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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Einstufung von Abfällen anhand ihrer Gefährlichkeit - Praxisbeispiele - Dipl.-Chem. Ellen Gerlach FB 2 Abfallwirtschaft, Bodenschutz, Anlagentechnik Wasserwirtschaft Landesamt für Umweltschutz Reideburger Straße 47 06116 Halle (Saale) Tel.: 0345 5704-411 Fax: 0345 5704-405 E-Mail: [email protected]

Einstufung von Abfällen anhand ihrer Gefährlichkeit · Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Einstufung von Abfällen anhand ihrer Gefährlichkeit - Praxisbeispiele - Dipl.-Chem

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Einstufung von Abfällen

anhand ihrer Gefährlichkeit

- Praxisbeispiele -

Dipl.-Chem. Ellen Gerlach

FB 2 Abfallwirtschaft, Bodenschutz, Anlagentechnik Wasserwirtschaft Landesamt für Umweltschutz

Reideburger Straße 47

06116 Halle (Saale)

Tel.: 0345 5704-411

Fax: 0345 5704-405

E-Mail: [email protected]

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Holzabfall

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 2

AltholzV beachten!

§ 5 Zuordnung zu

Altholzkategorien

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Holz Probe 1

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013 3

Parameter Messwert (mg/kg)

Arsen 4,2

Blei 9,1

Kupfer 50

Cadmium < 0,2

Zink 48

Chrom 7,4

Quecksilber 0,25

PAK (TVO) 693,6

Fluoranthen 602

Benzo(b)fluoranthen 22

Benzo(k)fluoranthen 16

Benzo(a)pyren 30

Benzo(g,h,i)perylen 14

Indeno(1,2,3-c,d)pyren 9,6

PCB 28 < 0,1

PCB 52 < 0,1

PCB 101 < 0,1

PCB 138 < 0,1

PCB 153 < 0,1

PCB 180 < 0,1

Pentachlorphenol < 0,2

Schwefel 0,08 %

Fluor < 0,01 %

Chlor, gesamt 0,17 %

Heizwert 14.600 J/g

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Holz Probe 1 Parameter Messwert

(mg/kg)

Grenzwert

(mg/kg)

Benzo(a)pyren 30 50

PAK 693,6 1000

Der Grenzwert ist bei beiden Parametern nicht überschritten, das

Merkmal H7-krebserzeugend trifft nicht zu.

Alt:

Der Abfall ist als gefährlicher Abfall einzustufen, da der gem. RV

10/2005 des LVwA der für PAK festgelegte Grenzwert von 500mg/kg

überschritten wurde.

Neu:

RV 03/2012 mit einem Grenzwert für PAK von 1.000 mg/kg gilt. Abfall

ist als „nicht gefährlich“ einzustufen.

AS 17 02 01 –

Holz

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 4

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Holz Probe 2

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013 5

Parameter Messwert (mg/ kg)

Arsen 2,9

Blei 15

Kupfer 9,6

Cadmium < 0,2

Zink 73

Chrom 7,4

Quecksilber 0,12

PAK (TVO) 3.770

Fluoranthen 3.700

Benzo(b)fluoranthen 37

Benzo(k)fluoranthen 15

Benzo(a)pyren 12

Benzo(g,h,i)perylen 4,5

Indeno(1,2,3-c,d)pyren

1,5

Summe PCB < 0,1

Pentachlorphenol < 0,1

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Holz Probe 2

Parameter Messwert

(mg/kg)

Grenzwert

(mg/kg)

Benzo(a)pyren 12 50

PAK 3770 1000

Der Wert für Benzo(a)pyren liegt unter dem Grenzwert von 50 mg/kg,

somit ist keine Klassifizierung nach H7 erforderlich.

Der Grenzwert für PAK ist deutlich überschritten, daher ist eine

Einstufung nach H7 vorzunehmen.

Der Abfall ist als gefährlicher Abfall einzustufen.

AS 17 02 04* - Glas, Kunststoff und Holz, die

gefährliche Stoffe enthalten

oder durch gefährliche Stoffe

verunreinigt sind

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 6

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Holz Probe 3 Parameter Messwert

Bor 82,2 mg/ kg TS

Arsen 46,1 mg/ kg TS

Kupfer 1.902,0 mg/ kg TS

gamma –HCH 0,23 mg/ kg TS

Benzo(a)pyren 1.414µg / kg TS

Kohlenwasserstoffe 26.070 mg/ kg TS

Antimon 69,7 µg/ l

Barium 0,25 µg/ l

Cadmium 0,63 µg/ l

Kupfer 214,0 µg/ l

Selen 8,66 µg/ l

Fluorid 124,0 µg/ l

Arsen 59,8 µg/ l

Blei 84,6 µg/ l

Chrom 251,0 µg/ l

Molybdän 87,8 µg/ l

Quecksilber 1,51 µg/ l

Zink 1.858,0 µg/ l

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 7

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Parameter Messwert

(mg/kg)

Grenzwert

(mg/kg)

Kohlenwasser-

stoffe

26.070 1.000

Holz Probe 3

Der Grenzwert für Kohlenwasserstoffe ist überschritten.

Somit ist die gefahrenrelevante Eigenschaft H7– krebserzeugend

gegeben.

