36
DAS MAGAZIN DER SOLOTHURNER WIRTSCHAFT AUSGABE 4 JULI 2012, 33. JAHRGANG HANS BÜTTIKER: Der sympathische Rebell. MASSNAHMENPLAN: Zurück an den Absender! EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» Entscheid wird …

EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

D a s M a g a z i n D e r s o l o t h u r n e r W i r t s c h a f t

a u s g a b e 4 J u l i 2 0 1 2 , 3 3 . J a h r g a n g

HANS BÜTTIKER:

Der sympathischeRebell.

MASSNAHMENPLAN:

Zurück an den Absender!

EINKAUFSTOURISMUS:

Wenn daraus ein«kontra-helvetischer»Entscheid wird …

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 1 14.06.12 14:50

Page 2: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Ru

f La

nz

Nach einem schweren Unfall ist es für die Betroffenen nicht leicht, in ihr gewohntes Leben zurückzufinden. SuvaCare unterstützt sie auf diesem Weg mit umfassender Betreuung in Form von Beratung, Versicherungsleistungen, Unfallmedizin und Rehabi-litation. Doch auch Sie selber können helfen: Indem Sie Anteil am Schicksal Verunfallter nehmen und ihnen zur Seite stehen. Für weitere Informationen: www.suva.ch/ncm

Gute Arbeitskollegen sind für Verunfallte da. Genau wie wir.

mz5_Bagger_M_Wirtschaftsflash_210x297_d_ZS.indd 1 25.05.12 08:29_0097_Ausgabe_4_2012.indd 2 14.06.12 14:50

Page 3: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

wirtschaftsflash | Juli 2012 | INHALT | 3

MASSNAHMENPLAN

Zurück an den Absender!

10 Steuern, Gebühren und Bussenerträge erhöhen, Kosten in der Bildung und in Teilbereichen des operativen Geschäfts senken! So will der Regierungs-rat des Kantons Solothurn befürchtete Defizitie im Staatshaushalt minimieren. Doch der dazu erarbeitete Massnahmenplan wird in Parteien und Verbänden rundherum zersaust und abgelehnt. Er ist ein untaugliches Mittel, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat zu fördern.

PORTRÄT

Der sympathische Rebell

16 «Ein Anti-Diplomat geht in Pension». Mit Hans Büttiker tritt ein weit über die Region hinaus bekannter Wirtschaftsfüh-rer als Direktor der Elektra Birseck Mün-chenstein in den Ruhestand. Das heisst nicht, dass es künftig still werden wird um den sympathischen Rebel-len. Er will seine Meinung zum Beispiel in der zurzeit laufenden Energiedebatte beharrlich weiter vertreten und auch in der politschen Diskussion als Kantonsrat seine Stimme einbringen.

EINKAUFSTOURISMUS

Fünf Milliarden Export über den Ladentisch

22 Vor allem Geschäfte in grenz-nahen Regionen beklagen den zunehmenden Export von Wert-schöpfung. 2011 haben Schweizer Konsumenten für fünf Milliarden Fran-ken im Ausland eingekauft. Dieser «kontra-helvetische» Entscheid wird mittelfristig verheerende Auswirkun-gen haben auf die Landwirtschaft, die Arbeitsplätze und nicht zuletzt auf die Berufsbildung in der Schweiz.

24 «Grundsätzlich gilt es, in Kundenservice, Qualität und Angebot immer eine Spur besser zu sein als der Konkurrent», um im harten Ringen um Markt-anteile bestehen zu können, empfehlen von WIRTSCHAFTSflash befragte Persön-lichkeiten im Schwarzbubenland.

magazin Nachrichten, Neuheiten, Besonderheiten 4, 21, 29

sohk Die Solothurner Handelskammer hat seit dem 24. Mai einen neuen Präsidenten und zehn neue Vorstandsmitglieder 6

kgv Im Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverband spricht man von neuen Herausforderungen und einem Präsidentenwechsel 8

fokus Ghielmetti macht die Musik 26

service Es gibt keine Patentrezepte für Nachfolgeregelungen 30

inside gvg «Beste Botschaft für den Einkaufsstandort Grenchen» 33

agenda Impressum, Veranstaltungskalender, Inserenten 34

Krasser Widerspruch

Auch die Schweizer Detailhandels-riesen Coop, Landi und Manor beklagen den Export von Wertschöp-fung durch den Einkaufstourismus ins Ausland. Ihr Klagelied ist Musik in den Ohren vieler Gewerbebetriebe, welche im grenznahen Raum ums Überleben kämpfen. Allerdings ist ihr Konzert nicht frei von Dissonanzen: Wohl werben die erwähnten Konzer-ne mit aufwändigen Kampagnen um die Gunst von Schweizer Kundinnen und Kunden, gleichzeitig aber lassen sie erhebliche Anteile der dafür ein- gesetzten Printprodukte in ausländi-schen Grossdruckereien anfertigen.

Die Besinnung auf «Swissness» endet dann, wenn es gilt, eigene Einkaufs-vorteile auszunützen. Selbst das Telekommunikations-Unternehmen Swisscom, das sich mehrheitlich im Besitz des Bundes befindet, vergibt namhafte Druckaufträge nach Deutschland. Und der primär durch Schweizer Sponsoren und Mitglieder-beiträge finanzierte Schweizerische Skiverband Swiss-Ski duldet, dass seine Verbandspublikation «Snow-Active» in einem Betrieb in der Nähe von Stuttgart gedruckt wird.

Die Liste solch «kontra-helvetischen» Verhaltens könnte durch weitere Beispiele ergänzt werden. Als Folge davon leidet die Grafische Industrie in der Schweiz unter einem exorbi-tanten Preiszerfall, der in letzter Konsequenz den bereits heute laufenden Abbau von Arbeitsplätzen fortsetzen wird.

Der Aufruf zur Kundenloyalität versus eigenes Einkaufsverhalten: Hier stehen das Soll und das Haben in einem krassen Widerspruch zueinan-der. Unter dem Strich wird es mittel- und langfristig nur Verlierer geben.

Editorial

Paul MeierGeschäftsführer WIRTSCHAFTSflash

Ru

f La

nz

Nach einem schweren Unfall ist es für die Betroffenen nicht leicht, in ihr gewohntes Leben zurückzufinden. SuvaCare unterstützt sie auf diesem Weg mit umfassender Betreuung in Form von Beratung, Versicherungsleistungen, Unfallmedizin und Rehabi-litation. Doch auch Sie selber können helfen: Indem Sie Anteil am Schicksal Verunfallter nehmen und ihnen zur Seite stehen. Für weitere Informationen: www.suva.ch/ncm

Gute Arbeitskollegen sind für Verunfallte da. Genau wie wir.

mz5_Bagger_M_Wirtschaftsflash_210x297_d_ZS.indd 1 25.05.12 08:29 _0097_Ausgabe_4_2012.indd 3 14.06.12 14:50

Page 4: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

4 | MAGAzIN | Juli 2012 | wirtschaftsflash

AKTIEN

31.12. 2011 8. 6. 2012 Veränderung

AEK Energie AG, Solothurn 30'000.00 29'000.00 -1000.00 -3.3%

Alpiq Holding AG 170.00 155.50 -14.50 -8.5%

Clientis Bank Thal 310.00 250.00 -60.00 -19.4%

Patiswiss AG, Gunzgen 230.00 292.00 62.00 27.0%

Regiobank, Solothurn 2'900.00 3'125.00 225.00 7.8%

Schaffner, Luterbach 229.00 221.90 -7.10 -3.1%

Spar- und Leihkasse Bucheggberg, Lüterswil 4'950.00 4'600.00 -350.00 -7.1%

Swiss Prime Site AG, Olten 70.55 78.30 7.75 11.0%

Swissmetal, Dornach 1.33 0.32 -1.01 -75.9%

Synthes, Solothurn 157.50 158.50 1.00 0.6%

Von Roll Holding AG, Breitenbach 2.56 2.21 -0.35 -13.7%

Aktienkurse Solothurnischer Unternehmungen

Mitgeteilt von der Baloise Bank SoBa Solothurn

Seit Ende Mai ist Hans Kuhn (59) neuer Präsident der Solothurner Handelskammer. Er löst Kurt Loosli (EAO AG) nach sieben Jahren Amts-zeit ab. Hans Kuhn ist ein Kenner der Solothurner Wirtschaft, leitet seit vielen Jahren die Migros-Ver-teilbetrieb Neuendorf AG. Der neue Präsident über Erwartungen, seine Motivation und die Zukunft des Solothurner Gewerbes.

«Veränderungen fi nden immer schneller statt»

Herr Kuhn, welche Erwartungen haben Sie an sich selbst als neuer Präsident der Solothurner Handelskammer?

Hans Kuhn: Es braucht Exponenten aus der Wirtschaft, aus Unternehmen und eine kompetente Handelskammer, um die bisher erzielten Ergebnisse und Errungenschaften weiterzutreiben. Mein Ziel ist, die Solothurner Wirtschaft zu stärken – in Zusammenarbeit mit dem Vorstand der Solothurner Handelskam-mer, der SOHK-Geschäftsstelle, den Mitgliedern, aber auch im Dialog mit der Regierung, der Verwaltung, Gewer-beverbänden und weiteren Partnern. Mit unserem Dienstleistungsangebot wollen wir noch mehr Unternehmen für eine Mitgliedschaft gewinnen.

Was war Ihre Motivation, das Präsidium zu übernehmen?

Ich bin seit elf Jahren im Vorstand der Solothurner Handelskammer, zuletzt als Vizepräsident, und führe ebenso lange ein grösseres Unternehmen. Während dieser Zeit genoss ich sehr viele, gute Kontakte zu Unternehmen, Politik und Behörden. Ich habe ein sehr positives Bild

vom Kanton Solothurn. Man kennt sich, hat einen unkomplizierten und direkten Zugang zu Regierung und Verwaltung.

Wie beurteilen Sie die mittelfristige Zukunft der Solothurner Industrie?

Ich beurteile die Entwicklung unserer Unternehmen als positiv. Wir haben einen guten Mix von exportorientierten Industrie- und Dienstleistungsunterneh-men. Wenn ich die Arbeitslosenquote im Kanton Solothurn (2,5 Prozent) im Vergleich zum Schweizerischen Durch-schnitt (3,1 Prozent) betrachte, kann es uns so schlecht nicht gehen. Dies noch unter dem Aspekt von schmerzlichen Firmenschliessungen grosser Arbeitge-ber. Wir müssen für bestehende und neue Unternehmen gute Rahmenbedin-gungen sicherstellen. Konkret bedeutet das: Geeignete Standorte anbieten, Synergien zwischen Bildung und Wirt-schaft sowie Mobilitätsvorteile nutzen.

Wie beurteilen Sie mittelfristig die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz und weltweit?

Veränderungen werden immer häufi ger und schneller stattfi nden. Da sind Politik und Wirtschaft gefordert. Für exportori-entierte Unternehmen ist die Planung von Investitionen eine grosse Herausfor-derung. Es gibt in jeder Wirtschaftspha-se Unternehmen, die von schwierigen Zeiten profi tieren und solche, die darun-ter leiden. Schwierige Zeiten sind immer eine Chance, sich zu verbessern.

VIER FRAGEN AN ...

Hans Kuhn, neuer Präsident der Solothurner Handelskammer

Härterei Gerster AGGüterstrasse 3, PostfachCH-4622 EgerkingenTelefon +41 (0)62 388 70 00Fax +41 (0)62 398 31 [email protected]

Laserhärten. Die speziellen Eigenschaften:

Geringer Verzug infolge geringer Wärmeeinbringung

Präzise partielle Härtezonen Hohe Reproduzierbarkeit und

Prozesssicherheit

Lasertechnologie.

Hightech by Gerster:

Blanke Oberflächen realisierbar Schwer zugängliche Stellen härtbar Hohe Flexibilität in der Wertschöpfungs-

kette Kürzere Durchlaufzeiten in der

gesamten Produktionslinie Nutzung der CAD/CAM-Vernetzung

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 4 14.06.12 14:50

Page 5: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Sonderegger Facility Services.Kontinuität erzeugt wertbeständige Partnerschaften.

Härterei Gerster AGGüterstrasse 3, PostfachCH-4622 EgerkingenTelefon +41 (0)62 388 70 00Fax +41 (0)62 398 31 [email protected]

Laserhärten. Die speziellen Eigenschaften:

Geringer Verzug infolge geringer Wärmeeinbringung

Präzise partielle Härtezonen Hohe Reproduzierbarkeit und

Prozesssicherheit

Lasertechnologie.

Hightech by Gerster:

Blanke Oberflächen realisierbar Schwer zugängliche Stellen härtbar Hohe Flexibilität in der Wertschöpfungs-

kette Kürzere Durchlaufzeiten in der

gesamten Produktionslinie Nutzung der CAD/CAM-Vernetzung

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 5 14.06.12 14:50

Page 6: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

6 | GENERALVERSAMMLUNG SOHK | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Sesselrücken im VorstandHans Kuhn, CEO der Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG, wurde an der Generalversammlung im

Parktheater Grenchen zum neuen Präsidenten der Solothurner Handelskammer gewählt. Er löst

Kurt Loosli (EAO AG) nach sieben Jahren ab. Im Fokus der Versammlung stand unter anderem

das Thema Bildung. Die Handelskammer will unter dem Arbeitstitel «KMU-Academy» ein Konzept

erarbeiten, wie sie konsequent auf KMU-Bedürfnisse ausgerichtet eine Wissensdrehscheibe auf-

bauen kann. Zudem setzt sie sich auch in Zukunft für eine administrative Entlastung der KMU ein.

Die SOHK hat seit dem 24. Mai 2012 einen neuen Präsidenten und zehn neue Vorstandsmitglieder. Von links nach rechts in der vorderen Reihe: Ueli Nussbaumer, Peter Kammer, Felix Heimgartner, Josef Maushart, Hans Kuhn. In der hinteren Reihe: Thomas Murpf, Marc Heitz, Jürg Ritz und Benjamin Jäggi. Nicht auf dem Bild sind Arne Faisst und Norbert Caspar.

Anna Rossinelli, die Schweizer Finalistin beim Eurovisions Song Contest 2011, sorgt mit ihrer Band für Auflockerung und Stimmung rund um den formellen Teil der Generalversammlung.

Der Fotograf, Geograf und Bergführer Robert Bösch ermöglicht den GV-Gästen mit seinem Referat und vielen faszinierenden Bildern einen Einblick in das Thema «Extremfotografie».

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 6 14.06.12 14:50

Page 7: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

wirtschaftsflash | Juli 2012 | GENERALVERSAMMLUNG SOHK | 7

In seinen sieben Jahren als Präsident hat Kurt Loosli Meilensteine gesetzt. Er bleibt der Führung der Handelskammer als Vizepräsident erhalten.

Schätzen auch immer den Unterhaltungswert an einer SOHK-GV (von links): Boris Wyss (Baloise Bank SoBa), Roger Gröli (Baumann & Cie, Basel) und Anton Meise (Basler Versicherungen).

An der Generalversammlung ist er in Personalunion Gastgeber, Orga-nisator und Moderator: SOHK-Direktor Roland Fürst. Er wird dabei von einem bewährten Team unterstützt.

Politik, Recht und Energie auf einem Bild (von links): Kantonsrat Stephan Baschung, Hans Schatzmann (Flückiger & Schatzmann Anwälte) und Walter Wirth (AEK Energie AG).

Stadtpräsident Boris Banga plädiert in seiner Grussbotschaft für die auch aus wirtschaftlicher Sicht zwingend nötige Pistenverlängerung am Regionalflugplatz Grenchen.

Freuen sich über neue Kontakte an der GV (von links): Rudolf Häfeli (Etampa AG), Roland Kobel (W. Siegrist AG), Herbert Bühler (Mind-Spring) und Max Wittwer (Wittwer Consulting).

Was gibt dem neuen SOHK-Präsidenten Hans Kuhn (links) und seinem Vizepräsidenten Adrian Flury (rechts) wohl so zu denken? Etwa das neue «Sparprogramm» des Regierungsrats?

Ein Lächeln für den Fotografen (von links): Urs Schmid (Kantonal-Solo-thurnischer Gewerbeverband), Gisela und Markus Meier (beide Allianz Suisse), Christof Haefeli (Blaser + Trösch AG).

