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Eldercare Services in Europa – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen Gemeinnütziger e. V. Annette Angermann 15.-16.09.2011 Hotel Aquino, Berlin

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Eldercare Services in Europa – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen

Gemeinnütziger e. V.

Annette Angermann

15.-16.09.2011 Hotel Aquino, Berlin

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 11. Konferenzbericht 2

1.1 Einleitung 21.2 Bericht der Konferenz 21.3 Zusammenfassungen der Workshops 7

1.3.1 Workshop 1 – Staatliche Rahmenbedingungen 71.3.2 Workshop 2 – Unternehmen 81.3.3 Workshop 3 – Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger 91.3.4 Workshop 4 – Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke 111.3.5 Workshop 5 – Fördermodelle / Gutscheine 121.3.6 Workshop 6 – Informations- und Kommunikationstechnologien

als innovatives Instrument 131.4 Fazit 132. Anhang (Konferenzbeiträge – Es gilt das gesprochene Wort.) 15

2.1 Konferenzprogramm 152.2 Teilnehmer/innen / Referent/innenliste 19

2.2.1 Teilnehmer/innen 192.2.2 Referent/innenliste 25

2.3 Eldercare Services – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland2.3.1 Begrüßung durch den Deutschen Verein – Barbara Syrbe 2.3.2 Begrüßung und Eröffnung durch das BMFSFJ – Dieter Hackler

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2.4 Eldercare Services – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienst-leistungen für ältere Menschen auf europäischer Ebene – Halina Potocka 37

2.5 Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa – Werner Eichhorst 49

2.6 Workshop 1 – Staatliche Rahmenbedingungen 702.6.1 Marianne Skov Iversen (DK) 712.6.2 Valentina Hlebec (SL) 822.6.3 Anni Vilkko (FI) 91

2.7 Workshop 2 – Unternehmen 952.7.1 Cornelia Upmeier (DE) 952.7.2 Madeleine Starr (UK) 1012.7.3 Karsten Gareis (EU) 109

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2.8 Workshop 3 – Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger 1192.8.1 Jürgen Griesbeck (DE) 1202.8.2 Marie Beatrice Levaux (FR) 1282.8.3 Heike Nordmann (DE) 134

2.9 Workshop 4 – Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke 1442.9.1 Kai Pagenkopf & Mechthild Konerding (DE) 1452.9.2 Hannie Burcksen (NL) 1572.9.3 Peter Raeymaekers (BE) 166

2.10 Workshop 5 – Fördermodelle / Gutscheine 1772.10.1 Antoine Dumurgier (FR) 1782.10.2 Jean-François Lebrun (EU) 1872.10.3 Greger Bengtsson (SE) 191

2.11 Workshop 6 – Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument 1962.11.1 Susanne Duus (DK) 1972.11.2 Axel Sigmund (DE) 2032.11.3 Cristina Rodríguez-Porrero Miret (ES) 210

3. Impressum 224

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser, unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen in all ihrer Vielfalt zu diskutieren – dies war der Leitgedanke der am 15.-16.09.2011 der internationalen Konferenz „Eldercare Services in Europa – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Men-schen“, die von der Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa ver-anstaltet wurde. Die insgesamt 175 teilnehmenden Expert/innen aus Politik, Verwaltung, Zivilge-sellschaft und Wissenschaft, die aus 15 verschiedenen europäischen Mitgliedsstaaten und der Türkei angereist waren, kamen an den beiden Konferenztagen zusammen, um sich über unter-stützende Dienstleistungen in Deutschland, in den einzelnen EU-Mitgliedsstaaten und auf euro-päischer Ebene zu informieren, um über europäische gute Praxisbeispiele zu diskutieren und sich zu vernetzen.

In den parallel stattfindenden Workshops wurden gute Praxisbeispiele aus insgesamt zehn verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten unterteilt in Akteure sowie soziale und technische Infrastruk-turen vorgestellt und lebhaft mit den Teilnehmenden diskutiert.

Diese Dokumentation fasst die wichtigsten Ergebnisse der zweitägigen internationalen Konfe-renz zusammen. Darüber hinaus können die einzelnen Beiträge der Referent/innen sowie das Konferenzprogramm im Anhang nachgelesen werden.1

Die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa bedankt sich ganz herzlich für die Unterstützung und aktive Mitwirkung derjenigen, ohne die diese Veranstal-tung nicht möglich gewesen wäre: den Eröffnungsredner/innen, den Hauptreferent/innen, den Referent/innen der Workshops, den Moderator/innen der Workshops sowie der Gesamtmodera-torin. Ein großer Dank geht auch an die Dolmetscher/innen und Übersetzer/innen, ohne die we-der eine dreisprachige Konferenz (deutsch, englisch, französisch) noch eine zweisprachige Do-kumentation (deutsch, englisch) möglich wäre. Ein weiterer Dank geht an die zuständigen Mitarbeiter/innen im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,2 die Kolleg/innen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. sowie an die Kolleg/innen des Projektteams Frankfurt/Main der Beobachtungsstelle für ihre tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Konferenz.

Für die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa (Projektteam Berlin)Annette Angermann

1 In der deutschen Dokumentation sind die Beiträge in deutscher Sprache, in der englischen Version auf Englisch angehängt. 2 Zudem möchten wir dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Finanzierung der internationalen Konfe-renz danken.

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1. Konferenzbericht

1.1 EinleitungJeder Mensch braucht im Laufe seines Lebens einmal Unterstützung. Hilfe ist demnach etwas

Alltägliches, etwas Selbstverständliches. Obwohl es viele Vorteile einer alternden Gesellschaft gibt – beispielsweise die Chance, ein längeres und gesünderes Leben führen zu können – bestehen auch einige Herausforderungen, denn die erhöhte Anzahl älterer Menschen kann durch eine sinken-de Zahl jüngerer Menschen nicht mehr ausreichend unterstützt werden. Unterstützende Dienstleis-tungen – pflegerische, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen, auch Eldercare Services genannt – können nicht nur die Älteren selbst, sondern auch ihre Angehörigen entlasten und ein Stück weit zu einem selbstbestimmten Leben, in den eigenen vier Wänden, beitragen.

Doch wie kann diese Unterstützung gewährleistet und organisiert werden? Dieser Frage ging die internationale Konferenz „Eldercare Services in Europa – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen“, die am 15. und 16. September 2011 in Berlin stattfand, nach.3

Das Thema Eldercare Services kann aus zwei Perspektiven betrachtet werden: Aus der Ak-teurperspektive gibt es Dienstleistungen von staatlicher, unternehmerischer oder privater Seite. Zudem kann das Thema anhand unterschiedlicher Infrastrukturen betrachten werden. Es gibt sogenannte Dienstleisternetzwerke oder zentrale Anlaufstellen, an die sich Dienstleistungsnut-zer/innen wenden können. Des Weiteren können Dienstleistungen durch strukturelle Fördermo-delle und Gutscheine benutzerfreundlich gestaltet werden. Nicht zuletzt kann Technik als innova-tives Instrument die Möglichkeiten und die Reichweite verschiedener unterstützender Dienstleistungen erhöhen.

Ziel der Konferenz war es, den verschiedenen Akteuren eine Plattform für den internationalen Erfahrungsaustausch anhand guter Praxisbeispiele, auch und gerade über ihre eigene Fachrich-tung hinweg, zu bieten und sich untereinander zu vernetzen.

1.2 Bericht der Konferenz Die Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa beschäftigt sich

seit einigen Jahren mit dem Thema unterstützende Dienstleistungen. Während die internationale Konferenz im Jahr 20104 den Schwerpunkt auf familienunterstützende Dienstleistungen für eine

3 http://www.beobachtungsstelle-gesellschaftspolitik.de/konferenz-eldercare-services-in-europa.html, http://www.deutscher-verein.de/03-events/2011/gruppe6/p-621-11/. 4 „Familienunterstützende Dienstleistungen in Europa: aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in Europa“, 29. Januar 2011 in Berlin (http://www.deutscher-verein.de/03-events/2010/gruppe6/f-29-01-10/, http://www.beobachtungsstelle-gesellschaftspolitik.de/veroeffentlichungen/andere-veroeffentlichungen.html).

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Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie legte, war es das Ziel der aktuellen inter-nationalen Konferenz, alle unterstützenden Dienstleistungen – pflegerische, familienunterstüt-zende sowie haushaltsnahe Dienstleistungen – mit einzubeziehen und den Fokus auf die Ziel-gruppe der älteren Menschen zu legen.

Unterstützende Dienstleistungen werden auf nationaler und europäischer Ebene derzeit inten-siv diskutiert. In Deutschland wird diese Art der Dienstleistungen – bei denen es sich um die ins-titutionalisierte Form der Tätigkeiten handelt, die zuvor in den eigenen Haushalten privat erbracht wurden – jedoch zögerlicher in Anspruch genommen, als es beispielsweise in Frankreich der Fall ist.5 Nichtsdestotrotz wird die Inanspruchnahme unterstützender Dienstleistungen wegen des Wunsches länger in der vertrauten Umgebung der eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben und damit ein selbst bestimmteres Leben führen zu können auch augrund der Notwendigkeit Beruf und familiäre Sorgeverpflichtungen zu vereinbaren in den kommenden Jahren noch steigen. Un-terstützende Dienstleistungen bestimmen daher auch „zunehmend die Qualität von Lebenslagen im Alter“.6

Unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland Die Altenpflege in Deutschland wird überwiegend öffentlich finanziert. Diese Finanzierung – in

ihrer jetzigen Form – stößt jedoch an ihre Grenzen.7 Deutschland liegt bezüglich der Anzahl der Pflegebedürftigen im europäischen Durchschnitt. Allerdings gibt es im deutschen Pflegesystem relativ wenige Beschäftigte im Bereich der Altenpflege, was dazu führt dass das Verhältnis zwi-schen Anzahl der Beschäftigten und Anzahl der älteren Pflegebedürftigen ungünstig ist. Das fehlende Fachkräftepotenzial, die hohe Fluktuation der Beschäftigten sowie die kurze Verweil-dauer der Altenpfleger/innen in ihrer Tätigkeit 8 verdeutlichen die Problematiken auf der Seite der pflegerischen Dienstleistungen. Bei den familienunterstützenden und haushaltsnahen Dienstleis-tungen lässt sich ein sehr großes Potenzial an Beschäftigten ausmachen. Diese Dienstleister/innen erbringen ihre Leistungen jedoch oft im Bereich der Schattenwirtschaft. Es gilt also, sie in den formalen Arbeitsmarkt zu integrieren – was zudem einen Professionalisierungs- und Quali-tätsschub dieser Dienstleistungen mit sich bringen könnte. Hier sei über Kosten aus Sicht der Nachfrager und über die Verdienstmöglichkeiten aus Sicht der Anbieter/innen nachzudenken, so Werner Eichhorst vom Institut zur Zukunft der Arbeit.9

5 Dies gründet sich neben den staatlichen Unterstützungsleistungen auch in Mentalitätsunterschieden bezüglich der Inanspruchnahme von unterstützenden personenbezogenen Dienstleistungen. 6 Naegele, Gerhard (2011): Soziale Dienste für ältere Menschen. In: Evers, A./Heinze, R.G./Olk, T. (Hrsg.): Handbuch Soziale Dienste, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 406. 7 Aufgrund der Lohnkostenproblematik ist die Möglichkeit, Beiträge zu erhöhen, begrenzt. 8 Dies ist vermutlich den relativ unattraktiven Arbeitsbedingungen geschuldet. 9 Die hier genannten Daten basieren auf dem am 15. September 2011 in Berlin gehaltenen Vortrag „Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa“ sowie der Power Point Präsentation „Pflege und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa“ von Werner Eichhorst (siehe Präsentation Eichhorst im Anhang).

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Dieter Hackler vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) betonte, dass es die „geschenkte“ Lebenszeit der älteren Menschen zu gestalten gelte. Wenn viele Menschen gesünder und gebildeter älter werden, bestünde die Möglichkeit, spezifische Dienste anzubieten oder auch über neue Dienstformen nachzudenken. „Einfach nur so weiter-machen wie bisher“, trage nicht zu Innovationen in Deutschland bei. Er stellte dar, dass die deut-sche Bundesregierung das staatliche Gefüge der haushaltsnahen Dienstleistungen in den letzten Jahren durch verbesserte steuerliche Absetzbarkeit weiterentwickelt hat, um die Inanspruchnah-me unterstützender Dienstleistungen zu erleichtern.10 Seit der letzten Legislaturperiode sollen Pflegestützpunkte die Leistungserbringer und Nutzer/innen miteinander ins Gespräch bringen sowie Pflegeberatung leisten. Das Programm der Mehrgenerationenhäuser – ein Beispiel für zentrale Anlaufstellen für die unterschiedlichen Formen von Dienstleistungen für ältere Men-schen vor Ort – werde fortgesetzt und soll nun auch verstärkt bei der Vermittlung haushaltsnaher Dienstleistungen aktiv werden. Als ein Meilenstein sei die Familienpflegezeit zu sehen. Sie wird am 1. Januar 2012 eingeführt und kann durch ihre (zeitlich begrenzte) Arbeitszeitreduktion mit gleichzeitiger Fortzahlung des Lohnes zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf beitragen.11 Des Weiteren könne das Servicetelefon sowie das Informationsportal „Wege zur Pflege“ ab dem 1. Dezember 2011 in Anspruch genommen werden.12

Unterstützende Dienstleistungen für ältere Menschen auf europäischer EbeneVor dem Hintergrund der alternden Gesellschaften europäischer Staaten wird das Thema un-

terstützende Dienstleistungen für ältere Menschen auch auf europäischer Ebene wahrgenom-men, und Lösungsansätze werden diskutiert. Die Europa 2020 Strategie hat fünf Zielsetzungen, die auch auf Eldercare Services Auswirkungen haben können: Beschäftigung, Innovation, Bil-dung, soziale Integration und Klima. Unter dem Aspekt der Beschäftigung müssen viele Fragen gestellt und noch mehr Lösungen gefunden werden. Beispielsweise sollen mehr Frauen ar-beiten und die Beteiligung der 50- bis 60-Jährigen am Arbeitsmarkt soll erhöht werden. Die-se beiden Gruppen stellen jedoch die überragende Mehrheit der pflegenden Angehörigen. Wie können – zur Entlastung dieser Gruppen – mehr Arbeitsstellen im Bereich der unterstüt-zenden Dienstleistungen geschaffen werden? Wie können Innovationen und neue Technolo-gien besser genutzt werden, um Dienstleistungen zu verbessern? Wie können der Zugang, die Qualität verbessert und die Erschwinglichkeit gesichert werden?

10 Die Bundesregierung hat mit dem Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung im Jahr 2006 für eine bes-sere steuerliche Berücksichtigung von haushaltsnahen Dienstleistungen, Pflegediensten und Handwerkerleistungen gesorgt. 2008 wur-de diese Regelung durch das Gesetz zur Förderung von Familien und haushaltsnahen Dienstleistungen erweitert (http://www.deutscher-verein.de/03-events/2010/gruppe6/pdf/Dokumentation_Internationale%20Konferenz_FUD%20in%20Europa_29.01.10.pdf, S. 6). 11 Berufstätige, die nahe Angehörige pflegen, haben die Möglichkeit ihre Arbeitszeit über einen Zeitraum von zwei Jahren zu reduzieren und erhalten während der Pflegzeit ein – im Verhältnis zu ihrer in diesem Zeitraum real geleisteten Arbeitszeit – höheres Entgelt. Nach Ablauf der Pflegezeit werden die Wert- und Arbeitskonten wieder ausgeglichen (http://www.familien-pflege-zeit.de/, http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aeltere-menschen,did=175038.html). 12 http://www.wege-zur-pflege.de/

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Die Europäische Kommission hat eine Konsultation zu Pflegezeiten eröffnet, um herauszufin-den, welche Maßnahmen getroffen werden können, um pflegende Angehörige bei der Vereinbar-keit von Beruf und Pflege besser zu unterstützen. Eine dieser Maßnahmen könnte eine Pflege-freistellung als ein Teil eines breiten Paktes zu den EU-Vorschriften für Urlaube, neben dem Mutterschutz, dem Vaterschaftsurlaub sowie dem Elternurlaub sein. Derzeit ist eine Pflegefrei-stellung auf europäischer Ebene nicht geregelt. Zwischen den EU-Mitgliedsstaaten bestehen große Unterschiede, sowohl was das Vorhandensein von Pflegefreistellungen als auch die Be-zahlung und die Dauer der Pflegefreistellung betrifft. Letztere können sich von zwei Tagen bis hin zu zwei Jahren erstrecken, so Halina Potocka von der AGE Platform Europe.13 Insgesamt beste-he die Notwendigkeit einer integrierten Vorgehensweise, bei der zugängliche, erschwingliche und qualitativ hochwertige Pflegedienstleistungen mit angemessen vergüteten Pflegefreistellungen für pflegende Angehörige kombiniert werden.

Das Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012 bie-tet einen guten Ansatzpunkt, die Debatte auszudehnen und nicht nur auf europäischer Ebene, sondern auch auf nationaler, kommunaler und lokaler Ebene zu diskutieren.

Nationale Modelle und Maßnahmen in europäischen MitgliedstaatenDie hier beschriebenen Arten von Dienstleistungen sind die institutionalisierte Form der Tätig-

keiten, die früher in den Haushalten privat erbracht wurden. Zum einen in Form von Altenpflege – medizinische und pflegerische Dienstleistungen – und zum anderen in Form von haushaltsbe-zogenen Tätigkeiten. Diese Dienstleistungen ergeben keine 100%-ige Schnittmenge, müssen in der Realität dennoch zusammen betrachtet werden, denn für viele der Nutzer/innen und ihre Angehörigen gehört eine Mischung beider Dienstleistungen zum alltäglichen Leben.

Werner Eichhorst führte aus, dass diese Formen der Dienstleistungen in den meisten euro-päischen Ländern nicht gut bezahlt seien und aufgrund dessen die Mobilisierung des vorhan-denen Fachkräftepotenzials schwer falle. Als wichtige Rahmenbedingungen seien die Entloh-nungsstrukturen zu nennen. Des Weiteren fließen Qualifizierungsprozesse ein, die es den Dienstleistungsanbietern überhaupt ermöglichen, ihre spezifische Form der Dienstleistung an-zubieten. Dies gelte für beide Bereiche, den der pflegerischen und den der haushaltsnahen Dienstleistungen.

Während in zentraleuropäischen EU-Mitgliedstaaten eine relativ starke Lohnkompression herrscht und die hohen Lohnnebenkosten die Nachfrage solcher Dienstleistungen – ohne öffent-

13 Die hier genannten Daten basieren auf dem am 15. September 2011 in Berlin gehaltenen Vortrag „Eldercare Services – Home Care, Family Support and Domestic Services for Older People on the European Level“ sowie der dazugehörigen Power Point Präsentation von Halina Potocka (siehe Präsentation Potocka im Anhang).

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liche Zuschüsse – erschweren, ist das angelsächsische Modell der Dienstleistungserbringung vornehmlich über den Markt geregelt. Gleichzeitig wird dort versucht die Kosten und die Rigiditä-ten des Arbeitsmarktes über die flexiblen Strukturen des Marktes zu begrenzen. In Skandinavien sind pflegerische und haushaltsnahe Dienstleistungen hauptsächlich über Steuern finanziert. In den kontinentaleuropäischen Staaten, in denen die Dienstleistungen traditionell überwiegend privat oder informell erbracht werden, ist zu beobachten, dass diese Dienstleistungen in den letz-ten Jahren zunehmend öffentlich gefördert wurden, was laut Werner Eichhorst die einzige Mög-lichkeit zu sein scheint, um den formalen Arbeitsmarkt zu mobilisieren.

Im Bereich der pflegerischen Dienstleistungen ist in Dänemark in wesentlichem Maße der Staat tätig, der infolgedessen entsprechend hohe Pflegeausgaben verzeichnet. Das System ist vornehmlich auf kommunale Verantwortung ausgerichtet und nimmt den einzelnen poten-ziell Pflegenden aus der Verantwortung. Im Gegensatz zu Deutschland ist im dänischen Pflegesystem die Personalrelation zwischen Anzahl der Pflegebedürftigen und der tatsäch-lich vorhandenen Personalressource im Pflegebereich relativ günstig. Das Vereinigte König-reich hebt hauptsächlich auf private und Marktkräfte ab und bezieht daher auch überwiegend private Anbieter in die Altenpflege mit ein. Frankreichs Mischsystem hingegen kombiniert öffentliche Finanzierung mit einer privaten Pflegeversicherung sowie teils persönlicher Al-tersvorsorge. Als Beispiel für ein eher traditionell orientiertes europäisches Land ist Polen, mit seiner überwiegend familiären Organisation der Altenpflege. In diesem System liegt der Schwerpunkt stark auf privat eingesetzten Mitteln.

Betrachtet man nun die Lage der haushaltsnahen Dienstleistungen in den europäischen Mitgliedstaaten, so ist insgesamt festzuhalten, dass es kaum Beschäftigte in privaten Haushal-ten gibt. Lediglich in Südeuropa gibt es noch etwas mehr angestelltes Personal, welches je-doch ebenfalls rückläufig ist. Hier stechen zwei EU-Mitgliedstaaten besonders in der Art, haus-haltsnahe Dienstleistungen zu organisieren, heraus. Zum einen Frankreich, welches die längste Tradition hat, diese Dienstleistungen formal zu organisieren. Frankreich fördert die Nachfrage nach Dienstleistungen über ein Gutschein- bzw. Schecksystem,14 das über die deutschen steuerlichen Abgeltungsmöglichkeiten hinausgeht und zusätzlich über eine speziel-le Förderung für ältere Menschen verfügt. Diese Unterstützung umfasst auch pflegerische Dienstleistungen. Zum anderen das belgische Schecksystem, das durch seine starke öffentli-che Förderung noch ein Stück weiterführt. Diese Förderung zielt darauf ab, den Lohnneben-kostenanteil sowie einen großen Teil der Arbeitskosten zu übernehmen. Das bedeutet, der/die Nutzer/in trägt letztlich nur ein Viertel der Kosten.15 Interessant ist auch das dänische Förder-

14 Das Schecksystem wird vom Arbeitgeber kofinanziert, die wiederum steuerlich gefördert werden, wenn sie ihren Beschäftigten die Nutzung von Dienstleistungsschecks ermöglichen. 15 Grundprinzip dieses Systems ist eine staatliche Bezuschussung in Höhe von 2/3 der real anfallenden Kosten für die Arbeitsstunden. Hinzu kommt die darauf zusätzliche Steuererstattung, so dass der/die Endverbraucher/in nur etwa ¼ der Kosten tragen muss.

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beispiel, denn dessen Entwicklungen seit Mitte der 1990er-Jahre lassen erkennen, dass be-stimmte Rahmenbedingungen nötig sind, um ein System erfolgreich zu gestalten. Das däni-sche Home Service Programme wurde 2004 auf die Zielgruppe ältere Menschen eingegrenzt. Mit der Fokussierung auf diese spezielle Altersgruppe ist gleichzeitig auch der Förderbetrag reduziert worden, was dazu geführt hat, dass in diesem Bereich die zugrunde liegenden Struk-turen sich als nicht mehr tragfähig erwiesen haben.16

1.3 Zusammenfassungen der Workshops Akteure

1.3.1 Workshop 1 – Staatliche Rahmenbedingungen Workshop eins diente der Darstellung und Diskussion allgemeiner Rahmenbedingungen, die die jeweiligen Nationalstaaten ihren betroffenen Bürger/innen anbieten können, wie z.B. Frei-stellungen von der Arbeit zur Ausübung von Pflegetätigkeiten.

Marianne Skov Iversen vom National Board for Social Services, der staatlichen Behörde für Sozialwesen in Dänemark, berichtete vom System der allgemeinen Anspruchsberechtigung und der zumeist kostenfreien Dienstleistungen. In Dänemark seien vor allem Gemeinden für die Pflege zuständig und entwickeln zudem ihre eigenen Qualitätsstandards für die häusliche Pflege. Mit der Reform der „freien Wahl“ im Jahr 2004 habe sich der Markt geöffnet: nun seien neben den staatlichen Anbietern auch Dienstleistungsangebote von privaten Anbietern mög-lich. Zudem habe sich das System von der kompensierenden Pflege hin zur Alltagsrehabilitati-on entwickelt. Das heißt, es greift das Selbsthilfeprinzip: jeder soll Manager seines eigenen Lebens sein können. Marianne Skov Iversen resümierte, dass große Herausforderungen dazu zwängen innovativ zu sein, um neue Lösungen zur Erbringung qualitativ hochwertiger Pflege zu finden.

