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Eine neue Art der Gattung Cordylaspis Nordm. Mit einer Bestimmungstabelle der bis jetzt bekannt ge- wordenen Arten der Gattung (Col. Staphylinidae). (2. Beitrag zur Kenntnis der neotropischen Staphyliniden I)). Von Otto Scbeerpeltz, Wien. Mit einer Abbildung im Text. Gelegentlich der Bearbeitung des von Prof. Dr. H. EIDMANN, Hann. Miinden, in Brasilien bei Atta sexdens L. aufgesamnielten Staphyliniden- rnateriales ergaben sicli, wie a. a. 0.1) ausgefulirt wurde, gewisse Schwierig- keiten in der Beurteilung der Arten der Gattung Scariphaeus Er. Durch die iiberaus liebeiiswurdige Unterstutzung nieiner Arbeiten durch Herrii Prof. Dr. H. KUNTZEK, Kustos am Zoolog. Museum der Universitat Berlin, koiinte ich die diesem Museum eigenen Stiicke dieser Gattung studieren; gleichzeitig aber auch clas Material der Arten Haematodes bicolor Cast. und der Arten Cordylaspis pilosa Fabr. und C. cyanea Wasni. Mit diesen Stucken sandte mir Herr Prof. Dr. H. KUNTZEN aucli ein Stuck einer Cordylaspis-Art aus der Sammlung SCHUBEHT ein, das dort als Glenus setosus Sharp eiiigereiht war. Dieses Stuck ent- puppte sicli beini Studium als eiue neue Art der Gattung Cordylmpis Nordni. Sie sei im folgenden besclirieben und zur raschen Sclieiduug der Arten der Gattung eine Bestinirnungstabelle aller bisher bekaniit ge wordenen Arten angefiigt : Cordylaspis Kuntzeni nov. spec. Kopf gelblich-rotbraun, niit feinem, gelbgruneni, bei gewisser Be- leuclituiig iiiessingglHnzendeiii Metttllschimnier, Mundteile uiid Fiililer rotlicligelbbraun, Mandibeln von der Mitte gegeii das Ende zu dunkel scliwarzbraun; Halsschild gelbgrun, ~netallisch-niessi~igglanzend, init je eineiii breiten, gelbroten Liingsfieck ain Seitenrand, der Seitenrand sblbvt luWerst sclimal braunschwarz ; Flugeldecken und Abdomen rotlich-gelb- 1) Vergl. als I. Beitrag zur Kenntnis der ueotropischeu Staphyliniden: Die von Prof. Dr. H. EIDMANN gelegentlich seiner im Jahre 1933 nach Brasilien unter- nommenen Studienreise aufgesammelten Staphyliniden. I. Die in den Nesteru YOU Atta eexdene L. aufgesammelten Staphyliniden, nebst Bemerkungen iiber die Gattung Scaripheus Er. - Arch. f. Natnrgesch. N. F., V, H. 4, 1936, S. 483-640.

Eine neue Art der Gattung Cordylaspis Nordm. Mit einer Bestimmungstabelle der bis jetzt bekannt gewordenen Arten der Gattung (Col. Staphylinidae). (2. Beitrag zur Kenntnis der neotropischen

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Page 1: Eine neue Art der Gattung Cordylaspis Nordm. Mit einer Bestimmungstabelle der bis jetzt bekannt gewordenen Arten der Gattung (Col. Staphylinidae). (2. Beitrag zur Kenntnis der neotropischen

Eine neue Art der Gattung Cordylaspis Nordm. Mit einer Bestimmungstabelle der bis jetzt bekannt ge-

wordenen Arten der Gattung (Col. Staphylinidae). (2. Beitrag zur Kenntnis der neotropischen Staphyliniden I)).

Von Otto Scbeerpeltz, Wien.

Mit einer Abbildung im Text.

