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508 Kurze Originalmitteilungen Die Natur- wissenschaften Elne sehr aktive anorgantsche Peroxydase in homogener L6sung Anorganische Peroxydasemodelle in homogener L6sung sind bisher wenig bekannt. Das vorliegende Modell besteht aus Co~§ (prosthetische Gruppe) und einer NaHCOa- Begleitl6sung, die gewissermal3en als Apoferment bezeichnet werden kann und offenbar eine ~ihnliche Aufgabe erffillt wie der Triiger in der heterogenen Katalyse. Es zeigte sich, dab die Coe+-Ionen, die als w/iBrige CoCl~-L6sung peroxydatisch unwirksam sind, in einer verdiinnten NaI-ICO3-L6sung derart aktiv werden, dab ihr positiver EinfluB bis zu i0-Sg Co ~+ herab, in einer Verdiinnung yon I :6 Milliarden, bei der Indigocarminentfiirbung mit H20~ noch deutlich zu erkennen ist (Tabelle). In diesem Zustand setzt die 10-8g Co~+-haltige NaHCOa-L6sung, auf I Grammatom Co und pro Sekunde gerechnet, mehr als 3700 g Indigocarmin urn. Auf die pro- sthetische Co~+-Gruppe allein entfiillt rechnerisch ein Betrag von 250 g Indigocarmin, der zweifellos recht hoch ist. -- Zwecks Ausfiihrung der Versuche versetzt man 25 cm a einer Natriumbicarbonatl6sung (=0,0t25g NaHCOa) mit 1 cm a CoCI2-L6sung einer gegebenen Konzentration und nach Ablaut yon I0 rain mit 25 cm a H~O2-L6sung (1,2%ig) sowie schlieB- lich mit 10 cm a Indigocarminl6sung (= 3,3 mg Farbstoff) bei Tabelle. Peroxydatische I~r dutch NaHCO~- L6sung + Co~+ be~ 87 ~ EntJdrbungszeit i~ rain Entf/irom,asC~ in g ~ zelt'" ." . t0<1 ~ 3510-~ 6510-7 84t0-8 9010-~ 900 580K~ *) Blindprobe mit Indigoearmin + H~O2 ohne NaHCOa und ohne Co ~+. 37 ~ C. Das einmal grtindlich umgeschwenkte Reaktionsge- misch, dessen pH= 7,8 ist, verbleibt zwecks Ermittlung der Entfiirbungszeit ohne weitere !Konvektion im Wasser- thermostaten bei 37 ~ C. -- Was die Wirkungsweise der Co 2+- haltigen NaHCOa-L6sung anbetrifft, so ist in diesem System die Bildung einer Komplexverbindung zu erwarten, die jedoch ungesXttigt und daher energiereich ist: [ ' 2 Na + 2 HCO~ + Co ~+ 2 C1- ~- CI~ ... Co '" (HC03) ~ 2 Na + . I An den K. Co-Donatorradikalen wird die Indigocarmin- entfiirbung (Oxydation) nebst t-IiO2-Zersetzung sis Akzeptor- katalyse in Gestalt einer Reaktionskette ausgelSst, woriiber man frfihere Mitteilungen vergleiche~). Institut [iir anorganische Chemie dee Univemitdt, Poznan ( t)olen) ALFONS Ik2RAUSE und EDMUND lX~OWAKOWSKI Eingegangen am 20. Mai t964 ~) Vgl. z.B. KR*USE, A., u. M. Bg*WACK*: Naturwissenschaften 49, 104 (1962). 0ber ein wasserhaltiges Lithiumwolframat Wasserhaltige Lithiumwolframate der ]3ruttoformel Li2WO4-x H~O sind bisher yon ROSENHEIM und REGLIN 1) (X = 3/4) und yon IRESSZL 2) (X = 1/2) angegeben worden. Mit HiKe yon iR6ntgenbeugungsdiagrammen konnte nachgewiesen werden, dab es sich in beiden F~illen um die gleiche Verbindung handelt. Im ersteren Falle, bei dem die Substanz dutch Ko- chen einer Suspension yon ~iquimolaren Mengen LieCO 3 und WO 3 und Eindampfen der entstandenen L6sung erhalten wird, entsteht immer gleichzeitig wasserfreies Salz, welches jedoch auf Grund seiner wesentlich gr6Beren L6sungsgeschwindigkei• in Wasser sehr Ieicht abgetrennt werden kann. Bei dem Ver- fahren yon IRESSEL, welcher Lithiumparawolframat mit der berechneten Menge LiOH umsetzte, h~ingt es bisher vom Zufall ab, ob man durch wasserhaltiges Salz verunreinigtes LizWO~ oder die reine wasserhaltige Verbindung erh~ilt. Der grSBte Tell des Wassers wird erst bei etwa 500 ~ C ab- gegebenZ). Dies steht zun~chst im Widerspruch zu dem yon uns aufgenommenen IR-Spektrum, welches infolge der stark ausgepriigten Wasserdeformationsbande das Vorliegen yon Kristallwasser anzeigt. Die Maxima der stark verbreiterten J3anden weisen die gleiche Lage auf wie die des