Der Abfall ist als gefährlich einzustufen.

AS 17 02 04* - Glas, Kunststoff und Holz, die

gefährliche Stoffe enthalten

oder durch gefährliche Stoffe

verunreinigt sind

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 8

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Schotter mit

teer-/ pechhaltigen

Bestandteilen

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 9

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Gleisschotter

AS 17 05 07* -

Gleisschotter, der gefährliche Stoffe enthält

AS 17 05 08-

Gleisschotter mit Ausnahme desjenigen, der unter 17 05 07 fällt

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 10

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Schotter mit

teer-/ pechhaltigen

Bestandteilen

AS 17 05 07*

Gleisschotter, der

gefährliche Stoffe

enthält

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Parameter Messwert (mg/kg)

Naphthalin 37

Acenaphthylen < 1

Acenaphthen 73

Fluoren 87

Phenanthren 360

Anthracen 135

Fluoranthen 228

Pyren 175

Benzo(a)anthracen 67

Chrysen 52

Benzo(b)fluoranthen 32

Benzo(k)fluoranthen 20

Benzo(a)pyren 37

Dibenz(a,h)anthracen 2,7

Benzo(g,h,i)perylen 13

Indeno(1,2,3-c,d)pyren 15

∑ PAK (nach EPA) 1.330 mg/ kg TS

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Gleisschotter

• Totalherbizide: AMPA, Atrazin, Bromacil, Desethylatrazin, Dimefuron, Diuron, 2,6-

Dichlorbenzamid, Ethidimuron, Flazasulfuron, Flumioxazin, Glyphosat, Hexazinon,

Simazin, Terbuthylazin

• Persistenz und gute Wasserlöslichkeit, daher Gefährdungspotential

• Beschränkungen für die bautechnische Verwertung und die Deponierung

in diversen Bundesländern

• Pestizide im Feststoff (0,25 % = 2.500 mg/kg)

• Glyphosat (gemeinsam mit AMPA) (2,5 % = 25.000 mg/kg)

• AMPA (Aminomethylphosphonsäure = Hauptmetabolit von

Glyphosatphosat) (1 % = 10.000 mg/kg)

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 12

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Gleisschotter

Eluatverhalten als Kriterium für eine tolerierbare Auslaugung gemäß H 15 ist dann

erforderlich, wenn die Gefährlichkeit nicht bereits aufgrund anderer Eigenschaften

(H 1 – H 14) nachgewiesen wurde.

Nr. Parameter Wert [mg/l]

3.18a Antimon > 0,07

3.04 Arsen > 0,2

3.15 Barium > 10

3.05 Blei > 1

3.06 Cadmium > 0,1

3.16 Chrom, gesamt > 1

3.07 Kupfer > 5

3.08 Nickel > 1

3.09 Quecksilber > 0,02

3.19 Selen > 0,05

3.10 Zink > 5

3.13 Cyanid, leicht freisetzbar > 0,5

3.03 Phenole > 50

Stoff Gefahrstoffkennzeichnung R-Sätze Grenzkonzentration

Glyphosat (rein) Glyphosat /AMPA

Xi Reizend R 41 ≥ 10 % 100.000 mg/kg

N Umweltgefährlich R 51/53 ≥ 2,5 % 25.000 mg/kg

AMPA (rein) C Ätzend R 35 ≥ 1 % 10.000 mg/kg

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 13

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Boden und Steine,

die gefährliche Stoffe

enthalten

Parameter Messwert

(mg/kg)

Grenzwert

(mg/kg)

Benzo(a)-pyren 130 50

PAK 4125 1000

Die Grenzwerte für Benzo-a-pyren und PAK sind deutlich

überschritten.

Somit ist die gefahrenrelevante Eigenschaft H7– krebserzeugend

gegeben.

Der Abfall ist als gefährlich einzustufen.

AS 17 05 03* -

Boden und Steine,

die gefährliche Stoffe

enthalten

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 14

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Vorgemischte Abfälle

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 15

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Vorgemischte Abfälle

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013 16

Org. Anteil des Trockenrückstandes der Originalsubstanz

Glühverlust 45,5 Massen -%

TOC 14,5 Massen -%

Feststoffkriterien

Extr. Lipoph. Stoffe 0,53 Massen -%

Kohlenwasserstoffe 5.100 mg/ kg TM

∑ BTEX < 0,5 mg/ kg TM

∑ PAX und EPA < 0,5 mg/ kg TM

∑ 6 PCB < 0,02 mg/ kg TM

Eluatkriterien

ph –Wert 9,5

Leitfähigkeit 546 µS/ cm

DOC 79 mg/ l

Phenole 0,25 mg/ l

Arsen 0,046 mg/ l

Blei < 0,005 mg/ l

Cadmium < 0,001 mg/ l

Kupfer 0,24 mg/ l

Nickel 0,18

Quecksilber < 0,0002

Zink 0,38

Chrom VI < 0,03

Chlorid 2,8

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

- Beurteilung der Gefährlichkeit des Abfalls anhand der vorgelegten Analyse

nur bedingt möglich

- Kohlenwasserstoffe > 4000 mg/kg

- Die analysierten Parameter weisen auf eine vorgesehene Deponierung

hin.

