – genug An-griffsflächen. Aber ich finde esnicht richtig, wenn von unsererSeite postulierte gute Lösungen fürunser Spital, das wir erhaltenmöchten, nur deshalb abgelehntwerden, weil sie aus unserer bzw.meiner Küche stammen. Es solltezwischen Idee und vorgebrachtemLösungsansatz und mir als offenbarwindiger Person unterschiedenwerden.

Um die gegen mich neuerdings of-fenbar geplante Schlammschlachtnicht eskalieren zu lassen, macheich nochmals öffentlich, was ichin zwei Leserbriefen bereits 2014publiziert und schon damals allenGemeindepräsidenten mitgeteilthabe.

Diese meine dunkleGeschichte geht so:Ich betrieb drei Firmen, alle in derRechtsform einer AG. Die UHUSpielschüür AG, die Fisco Schulbe-darf AG und die Ludo LagerhausAG. Begonnen hatte ich 1975 miteinem Startkapital von 20 000Franken, die ich mir während mei-ner dreijährigen Tätigkeit bei denKirchgemeinden Affoltern undHedingen als Sozialarbeiter ange-spart hatte. In Hedingen betriebich in einer von mir ausgebautenScheune einen kleinen Spielwaren-laden. Aber ich machte halt damalsschon Ärger, indem ich mich nichtan die von den Herstellern vorge-gebenen Verkaufs-Preise hielt. Esgalt noch die Preisbindung, die ichschon damals völlig locker unter-wanderte. Diese konsumenten-un-freundliche Preisbindung gestatteteden Händlern Margen von 40 –50%. Das war mir zu viel und dasfand ich gegenüber den Kunden alsnicht korrekt. So verkaufte ich zuNettopreisen, die 15% unter demüblichen Ladenpreis lagen. Deshalbwurde ich alsbald boykottiert, soauch von der Albisbrunner Spiel-warenfabrikation. Aber ich fandimmer Wege, und das sage ich au-genzwinkernd, um beliefert zuwerden.

Dieser grossangelegte, von Kon-kurrent Pastorini angezettelte Boy-kott war ein grosser Fehler, dennwenn man mich in die Enge treibt,werde ich als genuin fauler Menschfleissig und stark. So sah ich michals Sprachunbegabter veranlasst, imAusland weltweit einzukaufen. Damussten aber relativ grosse Men-gen, aus Übersee kontainerweiseWaren bezogen werden. Das erfor-derte, hierzulande den Absatz zuvergrössern. So entstanden nachund nach, alles eigenfinanziert(ohne Bankkredite) insgesamt fünfLäden. In jedem der Läden befan-den sich Waren als Ausstellungsgutim Wert von mehreren Hundert-tausend Franken. Und es wurdeschweizweit im Versand verkauft.Das bedingte die Herausgabe eineseigenen Kataloges. Weil es mir zuteuer schien, in einer Druckereidiese herstellen zu lassen, instal-lierte ich eine eigene Offsetdru-ckerei. Anfangs der Neunzigerjahrekonnte ich aber mit Schwarzweiss-Katalogen nicht mehr konkurrie-ren. So war auch ich auf eine ex-terne Druckerei angewiesen.Inzwischen kamen aber die Dru-ckereipreise stark herunter, sodassauch ich mir Farbkataloge leistenkonnte.

Bis zum Jahre 2004 hatten wir Zu-wachsraten von jährlich 5 bis 8 %und der Umsatz stieg auf einigesüber 3 Mio. Franken. Insgesamtverkaufte ich für über 85 MillionenFranken wertvolle Holz- undLernspielwaren, also nicht ebenpopuläre Produkte, die nur vonganz bewussten und von hablichenEltern gekauft worden sind. Allediejenigen, die über mich herfallen,fordere ich auf, das einmal nachzu-machen. Bis zu 35 Angestellte, diemeisten davon in Teilzeit waren

tätig. Die Geschäftstätigkeit dauerte37 Jahre.

