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Plattling. „ Max Greger jun. and friends“, der Name ist Programm und das Musikgefühl der Musiker untereinander strahlte am Don- nerstagabend in das Bürgerspital aus. Mit diesem besonderen Höhe- punkt wartete das Plattlinger Jazz- Forum auf. Die Stadt Plattling und der Regenbogen Kunst- und Kul- turverein präsentierten die Musi- ker bei freiem Eintritt. Gut gelaunt, jovial und ohne vie- le Worte zauberten die vier Musi- ker eine familiäre Stimmung in den übervoll besetzten Saal. Eine klei- ne Besetzung lebt von den einzel- nen Musikern und deren Persön- lichkeit, ihren Eigenheiten und wie sie sich aufeinander eingestellt haben. Und das diese Abstimmung bis in Detail passte, spürte man vom ersten Ton an. Musik leben al- le vier, stilistisch gab es die ganze Bandbreite des Jazz zu hören. Swing und Blues, Samba und Bos- sa, Soul und Rockiges von Count Basie über Santana, Harold Arlen, George Gershwin, Charlie Parker und Fats Waller bis zu Duke Ellington war alles vertreten. Auch auf die Weihnachtszeit wurde das Programm mit Liedern wie „Mary Mary Christmas“ oder „Santa Claus is coming to town“ eingestellt. Auf eine Ballade folgte Oscar Peterson, der den Interpre- ten wieder alles abverlangte und sie erneut zur Entfaltung ihres Temperaments antrieb. Sie hatten sichtlich Spaß beim Spielen und fühlten sich im Bürgerspital wohl, während sie ein Feuerwerk der Swing-, Blues – und Jazzmusik ab- brannten, was auch das Publikum mit ständigen Zwischenapplaus bestätigte. Max Greger führte sym- pathisch durch das abwechslungs- reiche Programm. Ihm selbst ist ja die Musikalität in die Wiege gelegt. Viele Jahre war er in der Bigband seines berühmten Vaters erfolgrei- cher Pianist und Sänger. Er agierte mit sehr sparsamen Körpereinsatz, egal welche Stimmung gerade transportiert werden musste. Seine Hände allein gaben seiner Musik Leben und dieses Leben konnte man förmlich einsaugen. Seine große Leidenschaft gehört aber dem Swing, Blues und Jazz. Per- fekt wird das Quartett durch einen weiteren, hervorragenden Musi- ker der Jazzszene, Helmut (Mini) Schulz aus München. Der Bassist gab alles, er zupfte und strich sein voluminöses Instrument – ein ex- zellenter Musiker, der sowohl im klassischen Bereich, wie auch im Jazz und Pop zu Hause ist und be- reits in namhaften Orchestern und Formationen als Solobassist mit- gewirkt hat. Er walkte das Griff- brett seines Kontrabasses auf und ab, lässig, locker und souverän, im ständigen Kontakt mit seinen Mit- spielern. Der Passauer Gerold Braumandl am Schlagzeug legte das rhythmische Fundament, sorg- te für einen mitreißenden Puls und hatte dennoch genug Zeit und Raum für ausgedehnte, ideenrei- che Soli. Stets sorgte er für die ruhi- ge Untermalung, was für ein Schlagzeug sicherlich der schwers- te Part ist. Einen gewaltigen Teil zu dem „Best of Jazzkeller“ trug auch der Straubinger Thomas Schöfer mit seinem Saxophon bei. Durch gekonntes Spiel gab er zusammen, oder im Wechsel, oft den Sound- charakter vor, um immer wieder mit ausgeprägten Soli Kontra- punkte zu setzten – Ohrenschmaus pur. Erst nach drei Zugaben verab- schiedeten sich die vier Musiker von ihrem Plattlinger Publikum im voll besetzten Bürgerspital. - kle Max Greger jun. gastierte mit Freunden im voll besetzten Bürgerspital Einfühlsamer Swing, Blues und Jazz Das Max-Greger-jun.-Quartett beendete die Reihe der Jazz-Foren im Bürgerspital in diesem Jahr: (v.l.) Max Greger jun., Helmut Schulz, Thomas Schöfer und Gerald Braumandl. - Fotos: Klepsch Bürgermeister Erich Schmid kam mit Gattin Karola ins Bürgerspital. Er „sponserte“ traditionell das Weihnachts-Jazzforum mit Glüh- wein.