Anni Vilkko vom National Institut for Health and Welfare stellte die systematische Förderung informeller Pflege in Finnland vor. Sie betonte die gemeinsame Verantwortung zwischen den Kommunen, den pflegenden Angehörigen und den Pflegeempfänger/innen und wies auf die allgemeine Anspruchsberechtigung hin. Die Unterstützung für pflegende Angehörige ist in Finnland nicht an die Pflege älterer Menschen gekoppelt. Pflegende haben einen gesetzlichen Anspruch auf Sozialdienstleistungen sowie auf drei Tage Urlaub monatlich. Dem finnischen System liegt die Annahme zugrunde, dass über 90% der älteren Menschen zu Hause wohnen bleiben könnten, sofern sie passende Gesundheits- und Fürsorgeleistungen nutzen. Dieses

16 Die hier genannten Daten basieren auf dem am 15. September 2011 in Berlin gehaltenen Vortrag „Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa“ sowie der Power Point Präsentation „Pflege und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa“ von Werner Eichhorst (siehe Präsentation Eichhorst im Anhang).

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Ziel der staatlichen Rahmenbedingungen sei allerdings noch nicht erreicht. Die Herausforde-rung bestünde darin, das Unterstützungssystem für pflegende Angehörige weiterzuentwickeln, aus dem Familien in den verschiedensten Lebenssituationen Unterstützungen und Leistungen erhalten.

Valentina Hlebec von der Universität Ljubljana berichtete von dem Verständnis der gemeinsa-men Verantwortung des Einzelnen, der Familien, der Kommunen und des Staates für die Pflege älterer Menschen in Slowenien. Pflegende Angehörige haben das Recht auf Freistellung von der Arbeit für sieben Tage17, wenn sie in demselben Haushalt wie ihre pflegebedürftigen Ange-hörigen wohnen. Zudem ist der Erhalt von Barleistungen und Aufwandsentschädigungen mög-lich. Es wird unterschieden zwischen der sozialen häuslichen Pflege18 und der häuslichen Kran-kenpflege. Die häusliche Sozialpflege steht allen offen, die Mehrheit der Nutzer/innen ist jedoch über 65 Jahre alt. Die medizinische und häusliche Krankenpflege unterteilt sich in präventive und kurative Krankenpflegebesuche. Es existiert eine größere Anzahl von Rechten und Leistungen, die Anlaufstellen dafür sind jedoch unterschiedlich19, so dass die Schaffung einer zentralen An-laufstelle laut Hlebec dem/der potentielle/n Nutzer/in vermutlich helfen würde.

1.3.2 Workshop 2 – Unternehmen Im zweiten Workshop wurde die Rolle der Unternehmen in ihrer Funktion als Arbeitgeber von pflegenden Angehörigen diskutiert und gute Praxisbeispiele vorgestellt.

Cornelia Upmeier vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag erläuterte die allge-meinen Rahmenbedingungen, die in Deutschland für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege beitragen sollen. Es gibt die Möglichkeit in Teilzeit zu arbeiten und sich von der Arbeit freistellen zu lassen.20 Weitere Maßnahmen – die auch im Rahmen der Kinderbetreuung – in Anspruch genommen werden können sind flexible Arbeitszeiten (v.a. Gleitzeit), Telearbeit sowie Jobsharing. Besonders wichtig Angestellte ist laut Upmeier die Bereitstellung bzw. der Zugang zu Informationen – ob in Form von Informationshotlines, Beratungen und Vermittlung von unterstützenden Dienstleistungen, „Pflegetischen“ oder Seminaren. Des Weiteren gibt es haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen und für pflegende Angehörige, wie bei-spielsweise ein Wäscheservice, die Möglichkeit Essen aus der Kantine mitnehmen zu können oder Einkaufsservices21 in den Betrieben. Cornelia Upmeier ist allerdings der Ansicht, dass die Unterstützung im Bereich der Pflege noch ausbaufähig ist.

17 In Ausnahmefällen ist dies auch 14 Tage möglich. Es besteht Anspruch auf Gehaltsentschädigung von 80%. 18 Hierbei handelt es sich um Hilfen im Haushalt, bei täglichen Aufgaben sowie bei der Pflege von sozialen Kontakten. Die Kommune ist verpflichtet 50% der Kosten abzudecken. Bis Ende 2011 fördert die Landesregierung dieses Programm durch Subventionierung (sie bezahlt die Gehälter der arbeitenden Pflegenden, einen Teil der Kosten trägt der/die Empfänger/in). 19 Sozialarbeit, Arzt, medizinischer Dienst, Krankenversicherung, Rentenversicherung etc. 20 Das Pflegezeitgesetz gestattet es dem/der Arbeitnehmer/in sich für zehn Tage sowie bis zu sechs Monaten von der Arbeit – unver-gütet – freistellen zu lassen. Als eine Art vergütetes Mischsystem ist die Familienpflegezeit zu sehen, die ab dem 1.1.2012 in Anspruch genommen werden kann (weitere Erläuterungen siehe Fußnote 11). 21 wöchentliche Bäckerei- und Obsteinkäufe usw. möglich

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Madeleine Starr von Carers UK verdeutlichte, dass es sich bei den arbeitenden pflegenden Angehörigen aufgrund des demografischen Wandels um uns alle handelt bzw. handeln wird. Da zukünftig nicht mehr die Wahl zwischen Arbeit und Pflege bestehe, würden zunehmend betriebliche Unterstützungsleistungen für pflegende Angehörige als Bedingung für Beschäfti-gungsverhältnisse gesehen. Im Vereinigten Königreich haben Beschäftigte Anspruch auf Betreuungsurlaub, um sich kurzfristig22 um Angehörige kümmern zu können. Zudem können flexible Arbeitszeiten angefragt werden. Nach dem Gleichstellungsgesetz werden Pflegende geschützt. Die Öffentlichkeit ist für die Nöte von pflegenden Angehörigen sensibilisiert. Ein Arbeitgeberforum „Employers for Carers“, die pflegefreundliche Arbeitsplatzrichtlinien und –verhaltensweisen entwickeln möchten, bietet praktische Dienstleistungen für Arbeitgeber an. Derzeit setzt sich die Organisation dafür ein, dass alle Kommunen dazu verpflichtet werden, sicherzustellen, dass genügend Angebote an Pflegedienstleistungen zur Verfügung stehen.

Karsten Gareis von der empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologiefor-schung ist Mitautor der EUROFOUND23 -Studie24 und berichtete von Unternehmensinitiativen aus verschiedenen europäischen Staaten, die zu einer besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf beitragen. Auf der einen Seite gibt es arbeitsbezogene Maßnahmen wie beispiels-weise (temporäre) Arbeitszeitreduktionen/Teilzeitarbeit, Flexibilisierung der Arbeitszeit und Te-learbeit. Auf der anderen Seite gibt es pflegebezogene Angebote, konkrete Hilfen und allge-meine Maßnahmen. Bislang war Auditierung von Familienfreundlichkeit auf Elternschaft begrenzt, nun nutzen Arbeitgeber diese Zertifikate universeller, um Angestellte zu rekrutieren.

1.3.3 Workshop 3 – Dienstleistungserbringer / DienstleistungsempfängerWorkshop drei beschäftigte sich mit denjenigen, die die Dienstleistungen bereitstellen und denjenigen, die sie letztendlich nutzen.

In diesem Workshop vertrat Heike Nordmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-West-falen die Seite der Dienstleistungsnutzer/innen. Der Bereich der ambulanten pflegerischen Hilfen in Deutschland sei relativ stark reglementiert, während die haushaltsnahen Dienstleis-tungen im Gegensatz dazu kaum reguliert seien. Im Rahmen der Pflege- und Wohnberatung stellte sich zudem heraus, dass Pflege ein Stigma mit sich zu bringen scheint und daher Haus-haltsdienstleistungen möglichst nicht im Kontext von Pflege, sondern eher als eine Art Lebens-

22 zwei bis fünf Tage 23 Europäische Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen 24 Die Studie „Company initiatives for workers with care responsibilities for disabled children or adults“ beinhaltet 50 Fallstudien aus elf europäischen Staaten, wie z.B. Deutschland, Belgien, Frankreich, die Niederlande, Österreich und das Vereinigte Königreich sowie Polen, Slowenien und Portugal (http://www.eurofound.europa.eu/publications/htmlfiles/ef1147.htm).

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komfort angeboten werden sollten. Dies würde die potentiellen Nutzer/innen eher dazu moti-vieren unterstützende Dienstleistungen frühzeitig anzunehmen und so auch einem möglichen Pflegebedarf vorbeugen zu können. Die verschiedenen Dienstleistungen müssen nicht aus ein und derselben Hand angeboten werden, es sollte allerdings eine/n feste/n Ansprechpartner/in geben.

Jürgen Griesbeck vom Familienservice PME erläuterte im Anschluss seine Erfahrungen aus der Sichtweise einer deutschen Dienstleistungsagentur, die unterstützende Dienstleis-tungen für ältere Menschen anbietet. Er berichtete, dass vor einigen Jahren noch das schlech-te Gewissen seiner Kund/innen im Vordergrund stand – dies sei nun der Frage der Finanzier-barkeit gewichen. Um die unterschiedlichsten Dienstleistungen bundesweit anbieten zu können, sei neben einer großen Datenbank viel Personal notwendig, welches gewährleistet, dass jede/r vermittelte Dienstleistungsanbieter/in geprüft wird. Die Beratung kann persönlich, am Telefon oder auch mittels einer Teleakademie oder In-House-Schulungen der Arbeitgeber/innen erfol-gen. Er wies zudem darauf hin, dass neben dem Organisatorischen auch die psychologische Komponente der Unterstützungsleistung nicht zu unterschätzen sei, denn durch die Pflegebe-dürftigkeit können sich die zwischenmenschlichen Beziehungen von Angehörigen und Pflege-bedürftigen verändern.

Marie Beatrice Levaux von der Fédération des Particuliers Employers de France stellte dar, dass die Familienbeschäftigung im Jahr 2020 potentiell 20 Millionen Beschäftigungsverhältnis-se in Europa bereithalte und dass das französische Modell der Familienbeschäftigung in den letzten Jahren dazu beigetragen habe, nicht angemeldete Beschäftigungsverhältnisse zu redu-zieren. Das Modell der Familienbeschäftigung sieht ein Beschäftigungsverhältnis zwischen zwei Privatpersonen vor. Die Familienbeschäftigung hat laut Levaux drei große Ziele: die Be-zahlbarkeit der unterstützenden Dienstleistungen sicherzustellen, eine vereinfachte organisa-torische Abwicklung zu ermöglichen, wie beispielsweise die Anmeldung der Beschäftigung durch den/die Familienarbeitgeber/in sowie eine Professionalisierung der Arbeitnehmer/innen. Dieses Jahr wurde eine europäische Initiative ins Leben gerufen, die versucht den Sektor der Familienbeschäftigung als eine soziale Entwicklungskraft sichtbar zu machen sowie den sozio-ökonomischen Herausforderungen mit einer innovativen Familienpolitik zu begegnen: die Eu-ropäische Föderation zur Familienbeschäftigung.

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1111

Soziale und technische Infrastrukturen

1.3.4 Workshop 4 – Zentrale Anlaufstellen / DienstleisternetzwerkeIm vierten Workshop wurden gute Praxisbeispiele für zentrale Anlaufstellen thematisiert.

Kai Pagenkopf stellte – für die Handwerkskammer Münster – zwei Projekte aus Nordrhein-Westfalen vor. Zum einen das Projekt „Wohnen im Wandel“ und zum anderen das Projekt „Service Welten“. Beide deutschen Projekte bieten Wohnraumanpassungen nach individuel-lem Bedarf, wie beispielsweise Herstellung von Barrierefreiheit, an und versuchen eine Vernet-zung handwerklicher und personen- bzw. haushaltsnaher Dienstleistungen zu fördern. Ein ganz wesentliches Moment beider Projekte sei die Erschließung von Marktchancen für Hand-werker, Planer und Dienstleister/innen. Aufgrund der Marktausrichtung handele es nicht um einen sozialpolitischen, sondern um einen unternehmerischen Ansatz. Laut Pagenkopf soll eine Art „Kooperationsatlas“ erstellt werden, in dem sich die Dienstleister/innen kundig machen können, mit wem sie wie zusammenarbeiten und wo sie konkret Unterstützung erhalten kön-nen. Mechthild Konerding berichtete von ihrer täglichen Arbeit in ihrem Unternehmen „Zauber-frau“ Münster25. Im Rahmen des Netzwerks „Service Welten“. Ihr Ansatzpunkt für die Grün-dung von „Zauberfrau“ war es, eine legale Möglichkeit für private Haushalte Putz- und Haushaltshilfen zu schaffen.

Hanni Burcksen vom niederländischen LekkerLeven26, einer Mittlerorganisation zwischen den Dienstleistungsnachfrager/innen und den Dienstleistungsanbieter/innen, erläuterte, dass die fünf meistbestellten Dienstleistungen Wohndienste, Haushaltshilfen, Gartenarbeiten, Fri-sur- und Fußpflege sowie Alltagsbegleitung und Auskunft seien. LekkerLeven wurde Mitte der 1990er Jahre von Privatpersonen gegründet und erhielt dafür eine staatliche Anschubfinanzie-rung – mittlerweile finanziert sich das Unternehmen allein. Der Kundenkreis besteht u.a. aus Versicherungen, Wohnungsvermieter/innen und Pflegeorganisationen, die die Vermittlungs-dienste von LekkerLeven in Anspruch nehmen möchten. LekkerLeven betreut den gesamten Dienstleistungsprozess, dass heißt, sie sind von Anfang an der Ansprechpartner und sind 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche über Telefon und Internet erreichbar.

Während die guten Praxisbeispiele zuvor lokaler Natur waren, verhält es sich bei Flanders’ Care etwas abstrakter. Peter Raeymaekers stellte die interregionale Initiative der flämischen Regierung vor und betonte, dass das Spielfeld viel größer sei und über die lokale und regio-nale Umgebung hinausgehe. Die Basis sei zwar das regionale Beispiel, die Initiative zur Förde-

25 Zauberfrau Münster bietet z.B. haushaltsnahe Dienstleistungen wie Reinigung der Wohnung, Wäschepflege, Einkäufe sowie Hol- und Bringdienste an. 26 LekkerLeven bedeutet gutes Leben.

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1212

rung von Pflege27 in der Region, dennoch ginge es darum Gedanken und Wissen im europäi-schen Rahmen auszutauschen. Hierzu wurde eine Partnerschaft in 13 europäischen Regio-nen, wie beispielsweise Nord-Brabant, Gent, Schottland, Süddänemark, Katalonien gebildet.

1.3.5 Workshop 5 – Fördermodelle / GutscheineWorkshop fünf setzte sich mit den verschiedenen Arten staatlicher Förderung, den Förder- und Gutscheinmodellen, auseinander und zeigte gute Praxisbeispiel auf.

Antoine Dumurgier von Edenred, einem Unternehmen das vorfinanzierte Gutscheine vertreibt, erläuterte das französische Beispiel eines Gutscheinmodells. In Frankreich werden ältere Menschen bereits seit Jahren unterstützt, um länger in ihrem Zuhause bleiben zu können. Sie erhalten eine personalisierte Zuwendung für Selbständigkeit.28 Der universelle Gutschein29 dient als Zahlungsmittel und kann für haushaltsnahe Dienstleistungen u.ä. eingesetzt werden, nicht jedoch für medizinische Pflege. Der Vorteil von Gutscheinen besteht v.a. in ihrer zweck-gebundenen Verwendung.

Greger Bengtsson von der schwedischen Lokal- und Regionalbehörde stellte das Förder-modell der freien Wahl in der schwedischen Altenpflege vor. Seit den 1990er Jahren wurde über Effizienz und Qualität diskutiert und mit dem Gesetz zur neuen Wahlfreiheit aus dem Jahr 2009, hat der/die Dienstleistungsnutzer/in – nach dem der soziale Dienst den Bedarf vor Ort ermittelt hat – die Wahl, ob die Dienstleistung von der Gemeinde oder einem privaten Dienst-leister erbracht werden soll. Da die Leistungen in gleicher Höhe entlohnt werden, herrsche hier kein Preiswettbewerb. Zudem gibt es seit ca. drei Jahren Steuererleichterungen,30 das bedeu-tet, dass der/die Dienstleistungsnutzer/in 50% der Arbeitskosten trägt und der Staat die ande-ren 50%.

Jean-François Lebrun von der Europäischen Kommission (Generaldirektion Beschäfti-gung, Soziale Angelegenheiten und Integration) wies zu Beginn seines Beitrages darauf hin, dass die folgende leicht provokative Betrachtung haushaltsnaher Dienstleistungen31 nicht der offiziellen Sichtweise der Europäischen Kommission entspräche. Lebrun stellte die Frage: Ge-he ich arbeiten oder erfülle ich die haushaltsbezogene Tätigkeiten selbst? Die Lösung zur Überbrückung der Differenz zwischen dem Schwarzmarkt- und dem legalen Dienstleistungs-preis könnte in öffentlicher Unterstützung in Form von Steuerentlastungen, Gutscheinen oder einem Marktwettbewerb liegen.

27 Mobilität, häusliche Pflege etc. 28 Allocation Personnalisée d’Autonomie 29 Chèque Emploi Service Universel 30 Die Möglichkeit haushaltsnahe Dienstleistungen gibt es also nicht für Rentner/innen. 31 Der Themenbereich Pflege wurde hier bewusst ausgespart.

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1.3.6 Workshop 6 – Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives InstrumentIn Workshop sechs wurden Erfahrungen guter Praxis im Bereich der Informations- und Kom-munikationstechnologien ausgetauscht.

Susanne Duus vom dänischen Finanzministerium stellte die Arbeit des Public Welfare Technology Fund (PWT-Fund) vor. Der PWT-Fund testet neue unterstützende Technologien, wie beispielsweise das „telemedical treatment“, das die Zusammenarbeit zwischen Pfleger/in, Ärzt/innen und Patient/innen fördert oder die „Online-Pflege“, bei der der Kontakt zum Pflegepersonal und zur Familie mittels Internetkamera gehalten wird. Zu bedenken ist laut Duus jedoch, dass es – aufgrund von Testreihen – längere Zeit benötigt diese Innovationen einzuführen.

Axel Sigmund vom VDI/VDE Innovation + Technik beleuchtete nationale und europäische Pro-gramme von Ambient Assistent Living (AAL). Die technischen Hilfsmittel seien nicht nur auf ältere Menschen ausgerichtet, diese sollen die Produkte jedoch ebenfalls anwenden können. In Deutsch-land gibt es verschiedene Programme, um Informations- und Kommunikationstechnologien für ältere Menschen nutzbar zu machen, wie z.B. mit den „Altersgerechten Assistenzsystemen für ein gesun-des und unabhängiges Leben“. Auf europäischer Ebene werden im Rahmen des AAL Joint Pro-gramme, das noch bis 2013 läuft, Technologien in Zusammenhang mit Dienstleistungen gefördert.

Cristina Rodríguez-Porrero Miret von CEAPAT-IMSERSO32 beschrieb einige spanische Beispiele guter Praxis. Sie zeigte beispielsweise auf, wie technologische Innovationen zur Ortung, zur kognitiven Stimulation, zur Unterstützung von Parkinsonkranken und zum Gedächt-nistraining genutzt werden können. Des Weiteren gibt es technische Möglichkeiten die negati-ven Auswirkungen von Entfernungen im ländlichen Raum durch Informations- und Kommuni-kationstechnologien zu reduzieren, beispielsweise durch das Programm der „enclave rural“33, in dem Wissen transferiert und emotionale Unterstützung gewährleistet wird. Ein allgemeines Problem von technologischen Innovationen bestehe darin, dass viele Verbraucher/innen nicht ausreichend über die Möglichkeiten informiert seien.

1.4 FazitDer europäische Vergleich zeigt, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, die Lebenssi-

tuation für alle Beteiligten, aber vor allem für die Dienstleistungsnutzer/innen zu verbessern. Aus Akteursperspektive wäre dies durch eine Verbesserung der staatlichen Rahmenbedingungen z.B. durch die Schaffung von integrierten Diensten34, durch eine verstärkte Einbindung

32 CEAPAT (Centro de Referencia Estatal de Autonomía Personal y Ayudas Técnícas) - IMSERSO (Instituto de Mayores y Servicios Sociales) 33 www.enclaverural.es 34 Unter integrierten Diensten sind die auf Einzelfälle bezogene Zusammenarbeit der „jeweils beteiligten Dienste, Institutionen, und Einzelakteure“ zu verstehen (Naegele, Gerhard (2011): Soziale Dienste für ältere Menschen. In: Evers, A./Heinze, R.G./Olk, T. (Hrsg.): Handbuch Soziale Dienste, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 418).

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der Unternehmen mittels ihrer betrieblichen Regelungen innerhalb der Rahmengesetzgebun-gen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege für die Arbeitnehmer/innen sowie beispielsweise durch eine Vereinfachung der Beschäftigung von Privatpersonen als unterstüt-zende Dienstleister, möglich. In Hinblick auf die unterschiedlichen Infrastrukturen lässt sich zusammenfassen, dass zentrale Anlaufstellen, gerade in fragmentierten Unterstützungssyste-men als (erster) Ansprechpartner fungieren können, dass zur Steigerung der legalen Nachfra-ge von Dienstleistungen besonders Gutschein- oder andere Fördermodelle geeignet sind und dass Informations- und Kommunikationstechnologien innovative Lösungsansätze zur Unter-stützung von älteren Menschen bieten können.

Die Konferenz hat gezeigt, dass sich die Diskussionen um un-terstützende Dienstleistungen in einem Spannungsfeld zwischen Professionalisierung und Formalisierung bzw. Legalisierung der unterstützenden Tätigkeiten bewegen. Teilweise verbleibt die Er-bringung der Dienstleistung allerdings in der Schattenwirtschaft, wie es auch in Deutschland der Fall ist. Wenn die Dienstleistun-gen jedoch in den formalen Arbeitsmarkt integriert, also legale Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden sollen, ist es unerlässlich, die Bruttokosten der Nutzer/innen und die Nettover-dienste der Dienstleister/innen in Relation zu setzen. Es gibt gute

Gründe, eine Subventionierung dieses Wirtschaftszweiges zu rechtfertigen. Eine Subventionie-rung hätte die Legalisierung informeller Beschäftigungsverhältnisse, höhere Steuereinkommen, die Professionalisierung der Dienstleistungen durch die sich die Arbeitsbedingungen der Dienst-leistungserbringer/innen und damit auch die Qualität der Dienste verbessern würden, zur Folge. Diese Ansätze aus dem internationalen Vergleich sind insbesondere für Deutschland interessant, denn dies spräche für eine Förderung der Nachfrage mit Hilfe eines Scheck- bzw. Gutscheinsys-tems verbunden mit einer steuerlichen Förderung. Als wichtige flankierende Maßnahme wäre eine Einbindung der Arbeitgeber als Sponsoren möglich. Diese kann ebenfalls zu einer Legalisie-rung der Dienstleistungen, aber auch zur Mitarbeiterbindung beitragen. Des Weiteren könnten Dienstleistungsagenturen oder private Anbieter, die bestimmte Qualifikationsstandards erfüllen, sich zertifizieren lassen und Zugang zum System erhalten.

Es gilt nun, für die jeweiligen Staaten passgenaue Rahmenbedingungen zu finden, um pfle-gerische, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen neu zu gestalten und die demografischen Veränderungen als Chance zu sehen, innovative Lösungen für die derzeitigen ökonomischen und sozialen Herausforderungen zu finden. Unsere Gesellschaft wird sich an die Bedürfnisse ihrer alternden Bevölkerung anpassen müssen, es bietet sich jedoch auch die Chance, das Konzept eines Designs für alle zu entwickeln.