- Keine Überschreitungen der Grenzwerte für die Gefährlichkeitsmerkmale

H7 und H15 feststellbar

- Ein als gefährlich eingestufter Abfall ist in der Mischung enthalten, daher

erfolgte Einstufung als gefährlicher Abfall.

AS 19 02 04* -

Vorgemischte Abfälle, die wenigstens einen gefährlichen

Abfall enthalten

Vorgemischte Abfälle

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 17

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Filterstäube aus der

Abfallmitverbrennung,

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 18

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Filterstäube aus der

Abfallmitverbrennung

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

19

Parameter (Eluat)

Messwert (µg/ l)

Parameter (Feststoff)

Messwert

Arsen 10,8 Quecksilber 4,88 mg/kg

Blei 94,7 TOC

17170 mg/kg

Cadmium 4,93 Benzo(a)pyren

13,85 µg/ kg

Kupfer 53,4 2,3,7,8-TCDD

167 ng/ kg

Nickel 15,6 1,2,3,7,8-PeCDD

1.190 ng/ kg

Quecksilber 0,61 1,2,3,4,7,8-HxCDD

1.700 ng/ kg

Zink 354 1,2,3,6,7,8-HxCDD

4.300 ng/ kg

Parameter (Feststoff)

Messwert (mg/kg)

1,2,3,7,8,9-HxCDD

3.310 ng/ kg

Antimon 711 1,2,3,4,6,7,8-HpCDD

47.200 ng/ kg

Blei 5.445 1,2,3,4,6,7,8,9-OCDD

169.000 ng/ kg

Kupfer 1.769 2,3,7,8-TCDF

1.450 ng/ kg

Nickel 147 1,2,3,7,8-PeCDF

3.100 ng/ kg

Selen 8,75 2,3,4,7,8-PeCDF

6.700 ng/ kg

Arsen 47,1 1,2,3,4,7,8-HxCDF

7.300 ng/ kg

Thallium 2,3 1,2,3,6,7,8-HxCDF

8.100 ng/ kg

Zinn 518 1,2,3,7,8,9-HxCDF

1.100 ng/ kg

Cadmium 212

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Parameter Messwert

[mg/kg]

Grenzwert

[mg/kg]

Blei 5.445 2.500/1.000

PCDD/PCDF 0,0095 0,001

• Der Grenzwert von Blei ist überschritten. Damit ist die

chemikalienrechtliche Einstufung nach H6-giftig vorzunehmen.

• Der Orientierungswert für Dioxine/Furane von 1.000 ng/kg (berechnet nach

∑ Messwerte*Toxizitätsäquivalente) gemäß POP-Verordnung 850/2004/EG

ist annähernd um das 9fache überschritten. Hieraus folgt ebenfalls eine

Einstufung nach H6.

• Der Abfall ist als gefährlich mit dem AS 10 01 16* Filterstäube aus der

Abfallmitverbrennung, die gefährliche Stoffe enthalten, einzustufen.

AS 10 01 16* -

Filterstäube aus der

Abfallmitverbrennung,

die gefährliche Stoffe

enthalten

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 20

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Parameter Messwert (mg/kg)

Antimon 675

Arsen 18,3

Blei 3825

Cadmium 82,1

Chrom 287

Kupfer 1295

Nickel 229

Quecksilber <0,2

Selen 0,55

Thallium <0,5

Vanadium 58,7

Zinn 342

Zink 11850

Eluatuntersuchungen wurden vorgelegt; Gehalte aber unterhalb der Nachweisgrenze

Kesselstaub aus der

Verbrennung von Abfällen

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 21

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Parameter Messwert

(mg/kg)

Grenzwert

(mg/kg)

Blei 3.825 2.500/1.000

Zink 11.850 2.500

Der Bleigehalt der unbekannten Bleiverbindung ist überschritten.

Eine chemikalienrechtliche Einstufung nach H6 – giftig ist vorzunehmen.

Auch bezüglich des Parameters Zink ist von einer unbekannten

Zinkverbindung auszugehen.

Der Grenzwert von 10.000 mg/kg für die Einstufung nach H5-

gesundheitsschädlich wird überschritten.

Der Abfall ist als gefährlich einzustufen.

AS 19 01 15* -

Kesselstaub, der

gefährliche Stoffe enthält

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 22

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Rost- und Kesselasche

sowie Schlacken

Workshop Datensammlung

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 23

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Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 24

Nicht relevant:

H1 explosiv

H2 brandfördernd

H3 entzündbar

H9 infektiös

H10 fortpflanzungsgefährdend ?

H11 mutagen ?

H13 sensibilisierend ?

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Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 25

Relevant:

H4 reizend

H5 gesundheitsschädlich

H6 giftig

H7 krebserzeugend

H8 ätzend

H12 giftige Gase abscheidend bei Berührung mit Wasser

H14 ökotoxisch

H15 nach Beseitigung können z. B. gefährliche Auslaugprodukte entstehen

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Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 26

Analytik

• Feststoffanalyse (Metalle)

• Eluatanalyse

• Dioxinanalyse

• Untersuchung Gasbildung

• Biotest

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Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 27

Feststoffanalyse

• Die Aussage zur Verteilung der Elemente liefert keine

Aussage zu gefährlichen Verbindungen.

