Alex. v. g o m e y e r : tterbstzug yon Cypselus apus. 31I

zonenweise sehr deutliche Porenstiche, die sich auch dureh eine dnnklere Farbung auszeichnen. Ausserdem zeigte es, wie das bei den ganz abnorm grossen Eiern gewohnlich vorkommt, einen nicht durchgehenden, in eine spiralige unregelm:,tssige Curve verlaufen- den, dem spitzen Ende zunachst liegenden Sprung, also einen dureh eine Nath nur angedeuteten, nicht vollendeten Sprung. Nach dem Anbohren ergoss sich beim Ausblasen eine trtibe gelbliche Jauche, dem Inhalte der faulen Efer nieht uniihnlich; allein beim Schtttteln maehte sich ein festerer Klumpen im Innern bemerklich, und da galt es die Lunge aus Leibeskraften anzustrengea; bis pIOtzlich die Schale an dem eben bezeichneten blinden Sprunge dem Andrange des Luftdrucks naehgab, mein Ei platzte, und ich nahm nun den theilweise getrennten Theil vollends als Deckel ab. Abet wie gr0ss war mein Erstaunen, ein httbsches normales, bur etwas kleines Ganseei lag im Innern. LIerausgenommen zeigte es die ausserste Schalenschicht welch, so dass dieselbe beim Ab- reiben und Reinigen entfernt wurde. Es hat jetzt alas Ansehen, als wenn es mit verdiinnter Saure ein wenig abgebeizt ware. Sonst ist es in jeder I=Iinsicht normal, sch~n eif0rmig; seine Lange be- tragt 78 ram, seine Querachse 59 ram. Beim Ausblasen enthielt es reines klares Eiweiss und einen klaren Dotter.

Mtinster~ den 19. August 1865.

Einige Notizen fiber den Herbstzug yon Cg'.,sel~es apus.

Yon

Alexander yon Homeyer.

1 8 5 7 Frt ihling's zug. ] Herbs~zug. Frankfurt I 3. Mai, Wette~' milde und I am ~iain IschOn;mehrereCypselusapusl

lain Catharinenthurm. /

1858 Frankfurt am Main

I Die Mehrzahl zieht den 28. Juli fort.

6. August aoch 1 Cypselus. J0.August 2 Cypsel. al)us ,

welche eilig yon W. nach S. ziehem

11. August l 6~pselus,

312 Alex. v. H o m e y e r :

Morgens 6 Uhr ganz ruhig fiber der Stadt sehwebend.

28. August. Heute, sowie in all' diesen Tagen, regnet es viel; es weehseln kalte Regenschauer mit Sonnen- schein ab, es ist recht kalt und unfreundlich.

Die Sehwalben (Hirundo urbica und rus~ica) fliegen dicht fiber dem Main. Mor- gens 10 Uhr fiiegen 2 Cypse- lus vor meinem Fenster und Abends 7 Uln. deren 3, und einige Minuten spater krei- sen woM 50 hoeh oben in der Luft gaaz ruhig, wit zur Sommerzeit.

I. September 2 Cypselus Morgens 18 Uhr fiber dem Main.

3. Septbr. Abends regne- riseh uud nicht kalt, 5 Cypse. lus vor meinem Fenster.

Pfarrer Jackel sah 1858 Naumannia VIII. p. 434) die [etzten Segler schon am 29. Juli und 3. August.

1859 Frankfurt am Maid.

P

24. April: Ieh sehe meh- rere Cypselus.

4. Aug.: Cypselus ist fort.

i 8 6 0 Rastatt

in Baden.

[ 19. April: Es regnet und 29. Juli : Cypselus fiangt zu [ �9 �9 I �9 sehnelet, trotz alle dem em!mehen an. Cypselus um den katholi- 1. Aug. : Cypselu~. ist fort. sehen Kirehthurm. 12. August: Ieh bin in

21.April:StarkesSchnee-iCarlsruhe , 3 Cypselus fiber wetter. , dem ~chloss. , I. Mai: 1 Cypselu~ am / 13. Aug.:Rastatt, 3Cyp~e- l~hurm, seit dem 19. ApriI//us gesehen. sonst keinen gesehen. I 21. August: Hirundo ur-

Herbstzug yon Cypselus a2pus. 313

Ibica ist nur noch einzeln in !der Stadt, H. rustica sitzt bei ison.nigem Wetter duzend- wmse auf den Dachk~ndeln und Blitzableitern and singt das kbsehiedslied. Hente Morgen zieht eine grosse Sehaar yon H. urbica, wo- :bei aueh ganz hintenan 1 Ca,p~eh~s.

