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Ordnung ist etwas Natürliches - das Nützliche ist Chaos P. Häussler TU Chemnitz Institut für Physik Professur Physik Dünner Schichten Physik - Wie Forschung Spaß macht Chemnitz 12.12.2009 Arthur Schnitzler * 15.05.1862 in Wien † 21.10.1931 in Wien österreichischer Erzähler und Dramatiker (Der Reigen) einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne

Ordnung ist etwas Natürliches - das Nützliche ist Chaos · 2009-12-14 · Einige Bemerkungen zum Satz von Schnitzler Sie werden sich wohl wundern, denken, dass eher Chaos das Natürliche

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Ordnung ist etwas Natürliches - das Nützliche ist Chaos

P. HäusslerTU Chemnitz

Institut für Physik

Professur Physik Dünner Schichten

Physik - Wie Forschung Spaß macht Chemnitz 12.12.2009

Arthur Schnitzler * 15.05.1862 in Wien

† 21.10.1931 in Wien österreichischer Erzähler und Dramatiker (Der Reigen)

einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne

Page 2: Ordnung ist etwas Natürliches - das Nützliche ist Chaos · 2009-12-14 · Einige Bemerkungen zum Satz von Schnitzler Sie werden sich wohl wundern, denken, dass eher Chaos das Natürliche

Einige Bemerkungen zum Satz von Schnitzler

Sie werden sich wohl wundern, denken, dass eher Chaos das Natürliche ist und Ordnung das Nützliche! Das waren auch meine ersten Gedanken, dann aber habe ich meine Meinung ändern müssen. Anlass waren unsere eigenen Arbeiten zur Strukturbildung in Materie, Arbeiten, die sich damit beschäftigen, wie sich aus einem Haufen von Atomen (zum Beispiel einer Ansammlung von 1023

Atomen, einer Gaswolke), ohne Zutun des Menschen, alleine durch Abkühlen, selbstorganisierend Kristalle bilden.

Das ist ein bis heute nicht verstandenes Problem. Ich möchte Ihnen erzählen, was wir dazu herausgefunden haben, möchte Ihnen aber das Ganze in einen größeren Zusammenhang stellen. Sie werden dann auch verstehen, weshalb es in der Natur keine Metalle gibt. Metalle sind aus der Sicht der Natur instabil (bei Zimmertemperatur), ungewollt, weshalb man allerlei Tricks anwenden muss, um sie in die Hände zu bekommen, und noch mehr Tricks, um sie durch Reaktionen mit anderen Atomen nicht wieder zu verlieren. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Lack immer schön ihr Auto oder Fahrrad schützt.

Was hat der Satz von Schnitzler damit zu tun? Ich werde Ihnen zeigen, was die physikalischen Prinzipien sind, damit auf allen Stufen immer wieder aus dem Chaos heraus als ein natürlicher Vorgang Ordnung entsteht. Das Chaos ist nützlich, Ordnung das natürliche Ergebnis.

Ganz dringend notwendig muss aber zuerst mal Unordnung/Chaos vorhanden sein (ohne Unordnung keine Strukturbildung, ohne Mutation/Chaos keine Lebewesen!)

Aber, lassen sie mich von Anfang an beginnen

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Ordnungsprozeße von Anfang an

Urknall: die Geburt von Raum und Zeit und … vor etwa 14 Milliarden Jahren

Alles ist das natürliche Ergebnis von sich selbst organisierenden, strukturbildenden Prozessen- festgelegt durch Wechselwirkung zwischen vormals unabhängigen (chaotischen) Teilchen (Austausch von irgend etwas) - je schwächer diese Wechselwirkung, bei desto tieferer Temperatur tritt Ordnung auf (Wärme stört die Ordnung)

es gibt nur einen einzigen, extrem einfachen Zustand

(eine so genannte Singularität)

eigentlich hochgeordnet, aber mit extrem hoher Energie

kein Raumkeine Zeitkein Impulskeine Teilchenkein Drehimpulskeine Entropie keine elektr. Ladungnur Energie

wie kam Ordnung, Struktur in´s Universum ? (die Materialien in unserer Umgebung, ihre Eigenschaften, auch wir selbst!) wie, sehr spät, bilden sich z.B. aus einem Haufen von Kohlenstoffatomen Diamanten oder Graphit ?weshalb werden manche Materialien supraleitend, andere werden isolierend oder zu Körperzellen ? was verbindet die frühen Prozesse mit denen, die heute und zukünftig ablaufen ?