Gelegentlich der Bearbeitung des von Prof. Dr. H. EIDMANN, Hann. Miinden, in Brasilien bei Atta sexdens L. aufgesamnielten Staphyliniden- rnateriales ergaben sicli, wie a. a. 0.1) ausgefulirt wurde, gewisse Schwierig- keiten in der Beurteilung der Arten der Gattung Scariphaeus Er. Durch die iiberaus liebeiiswurdige Unterstutzung nieiner Arbeiten durch Herrii Prof. Dr. H. KUNTZEK, Kustos am Zoolog. Museum der Universitat Berlin, koiinte ich die diesem Museum eigenen Stiicke dieser Gattung studieren; gleichzeitig aber auch clas Material der Arten Haematodes bicolor Cast. und der Arten Cordylaspis pilosa Fabr. und C. cyanea Wasni. Mit diesen Stucken sandte mir Herr Prof. Dr. H. KUNTZEN aucli ein Stuck einer Cordylaspis-Art aus der Sammlung SCHUBEHT ein, das dort als Glenus setosus Sharp eiiigereiht war. Dieses Stuck ent- puppte sicli beini Studium als eiue neue Ar t der Gattung Cordylmpis Nordni. Sie sei im folgenden besclirieben und zur raschen Sclieiduug der Arten der Gattung eine Bestinirnungstabelle aller bisher bekaniit ge wordenen Arten angefiigt :

Cordylaspis Kuntzeni nov. spec.

Kopf gelblich-rotbraun, niit feinem, gelbgruneni, bei gewisser Be- leuclituiig iiiessingglHnzendeiii Metttllschimnier, Mundteile uiid Fiililer rotlicligelbbraun, Mandibeln von der Mitte gegeii das Ende zu dunkel scliwarzbraun; Halsschild gelbgrun, ~netallisch-niessi~igglanzend, init je eineiii breiten, gelbroten Liingsfieck ain Seitenrand, der Seitenrand sblbvt luWerst sclimal braunschwarz ; Flugeldecken und Abdomen rotlich-gelb-

1) Vergl. als I . Beitrag zur Kenntnis der ueotropischeu Staphyliniden: Die von Prof. Dr. H. EIDMANN gelegentlich seiner im Jahre 1933 nach Brasilien unter- nommenen Studienreise aufgesammelten Staphyliniden. I. Die in den Nesteru YOU

Atta eexdene L. aufgesammelten Staphyliniden, nebst Bemerkungen iiber die Gattung Scaripheus Er. - Arch. f. Natnrgesch. N. F., V, H. 4, 1936, S. 483-640.

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braun, Abdomen gegeti das Ende zu heller braungelb werdend, siebentes (fiinftes freiliegendes) Tergit vor dem Hinterrand mit Andeutung eines schmalen, etwas tlunkler braunen Querbandes ; Unterseite rijtlich-gelb- braun, das zweite bis vierte Abdominalsternit in der Mitte niit eineni kleinen dunkelbraunen Fleck, der sich vor deni Hinterrande des fiinften Abdominalsternites (wie auf dem korrespondierenden Tergit) z u r An- deutung eines braunen Querbandes verbreitert ; Beine ganz rotlich- gelbbraun, Schienen und Tarsen etwas dunkler rotbraun, die starlten Enddorne der Scliienen dunkel schwarzbraun.

K o p f vie1 weniger quer als bei den verwandten Arten, in der groaten Breite iiber die Schlafenwolbungen gemessen kaum um ein Drittel breiter als i n der Rlittellinie von der Vorderrandkaute des Clipeus bis zur Halsquerfurclie lang, flacli gewiilbt. mit zwei flaclien, kleinen Eindriicken jederseits der Mittellinie im vorderen Teil der Stirn ; Augen etwas groWer als bei den verwandten Arteu, Schllfen hinter den Augen n u r doppelt so lang wie der langste Augendurcli- messer. Oberflache auf feiri und unregelmaDig, in der Hauptsaclie aber der Lange nacli netziuaschig mikroskulptiertem und deshalb wenig glanzendem Untergrunde zienilicli weitlaufig, aber kraftig und leiclit genabelt punktiert, die durchschnittlichen Durclimesser der Punkte etwa so groW wie drei Durclimesser der Cornealfacetten der Augen zusammen- genomnien, die durchschnittlichen Zwischenraume zwischen den Punkten etwa dreimal so groW wie die durclischnittlichen Durchniesser der Punkte, auf dem Scheitel etwas griider, dort die Punkte deshalb etwas weit- llufiger, am Innenrand der Augen und an den Schlafen die Punkte dichter angeordnet, zwisclien den beiden kleinen, seichten Stirneindriicken eine kleine punktfreie Stelle. An den Schlafen finden sich in der sehr dichten, ruckwarts gegen die vollkonimen glatten Unter- und Hinter- seiten der Schllfen scharf begreuzten, normalell Punktierung groDere Nabelpunkte eingestreut. In der Punktierung iiiseriert eine zienilicli kriiftige und lange, borstenartige, in der Hauptsaclie nach riickwiirts, aii den Schlafen nach vorn gestellte Behaarung, an den Schlafen stelien einzelne, am Vorderrand des Clipeus und auf der Oberlippe dicht ge- stellte, langere, duiikle Borsten weiter ab.

