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380 Bericht: Allgemeine analytische l~[ethoden, analytische Die einzige wesentliche Aenderung gegenttber den frtiheren Instru- menten yon Soleil-Duboscq etc. besteht darin, dass die die F~trbung des Gesichtsfeldes bewirkende Quarzdoppelplatte durch einen anderen Indicatortheil ersetzt ist. Bei dem Duboscq'schen Instru- mente ist derselbe, das aus zwei senkrecht zur optischen Achse ge- schliffenen Quarzkeilen yon entgegengesetztmn DrehungsvermSgen be- stehende Senurmont'sche Prisma, bei dem Apparate yon Reichert ein besonderes, patentirtes Prisma, wodurch auf spectralem Grunde zwei dunkle Streifen entworfen werden. Hinsichtlieh der Details verweise ich auf die 0riginalabhandlungen. ]~ine Lampe zur ]~rzeugung von Natriumlieht fiir Polarisations- apparate hat H. Landolt*) construirt, und zwar aus dem Grunde, um die ungleiche Helligkeit~ welche die verschiedenen Flammentheile der bisher benutzten Lampen zeigten, und die damit verbundenen Un- genauigkeiten der Ablesung**) zu vermeiden. Ein Mu e n c k e' scher Brenner***) steht auf einem eisernen Stativ ~ welches einen viereckigen, kastenf0rmigen Schornstein aus Eisenblech triigt; dieser verdeckt die Flamme ganz und enthiilt nur in seiner Vorderwand eine Oeffnung, vor die man einen Schieber mit 3 L0ehern von 10, 15 und 20ram Durchmesser so schieben kann~ dass naeh Be- lieben eines dieser LSeher mit der Oeffnung coineidirt. Auf den cylindrischen eigentlichen Lampensehornsteint) ,der oben mit 4 Kerben versehen ist~ sind 2 starke Platindr~thte senkrecht zu der Riehtung des Polarisationsrohres gelegt, um welche je ein Sttiek Platin- drahtnetz van 35 ~n~r~ LSnge und Breite in Form eines kleinen Cylinders aufgerollt ist. Diese tr~nkt man mit Kochsalz, indem man sie in eine Rinne aus Platinblech legt, in der sieh gesehmolzenes Chlornatrium befindet. Wird die Flamme entztindet~ so f~rbt sich ihr vorderer und ihr hinterer Theil gelb und durch die Oeffnung des Bleehkastens sieht man die ~Virkung beider Schichten. Es kommen dabei kleine Intensit~ts- schwankungen in der Helligkeit der einen dieser Schichten nicht in dem Maasse zur Geltung wie bei den frtiher tiblichen Natriumflammen~ *) Zeitschrift fiir Instrumentenkunde 4, 390. **) Vergl. diese Zeitschrift 22, 543. *'*) Vergl. diese Zeitschrift 21, 99. -~) iiber dem sich erst der viereckige Kastenschornstein befindet.

Eine Lampe zur Erzeugung von Natriumlicht für Polarisationsapparate

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380 Bericht: Allgemeine analytische l~[ethoden, analytische

Die einzige wesentliche Aenderung gegenttber den frtiheren Instru-

menten yon S o l e i l - D u b o s c q etc. besteht dar in , dass die die

F~trbung des Gesichtsfeldes bewirkende Quarzdoppelplatte durch einen

anderen Indicatortheil ersetzt ist. Bei dem D u b o s c q ' s c h e n Instru-

mente ist derselbe, das aus zwei senkrecht zur optischen Achse ge-

schliffenen Quarzkeilen yon entgegengesetztmn DrehungsvermSgen be-

stehende S e n u r m o n t ' s c h e Prisma, bei dem Apparate yon R e i c h e r t

ein besonderes, patentirtes Prisma, wodurch auf spectralem Grunde zwei

dunkle Streifen entworfen werden. Hinsichtlieh der Details verweise

ich auf die 0riginalabhandlungen.

]~ine Lampe zur ]~rzeugung von Natriumlieht fiir Polarisations- apparate hat H. L a n d o l t * ) construirt, und zwar aus dem Grunde,

um die ungleiche Helligkeit~ welche die verschiedenen Flammentheile

der bisher benutzten Lampen zeigten, und die damit verbundenen Un-

genauigkeiten der Ablesung**) zu vermeiden.

