36
1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1 . J a h hr ga a n g g H ef f t 0 01 1 J Ja a nu u a r/ /F F eb br r ua ar r 2 0 0 09 9 1 a ga ng H t 0 J nu ar/ eb ua 2 09

Eins Magazin

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Mit dem EINS Magazin wurde im Jahr 2009 etwas geschaffen was es bisher innerhalb der Freikirche so noch nicht gab: ein Informationsblatt für den Bereich Evangelisation.

Citation preview

Page 1: Eins Magazin

1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009 1. Jahrgang Heft 01 Januar/Februar 2009

Page 2: Eins Magazin

2 3

Seite �

Yes God can.

Foto

: Joh

ann

Kra

l

Inhalt:

»Yes, God can« von Bojan Godina & Sven Fockner ........................................................... Seite 04

Interview Bojan Godina .................................................................................................. Seite 08

»Die Papiertonne« von Dr. Henryk E. Vorast u. Sylvia Humboldt ....................................... Seite 13

Trends .............................................................................................................................. Seite 17

»Meister trifft Meister« von Florin Fegete ......................................................................... Seite 18

»Es gibt viel zu tun« Institut IKu ...................................................................................... Seite 20

»Kennst du deinen Nachbarn?« von Bojan & Katy Godina ................................................ Seite 22

»Wenn Worte Leben ändern« von Ricardo Abos-Padilla .................................................... Seite 28

Zeichenwettbewerb .......................................................................................................... Seite 31

Termine 2009 .................................................................................................................... Seite 32

Impressum/Comic ............................................................................................................ Seite 35

Page 3: Eins Magazin

2 3

Menschen. Im Endeffekt geht es doch um nichts

anderes. Egal, was in deinem Leben passiert,

es hat auf irgendeine Weise mit Menschen zu

tun. Menschen sind Betroffene oder sind Ver-

ursacher. Menschen handeln oder bleiben

passiv. Dein Schicksal ist untrennbar verquickt

mit dem der Menschen um dich herum. Mit

dem der Menschheit.

Über maximal sechs Bindeglieder ist jeder

Mensch mit jedem anderen verbunden, sagt

man. Fakt ist: dieser Planet ist überzogen von

einem Film aus Beziehungen. Liebe. Neid. Hin-

gabe. Berechnung. Hass. Freundschaft. So sind

wir Menschen und so ist deswegen die Welt:

ein Mosaik aus „Dus“.

Darum geht es in diesem Heft. Um dich. Und

um die um dich herum. Wenn es so etwas wie

das Zentrum der Aufmerksamkeit Gottes gibt,

dann hat es sich in den letzten paar tausend

Jahren ebenfalls nur um eines gedreht: um dich

und deine Mitmenschen; deine Vorfahren und

deine Nachkommen; deine Feinde und deine

Freunde; deine Idole und die dir gleichgültig

sind; dieses ganze äußerst komplexe, pulsie-

rende Netzwerk des Lebens, das auf diesem

Planeten durch die Geschichte wogt. Das alles

liegt Gott am Herzen – und deswegen liegt es

auch uns am Herzen.

Gott wurde Mensch. Er wurde Mensch und

tauchte in das Getümmel der Beziehungen ein.

Eine Schnittstelle unter Millionen anderen, ein

Du im Mosaik. Er kam um zu erlösen und zu be-

freien. Was für ein mühsamer und gefährlicher

Weg! Und doch ist er ihn gegangen. Deswegen

wollen auch wir ihn gehen. Seine Liebe und sei-

ne Erlösung sind nicht ausgestorben, denn er

hat eine Bewegung ins Leben gerufen. Durch

Menschen, die er als Mensch berührt hat und

die wieder andere Menschen angesprochen

haben.

„Über sechs Ecken“ kennt jeder Jesus, aber

das ist uns nicht genug – weil es ihm nicht ge-

nug ist. Wir, das sind die Mitarbeiter des IKu

im SDV (vgl. S. 20). Wir haben mit EINS etwas

geschaffen was es bisher so noch nicht gab:

ein Informationsblatt für den Bereich Evangeli-

sation. Wir investieren Zeit und Geld in dieses

Projekt, weil wir glauben, dass Evangelisation

etwas ist, das jeden angeht, das man nicht an

eine Abteilung delegieren kann. Die Bewe-

gung Jesu lebt von dir – davon, dass du an dei-

nem Ort zu Gottes Ehre lebst. Mit EINS möch-

ten wir mit dir in Kontakt treten. Wir wollen uns

durch dieses Heft gegenseitig ermutigen und

austauschen, inspirieren und motiveren, Hilfe

anbieten und Informationen weitergeben. Wir

wünschen dir Gottes Segen beim Lesen.

Bojan Godina & Team

Editorial

Frau Meier und du.

Editorial Ausgabe 01/2009

Bojan Godina & Team

Page 4: Eins Magazin

� �

Dass gerade Barack Obama das Unglaubliche

geschafft hat (und nicht Jesse Jackson oder

andere die es ebenfalls versucht haben), liegt

wohl an seiner außergewöhnlichen Fähigkeit,

Menschen zu motiveren.

Nie zuvor hat ein Kandidat im Wahlkampf

Menschen auf der ganzen Welt derart inspi-

riert. Obama erreichte die höchste Wahlbe-

teiligung seit 1960. Seine Reden berührten

die Herzen der Zuhörer derart, dass sie sogar

vertont wurden. Dabei sind es weniger die

sachlich-politischen, sondern vielmehr die

predigthaften Teile seiner Ansprachen, die

viele Leute begeistern und mitreissen. Egal,

ob in den USA oder an der Siegessäule in Ber-

lin: Obama ging immer zurück zu den Anfän-

gen und erzählte eine Geschichte – eine Er-

folgsgeschichte von großen Taten und großen

Siegen. Eine Geschichte von Menschen, die

über sich hinausgewachsen sind und diese

Welt zu einem besseren Ort gemacht haben.

Dieses Erbe anzutreten, sagte er, sei es nun

an der Zeit. Er beschwor die Grundsätze der

Demokratie, auf denen die westliche Zivili-

sation aufgebaut worden ist, und versicherte

den Menschen, dass sie, angesichts der ge-

rade erwähnten Erfolgsgeschichte, in der

Lage seien die Zukunft zum Guten zu wenden.

Wenn er so von Gerechtigkeit, Einheit, Verän-

derung und einer besseren Welt sprach, be-

rührte er eine tiefe Sehnsucht seiner Zuhörer.

In ihm sehen die Menschen jemanden, dem

sie sich anschließen können, um Teil von et-

was Großem, Bedeutsamem und Sinnvollem

zu werden. Er gibt ihnen die Hoffnung, dass

sie die Ideale, auf denen ihr Land einst ge-

gründet wurde, wirklich umsetzen können.

Ein Land, in dem die Sklaverei abgeschafft

wurde und das die erste Mondlandung er-

möglicht hat, kann gemeinsam auch die Ge-

genwart und Zukunft meistern. Yes, we can!

Ja, wir schaffen es! Es geht!

Oft ist Obama als Messias bezeichnet worden.

Zum einen, weil er die Massen begeistert und

zum anderen, weil seine Botschaft in vielen

Punkten an die christliche Verkündigung an-

klingt. Auch Jesus predigte über Einheit, Ge-

rechtigkeit, Veränderung und eine bessere

Welt. Auch seine Botschaft basiert auf Hoff-

nung – einer Hoffnung allerdings, die nicht

von einem schwachen, sterblichen Menschen

gegeben wurde, dem es am Ende vielleicht

Von B. Godina & S. Fockner

Yes, God can.

Ausgabe 01/2009 „Yes, God can“

Vor wenigen Tagen wurde Barack Obama als 44. Präsident der Verei-nigten Staaten vereidigt. Amerika hat seinen ersten schwarzen Präsi-denten. Für Millionen von Menschen ist damit ein Traum wahr gewor-den und ein Ziel erreicht, das bis auf den Sezessionskrieg Mitte des 19. Jahrhunderts zurück geht.

Page 5: Eins Magazin

� �

Foto

: pho

toca

se.c

om (

mei

nhel

d)

Ausgabe 01/2009„Yes, God can“

Page 6: Eins Magazin

� �

lediglich um seinen Wahlsieg ging, sondern

von Gott selbst. Insofern haben Nachfolger

Christi auf jeden Fall die bessere Hoffnung

und auch die bessere Geschichte. Es ist eine

Geschichte, die dunkle Seiten hat, doch die

gibt es natürlich in jeder Geschichte, auch

der Amerikas. Nichts desto weniger ist die

Geschichte der Bewegung die Jesus ins Le-

ben gerufen hat eine unvergleichliche Er-

folgsgeschichte. Von Jesus bis heute existiert

eine ununterbrochene Kette von Menschen,

die über sich hinaus gewachsen sind und

Gott ermöglicht haben, Großes durch sie zu

bewirken. Durch die Jahrhunderte wurde die

Gesinnung Jesu durch Männer und Frauen

weitergegeben. Bis ...? Bis zu dir und mir!

Alles begann mit der Gemeinde der Apostel-

geschichte: „Tag für Tag verharrten sie einmü-

tig im Tempel, brachen in ihren Häusern das

Brot und hielten miteinander Mahl in Freude

und Einfalt des Herzens. Sie lobten Gott und

waren beim ganzen Volk beliebt. Und der

Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hin-

zu, die gerettet werden sollten.“ (Apg.2:46-47

Einh. Übers) Viele sehnen sich heute nach so

einer Erfahrung; nach einer Gemeinschaft,

die so innig ist, dass sie die täglichen Zusam-

menkünfte nicht nur erträgt, sondern genießt;

nach einer Begeisterung, die so groß ist, dass

sie täglich andere ansteckt. Sollte es möglich

sein, dass diese glorreichen Anfänge wieder-

holbar sind? Sollte es möglich sein, dass eine

Bewegung, die damals den Planeten mitge-

rissen hat, das noch einmal tun kann? Kann

Gott das in unserer Zeit und unserem Land

wiederholen? Ist das unsere Bestimmung? Ist

es Zeit, dieses Erbe anzutreten?

Die Menschen waren vor 2000 Jahren nicht

besser als heute. Ein Petrus, ein Jakobus, ein

Paulus: sie alle hatten Fehler wie wir. Sie strit-

ten sich, sie heuchelten, sie versagten. Es gibt

keinen Grund, warum Gott nicht durch uns

genauso wirken können sollte wie durch sie.

Denn nicht nur die Menschen sind gleich „un-

fähig“ geblieben, auch Gott ist gleich geblie-

ben – gleich allmächtig. Unser HERR ist nicht

„Yes, God can“Ausgabe 01/2009

Foto

: chu

rchp

hoto

.de

(Eli

Die

z-Pr

ida)

Page 7: Eins Magazin

� �

altersschwach geworden in diesen zwei Mill-

ennia. Er steht unverrückbar zum Erlösungs-

plan und seine Liebe zu den Menschen ist kein

bisschen abgekühlt. Er, der mit fragwürdigen

Gestalten das Antlitz der Erde verändert hat,

kann heute mit der Adventgemeinde mindes-

tens ebenso viel bewegen.

