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Einweg ist kein Weg Platz und Sieg für MEIKO im Pflegeheim · Prima Klima! Der Ruf des Seniorenpflegeheims Mittelfeld in Hannover ist so gut, dass dessen Leiter Frank Tost kein

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Page 1: Einweg ist kein Weg Platz und Sieg für MEIKO im Pflegeheim · Prima Klima! Der Ruf des Seniorenpflegeheims Mittelfeld in Hannover ist so gut, dass dessen Leiter Frank Tost kein

Cutting-edge expertise in hygiene and infection control Ausgabe 2/November 2016

In zahlreichen Ausgaben dieser Zeitung wurde immer wieder über die Wichtigkeit des korrektem Um-gangs mit menschlichen Ausschei-dungen in Kranken

Einweg ist kein Weg

Fortsetzung auf Seite 2

Platz und Siegfür MEIKO

im Pflegeheim

Kevin Lukens untersucht in einer Machbarkeitsstudie die Vorteile von Einweg- und Mehrwegsystemen bei Patientengeschirren

Ob in einem Krankenhaus oder Pflegeheim bei der Beseitigung von Patientenausscheidungen Einweg- oder Mehrwegprodukte verwendet werden, ist manchmal eine Glaubensfrage, manchmal eine Frage einer über Jahrzehnte gewachsenen Kultur – und manch-mal sogar ein Thema geschickten Marketings oder auch der Einfluss von „Moden“, wie sie selbst vor der Gesundheitsbranche nicht halt machen. Eine Frage der In-fektionsprävention und auch der Wirtschaftlichkeit ist es allemal, wenn man entscheiden muss, ob Steckbecken, Nierenschalen und Urinflaschen aus hygienisch zu-verlässigem Material wie Edelstahl genutzt und maschinell in einem gesicherten Prozess aufbereitet werden – oder ob man es vorzieht, diese aus Einwegmaterialien wie Pappe oder Kunststoff herzustellen

und nach Gebrauch in der Kanali-sation zu entsorgen.

Im Jahr 2015 stand die nieder- ländische Krankenhausgruppe „Ziekenhuis Groep Twente“ (ZGT) vor der Frage, die in die Jahre ge-kommenen Steckbeckenspülgeräte gegen neue Modelle auszutau-schen – oder das Mehrwegsystem in ein Einwegsystem umzuwan-deln. Im Vorfeld der Entscheidung für 23 Reinigungs- und Desinfek- tionsgeräte von MEIKO in der Klinik am Standort Almelo und für sechs neue MEIKO Geräte am Standort Hengelo beschlossen die Verantwortlichen der Klinikgruppe, eine Machbarkeitsstudie in Auf- trag zu geben, um alle Chancen und Risiken zu vergleichen. Kevin Lukens, Student der Saxion University of Applied Sciences in den Fächern Betriebswirtschaft

(Schwerpunkt Management), Wirt- schaft und Recht im niederlän-dischen Enschede, fertigte diese Machbarkeitsstudie an im Rahmen seiner Bachelor-Arbeit. Er führ-te unter anderem Interviews mit Hygienefachkräften und Verant-wortlichen für die Krankenhaus- technik, die ergänzt wurden durch informelle Gespräche mit techni-schem Personal, Management, Mit- arbeitern der Finanzverwaltung und Juristen am ZGT. Um Vor- und Nachteile der Einweglösungen näher zu betrachten, besuchte Kevin Lukens zwei weitere Ge-sundheitseinrichtungen in den Niederlanden. Diese arbeiten bzw. arbeiteten mit Geräten zur Zerklei-nerung von Einwegpatientenge-schirren, wie sie für den Austausch am ZGT in Frage kamen. Außerdem suchte Kevin Lukens auch Kranken-häuser in Großbritannien auf, die

In Küchen, von denen aus viele Menschen verpflegt werden, spielt die Hygiene – neben der Qualität der Speisen – die

größte Rolle. Das Seniorenpfle-geheim Mittelfeld Hannover verlässt sich deshalb nicht nur in den Pflegearbeitsräumen auf die Technologie von MEIKO, sondern auch in der Küche. Platz ist dort allerdings wie in so vielen Großküchen Mangelware. Wie man dennoch ergonomisch vorteilhafte und ökonomisch überzeugende Arbeitsplätze im Spülbereich schaffen kann, er-zählt die Geschichte auf Seite 5 dieser Zeitung.

Ob aus Pappe oder aus Bio-Kunststoff: Patientengeschirre aus Einwegmaterialien

sind deutlich teurer als Mehrweglösungen.

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Fortsetzung von Seite 1

sen als ein Steckbeckenspülgerät. Außerdem ist gewünscht, dass das Gerät berührungsfrei funktioniert, dass es nicht verstopft, dass es bereits in einer niederländischen Pflegeeinrichtung verwendet wird und: Die technischen Mitarbeiter von ZGT sollen Wartung und Repa-raturen selbst durchführen können.

Zu Frage 2:Die Anbieter, die für ZGT in Fra-ge kommen, sind QRS Facilitair mit dem Produkt Pulpmatic Pulp, NewCompliance mit dem Produkt Vortex Pulp disposable Unit und Pharmafilter B.V. Pharmafilter bietet einen Schredder an, der unterschiedlichen Abfall zerklei-nern kann. Dieser und das Abwas-ser werden über die vorhandene Kanalisation des Krankenhauses entsorgt und außerhalb in einen Filter eingeleitet. In diesem wer-den die Feststoffe aus dem Wasser gefiltert und nochmals zerkleinert. Die zerkleinerten Feststoffe werden an einen Vergärer geleitet, wo sie in Biogas umgewandelt werden. Dieses soll wiederum den Ener-giebedarf der gesamten Anlage decken, nicht umgewandelte Fest-stoffe werden als Abfall entsorgt. Das Wasser muss dann noch eine Reihe von Filtern durchlaufen, die Bakterien, Medikamentenrück-stände, Seifenreste usw. entfernen. Danach soll das Wasser im Kran-kenhaus selbst über eine Rücklei-

schon länger mit Einwegsystemen arbeiten.

Fazit der Studie war: „Trotz der Tatsache, dass Zerkleinerungs-systeme bei den Kriterien der unternehmerischen Gesellschafts-verantwortung und Hygiene eine höhere Punktzahl erreichen, muss aufgrund dieser Studie geschluss-folgert werden, dass die beste In-vestitionsmöglichkeit nicht das Zer-kleinerungssystem ist. Die heutige Situation mit Steckbeckenspülern ist die bestmögliche Investition“, schreibt Kevin Lukens im zusam-menfassenden Fazit seiner Studie.

Der Student beantwortete in seiner Untersuchung folgende Fragen:

1. Welche Kriterien sind für ZGT im Zusammenhang mit der Investition in ein Abfallzerkleinerungssystem wichtig?

2. Welche unterschiedlichen Inves-titionsmöglichkeiten in ein Abfall-

zerkleinerungssystem gibt es für ZGT?

3. Wie schneiden die unterschied- lichen Investitionsmöglichkeiten bei den Investitionskriterien ab, die für ZGT wichtig sind?

4. Welche Erfahrungen haben andere Krankenhäuser und deren Mitarbeiter mit der Verwendung von Abfallzerkleinerungssystemen gemacht?

5. Welche der untersuchten Inves-titionsmöglichkeiten kommt am ehesten für ZGT in Frage und wie kann diese Investition am besten implementiert werden?

Zu Frage 1: Gewünscht ist, dass die Investition in Steckbeckenzerkleinerer zu ei-ner nachhaltigen Verwendung von Wasser und Energie und zu einer Reduzierung von Abfall führt. Der Zerkleinerer soll Vorteile im Bereich der Hygiene bieten und er soll niedrigere Betriebskosten aufwei-

tung wiederverwendet oder in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden.

Zu Frage 3:Für die Beantwortung dieser Frage wurden die in Frage 1 ermittelten Kriterien verwendet. Die Beurtei-lung der Investitionsmöglichkeiten wurden pro Lieferant und Szenario sowie unter Berücksichtigung der Kriterien für die Steckbeckenzer-kleinerer ausgearbeitet. Für ein einheitliches Bewertungssystem wählte der Student die Likert- Skala aus, um die persönliche Ein-stellung der Entscheidungsträger zu ermitteln.