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 7 14.06.12 14:50

Page 8: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Neue Herausforderungen und ein RücktrittDer Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband (kgv) durfte für seine Delegiertenversammlung

vom 10. Mai das Gastrecht auf dem Gelände der Gewerbeausstellung Balsthal geniessen. Über

100 Mitglieder erhielten einen Überblick über die Leistungsbilanz 2011 und sie wurden auf

die grossen Herausforderungen des laufenden Jahres eingestimmt. Zusätzlichen Stoff für rege

Diskussionen lieferte das wenige Tage vor der DV vom Regierungrat präsentierte Programm zur

Verbesserung des Staatshaushalts. kgv-Präsident Rolf Kissling kündigte zudem seinen Rücktritt

auf Ende Mai 2013 an.

Vielseitig, herzhaft und voluminös: Das Opus One Orchestra Laupersdorf setzt an der Delegiertenversammlung 2012 des Kantonal-Solothurnischen Gewerbeverbandes (kgv) musikalische Akzente.

Bittet um Verständnis für den Regierungsrat: Landammann Peter Gomm.

Kritisiert Sparmassnahmen in der Bildung: kgv-Geschäftsführer Andreas Gasche.

Unterstützt ihren Chef mit viel Charme und Kompetenz: Mirjam Voser.

Möchte 2013 nach 16 Jahren als kgv-Präsident zurücktreten: Rolf Kissling.

8 | DELEGIERTENVERSAMMLUNG KGV | Juli 2012 | wirtschaftsflash

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 8 14.06.12 14:51

Page 9: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Hohe Aufmerksamkeit für pointierte Stellungnahmen aus dem Präsi-dium: Christine Davatz, Vizedirektorin und Berufsbildungsbeauftragte des SGV (links) und Landammann Peter Gomm (vis-à-vis).

Gutes Wetter, gute Laune (von links): Marc Eichenberger (Drogistenver-band Sektion Solothurn), Werner Scheibler Senior (Ehrenmitglied kgv) und Werner Scheibler Junior (Präsident des Gewerbevereins Dulliken).

Auch ihnen scheints an der Delegiertenversammlung zu gefallen (von links): kgv-Vizepräsident Martin Vogel, die Vorstandsmitlieder aus dem Gewerbeverein Biberist Walter Dick, Erika Kaufmann und Mauro Macerola.

Vorstandsmitglieder aus dem Gewerbeverband Gäu treffen eine promi-nente Bucheggberger Politikerin (von links): Christof Häfeli, Petra Kissling und Peter Studer posieren mit der Kantonsrätin Verena Meyer-Burkhard.

Sie haben ein geschultes Auge für Frisuren und Outfits (von links): Peter Kurth, Federica Cavandoli und Peter Kräuchi vertreten die Organisation CoiffeurSuisse Kanton Solothurn.

Adrian Studer (links, Finanzchef des kgv), der Solothurner Ständerat Pirmin Bischof (Mitte) und SOHK-Direktor Roland Fürst (rechts) verste-hen sich offensichtlich gut.

KMU-Berater aus der Finanzwelt pflegen das «Networking» mit KMU-Vertretern (von links): Emanuel Weibel und Jonas Feldmann von der UBS Solothurn mit Doris und Heinz Strub vom Gewerbeverband Bettlach.

Gruppenbild mit Glücksbringer (von links): Heinz Ackermann (GV Mümlis-wil-Ramiswil), Stephan Berger (Oberamt Thal-Gäu), «Maskottchen» Da-niel Stampfli, Maria Mägli und Hansjörg Stoll (GV Mümliswil-Ramiswil).

wirtschaftsflash | Juli 2012 | DELEGIERTENVERSAMMLUNG KGV | 9

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 9 14.06.12 14:51

Page 10: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

10 | MASSNAHMENPLAN | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Zurück an den Absender!

Steuern, Gebühren und Bussenerträge erhöhen, Kosten in der Bildung und in Teilbereichen des

operativen Geschäfts senken! So will der Regierungsrat des Kantons Solothurn befürchtete

Defizite im Staatshaushalt minimieren. Doch der dazu erarbeitete Massnahmenplan wird in Par-

teien und Verbänden rundherum zerzaust und abgelehnt. Die Konsequenz daraus: Das Paket als

Gesamtes muss an den Absender zurückgeschickt werden.

Paul MEiEr

Zu beneiden sind sie nicht, die Dame und die vier Herren im Regierungsrat des Kantons Solothurn. Die Entwicklung im Staatshaushalt macht ihnen Angst und Bange, es droht der Absturz in die Hölle. 100 Millionen jährlich müssen her, um die Rechnung wieder ins Gleichge-wicht zu bringen. Ein 80 Seiten dickes Papier mit dem Titel «Massnahmenplan 2013 zum IAFP 2013-2016» soll den Staat vor dem tiefen Fall in den feurigen Untergrund bewahren.

Doch statt Lob erntet die Regierung ätzende Kritik von allen Seiten – von bürgerlichen und linken Parteien, von Wirtschaftsverbänden und Gewerk-

schaften, von Bildungs- und Umweltlob-bisten, von Medien und weiteren Mei-nungsmachern. Die einen qualifizieren das Paket als pure Provokation, andere bewerten die Vorschläge als illusorisch, das Oltner Tagblatt hält die Mixtur für ungeniessbar. Einzig darin ist man sich einig: Das Optimierungsprogramm aus dem Rathaus kommt spät, viel zu spät. Zu lange haben die Obrigkeit und mit ihr im Gleichschritt das kantonale Parlament dem Laster gefrönt «Wo viel Geld vorhanden ist, kann man auch viel Geld ausgeben». Jetzt läuten die Alarm-glocken. Und einmal mehr sollen die Steuerpflichtigen zur Kasse gebeten werden.

Der Handlungsbedarf ist unbestrittenFakt ist: Von Jahr zu Jahr leistet sich der Staat Solothurn Mehrausgaben in extremis. Zwischen 2002 und 2011 explodierte der Staatsaufwand um 469,4 Millionen auf 1803,6 Millionen Franken. Der Regierungsrat stellt fest, aufgrund der Aufgabenablastungen des Bundes an die Kantone könne er nur noch rund 30 Prozent seiner Ausgaben beeinflussen. Der Kanton selbst treibt diese Praxis zulasten derGemeinden weiter. Den Letzten beissen die Hunde. Auch andere Kantone beklagen die Delegation von Aufgaben mit entspre-chenden Folgekosten von oben nach unten. Gleichwohl ist es ihnen möglich, Steuer-erleichterungen zu gewähren – zum Beispiel dem Nachbarkanton Aargau, wo der Grosse Rat vor Monats-frist beschlossen hat, seine Steuerpflich-tigen in den nächsten Jahren um weite-re 220 Millionen Franken zu entlasten.

In seiner Botschaft vom 8. Mai zuhan-den des Kantonsrats prophezeit der Regierungsrat, die Finanzlage des Kantons Solothurn werde sich fortan verschlechtern. Für 2012 sei mit einem Finanzfehlbetrag von 176 Millionen, für 2013 mit einem Manko von 120 Millio-nen und für die Jahre 2014 bis 2016 mit Verlusten von 143 bis knapp 160 Millio-nen Franken zu rechnen. Das habe zur Folge, dass das heute noch vorhandene Eigenkapital im Verlaufe des Jahres 2016 aufgebraucht sein werde. Als Gründe für diese Entwicklung nennt er unter ande-rem: Die reduzierten Gewinnausschüt-tungen der Schweizerischen National-bank, den Kostenschub aus der Revision des Krankenversicherungsgesetzes mit der freien Spitalwahl, Kostensprünge in den Bereichen Bildung und Soziales, die labile Wirtschafts- und Finanzlage mit tieferen, volatilen Steuererträgen bei den juristischen Personen. In den nächs-ten Jahren sei überdies mit dem Aus-gleich der kalten Progression zu rech-

«Absolut unverständlich ist es aber, wenn die Regierung nun ein Massnahmenpaket vorstellt, das Steuererhöhungen vorsieht. Das ist doch bei dieser Ausgangslage – wie man heute sagt – ein absolutes ‹No-Go›. Soll der Kanton Solothurn denn vom dritt-letzten Platz noch auf den allerletzten Platz in Sachen Steuerbelastung abrutschen? Die Regierung setzt hiermit genau das richtige Signal für gute Steuerzahler, den Kan-ton zu verlassen beziehungsweise für auswärtige potenzielle Steuerzahler, sich ja vom Kanton Solothurn fernzuhalten.» Rolf Kissling, Präsident Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband (kgv)

«Dass der Regierungsrat nicht wahrhaben will, dass der Kantonsrat im Dezember 2011 eine Steuersenkung von 104 auf 100 Prozent beschlossen hat, ist eine Ignoranz ohnegleichen.» «Es gibt noch einige Dimensionen im Kanton Solothurn, in welchen die Wettbewerbsfähigkeit nicht gewährleistet ist. Daran müssen wir arbeiten. Dazu braucht es auch den Willen der politischen Behörden.» Kurt Loosli, Präsident Solothurner Handelskammer (SOHK)

«Zu zwei anderen Massnahmen mache ich einfach nur kurze Bemerkungen. Ich stel-le die Massnahmen nicht definitiv in Frage: Streichung von Deutschlektionen. Haben Sie schon einmal die Deutschkenntnisse eines durchschnittlichen Sek-E-Schülers ge-sehen? Streichung einer weiteren Lektion Werken. Wie um Himmels willen, sollen wir im Gewerbe künftig Handwerker erhalten, wenn sie schon in der Grundstufe nicht mehr lernen, mit Werkzeugen umzugehen. Die Idee, den Schülern iPad abzugeben, wird die Schüler weiter Richtung Dienstleistung und Soziales leiten.» Andreas Gasche, Geschäftsführer Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband (kgv)

«Wir müssen dort Geld holen, wo mehr Geld vorhanden ist.» Franziska Roth, Präsidentin SP des Kantons Solothurn

Ein absolutes «No-Go»!

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 10 14.06.12 14:51

Page 11: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Jahr Lohnerhöhung Teuerung 1 Reallohn- erhöhung

Lohnsumme 2 Veränderung zum Vorjahr

2007 2,1 % 0,7 % 1,4 % 298 386 953

2008 2,0 % 1,5 % 0,5 % 307 493 398 9 106 445 3,1 %

2009 2,7 % - 0,5 % 3,2 % 321 562 968 14 069 570 4,6 %

2010 1,0 % 0,7 % 0,3 % 331 852 692 10 289 724 3,2 %

2011 0,7 % 0,3 % 0,4 % 336 165 353 4 312 661 1,3 %

8,5 % 2,7 % 5,8 %

nen, was wiederum markante Ertrags- ausfälle mit sich bringen werde. Die Regierung befürchtet, Bilanzfehlbeträge hätten ein ungünstigeres Kreditrating und damit schlechtere Konditionen bei der Geldaufnahme auf dem Kapital-markt zur Folge. Insgesamt würde das den finanziellen Spielraum des Kantons empfindlich einschränken und mit zeitlicher Verzögerung wiederum zur Erarbeitung eines Massnahmenpaketes führen, «allerdings in einem grösseren Umfang und mit einem markanten Leistungsabbau.»

Gewiss: Es besteht Handlungsbedarf. Wo sollen Sparprogramme angeordnet werden? Soll der Staat zusätzliche Einnahmen generieren? Wenn ja, aus welchen Quellen? Auf komplexe Fragen kann es keine einfachen Ant-worten geben.

Die Hitparade der JeremiadenGäbe eine Hitparade der Jeremiaden, Finanzdirektor Christian Wanner würde darin seit eh und je den ersten Platz belegen. 2004 warnte er: «Die Gefahr eines Rückfalls in Defizite besteht.» 2006 liess er verlauten: «Wir müssen die bisherige sparsame Finanzpolitik weiterführen.» Er werde sich jedem Budget widersetzen, das eine Neuver-schuldung nach sich ziehen würde. 2009: «Zurzeit hinterlässt die Krise jede Woche tiefere Spuren im Kanton.» Deshalb gehe es dramatisch abwärts. Er (Wanner) gehe davon aus, «dass die Steuereinnahmen in den Jahren 2010 bis 2013 stark zurückgehen.» Um 2011 einzugestehen: «Solothurn ist nicht eine Steuerhölle – die anderen Kantone haben die Steuern einfach stärker gesenkt.» Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Fakt ist auch: Seit mehr als zehn Jahren schreibt die Rechnung des Kantons Solothurn schwarze Zahlen. Zwischen 2002 und 2011 wurden 1,1 Milliarden Franken mehr eingenommen als budge-tiert. Der Staat verfügt über ein Eigen-kapital von 571,6 Millionen Franken. Allein diese Anhäufung von Vermögen stösst unter Bürgerinnen und Bürgern auf Unbehagen. Die Verfassung des Kantons Solothurn definiert unter dem Artikel 130, Finanzpolitische Grundsät-ze, Absatz 1, nämlich folgendes: «Der Finanzhaushalt ist sparsam, wirtschaft-lich und konjunkturgerecht zu führen. Die laufende Rechnung soll in der Regel ausgeglichen sein.» Davon, dass über Jahre hinweg Millionenüberschüsse im zwei- bis dreistelligen Bereich zu produ-zieren sind, ist in der Staatsordnung keine Silbe enthalten. Namhafte Organi-sationen wie der Kantonal-Solothurni-sche Gewerbeverband (kgv) haben in den letzten Jahren wiederholt auf diese

fehlgeleitete Fiskalpolitik hingewiesen. Es sei nicht Aufgabe des Staats, Kapital zu horten. Derartige Einwände stossen in der Regierung jedoch auf taube Ohren.

Die hohe Steuerbelastung ist ein Dau-erthema. Im interkantonalen Vergleich gehört der Kanton Solothurn zu den Schlusslichtern. Jetzt droht neues Ungemach: Im Rahmen einer Neuord-nung des Finanzausgleichs der Solothur-nischen Gemeinden ist beabsichtigt, den Faktor «Steuerkraft» spürbar höher zu gewichten, was steuergünstige Gemeinden dazu zwingen wird, ihre Steuerbezüge teils um zweistellige Prozentsätze zu erhöhen. Mit solchem Unterfangen versperrt man auch in der Zukunft bewusst oder unbewusst einkommens- und vermögensstarken Steuerpflichtigen den Zugang zum Wohnkanton Solothurn. Das ist ein klassisches Eigengoal!

wirtschaftsflash | Juli 2012 | MASSNAHMENPLAN | 11

Veränderung in den letzten fünf Jahren: 37 778 400 12,7 %

So verwöhnt der Kanton Solothurn sein Personal

1 Basis: Jahresmittel im Landesindex der Konsumentenpreise.2 Ohne Spitalpersonal sowie Mitarbeitende der Fachhochschule Nordwestschweiz. An diese beiden Institutionen leistet der Kanton Solothurn

Beitriebsbeiträge. Für das Jahr 2011 wurden folgende Zahlungen geleistet: 223,3 Millionen Franken an die Solothurner Spitäler AG (soH) sowie 28,888 Millionen Franken an die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).

Eine «ungeniessbare Mixtur»? Der «Massnahmenplan 2013 zum IAFP 2013-2016» des Regierungsrats des Kantons Solothurn.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 11 14.06.12 14:51

Page 12: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Wir lösen Ingenieur- und Planungsproblemeanstatt neue zu verursachen

www.bsb-partner.ch

Biberist · Grenchen · Oensingen · Schliern b. Bern

Das Kernkraftwerk Gösgen produziert Strom für 1,5 Mil lionen Schweizer Haushalte. Besuchen Sie unsere Ausstellung oder machen Sie eine Werksbesichtigung.

Telefon 0800 844 822, www.kkg.ch

SIEPRODUZIEREN MIT UNS.

kkg_Inserate_105x297_RZ.indd 15 01.05.2012 10:14:05

vom fach. von menz.ch

gerü

sten

male

n

san

dst

rah

len

asb

est

san

iere

n

MENZ AGDipl. MalermeisterZuchwilstrasse 6, Postfach4542 LuterbachTelefon 032 637 59 59Telefax 032 637 59 58E-Mail [email protected]üstlager und Gerüstlogistik in Wangen a/Aare

Menz_Ins_Wirt_flash_malen.indd 1 20.2.2009 10:39:15 Uhr

BAUSTERKI

Mit Vernunft und Kompetenz Mehrwert schaffen!

