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376 Berieht: Chemische AnMyse anorganischer Stoffe. ~berschu~ luftfreier 0,1 m EisenalaunlSsung. Nach Einffihrung einer Platin- indikatorelektrode titriert man den UberschuB an Eisen(III)-Ion mit der Chrom(II)-sulfatlSsung gegen eine ges~ttigte Kalomelelektrode bis zum Xquiva- lenzpunkt-Potential yon d- 0,10 Volt. Der Chrom(II)-Verhrauch der bei der Be- stimmung verwendeten ~euge EisenalaunlSsung wird gesondert festgestellt. A. EICH~LER. Zur eolorimetrisehen Nitratbestimmung eignet sich nach Unter- suchungen yon A. C. HOLLER nnd R.V. HUSH 1 under den isomeren Xylenolen besonders dgs 3,4-Xylenol gls Reagens. Es bildet unter den Regktionsbedingungen ein 6-Nitro-3,4-Xy]enol mit einem Absorptions- maximum bei 432 m#. Dgs bisher mehrfgch vorgeschl~gene 2,4-Xylenol liefert nach Feststellung der Verfasser nicht vS]lig reproduzierbgre Wer~e, selbst wenn man yon einem konzentrationsgbh~ngigen G~ng ubsieht. Zur Aufnahms der Eichkurve dampft m~n in einem 250 ml Rundkolben aus Pyrexgl~s yon 0,5--3,5 ml ansteigende Mengen einer Standard-Kaliumnitrat- 16sung (0,3610 g/500 ml) auf einem Dampfbad fast zur Trockne. Zum abgektihlten t~fickstand setzt mart 1 ml einer 2% igen LSsung yon 3,4-Xylenol in Aceton und 15 ml 80% ige Sehwefels~ure zu, schiittelt 10 rain mgBig und lg~t weitere 20 rain stehen. Man gibt nun 150 ml destilliertes Wasser und 1 Siedestein hinzu, schlieBt an die ganz aus Pyrexglas bestehende Destillationsapparatur an und destilliert im Dampfstrom, bis man 70--80 ml in einem mit 5 ml einer 2% igen Natronlauge beschiekten MeBkolben aufgefangen hat. Die abgekfihlte und aufgeffillte gelbe L6sung filtriert man durch Baumwollwa~te, die auf ein WHATMA~-Filter Nr. 42 aufgelegt ist. Hiernaeh bestimmt man die Extinktion in einer 1 cm-Kfivette gegen destilliertes Wasser bei 432m#. Die so erhaltene Eichkurve erm5glicht die Bestimmung yon 0--0,3 mg Nitratstickstoff. -- Ffir die Nitratanalyse mist man yon einer LSsung des zu untersuehenden Materials ein Volumen ein, das 0,1--0,35 mg Nitratstiekstoff enth~lt, und verfghrt, wie oben beschrieben. Chloride, Nitrite und Wasserstoffperoxyd st5ren. Chloride entfernt man daher bei Beginn der Analyse mit gesgttigter SilbersulfatlSsung und Filtration. Nitrite zerstSrt man dutch iiberschtissige Amidosulfonsgurel5sung, die man nach schwa- ehem Ansguern mit Essigsaure vor dem Verdampfen zusetzt. Wasserstoffperoxyd wird durch 5% ige KaliumpermanganatlSsung zersetzt. Das ]~estimmungsverfahren eignet sieh mit kleinen Abgnderungen auch fiir die Untersuchung voa SaIpeters~ureestern (DecyL, n-Amylnitrat). Auf Nitro- cellulose ist das Verfahren nicht anwendbar. Auf Abwesenheit organiseher Nitrite ist zu achten. H. ~V~ESEO~. Eine Verbesserung der Gutzeitschen Arsenprobe wird yon R. FISCHER und T. LANGHA~MER 2 ~ngegeben. Man beniitzt an Stelle yon Silbernitratpapier mit Quecksilberbrolnid ge- trgnk~es Papier, auf dem Arsenwasserstoff einen rSthehgelben Fleck gibt. Das Papier wird in ein P~Gnsches Mikrofilter eingelegt. Zur Vermeidung yon Watte und Glaswolle (die AsHa zersetzen) verwendet man besser eine Glasfritten- platte. Die Vorschaltung eines oder mehrerer mit Bleiacetat getrgnkter Scheibchen dient zu Naehweis und Absorption yon Schwefelwasserstoff. Es ist mSglich Arsen und Antimon (Selen, Tellur) neben phosphoriger Saure, Sulfiden, Sehwefel und Phosphor nachzuweisen. Versetzt man zungchst mit Alunfinium und Natronlauge, 1 Analytic. Chemistry 2L 1385 (1949). Mikroehemie (Wien) 84, 203 (1949).