Zu Frage 4:In den zwei befragten britischen Krankenhäusern wird bereits seit Jahrzehnten mit Zellstoffproduk-ten und Zerkleinerern gearbeitet. Es besteht jedoch regelmäßig ein Problem durch Verstopfung bzw. Störung der Geräte, wenn darin falsches Material wie Latexhand-schuhe oder Inkontinenzmaterial entsorgt wird. Bei Mentrum in Amsterdam wird ebenfalls mit ei-nem Zerkleinerer gearbeitet und die Mitarbeiter der Klinik berich-ten von denselben Problemen. Der Ansprechpartner von Mentrum er-klärt, dass eine eventuelle Störung durch einen Mitarbeiter behoben werden muss, der gezwungen ist,

bis zum Ellenbogen in das Abwas-ser einzutauchen. Aus dem im Reinier de Graaf Gasthuis in Delft geführten Inter-view geht hervor, dass die Benutzer des Pharmafilter-Systems zufrieden sind. Lediglich bei Material wie Eisen oder Stein tritt bei den Schreddern eine Störung auf. Neben den Einwegsteckbecken können die Schredder auch an-dere Abfallströme verarbeiten,

z.B. Küchen- und Restabfall sowie spezifische Krankenhausabfälle. Trete eine Störung auf, könne diese schnell behoben werden. Ein Gerät mit einer Störung wird dabei ein- fach gegen ein funktionierendes Gerät ausgetauscht. Durch die Kombination mit Pharmafilter ist die Zufriedenheit der Anwender im Reinier de Graaf Gasthuis gegeben. Anhand der Erfahrungen der Be-nutzer zieht Kevin Lukens den Schluss, dass die drei unterschied-lichen Systeme den Anforderungen von ZGT entsprechen würden.

Zu Frage 5:Hygiene und Kreuzkontaminatio-nen, die bei der Verwendung von Steckbeckenspülern als kritisch und problematisch genannt wur-den, scheinen nach der Durchfüh-rung dieser Studie kein Problem darzustellen. Nach einem Interview mit R. Riet (2015), Spezialistin für Infektionsprävention, macht Kevin

Steckbeckenspüler: unschlagbar!

Einmal ist keinmal:Einmalprodukte in der Patientenhygiene sind wirklich keinmal ver- nünftig. Der niederländische Student der Betriebswirtschaft, Kevin Lukens, untersucht in einer Machbarkeitsstudie die Sinnhaftigkeit von Einwegsystemen für die Beseitigung von Patientenausscheidungen.

Ab durch den Kanal:Abwassersysteme sind äußerst sensible Organisationsformen. Deshalb kann man ihnen auch nicht beliebig viel zerkleinerten Abfall zumuten. Regeln, Normen und Gesetze sorgen dafür, dass die „Bahn“ im Kanalsystem frei bleibt für das, was hier wirklich entsorgt werden muss: Abwasser und nicht Abfall!

Fast wie daheim:Demente Bewohner stellen in einem Pflegeheim eine sehr große Herausforderung dar. Im Laverhof im niederländischen Schijndel (Nordbrabant) geht man ganz besonders sensibel mit dementiell erkrankten Menschen um.

Prima Klima!Der Ruf des Seniorenpflegeheims Mittelfeld in Hannover ist so gut, dass dessen Leiter Frank Tost kein großes Problem mit der Personal- suche hat. Das Konzept für die Betreuung der Bewohner stimmt – und das für die Mitarbeiter ebenfalls. Die jüngste Verbesser- ung des Arbeitsklimas fand jetzt in der Spülküche statt.

Hart im Nehmen:Acinetobacter baumanii ist ein Krankenhauskeim, der die Fachleute mehr und mehr das Fürchten lehrt. Wundinfektionen, Lungen- entzündungen, Harnwegsinfekte und sogar Meningitis gehen auf sein Konto. Seine Multiresistenz gibt größten Anlass zur Sorge. Sein liebster Weg von Patient zu Patient: über die Hände des Pflegepersonals!

Biofilm, adieu!Der Spülrand von Ausgussbecken in Pflegearbeitsräumen ist nicht ohne. Viel zu häufig kann sich hier ein Biofilm mit allen dazugehörigen Gefahren bilden. MEIKO hat als Hersteller von Einrichtungen in Pflegearbeitsräumen jetzt kurzen Prozess gemacht: Statt Wasserspalt gibt es zwei Jetdüsen – und eigentlich keinen Biofilm mehr!

Leben im Dienste der Hospizbewegung:Miriam Arens baute die Palliativstation an der Kölner Universitätsklinik mit auf – und leitet heute das Johannes-Nepomuk-Haus in der Stadt am Rhein. Sie leistete Aufbauarbeit bei einem der ersten Hospize in Deutschland. Heute steht sie einer der vorbildlichsten Einrichtungen vor – und setzt mit ihren Kollegen auf die Technologie von MEIKO.

Frage:Was genau versteht man unter Infektionsweg?

Antwort:Zunächst unterscheidet die Me-dizin nach endogenen und exo-genen Infektionen. Bei ersteren stammen die Erreger aus der körpereigenen Flora. So kann ein Mensch zum Beispiel MRSA auf seiner Haut tragen. Bei einer Operation infiziert er sich unter Umständen selbst damit. Bei exo-genen Infektionen stammt der Er-reger aus der Umgebung. Er kann via Tröpfcheninfektion, Schmier- infektion, über den Austausch von Körperflüssigkeiten oder durch blutsaugende Insekten wie z.B. Zecken übertragen werden.

Je nach Eintrittspforte unterschei-det man enterale Infektionen, bei denen Krankheitserreger über den Darm in den Organismus eindrin-gen und parenterale Infektionen,

bei der die Erreger quasi „am Darm vorbei“ in den Organismus gelangen. Zu den parenteralen Infektionen gehören die perkuta-ne Infektion (über die Haut), die permuköse Infektion (über die Schleimhäute), die Inhalationsin-fektion (über die Atemwege), die urogenitale Infektion (über den Harntrakt), die genitale Infektion (über die Geschlechtsorgane) und die intrauterine Infektion, die das Eindringen von Erregern in den Körper eines ungeborenen Kindes während der Schwangerschaft beschreibt.

Infektionen können außerdem direkt – von Mensch zu Mensch – oder indirekt übertragen wer-den. In diesem Fall kommen unterschiedliche Überträger in Frage wie zum Beispiel blut- saugende Insekten, Wasser, Nahrung oder völlig beliebige Gegenstände. Dies sind so ge-nannte Vektoren.

Zu den wichtigsten Infektions- wegen gehört die Tröpfchenin-fektion. Dabei geht der Erreger in kleinen Tröpfchen zum Beispiel durch Niesen oder Händeschüt-teln auf den neuen Wirt über.

Bei der Schmierinfektion (Kon-taktinfektion) geschieht die Übertragung durch Berührung (Kontakt). Von der Art des Erregers hängt dann ab, wie viele von ihm nötig sind für eine Infektion. Eine Schmierinfektion entsteht durch die Übertragung von verseuchtem Wasser, Kot, Schleim, Auswurf, Eiter, Blut usw. Beim Austausch von Körperflüssigkeiten wie Blut, Muttermilch, Speichel, Schweiß, Ejakulat und Vaginalsekret gibt es einen fließenden Übergang zur Schmierinfektion.

Grundsätzlich wird zwischen bio-logischer Übertragung und me-chanischer Übertragung (Vektor) unterschieden.

Fragen & Antworten

INHALT

S.1-3

S. 4

S. 3

S. 5

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S. 8

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Kevin Lukens

Das ThemaHygiene scheintunproblematisch

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Lukens deutlich, dass die Steckbe-ckenspüler die Anforderungen be-züglich Reinigung und Desinfektion von Steckbecken und Urinflaschen erfüllen. In dem Interview wird auch darauf hingewiesen, dass ein Steckbecken bzw. eine Urinflasche nicht steril sein muss. Daher sei es nicht notwendig, Einwegprodukte zu verwenden.

Zusammenfassung: Werden die gewichteten Endergebnisse der Investitionsmöglichkeiten mitein-ander verglichen, ist keine der drei vorgeschlagenen Möglichkeiten mit Einwegprodukten die beste Option für ZGT. Hingegen ergibt sich aus der heutigen Situation mit Steckbeckenspülern die beste Investitionsmöglichkeit für die Or-ganisation. Die Studienergebnisse legten die Empfehlung nahe, die elf vorhandenen Steckbeckenspü-

ler gegen neue Steckbeckenspüler auszutauschen und darüber hinaus sechs neue Steckbeckenspüler an-zuschaffen. Dieses Szenario wurde bei der Berechnung des Business Case für die Steckbeckenspüler be-rücksichtigt. Auch im Hinblick auf die anfängliche Zielstellung, näm-lich eine Verbesserung der Hygiene und eine Risikominimierung durch Kreuzkontaminationen, ist diese Investition in der Lage, die formu-lierten Anforderungen zu erfüllen. Ferner bestätigte die Studie, dass die Implementierung der Steck-beckenspülgeräte relativ einfach umzusetzen ist: Es war lediglich erforderlich, die alten Steckbecken-spüler gegen neue auszutauschen. Medizinisches und technisches Per-sonal mussten nicht auf ein neu-es System vorbereitet oder in der Verwendung der Spüler geschult werden.