Liebe Geschwister, lassen wir uns von Barack

Obama an etwas viel Größeres erinnern. An

Gottes Plan auf diesem Planeten. Er hat uns

aus der Sklaverei der Sünde befreit und zu

seinem einen Volk gemacht. Er hat uns sein

Wort gegeben, um uns wahre Freiheit zu leh-

ren. Ja, er hat uns eine gewaltige Verheißung

gegeben und damit auch einen wunderbaren

Auftrag für diese Welt. Aber noch viel mehr

als das! Unser Herr Jesus Christus hat uns

unmittelbar vor seiner Himmelfahrt verspro-

chen, dass ihm alle Macht gegeben ist und

dass er mit Sicherheit in der Verkündigung

des Evangeliums immer bei uns bleiben wird.

Und noch mehr: er hat von da an immer wie-

der bewiesen, dass es geht. Dort, wo man be-

reit war, sich auf die Wurzeln – sein Wort der

Freiheit, auf die Einheit und auf den Auftrag

einzulassen, konnte man durch die Jahrhun-

derte immer wieder sehen: Yes, God can!1

Mit der neuen Zeitschrift EINS wollen wir uns als

Volk Gottes gegenseitig ermutigen, uns erneut

auf unsere Wurzeln, unsere Bestimmung und

unseren Auftrag zu besinnen. Die Adventge-

meinde wurde gegründet von ein paar jungen

Leuten mit einer Vision. Heute zählt sie 15 Mil-

lionen Glieder in 203 Ländern. Täglich wächst

sie um ca. 3000 Menschen. Yes, God can! Aus

einem mageren Blatt, herausgegeben von

einem völlig überarbeiteten Prediger, wurden

63 Verlagshäuser, die Literatur in 359 Sprachen

veröffentlichen. Yes, God can! Aus einem klei-

nen College, geschüttelt von Streitereien und

Führungskämpfen, machte er 7284 Schulen auf

der ganzen Welt, die über 1,4 Millionen Schü-

lern weltliche und göttliche Weisheit vermit-

teln. Yes, God can! Er hat diese Gemeinde vor

den verschiedensten theologischen Irrwegen

vom Pantheismus bis zur Werksgerechtigkeit

bewahrt und sie bis heute allen Disputen zum

Trotz als Einheit erhalten. Yes, God can! Das

erste Sanatorium wurde 1866 mit einem Budget

von 2625 Dollar eröffnet. Es gab „zwei Ärzte,

zwei Bademeister, eine unausgebildete Kran-

kenschwester, drei oder vier Hilfskräfte, einen

Patienten, jedwegliche Unannehmlichkeiten

und eine große Menge Glauben an die Zukunft

und die Prinzipien, auf denen es gegründet

wurde.“ Heute werden jährlich über 15 Millio-

nen Patienten in 168 Krankenhäusern und vielen

anderen medizinischen Einrichtungen behan-

delt. Yes, God can!

Die Frage ist, ob es diesen Glauben noch gibt,

in deinem und in meinen Herzen? Ich glaube,

dass er noch da ist. Der Herr kann uns wieder

stark machen, wenn sein Wort unsere Richt-

schnur ist, wenn sein Auftrag wieder überall zu

unserer Priorität wird und wenn seine Gemein-

de EINS sein möchte. Gott kann es. Es geht!

Bojan Godina und Sven Fockner

1 Englisch für “Ja, Gott kann (es)!”

2 Dores Eugene Robinson, The Story of Our

Health Message, (Nashville, Tenn.: Southern

Publishing Association, 1943), 132.

„Yes God can“ Ausgabe 01/2009

Page 8: Eins Magazin

� 9

Interview Bojan GodinaAusgabe 01/2009

Foto

: Mar

io R

eine

king

Page 9: Eins Magazin

� 9

Interview Bojan Godina

Interview Bojan Godina

Den Menschen auf dem bestmöglichen Weg begegnen

„Ich habe mich viele Jahre gefragt, weshalb wir im Verkündigen der frohen Botschaft nicht so erfolgreich sind, wie wir es uns wünschen, allzu oft nicht mal bei unseren eigenen Kindern und Jugendlichen.“ Er ist unkonventionell und relativ jung für einen Abteilungsleiter auf Verbandsebene. Manche erhoffen sich frischen Wind, Andere war-ten skeptisch ab. Im EINS Interview steht Bojan Godina Rede und Antwort.

Ausgabe 01/2009

Page 10: Eins Magazin

10 11

Bruder Godina, du bist jetzt seit einem Jahr Lei-

ter der Abteilung Heimatmission im SDV. Du

hast den Bereich in Abteilung für Integrative

Evangelisation umbenannt. Was verbirgt sich

hinter diesem Ausdruck?

Ich habe mich viele Jahre gefragt, weshalb

wir im Verkündigen der Frohen Botschaft

nicht so erfolgreich sind, wie wir es uns wün-

schen, allzu oft nicht mal bei unseren eige-

nen Kindern und Jugendlichen. Überall habe

ich gute Teilantworten gehört, gelesen und

selbst erkannt. Das Problem ist aber, dass

es nur Teilantworten sind. In der allgemei-

ne Integrativen Evangelisation bringen wir

diese Ansätze zusammen und systematisie-

ren sie. Wir wollen verstehen, welche Vor-

aussetzungen für den Erfolg notwendig sind.

„Allgemein“ bedeutet, dass das Evangelisa-

tionsmodell umfassend im Sinne einer sys-

tematischen wissenschaftlichen Disziplin ist.

Dadurch wird es möglich prinzipiell jeden

Menschen anzusprechen. Ein Vergleich mit

einem modernen Rettungswagen hilft das

Wort „Integrativ“ zu verstehen. Um einem

Menschen in Not zu helfen, steht in heutigen

Rettungswagen eine große Fülle an Geräten

und Methoden zur Verfügung. Sie werden

angewandt je nachdem, was für ein Problem

der Betroffene hat. Heutzutage ist ein Ret-

tungsassistent im Stande zu erklären, warum

er bei einem Patienten so vorgeht und beim

anderen ganz anders. In der Integrativen

Evangelisation streben wir auch eine große

Fülle an Methoden an mit der wir Menschen

gezielt ansprechen können. Unterschied-

liche Methoden konkurrieren nicht mit-

einander sondern ergänzen sich.

„Evangelisation“ meint, dass wir nichts neues

erfinden. Inhalt und Ziel behalten wir bei. Wir

bemühen uns jedoch noch intensiver alle für

die Evangelisation notwendigen Prinzipien

bei Jesus abzuschauen und sie zu vereinen.

Denn Jesus hat es immer geschafft, den ein-

zelnen Menschen auf die treffendste Art zu

begegnen. Genau das ist Integrative Evange-

lisation: das Verstehen der Grundprinzipien,

wie die Menschen heutzutage am besten an-

sprechbar sind, und die Integration dieses

Wissen in unsere Aktivitäten.

Was hat sich im vergangenen Jahr in Richtung

einer Integrativen Evangelisation getan?

Zunächst mal versuchen wir, die schon be-

stehenden Projekte wie „Nimm Jesus“ und

andere überregionale oder lokale Initiativen

zu unterstützen bzw. zu vernetzen. Darüber

hinaus haben wir im Sommer das Hochschu-

linstitut (An-Institut)) gegründet. Das war mit

viel Arbeit verbunden. Erst musste ich die

maßgeblichen Gremien der Gemeinschaft

für die Sache gewinnen. Dann ging es dar-

um, geeignete Mitarbeiter freigestellt zu

bekommen. Teilweise musste ich 6 bis 8

Instanzen sprich Vorsteher, Ausschüsse,

Gemeindegremien usw. durchlaufen. Also

sehr viel administrative Arbeit im Vorfeld.

Mit meinem Team (S. 20) konnten wir in den

vergangenen Monaten vom Institut aus schon

einige Gemeinden in ihren evangelistischen

Konzepten unterstützen. Darüber hinaus ha-

ben wir das Magazin EINS konzipiert, und

ich konnte ein grundlegendes Buch über

Integrative Evangelisation schreiben, das

bald erscheinen wird. Jetzt sind wir dabei,

ein evangelistisches Ausbildungskonzept

für die Gemeinschaft zu entwerfen.

Interview Bojan GodinaAusgabe 01/2009

Page 11: Eins Magazin

10 11

Interview Bojan Godina Ausgabe 01/2009

Institut, Bücher, Theorie – das hört sich alles

sehr kopflastig an. Wo bleibt die praktische

Evangelisationsarbeit?

Ja, das stimmt, zunächst ist noch wenig Prak-

tisch-Evangelistisches zu sehen. Mir ist auch

bewusst, dass manche Praktiker unter uns

damit Schwierigkeiten haben. Ich habe dies-

bezüglich schon vor meiner Wahl die Verant-

wortlichen darauf hingewiesen, dass dieses

Projekt auch etwas Zeit benötigen wird, um

eine bessere theoretische Basis für unsere

Arbeit zu liefern. Um an das Bild der Notfall-

medizin anzuknüpfen: wir brauchen einen

gut ausgerüsteten Rettungswagen, also eine

biblische Gesamtsicht der Evangelisation,

um den Menschen erfolgreich zu helfen. Je-

sus hat seine Jünger nicht umsonst gründlich

theoretisch und durch sein eigenes Beispiel

ausgebildet, bevor sie imstande waren, er-

folgreiche „Menschenfischer“ zu werden.

Unser Studium hat also direkten praktischen

Nutzen.

Kannst du uns da ein Beispiel nennen?

Eine Untersuchung, die wir schon begonnen

haben, betrifft die erfolgreichen Evangelis-

ten in Deutschland. Das Institut hat die Verei-

nigungsvorsteher und Evangelisationsleiter

gebeten, die Namen der erfolgreichsten Ver-

kündiger – Pastoren oder Ehrenamtlichen – zu

nennen. Zu unserem Erstaunen haben wir von

Predigern gehört, die pro Jahr 30 oder sogar

mehr Menschen zu Christus führen. Auch gibt

es Gemeindeglieder, die schon 20, 40 oder

80 Menschen zu Christus geführt haben. Das

sind Menschen, von denen wir etwas lernen

könnten. Uns interessiert aber nicht nur die

Taufzahl, sondern auch die Qualität und Art

und Weise der Verkündigung. Wir kennen

Verkündiger, die in manchen Ländern Tau-

sende zu Entscheidungen bringen, aber mit

unlauteren Methoden arbeiten, z. B. einfältige

Menschen psychologisch manipulieren. So

eine Verkündigung ist nicht mit dem Evange-

lium vereinbar.

Werden wir dann diese erfolgreichen Evange-

listen imitieren?

