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Einsteiger Handbuch Falcon BMS 4.33 2. Auflage Aufbauend auf dem Einsteigerhandbuch behandelt die 2. Auflage die Neuerungen von Falcon BMS 4.33 47th Dragonfighters by nik Autoren: Bumerang Korbi

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Einsteiger Handbuch Falcon BMS 4.33

2. Auflage

Aufbauend auf dem Einsteigerhandbuch behandelt die 2. Auflage die Neuerungen von Falcon BMS 4.33

47th Dragonfighters by nik

Autoren: Bumerang Korbi

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Einsteiger Handbuch Falcon BMS 4.33

Inhalt

Terrain-Following Radar (TFR) 4.33 (Autor: Bumerang 47th DF)

Voraussetzung für den Betrieb des TFR

Bedienung des TFR

Laser Spot Tracker -LST- (Autor: Bumerang 47th DF)

Man in the Loop weapons (MITL) (Autor: Bumerang 47th DF)

GBU-15

Waffen Status

Waffen Abwurf Prozedur

AGM-65 Maverick – Fire and Forget (Autor: Korbi 47th DF)

Rahmenbedingungen, Einsatzgrenzen und Inbetriebnahme

Force Correlation Track (nur AGM-65 G)

Targeting Pod Delivery – Handoff

Troubleshooting

DIE GBU 39 SDB "Small Diameter Bomb“ (Autor: Lion 47th DF)

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Terrain-Following Radar (TFR) 4.33

Beim neuen TFR unterscheiden wir grundsätzlich 3 Modis: 1. MAN TF:

Das TFR warnt lediglich den Piloten (optisch + akustisch), wenn der Abstand zum Gelände die eingestellten Parameter unterschreitet. Steuern muss der Pilot selber.

2. MAN TF FLYUP: Ist zusätzlich der "Manual TF FLYUP" Schalter auf der linken Konsole auf ENABLE gestellt, verhindert das TFR eigenständig eine Kollision mit dem Terrain.

3. AUTO TF: Das TFR folgt selbstständig dem Terrainverlauf. Zudem kann der linke Autopilotschalter (Roll HDG SEL/ STNG SEL) zugeschaltet werden. In dem Fall folgt das TFR auch noch dem eingestellten Navigationspunkt bzw. dem eingestellten Heading.

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Voraussetzung für den Betrieb des TFR:

Das TFR ist nur verfügbar, wenn der TGP und der NVP im Weaponscreen an den Aufhängungsstationen unter dem Lufteinlass montiert und im Cockpit mittels der Hardpoint- Schalter (LEFT HDPT/ RIGHT HDTP) mit Strom versorgt wurden.

TFR am MFD mit OSB Taste 4 einschalten. NOT TIMED OUT verschwindet nach rund 4 Min.

Damit das TFR funktioniert, muss der RDR ALT (Radarhöhenmesser) ebenfalls auf der rechten Power Konsole aktiviert werden. Nach ein paar Sekunden ist das System einsatzbereit. Wurde dies versäumt, wird dies beim Aktivieren des TFR mit diversen Fehlermeldungen quittiert. Left Eyebrow: TF FAIL, PFL: TFR LIMITS, SWIM RALT FAIL, NVP COM FAIL, Caution Panel: AVIONIC FAULT, MASTERCAUTION, Betty... Steht dabei der Manual TF FLYUP Schalter auf ENABLE, zieht die Maschine in den Steigflug. Vorgehen in diesem Fall: Mittels Paddle Switch übersteuern, TFR auf STBY schalten (OSB Taste 17), FLCS RESET betätigen und mittels F-ACK Button (linkes Glareshild) die Warnungen abarbeiten. Das TFR arbeitet in einem Geschwindigkeitsbereich von 300 - 600 Knoten. Ab Unterschreitung von 360 Knoten beginnt das System rechtzeitig zu warnen, indem neben akustischen Meldungen die Geschwindigkeitsscala im HUD zu blinken beginnt.

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Bedienung des TFR:

TFR Mode wählen: Norm = normaler Mode LPI = Low probability of intercept, wie Norm, aber die Radarstrahlung wird reduziert um nicht durch feindliche RWRs entdeckt zu werden. Wird der RF Schalter auf QUIT gestellt, wird automatisch in diesen Modus gewechselt. WX = Wettermodus, wenn das TFR durch das Wetter massiv gestört wir (z.B. Regen). VLC = Very low clearence 100 Fuß über Grund, nur bei flachem Terrain zu empfehlen. Zum selbständigen Abfangen der Maschine vor der Bodenkollision auf der rechten Konsole zusätzlich den Schalter Manual TF FLYUP auf ENABLE setzten.

Zur vollständigen Aktivierung des automatischen Geländefolgemodus den ADV Schalter betätigen. ACTIVE leuchtet auf. Autopilot nach Bedarf.