M u n d t e i 1 e rnit jenen der anderen Arten iibereinstininlend. F i i h l e r etwas sclilanker, liinger rind gestreckter als bei deli ver-

waiidten Arten, alle Glieder so wie dort dorsoventrnl abgeflacht. Erstes Glied etwtt doppelt S O lang wie breit, an der Basis diinn, gegen das Ende verbreitert, unmittelbar vor deni Ende wieder etwas verschmiilert, in der groDten Breite etwa doppelt so breit wie in der dorsoventraleu

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332 Otto Scheerpeltz:

Dicke; zweites Glied klein und kurz, kegelstumpfformig, wenig abgeflacht, kaum halb so lang wie das erste Glied und nur lialb so breit; drittes Glied ziemlich gestreckt, doppelt so lang wie das zweite Qlied, aber niclit gnnz so lang wie das erste, in der gr6Dten Breite von etwa drei Vierteln der Breite des ersten Gliedes, aber etwas stiirker dorsoventral abgeflacht als dieses; viertes Glied nur wenig melir als halb so lang wie das dritte Glied, diesem gleichbreit, aber nocli etwas starker ab- geflaclit als dieses Qlied; die folgenden Glieder etwas kiirzer und schmaler, dabei noch etwas starker abqeflacht werdend, leicht lierzformig, das Endglied nur melir klein und kurz, nicht viel breiter als die Basis des ersten Cliedes. Alle Glieder zienilich eng aneinander geschlossen, so daD der Fuliler eineu gesclilossenen, flachspindeligen Eindruck macht. SSinitliche Glieder glatt uud ziemlicli glanzend, mit verlialtnisinallig langen, rotgelben Borsten (die Basalglieder starker und dichter, die Eiidglieder kiirzer und feiner) besonders ail den Sclimalkanten besetzt. Voin fiinften Gliede an tragen iiberdies alle Glieder an dcn AuDen- eclten ilirer Sclimalkanten vorn winzige Polsterclien einer auBerst dichten liurzen, goldgelben Pubeszens, deren Umfang sich gegen das Fiihlerende iminer mehr vergroBert, so dall schlieBlich das Endglied an seiner ganzen Aullen- und Endkante von dieser dichten, goldgelben Pubeszens gesaunit ist. Es ist wahrscheinlich, dall diese Toinentfleckan besondere Sinnesorgane bergen.

H a l s s c h i l d ringsum fein gerandet, wenig quer, in der im ruck- wartigen Drittel der Mittelbinge gelegenen Querlinie der grollten Breite kaum um ein Viertel der Mittellange breiter als lang, Vorderrand fast gerade abgestutzt, jederseits der Mitte nur ganz wenig ausgerandet, die Mitte etwas starker bogig vorgezogen, Seitenkonturen vom Punkte der grollten Breite nach vorn wenig, etwas konkav zu den ziemlich eng ab- gerundeten Vorderwinlieln, nach riickwarts zu den breit abgerundeten Hiuterwinkoln starker verengt, Basis in flachem Bogen abgerundet. Oberseite gleichmallig, nicht sehr stark gewolbt, an den Seiten hinter den Vorderwinkeln mit flachen Eindriicken, langs der Mitte des Vorder- und Hinterrandes und in der Liingsmittellinie mit Spuren von furchen- artigen Eindriicken, die aber so schwach sind, dall sie ineist erst bei einer gewissen Seitenbeleuchtung deutlicher werden ; Seitenrand in der Seitenansicht fast geradlinig zu den Vorderecken nach abwarts ver- laufend. Oberflache auf aullerst feinem, ahnlich wie der Kopf, aber nocli viel feiner mikroskulptiertem Grunde? wie der Kopf, aber nocli schwlcher und doppelt weitlaufiger punktiert, die Mittellinie und un- regelmallige kleine Stellen jederseits der Mittellinie punktfrei, an den

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Eine neue Art der Gattung Cwdylrtspis Nordm. 333