Gibelinstrasse 27 4500 SolothurnT 032 625 70 10 F 032 625 70 [email protected]

Hoch- und T iefbauSTERKI BAU AG

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 12 14.06.12 14:51

Page 13: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Generös im Umgang mit dem StaatspersonalChristian Wanner rechtfertigt sich: «Wir haben das Geld in den letzten fünfzehn Jahren nicht zum Fenster hinaus geworfen». Niemand unterstellt ihm Verschwendungssucht. Und doch wird nicht nur aus Kreisen der Schwei-zerischen Volkspartei (SVP) infrage gestellt, wieweit die Regierung den an sie gerichteten Sparauftrag wirklich ernst genommen hat.

Wenn es den Beweis braucht, dass derlei Zweifel gerechtfertigt sind, sei dafür etwa die Lohnpolitik des Kantons Solothurn zitiert. Allein in den letzten fünf Jahren gewährte der Kanton seinem Staatsper-sonal Lohnerhöhungen im Umfang von 8,5 Prozent. Zieht man die Teuerung von 2,7 Prozent davon ab, verbleibt immer noch eine satte Reallohnerhöhung von 5,8 Prozent! Die Staatsausgaben für Löhne erhöhten sich zwischen 2007 und 2011 um rund 38 Millionen auf mehr als 336 Millionen Franken. In dieser stolzen Summe sind die Saläre der Mitarbeiten-den der Solothurner Spitäler AG sowie der Fachhochschule Nordwestschweiz nicht inbegriffen. Der Kanton leistet an diese Institutionen pauschale Betriebsbei-träge. Die expansive Lohnpolitik ist eine «Frucht» des seit einigen Jahren gültigen Gesamtarbeitsvertrages, der dem Regie-rungsrat als Arbeitgeber die Kompetenz zugesteht, Lohnverhandlungen mit seinen Sozialpartnern abschliessend zu führen.

Das Gewerbe und die Wirtschaft, die in diesen fünf Jahren als Leidtragende der Finanz- und Währungskrise Nullrunden fahren, Stellen abbauen, Arbeitszeiten verlängern und bei ihren Belegschaften weitere Zugeständnisse einfordern muss-ten, um dem immensen Kostendruck im internationalen Wettbewerb standhalten zu können, empfindet das muntere Geldverteilen im Staat als ein Affront.

Der Regierungsrat wird ihnen entgeg-nen, man müsse marktgerechte Löhne bezahlen, um ausreichend qualifiziertes

Personal zu finden und der Verwaltung zu erhalten. Nun, so schlimm dürfte es um die Mitarbeiterzufriedenheit im Kanton Solothurn nicht bestellt sein. Die Hälfte aller Staatsangestellten kann auf eine Dienstzeit von zehn Jahren und mehr zurückblicken. Zudem verweist der Regierungsrat in den letzten Mona-ten in Steuerdiskussionen jeweils etwas hilflos auf die Standortqualitätsstudien der Credit Suisse, die für Einwohnerin-nen und Einwohner des Kantons Solo-thurn überdurchschnittlich tiefe Lebens-haltungskosten berechnet hat.

Staatsangestellte geniessen nach wie vor und das diametral zur Entwicklung in der Wirtschaft das Privileg der vorzei-tigen Pensionierung. Der Übertritt ins Rentenalter erfolgt für sie mit 63 Jahren und sechs Monaten, obwohl die staatli-che Pensionskasse seit Jahren beunruhi-gende Unterdeckungen beklagt (per 31. Dezember 2011 beträgt die De-ckungslücke der PKSO 1,092 Milliarden Franken) und das Szenarium droht, dass diese Fehlbeträge mit Steuergeldern ausgeglichen werden müssen. Für die aktiv Versicherten bezahlt der Kanton als Arbeitgeber 60 Prozent des Beitrags. Auch diese Leistung ist luxuriös. Unter dem Code «FD9» seines Massnahmen-pakets hat der Regierungsrat beschlos-sen, die Anpassung der AHV-Ersatzren-te an das neue Pensionsalter von 65 Jahren mit den Sozialpartnern zu ver-handeln mit dem Ziel, ab dem 1. Januar 2014 jährlich 3,9 Millionen Franken einzusparen. Indem man auf die Bezah-lung der Übergangsrente verzichtet, entlastet man primär die Staatskasse, schiebt jedoch richtungweisende Verän-derungen zur Lösung der finanziellen Nöte der staatlichen Pensionskasse auf die lange Bank. «FD9» ist also nur eine Scheinlösung des Problems.

Die Verwaltung hat Speck angesetztSelbst aus dem inneren Zirkel des Staates hört man in letzter Zeit regel-mässig die Bemerkung: «Die Verwal-tung hat Speck angesetzt!» In der

öffentlichen Wahrnehmung ortet man die zunehmende Bildungsbürokratie, die überbordende Professionalisierung im Sozialbereich und vor allem den masslosen Regulierungswahn in diver-sen Amtsstuben, in welchen ein Heer von Juristen sich damit beschäftigt, das sprichwörtliche Haar in der Suppe zu suchen und mit Interventionen und überflüssigen Vorschriften beaufsichtig-te Gemeinwesen, Gemeinden, Bürgerin-nen und Bürger zu schickanieren. Für diesen Befund können ausreichend Belege beigebracht werden.

Die Analyse der Stellenentwicklung in den einzelnen Departementen von 2007 bis 2011 bringt aufschlussreiche Erkenntnisse zutage. Insgesamt sind in diesen fünf Jahren moderat mehr Pensen eingeführt (plus 32,1 Pensen), jedoch sind die Aufgaben auf mehr Köpfe aufgeteilt worden (plus 242 Mitarbeiten-de). Teilzeitpensen entsprechen gesell-schaftlichen Bedürfnissen, wer zusätzli-che Teilzeitpensen schafft, senkt aber keine Kosten. Zwei 50-Prozent-Stellen erfordern einen höheren finanziellen Aufwand als eine 100-Prozent-Stelle.

Bei einer näheren Betrachtung der in den Globalbudgets ausgewiesenen Personaletats stellt man unterschiedliche Entwicklungen fest. Als positive Beispiele stehen das Amt für öffentliche Sicherheit (Anzahl Pensen: minus 36,5 Prozent), das Amt für Kultur und Sport (-60,2 Prozent), das Amt für Volksschule und Kindergar-ten (-43,5 Prozent), das Steueramt (-5,3 Prozent) und das Personalamt (-15 Prozent). In den Spitälern wurde der Personalbestand bis 2010 im Rahmen des Programms «Fit für 2012» um 154 Vollzeitstellen abgebaut. In der Abteilung Strassenbau wurden vor vier Jahren 30 Stellen an die für den Unter-halt der Nationalstrassen neugeschaffe-ne separate Betriebsgesellschaft ausge-gliedert. Massive Stellenaufstockungen erfolgten seit 2007 in den Bereichen Justizvollzug, Berufsschulbildung und Polizei. Die Kantonspolizei Solothurn weist per Ende 2011 einen Bestand von 523 Mitarbeitenden aus (davon sind 392 Korpsangehörige, 122 Zivilangestell-te und neun Polizeischüler), 76 mehr als 2007. In den meisten übrigen Organisa-tionseinheiten bewegen sich die Verän-derungen im einstelligen Bereich. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der Verwaltungsaufwand zu den bedeu-tendsten Kostentreibern im Staat gehört. Hier sind grosse Kostensenkungspotenzi-ale vorhanden. Der Regierungsrat scheint diese nicht wahrnehmen zu

wirtschaftsflash | Juli 2012 | MASSNAHMENPLAN | 13

«Ich schliesse Lohnprozente bei den Kranken- versicherungen nicht mehr definitiv aus», bekennt der Solothurner Finanzdirektor Christian Wanner am 15. Mai 2012 unge-fragt im «Duell Aktuell» von Tele M. Man hört dreimal hin und stellt verdutzt fest: Ein freisinniger Regierungsrat identifiziert sich mit sozialistischen Maximen! Der gleiche Regierungsrat fordert ja auch die Aufhebung des Bankgeheimnisses, um Steuerbehörden die Überprüfung privater Einkommens- und Vermögensverhält-nisse zu ermöglichen …

Wie bitte?

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 13 14.06.12 14:51

Page 14: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

anzEigE

Regionaldirektion OltenTelefon +41 62 286 64 64www.securitas.ch

Der richtige Partner für alle Sicherheitsfragen.

Olten Wirtschaftsflash 176 x 81 mm.indd 1 17.01.12 08:33

14 | MASSNAHMENPLAN | Juli 2012 | wirtschaftsflash

wollen, spricht er doch in seinem Mass-nahmenpaket lediglich von einem «gemässigten und kontrollierten Wachs-tum der Personalkosten». Mit andern Worten: Die Regierung scheut sich, übermässigen Personalaufwand zu reduzieren, sie sieht immer noch Bedarf für ein Wachstum des Staatsapparates.

So geht es sicher nicht!Aus dem «Massnahmenplan 2013» der kantonalen Exekutive sollen in den Jahren 2013 bis 2016 Haushaltsverbes-serungen je um 52 bis 100 Millionen Franken resultieren, einerseits inform von punktuellen Aufwandreduktionen, anderseits durch erhebliche Mehrein-nahmen. Die meisten Positionen in diesen beiden Aktionsfeldern dürften in der bevorstehenden Debatte im Kan-tonsrat zerzaust und bachab geschickt werden. Heftig umstritten sind die anvisierten Sparmassnahmen in der Bildung: Verzicht auf Hauswirtschafts-kurse in Gymnasien, Verzicht auf Früh-fremdsprache Englisch, Lektionskürzung Werken in der Primarschule, Lektions-kürzungen Musikunterricht und Deutschunterricht. Die Linke – SP und Grüne – verwahrt sich gegen die beab-sichtigte Kürzung der Krankenkassen-Prämienverbilligung. Fehl in der Land-schaft liegt die vom Regierungsrat beantragte Erhöhung des Staatssteuer-bezugs von 100 auf 108 Prozent. Die Regierung weigert sich, die im Dezem-ber 2011 vom Parlament beschlossene Steuersenkung von 104 auf 100 Prozent zu akzeptieren und erweist sich damit als miserable Verliererin. Christian

Wanner trötzelt: «Wir waren immer gegen diese Steuersenkung.» Die bürgerlichen Parteien – FDP, CVP und SVP – werden die regierungsrätliche Zwängerei kaum goutieren. Die Anpas-sung der Motorfahrzeugsteuern ab 1. Januar 2014 «an den schweizerischen Durchschnitt» ist Ausdruck einer unsäg-lichen Abzockermentalität.

Ins gleiche Kapital passt die Massnahme mit der Überschrift «DdI3 Steigerung der Verkehrssicherheit». «Vermehrte Kontrol-len steigern die Verkehrssicherheit und erhöhen die Busseneinnahmen», heisst es dazu auf dem Papier. Pro Jahr sollen unter diesem Titel 1,5 Millionen Franken zusätzlichen Erträge erzielt werden. Als Mittel zum Zweck dient unter anderem die Beschaffung von neuen mobilen /fixen Radarstationen zum Preis von 250 000 Franken. Die Polizei wird zur aufsässigen Bussenjägerin degradiert, indirekt wird ihr ein mangelndes Pflicht-bewusstsein unterstellt … Das Fazit: Der vom Regierungsrat vorge-legte «Massnahmenplan 2013 zum IAFP 2013-2016» ist ein untaugliches Mittel, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat zu fördern. Die Diskussion über Steuern und Gebühren soll dann wieder geführt werden, wenn glaubhaft dargestellt ist, dass die Prog-nosen zur weiteren Entwicklung des Staatshaushalts der Realität entsprechen und auch einschneidende Massnahmen zur Reduktion des überbordenden Verwaltungsaufwands erfolgreich umgesetzt sind.

Pensen Veränderung Anzahl Mitarbeitende Veränderung

2007 2008 2009 2010 2011 effektiv in % 2007 2008 2009 2010 2011 effektiv in %Staatskanzlei 19.7 19.9 20.8 20.6 26.2 6.5 33.0 22 22 28 28 32 10 45.5Drucksachenverwaltung und Lehrmittelverlag 6.9 6.9 6.9 6.9 7.0 0.1 1.4 9 9 9 9 9 0 0.0

Parlamentsdienste 3.5 3.5 3.5 3.5 3.8 0.3 7.1 4 4 4 4 4 0 0.0Total Behörden/Staatskanzlei 30.1 30.3 31.2 31.0 37.0 6.9 22.8 35 35 41 41 45 10 28.6Amt für Denkmalpflege und Archäologie 9.8 9.6 11.6 11.2 12.3 2.5 25.5 14 15 16 16 17 3 21.4

Amt für Geoinformation 9.7 10.7 9.7 8.7 9.7 0.0 0.0 10 11 11 10 11 1 10.0Amt für Raumplanung 16.5 17.5 16.5 17.1 18.6 2.1 12.7 18 19 20 21 23 5 27.8Strassenbau (2008: Neuorganisation NFA) 150.0 120.1 122.5 118.2 121.2 -28.8 -19.2 156 124 129 125 128 -28 -17.9öffentlicher Verkehr 3.0 3.0 3.0 3.0 3.0 0.0 0.0 3 3 3 3 3 0 0.0Amt für Umwelt 53.2 48.8 51.4 52.5 54.4 1.2 2.3 61 57 58 58 63 2 3.3Departementssekretariat BJD 16.2 18.2 18.5 17.9 14.8 -1.4 -8.6 20 22 21 21 17 -3 -15.0Hochbauamt 57.0 56.3 56.8 58.2 58.8 1.8 3.2 126 128 130 133 133 7 5.6Jugendanwaltschaft 7.5 7.4 7.4 7.5 8.4 0.9 12.0 10 9 9 9 10 0 0.0

Staatsanwaltschaft 50.8 53.6 58.3 60.4 57.0 6.2 12.2 57 63 69 70 67 10 17.5Total Bau- und Justizdepartement 373.7 345.2 355.7 354.7 358.2 -15.5 -4.1 475 451 466 466 472 -3 -0.6Amt für öffentliche Sicherheit 79.9 81.7 84.0 101.5 50.7 -29.2 -36.5 93 93 98 115 60 -33 -35.5

Amt für soziale Sicherheit 56.4 60.5 59.6 60.4 60.2 3.8 6.7 69 75 77 79 78 9 13.0Gesundheitsamt 35.0 35.0 34.3 35.4 35.4 0.4 1.1 41 41 42 43 41 0 0.0Motorfahrzeugkontrolle 90.0 92.1 95.3 96.7 97.4 7.4 8.2 103 115 118 120 121 18 17.5Polizei 431.2 459.2 479.2 480.4 481.6 50.4 11.7 447 491 513 514 523 76 17.0Spitäler 2447.7 2841.0 2518.0 2426.9 2354.0 -93.7 -3.8 3214 3267 3307 3139 3092 -122 -3.8

Justizvollzugsanstalt 92.1 99.7 98.1 100.7 151.5 59.4 64.5 109 119 116 119 176 67 61.5Total Departement des Innern 3232.3 3669.2 3368.5 3302.0 3230.8 -1.5 0.0 4076 4201 4271 4129 4091 15 0.4Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen 35.1 35.5 37.4 38.8 38.1 3.0 8.5 43 44 46 49 47 4 9.3

Amt für Kultur und Sport 44.0 16.7 16.7 18.1 17.5 -26.5 -60.2 79 29 31 32 32 -47 -59.5Amt für Volksschule und Kindergarten 90.1 45.9 48.9 45.5 50.9 -39.2 -43.5 182 62 65 58 64 -118 -64.8Berufsschulbildung 246.0 261.9 259.8 317.8 314.1 68.1 27.7 587 713 715 904 878 291 49.6Departementssekretariat DBK 14.7 15.6 15.0 14.8 14.0 -0.7 -4.8 19 20 20 19 18 -1 -5.3

Mittelschulen 281.9 287.3 291.7 284.1 290.3 8.4 3.0 414 429 522 422 427 13 3.1Total Departement für Bildung und Kultur 711.8 662.9 669.5 719.1 724.9 13.1 1.8 1324 1297 1399 1484 1466 142 10.7Amt für Finanzen 14.1 14.9 15.2 16.4 16.6 2.5 17.7 17 17 18 19 19 2 11.8

Amt für Informatik und Organisation 39.3 39.1 40.1 42.6 44.9 5.6 14.2 43 41 42 45 47 4 9.3Amtschreibereien 172.4 171.3 173.6 174.8 178.4 6.0 3.5 191 190 191 193 199 8 4.2Departementssekretariat FD 9.2 10.1 10.3 10.4 10.2 1.0 10.9 11 12 12 13 11 0 0.0Kantonale Finanzkontrolle 5.6 6.6 6.6 5.6 6.6 1.0 17.9 6 7 7 6 7 1 16.7Steueramt 195.3 187.7 184.9 186.2 185.0 -10.3 -5.3 218 207 204 205 204 -14 -6.4