Autor: Bumerang 47th DF

FLCS RESET

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Laser Spot Tracker -LST-

Die Funktion des LST ermöglicht das Auffinden von Zielen mittels eines fremden Targeting Pods (TGP). Ein anderer Pilot oder FAC beleuchtet das Ziel und führt den eigenen gekoppelten Targeting Pod dort hin. Sinnvoll nutzbar, wenn der Wingman die Ziele nicht findet oder zur besseren Zielabsprache, um Doppelbeschuss zu vermeiden, sowie zur Zielführung durch einen Forward Air Controller. Voraussetzung: Die Funktion ist verfügbar, wenn der TGP im Weaponscreen an die Aufhängungsstationen unter dem Lufteinlass montiert und im Cockpit mittels der Hardpoint- Schalter (RIGHT HDTP) mit Strom versorgt wurden. Der Empfänger (Wingman) den Lasercode des Senders einstellt. Beispiel: Der Lead möchte seinem Wingman ein Ziel beleuchten. Er teilt dem Wingman seinen Lasercode mit, den er im Loudout Weaponscreen gespeichert und im Cockpit auf seiner DED Laser Page (LIST, 0, 5) unter TGP CODE eingetragen hat. Der Wingman stellt diesen Code auf seiner DED Laserpage unter LST CODE ein. Combat aktiviert Damit der Wingman das Ziel finden kann, muss: Der Lead

ein Ziel mit dem TGP aufgeschaltet haben

dem Wingman die Position übermitteln (Beschreibung, Markpoint, Radar Cursor...)

das Ziel mit dem Laser beleuchten (Trigger) und sicherstellen, dass sein Laser auch zum Ziel durchdringt.

Der Wingman

das TGP des Wingman muss in die gleiche Richtung schauen, denn es sucht nur in einem 3° Winkel seines eigenen Blickfeldes. Ist sein Radar auf einen Wegpunkt außerhalb des Sichtwinkels fixiert, muss SP (Snow Plow) betätigt werden, damit das Radar und das TGP auf die entsprechenden Koordinaten ausgerichtet werden können.

der LST Modus muss auf der TGP Page aktiviert werden (OSB Taste 20 oder Uncage Taste, wenn SOI auf dem TGP)

Tipps:

Je weiter der Wingman vom Ziel entfernt ist, umso größer ist der Bildausschnitt seines 3° Winkels. Die mögliche Entfernung in der sein TGP den Laserspot sieht, hängt stark vom Wetter ab (z.B. Cloud masking). Es ist immer darauf zu achten, dass das eigene TGP unbedingt in die Richtung des beleuchteten Ziels schaut!

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TGP Ansicht des Wingman:

LST aktiviert. Der eingestellte Lasercode steht daneben.

das TGP des Wingman beginnt seine Suche nach dem Laser des Lead

Das TGP des Wingman hat den Laser des Lead registriert und sucht nach dem aufgeschalteten Ziel.

Das TGP hat das aufgeschaltete Ziel gefunden und zieht das Zielkreuz darauf. Eine Zielbestimmungsbox

erscheint. Der Wingman meldet: "Falcon 12 capture"

Der Wingman kann jetzt mit TMS UP sein TGP auf den Boden fixieren und ein Ziel selbständig auswählen. Der LST Mode wird automatisch beendet. Autor: Bumerang 47th DF

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Man in the Loop weapons (MITL)

GBU-15

Diese Bombe kann/ muss nach dem Abwurf vom Piloten aktiv ins Ziel geführt werden. Dabei empfängt der Pilot von der Bombe ein Videobild. Anders als bei den LGB Bomben kommt das Videobild nicht vom Targetingpod am Rumpf der F-16, sondern vom Kopf der Waffe. Die GBU-15 gehört zur 2. Generation von MITL Bomben. Die Waffe zählt zu den High Concentration Waffen. Das eigentliche Abwurfverfahren ist dabei relativ simpel. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, gleichzeitig die F-16 und die Bombe zu fliegen. Der Warhead der GBU-15 entspricht einer schweren MK-84. Dementsprechend rollt die F-16 beim Abwurf der ersten Bombe stark um die Längsachse und muss in Folge wegen der nun starken asymmetrischen Gewichtsverteilung ordentlich nachgetrimmt werden.

Voraussetzung: Die GBU-15 kann von folgenden F-16 Versionen verwendet werden: F-16D Block 30 IAF, D40, D40 IAF, F-16I

Zusätzlich zur Bombe, muss ein Datalink Pod an der Centeraufhängung mitgeführt werden,

der AN/AXQ-14 (wird nicht automatisch geladen)

SMS Page:

Waffe einschalten 3 Minuten warmup

Test durchführen (optional)

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Die Bombe kann im Flug scharf gemacht werden FUSE ARM wird dann invertiert dargestellt

Video Status POD VID: Wird die Anzeige wie oben dargestellt, kommt das Videosignal von einer Waffe an der Aufhängung der F-16. Ist die Anzeige invertiert dargestellt, kommt das Videosignal vom Datalink- Pod und wird von einer Bombe im Flug übertragen. Nach Auslösen der Bombe wechselt der Status automatisch. Zum Abwurf der zweiten Bombe muss allerdings wieder umgeschaltet werden. ANT Antenne: Damit der Funkverbindung für die Übertragung des Videobildes und der Steuereingaben funktioniert, muss die Antenne des Pods richtig ausgerichtet sein. Sie kann entweder nach vorne, oder nach hinten senden/ empfangen. IM HSD wird die Ausrichtung anschaulich gelb dargestellt.