Seiten im Bereiche der gelbroten Farbung iind von dort in ganz schmaler Zone am Vorderrand entlang gegen die Mitte zu sehr fein und ziemlich dicht punktiert, am Seiten- und Hinterrand, in den Vorder- winlteln und im Rereich der gelbroten Seitenflecken zwischen der feinen Punktierung mit einzeluen, selir groben Nabelpunkten besetzt. I n cler Punktieriing inseriert eine nacli riickwarts gelegte, rotlichgelbe, im mittleren Teile wegen der weitlaufigeren Punktierung schuttere (am vorliegenden, einzigen Stuck dort zum Teil nbgerieben !), an den Yeiten- teilen dichtere und ziemlich lange Rehaarung, in den groben Nabel- piinkten an den Seiten des Halsscliildes stehen langabsteliende, an ilirer Basis dunkelschwarzbraune, gegen ilire Enden rotlichgelb geflirbte Horsten, einen wie bei den verwandten Arten den Halsscliild seitlich saumenclen Borstenkranz bildend.

S c h i l d c h e n wie bei den verwandten Arten gebildet, verhiiltnis- miiflig groB, dreieckig, diclit und fein punktiert und behaart.

P l i i g e l d e c k e n zusammengenommen an der Basis nur ganz wenig schmiiler a19 die gr6Bte Breite des Halsscliildes, Seitenkonturen nacli ruckwlrts etwas erweitert, so dnB die groflte Breite der Decken zn- sammengenomnien dort etwas groBer ist, als die grCDte Halsschildbreite, Sclinlterlange (Vorclerrandkante bis Hinterwinkel) kanm kurzer, Nalit- lknge (Scliildchenspitze bis Nahtminkel) nur halb so lang wie die Hals- schildmittelliinge, Hinterrand in sehr flaclieni Winkel ansgeschnitten, von den Hinterwinkeln gegen die Seitenrandkante stiirker schrlg aL- gestutzt. Oberseite ziemlich gleichmaflig flach gewolbt, nur am auBersten Vorderrand zur Aufiialime des Halsscliildliinterrandes starker quer ein- gedriickt. Oberfliiche auf iiuflerst fein chagrinierteni, schwach glanzeridein Gtrunde kuflerst dicht und fein punktiert, durchschnittliche Durclimesser der Punkte niclit vie1 groDer als die Durclimesser der Cornealfacetten der Augen, durchschnittliche Zwisclienraume zwisclien den Punkten nur wenig groBer als die Durclimesser der Punkte, uber die Decken- oberflache unregelmLBig verstreut, an den Seiten etwas dichter an- geordnet, zahlreiche kornelig - pustelformige Erliabenlieiteu von etwa drei- bis vierfacher PunktgroBe (Anordnung dieser Erliabenlieiten aber weniger dicht als bei den verwandten Arten!). In der feirien Punktierung inseriert eine BuDerst dichte, uberall gerade nach ruckwiirts gelsgerte, ziemlich lange und etwas rauhe, leicht aufstehende, gellwote Reliaarung, auf den korneligen Erhabenheiten inserieren langere, dunkle und ab- stehende Borsten.

P 1 u g e 1 voll ausgebildet, brAunlicli irisierend, in gewolinliclier Ar t gefaltet und unter den Decken eiugelagert.

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334 Otto Scbeerpeltz :

A b d om e n an der Basis nur wenig schmller als die Flugeldecken, riacli ruckwarts rasch und stark konisch verengt ; erster Segmentring (mit den Pleuriten und Epipleuriten) nocli sechsmal breiter als in der Mittellinie lang, die folgenden Segmentringe rasch schmiiler und etwas liinger werdend, viertes freiliegendes Tergit nurmehr dreimal, das fiinfte freiliegende, am Hinterrand einen iiullerst feinen, weiDen Hautsaum tragende Tergit nurmehr doppelt so breit wie lang; Pleurite und Epi- pleurite ziemlich stark ausgebildet, Abdomen deshalb verhaltnismallig krfiftig gerandet erscheinend. Nur die beiden ersten Tergite mit feinen Basalquerlinien und flachen Basalquereindrucken, die iibrigen gleich-

A C

Oedeagus des von Cordylaqie Ktintzeni nov. spec. - Halbschematisch. - A. Dorsalansicht. - B. Lateralansicht. - C. Ventralrtnsicht. - Mallstab

in Millimetern.

mallig gewolbt. Oberflache auf aullerst fein chagriniertem, wenig glanzendem Grunde noch feiner und noch dichter a19 die Plugeldecken (die Unterseite um eine Spur weitlaufiger als die Oberseite) punktiert, vor dem Hinterrande der Tergite und Sternite eine Querreihe krkiftiger, dunkler Grubcheupunkte. I n der feinen I'unktierung inseriert eine sehr diclite, feine und fast anliegende, gerade nach ruckwarts gelagerte, gelbrote Behaarung in den dunklen Griibchenpunkten inserieren langer abstehende, dunkle Borsten.