Personalamt 17.3 16.6 16.2 17.3 14.7 -2.6 -15.0 22 20 20 21 20 -2 -9.1Total Finanzdepartement 453.2 446.3 446.9 453.3 456.4 3.2 0.7 508 494 494 502 507 -1 -0.2Amt für Landwirtschaft 53.8 60.9 58.2 61.7 61.4 7.6 14.1 69 74 116 119 121 52 75.4

Amt für Militär und Bevölkerungsschutz 35.3 36.0 38.0 37.0 37.0 1.7 4.8 37 37 39 38 42 5 13.5Amt für Wirtschaft und Arbeit 139.1 127.6 165.5 162.3 138.7 -0.4 -0.3 161 158 193 184 162 1 0.6Amt für Gemeinden 28.3 33.5 33.3 32.5 33.5 5.2 18.4 39 45 45 43 45 6 15.4Amt für Wald, Jagd und Fischerei 13.8 13.8 14.1 15.0 14.3 0.5 3.6 18 18 19 18 17 -1 -5.6Departementssekretariat VD 9.8 11.1 10.4 10.1 10.1 0.3 3.1 12 15 15 13 13 1 8.3

Energiefachstelle 0.0 0.0 3.8 3.9 4.9 4.9 100.0 0 0 5 6 7 7 100.0Total Volkswirtschaftsdepartement 280.1 282.9 323.3 322.5 299.9 19.8 7.1 336 347 432 421 407 71 21.1Gerichte 103.7 106.2 104.0 108.0 109.8 6.1 5.9 124 126 126 128 132 8 6.5Total Kanton Solothurn 5184.9 5543.0 5299.1 5290.6 5217.0 32.1 0.6 6878 6951 7229 7171 7120 242 3.5

Immer mehr Leute auf den Lohnlisten des Staats Solothurn

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 14 14.06.12 14:51

Page 15: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

anzEigE

Für IntellIgenteentsorgung

PersönlIch, nachhaltIg, gesetzeskonForm

Wer sich auf Altola verlässt, kann sich mit gutem Gewissen auf sein Kernge-

schäft konzentrieren: Als bewährter Partner für Industrie und Gewerbe

machen wir Ihnen das Leben leichter. Unsere Fachleute beraten und unterstüt-zen Sie von der fachgerechten Trennung

bis hin zum Gesamtentsorgungskonzept.

www.altola.ch

Altola_Inserat_210x102_D_Industrie.indd 1 06.07.11 16:00

wirtschaftsflash | Juli 2012 | MASSNAHMENPLAN | 15

Pensen Veränderung Anzahl Mitarbeitende Veränderung

2007 2008 2009 2010 2011 effektiv in % 2007 2008 2009 2010 2011 effektiv in %Staatskanzlei 19.7 19.9 20.8 20.6 26.2 6.5 33.0 22 22 28 28 32 10 45.5Drucksachenverwaltung und Lehrmittelverlag 6.9 6.9 6.9 6.9 7.0 0.1 1.4 9 9 9 9 9 0 0.0

Parlamentsdienste 3.5 3.5 3.5 3.5 3.8 0.3 7.1 4 4 4 4 4 0 0.0Total Behörden/Staatskanzlei 30.1 30.3 31.2 31.0 37.0 6.9 22.8 35 35 41 41 45 10 28.6Amt für Denkmalpflege und Archäologie 9.8 9.6 11.6 11.2 12.3 2.5 25.5 14 15 16 16 17 3 21.4

Amt für Geoinformation 9.7 10.7 9.7 8.7 9.7 0.0 0.0 10 11 11 10 11 1 10.0Amt für Raumplanung 16.5 17.5 16.5 17.1 18.6 2.1 12.7 18 19 20 21 23 5 27.8Strassenbau (2008: Neuorganisation NFA) 150.0 120.1 122.5 118.2 121.2 -28.8 -19.2 156 124 129 125 128 -28 -17.9öffentlicher Verkehr 3.0 3.0 3.0 3.0 3.0 0.0 0.0 3 3 3 3 3 0 0.0Amt für Umwelt 53.2 48.8 51.4 52.5 54.4 1.2 2.3 61 57 58 58 63 2 3.3Departementssekretariat BJD 16.2 18.2 18.5 17.9 14.8 -1.4 -8.6 20 22 21 21 17 -3 -15.0Hochbauamt 57.0 56.3 56.8 58.2 58.8 1.8 3.2 126 128 130 133 133 7 5.6Jugendanwaltschaft 7.5 7.4 7.4 7.5 8.4 0.9 12.0 10 9 9 9 10 0 0.0

Staatsanwaltschaft 50.8 53.6 58.3 60.4 57.0 6.2 12.2 57 63 69 70 67 10 17.5Total Bau- und Justizdepartement 373.7 345.2 355.7 354.7 358.2 -15.5 -4.1 475 451 466 466 472 -3 -0.6Amt für öffentliche Sicherheit 79.9 81.7 84.0 101.5 50.7 -29.2 -36.5 93 93 98 115 60 -33 -35.5

Amt für soziale Sicherheit 56.4 60.5 59.6 60.4 60.2 3.8 6.7 69 75 77 79 78 9 13.0Gesundheitsamt 35.0 35.0 34.3 35.4 35.4 0.4 1.1 41 41 42 43 41 0 0.0Motorfahrzeugkontrolle 90.0 92.1 95.3 96.7 97.4 7.4 8.2 103 115 118 120 121 18 17.5Polizei 431.2 459.2 479.2 480.4 481.6 50.4 11.7 447 491 513 514 523 76 17.0Spitäler 2447.7 2841.0 2518.0 2426.9 2354.0 -93.7 -3.8 3214 3267 3307 3139 3092 -122 -3.8

Justizvollzugsanstalt 92.1 99.7 98.1 100.7 151.5 59.4 64.5 109 119 116 119 176 67 61.5Total Departement des Innern 3232.3 3669.2 3368.5 3302.0 3230.8 -1.5 0.0 4076 4201 4271 4129 4091 15 0.4Amt für Berufsbildung, Mittel- und Hochschulen 35.1 35.5 37.4 38.8 38.1 3.0 8.5 43 44 46 49 47 4 9.3

Amt für Kultur und Sport 44.0 16.7 16.7 18.1 17.5 -26.5 -60.2 79 29 31 32 32 -47 -59.5Amt für Volksschule und Kindergarten 90.1 45.9 48.9 45.5 50.9 -39.2 -43.5 182 62 65 58 64 -118 -64.8Berufsschulbildung 246.0 261.9 259.8 317.8 314.1 68.1 27.7 587 713 715 904 878 291 49.6Departementssekretariat DBK 14.7 15.6 15.0 14.8 14.0 -0.7 -4.8 19 20 20 19 18 -1 -5.3

Mittelschulen 281.9 287.3 291.7 284.1 290.3 8.4 3.0 414 429 522 422 427 13 3.1Total Departement für Bildung und Kultur 711.8 662.9 669.5 719.1 724.9 13.1 1.8 1324 1297 1399 1484 1466 142 10.7Amt für Finanzen 14.1 14.9 15.2 16.4 16.6 2.5 17.7 17 17 18 19 19 2 11.8

Amt für Informatik und Organisation 39.3 39.1 40.1 42.6 44.9 5.6 14.2 43 41 42 45 47 4 9.3Amtschreibereien 172.4 171.3 173.6 174.8 178.4 6.0 3.5 191 190 191 193 199 8 4.2Departementssekretariat FD 9.2 10.1 10.3 10.4 10.2 1.0 10.9 11 12 12 13 11 0 0.0Kantonale Finanzkontrolle 5.6 6.6 6.6 5.6 6.6 1.0 17.9 6 7 7 6 7 1 16.7Steueramt 195.3 187.7 184.9 186.2 185.0 -10.3 -5.3 218 207 204 205 204 -14 -6.4

Personalamt 17.3 16.6 16.2 17.3 14.7 -2.6 -15.0 22 20 20 21 20 -2 -9.1Total Finanzdepartement 453.2 446.3 446.9 453.3 456.4 3.2 0.7 508 494 494 502 507 -1 -0.2Amt für Landwirtschaft 53.8 60.9 58.2 61.7 61.4 7.6 14.1 69 74 116 119 121 52 75.4

Amt für Militär und Bevölkerungsschutz 35.3 36.0 38.0 37.0 37.0 1.7 4.8 37 37 39 38 42 5 13.5Amt für Wirtschaft und Arbeit 139.1 127.6 165.5 162.3 138.7 -0.4 -0.3 161 158 193 184 162 1 0.6Amt für Gemeinden 28.3 33.5 33.3 32.5 33.5 5.2 18.4 39 45 45 43 45 6 15.4Amt für Wald, Jagd und Fischerei 13.8 13.8 14.1 15.0 14.3 0.5 3.6 18 18 19 18 17 -1 -5.6Departementssekretariat VD 9.8 11.1 10.4 10.1 10.1 0.3 3.1 12 15 15 13 13 1 8.3

Energiefachstelle 0.0 0.0 3.8 3.9 4.9 4.9 100.0 0 0 5 6 7 7 100.0Total Volkswirtschaftsdepartement 280.1 282.9 323.3 322.5 299.9 19.8 7.1 336 347 432 421 407 71 21.1Gerichte 103.7 106.2 104.0 108.0 109.8 6.1 5.9 124 126 126 128 132 8 6.5Total Kanton Solothurn 5184.9 5543.0 5299.1 5290.6 5217.0 32.1 0.6 6878 6951 7229 7171 7120 242 3.5

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 15 14.06.12 14:51

Page 16: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

16 | PORTRÄT | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Der sympathische Rebell «Ein Anti-Diplomat geht in Pension», titelte im Oktober letzten

Jahres die Basler Zeitung und meinte damit Dr. Hans Büttiker,

Direktor der Elektra Birseck Münchenstein (EBM). Der gebürti-

ge Wolfwiler ist «erst» 61 Jahre alt, fühlt sich aber nach 25 Jah-

ren an der Spitze des Unternehmens amtsmüde. Erhalten bleibt

Büttiker indes der Politik. Der Solothurner Kantonsrat möchte

seine vor drei Jahren lancierte parlamentarische Politkarriere

sogar noch etwas intensivieren.

JosEPh wEiBEl (tEXt), BErnhard strahM (fotos)

Die Empfangsdame am EBM-Hauptsitz in Münchenstein bringt Kaffee ins Sitzungszimmer – und einen Aschenbe-cher. Hans Büttiker zündet sich genüss-lich eine «Mary Long» an, seine Haus-marke. Nach einer Stunde Gesprächszeit sammeln sich noch ein paar Stummel mehr im Corpus delicti, das eigentlich an einem Ort wie dem besagten Sit-zungszimmer seit Behörde und Volk bestimmt haben, wo geraucht werden darf, nichts mehr zu suchen hätte. Er vertritt da eine andere Meinung. Ohne langes Wenn und Aber. In gewissen Kreisen würde er dafür geteert und gefedert. Seine pragmatische Art bringt ihm nicht nur Freunde, aber immer wieder Respekt. Ein Journalist der Basler Zeitung bezeichnet ihn in einer Würdi-gung, die im Herbst 2011 erschienen ist, als «fachkundig, verlässlich, konsequent und auch stur.» Und selbst ein beken-nender nichtrauchender Journalist, AKW-Gegner und auch kein Freund der freisinnig-liberalen Partei hebt den Hut vor Hans Büttiker. Zum Glück gebe es noch Politiker und Wirtschaftsführer, die nicht blind dem Zeitgeist und jeder Eingebung von PR-Beratern hinterher rennen. Deshalb werde er den 61-jähri-gen Dornacher vermissen.

Fischen ist wie FerienGewöhnlich beginnt der Arbeitstag von Hans Büttiker um sechs Uhr morgens und endet drei bis vier Mal die Woche erst am späteren Abend. «Ich spüre, dass ich älter geworden bin», sagt er unverhohlen und denkt deshalb, dass er sich und den anderen nichts mehr beweisen müsse. Wie sein künftiges Tagwerk aussehen soll, darüber hat sich Hans Büttiker natürlich schon Gedanken gemacht. Er zählt aber nicht eine ganze Reihe von Verwaltungsratsmandaten auf, sondern sagt es einfach und klar:

Er will zwei Stunden länger schlafen, zwei Mal mehr ins Fitness gehen und mindestens einmal in der Woche ins Kaltbrunnental, eine Viertelstunde von zuhause entfernt, fischen. Dort besitzt er eine Privatpacht am Bach mit Forel-len. Er schwärmt vom guten Wasser und der wunderschönen Landschaft. «Zwei bis drei Stunden am Bach sitzen ist wie ein Ferientag», betont er die Wichtigkeit seines Hobbys, das er schon als Knabe an der Aare betrieben hat. Mit seiner Wahl vor drei Jahren in den Kantonsrat hole er nach, was er eigentlich schon in die Wiege gelegt bekam, sagt Büttiker: «Das politische Blut in den Adern». Er war Mitte der achtziger Jahre Ortspar-teipräsident der FDP Dornach. Mehr als diese politische Aktivität sei damals nicht drin gelegen. Ausserdem will er sich als Präsident von Regio plus weiter engagieren.

In der ETH-Bibliothek fündig geworden28 Jahre war er für die Elektra Birseck München EBM tätig. Vorher arbeitete er während acht Jahren als Assistent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am ETH-Institut für Elektrische Maschinen. Nach dem Abschluss der Doktorarbeit zog es Hans Büttiker auf einen anderen beruflichen Weg. Die Elektrowirtschaft habe ihn schon immer fasziniert und er bewarb sich deshalb unter anderem bei den Bernischen Kraftwerken BKW, beim EWZ in Zürich – und bei der EBM in Münchenstein. Parallel dazu leitete er auch eine militärische Karriere ein, die auch zur damaligen Zeit in der Privatwirt-schaft nicht nur auf Gegenliebe stiess. So zum Beispiel bei den Bernischen Kraft-werken. Die ihm bei den EWZ angebote-ne Assistenzstelle war nichts für ihn. So blieb die EBM. Über das Unternehmen habe er sich zuerst in der ETH-Biblio-

thek schlau machen müssen. Jedenfalls bot ihm das Baselländer Unternehmen eine Stelle als Abteilungsleiter im Be-reich Hochbau und auch die Möglichkeit an, die angestrebte und eingeleitete Militärkarriere fortzuführen. Zuletzt war Hans im militärischen Rang eines Obers-ten im Generalstab. Bereits 1988 oder vier Jahre später wurde Büttiker zum CEO der EBM berufen. Er baute die regionale Strom-Genossenschaft zu einem internationalen Energieleistungs-unternehmen aus, ohne dabei den genossenschaftlichen Gedanken preis-zugeben. Er richtete die EBM aber stärker auf die Kundenwünsche und den Markt aus.

Kein Platz für FöderalismusHans Büttiker gilt als Verfechter von Kernkraftwerken, weil es sie seiner Meinung nach für eine ausreichende

Hans Büttiker setzt nach intensiven 25 Jahren als CEO der Elektra Birseck Münchenstein auf ruhigere Gewässer.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 16 14.06.12 14:51

Page 17: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

wirtschaftsflash | Juli 2012 | PORTRÄT | 17

Stromproduktion braucht und der Ausstieg nicht so leicht vonstatten gehen wird, wie sich das viele Politiker zeitweilig vorstellen. Auch die Einmi-schung von Kantonen und Gemeinden in ein Thema, das auf nationaler Ebene diskutiert werden müsse, stört ihn. Er weiss, wovon er spricht, wenn Föderalis-mus im falschen Moment gelebt wird. Die EBM habe Vertragsgemeinden im Kanton Solothurn und Baselland und im französischen Elsass, führt er aus. «Da kommt man mit Föderalismus nicht sehr weit». Ihm kann man auch nicht unter-stellen, er habe sich nicht für alternative und erneuerbare Energien eingesetzt. 1992 durfte er von Bundesrat Adolf Ogi eine Würdigung für die Aktion «Son-nenstrom für jedermann entgegenneh-men.» Die EBM intensivierte in den letzten Jahren auch ihre Engagements im Bereich neuer Energien. Zum Beispiel

mit einem Windpark in Spanien oder einer Fotovoltaik-Anlage in Sizilien. Seiner Meinung nach müssen solche Energieproduktionen dort eingesetzt werden, wo sie Sinn machen. «Die Förderung im grossen Stil von Fotovolta-ik- oder Windparkanlagen in unserem Land wäre etwa gleich sinnlos wie der grosszügige Anbau von Olivenbäumen.» Über verschiedene Tochtergesellschaf-ten investierte die EBM ausserdem in den Kauf von Kleinkraftwerken in Frankreich. EBM-Genossenschafter profitieren im Übrigen von einem Förderfonds für eine sparsame Energie-verwendung. Mit einem Kindertag erhalten alle Jahre um die 10 000 Acht- bis Zwölfjährige aus dem Versor-gungsgebiet die Möglichkeit, während eines Tages auf spielerische Weise schon früh für die Energiethematik sensibili-siert zu werden.