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15

1

Vereinbarkeit von Pflege und Beruf im europäischen Vergleich

Internationale Konferenz

Eldercare Services in Europa

– Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen

für ältere Menschen

Donnerstag, 15.09.2011 und Freitag, 16.09.2011 Hotel Aquino, Berlin

Programm (Stand: 09.09.2011)

Donnerstag, 15.09.2011

13:00 Anmeldung mit kleinem Begrüßungsimbiss

13:30

Eldercare Services – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland

Begrüßung durch den Deutschen Verein

Barbara Syrbe, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.

Begrüßung und Eröffnung

Dieter Hackler, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

14:00

Eldercare Services - Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen auf europäischer Ebene

Halina Potocka, AGE Platform Europe

2.1 Konferenzprogramm

2. Anhang (Konferenzbeiträge – Es gilt das gesprochene Wort.)

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16

2

14:30 Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa

Werner Eichhorst, Institut zur Zukunft der Arbeit

15:10 Rückfragen und Publikumsdiskussion

15:40 Kaffeepause

16:15 Parallele Workshops

1. Block: Akteure

Workshop 1 Staatliche Rahmenbedingungen

Marianne Skov Iversen, National Board of Senior Services, Senior Citizen Services (Dänemark)

Valentina Hlebec, Universität Ljubljana (Slowenien)

Anni Vilkko, National Institute for Health and Welfare (Finnland)

Moderation: Christopher Gess, Rambøll Management Consulting GmbH

Workshop 2 Unternehmen

Cornelia Upmeier, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (Deutschland)

Madeleine Starr, Carers UK/Employers for Carers (Vereinigtes Königreich)

Karsten Gareis, empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH (EU)

Moderation: Regina Held, Zentrum Frau in Beruf und Technik

Workshop 3 Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger

Jürgen Griesbeck, pme Familienservice (Deutschland)

Marie Beatrice Levaux, Fédération des Particuliers Employers de France (Frankreich)

Heike Nordmann, Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen (Deutschland)

Moderation: Brigitte Bührlen, WIR! Stiftung pflegender Angehöriger

18:15 Ausklang im Plenum

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17

3

18:30 Ende des ersten Veranstaltungstages - Abendessen

Freitag, 16.09.2011

09:00 Begrüßungskaffee

09:15 Begrüßung und Berichte aus den Workshops des ersten Veranstaltungstages (Workshops 1-3)

09:45 Parallele Workshops

2. Block: soziale und technische Infrastrukturen

Workshop 4 Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke

Kai Pagenkopf (ServiceWelten + Wohnen im Wandel), NeumannConsult / Handwerkskammer Münster und Mechthild Konerding (Zauberfrau Münster) (Deutschland)

Hannie Burcksen, Lekker Leven (Niederlande)

Peter Raeymaekers, Flanders‘ Care (Belgien)

Moderation: Sven Hallscheidt, Deutscher Industrie- und Handelskammertag

Workshop 5 Fördermodelle / Gutscheine

Antoine Dumurgier, Edenred (Frankreich)

Jean-François Lebrun, Europäische Kommission (EU)

Greger Bengtsson, Sveriges Kommuner och Landsting (Schweden)

Moderation: Dominik Enste, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln

Workshop 6

Informations- und Kommunikationstechnologien als innovatives Instrument

Susanne Duus, Public Welfare Technology-Foundation (Dänemark)

Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (Deutschland)

Cristina Rodríguez-Porrero Miret, Centro de Referencia Estatal de Autonomía Personal y Ayudas Técnicas - Insituto de Mayores y Servicios Sociales (Spanien)

Moderation: Sibylle Meyer, SIBIS - Institut für Sozialforschung

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18

4

11:45 Kaffeepause

12:15 Berichte der vorangegangenen Workshops (Workshops 4-6)

12:45

Bilanz und Ausblick

Abschlussdiskussion mit europäischen, zivilgesellschaftlichen, unternehmerischen und politischen Stellungnahmen

Hanneli Döhner, Eurocarers / European Association Working for Carers

Ursula Woltering, Sozialplanerin Stadt Ahlen / Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros

Dagmar Crzan, Bundesverband haushaltsnaher Dienstleistungsunternehmen

Alexander Böhne, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

Thomas Fischer, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Schlusswort

Cornelia Markowski, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.

14:00 Ende der Veranstaltung - Mittagessen

Konferenzmoderation: Judith Schulte-Loh (Hörfunk und Fernsehjournalistin, WDR)

Simultandolmetschung: deutsch, englisch, französisch

Moderatorin: Judith Schulte-Loh

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Ambronn, Dieter Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Schleswig Holstein e.V.,

Kiel, Deutschland

Asmacher, Christoph Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen,

Münster, Deutschland

Au, Cornelia Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V., Berlin, Deutschland

Aubry, Christian Edenred München

München, Deutschland

Avallone, Isabelle Elderly and Community Care Department, Valletta, MALTA

Banas, Paulina Deutscher Caritasverband e.V., EU-Vertretung,

Bruxelles, BELGIUM

Barnett, Stephen ESN-European Social Network,

Brighton BN1 8RB, UNITED KINGDOM

Bauer, Jan Universität Hohenheim, Stuttgart, Deutschland

Baur, Tobias Koordinationsstelle der Berliner Mobilitäshilfedienst,

Berlin, Deutschland

Becker, Christel Bezirksamt Pankow von Berlin, Berlin, Deutschland

Berner, Frank Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V., Berlin, Deutschland

Blank, Roman Gemeinde Wusterhausen, Wusterhausen, Deutschland

Bockova, Lenka Ministry of Labour and Social Affairs,

Prague 2, CZECH REPUBLIC

Boeck, Renate SEKIS Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle,

Berlin, Deutschland

Brandstetter-Weddig, Doris Kreisausschuss des Landkreises Kassel Pflegestützpunkt,

Kassel, Deutschland

Brinner, Claudia Deutscher Caritasverband e.V. Referat Altenhilfe, Behindertenhilfe,

Gesundheitsförderung, Freiburg, Deutschland

Buse, Monika Landkreis Ostvorpommern

Anklam, Deutschland

Chilese-Lemarinier, Delphine Edenred, Bruxelles, BELGIUM

Collings, Andrew Edenred London, London, UNITED KINGDOM

Di Croce, Genny Ministerium für Arbeit und Sozialordnung Familien, Frauen und

Senioren des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland

Dinkelacker, Petra pme Familienservice GmbH, Berlin, Deutschland

2.2 Teilnehmer/innen / Referent/innenliste

2.2.1 Teilnehmer/innen

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Doerk, Ingo REGE mbH, Bielefeld, Deutschland

Dolata, Sophia FaFo FamilienForschung Baden-Württemberg,

Stuttgart, Deutschland

Durst, Christopher Caritasverband für das Erzbistum Paderborn,

Paderborn, Deutschland

Fangmeyer, Elisabeth Caritasverband für die Diözese Hildesheim e.V.

Hildesheim, Deutschland

Fischer, Thomas Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,

Berlin, Deutschland

Fix, Elisabeth Deutscher Caritasverband e.V. Berliner Büro Rehabilitation,

Alten- und Gesundheitspolitik, Berlin, Deutschland

Frank, Wilma Interval, Berlin, Deutschland

Fuchs, Daniel Volkssolidarität Dresden, Dresden, Deutschland

Goemans, Mireille FPS Social Security 1000, Brussels, BELGIUM

Greifenberg, Peter Diakonisches Werk Rheinland - Westfalen - Lippe e.V. Europabüro

Diakonie Regional (EDR), Münster, Deutschland

Gröger,Thomas Social Care Gunnar Taege, Eichwalde, Deutschland

Gromer, Melanie Fédération des Particuliers-Employeurs de France,

Paris, FRANCE

Hacaperkova, Dana Ministry of Labour and Social Affairs,

Prague 2, CZECH REPUBLIC

Hagen, Christine Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V.,

Berlin, Deutschland

Hamacher, Oliver Deutscher Pflegering GmbH, Hamburg, Deutschland

Hämmer, Sonja Bundesministerium für Gesundheit, Berlin, Deutschland

Hammerling, Rainer wir pflegen Interessenvertretung begleitender Angehöriger

und Freunde in Deutschland e.V., Berlin, Deutschland

Hastedt, Ingrid Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland

Haude, Eva Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt,

Magdeburg, Deutschland

Heckel, Margaret Potsdam, Deutschland

Heese, Carl Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU),

Eichstätt, Deutschland

Heimer, Andreas Prognos AG, Berlin, Deutschland

Heinisch, Renate Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen,

Boxberg, Deutschland

Henninger, Nadine Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH, Stuttgart, Deutschland

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Henschke, Beate Pflegestützpunkt Treptow-Köpenick, Berlin, Deutschland

Hinzen, Rainer Diakonie Stetten e.V., Kernen, Deutschland

Houssiere, Audrey Think Tank européen Pour la Solidarité, Bruxelles, BELGIUM

Hurtz, Helmut Hamburg, Deutschland

Hüther, Robert Landeswohlfahrtsverband Hessen Hauptverwaltung Kassel

FB 213 - Hauptfürsorgestelle, Kassel, Deutschland

Johnen, Andrea Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens,

Eupen, BELGIUM

Jung, Thomas GFFB, Frankfurt, Deutschland

Kahler, Barbara Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.

Arbeitsfeld IV, Berlin, Deutschland

Kamperhoff, Mark Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ref.

317 Koordination Europapolitik, Familienpolitik

Berlin, Deutschland

Kankam, Hans Berlin, Deutschland

Keitel, Juliane Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst,

Wiesbaden, Deutschland

Kiesling, Barbara Förderwerk Bremen GmbH, Bremen, Deutschland

Killmey, Nikola Landkreis Potsdam-Mittelmark FD 51 Sozialcontrolling,

Bad Belzig, Deutschland

Kirchenbauer, Julius Fairvalue Corporate & Public Affairs, Paris, FRANCE

Kirner, Kerstin Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,

Berlin, Deutschland

Kirner, Andreas Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ref.

313 Freie Wohlfahrtspflege und soziale Arbeit, Berlin, Deutschland

Kirner, Kerstin Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Berlin, Deutschland

Knerr, Ute Zentrale für Produktivität und Technologie Saar e. V. ,

Saarbrücken, Deutschland

Koch, Damaris Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. Altenhilfe,

Berlin, Deutschland

Kohl, Felicitas pme Familienservice GmbH, Berlin, Deutschland

Konerding, Antonia Zauberfrau Haushaltsnahe Dienstleistungen,

Hamburg, Deutschland

Krüger, Elke Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband

Berlin e.V., Berlin, Deutschland

Kubelt, Doreen Landkreis Havelland Sozialamt, Rathenow, Deutschland

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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Kunar, Elke Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz,

Wien, AUSTRIA

Kupriené, Ona The Fund „Help the children and elderly“, VILNIUS, LITHUANIA

Kuprys, Robertas The Fund „Help the children and elderly“, VILNIUS, LITHUANIA

Langerhans, Gabriele Bundesministerium für Gesundheit Referat G 14 Grundsatzfragen

der Pflegeversicherung, Bonn, Deutschland

Latalova, Katerina Edenred, Praha, CZECH REPUBLIC

Link, Brunhilde Pro Arbeit Kreis Offenbach AöR, Dietzenbach, Deutschland

Lößner, Regina Landkreis Havelland Sozialamt, Rathenow, Deutschland

Maaßen, Detlef ComFair GmbH, Oldenburg, Deutschland

Magerkohl, Friedhelm Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des

Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Deutschland

Majewski, Kerstin Agentur für Arbeit Halle, Halle, Deutschland

Meissner, Kirsten Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin, Deutschland

Mohr, Christina Stadt Frankfurt am Main Jugend- und Sozialamt,

Frankfurt, Deutschland

Müller-Friderichs Gabriele ,Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e.V.

Offene Seniorendienste, Frankfurt am Main, Deutschland

Müller-List, Gabriele Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Ref. 301 Grundsatz- und internationale Angelegenheiten,

Bonn, Deutschland

Nachtmann, Juliane Landeshauptstadt Potsdam

Potsdam, Deutschland

Nadazdyova, Maria Ministry of Labour, Social Affairs and Family of the Slovak

Republic, Bratislava, SLOVAKIA

Neuhaus, Andrea Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.,

Köln, Deutschland

Nikolaus, Markus Diakonie Stetten e.V., Kernen, Deutschland

Nykvist, Karina Municipality of Karlstad, Karlstad, SWEDEN

Nylander, Pete r Municipality of Karlstad, Karlstad, SWEDEN

Oglak, Sema Dokuz Eylül University Vocational School of Health Care Services,

Izmir, TURKEY

Oji, Iris Westfälische Wilhelms-Universität Münster Servicebüro Familie,

Münster, Deutschland

Oldenburg, Anne pme Familienservice GmbH, Berlin, Deutschland

Papiernik, Mareen Landratsamt Coburg Amt für Jugend und Familie,

Coburg, Deutschland

Parente, Timo BB Life Care Pflegeteam, Berlin, Deutschland

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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Pickhardt, Barbara Universität Paderborn Familienbüro, Paderborn, Deutschland

Piefke, Thomas Kreis Offenbach FD 93 Leitstelle Älter werden,

Dietzenbach, Deutschland

Pippart, Gabriela Stadt Jena Dezernat Familie und Soziales, Jena, Deutschland

Prestel, Philipp AllgäuStift GmbH, Kempten, Deutschland

Reinhard, Hans-Joachim Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales

Sozialrecht, München, Deutschland

Rettstatt, Tina Ministerium für Arbeit und Sozialordnung Familien, Frauen und

Senioren des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland

Rocha, Jasmin Humboldt Universität zu Berlin Berlin Graduate School of Social

Sciences, Berlin, Deutschland

Rogalski, Ramona Landfrauen Wusterhausen/Dosse, Blankenberg, Deutschland

Rohden, Karin Sonja Landeshauptstadt Magdeburg Sozial- und Wohnungsamt,

Magdeburg, Deutschland

Rohwer-Tychsen, Dörthe Klinikum Nordfriesland gGmbH, Husum, Deutschland

Rosenbach, Wolfram Work-Life-Management GmbH, Potsdam, Deutschland

Rosenträger, Bernd Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin, Deutschland

Ross, Martina Work-Life-Management GmbH, Potsdam, Deutschland

Rossow, Judith Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V., Berlin, Deutschland

Rötzel, Peter Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.

Wirtschaftsreferat, Köln, Deutschland

Schade, Tanja Edenred, Hamburg, Deutschland

Schäff, Cornelia Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.,

Berlin, Deutschland

Schalek, Kurt Caritas Österreich, Wien, AUSTRIA

Schasse, Tobias Stadtverwaltung Worms Soziales , Jugend und Wohnen,

Worms, Deutschland

Schirmer, Lisa Work-Life-Management GmbH, Potsdam, Deutschland

Schlosser, Nelly Agentur für Arbeit Berlin Nord, Berlin, Deutschland

Schmid-Noerr, Magdalena Landeshauptstadt München Stadtratsfraktion

Die Grünen - rosa liste, München, Deutschland

Schmolz, Ulrich Ministerium für Arbeit und Sozialordnung Familien, Frauen und

Senioren des Landes Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland

Schulz-Müller, Silvia GFFB, Frankfurt, Deutschland

Shinozaki, Kyoko Friedberg, Deutschland

Solf, Markus famPlus Familienservice, München, Deutschland

Sowarka, Doris Deutsches Zentrum für Altersfragen e.V., Berlin, Deutschland

Spicher, Jürgen Caritasverband für das Bistum Aachen e.V. Bereich Facharbeit

und Sozialpolitik, Aachen, Deutschland

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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Stallkamp, Andreas Landkreis Osnabrück Fachdienst Soziales,

Osnabrück, Deutschland

Tjadens, Frits Health and Social Care Associates,

Alphen aan den Rijn, NETHERLANDS

Trnovec, Stanislav EUROCARERS Club of Large Families, Bratislava, SLOVAKIA

Uhl, Achim Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband

Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland

Unger, Susanne Sächsisches Staatsministerium für Soziales

und Verbraucherschutz, Dresden, Deutschland

Vitkova Rulikova, Klara Ministry of Labour and Social Affairs,

Prague 2, CZECH REPUBLIC

Walter, Petra Aktion Jugendberufshilfe im Ostalbkreis e.V., Aalen, Deutschland

Weißenborn, Gudrun Angehörige psychisch Kranker Landesverband Berlin e. V.,

Berlin, Deutschland

Werner, Antje Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V.,

Rostock, Deutschland

Windelen, Sabine ZAUBERFRAU-Berlin Agentur für

Haushaltsnahe Dienstleistungen, Berlin, Deutschland

Wisén Staxler, Karin Municipality of Karlstad, Karlstad, SWEDEN

Wolf, Dürt Inhaus GmbH, Berlin, Deutschland

Zentgraff, Ute Der Paritätische Gesamtverband e.V.,

Abteilung Gesundheit und Rehabilitation, Berlin, Deutschland

Zinnen,Marco Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens,

Eupen, BELGIUM

Zobel, Oliver Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband

Landesverband Berlin e.V., Berlin, Deutschland

Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa /

Observatory for Sociopolitical Developments in Europe

Angermann, Annette Projektteam

Berlin, Deutschland

Koplin, Sabrina Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.,

Stabsstelle Internationales,

Berlin, Deutschland

Linz, Kathrin Projektteam

Frankfurt am Main, Deutschland

Reich, Nele Projektteam

Berlin, Deutschland

Stula, Sabrina Projektteam

Berlin, Deutschland

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

25

Bengtsson, Greger Sveriges Kommuner och Landsting

Stockholm, SWEDEN

Böhne, Alexander Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

Berlin, Deutschland

Bührlen, Brigitte WIR! Stiftung pflegender Angehöriger

München, Deutschland

Burcksen, Hannie Lekker Leven

AC Velp, NETHERLANDS

Crzan, Dagmar Domestic Care Haushaltsservice

Hardegsen, Deutschland

Döhner, Hanneli Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Zentrum für

Psychosoziale Medizin

Hamburg, Deutschland

Dumurgier, Antoine Edenred France

Malakoff Cedex, FRANCE

Duus, Susanne PWT - The Danish PWT Foundation (Public Welfare Technology)

ABT - fonden

Kopenhagen, DENMARK

Eichhorst, Werner Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit GmbH

Bonn, Deutschland

Enste, Dominik Institut der Deutschen Wirtschaft

Köln, Deutschland

Gareis, Karsten empirica AG

Bonn, Deutschland

Gess, Christopher Ramboll Management Consulting

Berlin, Deutschland

Griesbeck, Jürgen pme Familienservice GmbH

München, Deutschland

Hackler, Dieter Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Abteilung 3

Berlin, Deutschland

Hallscheidt, Sven Christoph Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) e. V.

Berlin, Deutschland

Held, Regina Zentrum Frau in Beruf und Technik

Castrop-Rauxel, Deutschland

2.2.2 Referent/innenliste

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Hlebec, Valentina University of Ljubljana Faculty of Social Sciences Centre for Welfare

Sudies (CWS)

Ljubljana, SLOVENIA

Iversen, Marianne Skov Ministry of Social Affairs Kopenhagen National Board of Social

Services Servicestyrelsen

5000 Odense C, DENMARK

Konerding, Mechthild Zauberfrau Münster

Münster, Deutschland

Lebrun, Jean-Francois Europäische Kommission

Brussels, BELGIUM

Levaux, Marie-Beatrice Fédération des Particuliers-Employeurs de France

Paris, FRANCE

Markowski, Cornelia Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Stabsstelle

Internationales

Berlin, Deutschland

Meyer, Sibylle SIBIS Institut für Sozialforschung Berlin

Berlin, Deutschland

Nordmann, Heike Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V.

Düsseldorf, Deutschland

Pagenkopf, Kai Consulting Büro

Münster, Deutschland

Potocka, Halina AGE Platform Europe

Brüssel, BELGIUM

Raeymeakers, Peter Flanders’ Care

Brussels, BELGIUM

Rodriguez-Porrero Miret, Ceapat Imserso

Cristina Madrid, SPAIN

Schulte-Loh, Judith GERMANY

Sigmund, Axel VDI/VDE Innovation + Technik GmbH Nationale Kontaktstelle AAL JP

Berlin, Deutschland

Starr, Madeleine Carers UK London London,

UNITED KINGDOM

Syrbe, Barbara Landkreis Ostvorpommern

Anklam, Deutschland

Upmeier, Cornelia Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) e. V. B2

Kommunikation, Gesellschaftspolitik

Berlin, Deutschland

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Vilkko, Anni National Institute for Health and Welfare

Helsinki, FINLAND

Woltering, Ursula Stadt Ahlen Sozialabteilung Leitstelle “Älter werden in Ahlen”

Ahlen, Deutschland

Die Beitragenden

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2.3 Eldercare Services – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland

2.3.1 Begrüßung durch Barbara Syrbe, Deutscher Verein

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich begrüße Sie im Namen des Deutschen Vereins für öf-fentliche und private Fürsorge e. V. ganz herzlich zur Kon-ferenz „Eldercare Services in Europa“.Ich hoffe Sie hatten alle eine gute Anreise; Ich konnte der Teilnehmerliste entnehmen, dass Sie aus den verschiedensten Teilen Europas heute nach Berlin ge-kommen sind, um über Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen zu dis-kutieren und sich über gute Praxisbeispiele zu informieren.

Zu Ihrer Orientierung vorab ein paar Worte zum Deutschen Verein: Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge vertritt seit über 100 Jahren die Interessen sozialer Einrichtungen und Dienste. Er ist das Forum des Sozialen: Er versammelt unter seinem Dach über 2500 Mitglieder aus dem gemeinnützigen Sektor und den Kommu-nen, der Wissenschaft sowie aus Landes- und Bundesministerien. An vielen Stellen nimmt er Einfluss auf sozialpolitische Entwicklungen in Deutschland und regt Reformen an – mitun-ter sehr erfolgreich.

Unsere Themen sind so vielfältig, wie die professionelle soziale Arbeit selbst: Kinder- und Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Gesundheitsversorgung, Arbeitsmarktintegration und Sozial-hilfe bis hin zur Altenhilfe, ergänzt um Sozialplanung, Finanzierung, Qualifizierung, Qualitäts-management sozialer Dienste sowie Kooperation zwischen den öffentlichen und privaten Akteuren.

Ziel unserer Arbeit war und ist stets soziale Verbesserungen insbesondere für die bedürf-tigsten Gruppen der Gesellschaft. Die Mittel zur Verwirklichung dieser Ziele liegen aber nicht allein in unserer Hand! Dazu brauchte es wirtschaftliche Leistungskraft, gesellschaftliches Bewusstsein und politischen Willen!

Ein Ziel des Deutschen Vereins ist der Erhalt der selbständigen Lebensführung. Dieses Ziel verfolgen wir auch in unserer fachlichen Arbeit.

Barbara Syrbe

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Zum einen müssen wir in einer Gesellschaft des langen Lebens mit einem steigenden Anteil sehr alter Menschen eine menschenwürdige Pflege gewährleisten. Es ist eine Herausforderung unser Pflegesystem qualitativ weiter zu entwickeln und dabei auch bezahlbar zu halten. In die angekündigte Reform der Pflegeversicherung wird sich der Deutsche Verein aktiv einbringen. Ebenso wird er die Arbeit des neu einberufenen Bei-rates zur Umsetzung des Neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs begleiten. Der neue, um-fassendere Pflegebedürftigkeitsbegriffs wird ein Impuls zur Weiterentwicklung der pfle-gerischen Versorgung und der Pflegequalität sein. Zum anderen wird es darum gehen, alten Menschen so lange wie möglich ihre ver-traute Umgebung und selbständige Lebensführung zu erhalten. Die meisten alten Menschen sind nicht pflegebedürftig im Sinne der Pflegeversicherung. Aber viele benötigen Hilfe im Alltag. Alte Menschen, deren Einkommen sehr gering ist, können Hilfen zur Haushaltsführung aus der Sozialhilfe erhalten. Wer nicht bedürftig ist, muss diese Dienste selbst finanzieren und organisieren. Dies ist teuer (und findet häufig auf dem schwarzen Markt statt). Einige Kommunen versuchen, meist gemein-sam mit der regionalen Arbeitsverwaltung oder mit lokalen Anbietern, solche Dienst-leistungen zu vermitteln, zu organisieren oder zumindest den Zugang zu ihnen zu erleichtern. Doch in der Fläche ist die verlässliche, legale und finanzierbare Alltags-unterstützung für alte Menschen eine nicht gelöste Aufgabe.