I3 e i n e wie bei den verwandten Arten gebildet; Vordertarsen des $ zieuilich kraftig erweitert, die vier ersten, stark quer-herzformigen

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Eine nerie Art der Gattung Codylnspis Nordm. 335

Glieder an den AuBenecken mit clichten, goldgelben Spitzentomentflecken, das Klauenglied in der Mitte seiner [Jnterseite leiclit langsgefurcht.

Beim M L n II cli e n : Sechstes Abdominalsternit in der Mitte seines Hinterrnndes ziemlich tief, fast halbrund ausgeschnitten, die Rantler des Ausschnittes innen mit schmaler, hellgelber, spitzbogig ausgeschiiittener Membran. Oedeagus ini Gesamthau mit jenem bei den verwandten Arten iibereinstimmend, Mittelkorper etwas schlanker, zum Ende starker zugespitzt ; Paraniere an der Basis sehr breit auugesclinitten, ihre Basal- fliigel demnach weit voneinander getrennt, ihr Endteil kurz, in der Ventralansicht gerade gestreckt, i n der Lateralansicht leicht gekriimriit erscheinend, unter dem Endteil an der Basis ohne Zahnchenbildung, dnfur der Endteil an der Innenseite langsfurchig ausgeli6hlt und die Enden der Seitenkanten jederseits etwas zahnformig vorspringend, End- nbschragung beiderseits an den RBndern mit ltleinen dunklen, zahn- artigen Kijrnchen und kurzen Borsten besetzt ; Innensack vor der Um- stulpungsstelle mit zwei diinnen, innen dorsal etwas dreieckig erweiterten Chitinstellen in der hautigen Wandung.

L l n g e (bei gestrecktem Abdomen!): 20 mm. H o l o t y p e i n der Sammlung des Zoolog. Museums der Universitiit

Rerli n. Von der neuen Art liegt mir - wie bereits eingnngs erwahnt -

ein $ vor, dns mir von Herrn Prof. Dr. H. KIINTZEN, Kustos am Zoolog. Museum der Univcrsitiit Berlin, Zuni Studium eingesendet wurde. Es fand sich als Glenus setoszis Sliarp in der coll. SCHUBERT und triigt nuf einem hellgrunen Zettel von der Hand SCHUBERTS den Fundort- vernierk : Durango, Mexico.

Ich erlaube mir die nede A r t Herrn Prof. Dr. H. KUNTZEN, Berlin, in Danltbarkeit zu widmen.

Ih re Trennunp von den bislier bekannt gewordenen Arten der Gattung gelingt leicht durch die nun folgende

B e s t i m r n u n g s t a b e l l e c ler b i s h e u t e b e k a n n t g e w o r d e n e n A r t e n d e r G a t t u n g C o r d y l a s p i s N o r d i n .

1 (6) Halsschild weniger stark quer, niclit ganz uin ein Viertel, ein Viertel. bis hoclistens uni etwas tnelir :ds eiri Drittel der Mittel- l lnge breiter als in der Mittellinie lang; in der Gesamtfarbe des Korpers rotbrauri vorlierrschend, Kopf ganz rotbraun oder gelblicll- rothraun, hiichstens mit schwachem, metallisch-bl%ulichem oder nietallisch-griinlicliem, messingfarbigem Schinimer, 8:ilsschild ganz rotbrauii oder zumindestens mit breit rotbraunen oder gelbroten

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336 Otto Scheerpeltz :

Seitenrandern oder breiten Seitenrandflecken, Fliigeldecken und Abdomen dunkelrotbraun, oder gelbrotbraun mit rotlichgelber oder hellgelbbrauner Abdominalspitze.

2 (3) Kleiner, von 11-12 mm Lange, aber in der Gesamtform breiter, Halsschild um etwas mehr als ein Drittel der Mittellange breiter als in der Mittellinie lang ; Korper, einschlieDlich des Kopfes, des Halsschildes und der Fliigeldecken rotbraun, ohne jeden metallisch-blaulichen oder metallisch-griinlichen, messingfarbigen Schimmer . . . . . . . . . . . . . Lynahi Bruch.

