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252 Rose: Einige Bemerkungen iiber das spec. Gewicht I C, €1, NO, = Oxamid, N 0, = Salpetersaure, Chrysamid - 1 - } H 0 = Wasser, ‘C,, H NO, = Pikringruppe. C, H, NO, = Oxamid, Anilarnid = 11, 0, = 3 Wasser, ic,, €1 NO, = Pilrringruppe. Die Chrysamminsatire zeigt mehrere Eigenschaften , melche sich denen der Anilinsiure nahern, die sich wieder ao die Pikrin- siure anschliesst. XXXI. Einige Bemerkungen ubcr das speciiische Ge- wicht des Samarski ts (Uranotantals). Von H. llose. (Aos d. Beriditen d. Bed. Academie.) Der Verfasser hatte schon fruher bemerkt, dass alle Eigen- schaften der von Hrn. H e r m a n n entdecktert , angeblich netten Saure, der Ilrnensaure, welche derselbe in einem Minerale vom Ilniengebirge, das er Ytteroihnenit nannte, gefunden hatte, sich sehr geniigend erkllren lassen, wenn man annimmt, dass jene metallische Sliure eine mit Wolfranisawe verunreinigte Niobsaure sei. Eben so hat sich ergeben, dass der Ytteroilmenit des Hrn. Her- m a n n vollkommen identisch mit dem Uranotantal von G. Rose sei , und Stiicke des Ytteroilmenits, welche Hr. Hermann nach Berlin gesandt hatte, haben diese Angabe vollltommen bestatigt. Nur in einem Puncte weichen hinsichtlich dieses Minerals die Angaben des IIrn. Her m an n wesentlich von denen des Ver- fassers ab; es ist diess in dem specifkchen Gewichte. Aber diese Verschiedenheit der Angaben beruht a d einer sehr merkwiirdigen Eigenschaft des Minerals, die besonders in physikalischer Hinsicht sehr hervorgeboben zu werden verdient. Das specifische Gewicht bei den verschiedenen Stiicken des Samarskits weicht etwas yon einander ab, wie diess auch bei Ihn-

Einige Bemerkungen über das specifische Gewicht des Samarskits (Uranotantals)

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Page 1: Einige Bemerkungen über das specifische Gewicht des Samarskits (Uranotantals)

252 Rose: E i n i g e B e m e r k u n g e n i ibe r d a s spec . Gewicht

I C, €1, NO, = Oxamid, N 0, = Salpetersaure, Chrysamid - 1

- } H 0 = Wasser, ‘ C , , H NO, = Pikringruppe. C, H, NO, = Oxamid,

Anilarnid = ‘ 11, 0, = 3 Wasser, ic,, €1 N O , = Pilrringruppe.

Die Chrysamminsatire zeigt mehrere Eigenschaften , melche sich denen der Anilinsiure nahern, die sich wieder ao die Pikrin- s iure anschliesst.

XXXI. Einige Bemerkungen ubcr das speciiische Ge-

wicht des Samarski ts (Uranotantals). Von

H. llose. (Aos d . Beriditen d. Bed. Academie.)

Der Verfasser hatte schon fruher bemerkt, dass alle Eigen- schaften der von Hrn. H e r m a n n entdecktert , angeblich netten Saure, der Ilrnensaure, welche derselbe in einem Minerale vom Ilniengebirge, das er Ytteroihnenit nannte, gefunden hatte, sich sehr geniigend erkllren lassen, wenn man annimmt, dass jene metallische Sliure eine mit Wolfranisawe verunreinigte Niobsaure sei. Eben so hat sich ergeben, dass der Ytteroilmenit des Hrn. H e r - m a n n vollkommen identisch mit dem Uranotantal von G. R o s e sei , und Stiicke des Ytteroilmenits, welche Hr. H e r m a n n nach Berlin gesandt hatte, haben diese Angabe vollltommen bestatigt.

Nur in einem Puncte weichen hinsichtlich dieses Minerals die Angaben des IIrn. H e r m a n n wesentlich von denen des Ver- fassers ab ; es ist diess in dem specifkchen Gewichte. Aber diese Verschiedenheit der Angaben beruht a d einer sehr merkwiirdigen Eigenschaft des Minerals, die besonders in physikalischer Hinsicht sehr hervorgeboben zu werden verdient.