Aber im Jahr 2004 muss seit dessenBeginn zumindest landesweit einGesinnungswandel eingetretensein. Die Holz-Spielwaren warenfast auf einen Schlag nicht mehr sogefragt, wie auch schon. Fortanmusste also auf kleinerem Feuergekocht werden. Das war aber zuertragen, weil ich schon frühzeitigalternativ begann, Spielgeräte in ei-gener Werkstatt herzustellen. Dazuwurden Schreiner oder Zimmer-leute angestellt. Diese Abteilungwurde ein guter Kostenträger. Eineweitere tragende Säule mit gutenErträgen war der Handel mit Krip-pen- und Kindergartenmöbeln.Die finanzielle Situation war bis-weilen knapp, aber stets solide, auchwenn der Ertrag nie besonders pri-ckelnd war, denn letztlich verbotich es mir, das schnelle und leichteGeld zu machen. Mit reduziertenPreisen operierte ich nicht nur ausMarketing-Gründen, sondern auch– obwohl man mir das nicht ab-nimmt – aus moralischen Grün-den.

2012 erreichte ich dasPensionsalter So kam mir der Nachfragerück-gang in einem der Hauptsegmentenicht ungelegen. Zumal ich leiderwenig Begabung besitze, Personalzu rekrutieren und auszulesen. Soscheiterte auch die Nachfolge einerlangjährigen leitenden Angestelltenmehrmals. Ich wollte aber bereitsschon vorher die UHU Spiel-schüür verkaufen und sie wurdedeshalb sitzmässig bereits 2007 indie Ostschweiz verschoben. DieserHandel kam aber nicht zustande.So wurde dieses Geschäft 2008

stillgelegt und fortan führte dieFisco Schulbedarf AG auch denSpielwarenhandel, das Möbelge-schäft und auch die Spielgerätepro-duktion.

Diesen Wandel bekam die damalssicher schlecht geführte Pensions-kasse, der wir angeschlossen waren,nicht richtig mit. Diese verlangtefortan Beiträge für beide Firmenfür die selben Personen, also dop-pelt so viel, wie ihr eigentlich zu-gestanden hätte. Bereits waren ca.4000 Franken fälschlicherweise andiese PK bezahlt, bis mir diese

Fehlbelastung aufgefallen ist. DerBuchhalter wurde beauftragt, mitden Zuständigen zu reden, um denSachverhalt zu klären. Aber es warinnerhalb einem Jahr nicht mög-lich, eine Lösung herbei zu brin-gen. Teils weil ich nicht geradeeinen zuverlässigen Buchhalterhatte, ein ehemaliger Alkoholikermit einem Suchtverhalten, das auchbei seiner Abstinenz in andererForm weiter bestanden hat. Ichwollte ihm eine Chance gaben,aber eben, wie es so läuft. Er undseine Kontrahenten in der Pensi-onskasse konnten sich kaum je er-reichen. Die Sache blieb liegen. Bis

zu dem Tag, an dem ich vor einerRichterin im Bezirksgericht Flawilstand. Sie sagte mit, dass ich nun4‘300 Franken zu bezahlen hätte,oder sie müsse über die UHUSpielschüür wegen diesem eigent-lich lächerlichen Betrag, den ich je-derzeit hätte bezahlen können, denKonkurs zu eröffnen. Da ich einsturer Siäch bin, habe ich ihr ge-sagt, dass sie Ihres Amtes waltensolle. So wurde über die bereitsstillgelegte Firma formal der Kon-kurs ausgelöst.

Was heisst das? Konkurs über einestillgelege Firma? Wohlverstanden,da sind alle Lieferanten und alleSozialabgaben und alle Löhne be-zahlt. Einzig die Forderung derPensionskasse bestand. Der Sach-verhalt wurde festgestellt und derKonkurs wurde, wie es so schönheisst, mangels Aktiven eingestellt.Aber fortan galt ich als einer, der«Konkurs gemacht hat». Punkt.

Aber die Geschichte gehtweiterDie zweite Firma, die Fisco Schul-bedarf AG war auch bei besagterPensionskasse. Klar hatten wir diePK inzwischen gewechselt. So klugwaren wir schon, aber diese alteGeschichte hing noch am Bein.Und diese bisherige, gekündetePensionskasse nahm diese Kündi-gung nie zur Kenntnis, obwohl sieeine Austrittsbestätigung auf gel-bem Formular – das weiss ich nochganz genau – zugestellt hatte. IhreForderungen stiegen weiter durchlaufend weitere zugestellte Rech-nungen (und nicht etwa Mahnun-gen), nein es waren aktuelle Rech-nungen an eine stillgelegte Firmaohne Personal! Ganz so, als ob wirnicht bereits im Besitze einer Aus-trittsbestätigung gewesen wären.

