2
Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 215 mit titrierter MagnesiumehloridlSsung unter Verwendung yon Eriochromschwarz T als Indicator bestimmtL Arbeitsvorsehri/t. Der schwach sauren zu mztersuchenden LSsung wird eiue genfigende Menge 5~ KomplexonlSsung, gegebenenfalls 5~ TironlSsung zugeffigt, wobei ein grol~er Uberschu~ yon Tiron nicht stSrt. Maa verdiinnt auf 200ml mit Wasser und neutralisiert mit 2,5~ Ammoniak gegen Phenol- phthalein. Nach Zugabe yon 10--20 ml ges~ttigter AmmoniumchloridlSsuug wird tropfenweise in der Hitze in der fibliehen Weise mit 35 ml 5IagnesiMSsung gef~llt. Bei Anwesenheit yon Tiron l~Bt man vor dem Filtrieren am besteu fiber Naeht stehen. H. KURTE~ACKER. Zur maBanalytischen Bestimmung yon Tellur~ auch in Gegenwart yon Selen, kann nach V. S. SYROKO~SKIJ und R. N. KvJ~z~VA 2 die Titration mit Kalium- perjodatlSsung als Oxydationsmitte[ benutzt werden, wobei der ~quivalentspunkt potentiometrisch oder mit Redoxindicatoren festgestellt wird. Als solche eignen sich Diphenylamin in Gegenwart yon Phosphors~ure oder Phenylanthranils~ure. -- Bestimmung yon Tellur in technischem Tellur. Man 15st eine Einwaage yon 0,12 g in 2 ml konzentriei~er SMpeters~ure und dampft mit 10--15 ml Schwefels~ure (1 : 1) bis zur Bildung weiBer Nebel ein. N'ach dem Abkfihlen verdfinnt man mit Wasser auf 40--50 ml, gibt 25 ml 0,1 n KMiumperjodatlSsung und 5 Tropfen Phenylanthranil- s~ure zu und titriert mit 0,1 n Eisen(II)-LSsung bis zum Farbumschlag yon violett naeh grfin zurfiek. Der relative Fehler betr&gt 0,01--0,06~ . -- Zur Bestlmraung geringer Mengen Tellurs~ure (etwa 1 rag) werden zur AnMysenlTsung 10 ml 0,001 n KaliumperjodatlTsung, 0,5 ml Phosphors~ure und 1 Tropfen Diphenylaminl6sung zugegeben. Der PerjodatfiberschuB wird mit 0,001 n Eisen(II)-LSsung bis zum Farbumschlag yon blau naeh griiu zuriicktitriert. Der maximale relative Fehler betr&gt bei 0,04 mg Tellurs~ure 10,0%, bei 0,20 mg 1,5%. -- Bei der potentio- metrischen Titration naeh dem fibliehen Kompensationsverfahren arbeitet man mit einer Platinelektrode als Indicatorelektrode und einer Sulfat-Oxyd-Quecksilber- elektrode (in n Schwefels~ure) als Vergleichselektrode. Die zu untersuchende LSsung wird in ein 100 ml-Beeherglas gebracht, die Elektroden werden eingetaucht und mit dem Potentiometer verbunden. Bei geringer LTsungsmenge wird mit Schwefelsaure (1 : 1) verdfinnt. Das Misehen erfolgt durch Einleiten yon Luft, CO~, N~ oder mit elektromagnetischem Rfihrer. Der maximale relative Fehler bel~uft sieh auf 0,30/o bei 6,0 mg Tellur. Selen stSrt bei den Bestimmungsverfahren nicht. A. TROFI~OW. Eine mikrophotochemische Wolframreaktion grfindet A. DE SovsA 3 auf die Tat- sache, dM3 seehswertiges Wolfram (ffisch gef~llte Wolframs~ure) in Gegenwart yon Alkohol durch UV-Licht zu vierwertigem Wolfram (blauem Oxyd) reduziert wird. Aus/i~hrung. Die wolframhaltige LSsung, die man durch AuflSsen eines Minerals usw. in KSnigswasser erhalten hat, wird mit Ammoniak oder Natronlauge neutrMisiert und auf einige ml eingedampIt. Von dieser L5sung gibt man 2--3 Tropfen auf die Mitre eines Rundfilters yon 8--10 cm ~. Das Filter liegt zweekm~l~ig auf einer Porzellanplatte oder Kachel. Jetzt fiigt man in die lYlitte i--2 Tr. konz. Salzs~ure und danach 8--10 Tropfen Xthylalkohol zu und setzt das Filter einige Minuten dem Sonnenlicht aus. iNach werLigen Minuten erscheint um das weiBe bis schwach gelb- 1 FLASC~KA, H., U. A. HOLAS~K: Mikrochem. verein. Mikroehim. Acta 39, 101 (1952); vgl. diese Z. 138, 272 (1953). Zavodskaja Laborat. (Betriebslab.) 16, 1041 (1950) [Russiseh]. Staatl. Univ., UrM. Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 7, 24 (1952). Lab. de Chimie Physique, Inst. Sup. Techn., Lisbonne (Portugal).