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Aus Quarks und Gluonen bildet sich ein Hadron (z.B. ein Proton oder ein Neutron)

durch die Ausdehnung des Raumes werden die Energiedichte und die Temperatur immer niedriger (heute ist die Temp. etwa -271°C, etwa 2.7K) in jeder Situation haben die ´Teilchen´ immer wieder die tiefstmögliche Energie zu finden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dazu, z.B. Ordnungsprozesse. auf jeder Stufe wird Entropie erzeugt gibt den Zeitpfeil vor, ist ein ´natürlicher´ Prozeß

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Aus Quarks und Gluonen bildet sich ein Hadron (z.B. ein Proton oder ein Neutron)

durch die Ausdehnung des Raumes werden die Energiedichte und die Temperatur immer niedriger (heute ist die Temp. etwa -271°C, etwa 2.7K) in jeder Situation haben die ´Teilchen´ immer wieder die tiefstmögliche Energie zu finden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dazu, z.B. Ordnungsprozesse. auf jeder Stufe wird Entropie erzeugt gibt den Zeitpfeil vor, ist ein ´natürlicher´ Prozeß

Aus Hadronen und Gluonen bildet sich ein Atom- kern, aus einem Kern und Elektronen ein Atom.

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Aus Quarks und Gluonen bildet sich ein Hadron (z.B. ein Proton oder ein Neutron)

14 milliardyears

10 milliardyears

5 milliardyears

1 milliardyears

durch die Ausdehnung des Raumes werden die Energiedichte und die Temperatur immer niedriger (heute ist die Temp. etwa -271°C, etwa 2.7K) in jeder Situation haben die ´Teilchen´ immer wieder die tiefstmögliche Energie zu finden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten dazu, z.B. Ordnungsprozesse. auf jeder Stufe wird Entropie erzeugt gibt den Zeitpfeil vor, ist ein ´natürlicher´ Prozeß

Sichtbare und dunkle Materie wechselwirken miteinander (bilden großräumige Strukturen: Galaxien)

Elektronen ww miteinander, bilden ein Fermigas (Elektronen im Fermigas verhalten sich kollektiv, gehorchen anderer Statistik und bilden ein Subsystem/´Teilchen´)

Aus Hadronen und Gluonen bildet sich ein Atom- kern, aus einem Kern und Elektronen ein Atom.

Das Fermigas bildet mit den Ionen/Atomen ein neues ´Teilchen´, einen Kristall

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in der (Universum) vorkommende und erzeugte TemperaturenNatur künstlich

1000000000

100000000

10000000

1000000

100000

10000

1000

100

10

1

0,1

0,01

0,001

0,0001

0,00001

T/K T/°C1 Milliarde

1 Million

organisches Leben

flüssige Luft

flüssiges HeUniversumSuprafluides He

4

4

Suprafluides He3

Zentrum der heißesten Sterne

Sonnenzentrum,Kernernergie

Sonnenoberfläche heißeste Siedepunkte

2,7K

10 °C7

10 °C4

0°C

-272,16°C = 1K

-273,26°C

-273,17°C

-273,16°C

-273,16°C

~130K

Supra-leitung

niedrigste Temperaturkondensierte MaterietT-Rekord 12 nK (Bayreuth)

”Restwärme” des Urknalls

Uni

vers

umLa

bor

Beddies

Franke

Supraleitung

Magnetismus

Kondensation/Kristallisation

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bei tiefen Temperaturen, wenn sich bereits sehr viele ´Teilchen´ /Subsysteme gebildet haben, werden die energetischen Unterschiede immer kleiner, viele Strukturbildungsprozeße können gleichzeitig mit den verschiedensten Partnern auftreten

Urknall

Hadronen

Atome

Moleküle

organische Verbindungen (Zimmertemperatur)????