1864 Posen.

I 3. Mai: Es schneiet in igrossen Floeken, die Naeh- tigallen (S. luscinia) singen im Glacis des Fort Winiary.

8. ~lai: Cypselus ist da. I !0. Mai: C. apus ist zahl- Ireich.

11. August: Cypselus ist schon seit ein Paar Tagen [ort.

15. &ugust: 3 C. a2us tiber Posen.

18. August: Starker NW.- Wind, kalt, tiber Fort Wi- Mary Abends ~ Uhr viele Segler.

21. August: Ich bin in Stettin; ich sehe Abends viele Cygsetus.

21. bis 27. Aug.: Wieder in Posen; jeden Abend zwi- schen 6 uud 7 Uhr erschei- nen bei anhaltend kalter und regneriseherWitterungviele Cypselus tiber der Sta&, w~ihrend sie am Tage selbst nicht zu sehen sind.

28. August: Die letzten 6 Segler vor meinem Fenster.

1t~65 5. Mai: Cypselus ist an- Hirschberg gekommen~ und segelt zahl- in Schles. reich tiber tier Stadt.

Es geht hieraus des detltlichsten hervor~ dgss der eigentliehe Abzug der , , d e u t s e h e n " Segler sehon Ende Juli U~d Anfang August stattfindet; dass abel" die nordischen Segler Ende August odor gar erst Anfang September darehziehen, und dass, da Pfarrer

Journ. f. Ornith., XIIL Jahrg., lg:. 77., September 1865. 22*

314 Tommaso S a l v a d o r i :

Jackel niemals so spat Segler beobaehtete, dureh Bayern kein Durchzug , , n o r d i s c h e r " Vogel stattfindet.

G l o g a u , den ]7. Juli 1865.

L i t e r a r i s c h e B e r i c h t c .

Katalo~ d e r V f g e l S a r d l n i e n s m i t N o t e n u. B e o b a c h t u n g e n y o n T o m m a e o ~ a l v u d o r i .

A.us dem Italienischen ~bertragen durch Dr. garl Bolle.

(Fortsetzung; s. S. 271--288.)

188. Telmatia8 gal[inago Boie. Scolopax gallinago L. - - Savi 1I. p. 312. - - Cara sp. 198.

Gallinago scolopacinus Bp. - - Beecacinu reali C. M. - - Becea- einu C. S. - - Beceacino reale.

GrCisser ist ihre Anzahl zur Zugzeit; sehr viele fand ich in- dess aueh den ganzen Winter durch an Sumpfstellcn. Ich babe nieht ermitteln k0nnen, ob sich unter den Individuen dieser A r t auch welehe yon T. Brehmii befinden, wenn dies fiberhaupt e ine gute Art ist.

189. T. major Bole. ScoloTax major L. - - Savi ]:I. p. 309. - - Cara sp. 197. - - Gal-

linago major Bp. ~ Beccacinu imperiali C. M. - - Beccacinu C. S . - Croceolone.

Cara eonstatirt nur den Zug Mitte September; vielleieht hat er versaumt, den Zug im Friihling, in den ,~Ionaten April und blai, zu beobachten. Dies ist bemerkenswerth, da in Italien h(ichst selten ein Individuum im September angetroffen wird, wi~hrend die Art auf dem Friihlingszuge haufig ist.

190. Seolopax rz~s~'cola L. Bp. - - Cara sp. ] 96. - - Rusticola vulgaris Vieill. - - Savi II. p. 304. - -

Beecaccia C~ M. - - Cabone de murdegu, pudda de mudeju C. S.*)

Sehr gemein yore November bis April, nicht aber yore Sep- tember bis zum Sommeranfang, wie Cara will.

*) Cistrosenhenne, weil der Vogel sich uater dieser Pflanze zu verbergen pflegt.