Eine Verbesserung der Gutzeitschen Arsenprobe

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Page 1: Eine Verbesserung der Gutzeitschen Arsenprobe

376 Berieht: Chemische AnMyse anorganischer Stoffe.

~berschu~ luftfreier 0,1 m EisenalaunlSsung. Nach Einffihrung einer Platin- indikatorelektrode titriert man den UberschuB an Eisen(III)-Ion mit der Chrom(II)-sulfatlSsung gegen eine ges~ttigte Kalomelelektrode bis zum Xquiva- lenzpunkt-Potential yon d- 0,10 Volt. Der Chrom(II)-Verhrauch der bei der Be- stimmung verwendeten ~euge EisenalaunlSsung wird gesondert festgestellt.

A. EICH~LER.

Zur eolorimetrisehen Ni t ra tbes t immung eignet sich nach Unter - suchungen yon A. C. HOLLER n n d R . V . HUSH 1 under den isomeren Xylenolen besonders dgs 3,4-Xylenol gls Reagens. Es bi ldet un te r den Regkt ionsbed ingungen e i n 6-Nitro-3,4-Xy]enol mi t e inem Absorpt ions- m a x i m u m bei 432 m#. Dgs bisher mehrfgch vorgeschl~gene 2,4-Xylenol liefert nach Fes ts te l lung der Verfasser nicht vS]lig reproduzierbgre Wer~e, selbst wenn m a n yon e inem konzent ra t ionsgbh~ngigen G~ng ubsieht.

Zur Aufnahms der Eichkurve dampft m~n in einem 250 ml Rundkolben aus Pyrexgl~s yon 0,5--3,5 ml ansteigende Mengen einer Standard-Kaliumnitrat- 16sung (0,3610 g/500 ml) auf einem Dampfbad fast zur Trockne. Zum abgektihlten t~fickstand setzt mart 1 ml einer 2% igen LSsung yon 3,4-Xylenol in Aceton und 15 ml 80% ige Sehwefels~ure zu, schiittelt 10 rain mgBig und lg~t weitere 20 rain stehen. Man gibt nun 150 ml destilliertes Wasser und 1 Siedestein hinzu, schlieBt an die ganz aus Pyrexglas bestehende Destillationsapparatur an und destilliert im Dampfstrom, bis man 70--80 ml in einem mit 5 ml einer 2% igen Natronlauge beschiekten MeBkolben aufgefangen hat. Die abgekfihlte und aufgeffillte gelbe L6sung filtriert man durch Baumwollwa~te, die auf ein WHATMA~-Filter Nr. 42 aufgelegt ist. Hiernaeh bestimmt man die Extinktion in einer 1 cm-Kfivette gegen destilliertes Wasser bei 432m#. Die so erhaltene Eichkurve erm5glicht die Bestimmung yon 0--0,3 mg Nitratstickstoff. - - Ffir die Nitratanalyse mist man yon einer LSsung des zu untersuehenden Materials ein Volumen ein, das 0,1--0,35 mg Nitratstiekstoff enth~lt, und verfghrt, wie oben beschrieben. Chloride, Nitrite und Wasserstoffperoxyd st5ren. Chloride entfernt man daher bei Beginn der Analyse mit gesgttigter SilbersulfatlSsung und Filtration. Nitrite zerstSrt man dutch iiberschtissige Amidosulfonsgurel5sung, die man nach schwa- ehem Ansguern mit Essigsaure vor dem Verdampfen zusetzt. Wasserstoffperoxyd wird durch 5% ige KaliumpermanganatlSsung zersetzt.

Das ]~estimmungsverfahren eignet sieh mit kleinen Abgnderungen auch fiir die Untersuchung voa SaIpeters~ureestern (DecyL, n-Amylnitrat). Auf Nitro- cellulose ist das Verfahren nicht anwendbar. Auf Abwesenheit organiseher Nitrite ist zu achten. H. ~V~ESEO~.

Eine Verbesserung der Gutzeitschen Arsenprobe wird yon R. FISCHER u n d T. LANGHA~MER 2 ~ngegeben.

Man beniitzt an Stelle yon Silbernitratpapier mit Quecksilberbrolnid ge- trgnk~es Papier, auf dem Arsenwasserstoff einen rSthehgelben Fleck gibt. Das Papier wird in ein P~Gnsches Mikrofilter eingelegt. Zur Vermeidung yon Watte und Glaswolle (die AsH a zersetzen) verwendet man besser eine Glasfritten- platte. Die Vorschaltung eines oder mehrerer mit Bleiacetat getrgnkter Scheibchen dient zu Naehweis und Absorption yon Schwefelwasserstoff. Es ist mSglich Arsen und Antimon (Selen, Tellur) neben phosphoriger Saure, Sulfiden, Sehwefel und Phosphor nachzuweisen. Versetzt man zungchst mit Alunfinium und Natronlauge,