Nein. Integrative Evangelisation bedeutet

nicht, jemanden zu kopieren, sondern zu seh-

en, was man von dem/r erfolgreichen Bruder/

Schwester lernen kann. Jeder von uns sollte

zunächst verstehen, welche Gaben und Per-

sönlichkeit ihm Gott gegeben hat. Wie ein

Maler seinen Stil hat, so hat jeder Christ sei-

ne besondere Art, mit der er das Evangelium

authentisch darstellen kann. Aber so wie je-

der Maler auch von anderen neue gute Sicht-

weisen und Techniken lernen kann, die er in

seinen Grundstil integriert, so kann auch der

Evangelist von erfolgreichen Verkündigern

manches in seinen Stil integrieren. Wichtig

ist, dass es zu mir passt, zu meiner Erfahrung,

Alter, Persönlichkeit usw. Wenn wir begin-

nen, uns zu verbiegen und zu schauspielern,

werden weder wir glücklich noch sensible

Mensch von uns angezogen werden.

Welche Rolle spielt dabei das von dir nun schon

mehrmals erwähnte neugegründete Institut für

kulturrelevante Kommunikation und Wertebil-

dung? Haben wir als Gemeinschaft nicht ohne-

hin schon zu viele Institutionen?

Wir haben von der Gemeinschaft den Auf-

trag bekommen zu erforschen, warum wir in

unserer Verkündigung nicht erfolgreich sind

und wie wir erfolgreicher die verschiedenen

Kulturen in Deutschland erreichen können.

Diese Frage ist die Kernfrage des Instituts. Im

Grunde genommen wollen meine Mitarbeiter

und ich mit dem Institut etwas umsetzen, was

E.G.White schon vor über 100 Jahren gefordert

hat: neben der Bibel auch den Menschen zu

untersuchen, um ihm auf dem bestmöglichen

Page 12: Eins Magazin

12 13

Weg zu begegnen (Evangelisation S. 107). Ich

freue mich, dass unsere Gemeinschaft diesen

Ratschlag konsequent umzusetzen will. Es ist

an der Zeit, dass wir aufhören, nur zu jam-

mern. Wir wollen unbedingt Wege finden,

um den Menschen das wunderbare Angebot

Gottes zu bringen. Natürlich ist das Institut

eine weitere Einrichtung, die finanziert wer-

den muss, aber sie ist zeitlich befristet und an

Zielvorgaben geknüpft. Die Resultate werden

unsere Bemühungen bald reichlich beloh-

nen.

Ist es richtig, dass das Institut auch in die Ge-

sellschaft hinein wirken und so der Abteilung

zuarbeiten soll?

Wir wollen im Institut einige innovative Pro-

jekte angehen, um neue erfolgreiche Evan-

gelisationswege zu finden. Unser Grund-

problem heutzutage in Deutschland ist, dass

wir bisher kaum als relevant für unsere Ge-

sellschaft wahrgenommen werden. Bis heute

sehe ich nicht, dass über unsere Aktivitäten

ernsthaft in großen deutschen Tageszei-

tungen berichtet wird. Als Nachfolger Christi

sind wir kaum bekannt. Schon im AT hat Gott

prophezeit, dass sein Volk ein Lebenskonzept

hat, das die Völker um Israel herum verwun-

dern und neugierig machen wird. Da ging es

nicht nur um die Erlösung im engen Sinn, son-

dern auch um alltägliche Lebensweisheit, Ge-

rechtigkeit, besseren Lebensstil usw. (5.Mose

4:6-8). Viele Menschen wurden auf Jesus

eben durch seine Wohltaten, seinen Umgang

mit Menschen und gesellschaftlichen Pro-

blemen aufmerksam. Wir haben in unserer

Gemeinschaft sicherlich einige öffentliche

Aktionen, die in diese Richtung gehen. Es

wird aber in jedem Fall notwendig sein,

Projekte anzubieten, die die Menschen

durch gute Lebenskonzepte begeistern und

gleichzeitig auch den natürlichen Bogen zum

Evangelium Jesu Christi bilden.

Du hast vorhin die Ausbildung angesprochen.

Seit einiger Zeit geistert das Wort E-Learning

herum. Was hat es damit konkret auf sich?

Die Pionierarbeit zum E-Learning wurde

schon von meinem Vorgänger Reinhard

Gelbrich begonnen. Es geht darum, das

Internet zur Vermittlung von Wissen zu nut-

zen. Viele Unternehmen stellen ihre Mitar-

beiterschulungen ganz oder teilweise auf

E-Learning um. Heute kann man an einigen

deutschen Universitäten und Fernuniversi-

täten ganze Studiengänge durch E-Learning

absolvieren. Wieso sollten wir nicht für die

evangelistische Ausbildung auch diese neuen

Möglichkeiten nutzen? Die wenigsten von uns

haben die Zeit oder auch das Geld, regelmä-

ßig zu Ausbildungen zu fahren. Da kann das

E-Learning eine wunderbare Hilfe bieten. Im

Augenblick sind wir intensiv dabei, dieses

Konzept weiterzuentwickeln, so dass jedes

Gemeindeglied eine Grundausbildung, aber

auch weiterführende, individuell angepass-

te Lernmodule über das E-Learning absol-

vieren kann. Sicherlich wird es nach wie vor

klassische Präsenzveranstaltungen geben,

aber durch die Möglichkeit des E-Learnings

werden wir einen viel größeren Teil medial

vermittelt bekommen. Das Angebot wird sehr

breit sein. Von Vorträgen auf Videolektionen

bis zum Austausch mit anderen Auszubilden-

den im Internet, von Audio-Aufnahmen, die

man während einer ruhigen Autofahrt hören

kann bis zu schriftlichen Lernmaterialien

wird alles enthalten sein. In jedem Fall berei-

ten wir eine Ausbildung vor, die nicht – wie

bisher meistens – aus einer Richtung kommt,

eine Methode von jemand übernimmt, son-

dern die ganze biblische Bandbreite der Ver-

kündigung und Geistesgaben einbezieht.

Ausgabe 01/2009 Interview Bojan Godina

Page 13: Eins Magazin

12 13

Die Papiertonne Ausgabe 01/2009

Wer kennt sie nicht, die Frage, wen der eigene Glaube denn schon an-gesteckt hat? Manchmal zweifelt man vielleicht an sich selbst oder dar-an, dass Gott in unserer westlichen Welt überhaupt noch Menschen gebraucht. Dann ist es gut zu wissen, dass er es tut – oft auf die überra-schendste Art und Weise. Henryk Vorast hat das erlebt.

isto

ckp

hoto

.com

(sk

odon

ell)

Von Dr. Henryk Vorast und Sylvia Humboldt

Die Papiertonne

Page 14: Eins Magazin

1� 1�

Die PapiertonneAusgabe 01/2009

Seit Jahren war Sylvia Humboldt auf der Suche nach Gott. Müll führte sie schließlich zu ihm. Doch es brauchte eine schwere Krise, um sie dar-an zu erinnern. Hier berichtet sie selbst.

Ich kann sagen, daß ich erstmals mit 19

Jahren zu Gott fand. Allerdings lebte ich

nur eine kleine Zeit mit ihm und kehrte

ihm dann wieder den Rücken zu. Dennoch

sehe ich rückblickend, wie treu Gott zu sei-

nem Wort stand. All die Jahre hindurch durfte

ich Menschen begegnen, die eine lebendige

Beziehung zu ihm hatten. Dadurch wurde in

mir immer wieder der Wunsch geweckt, doch

wieder mit Gott zu leben. Das war für mich

allerdings gar nicht so einfach, da ich gerne

meinen eigenen Weg mit Gott gehen wollte

und mich nicht von anderen mit ihren gut ge-

meinten Ratschlägen und Lebensweisheiten,

die all zu oft auch sehr menschlich waren, be-

einflussen lassen wollte.

Im November 2006 nahm ich dann doch Kon-

takt mit einer Bibelschule auf, in der Hoff-

nung, Hilfestellung beim Verstehen der Bibel

zu bekommen. Die katholisch geführte Schule

half mir aber nicht wirklich. Spätestens als wir

von einem pensionierten Bischof zum Thema

Marienverehrung unterrichtet wurden, setzte

I ch bin Adventistenkind in der dritten Ge-

neration und wurde vor 22 Jahren getauft.

Eine Frage, die sich mir immer wieder

stellte, war die nach den Menschen, die durch

mich zu Gott finden. Und vordergründig war

die Antwort für mich immer niederschmet-

ternd. Es hatte für mich den Anschein, dass ich

meinen Glauben zwar auslebe, aber dadurch

niemand wirklich auf Jesus Christus aufmerk-

sam wird. Ein kleiner Trost war für mich mein

bester Freund, der sich als Jugendlicher mit

mir oft über den Glauben unterhielt. Als Stu-

dent wurde er schließlich gläubig und schloß

sich einer Freien Evangelischen Gemeinde

an.

Umso mehr überraschte mich vor einem Jahr

eine liebe Nachbarin. An einem Freitag-nachmittag sprach sie mich an und fragte nach der Adventgemeinde: sie würde die-

se gerne kennenlernen. Ich war ziemlich sprachlos. Auf Nachfrage erzähle ich gerne

über meinen Glauben, aber ich laufe nicht mit

Transparenten durch die Gegend, denen zu

entnehmen ist, dass ich Siebenten-Tags-Ad-

ventist bin. Meine Nachbarin erzählte mir,

dass sie schon viele christliche Gruppen ken-

nengelernt habe, aber noch nicht wirklich

die richtige Gruppe von Gläubigen gefunden

habe. Auch stünde sie immer wieder unter

Anfechtungen, so dass sie gerne einmal die

Adventisten kennenlernen würde. In meiner

Sprachlosigkeit vergaß ich ganz sie zu fragen,

wie sie denn auf mich als Christin gekommen

sei. Ich nahm sie einfach am darauffolgenden

Sabbat mit in unseren Gottesdienst.

Während unseres Gesprächs am Sabbat er-

zählte sie mir dann auch, woher sie wusste,

dass ich Siebenten-Tags-Adventist bin.

Page 15: Eins Magazin

1� 1�

Die Papiertonne Ausgabe 01/2009

Vor einiger Zeit entdeckte sie in der Papier-

tonne von mir entsorgte Blätter, auf denen

die Texte unserer kirchlichen Bekanntma-

chungen standen, die ich an die hiesigen

Zeitungen gefaxt hatte. Dort war mein Name

zusammen mit dem unserer Adventgemein-

de zu lesen. So wurde sie auf die Adventisten

aufmerksam, ohne dass ich willentlich etwas

dazu beigetragen hatte.