«Die werden immer jünger und dümmer»Dieser Hans Büttiker, der den Auf- und Ausbau der Elektra Birseck München-stein schon fast zu einem Lebenswerk gemacht hat, will seine Ideen und Gedanken nun also noch vermehrt in die Politik einbringen. Darauf freut er sich und macht keinen Hehl daraus, dass er auch in der politischen Arbeit kein Blatt vor den Mund nimmt. Er bezeichnete beispielsweise im Zusam-menhang mit einer Energiedebatte die Mitglieder des Basellandschaftlichen Landrats als «immer jünger und düm-mer». Es stört ihn auch, dass die heutige «Internet- und Handygeneration» zwar über alles Bescheid weiss, «aber über nicht wirklich fundierte Kenntnisse verfügt.» Er würde sich trotz allem wünschen, dass die junge Generation bereit ist, politische Verantwortung zu

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 17 14.06.12 14:51

Page 18: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

18 | PORTRÄT | Juli 2012 | wirtschaftsflash

übernehmen. Wie wichtig das ist, zeigt ihm das derzeit hängige Sparpaket der Solothurner Regierung. Als Kantonsrat hat er sich letztes Jahr auch für die moderate Steuersenkung von vier Prozent eingesetzt. Mit dieser Redukti-on soll seiner Meinung nach eine nach-haltige Wirkung erzielt werden. «Es

kann nicht sein, dass man nach nur einem Jahr die Senkung aufhebt und darüber hinaus noch vier weitere Punkte dazusetzt». Vielmehr müsse der Kanton die Finanzen auf der Ausgabenseite in den Griff bekommen. Und da sei auch ausserhalb des Bildungswesens durch-aus Potenzial vorhanden. «Wir sind im

Steuerrating weit hinten angesiedelt. Wenn sich das nicht ändert, werden wir auch keine guten Steuerzahler in den Kanton holen können.» Seiner Meinung kann sich das auf der Suche nach Fach- und Kaderkräften fatal auswirken. Ein Stück eigene IdentitätBei Hans Büttiker ist wieder der Rebell erwacht, der seine Meinung beharrlich vertritt. «Büttiker war ein Patron von echtem Schrot und Korn, der sich im Unternehmen durch eine hohe Sozial-kompetenz auszeichnete», steht in der Laudatio in der Personalzeitung. Diese Art von Patron ist eine aussterbende Spezies. Sie zeichnet sich vor allem auch damit aus, dass sich selbst dort durchzu-setzen weiss, wo die Popularität am Schwinden ist. Das Rauchverbot, um den Kreis wieder zu schliessen, ist ein gutes Beispiel dafür. Hans Büttiker ist beken-nender Raucher – und er lässt sich nicht überall das Rauchen verbieten. Damit trägt er – vielleicht auch unbewusst – ein Stück eigene Identität in seinen Händen und sträubt sich gegen die zunehmende Verbotitis in unserem Land.

Er ist eben doch ein Rebell – ein sympathischer dazu!

Dieser Generator hat 78 Jahre mit Wasserkraft für Strom gesorgt. Nun ist er Vergangenheit und zugleich Mahnmal dafür, dass die Förderung erneuerbarer Energie heute ein Thema ist.

Das Kraftwerk Augst hat diesen Generator von Brown Boveri (Inbetriebnahme 1916) der Elektra Birseck geschenkt.

Facility Services

Homecare Management

Lifestyle Services

Ordnung und Sauberkeit bedeuten Sicherheit und Lebensqualität.Purexa Facility Services.

Purexa GmbHKürzestrasse 20

4562 Biberist

Telefon 032 672 49 43

Fax 032 672 27 21

[email protected]

www.purexa.ch

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 18 14.06.12 14:51

Page 19: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Karriere auf einen Klick:www.fhnw.ch/wirtschaft/weiterbildung

– Management und Führung– Banking, Finance und Controlling– Human Resource Management– Nonprofit- und Public Management

– Unternehmenskommunikation und Marketing– Online-Marketing– Beratung und Coaching– Wirtschaftsinformatik und E-Business

Kontakt: T +41 (0) 848 821 011, [email protected]

Ausgabe_17.02.2012_3.indd 1 08.06.2012 11:29:44

Facility Services

Homecare Management

Lifestyle Services

Ordnung und Sauberkeit bedeuten Sicherheit und Lebensqualität.Purexa Facility Services.

Purexa GmbHKürzestrasse 20

4562 Biberist

Telefon 032 672 49 43

Fax 032 672 27 21

[email protected]

www.purexa.ch

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 19 14.06.12 14:51

Page 20: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

bodenMobilia

Bodenbeläge | Teppiche | Parkett

Mobilia Solothurn AGBielstrasse 154500 Solothurn

www.mobilia-solothurn.ch

Zum Wohlfühlen.

Berner Kantonalbank AGGurzelngasse 24, 4502 Solothurn

B E K B B C B C B E

Andreas JordanBereichsleiter Firmenkunden032 626 31 [email protected]

«Die Berner Kantonalbank fördert kleine und mittlereUnternehmen.»

AMAG RETAIL ZuchwilLangfeldstrasse 30, 4528 ZuchwilTel.: 032 686 27 86www.zuchwil.amag.ch

Kleininserat.indd 1 28.06.11 16:53Hoffentlich Allianz Suisse versichert.Generalagentur Walter StalderWengistrasse 31, 4502 SolothurnTel. 058 357 12 12, Fax 058 357 12 13 www.allianz-suisse.ch/walter.stalder

020_Text_4c_86x60.indd 1 13.01.12 13:10

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 20 14.06.12 14:52

Page 21: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

wirtschaftsflash | Juli 2012 | MAGAzIN | 21

anzEigE

«Bewährtes erfolgreich im Wandel der Zeit»

Viele Solothurner Unternehmen sind seit Jahren mit der Geschäftsidee aus der Zeit der Gründung erfolgreich. Es gelang ihnen immer wieder, dem Wandel der Zeit zu folgen. Wenn sich der Kunden-kreis, die Technologie, der Markt, die Mode oder andere Einflussgrössen veränderten, suchten und fanden sie eine innovative Lösung, um sich zu behaupten und Tradition mit Fortschritt zu verbinden. Vor diesem Hintergrund wird die Preisträgerin des Solothurner Unternehmerpreis 2013 gesucht: «Bewährtes im Wandel der Zeit».

Mit diesem Jahreskriterium will die Jury des Solothurner Unternehmerpreises gezielt Gewerbe-, Dienstleistungs-, Handels- und Industrieunternehmen

ansprechen, die es seit mehreren Jahr-zehnten verstehen, ihr bewährtes Ange-bot stets auf neue Kundenbedürfnisse oder ein verändertes Konsumverhalten auszurichten. Die Unternehmen halten heute noch bewusst an der Geschäfts-idee aus der Gründungsphase fest, mit denen sie sich auf ihren Märkten etablie-ren konnten. Kern ihrer andauernden Erfolgsgeschichte ist deshalb ihre beson-dere Innovationsfähigkeit, vorausschau-end immer wieder den Zeitgeist auf ihre ursprünglichen Produkte bzw. Dienstleis-tungen zu übertragen.

Die Durchschlagskraft dieser Strategie wird in der Unternehmensentwicklung und in der heutigen Stellung auf dem Markt abgebildet. Anvisiert werden Unternehmen aus dem Kanton Solo-thurn, die sich vom Jahreskriterium «Bewährtes erfolgreich im Wandel der Zeit» angesprochen fühlen. Sie können nachweisen, dass sie heute noch mit Produkten und Dienstleistungen auf dem Markt glänzen, die schon in der Zeit der Gründung – vor ein paar Jahrzehnten – ihren Erfolg ausmachten. Grösse der Firma, Rechtsform, Angebot und Märkte, ob regional, national oder international,

sind nicht massgebend. Bewerben kann man sich bis 31. August 2012 bei den Organisatoren des Solothurner Unter-nehmerpreises. Im Bewerbungsdossier – elektronisch als pdf-Dokument an [email protected] – werden Angaben zum Produkte- und Dienstleistungsportfolio aus der Gründungszeit und der Unter-nehmensentwicklung zur heutigen Marktstellung erwartet. Das Preisgeld beträgt 20 000 Franken. Sehr begrüsst werden auch Nennungen von Dritten, die auf Unternehmen hinweisen, welche das Jahreskriterium in hohem Masse erfüllen. Alle Direktbewerbungen und Nennungen werden vertraulich behan-delt und gegen aussen nicht kommuni-ziert. Der Entscheid über die Wahl der Jury ist auf Ende November 2012 zu erwarten. Unternehmen, die bereits früher mit dem Solothurner Unterneh-merpreis ausgezeichnet wurden, können leider nicht mehr berücksichtigt werden.

Die Übergabe des Solothurner Unterneh-merpreis 2013 findet am Mittwoch, 9. Januar 2013 im Rahmen einer öffentli-chen Feier im Landhaus in Solothurn statt. Weitere Informationen: www.unternehmerpreis.ch

Rolf Büttiker ist jetzt sgv-VizepräsidentAn der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Gewerbever-bands (sgv) wurden Rolf Büttiker als zweiter Vizepräsident und Kaspar Sutter als neues Zentralvorstands-mitglied gewählt.

Der 62-jährige Rolf Büttiker ist seit 2008 Mitglied der Gewerbekammer und sgv-Vorstandsmitglied. Der Wolfwiler amtet seit Jahren als Präsident des

Schweizer Fleisch-Fachverbands SFF und hatte bis zum Ende der Legislatur 2011 einen Sitz im Ständerat. Der 58-jährige frühere Solothurner Kantonsrat Kaspar Sutter wohnt in Breitenbach und ist seit acht Jahren Präsident des Schweizeri-schen Bäcker-Konditorenmeister-Ver-bands SBKV. Er ist Inhaber der Bäckerei Sutter in Breitenbach, ein Familienunter-nehmen, das seit 1981 auch erfolgreich Lernende ausbildet.

www.rothgerueste.ch

wenn Schönes entsteht

ROT_Gerueste_175x42mm_Streifen_2.indd 1 27.09.11 10:10

Rolf Büttiker: Der ehemalige Solothurner Ständerat ist zum zweiten Vizepräsidenten des Schweizerischen Gewerbeverbandes (sgv) gewählt worden.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 21 14.06.12 14:52

Page 22: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

22 | EINKAUFSTOURISMUS | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Ein «kontra-helvetischer» Entscheid ...

2011 haben Schweizer Konsumenten für fünf Milliarden Fran-

ken Waren im Ausland eingekauft. Das sind 20 bis 30 Prozent

mehr als noch ein Jahr zuvor. Der Schweizerische Gewerbever-

band (sgv) hat deshalb eine Kampagne gegen den grenznahen

Einkaufstourismus lanciert. Mitmachen sollen dabei vor allem

die KMU selbst. Der Einkaufstourismus betrifft heute jede Regi-

on und viele Branchen.

JosEPh wEiBEl

Ganz so einig über die mittel- und lang-fristigen Auswirkungen des Einkaufstou-rismus ist man sich hierzulande noch nicht. In einem Interview mit der «Mittel-landZeitung» sagte Migros-Chef Herbert Bolliger: «Der Einkaufstourismus bleibt natürlich ein grosses Problem. Aber wir müssen uns dem stellen.» In der Zent-ralschweiz oder im Berner Oberland ist man vom Einkaufstourismus weniger betroffen. Die Wege ins günstigere Ausland sind länger. Anders verhält es sich natürlich in den grenznahen Regionen.

Über eine Milliarde Franken jährlichDer Handelsverband Südbaden publi-zierte im April 2012 anlässlich einer Pressekonferenz eine Studie über die Kaufkraft und Umsatzanteile der Schweizer Kunden. In der Grenzregion in der Schweiz mit 2,7 Millionen Einwoh-nern sei eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von 23 Milliarden Euro vorhan-den. Von dieser Kaufkraft wurden 2010

785 Millionen Franken Euro für Einkäufe in Deutschland eingesetzt. Das ent-spricht rund 3,4 Prozent der gesamten Kaufkraft in der Schweiz (62 Milliarden Euro bei 7,8 Millionen Einwohnern). Aufgrund des nachhaltig tiefen Euro-wechselkurses stiegen die Einkäufe letztes Jahr noch einmal um knapp 30 Prozent auf 1,080 Milliarden Euro (4,7% der Kaufkraft in der ganzen Schweiz). Mit anderen Worten: Alleine gut ein Viertel der im Ausland einge-kauften Waren stammt aus dem südba-dischen Raum. In die «Grenzregion Schweiz» bindet der Handelsverband Südbaden beide Basel, Aargau, Schaff-hausen, Zürich und Thurgau mit ein.

Weihnachtsshopping in New York inklusiveDer Schweizer Detailhandel sei über diese Entwicklung nicht erfreut, wird im Bericht des Handelsverbands Südbaden auch vermerkt und auf die vom Schwei-

zerischen Gewerbeverband lancierten Kampagne «JA zur Schweiz – hier kaufe ich ein» hingewiesen. Diese Massnah-me könne man verstehen, heisst es. Er gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass die gesamthaft fünf Milliarden Franken nicht einzig den Export über den La-dentisch betreffen würden, sondern den Gesamtabfluss aus der Schweiz beinhalten. Die Einkäufe in den Ferien auf Mallorca seien darin ebenso enthal-ten wie das Weihnachts-Shopping in New York. Aufgrund der in der sgv-Kampagne genannten Zahlen kommt der Handelsverband in seiner Erhebung folgerichtig zum Schluss, dass von den durchschnittlich 630 Franken, für die ein Schweizer im Jahr im Ausland einkauft, lediglich 90 Franken auf Waren aus dem südbadischen Raum entfallen würden.

«Kontra-helvetischer» EntscheidDie Frage, wie sehr sich der durch den Wechselkurs begünstige Einkauf im Ausland mittel- und langfristig auf unseren Detailhandel und die Wirtschaft generell auswirkt, kann man aus heuti-ger Sicht noch nicht schlüssig beantwor-ten. Bereits im Mai konkret wurde etwa Migros-Chef Bolliger im genannten Interview in der «MittellandZeitung»: «In ein paar Jahren wird man die Auswirkun-gen auf die Landwirtschaft, die Arbeits-plätze und das Gewerbe in der Schweiz spüren. Dann wird das grosse Wehkla-gen losgehen.» Dieses hat selbstredend schon heute eingesetzt. Letztlich ist nicht nur der Detailhandel vom Einkaufstouris-mus betroffen. Einbussen durch den tiefen Eurokurs erleidet bekanntlich auch die exportorientierte Industrie. Immer spürbarer wird das Preisgefälle auch in der Bauindustrie. Insbesondere bei Grossbauten, immer mehr aber auch bei privaten Bauvorhaben, werden auch im Ausland Offerten eingeholt. Wenn beispielsweise eine Küchenkombination aus Deutschland inklusive aller elektri-schen Apparate bis zu 50 Prozent günsti-ger kommt als beim Einkauf in der Schweiz, so ist es nicht verwunderlich, wenn daraus ein «kontra-helvetischer» Entscheid wird.

Schweizer sparen gerne … Eine repräsentative Umfrage von com-paris.ch anlässlich des Weltspartages brachte die eigentlich bekannte Tugend von Herr und Frau Schweizer noch einmal deutlich in Zahlen zutage.

«Schatz, ich bleibe noch einen Tag in New York. Hier lässt es sich so schön günstig shoppen».