flfissigen Was- sersa). Mit groBer Wahrscheinlichkeit sind daher such starke Wasserstoffbrtickenbindungen vorhanden. Die Auswertung eines mit Cu-Ke-Strahlung aufgenomme- nen Diffraktogrammes ergab eine primitiv kubische Elemen- tarzelle mit der Gitterkonstante a = 8,3204-0,001 ~. Mit der pyknometrisch bestimmten Dichte yon 5,40t g cm -a folgen 7 Formeleinheiten je Elementarzelle, wobei die dem dutch Gliihverlust gefundenen Gehalt an Wasser yon 3,7t% am ehesten entsprechende Formel von It. R~SS~L fiir das Mol- gewicht zugrunde gelegt wurde. Beim thermischen Abbau entsteht, wie sich aus den entsprechenden R6ntgendiffrakto- grammen ergibt, das yon ZACHARIASEN und PLt~TTINGER 4) in seiner Struktur aufgekl~irte wasserfreie Li~WO~. Einkristalle konnten aus dem Kristallpulver, auch dem der wasserfreien Verbindung, auf hydrothermalem Wege dutch Erhitzen mit Wasser im Bombenrohr auf 200~ erhalten werden. Sie zeigen eine mehr oder weniger gleichm~Bige Ausbildung der Fl~ichenformen {100} und {tl0} (W/irfel und Rhombendodekaeder) und erreichen eine GrOBe bis zu I mm Durchmesser. Die Indizierung der KristMIfHichen wurde durch Weissenberg- Goniometer-Aufnahmen bestimmt. Aus der Anzahl der Formeleinheiten in der Elementarzelle und dem bestimmten Wassergehalt konnte die richtige Brutto- formel der Verbindung erhalten werden: Li2WO4"3/7HzO bzw. 7Li~WO~'3H~O . . Li2WO4 - 1/2 H~O bzw. 7 Li~WO4 3,5 H20 Li2WO4'4/7H~O bzw. 7Li~WO4"4H20 . . Li2WO,.5/7H20 bzw. 7Li2WO4"SH20 . . Li~WO4 3/4 H20 bzw. 7 LizWO4 5,25 H~O . WassergehaIt theoret. I gefunden 2,87% 3,24% 3,78 % 3,7t % 4,69 % 4,91% Das Ergebnis spricht eindeutig fiir 7 Li~WO4" 4 H~O, w~ihrend die von ROSEN~EIM und t~EGLIN und yon RESSEL angegebenen Zusammensetzungen ohnehin ausgeschlossen werden k6nnen. Die wasserhaltige Verbindung besitzt dieselbe L6slichkeit in H20 wie die wasserfreie2). Die Messungen der absoluten Leiffghigkeiten, welche fiir beide Salze mit gleichen Konzen- trationen dieselben Werte ergaben, deuten an, dab mit groBer Wahrscheinlichkeit in beiden F/illen die gleiche L6sung vor- liegt. Als vorHiufiges Resultat der R6ntgenstrukturaufkliirung ergab sich die Raumgruppe T~ und ein Aufbau der Elementar- zelle aus einem tetrameren Komplex [W4Ol~] 8- in der Zellen- mitre und WO~--Gruppen auf den Kantenmitten. Eine aus- fiihrliehe Ver6ffentlichung wird in absehbarer Zeit erscheinen. Herrn U. HENNIG danke ich fiir die wertvolle HiKe bei den experimentellen Arbeiten. Institut /r A~orga~ische Chemie der Freien U~iversit~t, 1 Berlin 88 (Direktor: Pro/. Dr. K.F. JAHR) A. I-Ii~ LLE N Eingegangen am 30. Mai t964 ~) ROSENHEI~Z,A., U. W. REaLItr Z. anorg, u. allgem. Chem. 120, 115 (t922). -- 2) RESSEL, H.: Diss. Freie Univ. Berlin 1961. -- 3) GLEMSER, O.: Angew. Chem. 73, 785 (196t). -- 4) ZACHARIASEN, W.H., u. H.A. PLETTINGER: Acts Cryst. 14, 290 (196t). Einige neue Verbindungen des Typs MeIIMe~It04 Die Darstellung und Umsetzung neuer Verbindungen des Typs MeIIMeIIIO 4 ist deshalb yon besonderem Interesse, weft die Bruttozusammensetzung den Spinellen entspricht. Es scheint kristallgeometrisch wichtig, das Existenzgebiet der verschiedenen Strukturen dieser allgemeinen FormeI festzu- legen. Das bisher unbekannte CaSc20 ~ wurde ans st6chiometri- schen Mischungen yon S%03 und CaCO a bzw. Ca(N0a) ~ nach einer mehrstfindigen Vorgliihung bei 1000 ~ C und kurzfristiges Erhitzen auf 2100 ~ C dargestellt. Nach Drehkristall-, Weissen- berg- und Precessionaufnahmen um [00t] nnd [0t03 kristalli- siert CaS%O4 orthorhombisch, Raumgruppe D~n%Pnam mit den Gitterkonstanten a -- 9,65; b = 11,20 und c = 3,t6 A. Dro. = 3,77 g em -~, Dexp.~3,5gcm-al). In der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten. Alle Atome besetzen nach Patterson- und Fourier-Synthese