Antenne nach vorne Antenne nach hinten

Optional kann zum Senden/ Empfangen ein anderer Funk Kanal eingestellt werden 1-7

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Waffen Status:

Mittels TMS- UP oder OSB 17 kann durch die verschiedenen Waffen Status- Stufen geschaltet werden. Allerdings kann man nur in den nächst höheren Status schalten, nicht mehr zurück. Es gibt vier mögliche Stufen: 1. STRP -Strapped- die Waffe befindet sich vor dem Ausklinken am Pylon. 2. Loft- die Waffe wurde ausgeklinkt und befindet sich in einem geraden Flug um möglichst wenig Energie zu verlieren. 3. Trans- Transmission- die Waffe geht in einen 3° Sinkflug und empfängt Steuerimpulse durch den Piloten. Vertikale Kommandos werden nicht im vollen Manövrierumfang genutzt um möglichst wenig Energie zu verlieren. 4. Term- Terminal- die Waffe bekommt volle Manövrierbarkeit und kann den gewünschten Zielpunkt aufschalten.

Die Infos stehen nur bei der 3. Generation zur Verfügung

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HUD:

Die Waffe wird mittels des HUD zum Abwurf auf das Ziel ausgerichtet (SOI auf der WPN Page). Dazu wird der Weapon LOS Reticle mittels Radar Cursor auf das Ziel gezogen, z.B. auf die TD Box desTGPs. Sobald man in Reichweite ist (siehe DLZ Klammer) kann die Bombe ausgeklinkt werden. Achtung! Sobald der Master Arm auf ON steht, ist die Bombe zum Abwurf freigegeben und wird beim Betätigen des WPN Pickle zu jeder Zeit ausgeklinkt.

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Nach dem Abwurf zeigt ein gelbes Kreuz die aktuelle Position der Bombe (Bei Verbindungsabbruch die letzte bekannte Position) auf der HSD Seite an.

Waffen Abwurf Prozedur:

1. Power Up auf der SMS Page (3 Minuten warm- up)

2. SPI Position mittels FCR oder/ und TGP auf das Zielareal bringen (optional) 3. WPN Page auswählen und SOI (Sensor of interest) darauf bringen 4. Mittels Cursor und manövrieren der F-16 den Zielkreis (Weapon LOS Reticle) im HUD auf die TD Box ziehen 5. TGP/ HSD auf dem anderen MFD einrichten (optional) 6. In Reichweite mit dem Weapons Pickle die Bombe abwerfen. 7. F-16 austrimmen und in einer leichten Kurve vom Zielgebiet abdrehen (optional). Dabei bereits den Kurs der Waffe überwachen!!! 8. Sinnvolle Antennenausrichtung wählen (Empfehlung: Vor dem Abwurf bereits die hintere Antenne aktivieren) und überprüfen, ob die Kommunikation zur Bombe funktioniert (Videobild ist zu sehen) 9. Auf der WPN Page den Kurs der Waffe überwachen und korrigieren. Bei Annäherung an das Ziel bis in den Trans Mode schalten (TMS-up)

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10. Im Nahbereich in den Term Modus wechseln und spätestens jetzt die Waffe scharf schalten (Fuse Arm) Dies kann auch vor dem Launch erfolgen. 11. Zielanflug mittels Cursor weiter verfeinern. Das Zielkreuz bewegt sich zur gewünschten Position. Mittels TMS-up wird der neue Zielpunkt gelockt.

Autor: Bumerang 47th DF

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AGM-65 Maverick – Fire and Forget

Die AGM-65 Maverick ist eine Boden-Luft Rakete. Je nach Ausführung für kleine bis mittelgroße und mittel bis stark gepanzerte Ziele. Es gibt fünf Varianten in BMS: A, B, D, G, und E. Die meisten Block-Versionen der F-16 können nicht alle Varianten der Maverick tragen, im Normalfall werden bei neueren Blocks die Varianten AGM-65 D und AGM-65 G verwendet. Folgend werden alle möglichen Arten des Waffeneinsatzes für die Maverick D und G dargestellt und kurz erklärt: - Rahmenbedingungen, Einsatzgrenzen und Inbetriebnahme - PRE - VIS - BORE - Force Correlation Track (nur AGM-65 G) - Targeting Pod Delivery – Handoff - Ripple Delivery - Troubleshooting

Rahmenbedingungen, Einsatzgrenzen und Inbetriebnahme

AGM-65 D an einer F-16 D BLK 52

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Die entsprechende Maverick-Variante muss ausgewählt sein und unter den Tragflächen der F-16 befestigt sein. Der TGP wird automatisch mitgewählt und kann nicht entfernt werden. Wichtig: Sobald der Master-Arm aktiviert ist, ist die AGM-65 eine scharfe Waffe, egal ob ein Ziel erfasst wurde, oder die Kameraabdeckung entfernt wurde!

