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1963 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 141 Mischung yon 1 ml l~ LSsung yon Indol in Aceton, 2 ml 0,25~ w~riger L5sung yon Natriumperborat und 6 ml 50~ w/~l~rigem Aceton. Da nur acylie- rende Substanzen, wie Keten, Essigs~ureanhydrid, Phosgen usw., nicht aber Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Malonsaure und Ox~lsaure, st6ren, sind die colori- metrischen und fluorimetrischen Reaktionen als spezifisch zu bezeichnen, soweit Reaktorsysteme in Frage stehen. 1 Chem. and Ind. 1962, 603--604. Chem. Div., U. K. A. E. A., A. E. R. E., Harwell (Grol~brit~nnien). -- ~ GEEAUF,]3, J. EPSTEI:~, G. ~B. WILSON, S. SASS, V. E. B~UER and W. H. C. I~UEGG~,BEnG: Ana]y~. Chemistry 29, 278 (1957); vgl. diese Z. 160, 76 (1958). -- s S~ss, S., W. D. LUDE~ANN, B. WITTEd, V. FISC]~ER, A. J. S~ST~ and J. I. MrL~E~: Analyt. Chemistry 29, 1346 (1957); vgl. diese Z. 163, 447 (1958). L . J . OT~E~DORFE~ tJber die fluorimetrisehe Bestimmtmg yon Silieium berichten G. ELLIOTT und J. A. t~ADLEY 1. Silicium reagiert als Silicat m einer alkalisehen LSsung yon Form- amid mit Be~,zoin unter Ausbildung einer starken grfinen Fluorescenz. Zur Maskie- rung yon Bor, das analog reagiert, wird Marmit zugesetzt. Arsen und Phosphor stSren in mg-Mengen nieht. Im Bereich yon 2--10 #g Si ist eine lineare Beziehung zwischen Fluorescenziatensit~t mid der Si-Konzentration erffillt. -- Aus]ighrung. Silieinm wird als Na-Silicat isolier~ und die w~Srige LSsung in einer Platinschale vorsichtig zur Trockne gedampft. Der feste ~iickstand wird in 1 ml Wasser und 0,5 ml 15~ Natronlauge (silicatfrei!) gelSst. Es werden unter Riihren 0,03 g Marmit zugegeben. Die LSsung wird mit etwa 15 ml Formamid in einen 25 ml- 5[eBkolbeu iiberffihrt und 0,5 ml einer ges~itt. BenzoinlSstmg in Methanol sowie 0,5 ml 2~ ttydroxylaminhydrochloridlSs~mg zugesetzt. Das Volumen wird mit Formamid auf 25 ml erg~nzt. Die Fluorescenzintensitgt wird gegen eine Reagentien. blindprobe gemessen, in dem man yon der 40. rain ab die Fluorescenzintensit~t beider LSsungen in Abst~nden yon einigen Minuten mil~t. Die Fluorescenz durch- li~uft nach etwa 60 rain ein Maximum, dessen genaue zeitliche Lage auf die vorste- hend beschriebene Weise genau erfai~t werden muS. -- Auf eine sorgf~ltige ~einigtmg der zur ]~estimmung verwendeten Reagentien mu]~ geachtet werden. Aaalyt. Chemistry 33~ 1623--1624 (1961). Radley Res. Inst., Reading, Berkshire (England). H. Zi~v~ Silicimnoxide. E. C~E~E~ und H. PULKE~ 1 haben SiO-Aufdampfschich~en an Hand yon Beugungsdiagrammen und des durch Fluorescenz angeregten Ka- Spektrums untersueht und festgestellt, dab Schichten mit der Bruttozusammen- setzung SiO, die man beim Aufdampfen yon Silicium unter entspreehenden Sauer- stoffpartialdrucken erh~lt, ein Gemiseh aus Si und SiO darstellen, w~hrend sich beim Verdampfen yon kompakLem (teehnischem) SiO im Hochvakuum neben gerin- gen Mengen yon Silieinm und SiO2 auch niedrigere Oxide des Siliciums (SiO, Si208) bflden kSnnen. i M_h.Chem. 93, 491--496 (1962). M_~GO~ Z~E~MANN Eine einfache papierchromatographische (,,chemichromatographische") Trennung yon Si032- als Strontiumsilicat yon Phosphat, Arsenat~ SulIat und Carbonat beschreibt E. M-~L~ I. Man ehromatographiert aufsteigendan trockenen P~pierstreifen Whatman Nr. 2 mit einer ges~t, w~l~rigen LSsung yon Strontium- hydroxid (1. Verfahren) oder an Whatman Nr. 1 yon einer Strontinmhydroxid- 16sting im Gemiseh yon Wasser und 96~ Athanol (23:25) (2. Verfahren). Die gut entwiekelten Flecke yon Strontinmsilicat haben R~ 0,87--0,93 (1. Verfahren) und ~ 0,60--0,69 (2. Verfahren) und sind yon den obenerw~h~ten Anionen, die als

