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4. Analyse yon biologischem Material 313 abzentrffugierte L6sung wird mit Sehwefelwasserstoff entbleit. Nach Abfiltrieren des Sulfidniedersehlages macht man einen aliquoten Tefl mit 1/20seines Volumens an Eisessig essigsauer und nimmt die anschliel3ende chromatographisehe Reinigung wie oben vor. Biochem. Z. 331,127--132 (1959). Inst. Med. Biol. Dtsch. Akad. Wiss., Berlin.-- Bioehem. Z. 264, 131 (1933); 271, 206 (1934); vgl. diese Z. 11~, 209 (1938/39). -- s Experientia (Basel) III, 21 (1947). H. GAI~SO]~-~GEN Eine Methode zur Mikrobestimmung yon Amid-Stickstoff in Proteinen wurde yon It. ST~o~A~ 1 ausgearbeitet. ])as Amid wird bei 20 ~ C mi~ Lauge verseift und das gebfldete Ammoniak nach der Diffusionsmethode in vorgelegte SchwefelsAure abdestflliert. Die Bestimmung des Ammoniaks erfolgt colorimetrisch mit Nessler- Reagens. Die Diffnsionsdauer betr~gt 40 Std. Aminos~uren, die mit Lange leicht Ammoniak abspalten, wie Serin, Threonin, Arginin nnd Histidin, geben unter den angewandten Bedingungen kein Ammoniak. Lediglich bei Cystin werden 1--3~ des Stickstoffs als Ammoniak gefunden. Dieser Fehler kann dutch vorherige Oxyda- tion mit PerameisensAure ausgeschaltet werden; dabei entsteht aus Cystin und Cystein Cysteins~ure, die yon Lauge nieht zersetzt wird. Das Beersche Gesetz ist bis zu 50 #g efffillt, wobei darauf zu achten ist, dal~ alle Reagentien sflicatfrei sind. -- Apparatur. Als ~uJ]eres Gef~l~ ffir die Diffusionsapparatur dient ein 50 ml- Erlenmeyer-Kolben mit Normalsehliff 29. ]:)as innere GefAB ist ein ProbeschMehen von 20 mm Durchmesser und 15 mm H6he. Es steht auf einem Polys (16 mm ~ ), der unten gezackt ist. -- Arbeitsweise. ])as Probesch~lchen wird au~ den im Erlenmeyer-Kolben befindlichen Stgnder gesetzt und 1 ml der zu untersuchenden w~J~rigen LSsung mit 3--30/~g Amidstiekstoff einpipettiert. Die LSsung kann 1 n saner bis 0,1 n alkalisch sein. Bei festen Substanzen wird eine entsprechende Menge eingewogen und mit 1 ml Wasser oder 0,1 n Lauge versetzt. Auf den Boden des Erlenmeyer-Kolbens gibt man 1 ml 0,8 n Schwefels~ure. Nachdem man in das ProbeschMchen etwa 200 mg Atznatron (1 Pli~tzehen) gegeben hat, verschliel)t man den Kolben sofort und l~Bt 40 Std stehen. Danach entnimmt man das Sch~lchen, gibt zur Schwefels/iure 7 ml Wasser, 1 ml 0,8 n Natronlauge sowie 1 ml Nessler- ~eagenses hinzu, schiittelt und mil~t die resultierende GelbfArbung in einer 1 cm- Kiivette bei 420 m#. Zur Herstellung des ~Tessler-Reagenses 15st man in einer t)oly- ~thylenfl~sehe 100 g Queeksflber(II)-jodid und 80 g Kaliumjodid in 100 ml Wasser, gibt eine LSsung yon 200 g NaOI-I in 900 ml Wasser hinzn und l~I~t einige Wochen s~ehen. Naeh Abdekantieren des Niederschlags ist die LSsung gebrauchsfertig. Die Eiehkurve fiir die Bestimmung wird mit einer Ammoniumsulfatl6sung aufgestellt, die 0, 10, 20 und 30 #g Stiekstoff enthMt. 1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 312, 255--263 (1958). Med. Forseh.-Anstal~, Max-Planck-Gesellschaft, Silicoselabor, GSttingen. G. KAI~Z t~ber die Bestlmmung der Lipoproteine mRtels Papierelektrophorese beriehten P. MOI~A% W. ~P~L und E. F. TVLLEI~ 1. Naeh kritischem Vergleieh verschiedener bekannter Methoden 2 kommen Verff. zu folgender Modifikation. -- Ausfi~hrung. Die anf Sch]. & Sch. 2043a oder Whatman-Papier Nr. 1 in iib]icher Weise her- gestell~en Serumelektropherogramme trocknet man in horizontaler Lage 4 Std bei Raumtemperatur. "2--3 Streifen f~rbt man 2 Std bei Raumtemperatur oder 40~ in etwa 250 ml FarbstofflSsung (siehe un~en). Gleich danaeh w/ischt man 5 mill in 200 m] 30~ Isopropanol je 2 Streifen, gieBt die Waschflfissigkeit ab und wieder- holt den Vorgang 5real. Dalm troeknet man in horizontaler Lage auf Glasplatten fiber Naeht (Sonnenlieht bleicht die Farbe). Die Auswertung erfolgt naeh einem der /ibliehen Verfahren (Densitometer oder Elution). -- Farbl6sung. In 100 ml einer

Eine Methode zur Mikrobestimmung von Amid-Stickstoff in Proteinen

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Page 1: Eine Methode zur Mikrobestimmung von Amid-Stickstoff in Proteinen

4. Analyse yon biologischem Material 313

abzentrffugierte L6sung wird mit Sehwefelwasserstoff entbleit. Nach Abfiltrieren des Sulfidniedersehlages macht man einen aliquoten Tefl mit 1/20 seines Volumens an Eisessig essigsauer und nimmt die anschliel3ende chromatographisehe Reinigung wie oben vor.