Eine sehr aktive anorganische Peroxydase in homogener Lösung

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Page 1: Eine sehr aktive anorganische Peroxydase in homogener Lösung

5 0 8 Kurze Or ig ina lmi t t e i lungen Die Natur- wissenschaften

Elne sehr aktive anorgantsche Peroxydase in homogener L6sung

Anorgan i sche Pe roxydasemode l l e in h o m o g e n e r L 6 s u n g s ind b i sher wenig b e k a n n t . Das vor l iegende Modell b e s t e h t aus Co~§ (pros the t i sche Gruppe) u n d einer NaHCOa- Begle i t l6sung, die gewissermal3en als A p o f e r m e n t beze ichne t werden k a n n u n d of fenbar eine ~ihnliche Aufgabe erffillt wie der Triiger in der he t e rogenen Ka ta ly se . Es zeigte sich, dab die Coe+-Ionen, die als w/iBrige CoCl~-L6sung p e r o x y d a t i s c h u n w i r k s a m sind, in einer v e r d i i n n t e n NaI-ICO3-L6sung dera r t ak t i v werden, dab ihr pos i t iver EinfluB bis zu i 0 - S g Co ~+ herab , in einer V e r d i i n n u n g yon I :6 Mill iarden, bei der I n d i g o c a r m i n e n t f i i r b u n g m i t H20~ noch deu t l i ch zu e r k e n n e n is t (Tabelle). I n d iesem Z u s t a n d se tz t die 10-8g Co~+-haltige NaHCOa-L6sung , auf I G r a m m a t o m Co u n d pro Sekunde gerechnet , m e h r als 3700 g I n d i g o c a r m i n urn. Auf die pro- s t he t i s che Co~+-Gruppe allein entf i i l l t r echner i sch ein Be t r ag von 250 g Ind igoca rmin , der zweifellos r ech t hoch ist. - - Zwecks Aus f i i h rung der Versuche ve r se tz t m a n 25 cm a einer N a t r i u m b i c a r b o n a t l 6 s u n g ( = 0 , 0 t 2 5 g NaHCOa) m i t 1 cm a CoCI2-L6sung einer gegebenen K o n z e n t r a t i o n u n d n a c h Ab lau t yon I0 rain m i t 25 cm a H~O2-L6sung (1,2%ig) sowie schlieB- lich m i t 10 cm a I n d i g o c a r m i n l 6 s u n g ( = 3,3 m g Farbs toff ) bei