Eine einfache papierchromatographische („chemichromatographische„) Trennung von SiO32− als Strontiumsilicat von Phosphat, Arsenat, Sulfat und Carbonat

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Page 1: Eine einfache papierchromatographische („chemichromatographische„) Trennung von SiO32− als Strontiumsilicat von Phosphat, Arsenat, Sulfat und Carbonat

1963 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 141

Mischung yon 1 ml l~ LSsung yon Indol in Aceton, 2 ml 0,25~ w~riger L5sung yon Natriumperborat und 6 ml 50~ w/~l~rigem Aceton. Da nur acylie- rende Substanzen, wie Keten, Essigs~ureanhydrid, Phosgen usw., nicht aber Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Malonsaure und Ox~lsaure, st6ren, sind die colori- metrischen und fluorimetrischen Reaktionen als spezifisch zu bezeichnen, soweit Reaktorsysteme in Frage stehen.

1 Chem. and Ind. 1962, 603--604. Chem. Div., U. K. A. E. A., A. E. R. E., Harwell (Grol~brit~nnien). -- ~ GEEAUF, ]3, J. EPSTEI:~, G. ~B. WILSON, S. SASS, V. E. B~UER and W. H. C. I~UEGG~,BEnG: Ana]y~. Chemistry 29, 278 (1957); vgl. diese Z. 160, 76 (1958). -- s S~ss, S., W. D. LUDE~ANN, B. WITTEd, V. FISC]~ER, A. J. S~ST~ and J. I. MrL~E~: Analyt. Chemistry 29, 1346 (1957); vgl. diese Z. 163, 447 (1958). L . J . OT~E~DORFE~

tJber die fluorimetrisehe Bestimmtmg yon Silieium berichten G. ELLIOTT und J. A. t~ADLEY 1. Silicium reagiert als Silicat m einer alkalisehen LSsung yon Form- amid mit Be~,zoin unter Ausbildung einer starken grfinen Fluorescenz. Zur Maskie- rung yon Bor, das analog reagiert, wird Marmit zugesetzt. Arsen und Phosphor stSren in mg-Mengen nieht. Im Bereich yon 2--10 #g Si ist eine lineare Beziehung zwischen Fluorescenziatensit~t mid der Si-Konzentration erffillt. -- Aus]ighrung. Silieinm wird als Na-Silicat isolier~ und die w~Srige LSsung in einer Platinschale vorsichtig zur Trockne gedampft. Der feste ~iickstand wird in 1 ml Wasser und 0,5 ml 15~ Natronlauge (silicatfrei!) gelSst. Es werden unter Riihren 0,03 g Marmit zugegeben. Die LSsung wird mit etwa 15 ml Formamid in einen 25 ml- 5[eBkolbeu iiberffihrt und 0,5 ml einer ges~itt. BenzoinlSstmg in Methanol sowie 0,5 ml 2~ ttydroxylaminhydrochloridlSs~mg zugesetzt. Das Volumen wird mit Formamid auf 25 ml erg~nzt. Die Fluorescenzintensitgt wird gegen eine Reagentien. blindprobe gemessen, in dem man yon der 40. rain ab die Fluorescenzintensit~t beider LSsungen in Abst~nden yon einigen Minuten mil~t. Die Fluorescenz durch- li~uft nach etwa 60 rain ein Maximum, dessen genaue zeitliche Lage auf die vorste- hend beschriebene Weise genau erfai~t werden muS. -- Auf eine sorgf~ltige ~einigtmg der zur ]~estimmung verwendeten Reagentien mu]~ geachtet werden.