Eine mikrophotochemische Wolframreaktion

  • Upload
    h-pohl

  • View
    213

  • Download
    1

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine mikrophotochemische Wolframreaktion

Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 215

mit titrierter MagnesiumehloridlSsung unter Verwendung yon Eriochromschwarz T als Indicator bestimmtL

Arbeitsvorsehri/t. Der schwach sauren zu mztersuchenden LSsung wird eiue genfigende Menge 5~ KomplexonlSsung, gegebenenfalls 5~ TironlSsung zugeffigt, wobei ein grol~er Uberschu~ yon Tiron nicht stSrt. Maa verdiinnt auf 200ml mit Wasser und neutralisiert mit 2,5~ Ammoniak gegen Phenol- phthalein. Nach Zugabe yon 10--20 ml ges~ttigter AmmoniumchloridlSsuug wird tropfenweise in der Hitze in der fibliehen Weise mit 35 ml 5IagnesiMSsung gef~llt. Bei Anwesenheit yon Tiron l~Bt man vor dem Filtrieren am besteu fiber Naeht stehen. H. KURTE~ACKER.

Zur maBanalytischen Bestimmung yon Tellur~ auch in Gegenwart yon Selen, kann nach V. S. SYROKO~SKIJ und R. N. KvJ~z~VA 2 die Titration mit Kalium- perjodatlSsung als Oxydationsmitte[ benutzt werden, wobei der ~quivalentspunkt potentiometrisch oder mit Redoxindicatoren festgestellt wird. Als solche eignen sich Diphenylamin in Gegenwart yon Phosphors~ure oder Phenylanthranils~ure. - - Bestimmung yon Tellur in technischem Tellur. Man 15st eine Einwaage yon 0,12 g in 2 ml konzentriei~er SMpeters~ure und dampft mit 10--15 ml Schwefels~ure (1 : 1) bis zur Bildung weiBer Nebel ein. N'ach dem Abkfihlen verdfinnt man mit Wasser auf 40--50 ml, gibt 25 ml 0,1 n KMiumperjodatlSsung und 5 Tropfen Phenylanthranil- s~ure zu und titriert mit 0,1 n Eisen(II)-LSsung bis zum Farbumschlag yon violett naeh grfin zurfiek. Der relative Fehler betr&gt 0,01--0,06~ . - - Zur Bestlmraung geringer Mengen Tellurs~ure (etwa 1 rag) werden zur AnMysenlTsung 10 ml 0,001 n KaliumperjodatlTsung, 0,5 ml Phosphors~ure und 1 Tropfen Diphenylaminl6sung zugegeben. Der PerjodatfiberschuB wird mit 0,001 n Eisen(II)-LSsung bis zum Farbumschlag yon blau naeh griiu zuriicktitriert. Der maximale relative Fehler betr&gt bei 0,04 mg Tellurs~ure 10,0%, bei 0,20 mg 1,5%. - - Bei der potentio- metrischen Titration naeh dem fibliehen Kompensationsverfahren arbeitet man mit einer Platinelektrode als Indicatorelektrode und einer Sulfat-Oxyd-Quecksilber- elektrode (in n Schwefels~ure) als Vergleichselektrode. Die zu untersuchende LSsung wird in ein 100 ml-Beeherglas gebracht, die Elektroden werden eingetaucht und mit dem Potentiometer verbunden. Bei geringer LTsungsmenge wird mit Schwefelsaure (1 : 1) verdfinnt. Das Misehen erfolgt durch Einleiten yon Luft, CO~, N~ oder mit elektromagnetischem Rfihrer. Der maximale relative Fehler bel~uft sieh auf 0,30/o bei 6,0 mg Tellur. Selen stSrt bei den Bestimmungsverfahren nicht.