Übrigens finden Sie in der Auslage im Foyer auch Papiere des Deutschen Vereins zum Thema Vermeidung von Pflegebedürftigkeit sowie zu lokaler Pflegeinfrastruktur.

Im Einladungsschreiben hieß es: Eine alternde Gesellschaft biete viele Vorteile: beispielsweise ein längeres und gesün-deres Leben. Dann kommt jedoch auch ein „Aber“! Denn neben diesen Vorteilen be-stehen auch Herausforderungen. Einer größer werdenden Gruppe älterer Menschen stehen immer weniger junge Menschen gegenüber. Die Unterstützung derjenigen, die Hilfe brauchen, um ihren Alltag zu bewältigen ist dadurch immer drängender.

Doch wie soll diese Unterstützung gewährleistet werden? Genau darum sind wir zusammen gekommen, um heute und morgen auf dieser Veranstaltung darüber zu sprechen, uns auszutauschen und zu vernetzen.

Es werden Modelle unterschiedlichster Art vorgestellt, ob es sich nun um Dienst-leistungen handelt, die vom Staat geleistet werden, durch Unternehmen oder von privater Seite. Diese unterschiedlichen Akteure kommen in den Workshops, aber auch in der Abschlussdiskussion zu Worte.

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Neben der Akteurs-Perspektive gibt es auch andere Möglichkeiten das Thema „personel-le Dienstleistungen“ zu betrachten – nämlich von den unterschiedlichen Infrastrukturen aus:

Es gibt sogenannte Dienstleisternetzwerke oder auch zentrale Anlaufstellen, an die sich die Menschen wenden können, die eine pflegerische, familienunterstützende oder haushalts-nahe Dienstleistung benötigen. Aber auch strukturelle Fördermodelle und Gutscheine sind eine Möglichkeit Dienstleistungen benutzerfreundlicher anzubieten. Und nicht zuletzt die Technik kann als innovatives Instru-ment die Möglichkeiten und die Reichweite von unterschiedlichen Hilfsleistungen erhöhen.

Ich freue mich, dass wir die Gelegenheit haben, uns gemeinsam vertieft mit unterstützen-den Dienstleistungen für ältere Menschen zu beschäftigen.

Ich Ihnen wünsche eine erfolgreiche Tagung, anregende Diskussionen und viele interes-sante Erkenntnisse.

Herzlichen Dank!

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2.3.2 Begrüßung und Eröffnung (durch das BMFSFJ) – Dieter Hackler Titel: „Eldercare Services – Pflege, familienunterstützende

und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Deutschland“

Sehr geehrte Frau Dr. Syrbe, (Dr. Barbara Syrbe, Präsidiumsmitglied Deutscher Verein, Landrätin des Landkreises Ost-vorpommern / Mecklenburg-Vorpommern, Partei Die Linke)

sehr geehrte Damen und Herren,Gliederung1. Thematischer Einstieg 2. Weiterentwicklung dieser Dienstleistungen / neue Märkte3. Finanzierung4. Gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung der Entwicklung dieser Dienstleistungen5. Einführung einer Familienpflegezeit 6. Modellprojekt „PFLEGEN-UND-LEBEN“ 7. Vermittlungsdatenbank der MGHs 8. Ausblick

1. Thematischer Einstieg: „Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen“ – so lautet das Thema der heutigen internationalen Konferenz, die als Folgeveranstaltung zur europäischen Konferenz zu den „Aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen der Fami-lienunterstützenden Dienstleistungen in Europa“ von Januar 2010 dieses nach wie vor aktu-elle Thema weiterführend behandeln soll.

Dieter Hackler

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Ich bin sehr froh darüber, dass auch ich Sie zu dieser Fachtagung begrüßen darf. Zu-nächst freut es mich besonders, dass die Konferenz einen derart großen Zuspruch von Teil-nehmerinnen und Teilnehmern aus insgesamt 17 Ländern –aus allen Teilen Europas - gefun-den hat. Dies belegt nicht nur, dass dieses Thema weiterhin von größter Aktualität ist, sondern vielmehr auch, wie viele Menschen davon angesprochen sind – sei es als Dienstleistungser-bringer, als Nutzerinnen und Nutzer oder auch als Verantwortliche aus den Bereichen Politik, Regierung oder Verwaltung.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Ansätze, den Aspekt der unterstützen-den Dienstleistungen für Ältere (eldercare services) aufzugreifen und gerade im Hinblick auf die demografische Entwicklung zu diskutieren, weiterzuentwickeln und einen leichteren Zu-gang zu diesen Dienstleistungen zu ermöglichen.

Die Bundesregierung hat bereits in mehreren Schritten das staatliche Gefüge der haus-haltsnahen und familienunterstützenden Dienstleistungen verbessert. Die bisherigen Maß-nahmen wie etwa die bessere steuerliche Absetzbarkeit oder aber der zusätzliche Förderbe-trag für Aufwendungen von Dienstleistungen waren hier Weg weisend.

2. Weiterentwicklung dieser Dienstleistungen / neueMärkte:Nun geht es einerseits zunehmend darum, diese Rahmenbedingungen weiter zu verbessern – und zwar gleichermaßen für Dienstleistungserbringerinnen und –erbringer als auch für die Nutzerinnen und Nutzer.

Andererseits sollten wir aber nicht aus dem Auge verlieren, dass wir einem Markt gegen-über stehen, der sich insgesamt in stetiger Entwicklung befindet. Ich bin der festen Überzeu-gung, dass diese Entwicklung anders verlaufen wird, als wir alle uns das heute vorstellen können.

Zunächst erschließt sich gerade dieser Dienstleistungsmarkt die vielfältigsten neuen Be-reiche. Viele haben zunächst „klassische“ Einsatzfelder wie Betreuungs- und Pflegeleistun-gen im Blick. Dabei bleibt jedoch oft unberücksichtigt, dass es darüber hinaus auch vielfälti-ge weitere und Einsatzfelder gibt: Ich denke etwa an die Begleitung auf Reisen, den gemeinsamen Besuch kultureller Veranstaltungen, behördliche Tätigkeiten oder –je nach körperlicher Verfassung- auch die gemeinsame sportliche Betätigung.

Hieraus wird ebenfalls ein Bewusstseinswandel ersichtlich, der sich längst vollzogen hat: Dienstleistungsempfängerinnen und –empfänger sehen sich nicht zwangsläufig als passive Nutzer, sondern wünschen sich oftmals ein partnerschaftliches Miteinander.

Gleiches gilt für Angehörige, die unterstützende Dienstleistungen für sich oder für ihre Eltern in Anspruch nehmen: Ältere Menschen wollen gut beraten sein, gut begleitet sein, sich einfach gut aufgehoben wissen.

Dabei geht es nicht allein um einen erhöhten Lebensstandard oder Lebenskomfort; es geht vielmehr auch um grundsätzliche Fragen der Lebenssicherheit und somit eines guten Lebensgefühls; quasi des Gefühls, auch im Alter „gut aufgehoben zu sein“.

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Auch diese Komponente müssen wir berücksichtigen, wenn wir über die Entwicklung und die Erweiterung der familienunterstützenden Dienstleistungen sprechen.

3. Finanzierung: Nicht zuletzt darf natürlich die Frage der Finanzierbarkeit dieser Dienstleistungen nicht unbe-achtet bleiben, zumal wir uns hier in einem Grenzbereich befinden, der scharf abzugrenzen ist. Die Schnittstellen befinden sich zwischen

-einerseits der Schwarzarbeit, aus der diese Dienstleistungen im Interesse aller heraus-gehalten werden müssen; und

-andererseits dem freiwilligen Engagement von und für ältere Menschen, das wir als Bun-desfamilienministerium nachhaltig fördern, das aber gerade keine entgeltlichen Tätigkeiten und Arbeitsverhältnisse ersetzen darf.

Kritiker mögen einwerfen, dass diese Dienstleistungen natürlich bezahlbar sein müssen und nicht allein davon abhängig sein sollten, wie vermögend der einzelne ältere Mensch bzw. seine Familienangehörigen sind.

Doch auch hier lassen sich gute Beispiele anführen, die meiner Ansicht nach die unter-schiedlichen Interessen in hervorragender Weise verbinden und letztlich eine Gewinnsituati-on für alle Seiten darstellen.

Fondsmodell Rödental: Die Stadt Rödental hat mit ihrem Konzept „Häusliche Hilfen“ einen Weg dafür gefunden.

Was 2004 mit einer einzigen Person begann, ist heute zu einem Betrieb mit 20 Mitarbei-tern gewachsen, die 60 Hochaltrige regelmäßig betreuen und 800 Arbeitsstunden im Monat leisten.

Auch hier geht es nicht sofort um Pflege, sondern zunächst einmal um kleine Hilfen im Haushalt, beim Putzen oder Einkaufen. Das muss bezahlbar sein,sonst werden solche Dienstleistungen nicht nachgefragt.

Die Stadt übernimmt dabei einen Teil der Kosten,zum Beispiel für Fortbildung und Versicherungen,aus einem eigenen Seniorenfonds.

Die Dienstleistungen bleiben somit erschwinglich und werden rege nachgefragt: Rödental ist nicht nur aus diesem Grund zu Recht mit dem Deutschen Altenhilfepreis 2011 ausge-zeichnet worden.

4. Gesellschaftliche und ökonomische Bedeutung der Entwicklung dieser Dienstleistungen:Ich möchte Ihnen mit einigen Zahlen verdeutlichen, wie viele ältere Menschen allein in Deutschland hier angesprochen sind:

Von den insgesamt 2,42 Mio. Pflegebedürftigen (Stand: August 2011) werden rund 1,67 Mio. ambulant versorgt. Das entspricht in etwa einem Anteil von 70% aller Pflegebedürftigen..

78 % (Jahresdurchschnitt 2010) der ambulant Versorgten beziehen Pflegegeld. Das ent-

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spricht einer Zahl von etwa 1,3 Mio. Pflegebedürftigen. Hier liegt die Vermutung nahe, dass die Pflegebedürftigen von nahen Angehörigen bzw. Freunden gepflegt werden. Es geht folglich nicht allein um die Unterstützung der Nutzerinnen und Nutzer, sondern ebenso um die Entlastung der unmittelbaren Umgebung, das heißt in erster Linie der Familienangehörigen.

Die Entlastung der Familien schafft mehr Zeitsouveränität und trägt zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf bei.

Und genau hier setzt das Bundesseniorenministerium mit der Einführung einer Familien-pflegezeit in Deutschland an.

5. Einführung einer Familienpflegezeit Zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf wird eine Familienpflegezeit eingeführt. Ziel ist es, dass pflegende Angehörige in dieser Zeit mit reduzierter Stundenzahl im Beruf weiter arbeiten können – und zwar ohne zu große Einkommenseinbußen.

Der Weg zu diesem Ziel führt über Wertkonten, die in vielen Betrieben schon gängige Praxis sind:• Der Arbeitnehmer kann damit Freistellungsansprüche ansparen – also für den Pflegefall

eines Angehörigen vorarbeiten. • Wenn das Guthaben nicht ausreicht, um die häusliche Pflegezeit zu überbrücken, ge-

währt der Arbeitgeber einen Lohnvorschuss. Diesen muss der Arbeitnehmer nach der Pflegephase zurückzahlen.

In beiden Fällen kann der pflegende Angehörige seine Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden (z.B. 50 Prozent) reduzieren, bekäme aber, um davon leben zu können, 75 Prozent seines Ge-halts. Nach maximal zwei Jahren Pflegephase müsste er dann wieder im alten Umfang ar-beiten und bekäme – wenn sein angespartes Guthaben nicht ausreichend war – so lange das reduzierte Gehalt, bis das Wertkonto wieder ausgeglichen ist.

Natürlich löst die Familienpflegezeit nicht alle Probleme, die uns angesichts der steigen-den Zahl pflegebedürftiger Menschen noch erwarten!

Die Familien-Pflegezeit ist der entscheidende erste Schritt, denn sie deckt eine ganze Reihe von Bedürfnissen ab, die wir mit Geld allein niemals abdecken könnten:

1. das Bedürfnis kranker und älterer Menschen, so lange wie möglich zuhause bei der Fa-milie zu bleiben;

2. das Bedürfnis der Angehörigen, ihren nächsten Verwandten einen würdigen Lebens-abend zu schenken;

3. das Bedürfnis dieser pflegenden Angehörigen, berufstätig zu bleiben, weil sie ihr Ein-kommen brauchen und ein längerer Berufsausstieg mit Mitte, Ende 50 der sichere Weg in die Arbeitslosigkeit wäre.

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6. Modellprojekt des BMFSFJ „PFLEGEN-UND-LEBEN“Darüber hinaus möchte ich Ihnen an dieser Stelle ein aktuelles Modellprojekt des Bundesse-niorenministeriums vorstellen:

Die Webseite www.pflegen-und-leben.de ist ein Online-Beratungsangebot für pflegende Ange-hörige, das gezielt auf die psychische Belastung in einer häuslichen Pflegesituation ausgerichtet ist.

Die Internetseite dient als Informationsplattform und bietet zugleich die Möglichkeit einer in-dividuellen und gezielten Online-Beratung durch Psychologinnen und Psychologen. Die pfle-genden Angehörigen können per Nachrichtensystem in den persönlichen Kontakt mit den Beraterinnen und Beratern treten.

7. Vermittlungsdatenbank der Mehrgenerationenhäuser für haushaltsnahe und familienun-terstützende Dienstleistungen - www.mehrgenerationenservice.de

Auch die in Deutschland erfolgreich eingeführten und etablierten Mehrgenerationenhäuser spielen eine entscheidende Rolle im Zusammenhang mit Angebot und Vermittlung haus-haltsnaher und familienunterstützender Dienstleistungen.

Die im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstellte Machbarkeitsstudie „Haushalts-nahe Dienstleistungen für Wiedereinsteigerinnen“ hat die Potenziale der Mehrgenerationen-häuser für die Etablierung haushaltsnaher Dienstleistungen bestätigt.

Dank des breiten lokalen Netzwerks verstehen es die Mehrgenerationenhäuser, Beratung und Vermittlung vertrauensvoll zusammenzuführen.

Um die erfolgreiche Idee der Mehrgenerationenhäuser weiter zu entwickeln, werden wir Anfang 2012 ein dreijähriges Folgeprogramm mit 450 Standorten in Deutschland starten.Im Mittelpunkt stehen dabei neben der generationenübergreifenden Arbeit die Aspekte:• Haushaltsnahe Dienstleistungen• Alter und Pflege• Freiwilliges Engagement• Integration und Bildung.

Durch das Angebot und die Vermittlung familienunterstützender und haushaltsnaher Dienst-leistungen werden die Mehrgenerationenhäuser einen Beitrag zur Etablierung eines lokalen Marktes für haushaltsnahe Dienstleistungen leisten.

Ein wichtiges Instrument für das Qualitätsmanagement ist die im laufenden Aktionspro-gramm entwickelte Vermittlungs-datenbank für haushaltsnahe und familienunterstützende Dienstleistungen www.mehrgenerationenservice.de . Sie wird daher im Folgeprogramm ab 2012 eine zentrale Rolle spielen.

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8. Ausblick

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,diese Ausführungen sollten Ihnen einen kurzen Überblick über aktuell laufende Initiativen des Bundesseniorenministeriums bieten und Ihnen somit einen Überblick über die derzeit anstehenden Maßnahmen in Deutschland geben.

Da die Veranstaltung heute und morgen gerade auch dem europäischen Austausch guter Praxisbeispiele dient, wünsche ich mir für uns alle, dass die zahlreichen weiteren guten Bei-spiele, die im Laufe dieser Konferenz noch präsentiert und vorgestellt werden, einen weite-ren Schritt darstellen auf dem Weg zu einer verlässlichen Struktur der Unterstützung und Begleitung für ältere Menschen im Sinne eines partnerschaftlichen Miteinanders.

Nunmehr bin ich genauso wie Sie auch gespannt, welche Initiativen wir aus europäischer Perspektive betrachten werden und freue mich anschließend auf eine angeregte Diskussion.

Dieter Hackler, Halina Potocka, Werner Eichhorst, Judith Schulte-Loh

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2.4 Eldercare Services in Europa – Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen auf europäischer Ebene – Halina Potocka

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2.5 Einführung und Überblick: Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen in Europa – Werner Eichhorst

Pflege und haushaltsnahe Dienstleistungenfür ältere Menschen in Europa

Werner Eichhorst

„Vereinbarkeit von Pflege und Beruf im europäischen Vergleich“

Berlin, 15. September 2011

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503

Überblick

1. Einleitende Überlegungen 2. Ein Blick ins Ausland3. Hinweise für die politische Diskussion in Deutschland

2

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515

Wer erbringt personenbezogene Dienstleistungen?

Personenbezogene Dienstleistungen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Markt, Staat, Schattenwirtschaft (informeller Sektor, Nachbarschaftshilfe…), Eigenarbeit und drittem Sektor

Bedeutung der innerfamiliären Dienstleistungen geht tendenziell in Europa zurück; einige Gründe:

1. demographischer Wandel: kleinere Familien, weniger Kinder2. Tendenz zu höherer Qualifikation und stärkerer Erwerbsorientierung

der Frauen 3. Wachsende geographische Mobilität Je weniger Dienstleistungen innerhalb der Haushalte erbracht

werden (können), um so mehr gewinnen externe Dienstleister verschiedener Art an Gewicht

4

Pflege, personenbezogene und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen

Deutliche Überlappung von Teilen der häuslichen Altenpflege mit haushaltsnahen Dienstleistungen und Hilfe im Haushalt (Einkaufen, Kochen, Waschen, Putzen) …

Aber institutionell mindestens zwei Säulen: Pflegebereich und haushaltsnahe Dienstleistungen (nicht nur für Ältere)

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527

1. Vielfältige Organisationsformen der professionellen Pflege – neben der Pflege im Haushalt

2. Wachsender Anteil an atypischen Beschäftigungsformen (Teilzeit, Minijob, befristete Beschäftigung, auch mehrere Jobs) und geringer Entlohnung (etwa 70% der Vollzeit-Pflegekräfte unter 2.000 € brutto im Monat), teilweise informelle Beschäftigung (Migranten)

3. Überwiegend Finanzierung über Sozialversicherung und Steuern (Grundsicherung) – trotzdem Engpässe bei der Finanzierung, Lohnnebenkostenproblematik

4. Chronischer Fachkräftemangel, insbes. durch zu geringe Zahl an ausgebildetem Fachpersonal und hohe Fluktuation, vorzeitigen Berufsausstieg – Hauptgrund: unattraktive Arbeitsbedingungen

Derzeitige Situation in Deutschland – Pflege

6

Besondere Merkmale externer personenbezogener Dienstleistungen

Besondere Kostensensibilität und Konkurrenzsituation:

1. Arbeitskosten sind zentraler Kostenfaktor, beeinflussen Preise aus Sicht der Nachfrager

2. Verdienstmöglichkeiten (und andere Arbeitsbedingungen) aus Sicht der Anbieter

Wichtige Einflussgrößen: Kosten und Qualität1. Lohnspreizung: Tarifverträge, Mindestlöhne,

Sozialleistungen 2. Lohnnebenkosten und Steuern 3. Ausbildung und Professionalisierung als wichtige

Faktoren für Qualität und Akzeptanz

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53

Potenziale einer systematischen Entwicklung von haushaltsnahen Dienstleistungen (HDL)

1. Lebensqualität, Entlastung der Haushalte2. Vorteile der Spezialisierung und Professionalisierung 3. Stärkere Erwerbsintegration insbes. von Frauen über

längere Arbeitszeiten und höhere Erwerbsquote = Baustein zur Sicherung von vorhandenen Fachkräftepotenzialen, positive Wirkungen auf berufliche Entwicklung, Entlohnung, soziale Absicherung

4. In manchen Dienstleistungen bieten sich Erwerbschancen für Personen, die anderweitig Einstiegsprobleme haben

5. Möglicherweise positive Wirkungen auf öffentliche Haushalte durch Dienstleistungen im formalen Bereich

8

Derzeitige Situation in Deutschland – Haushaltsnahe Dienstleistungen

Nach wie vor unerschlossene Möglichkeiten für entgeltliche, insbesondere gebündelte Tätigkeiten

Konkurrenz mit Schattenwirtschaft (> 90%) Derzeitige und frühere Modellprojekte zeigen zentrale

Herausforderungen auf: 1. Kostendifferenzial zur Schwarzarbeit 2. mangelnde Transparenz des Marktes 3. Akzeptanzdefizit (Qualität und Professionalität,

Vertrauen) 4. Minijob vs. Teilzeit/Vollzeit

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5411

Drei stilisierte Modelle der Organisation von familienunter-stützenden Dienstleistungen

Angelsächsisch-liberales Modell

Skandinavi-sches Modell

Kontinentaleuro-päisches Modell

Mindestlöhne und Sozialleistungen

Niedrig Hoch Hoch

Steuern und Abgaben

Niedrig Hoch Hoch

Öffentlicher Sektor

Klein Groß Mittel

Organisation und Durchführung von HDL

Markt Staat Haushalt/Schatten-wirtschaft (oder öffentlich bezuschusst)

Beispiele US, UK DK, SE DE, FR, BE, AT

10

Ein Blick ins Ausland

Hinweise auf mögliche Problemlösungen: Verminderung des Kostendifferenzials zur Schwarzarbeit Etablierung eines Marktes mit verlässlichen Dienstleistern

im formalen Sektor Überwindung Akzeptanzdefizit (Qualität und

Professionalität, Vertrauen) Bündelung von Tätigkeiten und Arbeitszeiten Bessere Mobilisierung von Transferbeziehern

(Aktivierung) erhöht Selbstfinanzierungsgrad

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55

Einige Daten zur Altenpflege: Pflegebedürftige in Europa

Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung

0,91,7 1,5 1,9

0,8

2,41,4

2,92,3

3,0 2,8

0,2

0,3

0,8 1,0

0,6

0,4

1,2

1,50,9 1,4

5,1

2,3

0,9

0

1

2

3

4

5

6

Polen Spanien Dänemark FinnlandDeutschland Italien TschechischeRepublik

Belgien Groß-britannien

NiederlandeNorw egenSchw edenÖsterreich OECD

% der Gesamtbevölkerung Anteil der Pflegebedürftigen an der GesamtbevölkerungAnteil der Pflegebedürftigen in PflegeheimenAnteil der Pflegebedürftigen in der häuslichen Altenpflege

12

Kontinentaleuropa

In Staaten mit hohen Steuer- und Abgabenbelastungen sowie relativ hohen Mindestlöhnen und Sozialleistungen der Grundsicherung unterliegen HDL im formalen Sektor einer ausgeprägten Kostenproblematik

Direkte Beschäftigung in privaten Haushalten von eher geringer Bedeutung

Entwicklung von HDL im formalen Sektor in nennenswertem Umfang nur unter erheblicher staatlicher Bezuschussung und organisatorischer Unterstützung –oder in flexiblen Randbereichen des Arbeitsmarktes

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56

Arbeitskräfte in der Pflege im Vergleich zur Anzahl der Personen über 80 Jahren in Europa

Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung

9,0214,75 15,03

35,54

15,387,63

32,1641,41 43,97

11,20 7,30

18,9729,04 33,21

0

10

20

30

40

50

Ungarn Spanien Italien Dänemark Deutschland TschechischeRepublik

Niederlande Norw egen Schw eden

pro

100

Pers

onen

übe

r 80

Jahr

en

Beschäftigte in der Altenpflege pro 100 Personen über 80 Jahren

Beschäftigte in der Altenpflege pro 100 Personen über 80 Jahren - Vollzeitequivalente

14

Beschäftigte in der Altenpflege im europäischen Vergleich

Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung

1,09 1,10

1,842,22

2,873,56

0,791,08

2,012,69

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

Deutschland Spanien Niederlande Dänemark Norw egen Schw eden

% aller Erw erbsfähigenBeschäftigte in der Altenpflege

Beschäftigte in der Altenpflege - Vollzeitequivaltente

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57

Altenpflege im Vergleich: Dänemark I

16,8% der Dänen sind über 65 Jahre alt 4,8% erhalten häusliche Pflege, 9,5% in

Betreuungseinrichtungen Dänisches Pflegesystem ist ein universelles System Parlament legt allgemeine Prinzipen fest Hauptziel: sein Leben zu Hause bewältigen, Pflegeheim erst im zweiten Schritt Berechtigte (in vers. Bedürftigkeitsstufen) erhalten

Barleistungen, um benötigte Hilfen - Pflegepersonen - zu bezahlen

Pflegeausgaben im europäischen Vergleich

0,10,4 0,5 0,6

0,8 0,8 0,9 0,9

1,40,4

0,7

1,2

0,50,1

0,3

0,8

0,3

0,3

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

Polen Schw eden Spanien Österreich Dänemark Deutschland Finnland Frankreich Norw egen

Ausgaben im PflegeheimAusgaben in der häuslichen Pflege

% des BIP

Quelle: OECD (2011), eigene Darstellung

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58

Altenpflege im Vergleich: Großbritannien I

15,8% über 65 Jahre alt Teilstaaten England, Wales, Schottland und Nordirland

haben eigenes Pflegesystem Einrichtungsarten: Altenheime, Pflegeheime,

Langzeitkrankenhäuser Pflegeleistungen von freiwilligen Organisationen,

Kommunen, Gesundheitsämtern, private Anbieter möglich

Größtenteils private Anbieter, manche Altenheime: kommunale Träger

Bedürftigkeit: Kriterien und Budgetfragen auf kommunaler Ebene

Altenpflege im Vergleich: Dänemark II

Finanzierung: Gesamtbudget ist national umfassend und wird jährlich

festgelegt, im internationalen Vergleich recht groß – und mit überdurchschnittlicher Personalausstattung

Verantwortung bei den Kommunalbehörden, Zuschüsse von Regierung, örtliche Steuern und Ausgleichzahlungen anderer Kommunen

Kommunale und (seit 2003 auch) private Pflegeanbieter Private Anbieter müssen Qualitätsstandards erfüllen und

z.T. auch Preise gem. den kommunalen Vorgaben anpassen

Nat. Mindestanforderungen und Ausbildungsgänge für Pflegepersonal (1 ½ Jahre Ausbildung)

Familiäre Pflege eher selten, Pflegegeld möglich

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59

Altenpflege im Vergleich: Frankreich

16,9% über 65 Jahre alt meist institutionelle Pflege (70% der Pflegeausgaben

dafür) Leistungen zum Großteil über Krankenkasse abgedeckt,

auch Gesundheitsleistungen in häuslicher oder institutioneller Pflege

„Allocation Personalisée d’Autonomie“ (APA): Leistungen über die Krankenversicherung hinaus, vor allem finanzielle Unterstützung für Alltagsaktivitäten

15% der über 40-Jährigen besitzt private Pflegeversicherung, stark verbreitet ist auch persönl. Altervorsorge

Altenpflege im Vergleich: Großbritannien II

Finanzierung zum größten Teil bei den Personen selbst, allerdings auch erheblicher Teil öffentliche finanz. Unterstützung f. Pflege und Pflegedienstleistungen

Kommunen erhalten festgelegten Pflegeetat, entscheiden eigenständig über Verteilung

Etat: nationale u. kommunale Steuern + Pflegebeiträge familiäre Pflege: etwa 5,5 Mio. Pfleger, Pflegegeld:

steuerfrei, nicht bedarfsabhängig, für festen oder flexiblen Zeitraum möglich, auch zusätzl. zu anderen Unterstützungsleistungen möglich

Pflegekräfte unterliegen nationalen Qualifikationsanforderungen, Verdienst liegt im Median beim Mindestlohn

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60

Altenpflege im Vergleich: Polen

häusliche Dienstleistungen: in Verantwortung der Regionen, einkommensabhängig

Finanzierung: öffentlich (Steuern, regionales Sozialbudget) und privat (Eigenanteil, Familie) Gesundheitsdienste: Versicherung Soziale Betreuung: allg. Steuern öffentl. Pflegeheime: max. Eigenanteil 70% des monatl.