1 Analytic. Chemistry 2L 1385 (1949). Mikroehemie (Wien) 84, 203 (1949).

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 377

so erzeugt nur As(III) einen Fleck auf dem Quecksilberbromid-Papier. Nach dem Wegkochen yon Arsenwasserstoff und Abfiltrieren yon Aluminium oxydiert man mit Wasserstoffperoxyd in saurer L6sung die phosphorige S~ure und Phosphor zu Phosphors~ure. Ileduziert man jetzt mit Zink und Sehwefelsaure, so ergeben Antimon (ebenso Selen und Tellur) einen gef~rbten Fleck. Dieselbe l%eduktion der Ausgangsl6sung 1M]g bei Abwesenheit yon As, Sb, Se, Te phosphorige S/iure er- kennen. Elenlenta.rer Phosphor erzeugt Dunkelf/~rbnng beim Einwickeln der Probe in Silbernitratpapier, wenn S ehwefelwasserstoff dureh :Bleipapier aus- geschaltet ist. Bei Anwesenheit yon As(V) muB man vor der Behandlung mit Aluminium und Natronlauge mit ein paar Tropfen TiCl~-LSsung in saurer LSsung heift zu As(III) rednzieren. Von Nutzen ist fernerhin noeh die Reaktion mig Ammoniak, wodurch die Flecken yon As und Sb auf Quecksilberbromidpapier grausehwarz werden, der yon phosphoriger S~ture aber keine Vergnderung erleidet, und S, Se und To dunkler werden. Alkohol dagegen gndert den As-Fleck nicht, Sb wird bis zum Verschwinden aufgehellt, die Reaktionen yon phosphoriger Sgure, S, Se, Te werden nicht ge~ndert. If. ZELLNEt~.

Die Trennung des Antimonpentachlorids yon Antimontrichlorid durch Extrakt ion mit Isopropyliither beschreiben F. C. E m w ~ I ~ s u n d A. F. VomT 1. Eine ~thnliehe, aber noch mit Miingeln behaftete und deswegen wenig angewendete Methode war berei ts yon F. ~YLIUS u n d C. HffTT- _~E~ 2 a,ngegeben, die ~thyl/~ther benu tz ten .

Die Extraktionsversuehe wurden an 8 mI salzsaurer LSsung yon An~imon-(III)- oder Antimon-(V)-chlorid, bzw. an Gemisehen beider Salze durchgeffihrt. Der zur Extraktion verwendete peroxydfreie Isopropyl/ither wurde vor dem Gebrauch mit [1,6 m Salzs~ure ges~ttigt. Man schfittelte 5 rain lang mit 20 ml des Propyl~thers im Seheidetrichter und analysierte die w~13rige Phase nach Schichtentrennung. Die besten Ergebnisse erhielten die Autoren, wenn die antimonhaltigen Ausgangs- 16sungen 6,5--8,5 m an HC1 waren. Die bei dem Extraktionsprozel~ eintreteade /s zum Trichlorid ist gering und betr~tgt nur 0,2% des eingcsetzten Penta- chIorides. Der Verteilungsquotient (/~ther./w~gr. Phase) ist ftir da~s Pentachlorid grSBer als 200, ffir alas Trichorid liegt er bei 0,016. Die Ergebnisse zeigen, dab Antimonpentaehlorid dutch zwei Arbeitsg~nge praktisch quantitativ vonAntimon- pentachlorid getrennt werden kann: Die erste Ausschfittehng mig i-Propyl~ther uberffihrt nach dieser Vorschrift das Pentachlorid in die ~therisehe Schieht, in die jedoch noch ein geringer Anteil des Triehlorids - - bis zu 2% - - tibergeht. Dutch eine anschlie{~ende Extraktion der Atherphase mit 6,5--8,5 m Salzs~ure wird das TrieMorid his auf einen Rest yon 0,04% entfernt. K. GAEDE.

Eine Verbesserung der colorimetrisehen ~Iethylenblaumethode zur Best immung yon $ehwefelwasserstoIf wird yon J. K. Fo r und M. Po- PowsKY a beschrieben. Der Schwefelwasserstoff wJrd a u s dem zu unte r - suehenden Gas ir~ Na t r iumzinka t lSsung als Zinksul f id absorbier t . Der Niederschlag wird wieder gelSst und mi t p-Amidodimethylani l i r t u n d Eisen(I I I ) -ehlor id zur g e a k t i o n gebracht . Die F a r bme ssung erfolgt racist bei 670 mtt. Bei dieser Wellenl~nge ha t die LSsung ein seharfes Ab- sorp t ionsmaximum. E in weiteres weniger s tarkes A b s o r p t i o n s m a x i m u m ist bei 750 m# vorha.nden. Es k a n n bei der Un te r suehung sehr dunk le r

Analytic. Chemistry 21, 1204 (1949). Ber. dtsch, chem. Ges. 4~, 1315 (1911). Analytic Chemistry 21, 732 (1949).