Allein schon aus diesem Vorgangerkennt man, dass dieser Ladennicht sauber geführt worden ist. So

hat sie auch ihre alte Forderung ge-genüber der UHU AG auf dieFisco Schulbedarf AG übertragenund inzwischen auf insgesamt ca.24 000 Franken erhöht. Nun mitdiesem Betrag laufe ich nicht imHosensack herum und dieser Be-trag befand sich auch nicht meinerPortokasse, aber er wäre bezahlbargewesen, ohne Zweifel. Aber ichwollte nicht, weil es eine völlig un-gerechtfertigte Forderung war.

2013 konnte ich einen grossen Teilder Geschäftstätigkeit an den da-maligen, neuen Buchhalter verkau-fen. Da er die Zahlen kannte, ver-

Ein offenes Wort – in eigener Sache

In Hedingen betrieb ich in einer von mir ausgebauten Scheune einen kleinen Spielwarenladen. Aber ich machte halt damalsschon Ärger, indem ich mich nicht an die von den Herstellern vorgegebenen Verkaufs-Preise hielt. Es galt noch die Preisbin-dung, die ich schon damals völlig locker unterwanderte.

Der Roggwiler istkein Gehorsamer und kein Braver und sicher keiner, der sich wie eine verängstigte Maus verzieht.

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Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017 15

sprach er sich davon ein gutes Geschäft.Somit wurde die Fisco Schulbedarf AG auchstillgelegt. Lieferanten, Personal und alle So-zialversicherungsbeiträge wurden vollum-fänglich bezahlt.

Jetzt muss ich aber noch etwas einfügenAls der Entscheid gekommen ist, dass ich fürdie UHU AG 4‘300 Franken zu bezahlenhätte, gelangte ich innert Frist an das Verwal-tungsgericht in St.Gallen. Das war im Juni,in welchem Jahr weiss ich nicht mehr, abervermutlich ca. 2010. Dann hörte ich nichtsmehr bis im September. Da kam ein Schrei-ben dieses Gerichts, wonach auf mein Re-kursbegehren nicht eingetreten werde, weilich die Vorauszahlung von 500 Franken nichtgeleistet hätte. Im Nachhinein stellte sich he-raus, dass diese Forderung in den Betriebsfe-rien eingegangen ist und weil sie einge-schrieben gekommen ist, wurde sie als nichtabgeholt retourniert, aber keinem der hohenund klugen und gütigen Gerichtsangestelltenwär eingefallen, einmal nachzufragen, odermit normaler Post die Rechnung nochmalszuzustellen. Das bewirkte, dass ich die Ein-sprachefrist glorios verpasst hatte. So kam esdann zur schönen Begegnung in Flawil mitder freundlichen Bezirksrichterin, der es of-fensichtlich leid tat, dieses Verdikt ausspre-chen zu müssen. Wie sie mir später sagte,hatte sie für Ihre Kinder alle ihre Spielsachenbei uns gekauft.

Die besagte rauflustige Pensionskasse mit re-duzierter Ordnung in der Administration be-

gehrte durch alle Böden hindurch, zu denverlangten 24 000 Franken zu kommen. Ichbat dann noch einen hiesigen Politiker, derauch als Anwalt tätig ist, (Stundenansatz 300Franken) mit den Leuten der Pensionskassezu reden. Aber die waren ganz versessen da-rauf, auch die Fisco AG in den Konkurs zutreiben – ausser der geforderte Betrag werdebeglichen. So sah sich das Bezirksgericht inAffoltern, ich glaube im Sommer 2014 ver-anlasst, das Verfahren durchzuziehen undauch über die inzwischen ebenfalls stillge-legte Fisco AG den Konkurs zu eröffnen.Zwar legte das Gericht einen verdächtig ge-ringen Betrag von lediglich 2‘500 Frankenfest, damit das Verfahren durchgezogen wer-den kann, sofern ein Gläubiger diesen Betrageinzahle. Aber es waren eben keine Gläubi-ger ausser der lieben Pensionskasse vorhan-den. Und diese selber verzichtete auf ein re-guläres Verfahren. So wurde auch dieserKonkurs eingestellt. Ob man nun bei einge-stelltem Konkurs wirklich davon reden kann,dass ich mit zwei Firmen Konkurs gemachthätte, bleibe dahingestellt. De jure mag dasKonkurs sein, de facto sicher nicht. Ich hin-terliess keine Schulden ausser eben den von

der Pensionskasse geforderten Betrag.

