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300 Berieht: Spezielle analytische Methoden. Eine Methode zur Bestimmung yon Adrenalin und Noradrenalin in Misehungen wurde yon W. O. JA~ES und ~NLKILBEY 1 entwickelt, um kleine Mengen mit rein- chemischen Mit~eln zu erfassen, wobei allerdings eine Unterscheidung zwischen d- und 1-Isomeren nicht mSglich ist. Die ]3asen werden nach Extraktion mit 5%iger Essigsaure oder 5%iger Triehloressigsaure in schwach saurer L5sung papier- chromatographiseh getrennt und dann colorimetrisch bestimmt. Die besten Er- gebnisse erhalt man, wenn 20--30 #g in 0,1--0,5 mt vorliegen. Zur chromatographischen Trennung zieht man auf zwei 12 cm breiten Streifen WuAT~A~-Pal0ier l~r. 1 jeweils 9 em veto oberen Rand und 2 cm yon den seit- lichen Kanten entfernt werden, mit Bleistift Quer- bzw. Langsstriche. Auf die SchnittpunKte mit der Querlinie sowie auf letztere in gleichmaI~igen Abstanden verteilt, wird mittels einer Aglapipette je 1 Tropfen yon 0,01 ml aufgebracht, getroeKnet und dies wiederholt, bis jeder Punkt die erforderliche LSsungsmenge en~h~lt. Darauf wird 22 Std absteigend mit Butanol-Essigsaure (erhalten dureh Schtitteln yon 4 Teilen Butanol mit 1 Tefl Eisessig und 5 Teilen Wasser und Ent- fernen der unteren Phase) ehromatogra10hiert, anschliel]end getroeknet und die Vorderseite markiert. Die l%ndstreifen werden abgeschnitten nnd mit einem Indicator bespriiht, der aus 0,44%iger KalinmferrieyanidlSsung in 0,2 m Natrium- phosphatl5sung (SS~NSEN), yon pj~ 8,3 besteht. Adrenalin ist auf dem Rand- streifen als rosa Fleck erKennbar, nach ihm Noradrenalin als heflvioletter Fleck. Schwache F~irbungen kSnnen durch Ammoni~kdampfe verstarkt werden. Beide Randstreifen werden wieder entlang dem ttauptstreifen gelegt, die Zonen ffir Adrenalin bzw. ~Noradrenalin markiert und ausgesehnitten. Man. erhalt ffir jede Base zwei Streifen Papier, 8 cm lang, 2,5--3 em breit. Diese werden getrennt extrahiert, indem man jeden Streifen schmal gefaltet auf dcm ]3eden eines Reagens- glases mit mindestens 6 ml 0,01 n Salzsanre schiittelt und mindestens 1/~ Std stehen laBt. Darauf wird das Papier mit einem Glasstab herausgeholt, am Rand ausgepreB~, die ]etzten Tropfen zwischen den Fingern ausgedriicKt. In den beiden Extrakten werden die zwei Basen nach dem folgenden Verfahren ge- trennt bestimmt. Man erreieht meist gute Ubereinstimmung. Der Fehler betrag$ etwa 5%. Reagenzien: a) 5%ige NatrinmcyanidlSsung, die in 1 ] 2 ml Ammoniak (0,880) enth~ilt. Die LSsung ist hSehstens 4 Woehen haltbar. --- b) Arsenphosphorwolfram- saure. Man 15st in einem I 1-Kolben 100 g ~Natrinmwolframat in 600 ml Wasser, ffigt 50 g Arsenpentoxyd zu, darauf 25 ml Orthophesphorsaure (85%ig) und 20 ml konz. Salzsaure (1,18). Die Misehung wird 20 rain gekocht, abgekfihlt und auf 1 1 aufgeftillt. Diese LSsung ist unbegrenzt haltbar. Bestimmung: In einem Reagensglas gibt man zu etwa 6 ml ExtraKt 2 ml Na- triumeyanidlSsung (a), darauf 0,4 ml ArsenphosphorwolfYamsaure (b), laBt rain- destens 15 rain zur FarbentwicKlung stehen, fiberffihrt in einen 10 ml-MeBkolben, fii]lt zur Marke auf und photometriert innerha]b der nachsten 15 rain mit Orange- filter. Bei langerem Stehen bfldet sieh ein weiBer Niederschlag, yon dem ohne ~achlassen der l%rbe -- welChe wenigstens 1 Std best~md~g ist -- abfiltriert werden kann. Die Anwesenheit yon Saute in der L6sung stabilisiert nieht nur Adrenalin and Noradrenalin, sie beugt aueh einer ~Niedersehlagsbfldung vet. :Die Farblmg yon Adrenalin ist stArKer als die yon l~oradrenalin, darum sind gesonderte Eichknrven n6tig. Diese sind bis hinauf zu 50 ttg Adrenalin linear, beste GrSBenordnung 5--50 #g. Die Methode ist empfindlicher a]s die mit Arsen- mo]ybdansaure und die Farbe ist yon der angewandten Saure nnabhangig. W. HE~Io. 1 j. of Pharmacy a. Pharmaco]. 3, 22 (1951).