Aufgrund der Studie entschieden sich die Verantwortlichen für den Austausch der bisherigen Steck- beckenspülgeräte durch MEIKO. René Heideman, technischer Lei-ter im ZGT in Almelo: „Die Argu-mente für eine Lösung mit MEIKO bestanden für unsere Einkaufs- abteilung auch darin, dass wir die Wartung selbst erledigen können. Zwei unserer Techniker wurden von MEIKO geschult und wir haben sogar Ersatzteile für die Maschine im Haus auf Lager. Die Kollegen in der Pflege sind außerdem an die

Geräte gewöhnt und kommen gut klar, und die Verantwortlichen der Hygiene lesen die Protokolle aus und stellen sicher, dass es auch auf diesem Gebiet keine neu-ralgischen Punkte gibt. Wichtig ist sicherlich eine regelmäßige Validierung, die wir aber vorneh-men.“ Bei der Vorstellung, die Lösung von Pharmafilter einzu-führen, war René Heideman nach eigenem Bekunden zunächst nicht abgeneigt. Aber: „Im Grund ist das höchstens dann eine Überlegung wert, wenn man völlig neu baut.“

Berechnungen von Kevin Lukens, die er außerhalb der Studie an-gestellt hat, ergaben außerdem: Bei einem Preis von 1,68 Euro pro Steckbecken aus „Bio-Plastik“ von Pharmafilter belaufen sich die Anschaffungskosten der Einwe-gartikel pro Jahr auf rund 225.000 Euro. Die Kosten für den Betrieb der Steckbeckenspüler inklusive Wartung, Validierung, Inspektio-nen, Reparaturen, Ersatzteile so-wie Strom und Wasser kommen auf rund 183.000 Euro.

[3]

Einweg versus Mehrweg: Eine ziemlich einfache Rechenauf-gabe weist den Weg.

Zugegeben, die Vorstellung ist mehr als verführerisch: In einer Krankenhausküche werden Kar-toffeln geschält, die Schalen wer-den an ein Unternehmen geliefert, das aus pflanzlichen Speiseresten einen Biokunststoff herstellt, aus dem sich Artikel wie Steckbecken und Urinflaschen produzieren las-sen. Diese werden nach Gebrauch nicht aufbereitet, sondern mit-samt ihrem keimbelasteten Inhalt einfach geschreddert und in die hauseigene Abwasseranlage ge-spült, wo Mikroorganismen flei-ßig arbeiten, um aus Hardware und menschlichen Exkrementen Biogas entstehen zu lassen, das dann wieder den Herd zum Ko-chen in der Krankenhausküche befeuert … Klingt gut. Ist es aber nicht. Unsere Welt ist sehr viel komplexer. Sie besteht aus gewachsenen Strukturen – und das sind manchmal in die Jahre gekommene Abwasserleitungen, die selbst das noch so klein ge-schredderte Steckbecken aus Biokunststoff einfach nicht mehr verkraften. Darüber hinaus lehrt uns die Erfahrung: Es bleibt nicht immer alles so, wie es einmal gedacht war. Bereits heute gilt: Nicht jeder Kunststoff aus nach-wachsenden Rohstoffen ist bio-logisch abbaubar. Und nicht alle biologisch abbaubaren Kunst-stoffe sind aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Komplex, nicht?

So hat auch das deutsche Um-weltbundesamt festgestellt, dass biobasierte Kunststoffe noch längst nicht umweltfreundlicher als herkömmliche Kunststoffe hergestellt werden. Ein Jammer, wenn man sich vor Augen hält, dass ein Medizinprodukt wie ein Steckbecken aus Biokunststoff nur ein einziges Mal verwendet werden kann. Die funktionieren-de Alternative sind Mehrwegarti-kel. Den Grund hierfür liefert eine eigentlich ganz banale Rechnung. Ein mittleres Krankenhaus hat im Durchschnitt 243 Betten (laut Statistischem Bundesamt, 2010). In Deutschland schafft man für 12,5 Betten ein Steckbecken-spülgerät an und im Zuge dessen auch zehn Steckbecken (meist aus Edelstahl) pro Gerät (das ist in fast 90 Jahren gewachsenes MEIKO-Wissen). Dies macht für ein durchschnittliches Kranken-haus 194 Steckbecken und 19,4 Spüler. Erfahrungsgemäß fallen pro Jahr in unserem Beispiel-

krankenhaus 32.333 Spülzyklen alleine für Steckbecken an (Ur-inflaschen nicht mitgerechnet). Und was die Erfahrung auch noch gelehrt hat: Ein MEIKO Steck- beckenspülgerät hat eine Lebens-dauer von 17,5 Jahren.

Alleine 32.333 biologisch abbau-bare Einwegsteckbecken her- und ihre Logistik sicherzustellen, er-fordert einen unglaublichen Auf-wand. Sie zu bezahlen, ergibt eine Bilanz ganz anderer Art. Kevin Lukens hat diese Bilanz gezogen. Der niederländische Student der Betriebswirtschafts-lehre hat ermittelt, dass ein Ein-wegsteckbecken 1,68 Euro kos-tet (siehe Titelgeschichte dieser Zeitung). Bei 32.333 Steckbecken pro Jahr entstehen so Kosten von 54.319,44 Euro für die Anschaf-fung! Ganz zu schweigen von den Kosten für die Lagerhaltung und den Beschaffungsprozess…

So ist es auch absolut nachvoll-ziehbar, dass die niederländische Krankenhausgruppe „Ziekenhuis Groep Twente“ (ZGT) sich für die Mehrwegvariante entschieden hat. Dass dabei ein weiteres Mal MEIKO zum Zug kam, ist uns eine Freude und zugleich Verpflichtung. Unsere Technolo-gie reinigt Steckbecken aus den unterschiedlichsten Materialien. Sie tut dies mit größtmöglicher Sicherheit und mit der gebotenen Rücksicht auf die Umwelt, auf die Ressourcen, aber auch auf die Menschen, die mit unserer Tech-nologie umgehen. Natürlich kann auch ein Steckbeckenspülgerät von MEIKO einmal ausfallen. Was dabei nicht vorkommt: Dass Pfle-gepersonal bis zum Ellenbogen in Abwasser steckt, das verunreinigt ist mit Patientenausscheidungen. Dafür sind uns die Mitarbeiter unserer Kunden zu wertvoll – und unsere Ansprüche an Hygiene und Sicherheit zu hoch. Ist das nicht auch eine verführerische Vorstellung?

Ex und hopp? Dafür sind uns unsere Kunden zu schade!

INTERVIEW

Dr.-Ing. Stefan Scheringer

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Das Einbringen fester Stoffe in die Kanalisation – selbst nach Zerkleinerung durch einen Ma-cerator – ist in vielen Ländern verboten. So heißt es in einem Arbeitsbericht der DWA (Deut-sche Vereinigung für Wasserwirt-schaft, Abwasser und Abfall e.V.), Arbeitsgruppe Krankenhausab-wasser: „Durch den Eintrag der zerfaserten Cellulosebehälter ins Abwasser ergibt sich im Vergleich zur Fäkalienentsorgung mit Mehr-wegsystemen eine höhere Abwas-serbelastung.“ Die Erkenntnisse der unabhängigen DWA ergaben, dass sich pro Liter Abwasser aus einem Einwegsystem absetzbare Stoffe im Bereich von 600 bis 900 Milliliter pro Liter befinden – je-denfalls an der Stelle, an der sie in das Abwassersystem entlassen werden.

Aber auch die europäische DIN EN 12056-1 sieht hinsichtlich Abwas-

serqualität und Abwassermenge vor, dass keine Abfallzerkleinerer an die Entwässerung angeschlos-sen werden sollen.

Der britische Interessenverband Water UK hat die Bedeutung von Maceratoren für das Kanalsystem ebenfalls untersucht und in sei-nem Bericht „Macerators – the

impact on sewers festgehalten, dass diese Geräte das Risiko von Kanalverstopfungen, Überläufen, Umweltverschmutzung, Geruchs-belästigung und auch die Plage durch Ratten und andere Nage-tiere deutlich erhöhen. Angesichts der Tatsache, dass Maceratoren die Bemühungen um ein nachhal-tiges Abfall-Management nicht

stützen, wie es in dem Bericht heißt, will man auf den Gesetz-geber einwirken, deren Gebrauch zu verbieten.