Das ist beinahe eine Michael-Kohlhaas-Geschichte Ich bin einerseits froh darüber, der Pensions-kasse die Stirn geboten zu haben. Aber ichfreue mich nicht, nun derart gebrandmarktmeinen sonst recht lustigen und schönen Le-bensabend eingetrübt zu haben. Da ich michpolitisch ins Glashaus gesetzt habe, muss ichhalt nun auch aushalten, wenn hie und daeiner, der mit seinem Leben nicht ganz sozufrieden ist, seine Steine wirft. Wer dasganze Geschehen mit Sperberaugen durch-forstet, wird feststellen, dass ich durch diesenVorgang nicht geringe Liquidationssteuerbe-träge gespart habe, denn der Warenbestandmachte ursprünglich einen erheblichen Be-trag aus. Es wird nicht lange dauern, undman wird mir Steuerbetrug vorwerfen. Aberdarauf habe ich dann keine Antwort, ausserdiejenige:

Spitalpräsident Spörriund sein Steuerauge

Irgendwie schliesst sich der Kreis und wirkommen auf einen Herrn zu sprechen, denwir politisch bereits mehrmals im Visier hat-ten. Den hochbegabten ehemaligen Spital-päsidenten Spörri, der sich seinerzeit nichtanders zu helfen wusste – um einer Verja-gung aus dem Amt zuvor zu kommen – alsdass er sich nach Australien absetzte, um dortzu winzern. Zwar ist er klammheimlichschon längst wieder zurückgekehrt, aber da-mals war das seine offizielle Abgangsbegrün-dung. Dieser Mann war Gemeinderat und

für die Finanzen zuständig. Da lag es nahe,dass er dem Steueramt des Kantons einmalden Tip gab, man möge doch einmal dieSteuergeschichten des Herrn Ro und seinendrei Firmen genau unter die Lupe nehmen.

Ohalätz, da hat sich alsbald ein hoherSteuerkommissär angemeldet und währendmehreren Tagen einen Büroplatz belegt undalle die unzähligen Ordner, die ihn interes-sierten, akribisch genau durchforstet. Es warein netter und kompetenter Herr. Er stelltemehrmals fest und wunderte sich darüber,wie ein Kleinunternehmer wie eben ich daswar, so bescheiden leben könne (jahrzehnte-lang in einer Einzimmerwohnung mit einemausbezahlten Monatsgehalt von 2‘500 Fran-ken) und ein relativ so grosses Werk aufzu-bauen vermochte, mit eigenem Geschäftshausund weitere Liegenschaften ohne grosse Hy-potheken zu erwerben vermochte. Er befandhochoffiziell als Amtsperson, dass meine Bü-cher in Ordnung sind, und Herr Spörri (dermit Frau Enderli Affoltern in ein Schulden-loch verwandelte) drückte ungläubig seineNase platt. Darunter scheint der Arme nochheute zu leiden, denn er grüsst mich nie.Hans Roggwiler

«Da ich mich politisch ins Glashaus gesetzt habe,

muss ich halt nun auch aushalten, wenn hie und

da einer, der mit seinem Leben nicht ganz so

zufrieden ist, seine Steine wirft.»

Kennen Sie den Unterschied von Kor-ruption bei uns und der Korruption inder Dritten Welt? Dort treten entlarvteTäter aus Scham zurück.

Dieses Schamgefühl kennen hiesige über-führte Behördenmitglieder offenbar nicht.Bei uns schützen sie sich gegenseitig, überden Statthalter bis hin zu den Juristen imVorzimmern der Justizdirektorin. Wenn Un-regelmässigkeiten ruchbar werden, odergegen oben gemeldet werden, rufen sie sichgegenseitig an und legen ihre Strategie zu-recht und hoffen, dass die Sache versandet.Fehlbare werden bestens geschützt.

Haben Sie die Kernaussagen vom Taormina-Bericht vom Januar 2017-Durchblick gele-sen? Haben Sie sich auch gefragt, weshalb einTurnherr noch immer im Amt eines Ge-meindepräsidenten ist? Dem Durchblickentnehme ich, dass er auch der Vorsitzendealler Gemeindepräsidenten hier Im Bezirkist. So müssen wir leider annehmen, dass alleGemeindepräsidenten vom Bezirk sein Ver-halten, das im Taormina-Bericht beschriebenist, vollumfänglich decken.