• Gefährlichkeitsmerkmale der Verbindungen sind aus

dem Chemikalienrecht herzuleiten.

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Workshop Datensammlung

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 28

Biotestverfahren

• Ökotestverfahren an Wasserorganismen

(Algen, Leuchtbakterien)

• Keine Toxizität gegenüber Algen

• Leuchtbakterientests waren inkohärent

• Keine Korrelation der Tests an Algen und

Leuchtbakterien

• Keine Substanzen mit R 59 (Schädigung der

Ozonschicht) nachweisbar

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Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 29

Berücksichtigungsgrenzen und Konzentrationsgrenzwerte

für Kennzeichnung (nicht gasförmige Zubereitungen)

aus TRGS 200 (s. dazu auch RL 1999/45/EG und Verordnung (EG) 1272/2008)

Einstufung des

Stoffes

R-Sätze Berücksichtigungs-

grenze

(Gew.-%)

Konzentrations-

grenzwert

(Gew.-%)

sehr giftig R26, R27, R28, R39 0,1 0,1

giftig R23, R24, R25 0,1 3

krebserzeugend,

Erbgutverändernd,

Fortpflanzungs-

gefährdend

Kat, 1 und 2

R45, R49

R46

R60, R61

0,1

0,1

0,1

0,1

0,1

0,5

Kat 3 R62, R63

R40, R68

1

1

5

1

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 30

Einstufung des

Stoffes

R-Sätze Berücksichtigungs-

grenze

(Gew.-%)

Konzentrations-

grenzwert

(Gew.-%)

Gesundheits-

schädlich

R20, R21, R22

R 65

1

1

25

10

ätzend R34

R35

1

1

5

1

reizend R36, R37, R38

R41

1 20

10

sensibilisierend R42, R43 1 1

umweltgefährlich R50, R50-53 0,1 -

umweltgefährlich

gefährlich für

Ozonschicht

R59 0,1 -

umweltgefährlich R52, R53, R52-53 1 -

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Workshop Datensammlung

27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 31

• Welche Verbindungen können im Verbrennungsprozess an Hand der nachgewiesenen Elemente entstanden sein?

• Kann die angenommene Verbindung in der Schlacke überhaupt vorhanden sein? (– „nein“ bei z. B. bei brennbar, explosiv, leicht flüchtig!)

• Wie sind diese Verbindungen einzustufen (R-Sätze)?

• Stöchiometrische Berechnung der möglichen maximalen Menge anhand der maximal festgestellten Feststoffwerte (mg/kg)

• Überschreitung der Berücksichtigungsgrenze? ▬► ja/nein

• Überschreitung des Konzentrationsgrenzwertes? ▬► ja/nein

• Gefährlichkeitsmerkmal auf Grund der angenommenen mengenmäßig relevanten Verbindung gegeben? ▬► ja/nein

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27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 32

Beispiel: Nickel Nickel (max. Messwert): 315 mg/kg

Mögliche Verbindung:

• Nickeldichromat (H5 ab 1.000 mg/kg) (Faktor NiCr2O7/Ni =

4,68) Berücksichtigung ab 1.000 mg/kg = 213,67 mg/kg

Ni

315 mg/kg < 1.000 mg/kg

Giftige Chromate zersetzen sich bei ca. 500 °C

Ausschluss von Chromaten über die Löslichkeit

→ kein Nickeldichromat

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27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 33

Beispiel: Zink Zink (max. Messwert): 3.891 mg/kg

Mögliche Verbindung:

• Zinkphosphid (H7 mit 1.000 mg/kg) (Faktor Zn3P2/Zn = 1,32),

Berücksichtigung Zn3P2 ab 1.000 mg/kg =757,6 mg/kg Zn

• Zinkoxid (H14 mit 2.500 mg/kg) (Faktor ZnO/Zn =1,24),

Berücksichtigung ZnO ab 1.000 mg/kg = 806,4 mg/kg Zn

• Unbekannte Zinkverbindungen (H14 mit 2.500 mg/kg)

Berücksichtigung von Zinkchlorid und Zinksulfat ab 2.500

mg/kg=479,9 bzw. 405,01 mg/kg Zn) (Faktor ZnCl2/Zn=2,08, Faktor

ZnS04/Zn= 2,47)

• Metallisches Zink ist ungefährlich

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27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 34

Beispiel: Zink Zink (max. Messwert): 3.891 mg/kg

• ZnP3 kann ausgeschlossen werden, weil leicht zersetzlich,

• ZnCl, ZnSO4, (beide ausgeschlossen über Löslichkeit),

• ZnO: nur max. 38,8 % ZnO wurden in HCl gelöst, Annahme: Anteil von 10% an ZnO, 90 % metallisch oder als Karbonat, Sulfit, Hydroxid) (3.891*38,8/100*0,1=150,9 mg/kg)

150,9 < 2.500 mg/kg (ZnO)

→ max. 150,9 mg/kg Zinkoxid

→ Annahme:

Metallisches Zink, keine gefährliche Verbindung

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Merkmale H4/H8 reizend/ätzend

(Methode nach YOUNG)

pH-Wert + (1/12 Basenreserve) ≥ 14,5 ätzend

pH-Wert - (1/12 Säurereserve) ≤ - 0,5 ätzend

pH-Wert + (1/6 Basenreserve) ≥ 13 reizend

pH-Wert - (1/6 Säurereserve) ≤ 1 reizend

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H8 ätzend:

Maximal gemessener pH-Wert (Rohschlacke): 12,4

Alkalischer Reserve nach Young et al: 1,85

pH –Wert + 1/12 Basenreserve ≥ 14.5 (gefährlich)

12,4 + 1,85/12 = 12,55

(12,55 < 14,5)

Der Einstufungswert von 14,5 wird unterschritten.