Sie war vom Gottesdienst und der Predigt

zwar sehr angetan, aber sie hatte immer noch

Zweifel, ob die Adventisten die „richtige

Gruppe“ seien. Ich selbst übte keinen Druck

auf sie aus und überließ ihr die freie Entschei-

dung, sich weiter zu informieren. Ich gab ihr

meine Telefonnummer mit dem Hinweis, dass

sie mich jederzeit anrufen könne, wenn ihr

danach wäre. Schließlich kam es zu einer

Krisensituation, in der sie seelsorgerliche

Hilfe benötigte, so dass sie mich wieder kon-

taktierte. Da es sich um ein schwieriges Pro-

blem handelte, zog ich mit ihrer Zustimmung

unseren Pastor hinzu. Daraufhin entwickel-

ten sich regelmäßige Kontakte zu vielen Ge-

schwistern und sie begann den Gottesdienst

zu besuchen. Der Wunsch, sich taufen zu las-

sen, wurde immer größer, aber der letzte An-

stoß fehlte noch. Dieser kam bei einer Kurzbi-

belschule, die wir in Hanau durchführten. So

wurde schließlich ein neuer Christ in unsere

Gemeinde getauft. Der Heilige Geist hat die

Dinge so geführt, dass ein Menschenkind auf

Jesus Christus aufmerksam wurde, ohne dass

menschliche Anstrengungen im Spiel waren.

Henryk Vorast

mein innerer Widerstand ein: „Nein, ich glau-

be, hier bin ich total verkehrt.“ Nach der Mit-

tagspause verließ ich den Unterricht. Wieder

ein vergeblicher Versuch, wahre geistliche

Unterstützung zu finden!

Einige Zeit später erlebte ich eine noch nie

da gewesene Situation in meinem Leben, die

mich in eine schwere Krise stürzte. Damals

dachte ich mir: „Ich möchte jetzt nur noch be-

ten.“ Auch wünschte ich mir, dass gläubige

Menschen mit mir gemeinsam beten würden.

Bereits Wochen vorher hatte ich beim Ent-

sorgen des Papiermülls entdeckt, dass mein

Nachbar – den ich als sehr netten, zuvorkom-

menden und höflichen Menschen schätzte –

offensichtlich Mitglied der Freikirche der Sie-

benten-Tags-Adventisten war. Freudig hatte

ich mir gesagt: „Mensch, Sylvia, hier wohnt

ja ein gläubiger Christ direkt neben dir!“ Ich

war mit meinem Papierkorb unter dem Arm

zurück in meine Wohnung gegangen, hatte

ihn wieder an seinen Platz gestellt und lange

Zeit nicht mehr an meinen Nachbarn gedacht.

Erst als es mir wirklich schlecht ging, er-innerte ich mich an meinen Fund in der Papiertonne. Ich sprach meinen Nachbarn

mit einer persönlichen Frage zum aktuellen

Tagesgeschehen an. Im Anschluss an dieses

Gespräch bat ich ihn, mich doch bitte in sei-

ne Gemeinde mitzunehmen. Die ersten Got-

tesdienstbesuche berührten mich stark. Alles

fügte sich so einmalig passend ineinander.

Mein lieber Nachbar und der Pastor der Ad-

ventgemeinde in Hanau nahmen sich sehr

viel Zeit für mich: Zeit zum Beten und zum

Zuhören. Das gemeinsame und – wenn auch

nicht gleich zu Anfang, so doch im Laufe der

Page 16: Eins Magazin

1� 1�

Die PapiertonneAusgabe 01/2009

Zeit mehr und mehr – befreiende Gebet führ-

te mich zurück in die Arme Gottes.

Diese schwere Zeit ebnete mir mit den Weg in

die Adventgemeinde Hanau. Am 18. Oktober

2008 wurde ich getauft, so dass ich aus heu-

tiger Sicht sagen kann: Gott hat dieses Ereig-

nis in meinem Leben zugelassen, weil er sich

wünschte, daß ich zu ihm zurückkehre. Das

ist auch geschehen, und seit dieser Zeit durfte

ich so manche Erfahrung mit ihm machen.

Ich bin Gott dankbar, dass ich den Mut hatte,

den Neubeginn mit ihm nicht mit mir alleine

im Stillen auszumachen. Mir war es wichtig,

dass meine Schwester und ganz besonders

meine Eltern darüber Bescheid wissen. Ich

finde es so wohltuend, dass meine Eltern Ver-

ständnis dafür haben, dass ich jetzt zur Ad-

ventgemeinde gehöre. Dennoch bleibt bei

ihnen aus fürsorglicher Liebe heraus etwas

Skepsis, da sie selbst die Adventgemeinde

noch nicht kennen. Es liegt jetzt an mir, durch

meinen Lebenswandel meinen Glauben zu

bezeugen.

Zugegebenermaßen gelingt mir das bei wei-

tem noch nicht immer. Mut macht mir, dass

mich an dem Tag, an dem ich meine Glau-

benstaufe erhielt, nach dem Gottesdienst ein

junger Mann ansprach und sagte, daß er es

jetzt erst verstanden habe, weshalb die Glau-

benstaufe so wichtig sei. Darüber habe ich

mich sehr gefreut, himmelwärts geblickt und

mir gedacht: da ist ein Menschenkind, das

sich demnächst bestimmt bald taufen lassen

wird.

Nach allem, was mir geschenkt wurde, ist es

schön zu erleben, dass Gott durch mich wirkt,

oft ohne mein Wissen und Zutun. Ich glau-be, daß wir selber oftmals gar nicht mer-ken, wie wir durch kleine Dinge, durch wirkliches Zuhören, durch aufrichtige Anteilnahme, durch ein freundliches Wort „Großes“ für Gott bewirken können. Das ist

auch gut so, denn so kann Gott „ungefiltert“

durch uns wirken.

Sylvia Humboldt

Page 17: Eins Magazin

1� 1�

Ausgabe 01/2009Trends

Medien überschütten uns in den

letzten Monaten mit ungeahnten

Katastrophenmeldungen über

Kapitalismus und Wohlstand-

staat:

„Wir müssen die Wahrheit sa-

gen, und die lautet, dass wir

in schwerem Wetter sind. Was

wir im Augenblick auf den in-

ternationalen Finanzmärkten

erleben, wirkt wie ein Tsuna-

mi. Danach ist die Welt nicht

mehr wie vorher … die Neuord-

nung der Welt, die schon seit

geraumer Zeit zu beobachten

ist, beschleunigt sich“ (Frank-

Walter Steinmeier, Der Spiegel

42/2008, S. 48)

„NOT!HALT! Weltwirtschaft.

Wer stoppt den freien Fall des

freien Marktes?“ (Der Spiegel

42, Titelblatt vom 13.10.2008)

„wir werden die Kraft aller und

das Mitmachen aller brauchen

… schöpfen sie Kraft“ (Angela

Merkel im letzten Video-Pod-

cast vor Weihnachten, Bundes-

kanzleramt am 20.12.2008)

„Das Ende der Gemütlichkeit.

Was auf die Deutschen (noch)

zukommt, Geld allein macht

nicht glücklich“ (Der Spiegel

43, 20.10.2008)

Wie eine Stellungnahme der

Familie des Milliardärs Mer-

ckle vor wenigen Tagen zeigt,

trifft diese Krise auch die Ober-

schicht der Gesellschaft: „Adolf

Merckle hat für seine Familie

und seine Firmen gelebt und ge-

arbeitet. Die durch die Finanz-

krise verursachte wirtschaft-

liche Notlage seiner Firmen und

die damit verbundenen Unsi-

cherheiten der letzten Wochen

sowie die Ohnmacht, nicht mehr

handeln zu können, haben den

leidenschaftlichen Familienun-

ternehmer gebrochen, und er

hat sein Leben beendet.“

(www.faz.net, 07.01.2009).

Man kann die Flut durch die Fi-

nanzkrise ausgelöster Medien-

meldungen ignorieren oder

sie auch als mediale bzw. po-

litische Strategien betrachten.

Wie man es auch sehen mag,

eins ist jedoch ziemlich sicher:

viele Menschen nehmen zuneh-

mend wahr, dass das Herzstück

der Wohlstandsgesellschaft

ins Wanken geraten ist. Wenn

das Finanz- und Wirtschaftsys-

tem zu bröckeln beginnt, wird

sich nicht nur unser Lebensstil

ändern, sondern vielfach auch

die Weltanschauung. In unserer

westlichen Welt hängt die Art

zu Leben, Glück- und Sicher-

heitsvorstellungen sehr stark

mit einem stabilen Finanz- und

Wirtschaftssystem zusammen.

Wenn auf diese Grundstabili-

täten nun kein Verlass mehr ist,

wird in nächster Zeit sehr wahr-

scheinlich ein Teil der Gesell-

schaft schrittweise auf die Suche

nach anderen Stabilitäten und

Werten gehen.

TIPP von EINS:

Wir sollten verstärkt überlegen,

wie wir den Menschen auf unter-

schiedliche und vor allem ver-

ständliche Art und Weise ewige

Werte und die biblische Weltan-

schauung aus der Perspektive der

frohen Botschaft Jesu Christi kom-

munizieren können. Jetzt sind in

der Verkündigung vor allem die

großen Fragen dran: Sicherheit,

Nachhaltigkeit, Existenz, ewiges

Leben, Wahrheit, Zuversicht, Per-

spektive.

Gesellschaftliche Tendenzen

TRENDS

Ausgabe 01/2009

isto

ckp

hoto

.com

(fr

ench

_03)

Page 18: Eins Magazin

1� 19

Meister trifft MeisterAusgabe 01/2009

Ich bin in Rumänien in einer orthodoxen

Familie geboren und in dieser

Tradition erzogen worden. In

der Orthodoxie wird nicht in

der Bibel gelesen; man tut, was

der Pope (Priester) sagt. Als Er-

wachsener fing ich jedoch an, selbst in der

Heiligen Schrift zu lesen, und stellte fest,

dass das, was ich hier las, mit dem, was

der Pope lehrte, nicht übereinstimmte.

So ging ich zu ihm in der Hoffnung, Ant-

worten auf meine Fragen zu finden – aber

dem war nicht so. Enttäuscht suchte ich nach

einer Möglichkeit, Klarheit zu bekommen.

Meine zentrale Frage war: Wer kann mir hel-

fen, die Bibel zu verstehen? Gibt es eine Kir-

che, die das lehrt, was in der Bibel steht? Mir

war klar dass ich Hilfe brauchte, also beMir

war klar, dass ich Hilfe brauchte, also betete

ich oft zu Gott und hoffte auf eine Antwort. Vor

etwa sieben Jahren zog ich nach Deutschland

in die Gegend von Karlsruhe, und kurze Zeit

darauf lernte ich die Zeugen Jehovas kennen.

Freudig studierte ich ihre Schriften,

ging zum Königreichssaal (so

nennen sie ihre Kirchen) und

verglich ihre Bücher mit der

Bibel. Nach zwei Jahren stellte

ich fest, dass es in ihren Lehren

Unstimmigkeiten gibt.