A. TROFI~OW.

Eine mikrophotochemische Wolframreaktion grfindet A. DE SovsA 3 auf die Tat- sache, dM3 seehswertiges Wolfram (ffisch gef~llte Wolframs~ure) in Gegenwart yon Alkohol durch UV-Licht zu vierwertigem Wolfram (blauem Oxyd) reduziert wird. Aus/i~hrung. Die wolframhaltige LSsung, die man durch AuflSsen eines Minerals usw. in KSnigswasser erhalten hat, wird mit Ammoniak oder Natronlauge neutrMisiert und auf einige ml eingedampIt. Von dieser L5sung gibt man 2--3 Tropfen auf die Mitre eines Rundfilters yon 8--10 cm ~. Das Filter liegt zweekm~l~ig auf einer Porzellanplatte oder Kachel. Jetzt fiigt man in die lYlitte i--2 Tr. konz. Salzs~ure und danach 8--10 Tropfen Xthylalkohol zu und setzt das Filter einige Minuten dem Sonnenlicht aus. iNach werLigen Minuten erscheint um das weiBe bis schwach gelb-

1 FLASC~KA, H., U. A. HOLAS~K: Mikrochem. verein. Mikroehim. Acta 39, 101 (1952); vgl. diese Z. 138, 272 (1953).

Zavodskaja Laborat. (Betriebslab.) 16, 1041 (1950) [Russiseh]. Staatl. Univ., UrM.

Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 7, 24 (1952). Lab. de Chimie Physique, Inst. Sup. Techn., Lisbonne (Portugal).

Page 2: Eine mikrophotochemische Wolframreaktion

216 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe.

lithe Zentrum ein blauer l~ing. Die Reaktion ist auch in Gegenwart yon Vanadat und M01ybdat spezifisch. Die Erfassungsgrenze liegt bei einigen #g Wolfram und wird praktisch durch eine TestlSsung mit bekanntem Wolframgehalt unter den angegebenen Bedingungen selbst ~estgestellt. Die Methode ist ffir die Priifung yon Erzen auf ihren Wolframgehalt im Gel/~nde oder in Bergwerken geeignet. H. POHL.