Was zumindest als vollzogene Bereicherungbezeichnet werden muss, enthält die Ele-mente eines grossen Skandals. Aber was ge-schieht? Es wird kleingeredet und herunter-gespielt, ohne dass der Staatsanwalt, dereigentlich von sich aus eingreifen müsste,tätig wird. Ohne dass diejenigen, die dasGanze kleinreden, nicht auch in ein Verfah-ren verwickelt werden. Eigentlich verwun-derlich, dass die Hedinger in keinen Steuer-bezahlstreik treten. Aber wenn wir beimAutofahren den Gurt nicht tragen, bezahlenwir 60 Franken Busse. Und wenn wir dieseBusses nicht bezahlen, dann meldet sich dererwähnte Statthalter und dann kostet dieÜbung 500 Franken. So hält man sich die

Bevölkerung gefügig. So gesehen lügt derje-nige, der sagt, wir lebten in einer Demokra-tie.

Wir Stimmberechtigten brauchen ein gutesInstrument, um unwürdige Behördenmit-glieder auch während der Amtsperiode ent-fernen zu können. Der Hedinger Gemein-depräsident und der Statthalter sind solcheEntfernungskandidaten.

Könnte es sein, dass in unseren Behörden derWurm drin ist? Wie kommt es, dass bei unsderjenige diffamiert wird, der auf diese gro-ßen Ungehörigkeiten aufmerksam macht,Während die überführten Helden in Amtund Würden bleiben?

Mögliche Antworten 1. Wir sind Weltmeister im Verdrängen un-

schöner Wahrheiten.2. Wir pflegen das Vorurteil, dass bei uns

alles besser und schöner sei.3. Die Behörden sind mit den Parteien

bzw. den dort Tonangebenden bestensverbandelt.

Die Parteien kontrollierten ihre Behörden-mitglieder nicht. Und die Behörden verste-cken sich auch innerhalb der Parteien hinterdem Amtsgeheimnis.

Letzte Frage: Wie kommt es, dass aufmerk-same und kritische Behördenmitglieder –wie man so sagt – kalt gestellt werden? Wiekommt es, dass ausgerechnet solche wachenund hinterfragenden Behördenmitglieder aussogenannt gesundheitlichen oder beruflichenGründen vorzeitig aus dem Amt scheiden?

Allerletzte Frage: weshalb sträuben sich Be-hörden und Parteien gegen eine Amtszeitbe-schränkung?

Fritz Berger, Mettmenstetten

Wenn wir beim Autofahren den Gurt nicht tragen, bezahlen wir 60 Franken Busse. Und wenn wirdiese Busses nicht bezahlen, dann meldet sich der erwähnte Statthalter und dann kostet die Übung500 Franken.

Behörden, unsere hochgeachteten Behörden.

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16 Durchblick – Mittwoch, 15. März 2017

Der «Durchblick» benötigt

5000 Gönner zu 50.–, oder

2500 Gönner zu 100.–

Damit es den Durchblick weiterhin in

regelmässiger Folge gibt.

Damit wir unangepassten, aber grundehrlichen,

offenen Journalismus betreiben können.

Damit wir das Medienmonopol

hier im Bezirk aufmischen können.

Damit die Behörden sich wieder uns, den Wählen-

den zuwenden und ihr abgehobenes, hinter-

gründiges Eigenleben beenden.

Damit wir alle zusammen der Menschlichkeit hier

im Bezirk zum Durchbruch verhelfen können und

das Gelddenken an die zweite Stelle rücken.

Wir stehen weder rechts noch links. Wir fühlen uns ein-

zig der Gerechtigkeit verpflichtet. Und unserer nationa-

len, heimatverbundenen Autonomie!

Übrigens I

Wir lassen unsere Buchhaltung prüfen und veröffentli-

chen regelmässig unsere Zahlen. Unsere Schreiber ar-

beiten gratis und wir streben keinen Gewinn an. Das

Defizit decken wir aus unserer Privatkasse, aber wenn

es zu hoch wird, legen wir eine Pause ein, bis das Konto

wieder nachgefüllt ist. Äxgüsi, aber nun sind Sie an der

Reihe. Den Anfang haben wir gemacht.