In dieser Zeit besuchte ich meine Oma in

den USA, und sie schenkte mir ein Buch:

Das Leben Jesu. Ich las sehr eifrig darin,

prüfte die Bibelstellen und stellte fest,

dass die Aussagen des Buches durch die

Bibel gedeckt wurden. Da die Autorin sehr

klar und für mich verständlich schrieb, holte

ich mir mehr Bücher von ihr und verglich sie

immer mit der Heiligen Schrift. Zu meinem

Erstaunen gab es keine Widersprüche. Ich

studierte auch andere Bücher von anderen

Konfessionen, wie z.B. den Baptisten, aber sie

überzeugten mich nicht. Als ehemaliger Ka-

rate-Meister und Lehrer von 500 Schülern war

ich es gewohnt, diszipliniert zu sein. So setzte

ich alles Gelernte und Verstandene um. Ich

Florin Fegete

Meister trifft MeisterFlorin Fegete glaubte schon immer an Gott. Allerdings wurde er auf seiner spirituellen Suche sehr verschlungene Wege geführt, bevor er schließlich fern von seinem Heimatland eine geistliche Heimat fand.

isto

ckp

hoto

.com

(b

sn12

4)

Page 19: Eins Magazin

1� 19

Meister trifft Meister Ausgabe 01/2009

bat Gott jedes Mal, mir den Weg der Erleuch-

tung zu zeigen und mir die nötige Entschei-

dungskraft zu geben. Alles, was nicht mit der

Heiligen Schrift übereinstimmte, versuchte

ich zu meiden.

Eines Tages las ich in 3. Mose 11, dass es rei-

ne und unreine Tiere gibt. Ich bat Gott um

Wegweisung. Ist das eben gelesene Wort für

heute noch gültig? Ich kannte die Bibelstelle,

in der es heißt: „Was zum Mund hineingeht,

das macht den Menschen nicht unrein; son-

dern was aus dem Mund herauskommt, das

macht den Menschen unrein“ (Mt. 15:11). Ich

bat Gott um Wegweisung. Kurz darauf fuhr

ich in die Stadt, um Fleisch zu besorgen. Ich

wollte 40 Kilogramm kaufen, um Wurst zu ma-

chen. Plötzlich sah ich in der Fleischtheke ein

großes Stück Rinderfleisch für 3 € / Kg. „Das

kann doch nicht sein!“ dachte ich und fragte

nach. „ Ja, der Preis stimmt“ sagte die Verkäu-

ferin. War das die Antwort Gottes? Ich

kaufte das Fleisch, mach-

te die geplante Wurst

und kaufte nie wieder

Schweinefleisch oder

andere in 3. Mose 11

als unrein bezeichne-

te Tiere. Heute weiss

ich, dass Mt.15 nicht im

Zusammenhang mit den Rein-

heitsgeboten steht. Auf meiner Suche nach

der Wahrheit habe ich viele Erfahrungen ma-

chen dürfen und habe dabei immer wieder

festgestellt, dass es eine höhere Kraft gibt,

die mich sehr sanft und sicher führt. Eines

Nachts träumte ich, dass ich sterben müsste,

um leben zu können. Ich fragte mich, was der

Traum zu bedeuten hat? Noch am gleichen

Tag las ich in Joh. 3, dass man von neuem ge-

boren werden muss, um in das Himmelreich

kommen zu können. Der Text stieß mich auch

auf die Taufe. Ich war als Kleinkind orthodox

getauft worden. Jesus wurde allerdings als

Erwachsener getauft. Mir wurde klar, dass

Taufe eine bewußte Entscheidung erfordert,

meine Taufe darum keine Gültigkeit hatte

und ich nun richtig getauft werden wollte.

Aber welche Kirche tauft Erwachsene? Und

da Taufe im Neuen Testament auch Zugehö-

rigkeit zum Leib Christi, also zur Gemeinde

bedeutet, drängte sich die alte Frage mit neu-

er Dringlichkeit auf: welche Kirche lehrt, was

in der Heiligen Schrift geschrieben steht? Auf

meiner Suche lernte ich einen Adventisten

aus dem Nachbarort kennen. Er gab mir ei-

niges zu lesen, und nachdem ich, wie immer,

alles geprüft hatte, ging ich im Frühjahr 2008

mit ihm in den Gottesdienst in Karlsruhe. Ich

entdeckte durch weiteres Studium den Sab-

bat und sprach mit dem Pastor über meine

Fragen. Auch hörte ich mir seine

Predigten sehr kritisch an und

war beeindruckt, wie er die

Schrift immer in den Mit-

telpunkt stellte. Was

ich las, sah, hörte

und erlebte, über-

zeugte mich. Zu

meiner Überra-

schung stimm-

te dieses Mal alles.

Schließlich entschied

ich mich, dieser Gemeinde beizutreten.

Der Pastor und ich besprachen noch einige

biblischen Themen, die mir bis dahin nicht

bewußt gewesen waren und dann wurde ich

am 4.10.08 mit meiner Frau getauft, um meine

christliche Glaubensqualität zu erhöhen. Ich

bin Gott sehr dankbar für seine Führung und

bin froh, in der Adventgemeinde endlich eine

geistliche Heimat gefunden zu haben.

isto

ckp

hoto

.com

(st

u99)

Page 20: Eins Magazin

20 21

Es gibt viel zu tun.Ausgabe 01/2009

Unser Institut (IKu) ist ein interdisziplinär

(fachübergreifend) tätiges Institut. Wir sind

überzeugt, dass wesentliche Erkenntnisse

und Neuerungen, nur in Vielfalt und Integra-

tion bzw. Zusammenarbeit erfolgen werden.

Sowohl die hier vorgestellten Personen des

engsten Mitarbeiterkreises, als auch die üb-

rigen Arbeitskreise und der wissenschaftliche

Beirat, ergänzen sich durch verschiedene

Forschungsdisziplinen, Erfahrungsfelder und

Die frohe Botschaft für alle

Es gibt viel zu tun.Das neu gegründete „Institut für kulturrelevante Kommunika- tion und Wertebildung“ – IKu – wurde zur Förderung der evan-gelistischen Arbeit im SDV gegründet (Siehe S. 11). Dahinter stehen Menschen, die die Leidenschaft teilen, Gottes Wort Menschen näher zu bringen.

Dr. phil. Bojan Godina,

Abteilungsleiter für den Be-

reich der Allgemeinen inte-

grativen Evangelisation und

Institutsleiter. Zuvor 17 Jah-

re als Pastor tätig im Bezirk

Giessen, Mainz und Darm-

stadt Marienhöhe. Nach dem

Theologiestudium, Studium

der Psychotherapie und Ver-

haltenswissenschaften M.A.,

Promotion in Sozial- und Me-

dienwissenschaften. Lehrauf-

trag im Sozialwesen an der

ThH-Friedensau.

Sven Fockner M.A.,

Assistent im Bereich Ausbil-

dung (E-Learning) und EINS

Magazin. Studium der Theo-

logie. Zuvor in mehren evan-

gelistischen Projekten tätig,

danach ein Jahr als Prediger-

praktikant im Bezirk Ostfil-

dern. Am liebsten isst er Pizza

Margherita mit Ananas oder

Pizza Hawaii ohne Schinken.

Blog: www.fockner.net

Prof. a. D. Ricardo Abos-

Padilla, Evangelist und Mit-

begründer der Kurz-Bibel-

Schule vor über 25 Jahren in

Deutschland. Viele Jahre war

er als Universitätsprofessor

für Geschichtswissenschaft

und Geschichtsphilosophie

an der Nationaluniversität in

Santjago de Chile und als Re-

gierungsberatern tätig. Ab

2007 für das Institut (IKu) und

die Baden-württembergische

Vereinigung in Kurz-Bibel-

Schulen, Kurz-Evangelisati-

onen und als wissenschaft-

licher Beirat tätig.

Daniel Wildemann M.A.,

M.A., Nach Theologiestudi-

um Jugendpastor im Bezirk

Pforzheim. Zuvor Ausbildung

zum Werbetechniker und Be-

such der Grafikschule. Co-

miczeichner, Illustrator und

Werber. Zuständig für die

Bereiche Graphic Art, künst-

lerische Beratung, Kultur- und

Trendforschung. Der Cartoon

„EINST“ in diesem Maga-

zin stammt aus seiner Feder.

Rheinländer – Ja ja datt. www.

artventist.de

Page 21: Eins Magazin

20 21

Es gibt viel zu tun. Ausgabe 01/2009

M.A. Klaus Popa,

Studienabschlüsse in Kom-

munikationsdesign, Thelogie

und Beratung (Counseling).

Pastor und Evangelist im Be-

reich Internet Evangelisation

im Medienzentrum der Stim-

me der Hoffnung. Im Institut

arbeitet er im Arbeitskreis für

Innovation, in der Konzeption

und im Prozessmanagement

mit. Liebt den Sommer, das

Meer und den Süden.

Patricia Oliveira B.A. ,

aus der Gemeinde Unterlie-

derbach bei Frankfurt. Stu-

dium der Soziologie und An-

thropologie. Doktorandin der

Univ. Frankfurt. Bei uns für

die wissenschaftliche Quali-

tät der Umfragen verantwort-

lich.

Siegmar Pallaschke,

Gemeindeglied von Darm-

stadt-Marienhöhe. Statistiker

und Spezialist für Flugdyna-

mik für Satelliten bei Europe-

an Space Agency ESOC (Eu-

ropean Space Data Centre)

in Darmstadt. Gemeindefern-

studium der ThH-Friedensau.

Bei uns ist er verantwortlich

für statistische Konzepte und

Auswertungen.

Daniela Canedo,

ist Teamassistentin im Ver-

band und im Institut (IKu).

Nach ihrer Ausbildung und

Arbeit als Bankkauffrau war

sie in dem SDV in unterschied-

lichen Breichen als Sek-

räterin tätig. Religionspäda-

gogische Ausbildung RPI und

Gesundheitsberaterin (Seel-

sorge) DVG.

Persönlichkeiten. Einige der hier abgebil-

deten Personen sind Angestellte der Gemein-

schaft, andere arbeiten auf Honorarbasis mit.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an eh-

renamtlichen Mitarbeitern aus unterschied-

lichsten praktischen und wissenschaftlichen

Bereichen.

Ein weiterer Arbeitskreis „Analyse und Inno-

vation“ - ist beispielsweise verantwortlich für

die Entwicklung neuer Wege um Menschen in

unserer Gesellschaft mit der frohen Botschaft

zu erreichen. In diesem AK sind gegenwärtig

folgende Geschwister integriert:

Joachim Hübscher (Stuttgart), Laszlo Szabo (Friedensau),

Simret Mahary (Darmstadt), Tobias Koch (Nürtingen),

Martin Matyk (Darmstadt), Jochen Streit (Ostfildern),

Lorethy Starck (Bremen) und Willie Schulz (Hamburg).

istockphoto.com (timotate)

Page 22: Eins Magazin

22 23

Was die Bibel über die Reihenfolge der Verkündigung sagt.

Kennst du deinen Nachbarn?

