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Eisregen Eisregen (z.B. 2002 in Kansas, Bildquelle: Doug Zubenel) sorgt (unter Anderem) für richtig schlechte Fahrverhältnisse. Verantwortlich sind unter-kühlte Regentropfen, die beim Auftreffen (z.B. auf die Straße) schlagartig gefrieren. Der Effekt ist noch viel eindrucksvoller als bei „normalem“ Glatteis, bei dem nicht- unterkühlter Regen auf dem gefrorenen Boden Meteo 307 Eiskörner entstehen, wenn Regentropfen beim Durchqueren einer bodennahen Kaltluftschicht gefrieren (und nicht – so wie beim Eisregen – unterkühlen).

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Eisregen

Eisregen (z.B. 2002 in Kansas, Bildquelle: Doug Zubenel) sorgt (unter Anderem) für richtig schlechte Fahrverhältnisse.

Verantwortlich sind unter-kühlte Regentropfen, die beim Auftreffen (z.B. auf die Straße) schlagartig gefrieren. Der Effekt ist noch viel eindrucksvoller als bei „normalem“ Glatteis, bei dem nicht-unterkühlter Regen auf dem gefrorenen Boden gefriert.

Meteo 307

Eiskörner entstehen, wenn Regentropfen beim Durchqueren einer bodennahen Kaltluftschicht gefrieren (und nicht – so wie beim Eisregen – unterkühlen).

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Kein Eisregen

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Wird häufig als Eisregen „verkauft“, ist aber tatsächliche gefrorene Gischt am Genfer See (fällt aber jedenfalls in die Kategorie „strategisch richtiges Parken“. Falls Sie sich also gelegentlich über das Eiskratzen ärgern …). Bilder: Jean-Pierre Scherrer.

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Graupel

Bei Reifgraupel (bzw. Graupel im eigentlichen Sinn) handelt es sich um weiße, undurchsichtige Körner mit typischerweise 2 – 5 mm Durchmesser (also kleiner als im Bild – Quelle: www.avalanche.org), die man leicht zerdrücken kann.

Graupeln erinnern ein bisschen an Styropor-Kugeln, sie sind porös und entstehen, wenn Schneeflocken und unterkühlte Wolkentröpfchen „koagulieren“. Reifgraupeln fallen meist in Schauern bei Temperaturen um 0°C.

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Unter Frostgraupel versteht man Hagelkörner (siehe nächste Folie), die kleiner als 5 mm sind (und damit normalerweise keinen Schaden anrichten – daher die Unterscheidung vom Hagel).

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Ein ungewöhnlicher Golfplatz

Auf diesem Golfplatz in Wichita, Kansas gab es im Sept. 2010 ein paar Löcher zu viel (Bild: NOAA, Frank Kotsch).

Verantwortlich waren Hagel-körner mit bis zu 20 cm Durchmesser und 150 km/h Fallgeschwindigkeit (Bild: Melissa McCarter).

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Hagel

Hagel entsteht in Gewitterwolken durch Zusammenfrieren von Regen-tröpfchen und Schneekristallen.

Durch extrem starke Aufwinde in Cb-Wolken (z.T. über 100 km/h) können auch große Hagelkörner in Schwebe gehalten werden. Durch mehrer „Runden“ in der Cb-Wolke haben sie oft eine Schichtstruktur – sind aber (zum Glück) nicht immer so groß, wie die Rekord-Beispiele (Quelle: NCAR).

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Große Hagelkörner

In Vivian, South Dakota fielen am 23. Juli 2010 mehrere Rekord-Hagelkörner mit bis zu 20.3 cm Durchmesser (8.0 Zoll) und 0.88 kg (NOAA, Les Scott).

Der vorherige US-Rekordhalter aus Aurora, Nebraska hatte einen Umfang von 47.6 cm (NCAR). Das schwerste (bestätigte) Hagelkorn (mit 1.02 kg) fiel am 14.4.1986 in Gopalganj, Bangladesh (WMO).

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Tau

Tau entsteht durch direkte Kondensation des Wasserdampfes der Luft an Gegenständen, die kälter als die Luft sind – besonders in klaren Nächten, bei schwachem Wind, wenn sich die Luft unter den Taupunkt abgekühlt hat – siehe Folie 127 (Bilder: UF). Passiert das Ganze unter 0°C, dann kommt es bei Abkühlung unter den Reifpunkt zur Bildung von Reif (Eiskristalle) durch Sublimation (bevorzugt auf horizontalen Flächen).

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Oberflächenreif

Auf kalter Schneeoberfläche bilden sich zuweilen riesige (bis ~10 cm), transparente Eiskristalle (Bilder: MeteoSchweiz (l.), Roland Wehap). Diese Oberflächenreif-Kristalle fallen leicht um. Beim nächsten Schneefall bilden sie dann eine „ideale“ (und schwer zu erkennende) Gleitschicht für Schneebrett-Lawinen.

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Eisblumen

Das „Geheimrezept“ für Eisblumen sind schlecht isolierte Fenster (deshalb „gedeihen“ sie in den USA besonders prächtig). Dabei sublimiert die Luftfeuchtigkeit der warmen Raumluft an der Innenseite der Fenster – sozusagen „Innenreif“. Bilder: UF. (Es funktioniert – bei Autofenstern – auch auf der Außenseite, wird dann i. d. R. aber weniger geschätzt)

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Eisblumen

Eisblumen sind bei uns nicht etwa aufgrund der Luftverschmutzung ver-schwunden, sondern wegen immer besserer Isolierung. Mit etwas „gutem Willen“ wachsen sie immer noch prächtig. Bilder: UF.

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Eisblumen

Bilder: UF.

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Raureif

Raureif (bzw. Rauhreif) bildet sich bei Nebel und leichtem Wind, haupt-sächlich durch Gefrieren unter-kühlter Nebel-tröpfchen (plus Sublimation) an festen Gegen-ständen. Bild: UF

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Raureif

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Raureif haftet nur sehr lose und ist leicht zerbrechlich. Häufig bilden sich Eisnadeln oder -federn (Bilder: UF).

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Raureif

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Am Boden findet sich dabei häufig kein Reif (Bild: UF).

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Raueis

Raueis (bzw. Rauheis) sieht wie kompakter Schnee aus, es entsteht durch schnelles Anfrieren unterkühlter Nebeltröpfchen, begünstigt durch starken Wind (Bilder: Roland Wehap). Raueis wächst gegen den Wind (z.B. auch spektakulär auf Gipfelkreuzen), haftet gut, ist kompakt – allerdings mit Lufteinschlüssen.

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Schneeverwehung

Fallender Schnee wird von Wind leicht verfrachtet – Schneegestöber, dadurch entstehen z. T. mächtige Schneewächten (Bild: UF, der sich hier bewusst gegen die neue Rechtschreibung wehrt), z.B. bei einem Blizzard (Bild: NOAA). Wird Schnee (ohne eigentlichen Schneefall) durch den Wind aufgewirbelt, so spricht man von Schneefegen (unter Kopfhöhe), bzw. Schneetreiben (auch darüber).

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