In ihrer vergleichenden Studie der Steckbeckenaufbereitung (Comparative Analysis of Bed-pan Processing Equipment) wid-met sich Christine Lobè (Quebec, Canada) auch dem Umweltaspekt

der Nutzung von Maceratoren und Einwegmaterialien bei den Pflegegeschirren. Dabei verweist sie auf das Health Department of Western Australia, wo die zustän-dige Wasserbehörde entschied, für Kliniken, die Maceratoren be-nutzen, eine jährliche Abgabe pro Gerät einzuführen, wenn diese das Abwasser daraus in das öf-fentliche Wassersystem einleiten.

Konsequenzen für das Abwassersystemund was deshalb verboten ist

Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. will keinen Müll im Abwasser. Foto: Fotolia

Unverwüstlich und für die hygienische Aufbereitung im Reinigungs- und Desinfektions- gerät ideal sind Patienten- geschirre aus Edelstahl. Fotos: Markus Dietze

Die Studie verwies einfach auf MEIKO

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Leben wie zuhause im Pflegeheim LaverhofWeltweit erkrankte im Jahr 2015 alle 3,2 Sekunden ein Mensch an Demenz, doku-mentiert der Welt-Alzheimer-Bericht. Derzeit leben rund 47 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Leider können die gegenwärtigen medizinischen Behandlungsmöglichkeiten den Verlauf einer Demenz nur in einem sehr bescheide-nen Ausmaß positiv beeinflussen. Was bleibt, ist die Einflussnahme über die Pflege. Beispielhaftes leisten in den Niederlanden hier die Teams in den vier Einrichtungen des Laverhofs. „Leben wie zuhause“ bedeutet Laverhof. Und genau so fühlen sich auch die 96 Menschen, die in St. Barbara in Schijndel (Nordbrabant) leben.

Knapp 24.000 Einwohner zählt die Gemeinde Schijndel, in deren Mitte sich der Laverhof befin- det. Das einstige Mutterhaus der Kongregation „Zusters van Liefde“

befindet sich hier immer noch. Die Schwestern, die Spiritualität, Ge-meinschaft und Mission als ihre Sendung betrachten, sind heute selbst sehr betagt und verbringen ihren Lebensabend in einer speziel-len Gemeinschaft im Laverhof. Sie haben der Region ihren Stempel aufgedrückt, Kindergärten und Schulen unterhalten und ein Pfle-geheim betrieben. Das Konzept für die 96 Menschen in den acht Wohngruppen wurde von ihnen

stark beeinflusst. „Nachdem im Zweiten Weltkrieg das Kloster zerstört worden war, haben es die Nonnen wieder aufgebaut und in ein Pflegeheim für die Schwestern umgenutzt“, berichtet Tiny Jansen. Der gelernte Elektrotechniker hat einst bei einem großen Mineralöl-konzern in Rotterdam gearbeitet. Heute kümmert sich Tiny Jansen um alles, was in St. Barbara mit Technik zu tun hat. Er hat überall-hin seine Kontakte, kennt sich im ganzen Haus aus und ist auch in viele Dinge involviert, die nichts mit dem technischen Support zu tun haben, sondern vielmehr da-mit, wie man den Menschen hier begegnet.

„Das geschieht sehr respektvoll und in einer sehr ruhigen Art“, berichtet Tiny Jansen. Aus diesem Grund ist es auch nicht erwünscht,

dass man einen Rundgang durch die Wohngruppen unternimmt. „Viele der Menschen hier sind de-menziell erkrankt“, so Tiny Jansen,

der – genau wie die Kollegen in der Pflege – die Auffassung vertritt, dass man sie deshalb so wenig wie nur möglich stören und irritieren sollte. Doch wie ist das in Einklang zu bringen mit der Maßgabe, dass es sich im Laverhof leben lässt wie zuhause? „Das hat mit sehr vielen Dingen an der Peripherie zu tun. Die Bewohner bringen teilweise ihre eigenen Möbel mit, die Haus-haltswäsche, aber auch die Be-kleidung der Bewohner wird hier gewaschen. Die Reinigungsarbei-ten sind nicht an eine Fremdfirma vergeben, sondern werden von ei-genen Mitarbeitern erledigt – eben wie zuhause.“ So begegnen den Menschen, die hier leben, immer wieder die gleichen Menschen, die hier arbeiten. Das erzeugt eine besondere Art der Gemeinschaft. Und für die Bewohner, die nicht de-menziell erkrankt sind, holt man so viel Leben wie nur möglich in den Laverhof. So wird bei Bedarf das ehemalige Refektorium zum Ge-meindesaal umfunktioniert – und Freude, Feste und Vereine beleben die altehrwürdigen Gemäuer.

Wer dies alles weiß, sieht den „Schakel“ mit einem Mal mit ganz anderen Augen. Mitten im Areal des Pflegeheims findet sich näm-lich die gleichnamige Kneipe. Hier

steht ein Billardtisch, hier kann gemeinsam ferngesehen werden, es gibt einen PC und wer durstig ist, erhält ein Glas Wasser umsonst. Vielleicht ist der Schakel auch ein bisschen Reminiszenz an die Zei-ten, als Schijndel berühmt war für seinen Hopfenanbau…

Tiny Jansen weiß, dass er in einem Pflegeheim arbeitet, das zu den vorbildlichen zählt. Es gehört – wie so häufig in Holland – einer Stiftung. Er schätzt die flachen Hierarchien, dank denen immer schnell reagiert wird – auch dann, wenn es um Neuanschaffungen technischer Geräte geht, die nicht

alle Tage auf der To-do-Liste ste-hen. „Wir arbeiten zum Beispiel in den Pflegearbeitsräumen aller unserer Einrichtungen mit Reini-gungs- und Desinfektionsgeräten von MEIKO“, so Tiny Jansen. Sein Management und er selbst sehen dies als Investition in die Zukunft: „Wir bauen für 30 Jahre und nicht nur für drei. Deshalb legen wir Wert auf Qualität und eine lange Lebensdauer von Geräten.“ In Anbetracht der Tatsache, dass der Welt-Alzheimer-Bericht für das Jahr 2030 die Zahl der an Alzhei-mer erkrankten Menschen auf 74 Millionen prognostiziert, ist das mehr als vernünftig.

[4]

Demenziell Erkranktesollte man möglichst

wenig irritieren

Tiny Jansen.

Das ehemalige Refektorium der Nonnen wurde zum Gemeindesaal umfunktioniert – und befindet sich doch mitten im Pflegeheim.

Der Laverhof liegt im Zentrum der Gemeinde Schijndel in Nordbrabant und kommt so in den Vorteil von deren Infrastruktur.

In kleinen Einheiten leben die Bewohner des Laverhofs zusammen. Dabei sollen sie den Alltag so gut es geht genießen können, weshalb in kleinen Küchen in den Wohneinheiten auch Essen gemeinsam zube-reitet wird. Fotos: Laverhof

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Ein attraktiver Arbeitgeber in der Pflege sorgt für gutes Klima

Die Spültechnik ging, die Reinigungs- und Desinfektionsgeräte bleiben

In Deutschland, wo man längst von einem Notstand in der Pflege spre-chen kann, wenn es darum geht, Fachkräfte zu finden, gibt es auch Altenpflegeheime, für die diese Thematik praktisch nicht existiert: Wenn Personal gesucht wird, findet sich welches. Das hängt sicherlich von Parametern ab wie Bezahlung und Arbeitsklima – aber auch die Philosophie im Umgang mit Be-wohnern und Patienten spielt ei-ne große Rolle. So wählen Alten- pfleger eher einen Arbeitgeber mit einer sehr guten Reputation aus, weil sie „auf die eigene Einrich-tung stolz sein wollen“, wie es in einer Studie der Leuphana Univer-sität Lüneburg heißt („Attraktiver Arbeitgeber in der Pflege – Wege zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften“).