Das Merkmal H8 trifft nicht zu.

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H4 reizend:

Maximal gemessener pH-Wert (Rohschlacke): 12,4

Alkalischer Reserve nach Young et al: 1,85

pH –Wert + 1/6 Basenreserve ≥ 13 (gefährlich)

12,4 + 1,85/6 = 12,7

(12,7 < 13)

Der Einstufungswert von 13 wird unterschritten.

Das Merkmal H4 trifft nicht zu. (Weitere reizende Verbindungen, die die Berücksichtigungsgrenze (1 Gew.-%)

überschreiten, wurden nicht nachgewiesen.)

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Merkmal H14 ökotoxisch:

Mögliche Verbindungen, die als ökotoxisch zu

kennzeichnen wären, liegen unter den

Berücksichtigungsgrenzen von 0,1 bzw. 1 Gew.%.

Ohne Einbezug der Ergebnisse der Biotests

ergeben sich keine Einstufungen als ökotoxisch.

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Schlacken

In den untersuchten Schlacken wurden keine

Gefährlichkeitsmerkmale nachgewiesen.

AS 190112 –

Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken

mit Ausnahme derjenigen, die unter 19 01 11

fallen

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Biotest

• Eine Toxizität gegenüber Algen wurde in keinem Fall

nachgewiesen.

• Die Ergebnisse der Leuchtbakterientests waren

inkonsistent.

• Zwischen Algen- und Leuchtbakterientests bestand

keine Korrelation

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Filterstäube

Die untersuchten Abfälle aus der Abgasreinigung (Filterstäube, Filterkuchen, Kesselstäube) wiesen Gefährlichkeitsmerkmale auf und sind mit den Abfallschlüsseln 19 01 05* Filterkuchen aus der Abgasbehandlung

19 01 07* feste Abfälle aus der Abgasbehandlung

19 01 11* Rost- und Kesselaschen sowie Schlacken, die gefährliche Stoffe enthalten

19 01 13* Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält oder

19 01 15* Kesselstaub, der gefährliche Stoffe enthält

einzustufen.

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H 4/ H8

Die alkalische Reserve beträgt maximal 40,4. In Verbindung mit dem maximalen pH-Wert von 12,1 ergibt

sich ein Prüfwert für eine Kennzeichnung als ätzend von 15,47, welcher deutlich über dem

Konzentrationsgrenzwert bei 14,5 liegt. Eine Einstufung als „ätzend“ und R34 ist daher erforderlich.

H 14

Da allein der Messwert für Blei von 2.620 mg/kg TS die Konzentrationsgrenzwert für die gefährliche

Eigenschaft „ökotoxisch“ überschreitet (1.000 mg/kg), wird der Abfall als „ökotoxisch“ eingestuft und

mit „N“ und R50-53 gekennzeichnet.

Einstufung der MVA- Filterstäube

Gefährlichkeitsmerkmal Gefahrenbezeichnung R-Sätze

H4 „reizend“ Xi –reizend R 63

H8 „ätzend“ C –ätzend R 34

H14 „ökotoxisch“ N umweltgefährlich R 50-53

H15 Die Entstehung eines gefährlichen Stoffs durch Auslaugung ist möglich.

Einheit Maximalwert der Kesselstäube

Blei mg/kg TS 2.620

Kupfer mg/kg TS 1.270

Zink mg/kg TS 10.500

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Einstufung der MVA- Filterstäube

AS 19 01 13* -

Filterstaub, der gefährliche Stoffe enthält

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Beispiel: Blei Blei (max. Messwert): 1.680 mg/kg

As (Messwert): <10 mg/kg

Mögliche Verbindungen:

• Bleihydrogenarsenat (H7 mit 1.000 mg/kg) und Bleialkyl (H 6

mit 500 mg/kg) (Faktor PbHAsO4/Pb = 4,63; PbHAsO4/As = 4,69)

Berücksichtigung (Pb) ab 1.000 mg/kg = 215,98 mg/kg

Berücksichtigung (As) ab 1.000 mg/kg = 213,2 mg/kg,

→ As < 10 mg/kg, daher kein PbHAsO4

• Unbekannte Bleiverbindungen (H14 mit 2.500 mg/kg)

• Metallisches Blei (H14 mit 2.500 mg/kg)

1.680 < 2.500 mg/kg, keine gefährliche Verbindung

Die untersuchten Abfälle aus der Schlackenbehandlung

Filterkuchen aus der CPB

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 45

Filterkuchen aus der CPB

Beispiel Kupfer:

CuO ist zu berücksichtigen!