Einfühlsamer Swing, Blues und Jazz

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Page 1: Einfühlsamer Swing, Blues und Jazz

Plattling. „ Max Greger jun. andfriends“, der Name ist Programmund das Musikgefühl der Musikeruntereinander strahlte am Don-nerstagabend in das Bürgerspitalaus. Mit diesem besonderen Höhe-punkt wartete das Plattlinger Jazz-Forum auf. Die Stadt Plattling undder Regenbogen Kunst- und Kul-turverein präsentierten die Musi-ker bei freiem Eintritt.

Gut gelaunt, jovial und ohne vie-le Worte zauberten die vier Musi-ker eine familiäre Stimmung in denübervoll besetzten Saal. Eine klei-ne Besetzung lebt von den einzel-nen Musikern und deren Persön-lichkeit, ihren Eigenheiten undwie sie sich aufeinander eingestellthaben. Und das diese Abstimmungbis in Detail passte, spürte manvom ersten Ton an. Musik leben al-le vier, stilistisch gab es die ganzeBandbreite des Jazz zu hören.Swing und Blues, Samba und Bos-sa, Soul und Rockiges von CountBasie über Santana, Harold Arlen,George Gershwin, Charlie Parkerund Fats Waller bis zu DukeEllington war alles vertreten.

Auch auf die Weihnachtszeitwurde das Programm mit Liedernwie „Mary Mary Christmas“ oder„Santa Claus is coming to town“eingestellt. Auf eine Ballade folgteOscar Peterson, der den Interpre-ten wieder alles abverlangte undsie erneut zur Entfaltung ihresTemperaments antrieb. Sie hattensichtlich Spaß beim Spielen undfühlten sich im Bürgerspital wohl,während sie ein Feuerwerk derSwing-, Blues – und Jazzmusik ab-brannten, was auch das Publikummit ständigen Zwischenapplausbestätigte. Max Greger führte sym-pathisch durch das abwechslungs-reiche Programm. Ihm selbst ist jadie Musikalität in die Wiege gelegt.

Viele Jahre war er in der Bigbandseines berühmten Vaters erfolgrei-cher Pianist und Sänger. Er agiertemit sehr sparsamen Körpereinsatz,egal welche Stimmung geradetransportiert werden musste. SeineHände allein gaben seiner MusikLeben und dieses Leben konnteman förmlich einsaugen. Seinegroße Leidenschaft gehört aberdem Swing, Blues und Jazz. Per-fekt wird das Quartett durch einenweiteren, hervorragenden Musi-ker der Jazzszene, Helmut (Mini)Schulz aus München. Der Bassistgab alles, er zupfte und strich seinvoluminöses Instrument – ein ex-zellenter Musiker, der sowohl imklassischen Bereich, wie auch imJazz und Pop zu Hause ist und be-reits in namhaften Orchestern und

Formationen als Solobassist mit-gewirkt hat. Er walkte das Griff-brett seines Kontrabasses auf undab, lässig, locker und souverän, imständigen Kontakt mit seinen Mit-spielern. Der Passauer Gerold

Braumandl am Schlagzeug legtedas rhythmische Fundament, sorg-te für einen mitreißenden Puls undhatte dennoch genug Zeit undRaum für ausgedehnte, ideenrei-che Soli. Stets sorgte er für die ruhi-ge Untermalung, was für einSchlagzeug sicherlich der schwers-te Part ist. Einen gewaltigen Teil zudem „Best of Jazzkeller“ trug auchder Straubinger Thomas Schöfermit seinem Saxophon bei. Durchgekonntes Spiel gab er zusammen,oder im Wechsel, oft den Sound-charakter vor, um immer wiedermit ausgeprägten Soli Kontra-punkte zu setzten – Ohrenschmauspur. Erst nach drei Zugaben verab-schiedeten sich die vier Musikervon ihrem Plattlinger Publikum imvoll besetzten Bürgerspital. − kle

Max Greger jun. gastierte mit Freunden im voll besetzten Bürgerspital

Einfühlsamer Swing, Blues und Jazz

Das Max-Greger-jun.-Quartett beendete die Reihe der Jazz-Foren im Bürgerspital in diesem Jahr: (v.l.) MaxGreger jun., Helmut Schulz, Thomas Schöfer und Gerald Braumandl. − Fotos: Klepsch

Bürgermeister Erich Schmid kammit Gattin Karola ins Bürgerspital.Er „sponserte“ traditionell dasWeihnachts-Jazzforum mit Glüh-wein.