Die Einsatzgrenzen für den Waffeneinsatz sind nachfolgend aufgelistet:

-Maximaler Airspeed im Reiseflug Mach 0.95 bzw. 600kn IAS -Maximaler Airspeed während Abschuss Mach 1.2 -Maximaler Sinkflug 60° -Maximaler Roll-Winkel 30° -Maximale Roll-Rate 30°/s -Minimale/Maximale G-Belastung +0.5G/+3.0G -Benötigte Zeit für Gyro Spin Up 03min -Verfügbare Zeit Power-ON (Ready Mode) 60min (Gyro Spin Up inklusive) -Verfügbare Zeit Video-ON (Full-Power Mode) 30min

Im Cockpit müssen die mitgeführten Maverick-Raketen über das SMS der F-16 eingeschaltet werden, damit der Gyro-Kreisel in Betrieb geht und die Waffe verwendet werden kann (Abb.1). Ab diesem Zeitpunkt gilt die Einsatzdauer. Im Ready Mode ist die AGM-65 60min einsatzbereit, wenn zusätzlich das Videobild auf dem WPN-Bildschirm zu sehen ist (Master-Arm ON/SIM), befindet sich die Maverick im Full-Power Mode und die Zeit verkürzt sich auf 30min. Eine Besonderheit des Zeitmanagments bei den Mavericks ist zu beachten: Nach dem Ablauf der 30/60min müssen die Raketen für eine Stunde (AGM-65 D/G) ausgeschaltet werden, um sie wieder verwenden zu können. Nach den 3min Gyro Spin Up werden mithilfe des Uncage die Schutz-Kappen von den AGM-65 D abgesprengt (Abb.2), die AGM-65 G besitzt jene nicht. Ob die Kappen abgesprengt wurden, kann im WPN Display in einem der MFDs geprüft werden. Damit das Video übertragen wird, muss der Master Arm auf SIM oder ARM stehen. Sollten die Raketen nicht unmittelbar gebraucht werden, wird empfohlen, die Power wieder auszuschalten, um keine Einsatzzeit zu verschwenden. Es bietet sich auch eine Reaktivierung per Auto-Power an (Abb.3). Die aufgeführten Schritte werden für jedes erklärte Einsatzverfahren benötigt und im Folgenden nicht mehr erwähnt. Abb. 1

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Abb. 2 Abb. 3

3

2

4

1

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Field of View: Die AGM-65 besitzt zwei Zoomstufen, WFOV (Wide Field of View) und NFOV (Near Field of View) Bei der Benutzung von NFOV wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Rakete trifft leicht erhöht, außerdem bietet sich die Möglichkeit der besseren Identifikation und die Erhöhung der Waffenreichweite. Sollte das kleine Zielkreuz (s. Das Schlüsselloch) nicht aufhören zu blinken, hilft auch oft der Wechsel in das NFOV. Das Schlüsselloch: Das Keyhole (engl. für Schlüsselloch) bezeichnet den visuellen Bereich, in dem die Maverick die größtmögliche Trefferwahrscheinlichkeit bietet. Dieser Bereich wird durch die horizontale und vertikale Abweichung des Blickwinkels der Kamera von der Längsachse der Maverick definiert. Dabei sind in der vertikalen maximal 15° und in der horizontalen 10° Abweichung empfohlen. Im WPN-Bildschirm sind Markierungen in 5°-Schritten (-5°,-10°,-15°) für die Abweichung nach unten zu erkennen (Abb.4). Für die horizontale Abweichung und für die vertikale nach oben gibt es keine Markierungen. Die „Crosshairs“ müssen beim richtigen erfassen des Ziels in der Mitte des Bildschirms zusammenlaufen und mindestens die Kanten des aufgeschalteten Ziels berühren, damit der Lock nicht abbricht. Wenn sich das kleine Zielkreuz (Pointing Cross) innerhalb dieser Parameter befindet, nicht blinkt und außerdem die restlichen Einsatzgrenzen (s. oben) eingehalten werden ist ein Verfehlen der Waffe nahezu unmöglich.

Waffenreichweite: Die Reichweite beträgt bis zu 15nm, was in Form eines Balkens dargestellt wird (Abb.4). Wenn der Entfernungspfeil innerhalb dieses Balkens liegt, ist das aufgeschaltete Ziel in Reichweite.

Abb. 4

Entfernungspfeil

Reichweite

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PRE PRE steht für „Preplanned E-O sub mode“, was so viel bedeutet, wie Modus für den Angriff auf gebriefte Ziele, deren Position bekannt ist und sich aller Voraussicht nicht ändert. Die Maverick wird über die SMS-Seite der MFDs wieder eingeschaltet, falls kein Auto-Power konfiguriert wurde. Um die Waffe in diesem Modus einzusetzen, wird im Zielgebiet mithilfe des FCRs im GM/GMT/SEA-Modus ein Ziel aufgeschaltet. Die Maverick ist in diesem Modus auf das FCR „geslaved“, d.h. nach dem Erfassen des Ziels mit dem FCR, werden die erhaltenen Daten direkt an die Rakete weitergeleitet und die WPN-Seite automatisch als SOI (Sensor of Interest) deklariert. Mit TMS UP wird die LOS (Line of Sight) der Maverick stabilisiert. Weitere Schritte sind für die Verwendung in diesem Modus nicht nötig. Wenn das Ziel in Waffenreichweite liegt und alle Einsatzgrenzen sowie das Keyhole eingehalten werden, kann die Waffe mit dem Weapon-Pickle abgefeuert werden. Sollte die Maverick-Kamera versehentlich bewegt werden, ist sie nicht mehr auf das FCR „geslaved“ – Ein kurzer Wechsel in den DGFT-Modus oder den MRM-Modus behebt das Problem.