Kennst du deinen Nachbarn?Ausgabe 01/2009

Page 23: Eins Magazin

22 23

Kennst du deinen Nachbarn? Ausgabe 01/2009

Foto

: pho

toca

se.c

om (

zett

ber

lin)

Page 24: Eins Magazin

2� 2�

Kennst du deinen Nachbarn?Ausgabe 01/2009

Fehlende Menschenkenntnis, oder der falsche

Ansatz?

Grundsätzlich trifft es zu, dass man keinem

Menschen auf den ersten Blick ansieht ob er

sich für den Glauben interessiert oder nicht.

Niemand trägt ein Plakat auf dem Rücken auf

dem steht „Ich suche Gott!“. Es gibt sicherlich

verschiedene verborgene Signale, die Men-

schen uns senden und die man wahrnehmen

kann, wenn man sich darin etwas übt.1 Da je-

doch die wenigsten Menschen auf uns zu kom-

men werden, werden wir meistens den ersten

Schritt tun dürfen. Die Frage ist allerdings:

wo fängt man an? Ist es wirklich sinnvoll und

biblisch, sich auf die wildfremden Menschen

an wildfremden Haustüren zu konzentrieren?

1Darüber wird ausführlich in dem im Frühjahr

im erscheinenden evangelistischen Grundla-

genbuch berichtet. Vertiefungs und Übungs-

möglichkeiten werden durch das EINS-Ausbil-

dungsprogramm angeboten werden.

In der Bibel gibt es zwei grundlegenden

Zielgruppen der Verkündigung: 1. die „Sei-

nen“ 2. die ganze Welt. Jesus hatte öfters be-

Langsam öffnet sich die Tür und vor dir steht ein wildfremder Mensch, den du noch nie zuvor gesehen hast. Dein Lächeln zieht nicht und nur mühsam überzeugst du ihn davon bei der Meinungsumfrage mit zu machen. „Glauben sie das Gott existiert?“ Mit einem vernuschelten „Nein danke!“ schließt sich dir Tür vernehmlich und du stehst wieder allein im Treppenhaus.

Knechte, Mägde

Ortsgemeinde

Hau

s

engste Familie und Freunde

1VerwandteMitbewohner

(engste Nachbarschaft,Arbeitskollegen, Schul-Studium- und Ausbil-dungskollegen oder Gruppe z.B. im Verein, einer Initiativeoder eine andere Inter-essengemeinschaft)

2

Dorf/Stadt

3

Soziales Beziehungsnetz nach Bekanntheitsgrad, Nähe, Wichtigkeit und Intensität

(Die gestrichelte Fläche

zeigt auf, dass „Haus“

in der Bibel sowohl

Teile von Bereich zwei

als auch von Bereich

eins beinhaltete. Gute

Freunde werden in der

Bibel auch als zu Punkt

eins gehörig gesehen

(vgl. Sprü. 17:17; 18:24.)

Page 25: Eins Magazin

2� 2�

Kennst du deinen Nachbarn? Ausgabe 01/2009

kehrte oder geheilte Menschen aufgefordert

zunächst ihren eigenen Bekannten zu be-

richten. Inhalt ihres Zeugnisses sollte ihre ei-gene Erfahrung sein. Den blinden Mann aus

Betsaida schickte er zurück in sein Haus und

verbot ihm ausdrücklich in das Dorf hinein zu

gehen (Mk. 8:26). In den Evangelien wird uns

berichtet das Andreas nachdem er den Mes-

sias gefunden hatte, zunächst seinen eigenen

Bruder einlud (Joh. 1:40.41). Philippus infor-

mierte zuerst Nathanael der wahrscheinlich

zu seinem engsten Freundeskreis gehörte

(Joh. 1:44; 21:2). Jesus fordert den geheilten

Gerasener auf, in seinem Haus zu verkündi-

gen (Mk. 5:19). Offensichtlich war mit dem

Begriff „Haus“ nicht nur die Familie (Eltern

und Kinder) im heutigen Sinne der Kleinfami-

lie gemeint, sonder genauso die Knechte und

Mägde (Luk.7:10), also die Mitbewohner und

vorübergehenden Bewohner (2Mo. 20:10). Vor

allem bei reichen und großen Häusern waren

es nicht wenige Menschen die so zusammen

lebten und sich gut kannten. Im Dorf oder der

Stadt war dann die Ebene erreicht, auf der

Kontakte bestehen konnten oder auch nicht.

Je nach Größe des Ortes, des Geschlechtes

und des eigenen Einflusses, war man mehr

oder weniger bekannt. Die Bibel berichtet

von einer Samariterin die vielen in ihrer Stadt

bekannt war (Joh. 4:39-42). Siehe Grafik „Sozi-

alen Beziehungsnetzwerke“ links unten.

Man kann also festhalten, dass die frisch Be-

kehrten zunächst ihre persönliche Erfahrung

mit Gott ihrem „Haus“ miteilen sollten. Das

war wohl deswegen so, weil sie diese Aufga-

be ohne jegliche Ausbildung wahrnehmen

konnten. Sobald jedoch der Verkündigungs-

inhalt über die eigene Erfahrung und den

Bekanntenkreis hinausging, hat Jesus seine

Nachfolger grundsätzlich ausgebildet.2 Heu-

te kann es durchaus vorkommen, dass z. B.

meine Arbeitskollegen oder meine Teamkol-

legen im Sportverein mich besser kennen als

meine Verwandten. Auch wenn sich in der

modernen Gesellschaft das Beziehungsnetz

zum Teil verlagert hat, ist das Grundschema

ähnlich: von den engeren zu den loseren Be-

kanntschaften.3 Warum diese Reihenfolge?

Natürlicherweise werden diejenigen die mir

am nächsten stehen meinen Glauben ohnehin

bemerken. Hier passiert Verkündigung auto-

matisch. Außerdem kennt mich mein „Haus“

und kann meine Verkündigung besser ein-

ordnen. Da sie mich aus dem Alltag als einen

denkenden und aufrichtigen Menschen ken-

nen, werden sie mein Zeugnis (hoffentlich)

ernst nehmen. Sie haben ein Grundvertrauen

zu mir. Wenn ich zu fremden Menschen spre-

che, dann ist immer eine bestimmte Skepsis

meiner Person gegenüber vorhanden. Des-

weiteren kennen meine Freunde und Familie

meine Kultur. Wahrscheinlich kommen sie aus

einem ähnlichen Milieu wie ich und können

meine Worte problemlos verstehen, denn ich

spreche ihre Sprache. Nicht zuletzt trage ich

natürlich auch Verantwortung für die, die mir

Nahe stehen und sollte mich um ihr Schicksal

sorgen (1Tim 5:8).

2Nicht alle haben sich an diese Anweisung

Jesu gehalten, was aber nicht an mangelnder

Deutlichkeit lag (Mk. 5:19-20). Manchmal haben

die Geheilten, mit ihrem Eifer in den Städten zu

verkündigen, Jesus mehr geschadet als genutzt

(Mk. 1:45). Seine Jünger, schickte Jesus erst also

sie sich schon in der Ausbildung befanden zu

den „wildfremden“ der dritten Ebene.

Er sandte sie in unterschiedliche Städte, wo

sie wahrscheinlich nicht bekannt waren (Matt.

10). In unmittelbaren Zusammenhang mit dieser

Aussendung gab er ihnen darüberhinaus über

20 spezielle Anweisungen.

3Ähnliches gilt auch im Bezug auf die Frage des

Volkes. Jesus selbst und seine Jünger haben

erst in ihrem Volk das Evangelium gepredigt

(Matt.10:5.6; 15:24; Apg. 3:26).

Page 26: Eins Magazin

2� 2�

Kennst du deinen Nachbarn?Ausgabe 01/2009

Freunde und Familie sind also auch heute

noch die erste und beste Möglichkeit interes-

sierte Menschen zu finden. Doch da zeigt sich

schon eine erste Schwierigkeit vieler Nachfol-

ger Jesu Christi: oft hat sich ihr soziales Bezie-

hungsnetz nach der Bekehrung sehr auf die

Gemeinschaft der Gläubigen reduziert und

sie haben wenige Beziehungen zu Nichtchris-

ten, manchmal nicht einmal zur Familie. Wenn

wir eine neue evangelistische Bewegung in

Deutschland erleben wollen, dann wird es

neben Ausbildung, Vernetzung, usw. zu aller-

erst wichtig sein unterschiedliche Kontakte

zu Interessierten zu haben. Dazu nun ein paar

praktische Tipps:

Ebene 1:

Lasst uns besonders unsere Familienange-

hörigen und engsten Freunde nicht vernach-

lässigen. Manchmal sind wir so mit unserer

Arbeit, Gemeindearbeit oder fern stehenden

Menschen beschäftigt, dass wir vergessen

mit unseren eigenen Kindern, Ehepartnern

oder Freunden Beziehungen zu pflegen. Nur

wenn wir die Beziehungen im Alltag pflegen,

werden uns diese nahen Menschen vielleicht

Gelegenheit geben über unsere Erfahrung

mit Gott zu reden. Es wäre gut uns sie in un-

sere Kalender einzutragen, ihre Handynum-

mern, E-Mailadressen zu speichern, wenn

wir – aus welchen Gründen auch immer – dazu

neigen diese uns nah stehenden Menschen zu

vergessen oder auszuklammern. Dabei gilt

jedoch der Rat des Petrus an die Frauen ih-

ren Männern ohne viele Worte ein Zeugnis zu

geben. Zuerst sind einfach die menschlichen

Beziehungen wichtig: nicht die Worte, son-

dern unser Leben.

Ebene 2:

Um auf der zweiten Ebene Beziehungen zu

knüpfen, wäre es gut in den Interessens-

gemeinschaften in denen wir uns befinden

(durch Schule, Arbeit oder Hobbies) den

Menschen persönlich näher zu kommen. Ich

selbst brauche durch meine sitzende Tätig-

keit in der Freizeit viel Bewegung. Ich holte

die Erlaubnis zur Nutzung einer Sporthalle ein

und lud Gemeindeglieder mit ihren Freunden

zum Sport ein. Es gab Menschen, die dadurch

zu geistlich Interessierten wurden und später

sogar Christus angenommen haben. Nicht

zu vergessen ist auch die Nachbarschaft. Es

ist tragisch, dass heutzutage viele Menschen

ihre Nachbarn kaum noch kennen. Natürlich

klappt es nicht mit allen eine gute Nachbar-

schaft aufzubauen, aber je weniger wir uns

bemühen, desto weniger Chancen haben wir.