Tabelle. Peroxydatische I~r dutch NaHCO~- L6sung + Co ~+ be~ 87 ~ EntJdrbungszeit i~ rain

Entf/irom,asC~ in g ~ zelt'" ." . t0< 1 ~ 3510-~ 6510-7 84t0-8 9010-~ 900 580K~

*) Blindprobe mi t Indigoearmin + H~O2 ohne NaHCOa und ohne Co ~+.

37 ~ C. Das e inmal gr t indl ich u m g e s c h w e n k t e Reak t ionsge - misch , dessen p H = 7,8 ist, ve rb le ib t zwecks E r m i t t l u n g der En t f i i r bungsze i t ohne wei tere !Konvektion i m Wasse r - t h e r m o s t a t e n bei 37 ~ C. - - W a s die W i rkungswe i se der Co 2+- ha l t igen N a H C O a - L 6 s u n g anbe t r i f f t , so is t in d iesem S y s t e m die B i ldung einer K o m p l e x v e r b i n d u n g zu e rwar ten , die j edoch ungesXt t ig t u n d dahe r energiere ich is t :

[ ' 2 Na + 2 HCO~ + Co ~+ 2 C1- ~ - CI~ . . . Co ' " (HC03) ~ 2 Na + . I

An den K . Co-Dona to r r ad ika l en wird die I nd i goca rmin - en t f i i rbung (Oxydat ion) n e b s t t-I iO2-Zersetzung s i s Akzep to r - ka t a ly se in Ges ta l t einer R e a k t i o n s k e t t e ausgelSst , wori iber m a n frfihere Mi t t e i lungen vergleiche~).

Ins t i tu t [iir anorganische Chemie dee Univemitdt, Poznan ( t)olen)

ALFONS Ik2RAUSE und EDMUND lX~OWAKOWSKI

Eingegangen am 20. Mai t964

~) Vgl. z.B. KR*USE, A., u. M. Bg*WACK*: Naturwissenschaften 49, 104 (1962).

0ber ein wasserhaltiges Lithiumwolframat

W a s s e r h a l t i g e L i t h i u m w o l f r a m a t e der ]3rut toformel L i 2 W O 4 - x H~O s ind b i sher yon ROSENHEIM u n d REGLIN 1) (X = 3/4) u n d yon IRESSZL 2) (X = 1/2) angegeben worden. Mit HiKe y o n i R 6 n t g e n b e u g u n g s d i a g r a m m e n k o n n t e nachgewiesen werden, dab es s ich in be iden F~illen u m die gleiche V e r b i n d u n g hande l t . I m ers te ren Falle, bei d e m die S u b s t a n z d u t c h Ko- chen einer Suspens ion yon ~iquimolaren M e n g e n LieCO 3 u n d W O 3 u n d E i n d a m p f e n der e n t s t a n d e n e n L 6 s u n g e rha l t en wird, e n t s t e h t i m m e r gleichzeit ig wasserf re ies Salz, welches j edoch auf G r u n d seiner wesen t l i ch gr6Beren L6sungsgeschwind igke i • in W a s s e r sehr Ieicht a b g e t r e n n t werden kann . Bei d e m Ver- f ah r en yon IRESSEL, welcher L i t h i u m p a r a w o l f r a m a t m i t der b e r e c h n e t e n Menge L i O H umse t z t e , h~ingt es b isher v o m Zufal l ab, ob m a n d u r c h wasse rha l t iges Salz ve run re in ig t e s LizWO~ oder die reine wasse rha l t ige V e r b i n d u n g erh~ilt.