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 22 14.06.12 14:52

Page 23: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

wirtschaftsflash | Juli 2012 | EINKAUFSTOURISMUS | 23

92 Prozent der Bevölkerung erachte «Sparen» als positiv. Aufgrund des rekordstarken Frankens gebe es beson-ders viele Gelegenheiten, Geld zu spa-ren. Da liege es eben nahe, die Einkäufe vermehrt im Ausland zu tätigen. Von den befragten Konsumenten, die schon vorher im Ausland Einkäufe tätigten, gab jeder vierte an, dass er diese aufgrund der Währung häufi ger als üblich getan habe. Abschreckend wirken da höchs-tens noch die Zollgebühren beim Online-Shopping. Der Anteil der Personen, die online im Ausland einkaufen, ist relativ bescheiden. Ein wesentlicher Faktor dürfte hier sein, dass auf dem Postweg keine Freigrenze für Import-Gebühren bestehe, vermutet Richard Eisler, Ge-schäftsführer von comparis.ch. Wach-send dürfte hingegen die Zahl jener Konsumenten sein, die in grenznahen deutschen Orten eine «Lager-Postadres-se» haben. Man bestellt die Ware auf konventionellem Wege (Post, Telefon, Fax) oder online an die «Briefkasten-Adresse», zum Beispiel in Weil am Rhein und holt die Ware bequem und ohne teure Zollgebühren ab.

Österreich wirbt erfolgreichum GrossbauprojekteDie signifi kanten Währungsunterschie-de, nicht nur beim Euro, sondern noch stärker beim amerikanischen Dollar, ziehen immer grössere Kreise in immer kürzeren Abständen. Die Tourismus-branche ist ebenso betroffen wie die Schweizer Zulieferindustrie von Roh-stoffprodukten für den Bau. Es ist ein Teufelskreis: Der Margendruck sorgt für wenig Spielraum, so dass gleichzeitige Kostensteigerungen kaum mehr kom-pensiert werden können. Die schon

vorher zum Teil massiv höheren Preise im Bausektor sind heute nur mehr schwer konkurrenzfähig. Da wundert es auch nicht, dass Österreich nicht nur im Tourismusbereich für uns zu einem ernst gewordenen Konkurrenten geworden ist, sondern auch bei Grossbauprojekten immer mehr erfolgreich an internationa-len Submissionen teilnimmt. Die Bauver-gabe für die Westumfahrung in der Stadt Solothurn ist noch in bester Erinnerung. Da wurde ein österreichi-scher Mitbewerber einem einheimischen Anbieter vorgezogen. Österreich ist für die Schweiz in den letzten Jahren gemeinhin zu einem wichtigen Wirt-schaftspartner für Grossbauprojekte geworden (z.B. Andermatt Swiss Alps).

Einkauftipps von der KonsumentenschutzorganisationBei aller Dramatik treibt unser Land beziehungsweise unsere Regierung gleichzeitig aber auch wieder seltsame Blüten, wie diese kleine Episode zeigt. Die «Weltwoche» moniert in ihrer Ausgabe 19/2012, dass die Stiftung für Konsumentenschutz vom Volkswirt-schaftsdepartement beispielsweise dieses Jahr einen Beitrag von 320 000 Franken kassiert. Die Stiftung ist eine rein private Organisation, erhält aber eine jährliche Subvention, gestützt auf das Konsumen-teninformationsgesetz. «Doch was treibt der Konsumentenschützerverein mit dem bundesrätlichen Batzen?» fragt die «Weltwoche» und gibt gleich die Ant-wort: «Er gibt unter anderem einen Miniratgeber, ‹Zölle, Steuern & Co.: Grenzenlos einkaufen›», heraus und unterstützt damit den Einkaufstouris-mus». Immerhin: Der Ratgeber wird für 9.50 Franken verkauft ...

«Eine Spur besser sein als die anderen»Zurück zur Kampagne des Schweizeri-schen Gewerbeverbands. Coop wie auch Migros machen bei der Kampagne nicht mit. Migros-Chef Bolliger erklärt im zitierten Interview, warum: «Der Gewerbeverband hat eine andere Ausgangslage als die Migros. Er vertritt kleine Betriebe, die substanziell betrof-fen sind oder gar um die Existenz fürchten müssen. (...) Ich fi nde es gut, dass sie den Mut hatten für diese Kampagne». Getragen wird die Kampa-gne stattdessen auch von den kantona-len Gewerbeverbänden Baselland,St. Gallen, Thurgau und Zürich, demAutogewerbeverband, dem Detaillisten-verband, Gastrosuisse sowie IG Möbel. Mit Inserate- und Plakataktionen will man dem Konsumenten verdeutlichen, dass er mit seinem Handeln das «System Schweiz» bedroht. Dieses System stelle den Landesbürgern etwa Jobs mit angemessenen Löhnen und ein erfolg-reiches Bildungssystem zur Verfügung. Der Verzicht auf den Einkauf im Ausland sei also mehr als «willkommener ökono-mischer Faktor».

Wie sehr sich Herr und Frau Schweizer an diese Empfehlung halten, sei dahin-gestellt. In einer Umfrage von WIRT-SCHAFTSfl ash bei den betroffenen grenznahen Gewerbevereinen im Schwarzbubenland macht Alex Meier vom Gewerbeverein Lützel eine Kern-aussage, die auch dann ihre Gültigkeit hat, wenn die Währungsunterschiede wieder ausgeglichener sind: «Grund-sätzlich gilt es, in Kundenservice, Quali-tät und Angebot immer eine Spur besser zu sein als der Konkurrent.»

Umsatzanteile von Schweizer Kunden in Baden-Württemberg

Ort Einwohner Umsatz total davon mit Schweizer Kunden in Millionen Euro in Millionen Euro

Weil am Rhein 29 864 220 80

Lörrach 48 161 445 120

Rheinfelden 32 302 205 45

Bad Säckingen 16 841 145 35

Waldshut 22 929 305 115

Singen 45 426 440 70

Radolfzell 30 640 165 15

Konstanz 82 558 595 200

Total 308 722 2520 680

In Prozent 100 % 27 %

Die sgv-Kampagne soll zur Sensibilisierung des Einkaufsverhaltens von Herrn und Frau Schweizer beitragen.

(Freiburg: 40 Millionen Euro von Schweizer Kunden). Quelle: BBE Beratungsgesellschaft.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 23 14.06.12 14:52

Page 24: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

24 | EINKAUFSTOURISMUS | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Eine Spur besser sein als der Konkurrent …

Der Einkaufstourismus trifft das Gewerbe im Schwarzbubenland, vor allem im Detailhandel und

im Baugewerbe. Was ist zu tun, um den Export von Wertschöpfung ins Ausland einzudämmen?

«Grundsätzlich gilt es, in Kundenservice, Qualität und Angebot immer eine Spur besser zu sein als

der Konkurrent», lautet die Empfehlung. Eine WIRTSCHAFTSflash-Umfrage.

Welche Branchen in Ihrem Gebiet sind von der güns-tigeren Konkurrenz aus dem Ausland betroffen?

Ist der Bezug von Waren aus dem Ausland klar spürbar?

Handelt es sich bei diesen Einkäufen vor allem um Produkte des täglichen Bedarfs oder aber grössere Leistungen (Bauzuliefer-Material, Handwerk, etc.)?

Welche Massnahmen bringen Schweizer Konsumenten zurück ins heimische Gewerbe?

Martin Vogel Vizepräsident Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband (kgv)

Es sind sämtliche Branchen betroffen, vor allem jedoch das Bau- und Baunebengewerbe.

Ja, der Einkaufstourismus ist stark spürbar. Die Nähe zu Deutschland verführt so manchen Schweizer dazu, eine Offerte bei einer deutschen Firma einzu-holen. Es geht sogar schon so weit, dass die deutschen Firmen in unseren Medien Werbung für ihre Dienstleis-tungen platzieren.

Vom Liter Milch bis zum fixfertig gelieferten Haus ist alles dabei.

Das Schweizer Gewerbe muss vermehrt seine Stärken betonen. Damit ist beispielsweise Qualität gemeint. Kunden ziehen Schweizer Unternehmen vor, wenn sie auf einwandfreien Service und Unterhalt zählen können. Zusätzlich müssen Baustellenkontrollen verstärkt und härtere Strafen verhängt werden.

Felicitas SchneiderPräsidentin Gewerbeverein Dornach

Dornach liegt nur zehn Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Bei uns sind alle Bereiche der Bauzulieferer und des Gewerbes sehr stark betroffen.

Ja, in Dornach und der Umgebung ist der Ein-kaufstourismus extrem stark zu spüren.

Es handelt sich sowohl um Produkte des täglichen Be-darfs als auch um grössere Leistungen wie Baumate-rialien oder Arbeitskräfte.

Das Wichtigste ist, jederzeit präsent und für den Kunden da zu sein. Auch Zuver-lässigkeit und Kunden-freundlichkeit werden immer entscheidender. Besonders was die Kun-denfreundlichkeit betrifft, haben Dienstleister noch Potenzial. Geschäftsführer müssen die Mitarbeiter für die anspruchsvollen Kundenwünsche sensibili-sieren.

Simon Häner Präsident Gewerbeverein Gilgenberg

Stark betroffen sind der Detailhandel und die Handwerker-Geschäfte (Maler, Gipser, Schreiner, Sanitärinstallateure und Bodenleger).

Die ausländische Konkurrenz ist bei allen Gewerbetrei-benden in Grenznähe ein grosses Thema.

Sowohl als auch.

Wir fokussieren uns stark auf Gewerbeausstellungen, wo wir den Kundenkontakt pflegen und für jedermann da sind. Wir haben festge-stellt, dass ein Trend zurück zur Region eingesetzt hat. Fünf bis zehn Prozent Preisunterschied werden von vielen Kunden tole-riert, weil sie es schätzen, für Serviceleistungen nicht weit fahren zu müssen. Trotzdem sind stets pfiffige Lösungen und Innovationen gefragt, die Gewerbetreibenden müssen flexibel bleiben.

Alex MeierPräsident Gewerbeverein Lützel

Unsere kleine Region ist kaum betroffen. Wir Ge-werbetreibende sind oft an gewisse Händler gebunden und können nicht einfach ins Ausland ausweichen. Das wollen wir auch gar nicht, denn wir unterstütz-ten uns gegenseitig.

Kaum spürbar und nicht existenzbedrohend.

Keine Antwort.

Das Wichtigste ist, dass Geschäftsführer alle Mitar-beitenden sensibilisieren und ihnen verständlich machen, welche Konsequenzen es hat, wenn auch sie im Ausland für den Privat-haushalt einkaufen. Das Einführen von Nischenpro-dukten ist eine weitere Mass-nahme für die Branchen, welche die Möglichkeit dazu haben. Grundsätzlich gilt es, in Kundenservice, Qua-lität und Angebot immer eine Spur besser zu sein als der Konkurrent. Das ist mittlerweile jedoch sehr schwierig geworden.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 24 14.06.12 14:52

Page 25: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

JETZT noch bis Zum 30.06.2012 ProfiTiErEn:

28% flottenrabatt auf Trafic/master und 26% flottenrabatt auf Kangoo

Plus businessprämie von fr. 1 500.– bis fr. 3 000.– oder

schrottprämie bis fr. 4 000.– auf allen nutzfahrzeugen

rEnaulTnaulTnaul Kangoo ExPrEss

ab Fr. 19 800.– - 26%Fr. 14 652.–

- fr. 4 000.– Variante schrottprämie

ihr Preis: fr. 11 048.–

nEuEr rEnaulTnaulTnaul Trafic

ab Fr. 30 900.– - 28%Fr. 22 248.–

- fr. 4 000.– Variante schrottprämie

ihr Preis: fr. 18 248.–

nEuEr rEnaulTnaulTnaul masTEr

ab Fr. 34 300.– - 28%Fr. 24 696.–

- fr. 4 000.– Variante schrottprämie

ihr Preis: fr. 20 696.–

Detaillierte Informationenunter www.renault.ch

rEnaulT KnaulT Knaul angooT KangooT K Z.E.

ab fr. 28 404.–100 % elektrischnull Emissionen

nettopreis

Turben garage ag4512 BellachTel. 032 617 31 31www.turbengarage.ch

garage otto howald ag4501 SolothurnTel. 032 686 61 86www.garage-howald.ch

garage Dubach ag4702 OensingenTel. 062 388 50 00www.garage-dubach.ch

2560 Nidau/Biel-BienneTel. 032 366 68 68www.autopaoluzzo.ch

naulT TWnaulT TWnaul iZY Z.E.

r. 9 600.–

EuErEnaulnaulT TWnaul

ab fr. 9

nErE

ab

ihr neuer Werbeträger!

100% elektrisch – 100 km reichweite – 80 km/h – 2 Plätze

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 25 14.06.12 14:52

Page 26: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

26 | FOKUS | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Ghielmetti macht die Musik Wenn in der Royal Opera in London, in der Mailänder Scala, auf der Seebühne in Bregenz oder

im KKL Luzern der Vorhang aufgeht und die Musik ertönt, so ist immer auch ein Stück Solothurn

mit dabei. Die Firma Ghielmetti AG in Biberist ist im Audio-, Video- Multimedia- und Datenkom-

munikationsbereich mit Geräten zur Signalverteilung ganz vorne mit dabei – zwischenzeitlich

seit 100 Jahren. Ein Porträt.

JosEPh wEiBEl (tEXt), BErnhard strahM (fotos)

Das aus den siebziger Jahren stammende Produktionsgebäude der Ghielmetti AG in Biberist widerspiegelt auf den ersten Blick nicht den Eindruck, als würden in dieser Industrieliegenschaft Geräte entwickelt und produziert, die später – einfach ausgedrückt – als Relaisstationen in Radio- und TV-Studios und mit einem ähnlichem System auch für die Tonüber-tragung in Schauspiel- und Kongress-häusern sorgen. Für einmal trügt der Schein im positiven Sinn. Das Unter-nehmen hat in den vergangenen 100 Jahren seine Position als weltweit führender Anbieter von Audio- und Video-Systemen sowie von Industrie-automationen behauptet und sogar ausgebaut.

Es begann einst mit der ElektromechanikAls Franz Ghielmetti zusammen mit Emil Zbinden 1912 die Ghielmetti & Cie. in Bern gründete, war das Kerngeschäft kein anderes als heute: Nämlich das Schalten von Signalen. Produziert wurden Zeitschalter, Fernschalter und Zeitrelais. Mit solchen elektromechani-schen Geräten wurden zum Beispiel der zeitlich gesteuerte Betrieb von Boilern oder Strassenbeleuchtungen ermöglicht. Die Grundidee ist noch heute gültig; geändert hat einzig die Technik. In Biberist werden spezifische Geräte entwickelt und produziert, so genannte Kreuzschienensysteme, die dafür sor-gen, dass Fernseh- und Radiosendun-gen störungsfrei in Privathaushalte übertragen werden können. Die gleiche Technik wird auch in der Tonregie eines Schauspielhauses oder Theaters ange-wendet. Neben der Deutschen Welle Bonn, die in 30 Sprachen Sendungen produziert, sind auch BBC, die SRF, das ORF und viele weitere europäische Sendestationen auf der Referenzliste. Das Solothurner KMU produziert im Übrigen auch industrieelektronische Geräte für Steuerungen und Signalüber-tragungseinrichtungen. Ghielmetti-CEO Hans Peter Schwaninger: «Wir müssen zum Label Swiss Quality Sorge tragen.»

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 26 14.06.12 14:52

Page 27: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

wirtschaftsflash | Juli 2012 | FOKUS | 27

Flugsicherung und EnergieproduktionsüberwachungÜberaus sensibel zu und her geht es auch in der Elektronik der Flugindustrie. Hier müssen ebenfalls drahtgebundene oder drahtlose Kommunikationsleitun-gen reibungslos funktionieren und deshalb ständig geprüft und überwacht werden. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) machte eine EU-weite Ausschrei-bung für die Entwicklung und Lieferung von Funkkanalprüfeinrichtungen. Die Ghielmetti AG hat den Zuschlag erhal-ten. Ein zweites wichtiges Standbein ist die Industrieautomation. Mit Auslöse-matrizen (Tripping Matrix), eine Weiter-entwicklung der Signalkreuzschiene, werden Turbinen und Generatoren in Wasser-, Gas-, Kohle- und auch Atom-kraftwerken gesteuert und überwacht. Mit dem gleichen System baut Ghiel-metti auch Überwachungsanlagen für Transformatorstationen, die zum Bei-spiel bei ABB oder Siemens angewendet werden. Und last but not least sind die Biberister auch im öffentlichen Verkehr engagiert und setzen Schalttafeln und Frontplatten in Führerständen von Lokomotiven ein. Abnehmer sind etwa Bombardier, die SBB, BLS oder die Rhätische Bahn.