Zahl neuer ´Teilchen´ / Systeme

Tem

pera

tur

/ Ze

it

Flüssigkeiten (die Vorstufen der Kristalle)

Kristalle

relativ einfach

extrem komplex

Weshalb ist Strukturbildung bei tiefen Temperaturen so schwer zu beschreiben?

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Das einfachste Model, harmonischer Oszillator (Physik I im 1.Semester):

Experimente mit Kugeln/´Teilchen´ und Federn/Kopplern (2 und mehr)

Strukturbildung ist ein Vorgang, bei dem vormals unabhängige ´Teilchen´ (chaotisch sich verhaltend) durch Wechselwirkung (Austausch von irgend etwas) aus dem ungebundenen in den gebundenen Zustand übergehen, sich ordnen.

Der ungebundene Zustand ist ein Nichtgleichgewichtzustand, er ist instabil bei geringsten Störungen

Durch solche Störungen geht er, unter Erzeugung von Entropie, in den gebundenen Zustand über, den stabilen Gleichgewichtszustand (Gleichgewicht von was, messbar durch welche Eigenschaften?)

Der gebundene (geordnete) Zustand, hat andere, neue Eigenschaften, bildet ein neues ´Teilchen´ (ein Hadron, oder einen Atomkern, oder ein Atom, oder ein Molekül, oder einen Kristall)

Ein Experimente mit 2 gekoppelten Pendeln und

Ein Experiment mit mehreren gekoppelten Pendeln

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Was haben solche Pendel damit zu tun, dass sich

Quarks und Gluonen zu Hadronen reagieren?Atomkerne und Elektronen sich zu Atomen bilden?mehrere Atome sich zu Molekülen zusammenfinden?viele Elektronen mit den Atomen zu einer Schmelze und dann zu einen Kristall sich formieren?.....manche Materialien isolierend werden?manche Materialien metallisch?wieder andere Materialien supraleitend?Eisen magnetisch wird? Organische Moleküle sich zu Mäusen oder Menschen formen?…..aus zwei Menschen sich ein Ehepaar bildet?in einer Gesellschaft sich ein Kirchenchor oder ein Fußballverein bilden?…..dunkle und normale Materie Ansammlungen von Galaxien bilden?…..…..

Unter resonanten Bedingungen können sie unter Entropieerzeugung den tiefsten,den bindenden Zustand besetzen, neue ´Teilchen´ bilden. Sie stellen das einfachste strukturbildende System dar! ein Modell

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Mechanisches Analogon: 2 mathematische Pendel

Wie geschieht ´Strukturbildung´ beim gekoppelten Pendel?

durch den Aufbau von Resonanzen

anti-bindend

bindend bindend

anti-bindend

E

zuerst entartetEo

Eo Eo

(2 neue Zustände)

Resonanz zwischen Pendeln(resonant präpariert, keine Selbstorganisation!)

Austausch von Energie und Impuls,vermittelt durch die Feder.

Impuls-Gleichgewicht, ausgedrückt durch gleiche Geschwindigkeiten

dann Energie-lücke

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Molekülbildung in der Gasphase (lokale Ordnung zwischen Atompositionen und der Elektronendichteverteilung) (Schrödinger-Gleichung) bindende - / nicht-bindende Zustände

Wie geschieht die Energieerniedrigung in Materie?

durch den Aufbau von lokalen Resonanzen

2H- Atome

bindend

anti-bindend

E

anti-bindend

bindend

zuerst entartet H+ H+ Eo

Eo Eo

2H-Atome aus 2 Atomen wird ein neues Teilchen, ein Molekül

lokale Resonanzen zwischen AtomenSelbstorganisation!

e-

Austausch von Energie und Impuls,vermittelt durch die Elektronen.

Impuls-Gleichgewicht, ausgedrückt durch gleiche Geschwindigkeiten

dann Energie-lücke

Zwei Videos antibindender Zustandbindender Zustand

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Wie geschieht die Energieerniedrigung in Materie?

durch den Aufbau von globalen Resonanzen

2 makroskopische Untersysteme / aus 2 Untersystemen wird ein neues Material

globale Resonanzen zwischen globalen Systemen

Elektronenwellen Netzebenen der statischen Struktur

bindend

anti-bindend

E

zuerst entartetEF

kF

Kondensation des Dampfes zur Flüssigkeit (global sphärische Ordnung zwischen Atompositionen und dem Fermigas) (global sphärische Resonanzen) Lücke bei EF

Gefrieren der Schmelze zum Festkörper (global planare Ordnung zwischen Atompositionen und der Elektronendichteverteilung) (globale, planare Resonanzen) Lücke bei EF

Austausch von Energie und Impuls,vermittelt durch Photonen.