Ein schnelles Durchschalten zwischen den drei Modi PRE/VIS/BORE erfolgt mit dem Befehl Cursor Enable.

VIS Beim VIS-Modus handelt es sich um den visuellen Abschuss-Modus. Die Zielfindung findet hierbei durch das Heads-Up-Display (HUD) statt. Wie beim PRE-Modus ist auch hier die Maverick „geslaved“, allerdings diesmal auf das HUD. Die Maverick wird über die SMS-Seite der MFDs wieder eingeschaltet, falls kein Auto-Power konfiguriert wurde. Der Cursor der Waffe auf dem HUD kann durch manövrieren des Flugzeugs oder durch Benutzung des Radar-Cursors über das gewünschte Ziel gebracht werden. Ein stabilisieren der Waffe mit TMS UP deklariert auch automatisch den WPN-Bildschirm als SOI. Jetzt kann das Ziel mit der Waffe endgültig durch ein erneutes TMS UP aufgeschaltet werden. Falls ein neues Ziel gewählt werden soll, muss zuerst das Lösen der Aufschaltung mit TMS DOWN erfolgen und danach ein Wechsel des SOI zurück auf das HUD durch DMS UP (ersichtlich durch einen kleinen Stern links oben im HUD) danach folgt ein weiteres TMS DOWN. Sollte das nicht funktionieren, hilft auch ein kurzer Wechsel in den DGFT-Modus oder den MRM-Modus und zurück. Wie zuvor gilt, sind alle Parameter im grünen Bereich, kann die Waffe nach der erfolgreichen Aufschaltung abgefeuert werden.

BORE Der BORE-Modus funktioniert im Prinzip wie der VIS-Modus, mit dem Unterschied, dass der SOI von Anfang an auf der WPN-Seite liegt und die Waffe nur von diesem aus bedient wird. Die Maverick wird über die SMS-Seite der MFDs wieder eingeschaltet, falls kein Auto-Power konfiguriert wurde. Um die Waffe einzusetzen, wird das Flugzeug mithilfe eines Zielkreuzes im HUD in die Richtung des Ziels manövriert und die Kamera mit einem TMS UP auf dem Boden stabilisiert. Danach kann die Kamera über das Ziel bewegt werden und mit einem weiteren TMS UP darauf aufgeschaltet werden. Der Modus eignet sich für eine schnelle Reaktion auf eine auftauchende Bedrohung, da nur sehr wenige Schritte zur Vorbereitung der Maverick benötigt werden.

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Force Correlation Track (nur AGM-65 G)

Der Force Correlation Track Modus (im WPN-Bildschirm als AREA-Modus bezeichnet) kann nur bei der AGM-65 G eingesetzt werden und setzt die normale Aufschalt-Logik der Maverick außer Kraft. Normalerweise schaltet die Maverick Ziele immer in deren Mitte auf, um die sicherste Trefferwahrscheinlichkeit zu erzielen. Bei manchen Zielen, wie z.B. große Gebäude, Brücken usw. ist das nicht ideal, da nur die Mitte des Ziels getroffen würde und dies nicht zur Zerstörung ausreicht. Deshalb ist es im Force Correlation Track Modus möglich, den Zielpunkt/Aimpoint der Maverick selbst zu bestimmen, um so mehrere Raketen effektiv auf ein Ziel abzufeuern. Die Maverick wird über die SMS-Seite der MFDs wieder eingeschaltet, falls kein Auto-Power konfiguriert wurde. Im Idealfall wird die AGM-65 G im PRE-Modus verwendet, um das entsprechende Ziel schnell zu finden. Nach dem der SOI auf der WPN-Seite liegt, kann mit einem TMS RIGHT in den AREA-Modus gewechselt werden. Nun wird der erste Teil des Ziels in die Mitte der Kamera bewegt und mit einem TMS UP aufgeschaltet. Die „Crosshairs“ müssen sich im Fall des AREA-Modus bei erfolgreicher Aufschaltung komplett schließen. Die Waffe kann nun abgefeuert werden. Falls der AREA-Modus wieder verlassen werden soll, reicht ein erneutes TMS RIGHT.