Das specifische Gewicht bei den verschiedenen Stiicken des Samarskits weicht etwas yon einander ab, wie diess auch bei Ihn-

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d e s S a m a r s k i t s (Uranotantals) . 253

lichen Mineralien , dem Gadolinit , Tschewkinit und anderen, der Fall zu sein scheint. Bei den Stlicken des Samarskits, die nicht mit Columbit verwachsen waren, wurde dasselbe zwischen 5,625 und 5,617 gefunden. Bei anderen Stiicken fand Hr. v. P e r e t z dasselbe 5,63 und der Verfasser sogar noch hoher , nam- lich 5,717.

Ganz im Widersprnche mit den angefuhrten Angaben uber das spec. Gewicht des Samarskits steheu die des Hrn. H e rm a n n uber das des Ytteroilmenits. Nach ihm ist dasselbe znischen 5,398 und 5,450. Der Unterschied seiner Angaben von den obeii angefuhrten ist so bedeutend , class nian ilin niclit aus den Schwan- kungen herleiten kann , die zwischen dein spec. Geiviclite der ver- schiedenen Stuclte stattfinden miigen.

Der Samarskit zeigt beim Erhitzen eine auffallende Licht- erscheinnng, wie diese der Gadolinit, Orthit, Tschewkinit und an- dere Mineralien zeigen. Alle diese verlieren durch’s Erhitzen und nach der Erscheinung des Ergluhens die Eigenschaft, durch Chlor- wasserstoffsiure zersetzt werden zu konnen. - Auch der Samars- kit ist im ungegliihten Zustande [lurch Chlorwasserstoffsaure, ob- gleich schwer, aufschliessbar ; aber auch er verliert diese Eigen- schaft , nachdem er gegluht worden ist.

Das specifische Gewicht ist bei den Mineralien, welche beirn Gluhen eine Lichterscheinung zeigen, nach dem Gluhen weit be- deutender als im ungegluhten Zustande , wenn auch durch’s Glu- hen kein Unterschied hinsichtlich des absoluten Gewichts hervor- gebracht wird. S c h e e r e r zeigte diess beim Gadolinit, Orthit und Allanit von Norwegen ; der Verfasser fand es beim Gadolinit von Ytterhy und beim Tschewkinit.

Bei dem Samarskit findet aber hinsichtlich des spec. Gewichts im ungegluhten und gegluhten Zostande gerade das Umgekehrte statt. Er erhalt nach dem Gluhen und nachdem die Lichterschei- nung sich gezeigt hat , ein leichteres specifisches Gewicht.

Die Stucke, die der Verhsser zit diesen Versuchen anwandte, batten das spec. Gewicht 5,617 ; das spec. Gewicht des gegluhten und gepulverten Minerals war zwischen 5,37 und 5,455.

Auch die Stucke des Samarskits, welche Hr. H e r m a n n unter dem Namen von Ytteroilnlenit an G. R o s e gesandt und von denen er die Meinung geaussert hatte, dass sie vielleicht ein an- deres Mineral als der Samarskit wiiren, verhielten sich hinsicht-

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25.4 R o s e : E i n i g e B e m e r k u n g e n i i b c r d. s p e c . G e w i c h t etc.

lie11 des spec. Gewicbts eLen so wie andere Exempiare tles Mi- nerals. I)er Verfasser fantl das spec. Gewicltt desselben im uii-

gegliihten Zustandc 5,703 , das des gegliiltten und gepulverten Minerals aber 5,454.

Wan sieht hieraus, dass die Angaben des Hrn. I l e r m a n i i iiber das spec. Gewicht des Samarskits richtig sind, sich aber auf das Mineral im gegluhten Zustande beziehen.

Es ist sehr wahrscheinlich, anzunehrnen , dass, wenn ein Kijrper durch‘s Glfihen in einen isomerischen Zustand iibergeht, wiihrend er dabei eine Lichterscheinung zeigt , die Ursaclie cler letzteren aus dem Unterschiede in der specifisclien Warme iin ungegluhten und gegliihten Zustande herriihre. Es ist dem Ver- fasser in der That gegliiclit, nach meltrcren friichtlosen Versuchcii zu finden, dass die Lichterscheinung, we!che der Gadolinit und das vermittelst Animoniak gefallte Chromosyd zeigen, mit einer plotzlichen Freiwerdung von Wiirme begleitet ist. Es schien nun dem Verfasser wichtig, zu untersuchen, ob eine plijtzlic,he Warme- entwickelung auch beirn Erhitzen des Samarskits wiihrend dei, Lichterscheinung bemerkt werden kijnne, da bei diesetii Minerale durch’s Gluhen keine Contraction, sondern eine Dilatation des Volumens stattfindet.