Wenn Frank Tost auf Personalsu-che gehen muss, ist er meist nicht lange unterwegs. Das Senioren-pflegeheim Mittelfeld Hannover besitzt einen hervorragenden Ruf. Die gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung hat mit 106 eine überschaubare Anzahl an Betten. Knapp 100 davon sind im

Durchschnitt belegt. „Wir betreuen allerdings keine schwerstdementen Bewohner – auch weil dies unsere bauliche Struktur nicht zuließe“, so Heimleiter Frank Tost. Dafür hat das Heim in der Hannoveraner Innenstadt auch schon Bewoh-nern 20 Jahre lang eine Heimat gegeben: „Das ist zwar schon eine Weile her und die Verweildauer ist deutlich gesunken, dennoch sind wir ein ganz klassisches Pflege-heim, in dem alte Menschen ihren Lebensabend so aktiv wie möglich verbringen.“

Für die Pflegekräfte hat das ge-steckte Ziel, die körperliche und geistige Beweglichkeit der Be-wohner so lange wie möglich zu erhalten, oberste Priorität. Das gilt auch für die Palliativstation, die mit ihren acht Betten zum Pflege- heim gehört. „Wir wissen, dass der gemeinsame Betrieb von Pfle-geheim und Palliativstation eine außergewöhnliche Kombination ist. Allerdings gibt uns die Nachfra-ge Recht“, so Frank Tost. Aber: „Für die meisten unserer Pflegekräfte, die eine Palliativpflegeausbildung haben, ist die Arbeit auf dieser Station eine echte Bereicherung“, so Tost. Dass die Einrichtung der Palliativstation überhaupt möglich war, ist sowohl Fördermitteln der Europäischen Union zu verdan-ken als auch einer Unterstützung

durch den Paritätischen Gesamt-verband und Ausschüttungen der Fernsehlotterie „Aktion Mensch“.

Dass gerade in einer gemeinnützi-gen GmbH jeder Cent umgedreht werden muss, macht den Alltag von Frank Tost manchmal zur Her-ausforderung. Erst vor einigen Mo-naten wollte die gewerbliche Ge-

schirrspülmaschine nach 18 Jahren ihren Dienst nur noch nach einer Generalüberholung fortsetzen, was

man aufgrund der Kosten nicht in Betracht zog: „Wir mussten eine neue Spültechnik anschaffen und

es war ganz klar, dass wir vor einer riesengroßen Aufgabe stehen“, re-sümiert Frank Tost. Für das Pflege-heim Mittelfeld gilt nämlich wie für so viele andere Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung: Küche und Spülbereich sind kein Ballsaal. Platznot, Enge und wenig Komfort geben die Bedingungen vor. „Der eine Anbieter wollte uns partout

eine Haubenmaschine verkaufen, der andere hatte einfach keine adäquate Lösung für unsere klei-ne Spülküche“, erinnert sich Frank Tost und fährt fort: „Aufgrund un-serer guten Erfahrungen und der bisherigen Zusammenarbeit mit MEIKO in anderen Bereichen frag-ten wir direkt beim Unternehmen an.“ Die Empfehlung der MEIKO Außendienstmitarbeiterin machte dann das Rennen. Heute steht ei-ne Upster K-S 160 im Pflegeheim Mittelfeld – und zeigt, dass die erst Ende 2015 eingeführte Maschinen-

sche Temperaturen, bei denen das Kondenswasser von der Decke tropfte, reguliert eine Abluftanla-ge nun die Temperatur und sorgt für angenehme Arbeitsplätze. So muss Frank Tost auch für diesen Bereich des Pflegeheims erst gar nicht nach Personal suchen – ganz einfach, weil dasjenige, das er hat, jetzt erst recht gerne bleibt!

Eine bewährte Lösung von MEIKO findet sich auch in den Pflegear-beitsräumen des Pflegeheims Mittelfeld. Seit 18 Jahren sorgen dort vier Reinigungs- und Desinfektionsgeräte KD 20.2 für die hygienische Aufbereitung der Pflegegeschirre wie Steckbecken und Urinflaschen sowie Stuhleimer. Da das Niedersächsische Landesgesundheitsamt in Hannover einer Empfehlung des Robert Koch Instituts folgt und den A0-Wert bei Steckbeckenspülgeräten deshalb bei 600 wünscht, hat ein MEIKO Servicetechniker die Geräte entsprechend eingestellt. „Wir richten uns dabei so gut wie möglich nach den Wünschen unserer Kunden, können aber ein Hochfahren des A0-Werts nicht bei allen älteren Geräten garantieren“, erläutert Martin Sturm, Projekt-leiter bei MEIKO Hannover.

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Wie fast überall:nur wenig Platzim Spülbereich

Den Lebensabendso aktiv wie nur

möglich verbringen

Frank Tost leitet das Seniorenpflegeheim Mittelfeld in Hannover – und ist stolz auf den hervorragenden Ruf, den die Einrichtung unter Fachkräften genießt.

Das Seniorenpflegeheim Mittelfeld sieht schon von außen einladend aus – auch weil es mitten in der Stadt in deren gewachsene Strukturen eingebettet ist. Fotos: Markus Dietze

reihe nicht nur ein wahres Raum-wunder ist, sondern am Markt auch zu den Geräten zählt, die eine echte Lücke zu schließen im Stande sind. „Dank Wärmerückgewinnung und niedrigen Verbräuchen hat sich außerdem das Arbeitsklima im Spülbereich enorm verbessert“, berichtet Frank Tost. War die alte Maschine noch Ursache für tropi-

Mit der UPster K-S 160 steht ein ganz besonders flexibles Gerät in der Küche. Und auch im Pflegearbeitsraum setzt man im Seniorenpflegeheim Mittelfeld auf MEIKO Technologie.

Page 6: Einweg ist kein Weg Platz und Sieg für MEIKO im Pflegeheim · Prima Klima! Der Ruf des Seniorenpflegeheims Mittelfeld in Hannover ist so gut, dass dessen Leiter Frank Tost kein

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Steckbrief Acinetobacter baumannii: Ein Krankenhauskeim entwickelt sich in beunruhigender Weise

Hartnäckig, anhänglich und leider unempfindlich

Die Bakterien der Gattung Aci-netobacter gehören zu jenen, die Mitarbeitern der Kranken-haushygiene, der Mikrobiologie und der Infektiologie relativ häufig unterkommen. Dabei sind sie – wie grundsätzlich alle Erreger – nicht besonders wohl gelitten. Sie gehören erstens zu den gramnegativen Bakterien, die derzeit durch eine weite Verbreitung Sorge bereiten, zum anderen sind sie per se fast immer resistent gegen Penicil-lin und Chloramphenicol sowie gegen viele andere Antibiotika.

Im klinischen Alltag am weites-ten verbreitet ist Acinetobacter baumannii. Er ist die Ursache für Wundinfektionen, Lungenentzün-

dungen, Harnwegsinfektionen und sogar für Meningitis. Die Wucht dieses Erregers wird deutlich sicht-bar bei Betrachtung einer Epidemie mit einem multiresistenten Stamm von Acinetobacter auf der Inten-sivstation des Klinikums in Ensche-de (Niederlanden). Dort kam der Betrieb fast völlig zum Erliegen. Das Militär sicherte mit zwei mo-bilen Intensivstationen die weitere Arbeit. Im Januar 2015 infizierten sich am Universitätsklinikum Kiel 31 Patienten mit Acinetobacter baumannii. Zwölf davon starben. Bei neun Verstorbenen hatte die Klinik zuvor ausgeschlossen, dass der Erreger zum Tod geführt hatte.

Acinetobacter baumannii ist ein ausgesprochen hartnäckiger Keim.

Er kann unbemerkt an Türklinken, in kleinen Ritzen, auf Telefonen, Tastaturen, auf Bett und Nachttisch eines Patienten existieren. Selbst wenn sein Milieu eher trocken ist – Acinetobacter baumannii hält durch. Er bildet aber auch Biofil-me. Zu dieser ausgeprägten Wider-standsfähigkeit kommt noch eine besonders schlechte Behandelbar-keit. Gegen vier Antibiotikaklassen ist er bereits resistent (Acylurei-dopenicilline, Cephalosporine der dritten und vierten Generation, Fluorchinolone und Carbapeneme), und mehr als die Hälfte der Acine-tobacter-baumannii-Proben, die in Südeuropa untersucht wurden, sind derart multiresistent, schreibt die Europäische Seuchenbehörde ECDC. Bei fünf Prozent der davon

ausgelösten Infektionen hilft nicht einmal Colistin, ein Antibiotikum, das es seit mehr als 60 Jahren gibt, das aber aufgrund seiner Toxizität so gut wie gar nicht eingesetzt wurde. Und auch die amerikani-sche Gesellschaft für Infektions-krankheiten (IDSA) zählt laut dem deutschen Robert Koch Institut Acinetobacter baumannii zu den sechs wichtigsten Erregern, für die therapeutische Möglichkeiten knapp werden. Alle diese Faktoren machen das Ausbruchsmanage-ment bei Acinetobacter baumannii besonders schwierig.