Targeting Pod Delivery – Handoff

Ziele die mit dem Targeting Pod (TGP) aufgeschaltet wurden können an die Maverick weitergeleitet werden. Dafür müssen die Raketen allerdings erst mit dem TGP kalibriert werden, das sogenannte „Boresighting“. Erst danach ist es möglich, den „Handoff“, also das weiterleiten des Ziels von TGP zu AGM durchzuführen. Für das komplette Verfahren sind einige Schritte nötig, die nachfolgend beschrieben werden. Zuvor sei gesagt, dass das „Boresighting“ in der Realität normalerweise am Boden erfolgt, dies in BMS aber nur unter sehr erschwerten Umständen umzusetzen ist - hier wird die in BMS praktikable Version in der Luft dargestellt. Daher macht es Sinn, während der Flugplanung einen Wegpunkt auf dem Ingress zu setzen, der direkt über einer Stadt oder einem stationären Schiff liegt. Um das „Boresighting“ durchzuführen, muss die Giro Spin Up Time von 3min bereits abgelaufen und das Kamerabild auf dem WPN-Bildschirm sichtbar sein. Außerdem wird ein Referenzpunkt für die Kalibrierung nötig sein, im Regelfall ein Gebäude, deswegen der Wegpunkt auf dem Ingress. Der Master Arm ist aus Sicherheitsgründen auf SIM zu stellen. Die für das Verfahren sinnvollste Aufteilung der MFDs lautet folgendermaßen: FCR und WPN Seite auf dem linken MFD sowie TGP und SMS auf dem rechten MFD.

Das „Boresighting“: Zuerst wird ein Ziel, ein Gebäude oder ein Schiff mithilfe des AG-Radars aufgeschaltet. Der SOI wechselt automatisch zum TGP, der praktischerweise schon auf dem rechten MFD ausgewählt ist. Da das FCR nicht mehr benötigt wird, kann die FCR-Seite durch die WPN-Seite ersetzt werden, auf der die Waffenkamera zu sehen ist. Das Ziel das mit dem FCR ausgewählt wurde, wird mit dem TGP nun im IR POINT Modus aufgeschaltet (Abb.5). Jetzt versucht der Bordcomputer der F-16 automatisch den „Handoff“ (Abb.6), der allerdings aufgrund der fehlenden Kalibrierung fehlschlagen wird. Das ist nicht weiterhin schlimm. Das Ziel bleibt weiterhin mit dem TGP aufgeschaltet und der SOI wird auf die WPN-Seite gewechselt. Das Ziel des TGPs wird nun auch mit der Maverick aufgeschaltet. Um das „Boresighting“ abzuschließen, muss mithilfe des OSB-20 das BSGT betätigt werden (Abb.7). Danach muss die Aufschaltung der Maverick unbedingt wieder gelöst werden. Dieses Verfahren wird für jede Aufhängung, an der AGM-65 mitgeführt werden wiederholt, wobei die Aufschaltung des TGP nicht zwischendurch

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gelöst werden muss. Auch wenn mehrere Mavericks an einer Station befestigt sind, ist das Kalibrieren nicht öfter als einmal pro Station notwendig. Durch einen kurzen Wechsel in den MSL OVRD Master-Mode und zurück werden alle Aufschaltungen gelöst und es kann mit dem Handoff fortgefahren werden.

Der „Handoff“: Nachdem die Kalibrierung erfolgt ist, wird sofort die Funktion des „Handoff“ geprüft. Dafür wird wieder ein Ziel mit dem TGP IR POINT aufgeschaltet. Der Wechsel des SOI zur WPN-Seite ist nicht nötig. Ob der „Handoff“ erfolgreich verlaufen ist, ist am erscheinenden C (completed) über der Stationsziffer im WPN-Bildschirm (Abb.7) und im TGP zu erkennen. Erscheint das C, ist die Waffe einsatzbereit und aufgeschaltet. Nach dem erfolgreichem Test bei allen Stationen, sind die Raketen bis zum Zielgebiet unbedingt wieder auszuschalten. Zum Abfeuern ist es nicht erforderlich, den SOI vom TGP zu nehmen. Sollte der „Handoff“ nicht korrekt erfolgen und ein I (incompleted) über der Station erscheinen, ist das „Boresighting“ zu wiederholen. Soll ein anderes Ziel angegriffen werden, muss nur die Aufschaltung des TGPs gelöst werden und das neue Ziel mit dem IR POINT Modus ausgewählt werden. Bis zum tatsächlichen Waffeneinsatz wird die Rakete wieder ausgeschaltet.

Das „Boresighting“ am Boden: Um das „Boresighting“ bereits am Boden durchzuführen bedarf es einem zusätzlichem Schritt: Der GND Jettison Switch auf dem Gear Panel muss sich in der Enable Position befinden. Weiter ist es nötig, dass das Referenz-Ziel sehr isoliert steht und ein Fahrzeug/Flugzeug/Schiff ist, sonst können Maverick und TGP nicht lange genug einen eindeutigen Lock aufrechterhalten. Das restliche Verfahren unterscheidet sich nur in einem weiteren Punkt von dem in der Luft: Da der MSL-Step am Boden zur Steuerung des NSW genutzt wird, ist es nicht möglich die Waffenaufhängungen mit diesem durchzuschalten. Stattdessen wird die Methode über die SMS-Page genutzt.