Einkommens

familiäre Pflege: Steuerentlastungen für Kosten bei der Pflege der Angehörigen oder Pflegegeld bei Aufgabe des Arbeitsverhältnisses

22

Altenpflege im Vergleich: Polen

13,5 % über 65 Jahre alt Pflege durch Familienangehörige ist die Regel (80%)

Organisation + Verantwortung liegt in den Regionen Bedürftigkeit: standardisierter Einstufungstest Pflegegeld: für Bedürftige über 75 Jahren, die keine

Rente beziehen Krankenpflegebeihilfe: bedürftige Rentenbezieher beides unabhängig von der Höhe des Einkommens,

nicht gleichzeitig beziehbar

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6125

HDL in Frankreich (I)

Ziel: Aufbau eines Marktes für HDL über Abbau von Bürokratie und Förderung der Nachfrager

Seit 2006 reformierter CESU („Cheque Emploi Service Universel“), ausgeben von Banken und privaten Clearing-Firmen

Scheck zur Entlohnung von Haushaltshilfen + gleichzeitig Anmeldung und Abbuchung der Sozialabgaben

steuerlich zu 50% absetzbar bis 12.000 € p.a. (+ 1.500 € je Kind oder Ältere, 20.000 € für Behinderte); 2009 für neue Nutzer auf 15.000 € angehoben; bei geringen Einkommen Steuergutschrift von max. 1.500 €

Geförderte Tätigkeiten breit definiert, auch Pflege, Kinderbetreuung

Nationale Agentur und lokale Stellen als Ansprechpartner für Nutzer

Erwerbstätige in privaten Haushalten im europäischen Vergleich

24

Quelle: eurostat

0.8 0.2 0.5

4.0

2.3 2.4

0.1 0.1 0.21.2

0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

4.0

Belgien

Dänem

ark

Deutsc

hland

Spanie

n

Frankrei

chIta

lien

Niederla

nde

Polen

Großbri

tannien

Europä

ische

Unio

n

% aller Erw erbstätigen

Erw erbstätige im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen

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62

Belgien (I)

Drei Hauptziele: 1. Stimulierung von Angebot und Nachfrage von HDL2. Bekämpfung der Schattenwirtschaft 3. gleichzeitig Integration von Langzeitarbeitslosen und

Geringqualifizierten Dienstleistungsschecks („titres services“) seit 2004 mit mehrfacher

Förderung1. Scheck im Wert von 20,80 € zum Preis von 7,50 € erhältlich - Rest

von Staat bezuschusst2. Erwerb von DL-Schecks durch registrierte Haushalte mit

zusätzlicher Einkommensteuerermäßigung (auch als Gutschrift) in Höhe von 30% (5,25 € statt 7,50 € für eine Stunde, max. 2.510 €p.a.);

3. i.d.R. max. 750 € p.a. pro Haushalt (2.000 € bei Alleinerziehenden, Behinderten), junge selbstständig tätige Mütter erhalten 105 Schecks kostenlos

26

HDL in Frankreich (II)

Besonderheit: "CESU préfinancé" ► Arbeitgeber, Kommunen, SV-Träger können Schecks für Haushalte ausstellen lassen und finanzieren (für Unternehmen SV-beitragsfrei bis zu 1.830 € pro AN und Jahr und max. zu 25% bzw. 500.00 € p.a. absetzbar)

Umfang: derzeit ca. 1,5 Mio. Haushalte als Nutzer; knapp 500.000 Dienstleister (> 400.000 Beschäftigte privater Anbieter) und 17.000 Sponsoren für CESU préfinancé; ältere Studien zeigen erheblichen Zuschussbedarf

Etablierung von Anbietern im formellen Sektor und Professionalisierung des Marktes: Aus- und Weiterbildung, Tarifverträge...

Rückgang der Schwarzarbeit nach Einführung des CESU-Systems

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63

Belgien (III)

Beschäftigte: 1. Personen, die Arbeitslosenunterstützung oder andere

Sozialleistungen beziehen 2. Andere Beschäftigte Bis zu drei Monate mit befristetem Arbeitsvertrag, ab

dem 4. Monat beim gleichen Arbeitgeber Umwandlung in unbefristeten Arbeitsvertrag mit mind. 10 Stunden/Woche (13 Stunden bei Personen mit Leistungsbezug)

Belgien (II)

Zugang für jeden Einwohner Belgiens Im Gegensatz zu Frankreich in der Höhe und der Art der

Tätigkeiten beschränkt (Putzen, Waschen und Bügeln, Kochen, Einkaufen, Transport von mobilitätsbeschränkten Personen; keine Kinderbetreuung, keine DL für Gewerbe)

Schecks in Papier- und elektronischer Form; Abrechnung über Clearing-Stelle

Einlösung bei staatlich anerkannten Anbietern (kommerziell oder gemeinnützig)

Durchführung der DL durch die Angestellten der anerkannten Anbieter

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64

Struktur der Beschäftigten Rund 120.000 Beschäftigte im Jahresverlauf 2009 98% Frauen Rund 60% in Teilzeit (50%), 30% in kurzer Teilzeit; 10% in Vollzeit;

im Mittel 20 Stunden pro Woche Etwa zur Hälfte Rekrutierung aus der Arbeitslosigkeit, davon 80%

länger als ein Jahr; 16% waren zuvor in öff. Beschäftigungsmaßnahme

Personen mit Migrationshintergrund und Geringqualifizierte überrepräsentiert

überwiegend mit unbefristetem Arbeitsvertrag, recht große Stabilität der Arbeitsverhältnisse, wenig Arbeitgeberwechsel

Etwa ein Drittel wechselt auf anderen (attraktiveren) Arbeitsplatz Durchschnittlicher Verdienst beträgt etwa 9,60 EUR pro Stunde Etwa 20% der Beschäftigten werden weitergebildet

Belgien (IV)

Nutzung im Jahr 2009 1. rund 800.000 registrierte Nutzer, davon 665.000 aktiv,

entspricht etwa 8% der Bevölkerung (11% der 35-45, 9% der 65+)

2. Umschlag von etwa 78,7 Mio. DL-Schecks = im Durchschnitt 115 pro Nutzer (rund 2 pro Woche)

3. 2.500 registrierte Unternehmen, davon 2.300 aktiv; im Mittel etwa 58 Beschäftigte

4. ca. 89.000 Beschäftigte am Jahresende, ca. 120.000 im Jahresverlauf (ca. ¼ erstmals)

5. im Mittel etwa 650 Schecks je Mitarbeiter und Jahr bearbeitet

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6533

Schweden

steuerliche Förderung der Nutzung von HDL für private Haushalte seit 2007, für Arbeitgeber seit 2008

absetzbar sind 50% der Aufwendungen bis zu 10.900 EUR p.a.

anerkannt werden registrierte und steuerpflichtige Anbieter

2009 vereinfachte Abrechung: Nutzer zahlen nur 50%; steuerliche Förderung wird vom Dienstleister direkt in Anspruch genommen

ca. 100.000 Nutzer (ohne Renovierung); Förderung im Umfang von ca. 200 Mio. EUR (2009/10), ca. 7.000 Beschäftigte

Belgien (V)

Fiskalische Wirkungen (2009), p.a. Kosten für steuerliche Förderung: 1,2 Mrd. EUR Mehreinnahmen bei Sozialabgaben: 200 Mio. EUR Mehreinnahmen bei Steuern: 80 Mio. EUR Ersparnisse bei Sozialleistungen: 210 Mio. EUR Nettoaufwand: 730 Mio. EUR Kosten je Beschäftigtem (netto): ca.6.000 EUR = 500

EUR pro Monat Mitnahmeeffekte: 8% der Beschäftigten waren vor

Einführung der Subvention bereits in diesem Bereich tätig; 3% geben an, in Schwarzarbeit aktiv gewesen zu sein; jeder sechste Nutzer gibt an, früher auf Schwarzarbeit zurück gegriffen zu haben

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6635

Personenbezogene Dienstleistungen zwischen Professionalisierung und Prekarisierung

Dienstleistungen werden so oder so erbracht – Frage ist nur, von wem und wie

Relation Bruttokosten/Nettoverdienst im Verhältnis zur Qualität entscheidend für marktliche Durchführung von HDL

Angemessene Mindeststandards erforderlich bei 1. Arbeitsbedingungen und Entlohnung2. Qualität und Qualifikation Kann nur gelingen bei angemessener Finanzierung (aus

verschiedenen Töpfen) und Abbau von Anreizen zu informeller Beschäftigung

34

Dänemark: Homeservice Homeservice seit 1994/95: großzügige Förderung von

haushaltsbezogenen DL für Familien in Höhe von zunächst 50% der Lohnkosten; 2004 auf Rentnerhaushalte begrenzt, Einschränkung auf Reinigungsarbeiten und Höchstwert je Firma reduziert, 2007: 8,70 € je Stunde

Um 2000 etwa 10% der dänischen Haushalte Nutzer von Homeservice, jährlicher Zuschussbetrag von etwa 276 € p.a. (90% öffentliche Anbieter, 10% private)

Rückgang der DL im Rahmen von Homeservice: Halbierung der Zahl registrierter Anbieter, Rückgang der Kunden und Beschäftigten um etwa 80%

2006 etwa Bruttokosten von 11 Mio. € (1/6 des Wertes von 2000, Nettokosten etwa 25%), etwa 15.000 € brutto je Vollzeitarbeitsplatz

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6737

Fazit (II)

Minijobs zeigen Vorteile von Abgaben- und Steuerentlastung und vereinfachter Abwicklung, führend aber zur Zerstückelung der Jobs, erschweren andere Geschäftsmodelle

Vorteile der Bündelung von Tätigkeiten (Kundenseite) und Arbeitszeiten (Beschäftigtenseite) werden nur von DL-Agenturen und privaten Anbietern realisiert –ebenso stärkere Bemühungen um Professionalität und Qualifikation

36

Fazit (I)

Bezuschussung von Nachfragern und/oder Anbietern ist wirksam und auf Dauer erforderlich, möchte man den formalen Sektor oberhalb des Schwarzmarkt-Niveaus entwickeln ...

... bedeuten aber eine zumindest begründungsbedürftige Subventionierung eines ausgewählten Wirtschaftszweiges

vollständige Selbstfinanzierung für die öffentliche Hand kaum erreichbar

Ko-Finanzierung durch Unternehmen ein wichtiges Element zur Entwicklung des Marktes (und Reduktion von Schwarzarbeit), auch im Hinblick auf Fachkräftemobilisierung sinnvoll

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6839

Weiterentwicklung im Pflegebereich

Mangel an Fachkräften und kurze Verweildauern im Beruf lassen sich nur durch Aufwertung der Pflege und verbesserte Arbeitsbedingungen erreichen

Qualitativ hochstehende Pflege mit genügend Fachpersonal lässt sich nur in Verbindung mit Finanzierungsreform erreichen, auch unter Abkopplung vom Faktor Arbeit – hat in jedem Fall ihren Preis

38

Bausteine einer Entwicklungsstrategie für HDL

Stabile, transparente und einfache Rahmenbedingungen ► HDL als selbstverständliches und verlässliches Angebot

1. Minijobs beseitigen – aber zuvor von ihnen lernen 2. Schecks oder Gutscheine zur vereinfachten Administration 3. Förderung der Nachfrager 4. Mobilisierung von Arbeitgebern als Sponsoren 5. DL-Agenturen oder private Anbieter mit Zertifizierung und

Qualifikationsstandards6. Zielgruppe Transferbezieher auf Vollzeitbasis aktivieren

und qualifizieren

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69

Dr. Werner Eichhorst IZA

IZA, P.O. Box 7240 53072 Bonn, Germany

Phone: +49 (0) 228 - 38 94 - 531Fax: +49 (0) 228 - 38 94 - 510

E-mail: [email protected]

http://www.iza.org

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70

2.6 Workshop 1 – Staatliche Rahmenbedingungen

Workshop 1

Staatliche Rahmenbedingungen

Marianne Skov Iversen, National Board of Senior Services, Senior Citizen Services

Valentina Hlebec, Universität Ljubljana

Anni Vilkko, National Institute for Health and Welfare

Moderation:Christhoper Gess, Rambøll Management Consulting GmbH

15. September 2011

Marianne Skov Iversen, Christopher GessAnni Vilkko, Valentina Hlebec

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71

Werte und Grundsätze: Dänische Seniorenpolitik

• Ein universelles System

• Finanzierung von Dienstleistungen und Geldleistungen durch öffentliche Steuern

• Dienstleistungen sind in der Regel kostenfrei

• Dezentralisiertes System unterstützender Dienstleistungen

• Zentralisiertes Rentensystem

Eldercare Services in Dänemark– Möglichkeiten und Herausforderungen

Marianne Skov Iversen,

National Board of Social Services, Dänemark

2.6.1 Marianne Skov Iversen (DK)

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72

Häusliche Pflege – fundamentale Grundsätze

• Älteren Menschen die Möglichkeit geben, so lange wie möglich zu Hause zu leben

• Den älteren Menschen vor dem fortschreitenden Verlust der körperlichen und geistigen Gesundheit bewahren

• Jede Art der Unterstützung muss auf Grundlage einer “Hilfe zur Selbsthilfe” erfolgen

Zuständigkeiten und Struktur

• Das dänische Parlament legt die allgemeinen Grundsätze fest, die für ältere Bürger in Dänemark gelten.

• Die Kommunen setzen die allgemeinen Standards der Unterstützung.

• Erbringung häuslicher Pflege oder der Pflege in Betreuungseinrichtungen

• Alle Entscheidungen über Eldercare Services müssen von der Kommune als individuelle und konkrete Entscheidungen getroffen werden.

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

73

Qualitätsstandards

•Den Bürgern kommunale Politikziele und Dienstleistungsstufen vermitteln

•Die Grundlage für die Pflegeleistung

•Transparenz des Zusammenhangs zwischen der auf Politikebene festgelegten Dienstleistungsstufe, der Einzelentscheidung über die Art der Unterstützung und der erbrachten Leistung.

•Rechtsstaatlichkeit gewährleisten

•Management Tool

•Der Stadtrat muss die Kohärenz zwischen dem Umfang der Dienstleistungen und den zugeteilten Mitteln gewährleisten

Haushaltsnahe Dienstleistungen

Haushalte, in denen • mindestens eine Person älter als 65 ist • oder in Frührente ist • und die zwischen dem 1. Januar 2009 und dem 31. August 2011

bezuschusste haushaltsnahe Dienstleistungen erhalten haben

Haben Anspruch auf einen Zuschuss über 30% der Kosten – maximal 850 Euro pro Jahr von demselben Unternehmen

Beispiele:• Hausreinigung (Badreinigung, Staubsaugen, Böden wischen) • Geschirrspülen in Verbindung mit Hausreinigung• Chemische Reinigung von Teppichen, Vorhängen usw.

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74

Wahlfreiheit

Qualitätsstandards

Bürger mit Bedarf an unterstützendenDienstleistungen

Behördliche Entscheidung

Erbringung der Dienstleistung

ÜberwachungundNeubewertung

Wahl des Dienstleistungserbringers

Die Einführung der Wahlfreiheit

• Freiheit, unter verschiedenen Anbietern zu wählen • Die Monopolstellung der Kommune auf dem Dienstleistungsmarkt

aufbrechen• Effizientere Dienstleistungen durch Wettbewerb • Management und Finanzberichterstattung stärken • Vergleichbarkeit zwischen den Kommunen ermöglichen• Möglichkeit, Dienstleistungen zu tauschen• Wettbewerb bei Qualität und/oder Preisen

• Wirkung: Mehr Transparenz und klare Trennung zwischen Behörde und Dienstleistungserbringer

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75

Demografie

Jahr Zahl der 18- bis 64-Jährigen

Index Zahl der 65-Jährigen

und älter

Index

18-64 Jahre alt 65 Jahre und älter

2009 = 100 2009 = 1002009 3.418.750 100 875.496 1002014 3.377.697 99 1.027.900 1172019 3.369.987 99 1.138.990 1302024 3.347.714 98 1.245.674 1422029 3.308.284 97 1.348.284 1542034 3.231.040 95 1.460.520 1672039 3.196.312 94 1.518.142 1732044 3.198.254 94 1.537.507 1762049 3.244.537 95 1.503.457 172

I. Herausforderungen für die Zukunft

Doppelte demografische Herausforderung:

• Die alternde Bevölkerung – die Zahl der Einwohner über 80 Jahre steigt von 224.000 im Jahr 2007 auf 450.000 im Jahr 2040

und

• 25% der Angestellten im staatlichen Sektor scheiden in den nächsten 10 Jahren aus dem Berufsleben aus – Risiko einer zukünftigen Kompetenzlücke

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76

Zahlen und Fakten zu unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen

Residence12,9

Other13,0

Care-giving.... 36,5

Kosten der unterstützenden Dienstleistungen für ältere (+ behinderte) Menschen in Mrd. DKK (Quelle: Statistics Denmark und Sozialministerium)

Zahlen und Fakten zu unterstützenden Leistungen für Ältere

Zahl der Menschen, die häusliche Pflegedienstleistungen erhalten (Quelle: Statistics Denmark)

Jede Woche werden für 23 Prozent aller Bürger über 65 zwischen 1,0 und 1,1 Mio. Pflegestunden erbracht.

18 % aller Bürger über 65 erhalten häusliche Pflegedienstleistungen

5 % aller Bürger über 65 leben in betreuten Einrichtungen

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77

II. Herausforderungen für die Zukunft

• Sich änderndes Gesundheitsprofil: Steigende Zahl von Menschen mit Zivilsationskrankheiten, wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, muskulär-skelettale Erkrankungen, Lungenkrankheiten, Krebs, Depressionen und steigende absolute Zahlen der Altersdemenzfälle

• Verlagerung der Zuständigkeiten für die Behandlung von den Krankenhäusern zu den Kommunen – mehr ältere Menschen, mehr Zivilisationskrankheiten, verbesserte Behandlungsmöglichkeiten und somit mehr Nachfrage nach Behandlung, frühe Entlassung aus der stationären Behandlung

• Wachsender Pflegebedarf – mehr ältere Menschen in absoluten Zahlen, mehr Komplexität beim Pflegebedarf, mehr ältere Menschen mit Migrationshintergrund

Zahlen und Fakten zu den Beschäftigten im Bereich der häuslichen Pflege

Management, administration

6.179Kitchen, cleaning, janitor

etc.11.727

Nursing etc...19.888

Caregiving etc...73.923

Zahl der (Vollzeit-) Beschäftigten im Bereich unterstützender Dienstleistungen für ältere (+ behinderte) Menschen (Quelle: Statistics Denmark)

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78

Vorteile der ”täglichen Rehabilitation”

• 26 Trainingswochen für “neue”Dienstleistungsempfänger:– 49 % wurden selbständig– 33 % erhalten weniger häusliche

Pflegeleistungen, als es nach dem alten System der Fall wäre

– 18 % erhalten denselben Umfang an häuslicher Pflege

• Verbesserte Lebensqualität der älteren Menschen

• Potentielle Einsparungen landesweit: EUR 44.184.000 pro Jahr, was920 Vollzeitstellen entspricht

Lösung: Auch im Alter über das eigene Leben bestimmen!

• Paradigmenverschiebung – weg von kompensierender Pflege zu “täglicher Rehabilitation”, Prävention und Gesundheitsförderung

• Den Grundsatz der “Hilfe zur Selbsthilfe” zum Grundprinzip aller unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen machen.

• Es ist wichtig, bei der Erbringung von Pflegedienstleistungen dem älteren Menschen keine Fähigkeiten und Kompetenzenzu entziehen.

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79

Lösung: Unterstützende Technologien

• Benutzerorientierte Technik in Abstimmung auf die Bedürfnisse der Menschen, etwa Staubsauger-Roboter oder Duschtoiletten

• Bessere Lebensqualität und mehr Selbständigkeit

• Von den ”kalten” zu den ”warmen” Händen – mehr Pflegedienstleistungen für dieselbe Menge an Ressourcen

• Ressourceneinsparung, besseres Arbeitsumfeld

• Potential für dänische Unternehmen

• Der gute Business Case: Ein Demonstrationsprojekt zu Deckenaufzügen in Pflegeheimen in Dänemark ergab ein Einsparpotential von 859 Vollzeitstellen entsprechend 101.200.000 Euro, bei landesweiter Umsetzung

Wie ein Mensch…..

”Ich habe meiner Tochter erzählt, dass ich mich, als wir uns erstmals selber Kartoffeln und Soße auf den Teller tun durften, wieder viel mehr wie ein Mensch fühlte, der selber entscheiden kann, anstatt essen zu müssen, was man ihm vorsetzt.”