Stoff Kennzeichnung Berücksichtigungs-

grenze in mg/kg

Bemerkung

Blei u. seine

Verbindungen

N; R50-53 1.000 Pb zu berücksichtigen

Nickeldichromat N; R50-53 25%

N;R51-53 2,5%

R52-53 0,25%

Ni 213,67 aber

378,61 Cr

Ausgeschlossen über

Chrom

Kupferchlorid N; R50-53 641,88 Cu Ausgeschlossen über

lösliches Cu <0,5 mg/l

(Löslichkeit 99g/l)

Kupfersulfat N; R50-53 398,13 Cu Ausgeschlossen über

lösliches Cu <0,5 mg/l

(Löslichkeit 159,61g/l)

Kupfer(I)oxid N: R50-53 887,5 Cu zu berücksichtigen,

Zinkchlorid N; R50-53 479,7 Zn zu berücksichtigen,

Zinksulfat N; R50-53 405,1 Zn alternativ zu Zinkchlorid

zu berücksichtigen,

Zinkoxid N; R50-53 803,4 Zn zu berücksichtigen,

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Filterkuchen aus der CPB

Beispiel: Kupfer Kupfer (max. Messwert): 4.200 mg/kg

Mögliche Verbindungen:

• Unbekannte Kupferverbindungen (H14 mit 2.500 mg/kg)

• Kupfersulfat und Kupferchlorid (H14 mit 2.500 mg/kg) (Faktor

CuSO4/Cu=2,51, CuCl/Cu=1,56), Berücksichtigung CuSO4 ab 2.500 mg/kg=398,1 mg Cu, Berücksichtigung CuCl ab 2.500 mg/kg=641,9 mg Cu

• Kupferoxid (H14 mit 2.500 mg/kg) (Faktor Cu2O/Cu=2,25, CuO/Cu =

1,25), Berücksichtigung CuO ab 1.000 mg/kg=798 mg/kg Cu,

• Metallisches Kupfer ist ungefährlich

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 47

Filterkuchen aus der CPB

Beispiel: Kupfer Kupfer (max. Messwert): 4.200 mg/kg

• Ausschluss von Kupfersulfat und Kupferchlorid über Löslichkeit

• Nur max. 7,5 % Cu (4.200*7,5/100*0,65%TS = 204,75) wurden in HCl gelöst,

204,75 < 2.500 mg/kg CuO

→ max. 204,75 mg/kg Kupferoxid

→ Metallisches Kupfer, keine gefährliche Verbindung

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 48

Filterkuchen aus der CPB

Beispiel: Zink

Zink (max. Messwert): 8.630 mg/kg

Mögliche Verbindung:

• Zinkphosphid (H7 mit 1.000 mg/kg) (Faktor Zn3P2/Zn = 1,32),

Berücksichtigung Zn3P2 ab 1.000 mg/kg =757,6 mg/kg Zn

• Zinkoxid (H14 mit 2.500 mg/kg) (Faktor ZnO/Zn =1,24),

Berücksichtigung ZnO ab 1.000 mg/kg = 806,4 mg/kg Zn

• Unbekannte Zinkverbindungen (H14 mit 2.500 mg/kg)

Berücksichtigung von Zinkchlorid und Zinksulfat ab 2.500

mg/kg=479,9 bzw. 405,01 mg/kg Zn) (Faktor ZnCl2/Zn=2,08, Faktor

ZnS04/Zn= 2,47)

• Metallisches Zink ist ungefährlich

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Filterkuchen aus der CPB

Beispiel: Zink

Zink (max. Messwert): 8.630 mg/kg

Aber:

• ZnP3 kann ausgeschlossen werden, weil leicht zersetzlich,

• ZnCl, ZnSO4, (beide ausgeschlossen über Löslichkeit),

• ZnO: nur max. 38,8 % ZnO wurden in HCl gelöst, Annahme: Anteil von 10% an ZnO, 90 % metallisch oder als Karbonat, Sulfit, Hydroxid) (8.630*38,8/100*0,=334,8 mg/kg)

334,8 < 2.500 mg/kg (ZnO)

→ max. 334,8 mg/kg Zinkoxid

→ Annahme:

Metallisches Zink, keine gefährliche Verbindung

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 50

Filterkuchen aus der CPB

AS 19 02 05* -

Schlämme aus der physikalisch-chemischen

Behandlung, die gefährliche Stoffe enthalten

Beispiel Blei im Eluat:

Pb (mg/l): 1,892 (Grenzwert: 1 mg/l)