Eine bewegte GeschichteWas einst von Franz Ghielmetti und Emil Zbinden, genau am 3. Mai 1912, in Bern gegründet wurde, setzt sich bis heute als eine Erfolgsgeschichte fort. Bereits 1924 zog das Unternehmen an die Biberiststrasse in Solothurn. Das Produk-tionsgebäude steht noch heute. Der Einzug des elektronischen Zeitalters anfangs der sechziger Jahre führte zu einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit und damit zu einer Expansion des Unternehmens. 1971 bezog die Ghiel-metti die neue Fabrik in Biberist, die noch heute Hauptsitz der Firma ist. Gut zwei Jahrzehnte später sicherten der heutige Firmenchef Hans Peter Schwa-ninger (60) und zwei weitere Partner mit einem Management-Buy-out den erfolgreichen Fortbestand der Ghielmet-ti AG. Schwaninger ist seit 1989 für das Unternehmen tätig und nach dem Ausscheiden seiner damaligen Partner heute alleiniger Firmeninhaber. Vorher arbeitete der ausgebildete Elektroinge-nieur bei den Kommunikationsunter-nehmen Hasler in Bern und bei Auto-phon/Ascom in Solothurn.

Seit 1992 hat sich einiges getan. 1996 gelang der entscheidende Schritt mit dem Einbau von kompletten Audioanla-gen in grossen Rundfunk- und TV-Ge-

sellschaften. 1999 eröffnete Ghielmetti eine Filiale in Deutschland (in der Nähe von Berlin). Der letzte entscheidende Fortschritt gelang dem Unternehmen vergangenes Jahr mit der Entwicklung eines neuen Funkkanalprüfsystems (FPE) für die Deutsche Flugsicherung.

Zur Schweizer Qualität Sorge tragenBange sei es ihm nicht um die Zukunft, sagt CEO Hans Peter Schwaninger. «Wir sind hier in Biberist überaus schlank organisiert und verfügen über hervorra-gende Spezialisten im Entwicklungs- und Produktionsbereich. Ausserdem sind wir in Branchen tätig, die für die Zukunft ebenfalls gut aufgestellt sind». Der Standort Schweiz stehe nicht zur Diskus-sion. Mit diesem Bekenntnis schliesst Schwaninger aber mittel- oder langfristig eine Veränderung nicht aus. «Der tiefe Euro-Kurs macht uns zu schaffen». Auch wenn diese Währungssituation zum Teil von unseren Nachbarn schamlos ausge-nützt werde, setze er auf die Swiss Quality. «Sie ist immer noch wertvoll und deshalb müssen wir zu diesem Label Sorge tragen», sagt Schwaninger. An seiner bewährten Strategie wird Ghiel-metti auch im Jahr 101 nach der Grün-dung nichts ändern. «Wir wollen weiter wachsen und dadurch sicherstellen, unseren Kunden ein langjähriger und verlässlicher Partner zu sein.»

Die Kreuzschienensysteme von Ghielmetti sorgen für die störungsfreie Übertragungvon Radio- und Fernsehsendungen.

DATEN UND FAKTEN

Geschichte: 1912 Gründung durch Franz Ghielmetti und Emil Zbinden. 1924 Gründung der Ghielmetti & Cie in Solothurn. 1971 Bezug des neuen Fabrikgebäudes in Biberist. 1992 Übernahme der Firma in einem Management-buy-out. CEO: Hans Peter Schwaninger. Mitarbeitende: 30 (Teil- und Vollzeitstellen). Filiale: Luckenwalde Deutschland (in der Nähe von Berlin). Technischer Standort: Chemnitz Deutschland. Das Kerngeschäft: Ghielmetti ist im Audio-, Video-, Multimedia und Datenkommunika-tionsbereich und im industriellen Elektronikgerätebau tätig. Online: www.ghielmetti.ch.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 27 14.06.12 14:52

Page 28: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Adress- und Kontaktverwaltung • Dokumentenablage • Fibu • Lohn Einkauf / Lager • Auftrag / Faktura • Debitoren • Kreditoren

Gratis-Fibu & Infos: www.buspro.chGenial einfach

– einfach genial!

«BusPro ist einfach übersichtlich und für jeden gut verständlich.»

Flavia Steiner, Bautro AGVermietung, Verkauf und Service von Trocknungs- und Klimageräten

Informationen und Anmeldung unter www.siu.ch oder Tel. 043 243 46 66

Als Kompetenzzentrum der Berufs- und Gewerbe verbände fördern wir die unternehmerisch-betriebswirtschaftlichen Kompetenzen von Führungs- und Nachwuchskräften in Gewerbe, KMU und Handel. Kompetent, praxisnah, kosten-günstig, in der ganzen Schweiz. Unsere Referenten und Lehrmittel setzen Standards.

Wir haben unseren beliebten Ausbildungslehrgang «SIU Unter nehmerschulung» umfassend neu konzipiert und starten demnächst mit topaktuellen Vorbereitungs kursen zur eidgenössischen Berufs prüfung. Der Kurs richtet sich spezifisch auf die Befähigung zur Führung eines Schweizer KMU aus und vermittelt über 2 Semester umfassende Kenntnisse u.a. zu Rechnungswesen, Recht, Marketing, Personalführung und Verkauf.

SIU Unternehmerschulung komplett neu:

Fachfrau/Fachmann Unternehmens­führung KMU mit eidg. Fachausweis

Ackermann + Schott Treuhand AG SchönenwerdTel. 062 858 40 80 www.ackermann-schott.ch

Unternehmens-, Steuer- und FinanzberatungGanzheitliche Betreuung aus einem Haus. Rufen Sie uns an, wir sind ganz in Ihrer Nähe.

“Persönlich und kompetent”

druckfile_inserat_hoch_ackermschott_cs3.indd 7 12.3.2012 16:12:12 Uhr

Harry Kocher Jean-Pierre Zarbo Rolf Ducommun Manfred Tschumi Werner Stampfli Manuel Wyss

Ihr Versicherungsbroker für Gewerbe, Handel und Industrie

Nordringstrasse 9, 4702 OensingenTelefon 062 388 08 08, Telefax 062 388 08 09www.kocher-consulting.ch

KOCHER-CONSULTINGVersicherungstreuhand AG

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 28 14.06.12 14:52

Page 29: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

wirtschaftsflash | Juli 2012 | MAGAzIN | 29

Jagd auf FachkräfteEin vom Bund und Kanton mitfi nan-ziertes NRP-Projekt der Solothurner Handelskammer mit dem Titel «Ta-lentMatch» ist darauf ausgerichtet, Fachpersonen schneller und einfacher zu begeistern und fi nden zu können.

Die Unternehmen der Präzisionsindu-strie der Region Jura-Südfuss – entlang der Achse Aarau-Olten-Oensingen-Solothurn-Grenchen bis Biel – sind besonders auf Fachkräfte angewiesen. Aufgrund der demografi schen Entwick-lung muss befürchtet werden, dass ohne besondere Imagebildungs- und Rekrutierungsmassnahmen die Anzahl der technisch ausgebildeten Nach-wuchskräfte aller Stufen nicht genügen wird, um die durch Pensionierungen frei werdenden Stellen neu zu besetzen.

www.solothurn-jobs.ch – aber auch die zusätzlichen und verlinkten Web-Portale www.berner-stellen.ch, aargau-jobs.ch und www.mittelland-stellen.ch – bringen

mit neuartigen, interaktiven Tools Unternehmen mit offenen Jobs auf der einen und stellensuchende Fachperso-nen und Nachwuchskräfte auf der andern Seite auf bisher noch nicht bekannte, rasche, effi ziente und kosten-günstige Art zusammen. Ein «Crawling»-Tool stellt sicher, dass jederzeit alle im ausgewählten bzw. festgelegten Peri-meter ausgeschriebenen Stellen sichtbar werden. Als zusätzlicher Service können Unternehmen, die auf ihrer Website keine offenen Stellen kommunizieren, dem Web-Master von «TalentMatch» ihre Stellenausschreibung zustellen und die Vakanz wird dann 30 Tage kostenlos publiziert.

Das Konzept «TalentMatch» ermöglicht den Unternehmen, das Internet als Stellensuchplattform gezielt zu nutzen und damit Kosten und vor allem Zeit bei der Rekrutierung zu sparen. Zur Erstaus-wahl sind nur noch Bewerbungen mit sehr hoher Übereinstimmung mit dem

ausgeschriebenen Stellenprofi l zu sichten. Stehen gleichwertig qualifi zierte Perso-nen zur Wahl, wird den nicht ausgewähl-ten Kandidaten statt einer Absage ein Alternativvorschlag aus dem Pool der passenden offenen Stellen, die mit einem «Matching»-Tool herausgefi ltert werden, zugestellt. Deshalb der Projektname «TalentMatch«. Die aufgrund ihrer Bewerbung ausgewiesenen Fachperso-nen sollen auf diesem Weg auch auf die andern offenen und auf sie zugeschnit-tenen Stellen aufmerksam werden und sich für Jobs in unserer Region entschei-den. Obschon die Unternehmen für die Registrierung und dafür bezahlen wer-den, dass sie die auf sie zugeschnittenen Kandidatenprofi le zugestellt erhalten, sind die Initianten davon überzeugt, dass sich «TalentMatch» für sie mit grösserer Effi zienz und höherer Trefferquote auszahlen wird.

Weitere Informationen:Roland A. Simonet, Projektleiter, Solothurner Handelskammer,Telefon 032 626 24 24; [email protected], www.sohk.ch

Bellacher Uhrmacherstudent baut PendeluhrIm «ZeitZentrum» Grenchen werdendie Uhrmacher von Morgen ausgebildet. Valentin Tischer aus Bellach ist einervon ihnen. Er konstruierte mit Damian Wagner in 2400 Arbeitsstunden eine sich selbst versorgende Sekundenpen-deluhr (mit integrierten Solarzellen).Das anspruchsvolle Projekt bildete 2011 die freiwillige Diplomarbeit an der Uhrmacherschule Grenchen, der einzi-gen Uhrmacherschule in der Deutsch-schweiz. Den Gesamtwert der Uhr schätzt Valentin Tischer auf 20 000

Franken. Sie steht heute in seinem Schlafzimmer. Tischer lebt heute in Luzern. Er arbeitet bei Gübelin Uhren und Schmuck in der Leuchtenstadt und sammelt seine ersten Berufserfahrungen im Bereich Kundendienst und Problem-management.

Valentin Tischer war einer von zehn Studenten der Uhrmacher-Abschluss-klasse 2011. Er und der Oensinger Beat Rudin stammen als einzige Schüler aus dem Kanton Solothurn.

In 2400 Arbeitsstunden erbauten der Bellacher Valentin Tischer (links) und sein Mitstudent Damian Wagner eine Sekun-denpendeluhr, die sich anhand integrierter Solarzellen selber aufl ädt.

anzEigE

- 1 Plattform für alle globalen Vorlagen- Einheitliches Erscheinungsbild mit/ohne Logo- Vorlagen in Word, Excel und PowerPoint- Abteilungsvorlagen integrierbar- Per Knopfdruck die richtige Dokumentsprache und Absender- Höhere Produktivität durch Simplizität

OfficeCare AG, Bolacker 12, 4563 Gerlafingen, T 032 675 06 66, www.officecare.ch Partner Corporate Design: Immendorf Brand Design GmbH, www.immendorf.ch

C

M

Y

CM

MY

CY

CMY

K

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 29 14.06.12 14:52

Page 30: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Sie gewährleisten eine nahtlose Weiterführung der Bimbosan AG in Welschenrohr (von links nach rechts): Christine Hosang, Mitglied der Geschäftsleitung, Daniel Bärlocher, Geschäftsfüh-rer, und Verwaltungsratspräsident Anton Hosang.

30 | SERVIcE | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Es gibt keine Patentrezepte für NachfolgeregelungenDie Nachfolgeregelung im eigenen Unternehmen ist immer auch ein emotionales Thema, geht es

doch um die Zukunft des Lebenswerks oder sogar der über Generationen aufgebauten Familien-

tradition. Ein Vorgang, der nicht dem Zufall überlassen werden darf.

roland schallEr und rolf hofstEttEr

Wie in allen persönlichen Dingen ist es auch in Sachen Nachfolgeregelung unmöglich, ein Patentrezept zu formu-lieren. Jede Unternehmerin und jeder Unternehmer prägt die Firma auf indivi-duelle Art und Weise, jede Familie hat eigene Strukturen und Bande. Vielfach besteht auch der Wunsch, dass im Rahmen der Übergabe zusätzlich zum materiellen auch ideelle Werte erhalten werden. So liegt etwa einer lokal verwurzelten Unternehmung der Erhalt des Produktionsstandorts am Herzen. Auch die Ansprüche, die ein Unterneh-mer nach dem Austritt aus der Firma an seine materielle Situation stellt, können sich grundlegend unterschei-den. Gerecht werden kann man den

stark durch die Unternehmerpersön-lichkeiten geprägten Anforderungen nur mit einer auf die individuellen Bedürfnisse massgeschneiderten Lösung. Dies heisst aber nicht, dass es nicht doch allgemein gültige Grundsät-ze gibt, welche die Erfolgswahrschein-lichkeit jeder Nachfolgeregelung mar-kant erhöhen. Die Credit Suisse begleitet Schweizer Familienunterneh-men seit Jahrzehnten bei der Regelung der Nachfolge. Im Verlaufe dieser intensiven Praxis und langjährigen Erfahrungen wurde ein projektartiges Vorgehen entwickelt, das zugleich den strukturierten Rahmen und die not-wendige Flexibilität bietet, um die für den Einzelfall beste Lösung zu finden.

Zeit als wichtigster ErfolgsfaktorIm Zentrum steht je nach Priorität die Sicherung des Familienvermögens, der Arbeitsplätze und des Weiterbestands der über Jahre hinweg aufgebauten Unternehmung. Neben dem strukturier-ten Vorgehen ist unserer Erfahrung nach die Zeit der wichtigste Erfolgsfak-tor. Die Strategie, die Organisation und die Finanzen des Unternehmens sind auf die verschiedenen Handlungsoptionen auszurichten. Je früher dieser Schritt erfolgt, umso besser gelingt die konti-nuierliche Unternehmensentwicklung über den Besitzer- und Leitungswechsel hinaus. Die lokalen Berater der Credit Suisse verfügen nicht nur über vielfälti-ge Erfahrung in ähnlichen Situationen, sondern kennen auch die geschäftlichen Begebenheiten und das private Umfeld ihrer Kunden bestens.

Den Verlauf der fünf Phasen – Initialisie-rung, Evaluation, Vorbereitung, Überga-be und Abschluss – markieren jeweils definierte Ziele, die an dieser Stelle des Prozesses erreicht werden sollen. Die verschiedenen Anspruchsgruppen sind in die einzelnen Phasen unterschiedlich eingebunden. Auch die Länge und Intensität der Phasen kann je nach individueller Ausgangslage und den Zielvorstellungen sehr unterschiedlich ausfallen. Zudem können die Umstände eine Wiederholung bestimmter Phasen notwendig machen, wenn beispielswei-se in der Vorbereitungsphase eine zusätzliche Option auftaucht, die wäh-rend der ersten Evaluation noch nicht berücksichtigt wurde.

Familienmitglieder, Mitarbeiter, andere Unternehmen oder Investoren stellen bei Nachfolgeregelungen die bedeu-tendsten Käufergruppen dar. Für sie stellt sich die Frage der Finanzierung. Da Unternehmensnachfolgen sehr unter-schiedlich ablaufen, beurteilt die Credit Suisse jeden Fall ausführlich im Detail. Die Bank verfügt über einige bewährte Richtlinien, welche einer ersten Ein-

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 30 14.06.12 14:52

Page 31: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Roland Schaller (rechts) ist seit 25 Jahren in der Betreuung von KMU tätig. Er leitet im Rang eines Direktors das KMU-Geschäft der Credit Suisse Solothurn.

Rolf Hofstetter (links) verfügt über eine 35-jährige Erfahrung in der Betreuung von KMU. Er ist, ebenfalls im Rang eines Direktors, stellvertretender Leiter des KMU-Geschäfts der Credit Suisse Solothurn.

DIE AUTORENschätzung dienen können: Der Fremd-fi nanzierungsanteil sollte in der Regel innert fünf Jahren zurückbezahlt wer-den können und nicht grösser sein als drei Jahresgewinne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Darüber hinaus kann die Nachfolge durch den Verkäufer mittels nachrangiger Darlehen mitfi nan-ziert werden. Rund einen Fünftel sollte der Käufer aber mindestens an Eigenka-pital aufbringen können. Ist eine ge-plante Nachfolgefi nanzierung zu weit von diesen Rahmendaten entfernt, braucht es Vorlaufzeit, in welcher der Nachfolger beispielsweise im Unterneh-men arbeitet und Lohnbestandteile in Form von Aktienpaketen erhält.