Ein M u e n c k e ' scher Brenner***) steht auf einem eisernen Stativ ~

welches einen viereckigen, kastenf0rmigen Schornstein aus Eisenblech

tr i igt; dieser verdeckt die Flamme ganz und enthiilt nur in seiner

Vorderwand eine Oeffnung, vor die man einen Schieber mit 3 L0ehern

von 10, 15 und 20ram Durchmesser so schieben kann~ dass naeh Be-

lieben eines dieser LSeher mit der Oeffnung coineidirt.

Auf den cylindrischen eigentlichen Lampensehornsteint) , d e r oben

mit 4 Kerben versehen ist~ sind 2 starke Platindr~thte senkrecht zu der

Riehtung des Polarisationsrohres gelegt, um welche je ein Sttiek Platin-

drahtnetz van 35 ~n~r~ LSnge und Breite in Form eines kleinen Cylinders

aufgerollt i s t . Diese tr~nkt man mit Kochsalz, indem man sie in eine

Rinne aus Platinblech legt , in der sieh gesehmolzenes Chlornatrium

befindet. Wird die Flamme entztindet~ so f~rbt sich ihr vorderer und ihr

hinterer Theil gelb und durch die Oeffnung des Bleehkastens sieht man die ~Virkung beider Schichten. Es kommen dabei kleine Intensit~ts-

schwankungen in der Helligkeit der einen dieser Schichten nicht in

dem Maasse zur Geltung wie bei den frtiher tiblichen Natriumflammen~

*) Zeitschrift fiir Instrumentenkunde 4, 390. **) Vergl. diese Zeitschrift 22, 543.

*'*) Vergl. diese Zeitschrift 21, 99. -~) iiber dem sich erst der viereckige Kastenschornstein befindet.

0peratiouen, Apparate und Reagentien. 381

indem sie sich meist mit g!eichzeitigen Schwankungen der Helligkeit der zweiten Schicht im umgekehrten Sinne compensiren.

Einen gleichzeitig heizbaren und drehbaren Mikroskopen.0b- jeettisch hat R i c h a r d S c h u l z e * ) beschrieben. Derselbe ist gegen- fiber den sonst existirenden Vorrichtungen verh~iltnissm~ssig einfach ein- gerichtet und l~isst sich leicht an jedem Mikroskop anbringen. Die Construction ist aus Fig. 81 und 82 leicht ersichtlich.

Fig. 81 un(l 82.

(' ~ £ s -- 2: ---_--- 2 2----- 22£ - _~_-y_-_22---- -- L- _ L:--- -- - :---~----~- £ :---£ S_ 22 ~----- ~ ~

Der eigentliche Objeettiseh o besteht aus einer kreisrunden, ku- pfernen Kapsel yon 75 mm Durchmesser und 1 5 - - 2 0 m m tt6he. Dieselbe tr~igt in einer passenden Vertiefung das Kreisthermometer t, welches so tief liegt, dass der Objeettr~tger unmittelbar auf der Kapsel aufliegen kann. Das cylindrisehe Gef~ss des Thermometers legt sieh u m die Durchsicht v heruni, r ist eine Platte aus I-Iartgummi, um die W~rme yon dem Nikr0skop m•gliehst fern zu halten. Der mit dem Itahne h versehene RShrenansatz S ist dureh das Zwischenstt~ek z mit einem kleinen Dampfkessel d verbunden.

Die ebenfalls mit einem Itahne h' versehene RShre ~i dient dazu, den Objeettisch mit Wasser zu Nllen, und l~tsst sich zu diesem Zweck der Trichter n mittels der Kappe k' anschrauben.

Die Dose l~sst sich mit Itt~lfe des Triehters mit Wasser Nllen nnd dureh den DampNessel bis zu einer bestimmten, am Thermometer abzulesenden Temperatur erhitzen. Ist dies geschehen, so kann man beide I-I~thne schliessen~ die Verbindungen bei k und k' 16sen und ,lie

*) Chemisches Centralblatt [3. F.] 16, 929. F r e s e n i u s , Z e i t s c h r i f t f . ana ly~ . Chem~e. X X V . J a h r g a n g . 2 6