Impuls-Gleichgewicht, ausgedrückt durch gleiche Geschwindigkeiten (kovalente Bdg.)

dann Energie-lücke bei EF

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Beschreibung der Prozesse in der Sprache einer Allgemeinen DynamikNichtgleichgewichteGleichgewichteund Übergänge vom Nichtgleichgewicht unter Entropieerzeugung ins Gleichgewicht

Beschreibung der beteiligten Subsysteme im Bild der Wellenmechanik (Quantenmechanik)

Bedeutung von Energielücken bei der FermienergieDas Fermigas und die atomare Struktur haben extrem unterschiedliche Energien, obwohl sie im Gleichgewicht miteinander sind

physikal. Handwerkszeug

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Streuung eines Elektrons an einer Wand mit 2 Löchern

Ebene Elektronenwelle

L. de Broglie

physikal. Handwerkszeug Teilchen als Welle

Wellen

paket

(Elektro

n)

Streuung eines Elektrons an einem Atom

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Don Eigler, IBM

Stationäre Elektronendichtewellen im Umfeldvon 2 Fehlatomen auf Kupfer

Stationäre Elektronendichtewellen auf Kupfer an Kanten und Störstellen

Käfig aus Eisenatomen auf einer Kupferoberflächemit stationären Elektronendichtewellen im Innern

Käfig in Arbeit

keine von selbst ab-laufende Mechanismen! (Kanten, Fehlstellen, Käfige sind gegeben bzw. werden konstruiert)

im Moment der Strukturbildung, wenn die Atome noch keine festen Lagen haben,haben die Elektronendichteverteilungen einen Einfluss auf die Atomlagen!

innere sphärischeWellen sind in Resonanz mit dem Käfig

Stationäre Elektronendichte-Oszillationen (mit einem Tunnel-Mikroskop gemessen)

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Enrico FermiFermi-See

aus Sicht der Natur ist es günstiger Bosonen zu haben

Pauli

EF=5-10 eVT= 50000-100000K

Pauli-Prinzipwo ein Fermion schon ist,

kann kein anderes sein

E

k

h22kF22 mv2

2m 2EF = =Teilchen mit ungeradzahligem Spin

Fermi-Statistik

Bose

E

wo ein Boson ist, möchtenalle anderen auch sein

k

Teilchen mit geradzahligem Spin

Bose-Einstein-Statistik

weg mit den Elektronen von der Fermi-Energie!

durchStrukturbildung (Lücken bei EF)Magnetismus (mehr Spin up als Spin down)Supraleitung (Elektronen Bosonen)

Aus Sicht der Naturist es günstiger die Elektronen nach unten zu schieben

Statistikphysikal. Handwerkszeug

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r/λFr

ϕeff (r)

+

Potential (mit Friedel-Oszillationen) in der Nähe eines Atoms

Überlagerung derOszillationen im Bereich von 2 Atomen

5/4 9/4 13/4 17/4 25/421/4

Jedes neu hinzugekommene Atom ändert das Interferenzmuster! (nicht dargestellt)

Strukturbildung

Sphärische Resonanzen führen zu sphär. periodischer Ordnung (Flüssigkeiten)

Ebene Resonanzen führen zukristalliner Ordnung (Diamant)

Überlagerung derOszillationen im Bereich einer Netzebene

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0 1 2 3 4 0 1 2 3 4 5

a-Ge50

Sb50

a-Na32

Sn68

a-Ag10

(AsTe)90

l-Ge

l-Se

a-Ge

l-Ge33

Se67

l-Ge

a-Na32

Sn68

a-Ag10

(AsTe)90

0,5nm 80nm-1

l-Ge33

Se67

l-Ga50

As50

l-Cu50

Cl50

a-Ge

l-Sb

l-As

l-Se

l-Te

a-Ge50

Sb50

4kF

exp2kF

exp

ionic glass

liqu id

sem

icond.