Bol. Acad. Nac. Cienc. Argent. Cordoba,

Bis jetzt nur in einem Stick aus Nord-Argentinien, Prov. Tucuman, bekannt- geworden.

3 (2) Groller, von 16-22 mm Lange, aber in der Gesamtform schmaler, Halsschild nicht ganz um ein Viertel, ein Viertel, bis hochstens um ein Drittel der Mittellange breiter als in der Mittellinie lang. Kopf dunltel rotbraun bis gelblich-rotbraun init deutlichem metallisch- blaulichem oder metallisch-grunlichem, messingfarbigem Schimmer, Halsschild metallisch blnu, blaugriin oder gelbgrun, messingfarben, mit breiten rotbraunen Seitenrandern oder Seitenrandflecken, Flugeldecken und Abdomen dunkel- oder gelblich-rotbraun.

4 ( 5 ) Halsschild weniger stark quer, niclit ganz urn ein Viertel der Mittellange breiter als in der Mittellinie laug, Kopf ebenfalls weuiger stark quer, kaum ein Drittel breiter als lang, Vorderrand des Halsschildes fast gerade abgestutzt, jederseits der Mittellinie nur ganz schwach ausgerandet, Vorderwinkel kaum vorspringend, Hinter rand in flacliem Bogen abgerundet. Kopf gelblich-rotbraun, mit xartem, metallisch-gelbgrunem, messingfarbenem Schimmer, Halsschild metallisch-gelbgrun, an den Seiten mit breiten, gelblich- rotlichen Seitenflecken, Fliigeldecken und Abdomen gelblich-rot- braun, Abdoniinalspitze gelbrot . . . . Kuntzeni nov. spec. Bis jetzt nur in einem d aus Durango, Mexiko, bekanntgeworden.

5 (4) Halsschild starker quer, um ein Viertel bis hochstens ein Drittel der Mittelliinge breiter als in der Mittellinie lang, Kopf ebenfalls starker quer, fast doppelt so breit wie lang, Vorderrand des Eals- schildes in der Mitte ziemlich tief ausgerandet, Vorderwinkel ziemlich stark vorspringend, Hinterrand in einem verhaltnismallig stark nacli ruckwarts konvexen Bogen abgernndet. Kopf rot- braun bis dunkelrotbraun, niit deutlichem metallisch-blauem

XXIX, 1926-1928 (1928), S. 416.

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Eine neue Ar t dcr Gattung Cordylmpis Nordm. 33 7

Schimmer, Hnlsscliild metalliscli-blau oder blaugrun, niit breiten rotbraunen Seitenrandern, Flugeldecken und Abdomen dunlrelrot- braun, Abdominalspitze heller rotbraun bis gelbrot. pilosa Fabr.

1LIant. Ins. 1. 1787. S. 220; Ent. Syst. I, 2, 1792, 8. 523. - ScmimP. Arch. Naturg. N. F., v, H. 4,

Ueber West- und Nod-Argenth ien , Paraguay, Rrssilien, Ost-Bolivien, Surinam, Patlama, weit verbreitet.

6 (1) Halsscliild selir stark quer, um etwas inehr als die Halfte der Mittelliinge breiter als in der Mittellinie lang; in der Cesamtfarbe des Kiirpers schwarzbraun vorherrschend, Kopf und Halsschild ganz nietalliscl-bl,zugriin, der letztere ohne andersfarbige Seiten- riinder oder Seitenrandflecke, Fliigeldecken uritl Abdomen dunkel- braunscliwnrz, das Abdomen selten rotbraun, Abdominalspitze rotbraun bis rotlichgelbbraun . . . . . . . cyanea Wasm.

Internat. entom. Woclienschr. , ,hektenborse" , XIX, 1902, S. 4; Abharidl. z. tlieoret. Biol. H. XIX, BORNTR~GER Berlin, 1925, S. 70-71. - SCHEERP. Arch. Naturg. N. F., V, H. 4, 1936, s. 492--502.

1936, S. 492-505.

Ue1)cr Z:cntralnmerika, Ost-Cnlurnbien, Siid-Venezuela, Ost-Bolivicn, Ctuysna, Rrssilien, Paraguay, Uruguay und Nordost-Argentinien v~r l i re i te t . Vor- nelimlich in clcn Bnucn von Atta sexdais 12.

hfitteil. u. d. Zool. Muveuiii Berlin. 2% h l . Heft 2.