Der grSBte Tell des W a s s e r s wird ers t bei e twa 500 ~ C ab- gegebenZ). Dies s t e h t z u n ~ c h s t i m W i d e r s p r u c h zu d e m yon u n s a u f g e n o m m e n e n I R - S p e k t r u m , welches infolge der s t a r k ausgepr i ig ten W a s s e r d e f o r m a t i o n s b a n d e das Vorl iegen yon Kr i s t a l lwasse r anzeigt . Die M a x i m a der s t a rk ve rb re i t e r t en J3anden weisen die gleiche Lage auf wie die des flfissigen W a s - sersa). Mit groBer W a h r s c h e i n l i c h k e i t s ind dahe r s u c h s t a rke W a s s e r s t o f f b r t i c k e n b i n d u n g e n v o r h a n d e n .

Die A u s w e r t u n g eines m i t C u - K e - S t r a h l u n g a u f g e n o m m e - nen D i f f r a k t o g r a m m e s ergab eine p r im i t i v kub i sche E l e m e n - tarzel le m i t der G i t t e r k o n s t a n t e a = 8 ,3204-0 ,001 ~ . Mit der p y k n o m e t r i s c h b e s t i m m t e n Dich te yon 5,40t g �9 cm -a folgen 7 F o r m e l e i n h e i t e n je Elementarze l le , wobei die d e m d u t c h Gl i ihver lus t g e f u n d e n e n Geha l t an W a s s e r yon 3 ,7 t% a m ehes t en e n t s p r e c h e n d e Fo rme l von It . R~SS~L fiir das Mol- gewich t z u g r u n d e gelegt wurde . Be im t h e r m i s c h e n A b b a u en t s t eh t , wie s ich aus den e n t s p r e c h e n d e n R 6 n t g e n d i f f r a k t o - g r a m m e n ergibt , das yon ZACHARIASEN u n d PLt~TTINGER 4) in seiner S t r u k t u r aufgekl~irte wasserf re ie Li~WO~.

Einkr i s ta l l e k o n n t e n aus d e m Kr is ta l lpu lver , auch d e m der wasser f re ien Verb indung , au f h y d r o t h e r m a l e m Wege d u t c h E r h i t z e n m i t W a s s e r im B o m b e n r o h r au f 2 0 0 ~ e rha l t en werden. Sie zeigen eine m e h r oder weniger gleichm~Bige A u s b i l d u n g der Fl~ichenformen {100} u n d { t l0} (W/irfel u n d R h o m b e n d o d e k a e d e r ) u n d er re ichen eine GrOBe bis zu I m m Durchmesse r . Die Ind i z i e rung der KristMIfHichen wurde d u rch Weissenberg- G o n i o m e t e r - A u f n a h m e n b e s t i m m t .

Aus der Anzah l der Fo rme le inhe i t en in der E lemen ta rze l l e u n d d e m b e s t i m m t e n W a s s e r g e h a l t k o n n t e die r icht ige B r u t t o - formel der V e r b i n d u n g e rha l t en werden :

Li2WO4"3/7HzO bzw. 7Li~WO~'3H~O . . Li2WO4 - 1/2 H~O bzw. 7 Li~WO4 �9 3,5 H20 Li2WO4'4/7H~O bzw. 7L i~WO4"4H20 . . L i2WO, .5 /7H20 bzw. 7Li2WO4"SH20 . . Li~WO4 �9 3/4 H20 bzw. 7 LizWO4 �9 5,25 H~O .