Beispiel für eine gelungene NachfolgeregelungEin Beispiel für eine gelungene Nachfol-geregelung ist die Bimbosan AG in Welschenrohr. Die Bimbosan AG ist ein Familienbetrieb im Eigentum der Familie Hosang und produziert seit 1932 Spezi-al-Kindernährmittel, vor allem für den schweizerischen Fachhandel. Die Pro-duktepalette ist vielseitig und umfasst Produkte von Biomilch über Hafer-schleim bis zum Bircher-Müesli. Bekannt ist unter anderem das Bimbosan-Bau-kasten-System für Säuglingsmilch. Zudem vermarktet die Bimbosan AG das Stärkungsmittel Héliomalt und die Molkeprodukte Yumy mit grossem Erfolg. Als Innovation darf die vor rund zwei Jahren als erste im Markt einge-führte Säuglingsmilch ohne Palmöl (Super Premium) bezeichnet werden. Selbst Chinesen auf Schweizerreise lernen die Bimbosan-Produkte kennen und schätzen. «Der asiatische Raum

bietet unermessliche Möglichkeiten für den Export unserer Produkte,» meint der bisherige Firmeneigentümer Anton Hosang. Bis Ende 2011 führte Anton Hosang zusammen mit seiner Tochter die innovative Unternehmung mit rund 18 Mitarbeitenden. Seit fast 30 Jahren gehört die Bimbosan AG zu den wich-tigsten und verlässlichsten Arbeitgebern in Welschenrohr. Bereits seit längerer Zeit versuchte die Inhaberfamilie erfolg-los, eine Nachfolge zu fi nden, die der bisher gelebten Firmenphilosophie gerecht würde. Erst durch die Kontakt-nahme der Credit Suisse und deren engen Betreuung mittels strukturiertem Nachfolgeprozesses konnte bei der Bimbosan AG innert nützlicher Frist eine allen beteiligten Parteien entsprechende und für die Zukunft des Unternehmens

wegweisende Lösung mit privaten Geldgebern realisiert werden. Um eine nahtlose Weiterführung zu gewährleis-ten, hat sich Anton Hosang bereit erklärt, trotz seiner 83 Jahre das Amt des Verwaltungsratspräsidenten der Bimbosan AG zu übernehmen und als Berater in reduziertem Pensum weiter-hin zur Verfügung zu stehen. Seine Tochter, Christine Hosang, wird wäh-rend der nächsten Jahre ebenfalls im Unternehmen verbleiben und den neuen Geschäftsführer Daniel Bärlocher unterstützen. Das grosse Know-How verbleibt somit vorderhand in der Unternehmung und kann über die Zeit auf die nächste Generation übertragen werden, was für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit auch in Zukunft unerlässlich ist.

Sie gewährleisten eine nahtlose Weiterführung der Bimbosan AG in Welschenrohr (von links nach rechts): Christine Hosang, Mitglied der Geschäftsleitung, Daniel Bärlocher, Geschäftsfüh-rer, und Verwaltungsratspräsident Anton Hosang.

wirtschaftsflash | Juli 2012 | SERVIcE | 31

Phase

Inhalt

Leistungen

Vorgaben defi nieren und Beteiligte, Rollen und Abläufe festhalten

• Phasen und Dauer einer Nachfolgerege-lung erläutern

• Erfahrungen aus anderen Nachfolge-lösungen einbringen

• Private Vorsorge- und Finanzplanung überprüfen

Handlungsfreiheit durch familieninterne und -externe Optionen bewahren

• Vor- und Nachteile der Nachfolgeoptio-nen aufzeigen

• Aufzeigen der steuerlichen Konsequenzen

• Suche nach poten-ziellen Käufern

Unternehmens- und Finanzierungs-struktur prüfen, Nachfolger suchen

• Strukturierung Privat und Firmen-vermögen

• Beratung in Unter-nehmenstransaktio-nen

• Güter- und erbrecht-liche Planung

Schritt für Schritt be-triebliches Know-how und Kundenbeziehun-gen übertragen

• Verhandlung mit Investoren führen

• Private Finanzpla-nung umsetzen

• Unterstützung des Nachfolgers bei Erarbeitung von Businessplan und Liquiditätsplanung

Nachfolger übernimmt formell und symbolisch Führung und Eigentum

• Durchführen / Umset-zen von Vermögen-stransaktionen

• Nachfolge-fi nanzierung

• Bewirtschaftung freigewordener Ver-mögensteile (Asset Allocation)

• Zugang zu Unter-nehmernetzerk und Events

Initialisierung Optionen Vorbereitung Überleitung Umsetzung

Fünf Schritte von der Initialisierung bis zur Umsetzung: Strukturierter Nachfolgeprozess der Credit Suisse.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 31 14.06.12 14:53

Page 32: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Die Regionbestens vernetzt.

www.ga-weissenstein.ch

Telefon 032 9 429 429

Roth AG GerlafingenSteinhölzlistrasse 5CH - 4563 Gerlafingen

Tel. +41 (0)32 675 50 87Fax +41 (0)32 675 53 85www.roth.ch

Flachdach Spenglerei Sanitär Heizungen Solothurn/Grenchen, www.saudan.ch24h-Service 032 628 22 22

EINE BANK WIE DAS LAND

86 x 60mm / Papier gestrichen

«ANLEGEN»

Als bodenständige Bank kennen wir das Leben in und um den Buch egg berg und stehen in nahem Kontakt mit den Kunden. Ein Anlagekapital, das sich für alle auszahlt. www.slbucheggberg.ch

3

Hier erreichen Siemit Ihrer Werbung kompetentePersönlichkeiten in Gewerbe,Wirtschaft und Politik. www.wirtschaftsfl ash.ch

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 32 14.06.12 14:53

Page 33: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

«Beste Botschaft für den Einkaufsstandort Grenchen»Markus Arnold führt seit knapp einem Jahr ad interim den Gewerbeverband Grenchen (GVG).

In dieser kurzen Zeit gab es für ihn auch Rückschläge – vor allem aber eine für ihn entscheidende

Wende für den Einkaufsstandort.

intErViEw: JosEPh wEiBEl

Markus Arnold, anfangs Mai hätte an der ausserordentlichen Gene-ralversammlung des Gewerbever-bands Grenchen der neue Präsident präsentiert werden sollen. Zwi-schenzeitlich ist bekannt, dass Sie die Verbandsführung noch nicht aus der Hand geben können.

Markus Arnold: Ich habe natürlich gehofft, am 8. Mai die Nachfolgerege-lung präsentieren zu können. Die Wahr-scheinlichkeit war aber ebenso gross, dass wir am Ende des Tages ohne Lösung dastehen.

Dann war die ausserordentliche Versammlung im Nachhinein gesehen überflüssig?

Nein, das war sie nicht. Erstens war der Aufmarsch erfreulich, zweitens wurden das neue Führungsmodell und eine damit verbundene Beitragserhöhung einstimmig beschlossen. Das war ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Was beinhaltet das neue Führungsmodell konkret?

Der Präsident und der Vizepräsident werden zeitgemäss entlöhnt und damit auch in die Pflicht genommen. Die übrigen Vorstandsmitglieder erhalten ein Sitzungsgeld. Zudem soll die ganze Organisation gestrafft und künftig effi-zienter funktionieren.

«ES HANDELT SIcH UM

ERNSTHAFTE INTERESSEN-

TEN, DIE AUcH BEREIT

UND IN DER LAGE SIND,

DEN GVG zU FÜHREN»

Haben sich zwischenzeitlich Interessenten bei Ihnen gemeldet?

Ich habe schon konkrete Gespräche ge-führt. Das ist so. Und es handelt sich um ernsthafte Interessenten, die auch bereit und in der Lage sind, den GVG zu führen.

Sie haben vor dem Muttertag rund 3100 robuste Einkaufstaschen an die Grenchner Konsumentinnen und Konsumenten verteilt. Diese Aktion und die Produktion der Taschen waren von langer Hand vorbereitet. Hat sich der Aufwand gelohnt?

Eine bessere Proklamation und Wer-bung für den Einkaufsstandort Gren-chen hätten wir uns gar nicht wünschen können. Für mich ist es aber vor allem auch eine Bestätigung dafür, dass man in Grenchen durchaus etwas bewegen kann. Die Botschaft für den Einkaufs-standort Grenchen, der wesentlich besser ist als sein Ruf, ist nach aussen getragen worden. Darauf darf der Ver-band mit Fug und Recht stolz sein.

Wie haben die Kunden im ersten Moment auf diese Tasche reagiert?

Nur positiv. Vor allem wurden die ro-buste Produktionsart und die mit einem Reissverschluss versehene Seitentasche gelobt. Das sei einmalig, wurde immer wieder gesagt. Negative Reaktionen gab es erst dann, als die Taschen restlos verteilt waren …

«EINE BESSERE PROKLAMA-

TION UND WERBUNG FÜR DEN

EINKAUFSSTANDORT GREN-

cHEN HÄTTEN WIR UNS GAR

NIcHT WÜNScHEN KÖNNEN.»

Das schreit förmlich nach einer Zweitauflage.

Eine solche Massnahme müssen wir tatsächlich ins Auge fassen. Und das würde auch gar nicht schwer fallen.

wirtschaftsflash | Juli 2012 | INSIDE GVG | 33

Die GVG-Einkaufstasche hat für positive Effekte in Grenchen gesorgt. Die neue Tasche wird am Lancierungstag stolz präsentiert (von links nach recht): Corinne Maier (Grenchen Tourismus), Markus Arnold (GVG-Präsident ad interim), Barbara Pestalozzi Kohler (Leiterin Standortmarke-ting, Kultur und Sport) und Stadtpräsident Boris Banga.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 33 14.06.12 14:53

Page 34: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

Donnerstag, 28. Juni bis Samstag, 7. Juli 2012 Solothurn Classics 2012, Solothurn

Freitag, 10. Juli bis Sonntag, 22. Juli 2012Rock am Bärg 2012, Musik-Openair im «Schwalbennest» in Büsserach

Sonntag, 22. Juli 2012Weissenstein Schwinget, Kranzschwingfest auf dem Weissenstein

Donnerstag, 2. August bis Samstag, 18. August 2012 «Hoffmanns Erzählungen», Sommeroper im Passionsspielhaus Selzach.

Freitag/Samstag, 24./25. August 2012 «Badifescht-Openair 2012», Musik-Openair im Schwimmbad Grenchen.

Montag, 9. Juli 2012Stolpersteine und Chancen bei einer Expansion nach China. Eine Betrachtung aus rechtlicher und personeller Sicht. Mövenpick Hotel Egerkingen, Egerkingen

Freitag, 31. August 2012 Solothurner Unternehmerpreis 2013: Abgabetermin für Bewerbungen.

Dienstag, 23. Oktober 2012Zoll-Seminar «Basis». Export-Wissen für «Neueinsteiger» und zum Auffrischen.Solothurner Handelskammer, Solothurn

Donnerstag, 15. November 2012Arbeitsrechtsseminar. Hotel Balsthal, Balsthal

Donnerstag, 23. August bis Sonntag, 26. August 2012Gewerbeausstellung Luterbach, Borregaard-Areal Luterbach

Freitag, 24. August bis Sonntag, 26. August 2012Gewerbeausstellung Trimbach, Mühlemattsaal Trimbach

Donnerstag, 30. August bis Sonntag, 2. September 2012Ausstellung des Metzgermeisterverbandes, Attisholzstrasse Luterbach

Freitag, 31. August bis Sonntag, 2. September 2012 Gewerbeausstellung Biberist/Gerlafingen, Schwimmbad Eichholz Gerlafingen

Ackermann + Schott Treuhand AG 28 Allianz Suisse Generalagentur Walter Stalder 20 Altola AG 15 Amag Betriebe Solothurn 20 Baloise Bank SoBa 35 Berner Kantonalbank BEKB 20 BSB + Partner Ingenieure und Planer 12 BusPro AG 28 Fachhochschule Nordwestschweiz Hochschule für Wirtschaft 19 GA Weissenstein GmbH 32 Ghielmet-ti AG 25 Härterei Gerster AG 5 Immowengi AG 32 Kernkraftwerk Gögen-Däniken AG 12 Kocher-Consulting Versicherungstreuhand AG 28 Marti AG Solothurn 32 Menz AG 12 Mobilia Solothurn AG 20 Office Care AG 29 P. Sonderegger AG 5 Paul Büetiger AG 35 profinance.ch AG für ERP-Software 32 Purexa GmbH 19 Roth AG Gerlafingen 32 Roth Gerüste AG 21 Saudan AG 32 Securitas AG 14 SIU Schweizerisches Institut für Unternehmerschulung 28 Solothurner Verband der Raiffeisenbanken 36 Spar- und Leihkasse Bucheggberg AG 32 Sterki Bau AG 12 Suva Schweizerische Unfallversiche-rung 2 Urben + Kyburz AG 20 VRA AG 25 WS Skyworker AG 12

INSERENTEN IN DIESER AUSGABE

34 | AGENDA | Juli 2012 | wirtschaftsflash

Das Magazin der Solothurner Wirtschaft, 33. Jahrgang. Erscheint sechsmal jährlich, alle zwei Monate.

HerausgeberSolothurner Handelskammer Kantonal-Solothurnischer GewerbeverbandVerantwortlicher AusschussPaul Meier, [email protected] (Geschäftsführer)Roland Fürst, [email protected] [email protected] Weibel, [email protected] Weibel, DEJO Press Buchenstrasse 101, 4500 SolothurnTelefon 058 200 48 [email protected] Bernhard StrahmLayoutwww.divis.ch, 4500 SolothurnInseratePM MARKETING, Paul MeierMattenstrasse 4, 4532 FeldbrunnenTelefon 032 623 96 18Mobile 079 206 26 45Fax 032 623 96 [email protected] 4538, Gratisauflage 1146,Druckauflage 6387 Exemplare(WEMF/SW-Beglaubigung 2011).GeschäftsbedingungenSiehe: www.wirtschaftsflash.chAdministration, AbonnementeEinfache Gesellschaft WIRTSCHAFTSflash Hans Huber-Strasse 38 4500 SolothurnTelefon 032 624 46 24Fax 032 624 46 [email protected] Fr. 25.– für ein JahrFr. 40.– für zwei Jahre.onlinewww.wirtschaftsflash.chDruck, SpeditionPaul Büetiger AG, 4562 BiberistPapier: MultiArt Silk, FSC, 90g/m2

Mit Namen gekennzeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redak-tion oder der Herausgeber vertreten.

© Einfache GesellschaftWIRTSCHAFTSflash, Solothurn

WIRTSCHAFTSflash ist vom Verband SCHWEIZER MEDIEN als Qualitätszeitschrift zertifiziert.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 34 14.06.12 14:53

Page 35: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

druckt. punkt.

www.buetiger.ch

www.baloise.ch

Ihre Partner für massgeschneiderteLösungen in Ihrem Unternehmen

4���

Wir machen Sie sicherer.

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 35 14.06.12 14:53

Page 36: EINKAUFSTOURISMUS: Wenn daraus ein «kontra-helvetischer» …wirtschaftsflash.ch/wp-content/uploads/wf_04_2012.pdf · 2016. 9. 8. · Das Magazin D er s olothurner Wirtschaft a usgabe

AZB

4502

So

loth

urn

Wir machen den Weg frei

Willkommen bei der Bank, die auch ein KMU ist.Als lokale, unternehmerisch unabhängige Bank sind wir selbst ein

KMU und kennen deshalb Ihre Herausforderungen bestens. Wir sind

flexibel, engagieren uns für Ihre Ziele und sprechen Ihre Sprache.

Gleichzeitig sind wir Teil der Raiffeisen Gruppe mit über 200 Firmen-

kundenberatern. Dadurch verfügen wir über ein weitreichendes

Netzwerk und das Know-how, um Sie kompetent und zukunftsorien-

tiert zu beraten. Vertrauen auch Sie – wie bereits jedes dritte KMU

in der Schweiz – einem fairen und soliden Partner. Ganz gleich, ob

es um Zahlungsverkehr, Liquidität, Investitionen oder Ihre Nachfolge

geht. Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin.

www.raiffeisen.ch/kmu

_0097_Ausgabe_4_2012.indd 36 14.06.12 14:53