1,640

3,28

3,09

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Shredderabfall

Probe 1 Probe 2 Probe 3 Probe 4

Trockensubstanz % 82,11 71,30 74,75 72,42

wasserlöslicher Anteil % 0,04 0,03 0,02 0,02

Glühverlust % 32,34 34,05 31,89 33,05

TOC mg/kg 214,5 179,6 207,9 205,7

PCB 28 µg/kg 1270 850 910 900

PCB 52 µg/kg 570 510 570 530

PCB 101 µg/kg 410 340 410 390

PCB 138 µg/kg 330 240 280 450

PCB 153 µg/kg 460 300 370 470

PCB 180 µg/kg 200 98 130 220

Summe PCB (BS)) µg/kg 3240 2338 2670 2960

Summe PCB incl. BG µg/kg 3240 2338 2670 2960

MKW mg/kg

Naphthalen µg/kg 1486 569 979 910

Acenaphthylen µg/kg <5 <5 <5 <5

Acenaphthen µg/kg 346 85,5 185 239

Fluoren µg/kg 264 71,1 152 211

Phenanthren µg/kg 3970 1283 2597 2629

Anthracen µg/kg 398 149 237 295

Fluoranthen µg/kg 3505 1350 2719 3054

Pyren µg/kg 3421 1523 2239 2907

Benzo(a)anthracen µg/kg 1418 670 815 1063

Chrysen µg/kg 1666 763 843 1131

Benzo(b)fluoranthen µg/kg 739 477 484 601

Benzo(k)fluoranthen µg/kg 465 208 294 369

Benzo(a)pyren µg/kg 882 498 552 655

Dibenz(a,h)anthracen µg/kg 123 64,2 76,4 95,9

Benzo(ghi)perylen µg/kg 602 404 405 452

Indeno(123-cd)pyren µg/kg 599 387 411 455

Blei mg/kg 1508 1504 2936 1785

Cadmium mg/kg 31,96 44,73 32,52 29,91

Chrom mg/kg 1841 388 439 435

Kupfer mg/kg 9968 6422 6427 5324

Nickel mg/kg 1710 390 394 377

Quecksilber mg/kg 1,08 1,04 1,1 1,27

Zink mg/kg 5969 6155 6155 5156

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Shredderabfall

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 52

Probe 1 Probe 2 Probe 3 Probe 4

Blei mg/kg 1.508 1.504 2.936 1.785

Nickel mg/kg 1.710 390 394 377

Zink mg/kg 5.969 6.155 6.155 5.156

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Schredderabfall

• Für die Metalle Blei und Zink gilt der verallgemeinernde Grenzwert

2.500 mg/kg, für Nickel 1.000 mg/kg

• Die Grenzwerte sind für Blei und Nickel in einer und für Zink in allen

Proben überschritten worden.

• Somit können die gefahrenrelevante Eigenschaft H7–

krebserzeugend, H6 – giftig oder H 14 - umweltschädlich gegeben

sein.

• Da Blei als gefährliches Metall eingestuft wird, ist der Abfall als

gefährlich einzustufen.

AS 19 10 03* -

Schredderleichtfraktionen und Staub, die gefährliche

Stoffe enthalten

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Probe 1 Probe 2

TOC: 2,81 Masse-% 5,90 Masse-%

KW: 1.200 mg/kg 3.800 mg/kg

TOC: Parameter für die richtige Zuordnung zu einen AS (hier: 19 12 12)

(s. RV 02/2008, RV 19/2010 – Abgrenzung 19 12 09/19 12 12)

KW: 1.000 mg/kg 4.000 mg/kg

Mineralien (Sand, Steine)

AS 19 12 11* -

sonstige Abfälle aus der mechanischen Behandlung von

Abfällen, m. A. d., die unter 191212 fallen

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Probe 1 Probe 2 Probe 3

Feststoff

Zink [mg/kg] 140 1.200 160

Eluat keine Überschreitungen!

Keine Summenbildung bei den Metallen! Einzelwerte

heranziehen.

Boden und Steine

AS 17 05 04 –

Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 05 03

fallen

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 55

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AS 19 09 02 –

Schlämme aus der Wasserklärung

Al: 111.589 mg/kg

(Aluminiumhydroxidschlamm)

Schlämme aus der Wasserklärung

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 56

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Einstufung von polyacrylamidhaltigem Klärschlamm

Polyacrylamid

Allgemeines

Name Polyacrylamid

Andere Namen Poly(2-propenamid)

CAS-Nummer 9003-05-8

Monomer Acrylamid

Summenformel

Wiederholeinheit C3H5NO

Molare Masse der

Wiederholeinheit 71,08 g·mol−1

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Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 57

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Asbest- und teerhaltige Bestandteile in Bauabfällen

Asbest: 1.000 mg/kg

PAK: 1.000 mg/kg

Benzo-a-pyren: 50 mg/kg

Einzelfallentscheidung an Hand der Grenzwerte

Burgenlandkreis

AS 17 09 03* -

Sonstige Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich gemischte

Abfälle), die gefährliche Stoffe enthalten

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27.11./05.12.2013

Ellen Gerlach Fachgebiet 24 Abfallwirtschaft 59

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Feuerlöscher

AS 16 05 04* -

Gefährliche Stoffe enthaltende Gase in Druckbehältern

AS 16 05 05 -

Gase in Druckbehältern mit Ausnahme derjenigen, die unter 16 05 04

fallen

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Löschmittel

AS 16 05 07* -

gebrauchte anorganische Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen

bestehen oder solche enthalten

AS 16 05 09 –

gebrauchte Chemikalien mit Ausnahme derjenigen, die unter

16 05 06, 16 05 07 oder 16 05 08 fallen

AS 16 01 01*-

Wässrige flüssige Abfälle, die gefährliche Stoffe enthalten

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Löschmittel

ABC-Pulver

z. B. Ammoniumstickstoffe, Ammoniumphosphat, Ammoniumsulfat,

(Einsatz als Düngemittel in der Landwirtschaft)

