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DR. ULLA HAHN Lyrikerin und Schriftstellerin Donnerstag, 17. Januar 2019 ‚Die Sprache ist das Haus des Seins‘ (M. Heidegger). Völkerwanderung und die Suche nach neuer Geborgenheit. Villa Eberhardt Ulm | Heidenheimer Str. 80 Beginn: 19.30 Uhr Freitag, 18. Januar 2019 Wenn Roboter das Wort führen. Nachdenken über die Folgen der Künstlichen Intelligenz. Stadthaus Ulm | Münsterplatz Beginn: 20.00 Uhr hinausschauen. Weiterdenken. Horizonte öffnen. Über den Rand Einladung des Humboldt-Studienzentrums Vorträge der Humboldt-Professorin Wintersemester 2018/19 Humboldt-Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften eine Abt. des Departements für Geisteswissenschaften Sprecher des Vorstandes: Prof. Dr. Joachim Ankerhold Geschäftsführerin: Prof. Dr. Renate Breuninger [email protected] Telefon: (0731) 50-23460/61 Telefax: (0731) 50-23470

Einladung des Humboldt-Studienzentrums Vorträge der ...€¦ · Mittlerweile lebt sie seit über vier Jahrzehnten in Hamburg und ist mit Klaus von Dohnanyi verheiratet. Dennoch bleibt

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  • DR. ULLA HAHN

    Lyrikerin und Schriftstellerin

    Donnerstag, 17. Januar 2019

    ‚Die Sprache ist das Haus des Seins‘

    (M. Heidegger). Völkerwanderung und die

    Suche nach neuer Geborgenheit.

    Villa Eberhardt Ulm | Heidenheimer Str. 80

    Beginn: 19.30 Uhr

    Freitag, 18. Januar 2019

    Wenn Roboter das Wort führen.

    Nachdenken über die Folgen der

    Künstlichen Intelligenz.

    Stadthaus Ulm | Münsterplatz

    Beginn: 20.00 Uhr

    hinausschauen. Weiterdenken.

    Horizonte öffnen. Über den Rand

    Einladung des Humboldt-Studienzentrums

    Vorträge der Humboldt-Professorin Wintersemester 2018/19

    Humboldt-Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften

    eine Abt. des Departements für Geisteswissenschaften Sprecher des Vorstandes: Prof. Dr. Joachim Ankerhold Geschäftsführerin: Prof. Dr. Renate Breuninger [email protected]

    Telefon: (0731) 50-23460/61 Telefax: (0731) 50-23470

  • Mit Ulla Hahn spricht eine der herausragendsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur zu uns. Siegehört zu den meistbeachtesten, erfolgreichsten und produktivsten Autorinnen Deutschlands. Vielleichtliegt ihr Geheimnis darin, dass sie in einer technisierten und ökonomisierten Welt die Themen derVergänglichkeit, der Sehnsucht, der Liebe, der Suche nach Glück und einem gelingenden Leben in einerreichen und tiefdringenden Bildlichkeit der Sprache umsetzt.

    Ulla Hahn hat Literaturwissenschaft, Geschichte und Soziologie studiert und wurde 1978 inLiteraturwissenschaften promoviert. Es folgten Lehraufträge an den Universitäten Hamburg, Bremen undOldenburg, anschließend war sie Redakteurin für Literatur beim Rundfunk in Bremen.

    Auf Ihr Debüt Herz über Kopf, für das Ulla Hahn 1981 den hochangesehenen Leonce-und-Lena-Preiserhielt, folgten weitere zehn vielbeachtete Lyrikbände. Sie ist eine virtuose poeta docta, was sie in ihrerPoesie voller Andeutungen und Anspielungen beweist. Einige Lyrikbände in Auswahl sind: Spielende(1983), Freudenfeuer (1985), Unerhörte Nähe (1988, darin: Nie mehr), Liebesgedichte (1993), EpikursGarten (1995), Galileo und zwei Frauen (1997), Bildlich gesprochen (1999, Hörbuch), Süßapfel rot (2003),So offen die Welt (2004) und Wiederworte (2011).

    Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki förderte von Beginn an ihre Karriere, indem er mehrere Gedichteder bis dahin fast unbekannten Ulla Hahn in der FAZ veröffentlichte und rezensierte. Er urteilte einmal:„In altvertrauten Reimen und Rhythmen, Formen und Formulierungen wird ein Lebensgefühl artikuliert,in dem wir uns wiedererkennen.“

    Einen Namen hat sie sich außerdem als Herausgeberin von Lyrik-Anthologien gemacht (z.B. Stechäpfel –Gedichte von Frauen aus drei Jahrtausenden, 1995; In meinem Turm in den Wolken – Ein Else Lasker-Schüler-Almanach, mit Hajo Jahn, 2002; Stimmen im Kanon – Deutsche Gedichte, 2003).Aber ebenso ist Ulla Hahn eine der ganz großen Erzählerinnen, wie eindrücklich in ihren fünf Romanen zuerfahren ist. Für den Auftakt ihrer Tetralogie (erster Band Das verborgene Wort, dann Aufbruch, Spiel derZeit und Wir werden erwartet), wurde sie 2002 als Erste mit dem Deutschen Bücherpreis geehrt. Unterdem Titel Teufelsbraten wurde der erste Band ebenfalls verfilmt. Die stark autobiographisch gefärbteRomanreihe setzt dem kleinbürgerlichen Panorama der Adenauer-Ära ein Denkmal. Obwohl zu großenTeilen in rheinischem Dialekt, erreichte sie eine Auflage von über einer halben Millionen Exemplaren.

    Seit 1987 ist sie Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und des PEN Zentrums Deutschland.1994 hatte Hahn die Heidelberger Poetikdozentur inne. 2011 wurde ihr die Ehrendoktorwürde derNeuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg verliehen. Nach ihr ist der seit 2012 alle zwei Jahrevergebene Ulla Hahn-Autorenpreis der Stadt Monheim am Rhein benannt. 1985 erhielt sie bereits denFriedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg für Lyrik, 1994 den Cicero-Rednerpreis, 2010 den Ida-Dehmel-Literaturpreis, in diesem Jahr den Hannelore-Greve-Literaturpreis, sowie viele weitere.2013 wurde in ihrem Elternhaus in Monheim das Ulla-Hahn-Haus eröffnet. Das Literaturzentrum widmetsich insbesondere der Kinder- und Jugendkultur mit dem Schwerpunkt Sprach- und Leseförderung.

    Mittlerweile lebt sie seit über vier Jahrzehnten in Hamburg und ist mit Klaus von Dohnanyi verheiratet.Dennoch bleibt das Rheinland immer noch ihre erste Heimat. Sie habe, so die Autorin, erst in Hamburgdie Freiheit gefunden, zurückzublicken: „Den Ballast der Vergangenheit in Proviant umzuwandeln, daraufkommt es an.“

    Ulla Hahn war und ist ein gern gesehener Gast am Humboldt-Studienzentrum für Philosophie undGeisteswissenschaften. Wir freuen uns sehr, Ihr nun die Humboldt-Professur verleihen zu können!

    Foto: Julia Braun