Chloridmengen yon 1--20 #g/ml bestimmt t t . -J . STAV,~rL~t~ 1 dureh Aus- f/~llen yon C1- mit Hg +, Oxydieren yon iiberschiissigem Hg + zu Hg ++ und dessen colorimetrisehe Bestimmung mit Diphenylcarbazon. Itierzu wird 1 ml Analysen- flfissigkeit (z. B. Serum) mit 1 ml n Schwefels/~ure angesauert, mit 0,5 ml einer schwaeh salpetersauren HgNO3-LSsung mit 260 #g Hg + im ml versetzt und das sich bildende Hg~C12 abfiltriert. Veto Ffltrat oxydiert man 2 ml mit 0,2 m] 0,1 n KMnO4- L6sung duroh 3 rain langes leiehtes Kochen in einem 150~ heiBen Bad und reduziert iibersehiissiges Permanganat mit 1--2 Tropfen 10% iger GlueoselSsung, die auf 50 ml 2 ml n Natronlauge enthalt. Man neutralisiert mit 1 m] n SodalSsung, gibt 3 ml Puffergemiseh yon plt 6,64 hinzu und fiillt mit Wasser auf 10 ml auf. Der p~- Wert muB dann genau 7,0 betragen. Das Puffergemisch bereitet man aus zwei Stamml5sungen. L6sung I enthalt in Wasser gel6st im Liter 12,368 g Borsaure (~-0,2Mol), 5,9045 g Bernsteins/~ure (= 0,05Mo]) und 7,1025g Natriumsulfat (= 0,05 Mo]). LSsung I I enthalt im Liter 19,0715 g Borax (= 0,05 Mol). Zum Gebrauch miseht man 494 ml yon I mit 506 ml yon II. Von der auf 10 ml auf- gefiillten Analysenmisehung versetzt man 5 ml mit 1 Tropfen ges/~ttigter ttarnstoff- 16sung (zur Stabilisierung der Hg-Diphenylearbazonverbindung), g ib t 0,1 ml kalt ges/~ttigte alkoholisehe Diphenylearbazonl6sung hinzu End eolorimetriert mit Lieht yon 530 mtt. Zur Auswertung stellt man eine Eichkurve mit bekannten Chlorid- mengen her. Der mittlere Fehler betragt d= 11%. Die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse hangt weitgehend yon der genauen Einstellung auf pH %0 ab.

F. NEUIM[ANN.

(~ber die analytische Chemie des Astats (Astatiums) machen A. H. W. ATEN jr., T. DOORGEEST, U. I-IOLLSTEI~ und H. P. MO]~KEN ~ Mitteilungen. Das Element Nr. 85 wird dnreh BesehuB von Bi mit ~-Strahlen erh~lten: 2~ % 4 He -* 2 in 2nAt, 2~ ~ 4 He -* 3 in ~- 21~ W~hrend bei anderen ktinstlich erzeugten Elementen in dee meisten Fallen bereits sichtbare Mengen erzeugt werden kSnnen, sind beim At wegen der kurzen HZ (das langstlebige bekannte Isotop h~t eine HZ yon T = 8,3 Std) nur unw~gbare lV[engen zu erwarten. Die analytische Bestimmung yon At wird ~ber noch aus dem Grund erschwert, da~ kebl Element vorh~nden ist, das (etwawie beim Tc das Re) als eehter Trager fungieren kann. Jod ist zwar das nachste Homologe, doch zeigen die beiden E]emente betr~ehtliehe Unterschiede in ihren Eigen- sehaften. Zur Herste lhng der ~-strahlenden 2nAt-Praparate wurde das im Cyclotron bestrahlte Bi203 in ttCI04 gelSst, durch Zugabe yon Phosphat wird Bi entfernt. Um Adsorptionsverluste am Glas usw. zu vermeiden, wurde etwas Tr~ger-Jod zngegeben (dies obwohl die Tragereigenschaften yon Jod in manchen Fallen sehr sehwach sind, wie bereits yon anderer Seite beobachtet wurde). Ein wiehtiges Kriterium fiir das radiochemische Arbeiten ist, dub sich Tr~ger und Radioisotop im selben Wertig- keitszustand befinden. Fiir J und At ist dieses Moment nicht immer mit Sicherheit erffillt, obwohl die Wertigkeitsstufen dieses Paares ziemlich ahnlich sein miissen. Die Kenntnis der Wertigkeiten eines gewichtslosen Elementes harm nur dureh F~llungsreaktionen erschlossen werden. Es werden nun Beobachtungen mitgeteilt. At wird aller Wahrscheinlichkeit nach in HNOa-LSsung durch Fe n~ zu einem positiven Ion oxydiert. Aus st~rkerer Salpeters~ure (die durch SO 2 gefalltes metalli-

Bioehem. Z. 328, 74 (1952). PhysioL-chem. Inst., Univ. KAel. Analyst (London) 77, 774 (1952). Inst. L Nuclear Res., Amsterdam.