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80

Die Rolle der Zivilgesellschaft

• Die Zivilgesellschaft ist eine wichtige, potentiell entscheidende Ressource

• Wichtig ist ein klares Verständnis von Trennung und Zuständigkeiten- Aufgaben der Zivilgesellschaft und Kernaufgaben des Wohlfahrtsstaates

• Wichtig ist ein Rahmengerüst für die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Kommunen

• In Dänemark sind die Übergänge in stetigem Fluss

Technik – Empfehlungen

• Die Technik soll lediglich ein Teil der Lösung sein – Ethische Maßstäbe!

• Die Technik muss in Kooperation entwickelt werden, um zu gewährleisten, dass sie die Bedürfnisse der Zielgruppe und die technischen Voraussetzungen erfüllt und anwenderfreundlich ist

• Technik muss Sinn ergeben

• Technik muss sowohl die Perspektive des Dienstleistungs-empfängers als auch die Ressourcenperspektive berücksichtigen, um einen Beitrag zur Bewältigung der entscheidenden zukünftigen Herausforderungen des Wohlfahrtsstaates leisten zu können

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2.6.2 Valentina Hlebec (SL)

Häusliche Pflege in Slowenien Gemeinsame Verantwortung für den Einzelnen, die Familien, die Kommunen und den Staat

Valentina Hlebec ([email protected]) Universität Ljubljana, Fakultät Sozialwissenschaften

Inhalt1. Über Slowenien2. Ursprünge des slowenischen Sozial- und Pflegesystems3. Die Gruppe der Rentner4. Leistungen und Rechte (Definition, Leistungsanspruch, Finanzierung, Daten)5. Leistungen und Rechte a. Informelle häusliche Pflege (Beurlaubung für Familienangehörige,

Familienbetreuer, persönlicher Assistent) b. Soziale häusliche Pflege c. Medizinische häusliche Pflege d. Geldleistungen und Förderbeträge (Einkommenshilfen für Rentner,

Hilfs- und Betreuungsförderbetrag, finanzielle Sozialhilfe, Ausnahmen von der Erstattung unterstützender Dienstleistungen)

e. Institutionelle Pflege6. Perspektive der Dienstleistungsempfänger7. Schlussfolgerungen

1. Über Slowenien • Kleines EWG-Land mit etwa 2 Millionen Einwohnern auf 20.000 km2 • 16,4% Einwohner 65+ • Durchschnittsalter 41,1 (M: 39,7; F: 43,0) • Alterungsindex 118,0 • Geburtenrate 1,53 • Lebenserwartung M – 75,8, F – 82,3

SURS – Statistisches Portrait Sloweniens in der EU 2010; SURS – Slowenien in Zahlen 2010: 15-20.

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2. Ursprünge des slowenischen Wohlfahrts- und PflegesystemsDas heutige slowenische Wohlfahrtssystem ist das Ergebnis mehrerer gradueller Verände-rungen der letzten 20 Jahre.

Die Ursprünge reichen zurück in die 1950er Jahre und die Entwicklung des jugoslawi-schen Wohlfahrtssystems (siehe Kolaric, 1990 und 1992; Kolaric u.a., 2009), das auf den Pflichtbeiträgen der Angestellten und Firmen zur Abdeckung von Einkommensverlusten (ein-schließlich altersbedingter Einkommensverluste) und sämtlicher Beiträge zu Bildung, Kinder-erziehung, Altenpflege usw. beruhte.

Komponenten: - Der staatliche Sektor (ein gut ausgebautes und regional verzweigtes Netz aus öf-

fentlichen (staatlichen) Institutionen mit formal organisierten fachlichen Diensten da-von 20%.

- Pflegeheime für Ältere und kommunale Pflegedienste), - Der informelle Sektor (größtenteils auf der Grundlage starker Wertvorstellungen,

normativer Erwartungen und emotionaler Nähe innerhalb der Familien sowie informel-ler Netzwerke) wurde von staatlicher Seite ignoriert und daher nicht durch politische Maßnahmen unterstützt,

- Der „graue“ Sektor (Beschäftigte staatlicher Institutionen und Organisationen, die gegen direkte (illegale) Zahlung ihre Dienste anboten).

Eine wesentliche Entwicklung in Umfang und Qualität neuer Dienstleistungen fand in den letzten 20 Jahren im Bereich der häuslichen Pflege statt.

Familienangehörige (Ehepartner und Kinder) unterliegen einer gesetzlichen Pflicht zur Unterstützung (auch in finanzieller Hinsicht) des abhängigen Partners oder Elternteils.

3. Die Gruppe der RentnerDurchschnittsalter neuer Rentenbezieher (ohne Hinterbliebenen- und Witwerrentenbezieher) nach allgemeinen und besonderen Bestimmungen, nach Lebensjahren, Stand im Dezember

3.Die Gruppe der Rentner

Average age of new pension beneficiaries (without survivors and widower’s pensioners) under general and special regulations, by years, situation in December

50

52

54

56

58

60

62

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Männer

Frauen

Gesamtl

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Nettorenten und Einkommensbeihilfen für RentnerDurchschnittliche Nettorenten mit Einkommensbeihilfen für Rentner in €, sowie Empfänger von Einkommensbeihilfen für Rentner 12/2010

Zahl Durchschnitt Zahl DurchschnittAltersrente 376.665 625 14.014 88

Erwerbsunfähigkeitsrente 90.641 500 14.702 81

Hinterbliebenenrente 92.927 430 18.019 107

Gesamt 560.233 577 46.735 93

Quelle: Slowenisches Institut der Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherung, 2011 http://www.zpiz.si/wps/wcm/connect/zpiz+internet/zpiz/prvastran/ozavarovanju/statisticnipodatki/statisticni+pregled+2010-12 ://www.zpiz.si/wps/wcm/connect/zpiz+internet/zpiz/prvastran/ozavarovanju/statisticnipodatki/statisticni+pregled+2011-0

4. Häusliche Pflege • Beurlaubung für Familienangehörige • Familienbetreuer • Persönlicher Helfer / Assistent

5. Soziale häusliche Pflege • Ein neuer Dienst, entwickelt in der ersten Hälfte der 1990er Jahre. • Die Zahl der Dienstleistungsempfänger stieg von 2875 im Jahr 2003 auf 6575 im Jahr

2010. • Die Durchschnittspreise für die Dienstleistungsempfänger variieren erheblich von

Kommune zu Kommune (durchschnittlich 4,42 EUR im Jahr 2010). • Im Jahr 2008 war der Preisunterschied zwischen privaten (4,99 EUR) und staatlichen

(4,15 EUR) Dienstleistungserbringern beträchtlich. • Im Jahr 2010 wurden 65% der Kosten von den Kommunen getragen, 22% von den

Dienstleistungsempfängern und 13 % vom zentralen Staatshaushalt (aktive Beschäf-tigungspolitik).

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Zahl der Empfänger häuslicher Pflegedienstleistungen, 2006-2010

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbe-richt). Institut für Soziale Absicherung von RS.; Hlebec 2010; Nagode 2010.

Kommunen und häusliche Unterstützung

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbe-richt). Institut für Soziale Absicherung von RS.

Dienstleistungserbringer für häusliche Unterstützung nach Status, in n

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbe-richt). Institut für Soziale Absicherung von RS.

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

2003 2004 2006 2007 2008 2009 2010

(entire year) (Jan-Jun) (Jan-Jun) (1. 12. 2009) (1. 12. 2010)

Zahl der Empfänger häuslicher Pflegedienstleistungen, 2006-2010

Source: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOČI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Končno poročilo (Home care. Analysis of 2010 data. Final report). Social Protection Institute of RS.

0

20

40

60

80

100

2006(entire year)

2007(Jan-Jun)

2008(Jan-Jun)

2009(1. 12. 2009)

2010(1. 12. 2010)

Municipalities and help at home, in percent

Help at home is performed

Help at home is not performed

Help at home is not ensured

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS.

0

10

20

30

40

50

2007(Jan-Jun)

2008(Jan-Jun)

2009(1. 12. 2009)

2010(1. 12. 2010)

Zentrum für Sozialdienstes

Altenheim und Sondereinrichtungen

Sondereinrichtungen für häusliche Unterstützung (MB, LI…)

Konzessionsinhaber

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Alter der Dienstleistungsempfänger, in Prozent

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbe-richt). Institut für Soziale Absicherung von RS.

Struktur der häuslichen Unterstützung nach Inhalt, in Prozent

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbe-richt). Institut für Soziale Absicherung von RS.

6. Medizinische häusliche Pflege • Kommunale Pflegedienste und häusliche Pflege

werden in zwei Bereichen durchgeführt: - häusliche Pflege und - programmatische Gesundheitsschulung in größeren Kommunen.

• Am Bedarf ausgerichtete Dienstleistungen (so viel wie nötig), die 24 Stunden, sieben Tage die Woche erbracht werden.

• Organisiert als unabhängige Organisationseinheit im Rahmen der primären • Gesundheitsversorgung, erbracht von Krankenschwestern. • Im Jahr 2009 wurden 1.154.737 präventive und kurative Besuche durchgeführt,

davon 20%. • Gemeindeschwesternpflege und 80% häusliche Pflege.

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo (Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS.

13,4

12,8

11,8

12,7

12,4

37,3

38,5

34,8

33,9

31,8

49,3

48,7

53,4

53,4

55,9

0 20 40 60 80 100

2006

2007

2008

2009

2010

Alter der Dienstleistungsempfänger, in Prozent t

64 Jahre und jünger

65 bis 79 Jahred

80 Jahre und älter

Quelle: Nagode, Jakob Krejan, Smolej (2010): IZVAJANJE POMOCI NA DOMU. Analiza stanja v letu 2010. Koncno porocilo

(Häusliche Pflege. Analyse der Daten 2010. Schlussbericht). Institut für Soziale Absicherung von RS.

46

48

42,5

45

43

44,8

9

8,9

12,7

0 20 40 60 80 100

2008

2009

2010

Struktur der häuslichen Unterstützung nach Inhalt, in Prozentt

Hilfe im Haushaltd

Hilfe bei grundlegenden täglichen Verrichtungens

Hilfe bei der Aufrechterhaltung sozialer Kontaktes

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Präventive und kurative Hausbesuche durch Gemeindeschwestern (n/1000)

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

Präventive Hausbesuche durch Gemeindeschwestern, ältere Menschen (%)

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

KATEGORIEN DER GESUNDHEITSDIENSTLEISTUNGEN BEI HAUSBESUCHEN, 2009 (%)

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

0

100

200

300

400

500

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Präventive und kurative Hausbesuche durch Gemeindeschwestern (n/1000)

Präventiv: Gemeindeschwestern/kommunale Pflegediensteg

Kurativ:Häusliche Pflege

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

9,6

6,7 6,8 7,2

8,8 8,67,3

6 5,66,6

0

5

10

15

20

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Präventive Hausbesuche durch Gemeindeschwestern, ältere Menschen (%))

Ältere Menschen

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

6,2

0,8

9,8

7,7

0,5

39,4

0,2

11,3

1,7

5,7

0,2

11,0

1,8

0,2

0,6

3,0

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Other

Physiotherapy

Art.blood pressure measurment

Collection of lab. samples

Urinary chatheterisation

Wound dressing

Aplication of parenteral fluids

Aplication of injection

Care of stoma

Other procedures

Enema

Health education

Decubitus prevention

Care of dying person

Bathing

Basic care

KATEGORIEN DER GESUNDHEITSDIENSTLEISTUNGEN BEI HAUSBESUCHEN, 2009 (%))

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Prozentsatz von Menschen über 60 Jahre unter den kurativen Erstbesuchen durch Gemeindeschwestern in Slowenien

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

7. Geldleistungen und Förderbeträge

• Einkommensbeihilfen für Rentner • Hilfs- und Betreuungsförderbetrag • Finanzielle Sozialhilfe • Ausnahmen von der Erstattung unterstützender Dienstleistungen

8. Institutionelle Pflege • Vier Kategorien (von mobilen Antragstellern, die hauptsächlich Aufsicht benötigen

und auf maximal 15 Minuten medizinische Betreuung Anspruch haben – Kategorie 1, bis hin zu vollständig abhängigen Personen, die 24 Stunden lang individuelle Betreu-ung benötigen – Kategorie 4). Kategorie 1 – 28%, 19%, 47%, Kategorie 4 – 6%.

• Durchschnittspreis pro Monat im Jahr 2011, unabhängig von der Kategorie (im Zwei-bettzimmer): 544 EUR (516 – staatlich, 657 – privat).

• Die Kategorisierung wird von einem Fachteam des Pflegeheims vorgenommen (Oberschwester, Sozialarbeiter, Heimleiter).

Seniorenheime Seniorenheime Zahl der Bewohner % Frauen

2009 83 16.192 (3.235 privat) 74,5

http://www.stat.si/novica prikazi.aspx?ID=3435

Staatliche/private Institutionen 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Prozentsatz von Menschen über 60 Jahre unter den kurativen Erstbesuchen durch Gemeindeschwestern in Slowenien

Quelle: Statistisches Jahrbuch der Gesundheitsversorgung (2000-2009)

80,8 82,8 83,3 83,1 84 84,3 83,6 85,2 85,3

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

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Priavt (lizenziert) 5 5 11 11 14 18 18 28 28 34Staatlich 58 58 58 59 60 60 60 56 55 55

Quellen: Dremelj et al., 2009: 98, Skupnost socialnih zavodov Slovenije, 2007: 16 und 2007: 24-31. http://www.ssz-slo.si/slo/main.asp?id=2361E17F

Empfänger von Pflegedienstleistungen nach Art der Bezahlung für die Pflege, in Prozent

Quelle: Statisticni urad Republike Slovenije (2010). http://pxweb.stat.si/pxweb/Dialog/varval.asp?ma=1262305S&ti=path=../Database/Dem_soc /12_socialna_zascita/02 _soc_varstvo/12623-socio-DOM/&lang=2

9. Perspektive der Dienstleistungsempfänger

• Viele Leistungsarten und Rechte • Informationen nicht an einer Stelle verfügbar • Verschiedene Zugangsstellen • Lange Verfahren • Einige Leistungen allgemein und staatlich finanziert, andere nur gegen Bezahlung • Große regionale Unterschiede • Große Unterschiede zwischen den Kommunen • Wahlfreiheit?

10. Schlussfolgerungen

• Das LTC-System ist im Entstehen begriffen (derzeit jedoch noch sehr fragmentiert und womöglich wenig effizient)

• Schlechter Zugang zu den Leistungen aufgrund der Fragmentierung, der verschiede-nen Zugangsstellen und der langen Verfahren

• Geringes Datenmaterial - nur offizielle Berichte als Sekundärdaten verfügbar (Statis-tische Jahrbücher und Berichte am Institut für Soziale Absicherung)

• Mangelnde Datenbasis mit Daten über verschiedene Dienstleistungen an einer Stelle

Quelle: Statisticni urad Republike Slovenije (2010).

http://pxweb.stat.si/pxweb/Dialog/varval.asp?ma=1262305S&ti=&path=../Database/Dem_soc/12_socialna_zascita/02_soc_varstvo/12623-socio-DOM/&lang=2

0

5

10

15

20

25

30

35

40

1998 1999 - 2002 NA

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Empfänger von Pflegedienstleistungen nach Art der Bezahlung für die Pflege, in Prozentt

people in care themselves

relatives

people in care, relatives

people in care, municipality

relatives,municipality

people in care, relatives, municipality

municipality

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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• Mangelnde Harmonisierung (Dienstleistungen werden auf verschiedenen Ebenen or-ganisiert, daher auch Datenerfassung auf verschiedenen Ebenen – zentrale Erfas-sungsstelle?)

• Keine systematischen Daten über Dienstleistungsempfänger und deren Perspektiven (Zufriedenheit mit den Leistungen, subjektive Bedarfsermittlung)

• Keine systematischen und offiziellen Qualitätsstandards

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2.6.3 Anni Vilkko (FI)

NATIONALES INSTITUT FÜR GESUNDHEIT UND SOZIALES

Förderung informeller Pflege –Aufteilung der Zuständigkeiten auf Kommunen und informell Pflegende

Anni Vilkko

Nationaler Rahmen für qualifizierte Dienstleistungen für ältere Menschen. Finnland 2008

Ministerium für Soziales und GesundheitVeröffentlichungen 2008:5ISSN 1236-2050ISBN 978-952-00-2429-8 (pb), ISBN 987-952-00-2530-4 (PDF)

Das Rahmenkonzept bezieht sich auf die regelmäßig von älteren Menschen genutzten Dienstleistungen, wie• Häusliche Pflege• Förderung informeller Pflege• Betreutes Wohnen• Betreutes Wohnen mit ganztägiger Unterstützung• Seniorenheime• Langzeitpflege• ein weiteres Ziel ist die Förderung von Gesundheit und Wohlergehen älterer Menschen Nationaler Rahmen für qualifizierte Dienstleistungen für ältere Menschen. Finnland 2008.

Die bis 2012 gesetzten nationalen Ziele (% von 75+):• 91-92% leben selbständig zu Hause oder nutzen angemessene Gesundheits- und

Sozialdienstleistungen, die ihnen durch Ermittlung ihrer Gesamtbedürfnisse bewilligt werden

• 13-14% erhalten regelmäßige häusliche Pflege• 5-6% erhalten Unterstützung durch informelle Pflege• 5-6% leben in Formen des betreuten Wohnens mit ganztägiger Unterstützung• 3% leben in Seniorenheimen oder in Langzeitpflegeeinrichtungen von Gesundheits-

zentren mit angegliederten Kliniken.

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Förderung informeller Pflege in Finnland

• Gesetzliche Sozialleistung (Gesetz zur Förderung informeller Pflege 937/2005)• Kann gewährt werden, wenn ein Mensch aufgrund eingeschränkter Fähigkeiten,

Krankheit oder Behinderung häusliche Pflege benötigt• Besteht aus

- benötigten Dienstleistungen zur Unterstützung von Pflegeempfänger und Pflegeer-bringer

- Pflegezuschuss und 3 Tage Arbeitsfreistellung/Monat für den Pflegeerbringer• Beauftragungsvereinbarung zwischen Pflegeerbringer und Kommune (keine Anstellung) • Mindestvergütung ab 1. Januar 2010:

- 347,31 EUR/Monat- 694,83 EUR/Monat während Übergangsphasen, wenn Intensivpflege erforderlich ist

• 65+ 23.474 (2009)

Dienstleistungsstruktur für ältere Menschen 1995-2009

RAI-Schritte für Sozialdienstleister – Projekt- zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181)

Fragestellung der Untersuchung:Gibt es Unterscheidungsmerkmale in den Lebenslagen und Bedürfnissen älterer Men-schen, die eine Förderung informeller Pflege beantragen, gegenüber solchen, die andere Dienstleistungen beantragen?

Service Structure for Older People 1995-2009

01/09/2011 Anni Vilkko 5

Patienten, % 75+1995 2001 2005 2008 2009

Ziele des nationalen Rahmens für 2012

Regelmäßige häusliche Pflege

13,8 12,1 11,5 11,2 11,4 (11,9 2010)

13-14

Förderung informeller Pflege

2,7 3,2 3,7 4,1 4,1 5-6

Betreutes Wohnen mit ganztägiger Unterstützung

- 2,2 3,4 4,6 5,1 5-6

Seniorenheim 6,5 5,1 4,3 3,8 3,5

3Langzeitpflege in Gesundheitszentren

3,7 3,0 2,5 2,1

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Daten:- eine Auswahl älterer Menschen (N=502) mit Wohnsitz in Südfinnland (Helsinki und Vantaa), die 2008-2009 soziale Dienstleistungen beantragten

→ jene, die ihren Bedarf an einer Förderung informeller Pflege zum Ausdruck brachten (N=181)

- alle Personen wurden anhand eines Resident Assessment Instrument (RAI) bewertet, neben Fragen über ihre psycho-sozialen Umstände und Fähigkeiten im häuslichen Umfeld

Quelle: Anni Vilkko & Reija Heinola & Harriet Finne-Soveri & Maarit Rautio & Tarja Helameri & Arja Peiponen. Nationales Institut für Gesundheit und Soziales und die Stadt Helsinki

RAI-Schritte für Sozialdienstleister – Projekt- zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181)

Profil: • Ein Großteil der Befragten war verheiratet und wurde vom Ehepartner gepflegt (70%)• Die Geschlechterverteilung war wesentlich ausgeglichener, verglichen mit jenen, die

andere Dienstleistungen beantragen. Dies waren vorwiegend Frauen• Diese Personen lebten in einer nachhaltigeren sozio-ökonomischen Situation• Ihre Fähigkeiten bei fast allen IATL-Tätigkeiten und ATL-Tätigkeiten waren erheblich ge-

ringer als in der Vergleichsgruppe• Ihre kognitive Einschränkung war ein wesentlicher Grund für die Beantragung einer För-

derung der familiär geleisteten Pflege (gegenüber der Vergleichsgruppe)• Die Belastung infolge der Pflege war bei 28% der Pflegeerbringer evident

RAI-Schritte für Sozialdienstleister – Projekt - zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181)

• Dienstleistungen: • Eine große Mehrheit (72%) der pflegenden Angehörigen, die eine Förderung der infor-

mellen Pflege beantragten, schlossen einen Pflegevertrag und erhielten eine Vergütung für Pflegeerbringer (finanzielle Unterstützung), aber

• die Familien erhielten wesentlich weniger unterstützende Dienstleistungen zuhause (praktische Unterstützung, soziale Dienste usw.) als jene, die keine Förderung informel-ler Pflege beantragt hatten

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RAI-Schritte für Sozialdienstleister – Projekt- zum Ausdruck gebrachtes Bedürfnis nach Förderung informeller Pflege (n=181)

Diskussion:• Eine nachhaltigere sozio-ökonomische Situation und ein gesicherter Familienstand

vermitteln den Pflegeempfängern Handlungsfähigkeit und Sicherheit• Die Belastung durch die Pflege war jedoch bei 28% der Pflegeerbringer evident (ver-

glichen mit etwa 12 %, die regelmäßige häusliche Pflege in Anspruch nehmen, RAI Häusliche Pflege – Daten 2009)

• Wir müssen uns fragen, ob- das staatliche Fördersystem die Bedürfnisse pflegender Angehöriger in tatsächli-

chen Pflegesituationen sowie ihre Bedürfnisse nach präventiver Unterstützung aus-reichend berücksichtigt?

- die unterstützenden Dienstleistungen, die für die Pflege in der Familie zur Verfü-gung stehen, sind das, was Familien, pflegende Angehörige und Pflegeempfänger benötigen?

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95

2.7 Workshop 2 – Unternehmen

2.7.1 Cornelia Upmeier (DE)

Workshop 2: Unternehmen in Deutschland

Cornelia Upmeier, DIHK Internationale Konferenz, 15. September 2011

Eldercare Services in Europa –Pflege, familienunterstützende & haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen

Madeleine Starr, Regina Held, Cornelia Upmeier, Karsten Gareis

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96Chart 3 Cornelia Upmeier

Unternehmen und Pflege

Reaktion darauf: 35% der deutschen Unternehmen bieten bereits Maßnahmenim Bereich Pflege an (2009)

Quelle: Unternehmensbarometer 2009, BMFSFJ.

Anteil der Unternehmen mit Erfahrung mit Beschäftigen, die sich um Angehörige kümmern:

Erfahrung mit Beschäftigten,die sich um Angehörige kümmern:

derzeitIn den letzten 5 Jahren

Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach (2010): Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – Einstellung der Verantwortlichen in Wirtschaftsunternehmen, im Auftrag des BMFSFJ.

21 % 13 %

Chart 2 Cornelia Upmeier

Rahmenbedingungen

Allgemein:• Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete

Arbeitsverträge (TzBfG)

Spezifische Gesetze für Pflege:• Pflegezeitgesetz (PflegeZG)

– Kurzfristige Verhinderung ( bis zu 10 Tagen)– Längerfristige Arbeitsbefreiung (bis zu 6

Monaten)

• neu: Familienpflegezeit

Betriebliche Ebene:• Betriebsvereinbarungen• Individuelle Lösungen

Bildquelle: pixelio/Gerd Altmann

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97Chart 5 Cornelia Upmeier

Unternehmen, Kollegen und Pflege

?

Bildquelle: v.l.n.r.: pixelio: Rainer Sturm/Gerd Altmann/Franz Mairinger/Jutta Wieland

Chart 4 Cornelia Upmeier

Pflege:Was machen Unternehmen im Allgemeinen?