Acinetobacter baumannii ist ein Umweltkeim, der nicht zu jenen gehört, die die menschliche Haut besiedeln. Er kommt normalerwei-se in Boden und Wasser vor, seine multiresistente Variante ist jedoch fast ausschließlich in Krankenhäu-sern zu finden – und zwar ausge-

rechnet bei beatmungspflichtigen Patienten.

Die Übertragung von Patient zu Pa-tient erfolgt meist durch die Hände des Klinikpersonals, über kontami-nierte Oberflächen und medizini-sche Geräte. Möglicherweise kann Acinetobacter baumannii auch durch die Luft übertragen werden. Das Übertragungspotenzial über-steigt das vom Methicillin-resisten-ten Staph. aureus (MRSA) deutlich (Epi Bull des Robert Koch Instituts 2013; 32: 295). Die Sterberaten vor allem bei Septikämien mit Carba-penem-resistenten Stämmen be-tragen zum Teil über 40 Prozent. Mittlerweile werden weltweit neun Prozent aller Infektionen auf Inten-sivstationen durch Acinetobacter spp. verursacht, besonders hoch (17 bis 19 Prozent) sind die In-fektionsquoten mit Acinetobacter baumannii in Osteuropa und Asien.

Bakterien greifen Tumorzellen an

Bakterien können Menschen krank machen. Sie können aber auch schwerstkranke Menschen gene-sen lassen. Im Kampf gegen Tumo-ren werden derzeit programmierte Bakterien eingesetzt, die Krebszel-len mit Gift angreifen sollen.

US-Forscher veränderten das Gen-material von Salmonellen, die da-nach einen Anti-Krebs-Wirkstoff produzierten. Werden diese einge-setzt, lösen sie sich im Tumor selbst auf und setzen das Gift frei, wie es im Fachjournal „Nature“ berichtet wurde.

Die genetisch veränderten Salmo-nellen besiedeln den Tumor, wo ein Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt wird. Die Bakterien produzieren ein Protein, das sich

im Tumor verbreitet. Erreicht dieses Protein einen Grenzwert, löst es die Produktion eines Stoffes aus, der die Bakterienzelle auflöst. Einige Salmonellen überleben allerdings diesen kollektiven Selbstmord der Kolonie und bauen im Tumor wieder eine Population auf. Dabei produzieren sie auf Grund ihrer genetischen Veränderung ein Gift,

das Krebszellen tö-tet. Lösen sich die Bakterien auf, wird das Gift freigesetzt. In einem Versuch mit krebskranken Mäusen zeigte sich, dass die Anti- Krebs-Salmonel-len das Wachstum von Darm- und Lebertumoren ein-schränken, die Tu-moren allerdings nicht abtöten. Im günstigsten Fall erhöhte sich die

Lebenserwartung der Mäuse um 50 Prozent. „Das synchronisierte Auflösen einer Bakterienpopula- tion ist beeindruckend. Die Bakte-rien sind wie Drohnen, denen man ein Programm eingibt, das sie dann ausführen. Allerdings sind noch ei-nige Fragen offen – etwa, ob das Konzept auf die klinische Anwen-dung übertragbar ist“, resümiert Mathias Heikenwälder vom Deut-schen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, der jedoch nicht an der Studie beteiligt war.

Die innere Uhr der Viren

Die innere Uhr des Menschen wird unter anderem durch das Schlüssel- gen BMAL1 beeinflusst. Nun ent-deckten Wissenschaftler an der

britischen Universität Cambridge, dass die Schwere von Virusinfek-tionen von der Tageszeit bzw. von der inneren Uhr eines Lebewesens abhängt. So zeigte eine Unter-suchung an Mäusen, dass sich Herpesviren drastisch schneller vermehren, wenn sich die Tiere zu Beginn ihrer Ruhephase infizieren. Die Wissenschaftler infizierten Mäuse zu vier unterschiedlichen Tageszeiten mit einem Herpesvirus. Zu Beginn der Ruhephase der Tiere vermehrten sich die Erreger etwa um das Zehnfache stärker als bei einer Infektion in ihrer aktiven Pha-se. Dieser Zusammenhang könnte auch erklären, warum Schichtar-beiter anfälliger für Erkrankungen sind.Außerdem gehen die Forscher da-von aus, dass das Uhr-Gen mög-

licherweise auch gewisse Effekte bei Epidemien hat. Es ist beim Menschen in den Wintermonaten weniger aktiv – und Influenza-Er-krankungen häufen sich deutlich in den Wintermonaten. Auch die Effektivität von Impfungen könn-te mit dem Uhr-Gen zusammen-hängen. Wie das Team um Anna Phillips von der britischen Univer-sität Birmingham im Fachmagazin „Vaccine“ berichtete, kurbelten Grippeimpfungen am Morgen im Vergleich zu solchen am Nachmit-tag die Produktion von Antikörpern innerhalb eines Monats stärker an.

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Krebs vielleicht doch ansteckend?

Normalerweise gilt Krebs als nicht ansteckend. Allerdings sind mitt-lerweile acht Krebslinien bei Tieren bekannt, die sich innerhalb einer Art und einmal sogar über die Art hinweg verbreiten. So sammelten Wissenschaftler in verschiedenen Gebieten Spaniens und Kanadas Muscheln, bei denen bestimmte genetische Merkmale in deren ver-ändertem Gewebe nicht mit dem in ihrem gesunden Gewebe über-einstimmten. Allerdings fanden sie in den Tumoren verschiedener Tiere die gleichen Merkmale, was darauf schließen lässt, dass Krebs- zellen zwischen einzelnen Tieren übertragen wurden. Bei den be-

kannten ansteckenden Krebslinien findet sich eine bei Hunden, zwei beim Beuteltier Tasmanischer Teufel und fünf bei vier Arten von Muscheln. Bei Menschen ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch in sehr seltenen Fällen bisher nur nach Organtransplantationen bzw. in der Schwangerschaft beobachtet worden. Elizabeth Murchison von der Uni-versity of Cambridge schreibt allerdings: „Das Krebsrisiko ist in vielzelligen Orga-

nismen angeboren und der grundlegende evolutionäre Antrieb dieser Erkrankung re-spektiert keine individuellen Grenzen und noch nicht einmal Artgrenzen.“

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Einfache Seife reicht völlig

Handhygiene ist in der Klinik bzw. in einem Pflegeheim unerlässlich. Selbstverständ-lich gilt dies aber auch für jeden gesunden Menschen in seinem Privatleben. Regelmä-ßiges Händewaschen schützt nachweislich davor, sich mit mehr oder weniger gefähr-lichen Erregern zu infizieren. Dazu sollte,

Neues aus der Medizin

Acinetobacter baumannii hat sich zu einem gefährlichen Krankenhauskeim entwickelt, der lange auf Oberflächen überleben kann. Foto: Wikimedia

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wenn es nach der US-Gesundheitsbe- hörde FDA (US Food & Drug Administra-tion) geht, keine antibakterielle Seife ver-wendet werden. Die Organisation warnt sogar ausdrücklich vor der Verwendung antibakterieller Seife. So müssen deren Hersteller künftig auf 19 antibakteriell wirkende Inhaltsstoffe wie Triclosan und Triclocarban verzichten, wie die FDA mit-teilt.So hat eine Untersuchung koreanischer Forscher gezeigt, dass herkömmliche Seife genau die gleichen Effekte hat wie antibakterielle Seife. Gleichzeitig deuten laut FDA sogar einige Studien darauf hin, dass antibakterielle Seifen langfris-

tig der Gesundheit schaden könnten, da die beanstandeten Stoffe Resistenzen bei Bakterien hervorrufen und wegen ihrer hormonellen Wirkung darüber hinaus umstritten seien. In der EU ist Triclosan seit kurzer Zeit in Produkten wie Cremes oder Lotionen, die großflächig auf der Haut verteilt werden, verboten. Die Verwendung in Seifen, Duschgels, Deos oder Zahnpasten ist allerdings weiterhin erlaubt.

Kein Platz mehr für Biofilm & Co.!Dass den Hausinstallations-systemen in Kliniken und auch in Pflegeheimen eine große Bedeutung hinsichtlich nosok-omialer Infektionen zukommt – und zwar nicht nur in Bezug auf Legionellen – ist eine Tat-sache, die Experten für Hygiene schon sehr lange beschäftigt. Unter anderem sind es Toiletten mit einem Spülrand, die als Re-servoir für Feuchtkeime gelten (Engelhart S. et al.: Toiletten als Reservoir für 4-fach resistente P. aeruginosa. Vortrag auf dem 12. Kongress für Krankenhaus-hygiene der Deutschen Gesell-schaft für Krankenhaushygiene [DGKH], Hygiene und Medizin 2014 [39], Suppl., S. 13).