Übrigens II

Von Ausgabe zu Ausgabe erhalten wir immer mehr

Rückmeldungen aus der Bevölkerung über behördli-

ches Missverhalten und Berichte von Übergriffen. Wir

sind dafür da, das publik zu machen. Wir wollen verhin-

dern, dass diese Behörden unter dem Deckmantel der

Verschwiegenheit unserer MitbürgerInnen drangsalie-

ren. Wir bringen Licht in teure Behördenklungeleien.

Ein triftiger Grund, dass es den Durchblick weiterhin

geben sollte.

Jetzt sind Sie an der Reihe

Unterstüzten Sie uns! Sie können gerne auch ein 50ger

oder 100er-Nötli in einen Briefumschlag stecken und

uns senden. Wer den Absender angibt, erhält eine Ein-

gangsbestätigung und ein Dankesschreiben.

Es geht aber auch mit einer Spende an das Konto:

Einzahlung für: Raiffeisenbank Kelleramt-Albis,

8917 Oberlunkhofen

Zugunsten von: CH16 8070 2000 0081 1596 5 Förder-

verein «Durchblick», Ottenbacherstr. 21,

8909 Zwillikon

Konto: 50-1608-1

Der Natur auf der Spur – HagebutteHeckenrose, Hundsrose (lat: Rosacanina), Familie der Rosenge-wächse Weitere Arten: Alpen-Rose,Kartoffel-Rose.Vorkommen: Hecken, Gebü-sche, lichte Wälder, Waldränder inEuropa bis Zentralasien.Botanik: hoher Strauch mit Sta-cheln, Blätter gefiedert, ca. 5 cmbreite Blüten an kahlen Stielen,die Hagebutten (Scheinfrüchte)sind rot und kugelig.Die Hagebutte gilt seit alter Zeitals Heilmittel, vor allem wegenihres Vitamin C -Reichtums. Diegesammelten Früchte sollten des-halb schonend getrocknet werden.Die Hagebuttenschalen werdenmeist als Tee zubereitet. Wegen desangenehmen süßsäuerlichen Ge-schmacks ist die Hagebutte alsHaustee (meist mit Hibiskusblü-ten), als geschmacksverbessernderAnteil in Teemischungen enthal-ten. Hagebuttentee findet vorallem bei ErkältungskrankheitenAnwendung, sowohl als auch beiBlasen- und Nierenleiden (zusam-men mit anderen Heilpflanzen), dasie als schwach harntreibend unddie Blätter als mild abführend gel-ten. Außerdem fördert sie die Nar-benbildung. Das frische und sehrvitaminreiche Fruchtfleisch wirdzur Herstellung von Marmelade(Hegemark/Hegemus) verwendetund hat hier dasselbe Heilspektrumwie Tee.Die Hagebutte, zusammenmit Holunderblüten, Lindenblütenund Honig, ist ein hervorragenderErkältungstee. Quellen: Pschyrembel für Natur-heilkunde, Naturheilmittel po-cket, der neue Kosmos Heilpflan-zenführer, die große Kräuterfibel(Möwig).Bild: Kräuter-Verzeichnis.de

Dem grauen und nasskalten Wetter entflie-hen. Ostern oder Pfingsten an der Sonneim wetterfesten Adrasan/ Antalya Feriennach Wahl oder mit unserem speziellen An-gebot (–> Agenda)

Wander- oder Inspirations-Wochen.

Sylvester/Neujahr 2017/18 an der Wärme

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Werden Sie Gönner vom «Durchblick»

Wir konnten Ihnen in unserer Umfrage Ende Aug. 2016nicht alle Informationen zukommen lassen. Es gibt nochweitere und neue Ungereimtheiten. Der Anzeiger willaber mit den Behörden alles unter dem Teppichbehalten. Unsere Texte werden nicht mehr veröffentlicht. So sindwir gezwungen, eine eigene Monats-Zeitungherauszugeben.

Kosten pro Ausgabe: Fr. 15 000.–. So hoffen wir auf5000 Gönner. Wenn Sie uns pro Jahr Fr. 50.– oder Fr.100.– senden, sind wir über dem Berg. Angaben für den Einzahlungsschein:Einzahlung für: Raiffeisenbank Kelleramt-Albis, 8917OberlunkhofenZugunsten von: CH16 8070 2000 0081 1596 5 Förderverein «Durchblick», Ottenbacherstr. 21, 8909ZwillikonKonto: 50-1608-1

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