Aaalyt. Chemistry 33~ 1623--1624 (1961). Radley Res. Inst., Reading, Berkshire (England). H. Z i ~ v ~

Silicimnoxide. E. C~E~E~ und H. PULKE~ 1 haben SiO-Aufdampfschich~en an Hand yon Beugungsdiagrammen und des durch Fluorescenz angeregten Ka- Spektrums untersueht und festgestellt, dab Schichten mit der Bruttozusammen- setzung SiO, die man beim Aufdampfen yon Silicium unter entspreehenden Sauer- stoffpartialdrucken erh~lt, ein Gemiseh aus Si und SiO darstellen, w~hrend sich beim Verdampfen yon kompakLem (teehnischem) SiO im Hochvakuum neben gerin- gen Mengen yon Silieinm und SiO 2 auch niedrigere Oxide des Siliciums (SiO, Si208) bflden kSnnen.

i M_h. Chem. 93, 491--496 (1962). M_~GO~ Z~E~MANN

Eine einfache papierchromatographische (,,chemichromatographische") Trennung yon Si032- als Strontiumsilicat yon Phosphat, Arsenat~ SulIat und Carbonat beschreibt E. M-~L~ I. Man ehromatographiert aufsteigendan trockenen P~pierstreifen Whatman Nr. 2 mit einer ges~t, w~l~rigen LSsung yon Strontium- hydroxid (1. Verfahren) oder an Whatman Nr. 1 yon einer Strontinmhydroxid- 16sting im Gemiseh yon Wasser und 96~ Athanol (23:25) (2. Verfahren). Die gut entwiekelten Flecke yon Strontinmsilicat haben R~ 0,87--0,93 (1. Verfahren) und ~ 0,60--0,69 (2. Verfahren) und sind yon den obenerw~h~ten Anionen, die als

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142 Berieht: Analyse anorganiseher Stoffe Bd. 193

Gesamtzone in der LSsungsmit~elfront wandern, getrerm~. Zum Naehweis yon Si032- gen/igt die graugrfine Fluorescenz der Fleeke in UV-Lieht. Naeh dem Bespriihen des noch nassen Papiers mit einer 5~ AmmonJumparamolybda~- 15sung in 2 n Sehwef~lsEure kSnnen in der Front auch PO~- und AsO~ ~- naehgewie- sen werden.

Chem. Zves~i 15, 918--921 (1961) [Slowakiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Inst. Arbeitshyg. Berufskrankheiten, Bratislava (~SSR). L. S o ~ g