g lassy m

e tals

amorp

h . sem

icond.

a-Ga65

Te35 a-Ga

65Te

35

a-Ca-C

a-Au80

Sb20

a-Cu65

Sn35

a-Au80

Sb20

a-Cu65

Sn35

λFr

exp

17/413/49/45/4

r/λFr

expK/2kF

exp

g(r)[au]S(K)

resonanceKpe=2kF

3 2322 Znk ⋅⋅= oF π

λFr

λFr

λFr

λFr

λi=λFr

λFr=2π/2kFEi

n pa

ar w

enig

e am

orph

e Le

gier

unge

n au

s de

r Pr

ofes

sur

Phys

ik D

ünne

r Sc

hich

ten

grüne Punkte geben absolute Werte an

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Wie geschieht die Energieerniedrigung in Materie?

durch den Aufbau von ResonanzenMolekülbildung in der Gasphase (lokale Ordnung zwischen Atompositionen und der Elektronendichteverteilung) (Schrödinger-Gleichung) bonding - antibonding Zustände

Kondensation des Dampfes zur Flüssigkeit (global sphärische Ordnung zwischen Atompositionen und der Elektronendichteverteilung) (global sphärische Resonanzen) Lücke bei EF

Gefrieren der Schmelze zum Festkörper (global planare Ordnung zwischen Atompositionen und der Elektronendichteverteilung) (globale, planare Resonanzen) Lücke bei EF

Alles was hilft, eine Lücke bei EF zu bilden ist gut! (Solbrig´sche Regel)

Supraleitung (Ordnung zwischen Elektronen) Lücke bei EF

durch die Bildung von Elektronen zu Cooper-Paaren (von Fermionen zu Bosonen)

durch die unterschiedliche Besetzung von Spin-up und Spin-down ZuständenMagnetismus (Ordnung zwischen d-, f-Elektronen) Lücke bei EF

Superfluidität (Ordnung zwischen He-Atomen)durch die Bildung von H-Atomen zu Rotonen

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K. Onnes

Widerstandsabfall auf Null

Herausdrängen von H-Feld (Meissner-Ochsenfeld)

idealer Diamagnet

Tieftemperatur-Supraleitung

Metall- Isolator Übergang der Elektronen! trotzdem Supraleitung(Copper-Paare tragen den Suprastrom)

2 Elektronen koppeln über virt. Phononen,bilden Cooper-Paare

Lücke bei der Fermienergie

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Hochtemperatur-Supraleitung

Bednorz, Müller

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ZusammenfassungEs gibt eine einheitliche Beschreibung von Ordnungsphänomenen (vom Urknall bis zur SL) z.B. Strukturbildung von den Quarks zu den Atomkernen zum Atom z.B. Strukturbildung vom Atom/Molekül über die Flüssigkeit zum Kristall (Resonanzen auf verschiedenen Längenskalen, zwischen verschiedenen Systemen) z.B. Bildung magnetischer Materialien (durch Umbesetzung von Spin-down nach Spin-up) z.B. Bildung von Supraleitung (durch die Bildung von Cooper-Paaren)

Chaos (unabhängige ´Teilchen´/Subsysteme) spielt bei natürlichen Ordnungsphänomenen, bei Strukturbildung, eine extrem nützliche Rolle (ohne Chaos keine neuen Systeme!)

Es zeigt sich dabei ein sehr allgemeines und wirkungsvolles Prinzip der Natur Energie-Erniedrigung durch die Bildung von Resonanzen (Energielücken bei EF in kond. Mat.)

bereits Flüssigkeiten und amorphe Systeme besitzen einen hohen Grad von strukt. Ordnung

Ein Kristall ist der gebundene Zustand zwischen dem Fermigas der Elektronen (als ein Subsystem)und der atomaren Struktur (als das andere Subsystem)

Beide haben innere Freiheitsgrade, Möglichkeiten der Optimierung während der Selbstorganisation(unter zusätzlicher Unterstützung lokaler Resonanzen ´Quantenchemie´)Lassen Sie ein bisschen Chaos zu, es ist nützlich!