AS 16 05 09, 16 05 07*

BC-Pulver

z. B. Natrium- oder Kaliumhydrogencarbonat bzw. Kaliumsulfat,

(Einsatz in der Lebensmittelindustrie,Düngemittelproduktion)

AS 16 05 09

Metallbrandpulver

Natriumchlorid und Zusatzstoffe, Boroxid

AS 16 05 07*

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Löschmittel

Wasserlöscher

Wasser mit Zusatzstoffen (Glykol, Hydrazin, Schaumbildner)

AS 16 10 01*

Schaumlöscher

Salze, Alkohole, Benetzungsmittel (PFT, Tenside), Glykol

AS 16 10 01*

Halonlöscher

Ozonschicht gefährdende Gase

AS 16 05 04*

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• pH-Wert regelmäßig > 11,5

• H 4 bzw. H 8

• Alkalische Reserve nach Young

Ätzend: pH-Wert + 1/12 der Alkalischen Reserve ≥ 14,5

Reizend: pH-Wert + 1/6 der Alkalischen Reserve ≥ 13,0

• Auch im worst case ist eine Einstufung des Abfalls als ätzend oder

reizend nicht erforderlich

AS 17 01 01 – Beton

AS 17 01 06* - Gemische aus oder getrennte Fraktionen von

Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik, die gefährliche Stoffe

enthalten

Betonbruch und betonhaltige Gemische

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Mineralölkohlenwasserstoffe MKW

• Destillationsprodukte von Erdöl oder Steinkohlenteer

• gerade und verzweigte aliphatische,

• cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe

• aromatische Kohlenwasserstoffe

• polyzyklische Aromaten

• Heterocyclen

Die Palette der MKW reicht von leichtflüchtigen, mobilen und gut

abbaubaren Benzinkohlenwasserstoffen bis zu den wenig mobilen, schwer

abbaubaren hochmolekularen Verbindungen aus Schmierfetten und -ölen.

Kettenlängen < C 10, C 10 bis C 22, C 10 bis C40, > C 40)

Grenzwerte: 0,1 % (1 000 mg/kg) bis 0,4 % (4 000 mg/kg)

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Mineralölkohlenwasserstoffe MKW

Mitteilung der LAGA 35

Bestimmung des Gehaltes an Kohlenwasserstoffen

in Abfällen

Untersuchungs- und Analysenstrategie

Kurzbezeichnung: KW/04

Stand: 15.12.2009

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Mineralölkohlenwasserstoffe MKW

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Photovoltaik • Das Merkmal H11 „Mutagenität“ ist gemäß AVV nur für R46 (H 340) mit einem Grenzwert von 0,1

% beschrieben.

• CdS ist als „mutagen“ Kategorie 3 eingestuft, das entspricht R68 (H 341) mit einem Grenzwert

von 1 %). Dieser R-Satz wird tatsächlich in der AVV nicht erwähnt.

• Der höchste Wert für Cd beträgt 410 mg/kg. Auch unter Berücksichtigung der Verbindungen CdS

(M= 144,48 g/mol) und CdTe (M= 240,01 g/mol) wird ein Grenzwert von 0,1 mg/kg nicht

überschritten. Diese Gehalte sind höchstwahrscheinlich auf die 12 kg Gesamtgewicht berechnet

und nicht auf das Bauteil „Glasplatte mit Halbleiterschicht“.

• Gemäß Mitteilung der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) 31 „Technische Anforderungen

zur Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten sowie zur Errichtung und zum Betrieb von

Anlagen zur Entsorgung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten“ sind Elektro- und Elektronik-

Altgeräte sind als gefährlicher Abfall einzustufen, wenn sie gefährliche Bestandteile oder

gefährliche Bauteile enthalten. Dies hat zur Folge, dass Elektro- und Elektronik-Altgeräte, sofern

keine Vordemontage stattgefunden hat oder das Nichtvorhandensein gefährlicher Bauteile nicht

nachgewiesen wurde, als gefährliche Abfälle einzustufen sind.

• Wenn der Cadmiumgehalt (besser die Konzentrationen der Verbindungen CdS und CdTe)

bezogen auf das Bauteil „Glasplatte mit Halbleiterschicht“ 0,1 % mg/kg überschreitet, müssten

demzufolge auch die unzerlegten Solarmodule als gefährlicher Abfall eingestuft werden.

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Photovoltaik

AS 16 02 13* -

Gefährliche Bestandteile enthaltende gebrauchte Geräte

(z. B. als gefährlich eingestufte Batterien oder Glas aus

Kathodenstrahlröhren) mit Ausnahme derjenigen, die

unter 16 02 09 bis 16 02 12 fallen

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Lithiumbatterien

AS 16 06 05 – andere Batterien und Akkumulatoren

(gefährlich wegen H3a – brandfördernd, daher Hochstufung

mit „*“)

Basel-Code – A 1170

(Liste A – gefährliche Abfälle)

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Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel, Entkalker

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Säuren

AS 20 01 14*

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Informationsportal zur Abfallbewertung

• Abfallsteckbriefe

• ABANDA

• Abfalltransportdatenbank

• Abfallbilddatenbank

www.abfallbewertung.org

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