Zwei vereinfachte Varianten der Germaniumbestimmung mit Phenylfluoron besehreiben V. A. O~MA~ und V. M. VOLKOVL Nach der ersten Variante (anwendbar ffir Gehalte fiber 0,001~ Ge, bei Anwesenheit yon 100 mg Fe ~+ und 3 mg Sb) wird der EinfiuB der LSsungskomponenten ausgescMossen durch Messung der optisehen Dieh~e gegen dieselbe AnalysenlSsung, welehe vorher yon Germanium dureh Erhit- zen mit SalzsEure befreit war. Naeh der zweiten Variante, welehe ffir Gehalte fiber 0,0050/0 Ge anwendbar ist, wird der EirdinB yon Cu, Fe, Sb und Sn dureh Thiosulfa~- zugabe unterdriiekt. Analysenausfiihrung naeh der zweiten Variante (]i~r Industrie- staub, A bbriinde, Konzentrate, Klinlcer usw. anwendbar) : 0 ,1-1 g der gutgemahlenen Probe werden im Porzellan~iegel mit 1 --5 g Sintermischung (3 Teile NaC1 q- 2 Teile MgO) gemischt, gestampft und mit einer dfinnen Schieht derselben Misehung fiber- sehJchtet. Es wird getrock~et und 45--60 rain bei 900--950~ gesintert. Nachher wird die Masse in einem Becherglas mit 12--45 ml SchwefelsEure (1 q- 9) fiber- gossen und 5--7 rain unter einem Uhrglas bis zum vSlligen Zerfallen gekoeht. Zur koehenden LTsung giel]t man 1--5 ml heiBe 20~ Natriumthiosulfat- 16sung und 15--50 ml heiBes Wasser zu und kocht bis zur Koaguliertmg des Nieder- sehlages und Klarwerden der LTsung. Ein zu groBer Thiosulfatfibersehufl sell ver- mieden werden. Die Flfissigkeit saint Niedersehlag wird in 50--200 ml-MeBkolben fibergeffihrt, mit Wasser aufgeffillt und durch trockenes Filter filtriert, unter Weg- lassen der ersten Portionen des Filtrates. Aus dem Filtrat wird ein entspreehender aliquoter Teil in 25 ml-Mel]kolben fibergeffihrt, werm nStig bis 10 ml mi~ Wasser verdfirm~, und unter Misehen mit 5 ml SalzsEure (2 -~ 1), 2 ml PhosphorsEure (1,7), 2,5 ml 0,5~ GelatinelSsm\g und 5 ml 0,03~ alkoholischer Phenylfluoron- 15sung (welche 6 ml SehwefelsEure (1 ~- 5) in 500 ml enth~lt) versetzt. Zur Marke wird mit 2 n Salzs~ure aufgeffillt. Es wird gegen BlindlSsung, welche aus der Sinter- mischung mit etwas Eisen(III)-sulfat entsprechend dem Gehalt der Analysenprobe hergestell~ war, mit Grfinfilter photometriert. Die Ergebnisse werden aus einer Eiehkurve abgelesen.

1 Zavodsk~ja Laborer. 27, 1341--1343 (1961) [l~ussiseh]. Uraler Wiss. Forseh. Projekt Inst. Kupfermdustrie. J. M~LmOWSK~

Blei. ~]ber den qualitativen Nachweis yon Blei mit Chloranilsiiure beriehte~ A. C. S. COSTA 1. Blei(II)-ionen ergeben in saurem Medium [Salzs~ure (1 -k 9), 5 n Salpeters~ure oder Perchlors~ure (1 -k 9)] sowie in Gegenwart yon kollz. Ammoniak mit Chlor~nils~ure (2,5-Diehlor-3,6-dihydroxy-l,4-benzoehinon) einen br~unen I~iederschlag. In Gegenwart yon BiIII und CuII wird ~DTA zur Maskiertmg zuge- setzt, w~hrend StSrungen durch Fern, SbIIJ und SbV durch Zugabe yon Na- Fluorid elimirSert werdem StSrungen durch AgI, HgI und HglI werden durch Zusatz yon SalzsEure verhindert. -- Aus]iihrung. Auf der Tfipfelplatte wird ein Tropfen der zu prfifenden LTsung mit 1 Tr, Perehlors~ure (1 ~- 9) und 1 Tr. 0,1~ wEBriger ReagenslSsung versetzt und umgerfihrt. Bei Gegenwart yon Blei tritt ein brauner Niederschlag auf (bei sehr geringen Bleimengen erst naeh 2--3 rain). Die I~aehweisgrenze liegt bei 5 #g Pb, die Verdfirmungsgrenze bei 1:10000. Bei An- wesenheit yon BiIH uad CulI wird 1 Tr. 10~ ADTA-LSsung zur TestlSsuag