Arbeitszeit• Kurzfristige Freistellungen (Sonderurlaub)

• Flexible Arbeitszeiten (Gleitzeit, Arbeitszeitkonten, …)

• Teilzeitmodelle

Arbeitsorganisation/-ort• Telearbeit

• Jobsharing

Pflegedienst/KurzzeitpflegeHaushaltsnahe Dienstleistungen

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98Chart 7 Cornelia Upmeier

Was machen Unternehmen im Speziellen?

Bildquelle: pixelio/Rainer Sturm

Unternehmensverbund in Frankfurt

• Seminarreihe zum Thema Pflege

VDMA• Infohotline: Erste Anlaufstelle

sowie organisatorische Unterstützung

Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige

Chart 6 Cornelia Upmeier

Was machen Unternehmen im Speziellen?

perbit• Rollstuhl zum Ausleihen

Ford• Pflegetische: Organisierter

Erfahrungsaustausch von pflegenden Angehörigen

Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige

Bildquelle: v.l.n.r.: pixelio: Albrecht E. Arnold/Gaby Stein

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99Chart 9 Cornelia Upmeier

Was machen Unternehmen im Speziellen?

DIHK• Wäscheservice

B.Braun Melsungen• Geldautomat

• Take-Away-Food aus der Kantine

Bildquelle: v.l.n.r.: pixelio: H. Siepmann/Gerd Altmann

Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige und Ältere

Chart 8 Cornelia Upmeier

Siemens Real Estate• Informationen im Intranet

Henkel AG & Co. KGaA• Abteilung „Soziale Dienste“

bietet psychosoziale Beratung

Was machen Unternehmen im Speziellen?

Bildquelle: v.l.n.r.: Henkel/Siemens Real Estate

Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige

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100Chart 11 Cornelia Upmeier

Fragen?

Kontakt

Cornelia UpmeierLeiterin des Referats Vereinbarkeit Familie und Beruf,Chancengleichheit, Sonderprojekte

Bereich Kommunikation, GesellschaftspolitikDIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.Breite Straße 29, 10178 Berlin

Telefon (030) 20308 1621Fax (030) 20308 5 [email protected]

Chart 10 Cornelia Upmeier

Was machen Unternehmen im Speziellen?

Weleda• Bäckerei kommt ins

Unternehmen

Pfalzwerke AG• z.B. Vermittlung von

Haushaltshilfen

Betriebliche Angebote für pflegende Angehörige und Ältere

Bildquelle: v.l.n.r.: Pfalzwerke/Weleda

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101

Der demographische Imperativ

Die demographische “Zeitbombe” istgezündet

Wie wir Pflege und Pflegen handhaben ist eine ebenso große globaleHerausforderung wie der Klimawandel

Unterstützung von pflegenden Berufstätigen:

eine Win-Win-Situation

Madeleine StarrLeiterin Innovationen

bei Carers UK

2.7.2 Madeleine Starr (UK)

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102

Wer arbeitet?

Wir alle arbeiten oder werden arbeiten müssen (und obendrein länger!).

• Bis 2060 werden nur noch 2 arbeitende Menschen auf 1Rentner kommen. Heute beträgt das Verhältnis noch 4 zu 1.

• In der europäischen und vielen anderen Ökonomien der Welt wird eine schrumpfende Arbeitnehmerschaft länger arbeiten müssen, um die steigenden Kosten für Pflege und Rente zudecken - und zwar zu einem Zeitpunkt, in dem viele zweierlei Arten von Betreuung werden leisten müssen.

• Zwischen Arbeit und Pflege zu wählen, wird für den Einzelnen wie für die Wirtschaft keine Option sein.

• Das heißt…,• dass die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärker gefördert

werden muss.

Wer pflegt?

Wir alle pflegen oder werden pflegen müssen.• Der Großteil der Pflege ist immer in der

Verwandtschaft und in der Familie geleistet worden.• Bis 2050 werden weltweit drei Mal mehr Menschen im

arbeitsfähigen Alter zwei Milliarden alterndeFamilienmitglieder versorgen.

• Mehr Menschen leben länger – und zu Hause, mitBehinderung und Krankheiten.

Das heißt…,• dass mehr Menschen Pflege benötigen werden und

mehr Menschen diese Pflege werden leisten müssen.

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

103

Was bedeutet das?

• Wir können es uns nicht leisten, dass Pflegederartige Auswirkungen auf unsere Gesellschaften und Ökonomien hat.

• Wie wir Pflege und Pflegen handhaben, ist sowohl eine Frage ökonomischer Nachhaltigkeit als auch des sozialen Zusammenhalts.

• Für die Zukunft benötigen wir:– gute Beschäftigungsverfahren,– gute Dienstleistungen, die Familien

unterstützen.

Auswirkungen des Pflegens auf die Arbeit

• In UK ist, ganz gleich, an welchem Arbeitsplatz, 1 von 7 Beschäftigten ein Pflegender.

• 1 von 5 Pflegenden gibt für die Pflege die Arbeit auf. Das führt:– für den Einzelnen zu finanziellen Einbußen und Armut im

Rentenalter,– für den Arbeitsmarkt zu Wissens- und Erfahrungsverlust.

• Es gibt Indizien dafür, dass Pflegende unter ihrem Potential arbeiten. Viele– reduzieren die Arbeitszeit, – haben keinen Zugang zu Fortbildung und Schulung,– haben nur begrenzte Aufstiegschancen, – nehmen schlecht bezahlte Teilzeitarbeit an.

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104

UK - Nationale Strategie für Pflegende*

Menschen mit Pflegeverantwortung darin unterstützen, sich vonAnfang an als solche auszuweisen, den Wert ihres Beitragsanerkennen und sie bei der Konzeption lokaler Pflegeeinrichtungenund bei der Planung individueller Pflegepakete einbeziehen.

Personen mit Pflegeverantwortung in den Stand setzen, ihr Bildungs- und Arbeitspotential zu verwirklichen.

Sowohl den Pflegenden als auch den Personen, die sie unterstützen, mit individuell zugeschnittener Hilfe zur Seite stehen und sie in den Stand setzen, ein Familien- und Gesellschaftsleben zu führen.

Pflegende darin unterstützen, seelisch und körperlich gesund zu bleiben.

*Anerkannt, geachtet und unterstützt: nächste Schritte der Strategie für Pflegende, 2010

Arbeitnehmerrechtefür Pflegende in UK

• Recht auf Sonderurlaub bei dringlicher Pflege von Angehörigen. • Recht für Eltern behinderter Kindern bis zum 18. Lebensjahr, flexible

Arbeitszeiten zu verlangen.• Recht für die Pflegenden erwachsener Angehöriger, flexible

Arbeitszeiten zu verlangen.• Gleichbehandlungsgesetz (Equality Act)

– schützt Menschen, die in einem Verhältnis zu einer behindertenPerson und per definitionem einer älteren Person stehen, vor Diskriminierung,

– erweitert diesen Schutz auf Waren und Dienstleistungen.

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105

Pflegende, die in den Beruf zurückkehren

Die Regierung verpflichtet sich:• in jedem Jobcentre-Plus-Distrikt (Arbeitsvermittlung) einen Manager

für Pflegepartnerschaft einzusetzen,– um sicherzustellen,dass Pflegende eine zielgerichtete

Unterstützung bei der Rückkehr in den Beruf erhalten, – um sicherzustellen, dass Pflegende über Pflegeeinrichtungen in

ihrer Umgebung informiert sind, • Jobcentre-Plus-Berater zu schulen,• für Pflegende, die an einer anerkannten Fortbildung teilnehmen, die

Ersatzpflege zu finanzieren, • die Bereitstellung von Reintegrationshilfen durch gemeinnützige

Organisationen zu fördern, • zur Förderung eines flexiblen Bildungsangebots für Pflegende.

Arbeitende Pflegende

Die Regierung verpflichtet sich:• Eine Aufklärungskampagne für Arbeitgeber und

Arbeitnehmer durchzuführen, um das Recht auf die Beantragung flexibler Arbeitszeiten zu fördern.

• Unter Mitwirkung der Wirtschaft für alle Arbeitgeber einen Gute-Praktiken-Leitfaden über die unternehmerischen Vorteile der Unterstützung von arbeitenden Pflegenden abzufassen.

• Eine Anhörung darüber durchzuführen, ob das Recht aufdie Beantragung flexibler Arbeitszeiten auf alle Arbeitnehmer ausgedehnt werden soll.

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106

Was wird angeboten?• Aufklärung und Verständnis – Hilfe durch Aktivitäten und

Publikationen am Arbeitsplatz.• Spezifische Strategien für Pflegende - Prüfen, Übernehmen und

Eingliedern.• Hilfsnetzwerke für Arbeitnehmer – virtuelle und/oder persönliche

Hilfe einrichten oder aufrechterhalten. • Information, Beratung und Orientierung für Arbeitnehmer –

einschließlich der Ausweisung von externen Informations- und Hilfsquellen.

• Information, Rat und Orientierung für Führungskräfte- Musterstrategien, Praxisbeispiele, Anleitung, Top-Tips,- Gleichbehandlungsgesetz (Equality Act) und Schulung zum

Bewußtmachen der Pflegeproblematik,- Ausweisung von externen Hilfsquellen.

Die Reaktion der UnternehmenArbeitgeber für Pflegende,ein Mitgliedschaft-Forum, • um Arbeitgebern, die pflegefreundliche Arbeitsplatzstrategien und -

methoden entwickeln wollen, einen praktischen Service anzubieten,• um die unternehmerischen Vorteile auszuweisen und zu fördern, die

sich aus der Unterstützung von Pflegenden am Arbeitsplatz ergeben,

• um Einfluss auf die Beschäftigungspolitik und -praxis zu nehmen und so eine Kultur zu schaffen, die Pflegende in Arbeit oder auf der Suche nach Arbeit unterstützt,

• Führungsgruppe, die sich für eine Zusammenarbeit mit der Regierung einsetzt, um die Politik zu unterrichten und die Praxis zu beeinflussen,

• Unterstützt durch das Fachwissen von Carers UK.

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107

Welche Rolle spielen die Dienstleister?

•Dienstleistungen, die das Familienleben unterstützen – von der Kinderbetreuung über die häusliche Betreuung bis zur Erwachsenenpflege – sind für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege so wichtig wie die Unterstützung am Arbeitsplatz. •Familien und Arbeitgeber können zu Recht für die Pflege eine helfende Infrastruktur erwarten, die:

- die Pflege in Familie und Verwandtschaft stützt,- Dienstleister quer durch alle Sektoren beschäftigt, - Unterstützung am Arbeitsplatz / von Arbeitgebern

umfasst,- sämtliche Infrastruktur – Wohnen, Transport, Freizeit -

miteinschließt.

Was wird erreicht?

Bilanzierung der Vorteile:• verbesserte Anwerbung und Arbeitsplatzkontinuität,• verbesserte Produktivität infolge von weniger Stress,• weniger Fehlzeiten,• mehr Engagement und Loyalität infolge einer

verbesserten Moral,• bessere Chancengleichheit und besseres

Vielfaltsmanagement, einschließlich der Erfüllung der Bedürfnisse eines gemischten Kundenbestands,

• bessere Unternehmenswerte duch richtiges Verhalten.

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108

Grundsatzfragen• Pflege und unterstützende Dienstleistungen zu finden, kann für

Familien schwierig und zeitaufwendig sein: – lokale Behörden, Versorgungseinrichtungen und Arbeitgeber

tragen Verantwortung, um Pflegenden Informationen bereitzustellen oder diese auf Informationen zu Dienstleistungenhinzuweisen.

• Pflege in Distanz – ob in der gleichen Stadt, in einem anderen Teil des Landes oder in einem anderen Land – ist ein zunehmendes Problem.– Die Forschung hat herausgefunden, dass Fernpflegende infolge

von Stress ihre Arbeit eher aufgeben.• Die Technik wird bei der Unterstützung von Pflegenden am und

außerhalb des Arbeitsplatzes entscheidend sein.– Bestehende und neue Techniken haben das Potential, sowohl

Pflege und unterstützende Leistungen als auch das Arbeitsleben zu transformieren.

Die strategische Führung von EfC

Die Führungsgruppe von Employers for Carers:• setzt sich für eine Zusammenarbeit mit der Regierung ein, um:

– über die Nationale Strategie für Pflegende zu informieren, – um sich an der Debatte über Pflege und unterstützende

Dienstleistungen zu beteiligen. • Absichtserklärung

– unterzeichnet zusammen mit sechs Ministerien, die auch Unterzeichner der Nationalen Strategie für Pflegende sind.

• Internationales Forum für Arbeitgeber

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109

Carers UK

Websites:www.carersuk.org

www.employersforcarers.org

[email protected]

1

UnternehmensinitiativenUnternehmensinitiativenzur besseren Vereinbarkeit zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Berufvon Pflege und Beruf

ErgebnisseErgebnisse einer Reihe von einer Reihe von Fallstudien in Fallstudien in ausgewausgewäählten Lhlten Läändern Europasndern Europas

Karsten Gareis, empirica, BonnKarsten Gareis, empirica, Bonn

Eldercare Services in Europe Eldercare Services in Europe 15.15.--16. September 2011, Berlin16. September 2011, Berlin

2.7.3 Karsten Gareis (EU)

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1103

11Hintergrund der Studie

2

Mein Vortrag

• Hintergrund der Studie

• Methodik

• Typen von Unternehmensinitiativen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

• Lessons Learned – Die wichtigsten Erkenntnisse

11

22

33

44

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1115

Entstehung von Initiativen

Konkrete Angebote, die Beschäftigten im Unternehmen

zur Verfügung stehen•Freistellungsregelungen•Temporäre Reduzierung der Arbeitszeit•Flexibilität bei Arbeits(zeit)gestaltung•Gesundheitsschutz;•Konkrete Hilfeleistungen, z.B. Informationen, Beratung und praktische Hilfe bei der Betreuungs-/Pflegeaufgabe.

Überbetriebliche Ebene•gesetzliche Bestimmungen•Tarifverträge / Sektorale Abkommen•Selbstverpflichtungen•etc.

Minimal-anforderungen

Unternehmensebene•unternehmensinterne Initiativen•Betriebsvereinbarungen

über das Minimumhinausgehend

neuartige,innovativeMaßnahmen

4

Hintergrund

• Im Fokus des Interesses am Thema Pflege (seitens Politik, Wissenschaft und Interessenverbände) standen bisher meist ‘Vollzeitpflegende’:– Notwendigkeit effektiver Unterstützung pflegender Angehöriger, um

ihnen ihre Aufgabe zu erleichtern.– Im Mittelpunkt steht das Wohlbefinden der Pflegepersonen.

• Das Thema Work-Life-Balance wird von Arbeitgebern oft nur im Hinblick auf Elternschaft wahrgenommen:– ABER: Demografische Trends bewirken: Relative Bedeutung von

Angehörigenpflege nimmt stark zu.– Viele Länder versuchen, den Anteil der in Heimen untergebrachten

Menschen zu reduzieren.

• Vereinbarkeit von Beruf und Pflege muss stärker Berück-sichtigung finden

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1127

Die Studie

• Untersuchungsgegenstand– Initiativen von ‘Unternehmen’ = Maßnahmen auf der Ebene einzelner

Unternehmen, d.h. hier Organisationen aller Art (privat, öffentlich, NGO)– Maßnahmen richten sich explizit an pflegende Angehörige ...– ... aber es handelt sich nich immer um formelle Programme.

• Umfang– 50 Fallstudien insgesamt– aus 11 Ländern: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland,

Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Slowenien, Vereinigtes Königreich

• Informationsquellen– Interviews mit Vertretern des Unternehmens (meist zuständige Manager

aus Personalbereich, Diversity Manager, Beauftragte für Work-Life-Balance)

– Interviews mit Betriebsrat/Personalrat und Betroffenen (wo möglich)

6

22Methodik

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1139

Typen von Unternehmensmaßnahmen

Type of employer support

Flexibility / flexicurity Other supports / measures Objective Forms Financial support Care-related supports Other measures

Support full-time working for carers

- Carer-friendly flexibilities in time and place (flexitime, annualised hours, compressed hours, leave sharing / donating, flexiplace, homeworking/ teleworking, etc.)

- Short-period / emergency care leave ('filial' leave)

- Generous/flexible paid short-period / emergency care leave

- Other measures to minimise any financial down-sides of flexibility

Enable part-time working (down-shifting) and caring

- Part-time work (in various, flexible forms as regards hours, days, times of year etc.)

- Term-time working or equivalent

- etc.

- Measures to minimise income loss associated with PT working (e.g. synchronisation with statutory carer payments)?

Enable complete time-off for carers

- Long(er)-term carer leave - Maintaining some hours of

work / continuity when taking long-term leave

- Paid leave - 'Topping up' social

protection allowances whilst on leave (ala for maternity leave)

- Care insurance to cover loss of income

- etc

- Information - Referral, care

brokerage - Counselling,

support groups - Daily life supports

(home delivery of groceries, dry cleaning, bank, concierge, etc.)

- Direct care provision - Access to phone (and

other technologies) - Support for care costs

(insurance, tax benefits, direct subsidy, procurement, etc.)

- etc.

- Addressing carers health and wellbeing in occupational health services

- Care audits - Awareness-raising,

promotion of positive attitudes amongst managers, co-workers etc.

- Equal opportunities policies (that cover carers)

- Lobbying / liaison with external stakeholders (e.g. schools, care services)

- etc.

Vollzeit-Beruftätigkeit ermöglichen

Arbeitszeitreduzierung (temporär) ermöglichen

Freistellung ermöglichen

Flexibilität &Flexicurity

(arbeitsbezogeneAngebote)

Konkrete Hilfenund allgemeine

Maßnahmen(pflegebezogene

Angebote)

8

33Typen von Unternehmensinitiativen

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11411

Arbeits(zeit)-Flexibilität

• Flexible Arbeitszeiten (z.B. Gleitzeit)– Gestaltung der Arbeitszeiten entsprechend den persönlichen Anforderungen;– Konkrete Unterstützung auf Gruppenebene.

• Telearbeit– Arbeit von zu Hause (oder einem anderen Ort) an ausgesuchten Tagen;– Ermöglicht durch moderne Remote Access & Virtual Office Technologien;– Verlangt Fähigkeiten seitens der Vorgesetzten, Mitarbeiter ohne ständigen

Sichtkontakt führen zu können.

• Erreichbarkeit am Arbeitsplatz– Erlaubnis von spontanen Unterbrechungen der Arbeitszeit;– Erlaubnis, sich während der Arbeitszeit um Pflegeaufgaben kümmern zu dürfen;– Erreichbarkeit am Arbeitsplatz, z.B. Erlaubnis der privaten Nutzung von Telefon

und Internet für pflegebezogene Aufgaben.– „Grannycam“ etc. Nutzung moderner Kommunikationskanäle

10

Freistellungsregelungen und Reduzierung der Arbeitszeit

• Verschiedene Varianten– Freistellung (Pflegeurlaub) für längeren Zeitraum oder für wenige Tage/Wochen;– Freistellung im akuten Bedarfsfall (ungeplant, wenige Tage);– Teilzeitarbeit mit einheitlicher Wochenarbeitszeit (vorübergehend);– Teilzeitarbeit mit episodisch wechselnder Wochenarbeitszeit (term-time work).

• Unternehmen gehen über das gesetzlich geforderte hinaus:– Anerkennung von Pflege auch von anderen Personen als “nahen Angehörigen”;– Längere oder flexiblere Freistellungsregelungen;– Möglichkeit, Arbeitszeit für eine spätere Freistellung anzusammeln.

• Vermeidung negativer Auswirkungen von Freistellung / Arbeitszeitverkürzung:

– Aufrechterhaltung des regelmäßigen Kontaktes zum Arbeitgeber;– Effektive Unterstützung der Rückkehr in den Job;– Maßnahmen um zu verhindern, dass Betroffene strukturell benachteiligt werden;– Verringerung der Einkommenseinbußen.

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11513

Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung (II)

• Auditierung der Familienfreundlichkeit– Einige EU-Staaten verfügen über nationale Systeme zur Auditierung von

Unternehmen bezüglich ihrer Familienfreundlichkeit;– Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist heute fester Bestandteil einiger

Audits (Deutschland, Österreich).– Arbeitgeber nutzen Auditzertifikat für Rekrutierung von Mitarbeitern (War for

Talent)

12

Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung (I)

• Sensibilisierung für das Thema– Viele verschiedene Ansätze in der Praxis;– Praxiserfahrungen von Betroffenen im Unternehmen (insbesondere im

Management) eignen sich hervoragend zur Sensibilisierung.

• Kompetenzentwicklung bei Führungskräften und Belegschaft– Skills werden benötigt, um die Anforderungen von Pflegepersonen in der

Belegschaft zu identifizieren und angemessen zu reagieren; – Richtlinien und standardisierte Prozesse erweisen sich as sehr effektiv.

• Mitarbeiterbefragungen (Surveys)– Befragungen der gesamten Belegschaft, um die Existenz und das Ausmaß von

Pflegeverantwortung unter den Mitarbeitern zu messen;– Befragungen pflegender Angehöriger in der Belegschaft, um deren Erfahrungen,

Bedürfnisse und Präferenzen zu messen.

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11615

44Lessons Learned –

Die wichtigsten Erkenntnisse

14

Konkrete Unterstützungsleistungen

• Information / Beratung– Vermittlung von Information (z.B. über pflegebezogene Angebote in der Region);– Konkrete Beratung zu praktischen Themen;– Beratung durch Psychologen.

• Vermittlungsdienste– Vermittlung von pflegebezogenen Dienstleistungen.

• Materielle Hilfe– Betrieblicher Versicherungsschutz;– Darlehen, Zuschüsse, etc.;– Lohnvorschuss zur Überbrückung von finanziellen Engpässen.

• Unterstützung der Vernetzung von Betroffenen• Direkte Bereitstellung von Pflegediensten

– Nutzung unternehmenseigener Einrichtungen und Dienstleistungen;– Feste Verträge mit Dienstleistern, deren Angebot die Mitarbeiter nutzen können;– Kooperation mit Dritten, z.B. anderen Arbeitgebern (Synergieeffekte).

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11717

Die wichtigste Person für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

16

Was haben wir gelernt?

• Viele Unternehmen unterstützen betroffene Mitarbeiter bereits mit arbeits- oder pflegebezogenen Maßnahmen.

• Am effektivsten: Kombination von Richtlinien zum Thema undkonkrete Hilfe im Einzelfall.

• Regionale Vernetzung zur Nutzung von Synergien und bessere Vermarktung der Region.

• Die Erkenntnis, dass effektive Maßnahmen beiden Parteien (Arbeitgeber + Arbeitnehmer) helfen, setzt sich (nur) langsam durch.

• Verständnis für die Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen ist noch nicht weit verbreitet (Tabu-Thema).

• Ziel muss es sein, längere Zeiten der Freistellung zu verhindern bzw. eine rasche und erfolgreiche Rückkehr in den Job zu ermöglichen.

• Gezielte Ansprache von Männern ist notwendig.• Langer Atem notwendig, aber Unternehmen müssen umgehend

aktiv werden.

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11819

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Kontakt zu den Autoren der Studie:– [Kevin Cullen] [email protected]– [Karsten Gareis] [email protected]

Endberichte (in englisch):– www.eurofound.europa.eu/publications/htmlfiles/ef1062.htm– www.eurofound.europa.eu/

Fallstudien-Datenbank (in englisch):– www.eurofound.europa.eu/help/casestudies.htm

18

Die wichtigste Person für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Überbetriebliche Ebene•gesetzliche Bestimmungen•Tarifverträge / Sektorale Abkommen•Selbstverpflichtungen•etc.

Unternehmensebene•Betriebsvereinbarungen•Unternehmenspolitik zur Vereinbarkeit von Pflege & Beruf•Richtlinien & standardisierte Prozesse

Regulierung

Verfügbare Angebote aufArbeitsplatzebene•Freistellungsregelungen•Temporäre Reduzierung der Arbeitszeit•Flexibilität bei Arbeits(zeit)gestaltung•Gesundheitsschutz;•Konkrete Hilfeleistungen, z.B. Informationen, Beratung und praktische Hilfe bei der Betreuungs-/Pflegeaufgabe.