In der Nachbarschaft erlebten wir immer wie-

der, dass es wichtig war sich gegenseitig zu

helfen. Es ist eine Überwindung für manche

unter uns, das erste Mal wegen des fehlenden

Backpulvers zum Nachbarn zu gehen. Aber in

den meisten Fällen erlebt man, dass die Bitte

und gewisse Abhängigkeit das gegenseitige

Vertrauen fördert. Es ist aber auch gut in ei-

ner zu uns passenden Form die Nachbarn ge-

sellig einzuladen z. B. zum Kuchenessen oder

zu einer Feier. Wir haben manchmal an einem

schönen Sommerabend im Garten mit einem

Projektionsgerät einen wertvollen Film ange-

sehen und die Nachbarn eingeladen. Meine

Frau hat Popkorn und Eis gemacht und die

Stimmung war für alle gut. Warum sollten wir

zu unseren Feiern nicht manche Nachbarn mit

einladen? Ich habe Feiern erlebt, wo nur Ge-

meindeglieder waren und habe mich gefragt,

ob die Geschwister Angst haben ihre Nach-

barn und Arbeitskollegen einzuladen? Durch

die aktuelle Finanzkrise und die damit ver-

bundenen Ängste der Menschen, haben mei-

ne Frau und ich beschlossen einen Brief mit

einer netten Einladung und einem Bild von

unserer Familie an die unmittelbaren Nach-

barn zu senden und zu einem Treffen „unter

Nachbarn“ einzuladen. In dem Brief gingen

wir auf die Lage ein und luden die Nachbarn

ein gemeinsam über die Situation zu spre-

Page 27: Eins Magazin

2� 2�

Kennst du deinen Nachbarn? Ausgabe 01/2009

chen und herauszufinden, was die Bibel an

Perspektiven bietet. Die ersten Reaktionen

sind sehr positiv. Wir brauchen uns nicht für

etwas zu schämen, was uns wertvoll ist. Viel-

leicht müssen wir das unseren Nachbarn nur

so vermitteln, dass es ehrlich ist und zu uns

passt.

Ebene 3:

In meinem Dorf oder in meiner Stadt, gibt es

sicher Veranstaltungen, wo ich lockere Bezie-

hungen aufbauen könnte. Man muss sich ja

nicht gleich für das Bürgermeisteramt bewer-

ben um Beziehungen zu bekommen, sondern

kann z. B. bei Festen, oder bei kulturellen

oder sportlichen Veranstaltungen dabei sein.

Jesus und seine Jünger waren dort, wo die

Menschen sich befanden, nicht selten gera-

de auf Festen und Veranstaltungen, auf denen

die Menschen Zeit hatten um ins Gespräch zu

kommen. Manche haben besondere Freude

an der Natur. Es ist sehr empfehlenswert z. B.

in den NABU (Naturschutzbund) einzutreten.

Wenn man eine Fremdsprache lernen möchte,

kann man das vielleicht noch effektiver mit

anderen Menschen in der Volkshochschule

tun. So gibt es fast unzählige Möglichkeiten

mit Menschen in eine engere Interessenge-

meinschaft zu treten. Einige von den neuen

Bekannten werden auch offen sein, über mein

Erlebnis mit Gott nachzudenken. Selbstver-

ständlich muss sich nicht jeder von uns für die

gleichen Sachen interessieren, aber meistens

gibt es verschiedene Angebote aus denen ich

mir in meinem Stadtbezirk oder Dorf etwas

auswählen kann. Im Übrigen ist es ja nicht nur

aus evangelistischen Gründen gut zu wissen,

was in meiner Umgebung geschieht!

Bojan & Katy Godina

Foto

: pho

toca

se.c

om (

but

terf

ly08

)

Page 28: Eins Magazin

2� 29

Wenn Worte Leben verändernAusgabe 01/2009

Ricardo Abos-Padilla

Wenn Worte Leben verändern

Seit über 25 Jahren gibt Ricardo Abos-Padilla das Evangelium durch Kurzbibelschulen in Deutschland weiter. Eine seiner Stärken als Histo-riker ist es das Wort Gottes als Quelle in den Mittelpunkt zu stellen und auf die existentiellen Lebensfragen der Zuhörer anzuwenden. In EINS teilt er die Essenz seiner Erfahrung mit dir.

Foto

: pho

toca

se.c

om (

mar

qs)

Page 29: Eins Magazin

2� 29

Wenn Worte Leben verändern Ausgabe 01/2009

Mir sind mehr als 30 Sammlungen von Bibel-

stunden bekannt. Einige Serien konnte ich

auch erfolgreich verwenden. Andere dage-

gen waren, für den Nutzen, den die interes-

sierten Teilnehmer erwarteten ungeeignet.

Obwohl Bibelstunden meiner Erfahrung nach

die beste Methode bei der Übermittlung der

Guten Nachricht über Gottes Handeln sind,

kann die gleiche Stunde bei jedem Menschen

eine ganz andere Wirkung hervorrufen. Das

Gleichnis vom Sämann (Luk. 8:4-8, 11-15)

zeigt uns, dass Menschen unterschiedliche

Lebensziele haben, und von diesen hängt z.

T. auch die Annahme oder Ablehnung des

Evangeliums ab. Auch die Persönlichkeit

desjenigen der das Evangelium verkündigt,

wird Einfluss auf den Ablauf und den „Erfolg“

der Bibelstunde haben. Zwei Boten, mit der-

selben Mitteilung ausgesandt, werden ihre

Botschaft unterschiedentlich kommunizieren,

und werden von ihren Zuhörern auch jeweils

anders beurteilt werden.

Natürlich spielt auch die Qualität der übermit-

telten Information für den Erfolg oder Misser-

folg eine Rolle (2.Sam. 18:19-32). Ein wich-

tiger Faktor ist in diesem Zusammenhang die

Reihenfolge der Themen. Häufig beginnen

wir mit Abhandlungen, bei denen wir sehr

schnell merken, dass unsere Freunde über-

fordert sind. „Denn jeder, der noch mit Milch

genährt wird, ist unfähig richtiges Reden zu

verstehen; er ist ja ein unmündiges Kind.

Feste Speise aber ist für Erwachsene, deren

Sinne durch Gewöhnung geübt sind, Gut und

Böse zu unterscheiden“ – schreibt Hebräer

5:13, 14 (Einheitsübersetzung).

Ein weiterer häufiger Fehler ist das Abdriften

in spekulative Auseinandersetzungen. Wenn

wir mit unseren Freunden die Bibel untersu-

chen, sollten wir solche Diskussionen vermei-

den. Dazu ist es notwendig alles, was mit oder

aus der Bibel behauptet wird, nicht als „eige-

ne Meinung“ oder als „die Meinung meiner

Gemeinde“ zu vermitteln, sondern schlicht

und einfach als eine Aussage der Bibel dar-

zustellen. Ich sage oft: „Es steht geschrieben“

oder „dies wurde vor meiner Geburt in der

Bibel geschrieben“. Dadurch wird deutlich,

dass es nichts mit meiner Meinung zu tun hat.

„Das sagt die Bibel“ ist eine gute und nicht

polarisierende Erklärung, die wir benutzen

können, um auf das Wesentliche aufmerksam

zu machen. Dabei ist es zunächst egal ob un-

sere Freunde an die Bibel glauben oder nicht.

Es geht nicht darum „zu glauben“ oder „nicht

zu glauben“, sondern „zu wissen“ oder „nicht

zu wissen“ was in der Bibel gesagt wird. Ich

lerne erst auf etwas zu vertrauen, wenn ich

darüber Bescheid weiß. Erst wenn ich das

Angebot Gottes kenne, kann ich es selbst

überprüfen.

Die beste Bibelstunde nützt wenig, ohne un-

ser aufrichtiges Gebet um die Hilfe Gottes.

Der Geist Gottes kommt uns zur Hilfe, wenn

wir seinen Beistand, auch unter schwierigen

Umständen ernstlich suchen (Lk. 12:11, 12).

Gott möchte uns in unseren Bemühungen hel-

fen, weil er an der Gegenwart und Zukunft

unseres Lebens und dem unserer Freunde

äußerst interessiert ist und uns von Herzen

liebt (Joh. 6:37, 40, 44; 3:16).

Beispiel für ein einführendes Thema: Das Problem des Menschen

Wenn wir Bibelstunden mit Menschen halten

ist es wichtig, nicht ein vom Leben losgelös-

tes Theoriegebäude aufzubauen, sondern uns

immer an den existentiellen Fragen unserer

Freunde zu orientieren. Es sind ihre Probleme,

die ohne Gottes Angebot nicht lösbar sind. Es

sind ihre tiefsten Bedürfnisse, die Gott stillen

möchte, so wie er es mit uns getan hat und tut.

Es ist von daher wichtig, dass unsere Freunde

erkennen, dass Gott auch in unserem Leben

Page 30: Eins Magazin

30 31

Großes gewirkt hat. Menschen brauchen au-

thentische Gesprächspartner, die nicht nur

reden, sondern an sich selbst zeigen, dass der

Glaube Bestandteil ihres Lebens ist. Das be-

deutet zwangsläufig, dass man nur wenn man

diese Erfahrung mit Christus selbst durchlebt

hat, erfolgreich Zeugnis geben kann. Darum

ist die Grundvoraussetzung für das Halten

von Bibelstunden die persönliche Auseinan-

dersetzung mit dem Thema.

Ich möchte deshalb zum Schluß mit euch in

ein Thema eintauchen, das meiner Erfahrung

nach viele Menschen beschäftigt. Ich habe es

in vielen Bibelstunden und Vorträgen zu Be-

ginn behandelt. Für die meisten Menschen

ist die existentielle Frage des Todes eine un-

gelöste Tabufrage, auf die aber tief im Her-

zen wahrscheinlich jeder gerne eine gute

Antwort hätte. Ich möchte dich einladen dich

mit dieser Thematik zu beschäftigen und uns

deine Gedanken dazu mitzuteilen (kontakt@

eins-online.org ). Die nun folgenden Fragen

und Texte sind für mich dabei grundlegend.

Sie sind von mir so konzipiert, dass ich sie

mit den Interessierten an die Bibel stelle. Die

Fragen beginnen zunächst in der hoffnungs-

losen Erfahrung des Menschen. Sie beglei-

ten den suchenden Mensch schrittweise mit

biblischen Informationen mit zunehmender

Aussicht auf Hoffnung bis man ihm - schon in

der ersten Bibelstunden – einen Grundge-

schmack der Guten Nachricht ermöglicht.