Der Verfasser wandte zu diesen Versuchen deiiselben Appa- ra t a n , den er friiher heim Gadolinit und beim Cliromosyd be- nutzt hatte. Er gluhte das Mineral in einer an eineni Ende zu- geschinolzenen Glasriihre von scliwer schmelzbarem Glase, ,die mit einer langen, engen Thermometerrohre luftdicht in Verbindung gebracht worden war, welche, am Ende gebogen, in eine Flussig- keit tauchte. Wahrend das Mineral in der Glasriihre durch’s Er- hitzen zum gleichfiirmigen Gluhen gebracltt wurde, entmich gleicli- rniissig ein Theil der durch’s Erhitzen ausgedehnten Lurt durcli die Pilissigkeit. Sowie beim Gadolinit und beim Chromoxyd dig. Lichterscheinung sich zeigte , wurde die Luftericvviclielung plotz- lich hedeutend s t l rker ; nach Beendigung der Lichterscheinunp murde sie so gleichfiirmig mie vor derselben. Beitii Samarskit konnte aber , als die Lichterscheinung erscliien, keine bedeuten- dere Luftentwickelung wahrgenomtnen werden; sie blieb eben so gleichfiirmig wahrend, wie vor und nach derselben.

SO wichtig auch das Resultat dieses Versuchs zu sein scheint, so muss der Verfasser doch bemerken, dass derselbe m a r mit

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aller Sorgfalt angesteltt worden ist , indessen doch nur Quanti- t i ten von 3 bis 4 Grammen d a m angewanclt werden konnten. Zii den Versuchen mit Gadolinit und Chromoxyd wurden wohl zehnfach grijssere Mengen benutzt. Es wire daher wiinschens- werth, dass Cheniiker, welche grossere Mengen des Minerals zu ihrer Verfiigung haben , mit diesen den Versuch wiederholen mochten.

Hr. H e r m a n n hat die Ilmensiure ausser in dem Yttero- ilmenit auch in dem Pyrochlor von Mask gefunden. Der Ver- fasser hat zwar dieses Mineral nicht selbst untersucht, aber doch durch Brn. W 6 h l e r die aus demselben dargestellte nietallische Saure erhalten. E r fand , dass dieselbe vorzugsmeise aus Niob- saure besteht gemengt mit etwas Wolfram - und Pelopsaure untl einer nicht unbetrlrchtlichen Menge von Titansgure.

XXXlI. Neues Zersetzungsproduct des Harnstoffs.

Hr. Ma g n u s theilte der Berliner Academie die Resultate der Untersuchung eines neuen Zersetzungsproductes des Harnston's mit , welches in seinem Laboratoriom durch Hrn. W i e d ern a n n erhalten worden ist.

In einer kurzen Notiz (Annales de Chimie, S&r.IZI, T. VI) bemerkt P e 1 o u z e , dass salpetersaurer Harnstoff bei etwa 140° unter Entweichen von Kohlensaure und Stickoxydul in salpeter- saures Ammoniak und Harnstoff zerfalle; dass ferner bei hcherer Temperatur das aus dem salpetersauren Ammoniak entwickelte Stickoaydul die ails dem Harnstoff entstehende Cyanurs" aure zer- selze und dass an ilirer Stelle eine geringe Menge einer neuen, in Wasser schwer liislichen , durch Eleiessig fillbaren Saure auf- trete. Dem Verfasser gelang die Darstellung einer solchen Slure niclit ; vielmehr fand er unter den ZersetzuiigFproducten des sal- petersauren Harnstoffs stets griissere oder geringere Nengen von CyanursBure. Dagegen erhielt derselbe beim Erhilzen sowohl des salpetersauren Harnstoffs , als auch des Harnstoffs allein einen neuen eigenthiimlichen Khrper, fur den er mit Riiclisicht auf seine