Eine Methode zur Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin in Mischungen

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Page 1: Eine Methode zur Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin in Mischungen

300 Berieht: Spezielle analytische Methoden.

Eine Methode zur Best immung yon Adrenalin und Noradrenalin in Misehungen wurde yon W. O. JA~ES und ~NL KILBEY 1 entwickelt, um kleine Mengen mit rein- chemischen Mit~eln zu erfassen, wobei allerdings eine Unterscheidung zwischen d- und 1-Isomeren nicht mSglich ist. Die ]3asen werden nach Extraktion mit 5%iger Essigsaure oder 5%iger Triehloressigsaure in schwach saurer L5sung papier- chromatographiseh getrennt und dann colorimetrisch bestimmt. Die besten Er- gebnisse erhalt man, wenn 20--30 #g in 0,1--0,5 mt vorliegen.

Zur chromatographischen Trennung zieht man auf zwei 12 cm breiten Streifen WuAT~A~-Pal0ier l~r. 1 jeweils 9 em veto oberen Rand und 2 cm yon den seit- lichen Kanten entfernt werden, mit Bleistift Quer- bzw. Langsstriche. Auf die SchnittpunKte mit der Querlinie sowie auf letztere in gleichmaI~igen Abstanden verteilt, wird mittels einer Aglapipette je 1 Tropfen yon 0,01 ml aufgebracht, getroeKnet und dies wiederholt, bis jeder Punkt die erforderliche LSsungsmenge en~h~lt. Darauf wird 22 Std absteigend mit Butanol-Essigsaure (erhalten dureh Schtitteln yon 4 Teilen Butanol mit 1 Tefl Eisessig und 5 Teilen Wasser und Ent- fernen der unteren Phase) ehromatogra10hiert, anschliel]end getroeknet und die Vorderseite markiert. Die l%ndstreifen werden abgeschnitten nnd mit einem Indicator bespriiht, der aus 0,44%iger KalinmferrieyanidlSsung in 0,2 m Natrium- phosphatl5sung (SS~NSEN), yon pj~ 8,3 besteht. Adrenalin ist auf dem Rand- streifen als rosa Fleck erKennbar, nach ihm Noradrenalin als heflvioletter Fleck. Schwache F~irbungen kSnnen durch Ammoni~kdampfe verstarkt werden. Beide Randstreifen werden wieder entlang dem ttauptstreifen gelegt, die Zonen ffir Adrenalin bzw. ~Noradrenalin markiert und ausgesehnitten. Man. erhalt ffir jede Base zwei Streifen Papier, 8 cm lang, 2,5--3 em breit. Diese werden getrennt extrahiert, indem man jeden Streifen schmal gefaltet auf dcm ]3eden eines Reagens- glases mit mindestens 6 ml 0,01 n Salzsanre schiittelt und mindestens 1/~ Std stehen laBt. Darauf wird das Papier mit einem Glasstab herausgeholt, am Rand ausgepreB~, die ]etzten Tropfen zwischen den Fingern ausgedriicKt. In den beiden Extrakten werden die zwei Basen nach dem folgenden Verfahren ge- trennt bestimmt. Man erreieht meist gute Ubereinstimmung. Der Fehler betrag$ etwa 5%.

Reagenzien: a) 5%ige NatrinmcyanidlSsung, die in 1 ] 2 ml Ammoniak (0,880) enth~ilt. Die LSsung ist hSehstens 4 Woehen haltbar. --- b) Arsenphosphorwolfram- saure. Man 15st in einem I 1-Kolben 100 g ~Natrinmwolframat in 600 ml Wasser, ffigt 50 g Arsenpentoxyd zu, darauf 25 ml Orthophesphorsaure (85%ig) und 20 ml konz. Salzsaure (1,18). Die Misehung wird 20 rain gekocht, abgekfihlt und auf 1 1 aufgeftillt. Diese LSsung ist unbegrenzt haltbar.

Bestimmung: In einem Reagensglas gibt man zu etwa 6 ml ExtraKt 2 ml Na- triumeyanidlSsung (a), darauf 0,4 ml ArsenphosphorwolfYamsaure (b), laBt rain- destens 15 rain zur FarbentwicKlung stehen, fiberffihrt in einen 10 ml-MeBkolben, fii]lt zur Marke auf und photometriert innerha]b der nachsten 15 rain mit Orange- filter. Bei langerem Stehen bfldet sieh ein weiBer Niederschlag, yon dem ohne ~achlassen der l%rbe - - welChe wenigstens 1 Std best~md~g ist - - abfiltriert werden kann. Die Anwesenheit yon Saute in der L6sung stabilisiert nieht nur Adrenalin and Noradrenalin, sie beugt aueh einer ~Niedersehlagsbfldung vet.

:Die Farblmg yon Adrenalin ist stArKer als die yon l~oradrenalin, darum sind gesonderte Eichknrven n6tig. Diese sind bis hinauf zu 50 ttg Adrenalin linear, beste GrSBenordnung 5--50 #g. Die Methode ist empfindlicher a]s die mit Arsen- mo]ybdansaure und die Farbe ist yon der angewandten Saure nnabhangig.

W. H E ~ I o .

1 j . of Pharmacy a. Pharmaco]. 3, 22 (1951).