Abb. 5

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Abb. 6 Abb. 7

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Ripple Delivery

Wenn ein Angriff auf gebriefte Ziele schnell erfolgen soll, kann der Abschuss von zwei Mavericks gleichzeitig sehr von Nutzen sein. Der simultane Abschuss ist mit oder ohne TGP möglich. Auf der Seite des SMS in den MFDs kann der „Ripple“-Wert RP auf 1 oder 2 gesetzt werden. 1 bedeutet, dass jede Rakete einzeln abgefeuert werden kann, 2 bedeutet, dass beide Raketen gleichzeitig abgefeuert werden. Um diese Funktion sinnvoll zu nutzen, müssen vorerst mit verschiedenen Raketen verschiedene Ziele aufgeschaltet werden. Nachdem das erste Ziel mit Rakete 1 aufgeschaltet wurde, kann mit dem MSL Step Button auf dem Stick die nächste Maverick ausgewählt werden, mit der ein weiteres Ziel aufgeschaltet wird. Im HUD sind nun zwei kleine Zielkreise zu erkennen, die mit 1 und 2 gekennzeichnet sind. Je nach ausgewähltem „Ripple“-Wert können nun beide Raketen gleichzeitig oder unmittelbar hintereinander abgefeuert werden.

Troubleshooting

Sollten im Allgemeinen Probleme mit der Maverick auftreten ist es oft hilfreich, mithilfe des DGFT-Switches in den MSL-OVRD Master-Mode zu wechseln um alle Aufschaltungen zu lösen, die Cursor von Radar und TGP mit dem CZ-Befehl zurückzusetzen und die SOI-Position zu überprüfen. Danach den MSL-OVRD wieder deaktivieren und erneut die SOI-Zuweisung checken. Im Regelfall löst dies die Probleme die während der Nutzung der Maverick auftreten, schwerwiegendere Fehlfunktionen können normalerweise nicht mehr im Flug gelöst werden und führen im schlechtesten Fall zum Abbruch des Einsatzes.

Autor: Korbi 47th DF

Zielkreise der Maverick

Ziel 2 Ziel 1

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DIE GBU 39 SDB "Small Diameter Bomb“ Hersteller: Boeing Integrated Defense Systems Zielsystem: INS/GPS Gewicht: 129 kg Länge: 1.8 m Breite: 19 cm Reichweite: Offiziell mehr als 60 NM Die GBU 39 SDB eignet sich besonders gut, um stationäre, leicht gepanzerte Bodenziele zu zerstören. Sie ist die ideale Waffe, um z.B. feindliche SAM- Stellungen wie die SA2 oder SA3 zu bekämpfen. Die Waffe muss, wie alle IAM, auf der SMS Page mittels OSB#7 eingeschaltet werden! (PWR ON)

Das Alignment des INS der Bombe dauert ca. 3min.

Der Einsatz der Waffe kann relativ einfach sein. Analog zu regulären JDAMS wählt man in der 2D Welt einen (oder mehrere) Precision Waypoints aus, fliegt diese an und löst die Waffe im PRE Modus aus, wenn man in Reichweite ist (DLZ Klammer beachten!). Das war‘s schon!

In diesem Fall braucht man auf der WPN Page keine weiteren Einstellungen vorzunehmen. Die GBU-39 kann aber noch mehr! Liegt das Ziel zum Beispiel hinter einem Hindernis, wie einem Gebäude oder einem Berg, kann man mit zwei Einstellungen Einfluss auf die Flugbahn der Bombe nehmen. Die erste ist Attack Azimuth [ ATK AZ ], die einstellt, aus welcher Richtung die Bombe auf das Ziel einfliegen soll. (Wert zwischen 0 und 360, wobei hier einfach die Kompassrichtung gemeint ist. Lässt man die Einstellung auf 0, ist der ATK AZ gleich der Flugrichtung des Flugzeugs.)

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Die zweite ist Range Of Bearing [ ROB ], die einstellt über welche Entfernung die Bombe auf dem Attack Azimuth fliegen soll (maximal 8.99 NM).

Generell gilt: Ist man in Reichweite und links neben der DLZ Klammer erscheint außerdem "JIZ" (eigentlich für JSOW IN ZONE) kann die GBU das eingestellte ROB fliegen. Programmiert man für die Waffe allerdings einen sehr schwer zu fliegenden Kurs ein (180° Wende etc.), kann es sein, dass die GBU direkt aufs Ziel zufliegen wird und dann unter Umständen in ein Hindernis kracht. Die ATK AZ und ROB lassen sich über die SMS page einstellen.

Dazu drücken wir zunächst OSB#5 'CNTL' und können danach die Einstellungen über OSB#20 und OSB#19 vornehmen.

Angenommen, wir befinden uns süd-süd-östlich eines Ziels, welches sich relativ geschützt hinter ein paar Gebäuden befindet. Unser eigenes Heading wäre 360°.

In der 2D Welt (Recon) haben wir festgestellt, dass es vom Ziel aus gesehen eine Lücke zwischen den Gebäuden in Richtung 120° gibt. (Gegenkurs 300°) Wir stellen auf der Control Page also, wie rechts im Bild eine ATK AZ von 300° ein, da wir aus Richtung Süden anfliegen werden. In diesem Fall lassen wir das ROB bei den standardmäßig eingestellten 4 NM.