WassergehaIt

theoret. I gefunden

2,87% 3,24% 3,78 % 3,7t % 4,69 % 4,91%

Das Ergebn i s sp r i ch t e indeut ig fiir 7 Li~WO4" 4 H~O, w~ihrend die von ROSEN~EIM u n d t~EGLIN u n d yon RESSEL angegebenen Z u s a m m e n s e t z u n g e n o h n e h i n ausgesch lossen werden k6nnen .

Die wasse rha l t ige V e r b i n d u n g bes i t z t dieselbe L6s l ichkei t in H20 wie die wasserfreie2). Die M e s s u n g e n der abso lu t en Lei f fghigke i ten , welche fiir beide Salze m i t gleichen Konzen- t r a t i o n e n dieselben W e r t e ergaben, d e u t e n an, dab m i t groBer Wahr sche in l i chke i t in be iden F/illen die gleiche L 6 s u n g vor- liegt.

Als vorHiufiges R e s u l t a t der R 6 n t g e n s t r u k t u r a u f k l i i r u n g ergab sich die R a u m g r u p p e T~ u n d ein A u f b a u der E l e m e n t a r - zelle aus e inem t e t r a m e r e n K o m p l e x [W4Ol~] 8- in der Zellen- mi t r e u n d W O ~ - - G r u p p e n auf den K a n t e n m i t t e n . E ine aus- f i ihrl iehe Ver6 f fen t l i chung wird in ab sehba re r Zei t erscheinen.

H e r r n U. HENNIG d a n k e ich fiir die wer tvol le HiKe bei den expe r imen te l l en Arbei ten .

Ins t i tu t /r A~orga~ische Chemie der Freien U~iversit~t, 1 Berl in 88 (Direktor: Pro/ . Dr. K . F . JAHR)

A. I-Ii~ LLE N Eingegangen am 30. Mai t964

~) ROSENHEI~Z,A., U. W. REaLItr Z. anorg, u. allgem. Chem. 120, 115 (t922). - - 2) RESSEL, H.: Diss. Freie Univ. Berlin 1961. - - 3) GLEMSER, O.: Angew. Chem. 73, 785 (196t). - - 4) ZACHARIASEN, W.H. , u. H.A. PLETTINGER: Acts Cryst. 14, 290 (196t).

Einige neue Verbindungen des Typs MeIIMe~It04

Die Da r s t e l l ung u n d U m s e t z u n g neue r V e r b i n d u n g e n des T y p s MeIIMeIIIO 4 ist desha lb y o n b e s o n d e r e m In teresse , weft die B r u t t o z u s a m m e n s e t z u n g den Spinel len en t sp r i ch t . Es sche in t k r i s t a l lgeomet r i sch wicht ig , das Ex i s t enzgeb i e t der ve r s ch i edenen S t r u k t u r e n dieser a l lgemeinen FormeI fes tzu- legen.

Das b i sher u n b e k a n n t e CaSc20 ~ wurde ans s t6ch iomet r i - s chen M i s c h u n g e n yon S%03 u n d CaCO a bzw. Ca(N0a) ~ n a c h einer meh r s t f i nd igen Vorg l i ihung bei 1000 ~ C u n d kurzf r i s t iges E r h i t z e n auf 2100 ~ C darges te l l t . N a c h Drehkr is ta l l - , Weissen- berg- u n d P r e c e s s i o n a u f n a h m e n u m [00t] n n d [0t03 kristal l i - s ier t CaS%O4 o r tho rhombi sch , R a u m g r u p p e D~n%Pnam m i t den G i t t e r k o n s t a n t e n

a -- 9,65; b = 11,20 und c = 3,t6 A. Dro. = 3,77 g em -~, Dexp .~3 ,5gcm-a l ) .

I n der E l emen ta rze l l e be f inden sich vier Formele inhe i t en . A l l e A t o m e bese tzen n a c h P a t t e r s o n - u n d F o u r i e r - S y n t h e s e