1. Heb. 9:27: Welche Erfahrung muss jeder Mensch einmal machen?

2. Rö. 5:12; 1.Ko. 15:20-22: Weshalb ist der Tod (Leid) in die Welt gekommen?

3. Rö. 5:17-19: Warum herrschen in dieser Welt die Sünde, die Verdammnis und der Tod?

4. Joh. 16:9; Jak. 4:17; Rö. 14:23 (2. Teil): Was versteht die Bibel unter dem Begriff Sünde?

5. Rö. 7:14-25: Weshalb können wir, trotz besserem Wissen, nicht das Gute tun?

6. Rö. 8:20-23: Ist jeder von uns schuldig, als Sünder geboren zu sein?

7. Rö. 8:1-2: Warum kann uns nur Christus aus dieser misslichen Lage helfen?

1. Gott möchte nicht, dass wir leiden und sterben, sondern dass wir leben. Hes. 18:23.32

2. Er sandte Jesus, um zu suchen und zu finden, was verloren war. Lk. 19:10.

3. Unsere Belastungen und Sorgen können wir auf Jesus werfen. Mt. 11:28-30.

4. Seine Liebe wurde durch das Opfer seines Sohnes offenbart. Joh. 3:16; Mk. 10:45.

5. Diese Liebe ist für uns Menschen unfassbar und doch begreifbar. Eph. 3:17-19.

6. Gott erwartet nicht, dass wir erst fehlerlos sind, um uns dann zu helfen. Rö. 5:7-9.

7. Gott möchte, dass wir an Jesus vertrauen, damit wir erlöst werden. Joh. 3:17-18.

Wenn Worte Leben verändernAusgabe 01/2009

Page 31: Eins Magazin

30 31

1.Preis:Teilnahme

am internationalen

Jugendkongress

2009 in München

(Kongressgebühr mit

Vollverpflegung)

2.Preis: Grafiktablett Wacom

BAMBOO Fun 3.Preis: iPod Shuffle 1GB

(Kongressgebühr mit

2.Preis: Grafiktablett Wacom

BAMBOO Fun

Zeichenwettbewerb Ausgabe 01/2009Ausgabe 01/2009

Wir brauchen in unserer evan-

gelistischen Arbeit neue Bilder,

Grafiken, Skizzen, 3-D Ani-

mationen usw. und deswegen

besonders die Kreativen unter

euch, die uns durch ihre Gaben

bei der Erstellung solcher Illus-

trationen helfen können.

In den Medien (Filmen, Compu-

terspielen, Zeitschriften) wer-

den die Helden unglaublich

attraktiv dargestellt. Sie sind

nicht nur vom Aussehen her in-

teressant und schön, ihr Körper

oder ihr Handeln wird oftmals

sogar metallisch glänzend oder

mit überweltlichem Licht/Aura

verherrlicht.

Das lässt christliche Vorstel-

lungen von Engeln aus Kinder-

bibeln langweilig wirken. Die

Bilder z. B. aus „Menschen in

Gottes Hand“ sind zwar für klei-

ne Kinder durchaus geeignet,

aber nicht mehr für Jugendliche

oder Erwachsene - schon gar

nicht im Vergleich zu dem, was

die Medienindustrie zu produ-

zieren weiß.

Tatsache ist: die Realität, wie

sie uns in der der Bibel be-

schrieben wird, war ganz an-

ders als die gängigen Bilder

davon! Wenn Menschen Engel

in ihrer Herrlichkeit sahen oder

den verherrlichten Christus,

hatten sie ein Schockerlebnis

(Off.1:17; Luk. 2:9). Da können

auch die heutigen computerge-

nerierten Medienhelden nicht

wirklich mithalten! Deshalb

glauben wir, dass es gut wäre,

die alten Bilder durch neue zu

ergänzen, die sich eher an der

biblischen Realität orientieren.

Aufgabenstellung:Zunächst den Zusammenhang

in Matt. 17:1-9; Mar. 9:1-9; Luk.

9:27-36 oder alternativ Dan.

10:4-11 genau lesen (möglichst

in einer originalgetreuen Über-

setzung wie der Elberfelderbi-

bel ab 1993), um dann zu ver-

suchen, Jesus bzw. Gabriel mit

Stiften, Pinsel oder Computer

darzustellen. Es sind von uns

keine Vorgaben außer dem Bi-

beltext gegeben (Jesus braucht

auch nicht mit Bart und langen

Haaren gezeichnet werden,

sondern nur so, wie ihn die Bi-

bel beschreibt).

Viel Spaß wünscht euch das

EINS-TEAM

Einsendeschluss: 28.02.2009, Grafi ken senden an EINS Senefelderstr.15, 73760 Ostfi ldern oder [email protected] (Absender nicht vergessen!)

Wir brauchen neue Bilder

Zeichenwettbewerb

Page 32: Eins Magazin

32 33

Termine 2009Ausgabe 01/2009

Termine 2009

Wann. Wo. Was

04.–06.

12.–18.

24.–25.

23.–25.

25.–29.

15.

20.–22.

01.

08.–12.

08.–15.

08.

20.–22.

22.

27.–29.

29.

29.

Motivationstagung „top life mission“

All Power Schulung

All Power Ausbildung

Zeit für Begegnung

DVG Aufbaukus Seelsorge (A118/SW118)

Gemeindeberatung Impuls

Seminar für Eltern/Alleinerziehende

Prayer and Love - es will Eltern ermutigen deren

erwachsen werdende Kinder sich entfernen oder

entfernt haben. Referentin: Gerd-Laila Walter.

Multikultureller Frauentag Thema: Wertvoll

und geliebt! Referentin: Eveline Brenda

DVG Aufbaukurs Ernährung (A111/SW111)

Missionswoche „top life mission“

Schulungstag „top life mission“

Frauen-Wellness-Wochenenden

DVG Studientag Dienst am

Menschen/Gesundheit (S001)

Zeit für Begegnung

DVG Studientag Dienst am

Menschen/Gesundheit (S001)

Begegnungstag Single 30+ Tabus

und Grenzen

Freudenstadt

Isny

Murrhardt

Kirchheim

Diepoldsburg

eine Ortsgemeinde

Nördlingen

Darmstadt

Gunzenhausen

Karlsruhe

Karlsruhe

Bayr. Wald

Gunzenhausen

Überlingen-

Bambergen

Bochum

Erlangen

BWV

BWV

BWV

BWV

DVG

MRV

SDV

MRV

DVG

BWV

BWV

SBV

DVG

BWV

DVG

NBV

Wichtige Veranstaltungen aus dem Bereich Evangelisation. Nähere Informationen über die Kontakt-

adressen der Veranstalter (siehe unten).

Januar

Februar

März

Page 33: Eins Magazin

32 33

Termine 2009 Ausgabe 01/2009

Termine 2009

Wann. Wo. Was

09.–13.

10.–13.

19.

25–26

17.

24.

24.–28.

07.

10.–14.

14.

19.–21.

21.

21.–30.

26.–28.

28.

28.–02.07.

Youth in Mission Congress

Oster-Seminar für Single 30+

girls4christ day

Für die Annahme aber auch für die Weiterent-

wicklung in der Liebe Gottes ist es wichtig, sich

mit sich selbst auseinander zu setzen. Die Frage:

Wer oder was bin ich? gehört dazu. Für jeden

Menschen ist es wichtig, auf Menschen in ähn-

lichen Lebenssituationen zu treffen. Hier kommt

man ins Gespräch über Erfahrungen, Probleme

und erhält somit emotionale Unterstützung und

Motivation.

Gemeindeberatung Teil I

Begegnungstag Single 30+

BTS Grundkurs 1/5

DVG Aufbaukurs Vergebung (A119/SW119)

und Grenzen

Schulungstag „top life mission“

Missionskongress

BTS Grundkurs 2/5

Leadership-Kongress

BTS Grundkurs 3/5

Studentenmission „Abenteuer mit Gott“

Zeit für Begegnung

BTS Grundkurs 4/5

DVG Aufbaukurs Gewichstmanangment/

Bewegung (A114/SW114)

Mannheim

Rot am See

München

eine Ortsgemeinde

Heilbronn

Penzberg

Gunzenhausen

Tübingen

Schwäbisch Gmünd

Penzberg

Darmstadt

Penzberg

Baden-Württem-

berg

Überlingen Bam-

bergen

Penzberg

Gunzenhausen

BWV

SDV

SDV

MRV

SDV

SBV

DVG

BWV

BWV

SBV

MRV

SBV

BWV

BWV

SBV

DVG

April

Mai

Juni

Page 34: Eins Magazin

3� 3�

Termine 2009

12.

19.

20.–26.

30.–04.08.

09.–16.

26.–30.

27.–10.09.

DVG Studientag Seelsorge (S002)

BTS Grundkurs 5/5

G-Camp

Impact vor dem Jugendkongress

Youth in Action Inland

Familientagung „top life mission“

Youth in Action Ausland

Gunzenhausen

Penzberg

Friedensau

München

Lahr

Freudenstadt

Albanien/

Rumänien

DVG

SBV

S/NDV

SDV

BWV

BWV

BWV

Juli

August

Kontakt:

BWV: Baden-Württembergische Vereinigung, Firnhaberstr. 7, 70174 Stuttgart, Fon 0711 16290-0,

Fax 0711 16290-60, E-Mail: [email protected]

DVG: Deutscher Verein für Gesundheitspflege, e.V., Senfelderstr. 15, 73760 Ostfildern, Fon 0711 44819-50,

Fax 0711 44819-54, E-Mail: [email protected]

ICD: Institut für Christliche Dienste, [email protected] , Fon 0511 97177-119 (vorm.)

MRV: Mittelrheinische Vereinigung, Heidelberger Landstr. 24, 64297 Darmstadt, Fon 06151 91822-10,

Fax 06151 91822-20, E-Mail: [email protected]

NBV: Nordbayerische Vereinigung, Kaiserslauterer Str. 11, 90441 Nürnberg, Fon 0911 62808-0,

Fax 0911 62808-28, E-Mail: [email protected]

SBV: Südbayerische Vereinigung, Tizianstr. 18, 80638 München, Fon 089 159134-0, Fax 089 159134-17,

E-Mail: [email protected]

SDV: Süddeutscher Verband, Abt. Allgemeine Integrative Evangelisation, Senefelderstr. 15,

73760 Ostfildern, Fon 0711 44819-17, Fax 0711 44819-60, E-Mail: [email protected]

Ausgabe 01/2009

Page 35: Eins Magazin

3� 3�

Impressum

EINS – Magazin für integrative Evangelisation

Herausgeber:IKu – Institut für kulturrelevante Kommunikation und Wertebildung An-Institut der Theologischen Hochschule Friedensau

Redaktion:Dr. Bojan Godina, Sven Fockner,Klaus Marcel Popa

Freie Redaktionsmitglieder:Daniel Wildemann M.A. (Cartoon)

Redaktionsanschrift:EINS – Magazin für integrative EvangelisationSenefelderstr. 1573760 [email protected]

Art Direction:Klaus Marcel Popa (Stimme der Hoffnung),Mario Reineking (www.monoflosse.com),Team Magma Monoflosse Design

Bildredaktion:Klaus Marcel Popa, Mario Reineking,Gülay Gündogdu

Druck:Grindeldruck GmbH, Grindelberg 13-17, 20144 Hamburg

Diese Zeitschrift darf, auch auszugsweise, ohne schrift-

liche Genehmigung des Herausgebers nicht reprodu-

ziert werden. Für unverlangt eingesandtes Bild- und

Textmaterial wird keine Haftung übernommen.

Comic

Einst

Impressum/Comic Ausgabe 01/2009

Page 36: Eins Magazin

Download: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.orgDownload: www.eins-online.org