Analog zum Spülrand der Toilet-ten gilt dies natürlich auch für den Spülrand in Ausgussbecken von Pflegearbeitsräumen. „Wir ha-ben uns aus diesem Grund dazu entschlossen, den Ausgusstrichter in unseren Pflegekombinationen zu modifizieren“, erklärt Marcus Danner, Key Account Manager beim Offenburger Hersteller für Reinigungs- und Desinfektions-technologie MEIKO. Die neuen Ausgusstrichter mit Randspülung sind wie bisher auch aus Edelstahl tiefgezogen, werden aber nahtlos in die Abdeckung eingeschweißt und verfügen anstatt über einen Wasserspalt nun über zwei Jetdü-

sen. Diese bewirken einen durch-gängigen spiralförmigen Wasser-film zur optimalen Abspülung von Verschmutzungen. „So können wir unseren Kunden eine hygienisch deutlich sicherere Ausführung des Ausgussbeckens anbieten, weil es

nun keinen Hohlraum mehr gibt. Der spiralförmige Wasserstrahl sorgt für eine optimale Selbstrei-nigung des Ausgusstrichters, Reini-gung und Entkalkung sind deutlich einfacher und auch ein eventueller Austausch der Jetdüsen kann nun sehr viel schneller vorgenommen werden. Diese sind lediglich mit einer Schraube fixiert und ausge-sprochen leicht zu demontieren“, zählt Marcus Danner die Vorzüge der Produktmodifizierung auf. Bio-film bzw. wasserliebende Keime wie z. B. Pseudomonaden haben so keine geeigneten Plätze mehr zur Vermehrung.

Da selbst ein Ausgussbecken mit Pumpenrandspülung als Entnah-mestelle gilt, muss es regelmäßig gespült werden. Dies ist mindes-tens alle 72 Stunden der Fall, da sonst kein bestimmungsgemäßer Betrieb vorliegt (Verein Deutscher Ingenieure: VDI 6023, Kap. 6.1, Allgemeine Planungsregeln). „Wir bieten unseren Kunden optional ei-ne Zeitschaltuhr, die es ermöglicht, die Randspülung einmal täglich zu starten, um Verkeimungen im Was-serkasten zu vermeiden, sollte der Ausguss nicht regelmäßig betätigt werden“, so Marcus Danner.

Diese Vorsichtmaßnahme lässt sich auch beim Reinigungs- und Desinfektionsgerät TopLine von

MEIKO treffen. „Es kommt immer wieder vor, dass wir Geräte instal-lieren, von denen wir wissen, dass sie nicht regelmäßig gebraucht werden. Auch hier lassen sich Spülintervalle nach individuellen Anforderungen programmieren“,

erläutert Marcus Danner. Nicht zu verwechseln ist dies mit der Sys-temdesinfektion der TopLine-Gerä-te: „Diese Maßnahme sorgt dafür, dass wirklich alle Leitungen und

Düsen mit Dampf desinfiziert wer-den und damit so viel Sicherheit wie nur möglich für Patienten und Personal realisiert wird“, so Mar-cus Danner.

Der Biofilm ist im Grunde nichts anderes als eine uralte Über-lebensstrategie von Bakterien. Man geht davon aus, dass Cyano-bakterien schon vor rund 2,5 Milliarden Jahren erste Biofilme gebildet haben. Sie waren auch die ersten Sauerstoffproduzenten und ermöglichten damit erst die Entstehung höherer Lebewesen, erläutern Trampuz et al. in ihrem Artikel „Sonication of removed hip and knee prostheses for diagnosis of infection“ (New Eng-land Journal of Medicine 2007).

Der Zusammenschluss von Bak-terien in einem Biofilm macht sie resistent gegen ungünstige äuße-re Einflüsse. „Wir finden Biofilme in den heißen Schwefelquellen des Yellowstone-Nationalparks ebenso wie in den Gletschern der Antarktis“, illustriert Trampuz.

Biofilme bilden sich überwiegend in wässrigen Systemen, wenn sich dort Mikroorganismen in Grenz-flächen ansiedeln. Diese Grenz-flächen können fest-flüssig, flüs-sig-flüssig oder flüssig-gasförmig sein. Biofilm enthält außer den Mikroorganismen hauptsächlich Wasser. Von den Mikroorganis-men ausgeschiedene Substanzen

bilden mit dem Wasser Hydrogele, so dass eine schleimartige Matrix entsteht, in der Nährstoffe und andere Substanzen gelöst sind. Grundsätzlich kommen Biofilme überall vor: in Böden und Sedi-menten, auf Gestein, auf und in Pflanzen und Tieren (Schleim-häute), im Eis von Gletschern, in kochenden Quellen, auf Felsen in der Wüste, ja so-gar in verdünnter Schwefelsäure und in verdünnter Natronlauge. Sie sind zu finden in Flugzeugbenzin und in Öltanks, in Raumschiffen und auf U-Boo-ten und sogar in stark radioaktiv kontaminierten Bereichen von Kernkraftwerken – und leider auch in Kliniken. Biofilme bieten Kei-men ein Reservoir, das zu chro-nischen und wiederkehrenden Infektionen bis hin zur Sepsis führen kann. Katheter, Implanta-te und medizinische Instrumente können mit einem Biofilm belegt sein. Der Einsatz von Kunststoffen in der Medizintechnik (Implanta-

te) begünstigt dabei die Entste-hung von Biofilmen. Die beteiligten Mikroorganismen stammen häufig von der Hauto-berfläche des Krankenhausper-sonals und von Patienten, aber auch Austrittsstellen oder Kon-nektoren mit Leitungswasser können Ausgangspunkt sein. Auch die Wasserleitungen sowie

Dialyse-Zubehör und schwer zu reinigende Endoskope können betroffen sein. Häufig sind u. a. folgende Erreger beteiligt:Staphylococcus epidermidis, Sta-phylococcus aureus, Pseudomo-nas aeruginosa, Escherichia coli, Acinetobacter baumannii oder Candida albicans.

Stichwort: Biofilm

Ab sofort sind alle Ausgusstrichter von MEIKO modifiziert – der Spül-rand gehört der Vergangenheit an.

Aus Edelstahl werden die Becken für den Ausguss tiefgezogen und nahtlos in die Abdeckung eingebaut.

Statt Wasserspalt sorgen nun zwei Jetdüsen für eine optimale Abspülung.

Bakterien können dank des von ihnen gebildeten Biofilms deutlich länger selbst an den unwirt- lichsten Stellen überleben. Foto: Fotolia

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Johannes-Nepomuk-Haus in Köln:Wo Hospizarbeit aus der Bevölkerung heraus getragen wird

Miriam Arens hat mit den drei Pro-zent zu tun. Die 64-Jährige arbei-tet seit Mitte der 1980er Jahre mit sterbenden Menschen. Zunächst baute die gelernte Altenpflegerin die Palliativstation an der Kölner Universitätsklinik mit auf – aus dieser wurde das berühmte Dr. Mildred Scheel Haus, das heute flankiert wird von einem Lehrstuhl für Palliativmedizin. „Ich kam eher

zufällig zu dieser Aufgabe“, erin-nert sich Miriam Arens heute und meint bescheiden: „Es gab keine Berufung für mich. Es war eher die Lust, etwas Neues auszupro-bieren.“ Auf eine Art schien Miri-am Arens aber dennoch berufen zu sein. Die gebürtige Afrikanerin wechselte 1988 zum Caritasver-band für die Stadt Köln e.V. und

leistete wieder Aufbauarbeit: die-ses Mal für eines der ersten Hos-pize in Deutschland. „Nach dem Umzug vom Kölner Stadtteil Heim-ersdorf in den Stadtteil Longerich 1989 war unsere Arbeit hauptsäch-lich von Improvisation geprägt“, erinnert sich Miriam Arens an die Pionierzeiten des Johannes- Nepomuk-Hauses, dem dritten Hospiz in Deutschland überhaupt. Gewachsen ist man seither in un-glaublicher Weise: nämlich nur in der Qualität der Betreuung. Nach wie vor beherbergt das Haus zehn Betten für Menschen, denen ein Arzt bescheinigen muss, dass sie an einer chronischen und finalen Erkrankung leiden, die vermutlich innerhalb der nächsten sechs Mo-nate zum Tode führen wird. „So lautet nun einmal die Indikation

für einen Menschen, der in ein Hospiz kommen möchte“, erläutert Detlef Silvers, Leiter des Geschäfts-felds „Stationäre Betreuung“ beim Caritasverband für die Stadt Köln.