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Die Flugbahn der GBU39 würde dann etwa folgendermaßen aussehen:

Dann kann man auch noch auswählen, ob man eine oder zwei GBUs gleichzeitig auslösen möchte. (SMS Page) Das kann man auf der SMS mittels OSB#19 einstellen:

NUR EINE BOMBE AUSLÖSEN

2 BOMBEN AUSLÖSEN, BOMBEN FLIEGEN SIDE BYSIDE

2 BOMBEN AUSLÖSEN, BOMBEN FLIEGEN TANDEM

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Sobald man Option 2 oder 3 anwählt, sollte man außerdem über OSB#18 ein Spacing einstellen, welches angibt, mit welchem Abstand die Gleitbomben zueinander fliegen sollen. Sind die Bomben fertig aligned, könnte die SMS Page folgendermaßen aussehen:

In diesem Fall würden die Bomben mit einem Abstand von 800ft nebeneinander fliegen. Sie würden den Punkt, der vom SPI (vom Ziel) aus gesehen 5NM in Richtung 120° liegt und dann aufs Ziel eindrehen.

(Die Bombe soll natürlich aufs Ziel zufliegen. Daher ist ihr ATK AZ 300°)

Unser eigenes Heading sollte in diesem Fall am besten zwischen 240° und 360° liegen. (+/- 60° in Relation zum ATK AZ)

UNBEDINGT BEACHTEN! Wird mehr als eine Bombe auf einmal abgeworfen und ein Spacing eingestellt, werden sie den SPI so ansteuern, dass er genau zwischen ihnen liegt. In diesem Fall würde die erste Bombe 400ft links neben dem Ziel einschlagen, während sich die 2te 400ft rechts vom Ziel in den Boden bohrt. (Rechts und Links in Relation zum ATK AZ) Das Abwerfen von mehr als einer Bombe gleichzeitig, führt unter Umständen die hohe Präzision der GBU39 ad absurdum. Bei beweglichen Zielen könnte man allerdings mit dem Abwurf von 2 Bomben und geschicktes Timing evtl. die Wahrscheinlichkeit eines Treffers erhöhen. Ein Nachteil dieser Waffe ist, dass man ATK AZ und ROB nur global für alle GBU39 einstellen kann. Beim Bekämpfen von mehreren Zielen, sollte man sich für jedes festgelegtes Target die gewünschten Einstellungen und evtl. den idealen Anflugkurs aufschreiben, um diese dann vor dem Auslösen jeder GBU39 neu eingeben zu können. Da die F16 bis zu 8 GBU39 tragen, kann das schon in einer ganz schönen Klickerei auf der SMS/CNTL Page ausarten. Da man meistens allerdings nahe beieinander liegende Ziele (zB SAM Stellung) angreift und diese oft aus derselben Richtung bekämpft werden können, muss man jedoch selten mehr als 2 verschiedene Einstellungen vornehmen. WICHTIG! Die GBU39 wird immer auf den zum Zeitpunkt ihres Abwurfes eingestellten SPI (Sensor Point of Interest) zufliegen. Der SPI liegt standardmäßig immer auf dem momentan angewählten (precision) Wegpunkt. Hat man allerdings seinen Cursor auf dem FCR / TGP bereits bewegt, macht man sich, wenn man nicht aufpasst, unter Umständen seine Precision Waypoints zunichte, da dieser auch immer dem SPI entspricht. Daher sollte man darauf achten, nach einer Cursor Bewegung immer wieder Cursor Zero (CZ) auf dem TGP oder FCR zu betätigen. (OSB#9) Das kann man natürlich auch zu seinem Vorteil nutzen. Man muss lediglich den Cursor mit dem FCR oder TGP auf ein geeignetes Ziel bewegen. Der SPI liegt nun ebenfalls sofort auf diesem und man braucht die Waffe nur noch auslösen.

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Weitere Waffenmodi (über OSB#2 auf der SMS Page, oder schnell über HOTAS - CURSOR ENABLE anwählbar) Neben dem wohl am häufigsten verwendetem PRE Modus, verfügt die GBU39 SDB noch über zwei weitere Modi, auf die ich kurz eingehen möchte. Zum einem gäbe es da den MPPRE, bzw. Mission Planned Preplanned Modus. (Laut Handbuch gibt es diesen nur bei der AGM154. Er lässt sich aber auch mit der GBU 39 anwählen.) In der Realität kann man wohl einen etwas komplexeren Anflugkurs für die Bombe direkt in die Datacartdridge programmieren und diesen dann über den MPPRE Modus für die Bombe auswählen. Leider ist diese Möglichkeit in BMS 4.33 nicht implementiert. Der MPPRE Modus verhält sich momentan genauso wie der PRE Modus. Zum anderen gibt es da noch den VIS Modus. Der VIS Modus eignet sich wohl am besten, wenn man im Eifer des Gefechts schnell geeignete Ziele aufschalten möchte, ohne seine situational awareness zu verlieren. Der SOI wird direkt auf das HUD geschaltet. Hier hat man nun einen Cursor zur Verfügung, den man ganz normal bewegen kann und mit TMS UP auf zB einem Ziel "ground-stabilizen" kann. Der Cursor auf dem HUD verschiebt auch ganz normal den SPI. Hat man ein Ziel ausgewählt und den Cursor "ground-stabilized", kann man die Waffe auslösen. Autor: Lion 47th DF