Biochem. Z. 331,127--132 (1959). Inst. Med. Biol. Dtsch. Akad. Wiss., Berlin.-- Bioehem. Z. 264, 131 (1933); 271, 206 (1934); vgl. diese Z. 11~, 209 (1938/39). --

s Experientia (Basel) I I I , 21 (1947). H. GAI~SO]~-~GEN

Eine Methode zur Mikrobestimmung yon Amid-Stickstoff in Proteinen wurde yon It. S T ~ o ~ A ~ 1 ausgearbeitet. ])as Amid wird bei 20 ~ C mi~ Lauge verseift und das gebfldete Ammoniak nach der Diffusionsmethode in vorgelegte SchwefelsAure abdestflliert. Die Bestimmung des Ammoniaks erfolgt colorimetrisch mit Nessler- Reagens. Die Diffnsionsdauer betr~gt 40 Std. Aminos~uren, die mit Lange leicht Ammoniak abspalten, wie Serin, Threonin, Arginin nnd Histidin, geben unter den angewandten Bedingungen kein Ammoniak. Lediglich bei Cystin werden 1--3~ des Stickstoffs als Ammoniak gefunden. Dieser Fehler kann dutch vorherige Oxyda- tion mit PerameisensAure ausgeschaltet werden; dabei entsteht aus Cystin und Cystein Cysteins~ure, die yon Lauge nieht zersetzt wird. Das Beersche Gesetz ist bis zu 50 #g efffillt, wobei darauf zu achten ist, dal~ alle Reagentien sflicatfrei sind. -- Apparatur. Als ~uJ]eres Gef~l~ ffir die Diffusionsapparatur dient ein 50 ml- Erlenmeyer-Kolben mit Normalsehliff 29. ]:)as innere GefAB ist ein ProbeschMehen von 20 mm Durchmesser und 15 mm H6he. Es steht auf einem Polys (16 mm ~ ), der unten gezackt ist. - - Arbeitsweise. ])as Probesch~lchen wird au~ den im Erlenmeyer-Kolben befindlichen Stgnder gesetzt und 1 ml der zu untersuchenden w~J~rigen LSsung mit 3--30/~g Amidstiekstoff einpipettiert. Die LSsung kann 1 n saner bis 0,1 n alkalisch sein. Bei festen Substanzen wird eine entsprechende Menge eingewogen und mit 1 ml Wasser oder 0,1 n Lauge versetzt. Auf den Boden des Erlenmeyer-Kolbens gibt man 1 ml 0,8 n Schwefels~ure. Nachdem man in das ProbeschMchen etwa 200 mg Atznatron (1 Pli~tzehen) gegeben hat, verschliel)t man den Kolben sofort und l~Bt 40 Std stehen. Danach entnimmt man das Sch~lchen, gibt zur Schwefels/iure 7 ml Wasser, 1 ml 0,8 n Natronlauge sowie 1 ml Nessler- ~eagenses hinzu, schiittelt und mil~t die resultierende GelbfArbung in einer 1 cm- Kiivette bei 420 m#. Zur Herstellung des ~Tessler-Reagenses 15st man in einer t)oly- ~thylenfl~sehe 100 g Queeksflber(II)-jodid und 80 g Kaliumjodid in 100 ml Wasser, gibt eine LSsung yon 200 g NaOI-I in 900 ml Wasser hinzn und l~I~t einige Wochen s~ehen. Naeh Abdekantieren des Niederschlags ist die LSsung gebrauchsfertig. Die Eiehkurve fiir die Bestimmung wird mit einer Ammoniumsulfatl6sung aufgestellt, die 0, 10, 20 und 30 #g Stiekstoff enthMt.

1 Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 312, 255--263 (1958). Med. Forseh.-Anstal~, Max-Planck-Gesellschaft, Silicoselabor, GSttingen. G. KAI~Z

t~ber die Bestlmmung der Lipoproteine mRtels Papierelektrophorese beriehten P. MOI~A% W. ~P~L und E. F. TVLLEI~ 1. Naeh kritischem Vergleieh verschiedener bekannter Methoden 2 kommen Verff. zu folgender Modifikation. -- Ausfi~hrung. Die anf Sch]. & Sch. 2043a oder Whatman-Papier Nr. 1 in iib]icher Weise her- gestell~en Serumelektropherogramme trocknet man in horizontaler Lage 4 Std bei Raumtemperatur. "2--3 Streifen f~rbt man 2 Std bei Raumtemperatur oder 40~ in etwa 250 ml FarbstofflSsung (siehe un~en). Gleich danaeh w/ischt man 5 mill in 200 m] 30~ Isopropanol je 2 Streifen, gieBt die Waschflfissigkeit ab und wieder- holt den Vorgang 5real. Dalm troeknet man in horizontaler Lage auf Glasplatten fiber Naeht (Sonnenlieht bleicht die Farbe). Die Auswertung erfolgt naeh einem der /ibliehen Verfahren (Densitometer oder Elution). -- Farbl6sung. In 100 ml einer