In Deutschland wird streng dar-auf geachtet, dass niemand mit dem Tod Geld verdient. Während Kliniken oder Pflegeheime die vol-len Tagessätze der Kranken- und

Pflegekassen für ihre Patienten und Bewohner erhalten, gibt es pro Pa-tient im Hospiz nur 95 Prozent des Tagessatzes. Um kostendeckend zu arbeiten, müssen die fehlenden Beträge durch Spenden einge-bracht werden. „Auch unser Haus hat zum Glück einen Förderverein, der einerseits dafür sorgt, dass wir hier mit 9,5 Planstellen eine ganz hervorragende Betreuung der Pa- tienten leisten können. Anderer-seits hat die jetzt gerade beende-te Sanierung unseres Hauses mit einem Aufwand von 1,1 Millionen Euro gezeigt, dass der Förderver-ein auch in dieser Hinsicht unver-zichtbar ist“, erklärt Detlef Silvers. 100.000 Euro brachte er auf für die

Umbaumaßnahmen, rund 370.000 Euro stammten aus Mitteln der Caritas Köln, den Rest leisteten das Deutsche Hilfswerk und die Stiftung Wohlfahrtspflege.

So ist von dem alten Pfarrhaus, das das Hospiz einmal war, praktisch nichts mehr zu erkennen. Die Pa- tientenzimmer sind auf drei Etagen verteilt – allesamt hell, freundlich und mit farblichen Akzenten ein-gerichtet. Selbst die Bettwäsche ist bunt kariert, mit spezieller Be-leuchtungstechnik lassen sich die unterschiedlichsten Atmosphä-ren zaubern. Die konzeptionellen Details zeugen von einer großen Hingabe in der Auseinanderset-zung mit den Aufgaben, die die Hospizarbeit mit sich bringt: Der der Hospizarbeit verbundene Köl-ner Fotograf Achim Rieger doku-

mentierte zahlreiche und teilweise ungewöhnliche Ansichten Kölner Brücken. Aus den Motiven wurden Poster-Tapeten bzw. große Abzüge in Rahmen: „Das sind Motive, die den Menschen hier vertraut sind – und mit den Brücken haben wir gleichzeitig ein Thema gewählt, das als Symbol der Arbeit des Hospizes verwendet wird und das sich in jedem Zimmer wiederfindet. Der Heilige Nepomuk ist Namens- patron des Hauses und die Brücke gilt als Symbol des Übergangs“, so Detlef Silvers. Heute ist jedes Patientenzimmer im Vergleich zu der Zeit vor der Renovierung mit einem eigenen rollstuhlgerechten Duschbad ausgestattet. Im Kel-

ler findet sich eine kleine „Well-ness-Oase“, deren Hauptbestand-teil eine medizinische Badewanne darstellt, die den Patienten die Möglichkeit zu entspannenden Anwendungen bietet. „Ein noch größerer Luxus sind unsere drei Steckbeckenspülgeräte für ein Haus mit zehn Betten“, scherzt Detlef Silvers. In Wirklichkeit hat die Entscheidung für die drei Ge-räte aus dem Hause MEIKO gar nichts mit Luxus oder Scherzen zu tun, sondern ist der Fürsorge gegenüber den Mitarbeitern, aber vor allen Dingen der Lebensquali-tät und der Befindlichkeit der Pati-enten geschuldet: „Es ist schlicht nicht zumutbar, dass man mit ei-nem benutzten Steckbecken oder Stuhleimer durch die Flure oder über die Treppen hastet, vielleicht stolpert und eine unerfreuliche Be-scherung verursacht. Wir können uns auch nicht vorstellen, dass Be-sucher mit diesen Pflegehilfsmit-teln den Aufzug teilen möchten“, erläutert Silvers.

Die Auswahl für die Geräte der Firma MEIKO sei letztlich auch getroffen worden, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass sich diese gegenüber dem Wettbewerb nicht nur durch ein besseres Spü-lergebnis auszeichnen, sondern vor allem auch dadurch, „dass sie sich angesichts des knappen Bud-gets eines Hospizes im laufenden Betrieb durch Einsparungen und dank der sehr geringen Stör- und Reparaturanfälligkeit rechnen“, so Detlef Silvers.

Dass das Johannes-Nepomuk-Haus in Köln zu den vorbildlichen Hos-pizen gehört, steht in direktem Zusammenhang mit dem zuneh-menden Stellenwert der Hospizbe-wegung in Deutschland und konti-nuierlich wachsenden Netzwerken, die diese wichtige Arbeit unter-stützen: ein Förderverein, der ge-tragen ist vom bürgerschaftlichen Engagement, eine palliativärztliche Versorgung durch niedergelasse-

ne Mediziner und durch spezielle Stationen in Kliniken sowie durch die Ehrenamtlichen in den Hospiz-vereinen und palliativ orientierte Pflegedienste. Detlef Silvers fasst es zusammen: „Hospizarbeit lebt nicht durch einen Akteur alleine, sondern es sind die Vielen, die in-terdisziplinär und überkonfessio-nell zusammenwirken.“

Wo wollen Menschen sterben? Natürlich gibt es zu dieser Frage immer wieder Studien, Erhebungen, Umfragen. Und es gibt Antworten. 50 Prozent der Deutschen möchten gerne zuhause sterben. Tatsächlich geht dieser Wunsch aber nur für 20 Prozent in Erfüllung. Stattdessen stirbt jeder zweite ältere Deutsche in einem Krankenhaus – was 75 Prozent eigentlich völlig ablehnen. Zehn Prozent der Menschen können sich vorstellen, ihre letzten Tage und Stunden in einem Hospiz zu verbringen. In der Realität sind dies aber nur drei Prozent. Die Analysen stützen sich auf Sonderauswertungen des Statistischen Bundesamtes sowie Berechnungen des Health Risk Institutes.

IMPRESSUMMEIKO Maschinenbau GmbH & Co. KGEnglerstraße 3, 77652 OffenburgTelefon: +49 781 203 1204Telefax: +49 781 203 1356E-Mail: [email protected]

Vertreten durch:MEIKO Beteiligungs GmbHGeschäftsführer: Dr.-Ing. Stefan ScheringerRegistergericht: 79098 Freiburg i. Br.Registernummer: HRB 471532

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Verantwortlich für den Inhalt (gem. § 55 Abs. 2 RStV):Herausgeber MEIKO Maschinenbau GmbH & Co. KG, Englerstraße 3, 77652 Offenburg

Redaktion: Doris Geiger

V.i.S.d.P.: Regine Oehler

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Druckerei: Dinner-Druck GmbH, Schlehenweg 6, 77963 Schwanau

Die Hospize in Europa haben ihre Wurzeln in der Arbeit von Dame Dr. Cicely Saunders. 1967 grün-dete sie das St. Christopher’s Hospice in London. Von hier aus breitete sich die Hospizbe-wegung in viele Länder – auch außerhalb Europas – aus.

Die Hospizbewegung wird in erster Linie von der Überzeu-gungskraft und dem Engage-ment der Bürger getragen. Für viele im Hospizdienst Tätigen ist es vor allen Dingen die Tabu- isierung der für Sterbende häu-fig unwürdigenden Situationen,

die sie motivieren. Die National Hospice Organization (USA) hat unter anderem festgehalten, dass Hospize aus der Hoffnung und Überzeugung leben, dass sich Patienten und ihre Famili-en so weit geistig und spirituell auf den Tod vorbereiten können, dass sie bereit sind, ihn anzu-nehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass eine angemessene Pflege ge-währleistet wird und es gelingt, eine Gemeinschaft von Men-schen zu bilden, die sich ihrer Bedürfnisse verständnisvoll annimmt.

Geschichte der Hospizbewegung

Die junge Hospizarbeitwar lange von

Improvisation geprägt

Miriam Arens Detlef Silvers

Eine kleine Wellnessoase findet auch im Hospiz ihre Liebhaber.Fotos: WIBU Gruppe

Die Zimmer im Johannes-Nepomuk-Haus in Köln sind neu gestaltet und erlauben selbst Therapie via Licht.

14.–17.11.16 MEDICA, D – Düsseldorf

30.1.–2.2.17Arab Health, VE – Dubai

12.–15.02.17APSIC, THA – Bangkok

25.–27.04.17 Altenpflege, D – Nürnberg

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