Angebot

Inanspruchnahme in der Praxis•Nachfrage nach Pflegeurlaub etc. (Freistellung)•Nachfrage nach Reduzierung der Arbeitszeit•Nachfrage nach Telearbeit•Inanspruchnahme konkreter Hllfsangebote, etc. ...

Nutzung

Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung bei

Führungskräften und Belegschaft

Schaffung von Anreizen für Führungskräfte

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119

2.8 Workshop 3 – Dienstleistungserbringer / Dienstleistungsempfänger

Workshop 3

Dienstleistungserbringer /DienstleistungsempfängerJürgen Griesbeck, pme Familienservice

Marie Beatrice Levaux, Fédération des Particuliers Employers de France

Heike Nordmann, Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen

Moderation:Brigitte Bührlen, WIR! Stiftung pflegender Angehöriger

15. September 2011

Brigitte Bührlen, Jürgen Griesbeck, Marie Beatrice Levaux

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120

Agenda

• Familienservice GmbH - Produktentwicklung Homecare/Eldercare• Besonderheiten, Inhalte, Zielgruppe Homecare Eldercare• Anfragenentwicklung in der Vergangenheit• Status Quo• Perspektiven, Chancen

© pme Familienservice GmbH | Email: [email protected] | Internet: www.familienservice.de

Vereinbarkeit von Berufund Pflege

Bundesweite Unterstützung für berufstätige Angehörige durch diepme Familienservice GmbH

Fachtagung Eldercare Services in Europa –Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere MenschenBerlin, 15. / 16.September 201

[email protected]

2.8.1 Jürgen Griesbeck (DE)

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

121© pme Familienservice GmbH | Email: [email protected] | Internet: www.familienservice.de

Leistungsfelder des Familienservice 2011

pme Wissenswerte:

pme Familienservice:

pme Lernwelten:

Servicevielfalt auf vier Säulen

pme Assistance:

Betreuung von Kindern und Pflegebedürftigen, Betreuungshotline

Lebenslagencoaching, Ernährung, Bewegung, 24-Stunden-Hotline

Betriebsnahe Kita-Plätze, Back-up-Betreuung, Kinderhotel, Ferienprogramme, Schule

Akademie für Personalmanagement und Belegschaft, Kongresse

1000 Beschäftigte, 30 Standorte in Deutschland, Österreich, Schweiz und Tschechien

Der Familienservice - das Unternehmen

1992: Gründung des „Kinderbüros“im Auftrag der Firma BMW AG

bundesweite Expansion 1998: Umwandlung in

pme Familienservice GmbH permanente Erweiterung des

Leistungsangebotes 1996 Start Homecare/Eldercare Größter Work-Life-Anbieter im

Bundesgebiet

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122

Pflegebedürftigkeit in der Familie: Grundsätzliche Überlegungen : Wie kann der Angehörige

• ... sich daheim sicher fühlen• ... im Notfall schnell in Kontakt treten• ... langfristig Eigenständigkeit und Intimsphäre wahren• ... das Unfallrisiko daheim und auf der Straße verringern• ... die Leistungen der Krankenkasse und Pflegeversicherung nutzen• ... Öffentliche Angebote kennen und nutzen • ... rechtzeitig Patientenvorsorge treffen, Schwerbehindertenausweis

beantragen Beratung und Vermittlung der passgenauen individuellen Lösung

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Unser Internetauftritt

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123

Vermittlungsleistungen z. B.

• Wohnarrangements (Hilfe gegen Wohnen, Betreutes Wohnen)• Pflegehilfsmittel, Wohnungsanpassung, AAL• Personelle Unterstützung (Patin, Hauhaltshilfe, SeniorenbetreuerIn, Patin,

Ehrenamtliche, Fahrer, osteuropäische Familienpflege, Gärtner etc. (Standards!)

• Besondere Dienstleistungen (Essen auf Rädern, Hausnotruf, Lieferdienste)• Nutzung von ambulanten Diensten (Grund-/ Behandlungspflege)• Vermittlung von stationärer Versorgung (Tages-/Kurzzeit-/ vollstationäre

Pflege, (ambulante) REHA)• Besondere Hilfen: Umzugsfirmen, Urlaubsvertretungen, Grabpflege etc.

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benötigt.

Beratungsleistungen z. B.

• Patientenvorsorge (alle Formen von Vollmachten)• Versorgungsamt: Schwerbehindertenausweis• Kommunen: Gesetzliche Grundsicherung• Gesetzliche Krankenkasse• Gesetzliche Pflegeversicherung (seit 1995, Reform 2008)• (Beihilfe (BVO): Vor allem für Beamte)• Kommunen: Sozialhilfe• Kommunen: (Trägerübergreifendes) Persönliches Budget• Steuerliche Absetzbarkeit• Anstellungsformen für haushaltsnahe Dienstleistung• Private Vorsorge (Zusatzversicherungen)• Erwerbsminderungsrente, Verrentung, Erben und Vererben

Zur Anzeige wird der QuickTime™ Dekompressor „“

benötigt.

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

124

Veränderungen in der Beratungspraxis:Individuelles Case-Management

• Ursprünglich vorwiegend Probleme Fremdbetreuung älterer Menschen mit dem eigenen Gewissen zu vereinbaren

• Anfragende sind inzwischen selbst viel besser informiert und sind sehr anspruchsvoll und fordernd.

• Inzwischen vorwiegend finanzielle Erwägungen bei Fragen der Pflegegestaltung. Hier großes Erkenntnisinteresse insbesondere Kofinanzierung durch Träger, Anstellungsformen und steuerliche Entlastung.

• Interesse auch an kreativen Lösungen hat deutlich zugenommen.• Selbstkompetenz der Senioren mit mehr beachtet werden, niedrigschwellige

Unterstützungsformen starten früher.• Erfahrung der Pflegebedürftigkeit bei den Eltern sensibilisiert für alle Fragen

der eigenen Altersgestaltung (Vollmachten, Zusatzversicherungen, Netzwerke)• Interesse von Personalverantwortlichen an Erleichterungen für pflegende

Angehörige (Vorträge, Seminare)

Beratung, Antragstellung, Schriftverkehr, RechercheZuständigkeit / Leistung / Voraussetzungen/ Antragsprocedere / Pflegeplanung

Krankenkasse Pflege-versicherung

Rentenver-sicherung

Versorgungs-amt

Grund-sicherung

Sozialhilfe

Seniorenbetreuer-Innen/Ehrenamt

AmbulanteDienste

Tagespflege Betreutes Wohnen

Pflegeheim BeschütztesWohnen

Patientenvorsorge Wohnungs-anpassung

Anstel-lungs-formen

SteuerlicheAbsetzbarkeit

Rente Behinderten-versorgung

HC/EC-Haushaltshilfen/

Familienpflege über KK/selbstfinanziert

Urlaubsvertretung Fahrdienste Sucht-probleme

Demenz-betreuung

Kurzzeitpflege

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125

Individuelles Case-Management

• Dokumentation: Protokoll nach jeder Beratung an den Kunden • Evaluation: Stand der Dinge - Einladung zu Veranstaltungen• Innovation: selbständige Weiterentwicklung des Produkts in

Anlehnung an die Erfordernisse des demographischen Wandels

• Veranstaltungen: Ganzjährige Veranstaltungen zu alters-, pflege-, Altersvorsorge relevanten Themen, auch unternehmensintern

• Besonderheit: Angebot für alle HC/EC-Kunden: AALMöglichkeit sich spezielle technische Gerätschaftenentwickeln zu lassen, die im ambulanten Bereich Sicherheit und Entlastung bieten

Angebot an die Münchner Kunden: Möglichkeit kostenloser Einsatzhelfer über MAW, Bürgerarbeit Aufbau von Ehrenamtlichen Helfern

© pme Familienservice GmbH | Email: [email protected] | Internet: www.familienservice.de

Neue Formen der Beratung:Z.B. Das Siemens-Pilotprojekt: Unterstützung auf drei Säulen!

Hotline

... Anfrage des Kunden wirdaufgenommen

...erreichbar von7.00 - 20.00 Uhr

Experten-Telefon

... IndividuelleBeratung

...spätestensam Folgetag

E-Portal

…Informationen per Mausklick

…jederzeit mit Intranet-Zugang

• Siemens AG: Eldercare: Hilfe zur Selbsthilfe-Portal inkl. Beratungs-Hotline

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126

HC/EC Zahlen bundesweit 2008

722

1169

1458

0

500

1000

1500

2000

2500

2006 2007 2008 2009 2010 2011

Bundesweit- Engänge- Homecare/Eldercare

HC/EC München

Proportionaler Anteil der Anfragenart

0,1 0,2 0,18,3 5,7 5,2

15,615,1 17,7

13,7 17,5 13,2

46,3 45,4 47,8

15,9 16,2 15,9

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

2008 2009 2010

Anteil Vermittlung

Anteil Beratung

Anteil Angebote

Anteil Info mitMaterial & Recherche

Anteil Info ohneMaterial & Recherche

ohne Angabe

Tendenz:Zunahme der Fachberatungen

Aufwändige, mehrfache Vermittlungen in den ambulanten Bereich

Hohe KundenzufriedenheitMünchen 3,91 von 4 möglichen PunktenWürden der Befragten würden den FS im HC/EC-Bereich wieder nutzen(bundesweit): 89,5 %

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127

Danke für IhreAufmerksamkeit!

Zukunft der HC/EC Beratung

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12815 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE2

A. EINFÜHRUNG:

DIE BEDEUTUNG FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG FÜR EUROPÄISCHE GESELLSCHAFTEN

15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE1

FAMILIÄRE BESCHÄFTIGUNG IN FRANKREICH UND EUROPA

Für einen zuverlässigen und verantwortungsvollen Ansatz bei der Unterstützung älterer Menschen.

Marie Béatrice Levaux, Präsidentin von FEPEM

2.8.2 Marie Beatrice Levaux (FR)

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12915 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE4

B.

FEPEMund das FRANZÖSISCHE MODELL DER FAMILIÄREN BESCHÄFTIGUNG

15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE3

FAMILIÄRE BESCHÄFTIGUNG ALS LOGISCHE ANTWORT AUF SOZIALE UND POLITISCHE HERAUSFORDERUNGEN DER GEGENWART

• Wirtschafts-, Gesellschafts- und Beschäftigungskrise,• Demografische Herausforderung und alternde Gesellschaften.

Der Bereich der familiären Beschäftigung kann eine wesentliche Rolle spielen:

• als Antwort auf die wachsende Nachfrage nach Familiendienstleistungen,• als Beitrag zur Geschlechtergleichstellung, generationenübergreifenden

Solidarität und sozialen Inklusion,• bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und als Impuls für die Wirtschaft.

Potential von 20 Millionen familiär Beschäftigten in Europa bis 2020, zur Unterstützung von über 40 Millionen europäischenBürgern, die meisten davon ältere Menschen.

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13015 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE6

BESONDERHEITEN DER FAMILIÄREN BESCHÄFTIGUNG IN FRANKREICH

Strukturreformen und Entwicklung des Sektors seit 2005, auf 3 Säulen aufgebaut:

• Solvenz: fiskalische und soziale Maßnahmen zur Senkung der Beschäftigungskosten,

• Vereinfachung: CESU (“Arbeitsscheck für universellen Service”), ein Instrument zur Auszahlung und Anmeldung von Angestellten,

• Professionalisierung: Finanzierung der beruflichen Ausbildung auf dem Sektor,

Entwicklung und Förderung der spezifischen Berufsbilder und Fähigkeiten.

Engagement der Zivilgesellschaft und sozialer Dialog aufSektorbasis.

Überwiegen “direkter Beschäftigung” (fast 90% aller Dienstleistungen).

15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE5

FEPEM: FÜHRENDER VERTRETER FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG IN FRANKREICH

Repräsentative Organisation und engagierter Sozialpartner für rund 3,6 Millionen Arbeitgeber, mit über 1,7 Millionen Angestellten in Frankreich.

• unter Einbeziehung von über 86% aller «personenbezogenen Dienstleistungen»(services à la personne) in Frankreich,

• fast 11 Mrd. € Jahresumsatz repräsentiert einen wichtigen und wachsenden Wirtschaftssektor.

Eine wichtige Quelle politischer und sozialer Denkanstöße imSinne des sozialen Zusammenhalts und der gesellschaftlichen Verantwortung.

Unsere Vision für den Sektor der familiären Beschäftigung • Institute FEPEM (IFEF) erarbeitet innovative berufliche Schulungsprogramme,• FEPEM Observatorium Forschung und Fachwissen.

Europäisches Engagement, um den Sektor auf europäischer Ebene zu strukturieren.

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13115 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE8

DIE POLITISCHE DEBATTE ÜBER PFLEGE UND PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT ÄLTERER MENSCHEN IN FRANKREICH

Bedeutung der Familien und der direkten Beschäftigung für die Pflege älterer Menschen:

• Über die Hälfte aller Arbeitgeber im häuslichen Bereich sind älter als 60 Jahre.

• Es ist möglich, direkte Beschäftigung zu nutzen, auch für ältere und plegebedürftige Menschen.

Politisches Projekt der französischen Regierung zur Reform der Pflege und Pflegebedürftigkeit älterer Menschen im Jahr 2012.

• Öffentliche Anhörungen und Mobilisierung der Zivilgesellschaft.

15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE7

C.

DIE POLITISCHE DEBATTE ÜBER PFLEGE UND PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT ÄLTERER MENSCHEN IN FRANKREICH

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13215 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE10

D.

DIE NOTWENDIGKEIT EINER EUROPÄISCHEN VISIONVON FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG

15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE9

DIE POLITISCHE DEBATTE ÜBER PFLEGE UND PFLEGEBEDÜRFTIGKEIT ÄLTERER MENSCHEN

Der Beitrag von FEPEM zu dieser Debatte gründet auf 3 Grundprinzipien (gelten auch für andere Länder Europas) :

• Wahlfreiheit für Familien die meisten Menschen wünschen sich eine freie Wahl der Pflegeerbringer,

wir brauchen flexible und verantwortungsvolle Modelle.

• Servicequalität wichtige Rolle der Pflegeerbringer,

Entwicklung des “Vertreter-Systems” der familiären Beschäftigung sichert hohe Qualitätsstandards.

• Verantwortung Stärkung direkter Beschäftigung senkt Pflegekosten.

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13315 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE12

DIE NOTWENDIGKEIT EINER EUROPÄISCHEN VISION VON FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG

Die europäische Initiative von FEPEM, in Zusammenarbeit mit europäischen Institutionen (Europäische Kommission, Europäisches Parlament, EWSA):

Schaffung derEUROPÄISCHEN FÖDERATION FÜR FAMILIÄRE

BESCHÄFTIGUNG

mit dem Ziel:• den Sektor der familiären Beschäftigung als Anstoß für soziale Entwicklung in

Europa auf politischer Ebene sichtbar zu machen,

• die sozio-ökonomischen Herausforderungen, wie sie in der Europe 2020-Strategie beschrieben sind, durch eine innovative Familienpolitik in Angriff zu nehmen,

• an der Ausrichtung von Beschäftigung, sozialer Inklusion und der Entwicklung der digitalen Gesellschaft europäischer Politik mitzuwirken.

15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE11

DIE NOTWENDIGKEIT EINER EUROPÄISCHEN VISION VON FAMILIÄRER BESCHÄFTIGUNG

Alle europäischen Gesellschaften stehen vor ähnlichen Problemen bei der Altenpflege, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Schaffung von Arbeitsplätzen und dem sozialen Zusammenhalt:

• Entwicklung von Beschäftigungsperspektiven für Arbeitnehmer außerhalb der traditionellen Arbeitskontexte,

• Förderung der sozialen und digitalen Inklusion behinderter oder besonders schutzbedürftiger Personengruppen,

• Hilfe für Familien bei der Übernahme ihrer neuen ökonomischen und gesellschaftlichen Rollen.

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1341

Haushaltsnahe Dienstleistungenfür ältere Menschen

Rahmenbedingungen, Qualitätskriterien, Datenbank NRW

Berlin, 15. September 2011

15 SEPTEMBER 2011 MARIE BEATRICE LEVAUX - ELDERCARE SERVICES IN EUROPE13

DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT

2.8.3 Heike Nordmann (DE)

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1353

Ambulante Hilfen in Deutschland

ÄltereMenschen

Ambulante PflegePflegeversicherung einheitliche Angebote geregelte Preise (Teil-)Finanzierung

durch Sozialsystem Qualitätssicherung Beratung flächendeckendes Netz

(ca. 1,5 Mio ambulantversorgt)

2

Ambulante Hilfen in Deutschland

ÄltereMenschen

Pflege

PflegeversicherungHaushaltshilfeund andere Hilfen

2010: 2.288.000 Pflegebedürftige, davon ca. 1,5 Mio ambulant gepflegt

(2002: ca. 3 Mio Hilfebedürftige überw. Hauswirtschaft)

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1365

Ambulante Hilfen in Deutschland

ÄltereMenschen

Ambulante PflegePflegeversicherung einheitliche Angebote geregelte Preise (Teil-)Finanzierung

durch Sozialsystem Qualitätssicherung Beratung flächendeckendes Netz

HaushaltshilfeKaum Regulierung unterschiedliche Angebote

(vom Haushalt beschäftigt, Dienstleistungsagenturen)

freie Preisgestaltung selbst finanziert keine Qualitätssicherung

Schwarzarbeit• 3,5 bis 4 Mio Haushalte• 100.000 osteuropäische

Hilfen

4

Ambulante Hilfen in Deutschland

ÄltereMenschen

Ambulante PflegePflegeversicherung einheitliche Angebote geregelte Preise (Teil-)Finanzierung

durch Sozialsystem Qualitätssicherung Beratung flächendeckendes Netz

HaushaltshilfeKaum Regulierung unterschiedliche Angebote

(vom Haushalt beschäftigt, Dienstleistungsagenturen)

freie Preisgestaltung selbst finanziert keine Qualitätssicherung unterschiedliche Versorgung

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137

Projekt Haushaltsnahe Dienstleistungen

Definition: Haushaltsnahe Dienstleistungen

Dienstleistungen, die in direktem Zusammenhang mit Tätigkeiten im privaten Haushalt stehen.Nicht: personenbezogene Leistungen

Vermittlung von Dienstleistungen• Reinigungstätigkeiten, Fenster putzen

• Mahlzeitenzubereitung

• Wäschepflege

• Hausmeisterdienste (Kehrwoche, Winterdienst, Müll rausstellen)

• Kleine technische Hilfen

• Gartenarbeit

• Lieferdienste (Mahlzeiten, Wäsche, Einkaufen)

7

Erfahrungen aus der Beratungspraxis

6

• Pflege‐ und Wohnberatung der Verbraucherzentrale• Projekt „Zielgruppenorientierte Verbraucherarbeit für und mit Senioren“

die meisten Menschen möchten auch im Alter im gewohnten Umfeld leben

Alternativen zu Pflege oder Betreutem Wohnen in Einrichtungen sind kaum bekannt

Haushaltsnahe Dienste in der eigenen Wohnung werden wenig genutzt, bzw. sind nicht bekannt

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138

Aus Nutzersicht wichtige Faktoren

• Viele Dienstleistungen aus einer Hand• Feste Ansprechpartner beim Dienstleister für Rückfragen, 

Beschwerden etc.• Gute Erreichbarkeit• Transparente Preiskalkulation (nach Zeit, nach Leistung)• Ausführliches Vorgespräch zur Klärung von Wünschen• Klare Absprachen, aber nicht unbedingt ein Vertrag• Mehr Information über (seriöse) Angebote

9

Erfahrungen aus dem Projekt

• Es gibt nicht „Die Senioren“.

• Haushaltsnahe Dienstleistungen sind etwas sehr Privates.

• Der Preis ist wichtig, aber nicht das entscheidende Kriterium.

• Schwarzarbeit hat eine große Bedeutung.

• Defizitorientierung statt „Komfortangebot“ führt zu mangelnder Akzeptanz.

8

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139

Anforderungsprofil an die Dienstleister I

11

Organisation der Dienstleistung• Unverbindliches Erstgespräch

• Einsatz fester Mitarbeiter beim Kunden

• Sicherstellung der Dienstleistung bei Ausfall des Mitarbeiters 

• Einhaltung Terminzusagen

Personal• Selbstständige und sachgerechte Ausführung der Aufgaben

• Gute Umgangsformen und kundenorientiertes Auftreten

• Geschult im Umgang mit älteren Menschen

• Flexibilität: Eingehen / Umsetzen von Kundenwünschen vor Ort

• Sprachkompetenz: deutsch oder Muttersprache des Kunden

Mitarbeiter/innen sind der entscheidende Faktor für die Qualität

Fachliche QualifikationAusbildung, kontinuierliche Schulung, selbstständiges Arbeiten

Soziale KompetenzKommunikationsfähigkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Dienstleistungsmentalität, Berücksichtigung v. Kundenwünschen

AuftretenErscheinungsbild, Sympathie, Pünktlichkeit, Freundlichkeit

Fazit: „Putz mal eben“ funktioniert nicht.“

10

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

140

Selbstverpflichtung und Beschwerdestelle

13

Aufnahme in die Datenbank• Selbstverpflichtungserklärung zur Einhaltung der Qualitätsstandards• Zustimmung des Dienstleisters zu Schlichtungsversuchen • Nachweis Gewerbeanmeldung oder Vergleichbares  Plausibilitätsprüfung + Freischaltung durch Verbraucherzentrale! Keine Qualitätsprüfung

BeschwerdestelleKontaktaufnahme von Verbrauchern  via Internet, Telefon, Beratungsstelle 1. Klärung mit Anbieter und Kunden 2. Nachbesserung 3. Streichung aus Datenbank

Anforderungsprofil an die Dienstleister II

12

Preise / Rechnung• Kostenvoranschlag für Kunden• Schriftliche Ankündigung von Preiserhöhungen 4 Wochen im Voraus• Rechnungsstellung monatlich, nach  Erbringung der Dienstleistung• keine Vorauszahlung, außer Gutscheine

Vertrag• Schriftlicher Vertrag bei regelmäßigen Dienstleistungen• Inhalt: Art, Umfang, Häufigkeit, besondere  Kundenwünsche und Kosten der Dienstleistung

• Vertrag nennt Ansprechpartner für Beschwerden • Kurze Kündigungsfrist für Kunden

Qualitätssicherung• Rückfrage zur Kundenzufriedenheit nach erstem Einsatz (nur regelm. DL)• Verbraucherzentrale als Beschwerdestelle und Schlichtungsstelle

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

14115

14

www.vz-nrw.de/haushaltshilfen

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142

Datenbank Haushaltsnahe Dienstleistungen

Erfahrungen bis August 2011

• 375 angemeldete Dienstleister (ca. 500 Angebote in allen Kreisen/Städten in NRW)

• 4 Beschwerden (Verträge, Mitarbeiterwechsel, Unzuverlässigkeit)

• 600 bis 1.000 Zugriffe auf die Datenbank je Monat

• Kontinuierliche „Werbung“ bei Nutzer‐ und Anbieterseite notwendig (Veranstaltungen, Medien)

17

16

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

143

18

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

KontaktHeike NordmannVerbraucherzentrale NRW e.V.Mintropstr. 27, 40215 DüsseldorfTel.: 0211/3809‐204, Fax: ‐357E‐Mail: heike.nordmann@vz‐nrw.dewww.vz‐nrw.de/haushaltshilfen

Erkenntnisse aus einem Projekt, gefördert vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

144

2.9 Workshop 4 – Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke

Workshop 4

Zentrale Anlaufstellen / DienstleisternetzwerkeKai Pagenkopf, Neumann Consult / Handwerkskammer Münster

und Mechthild Konerding, Zauberfrau Münster

Hannie Burcksen, Lekker Leven

Peter Raeymaekers, Flanders‘ Care

Moderation:Sven Hallscheidt, Deutscher Industrie- und Handelskammertag

16. September 2011

Peter Raeymaekers, Hanni Burcksen, Mechthild Konerding, Kai Pagenkopf, Sven Hallscheidt

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1452 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• So lange wie möglich selbständig zu Hause wohnen• Höherer Wohnkomfort für Generation 50+• Sichere und funktionale Wohnumgebung für Familien• Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Wohnraumanpassung nach individuellem BedarfVernetzung handwerklicher und personen-/

haushaltsbezogener Dienstleistungen

Die Ziele

1 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

Zentrale Anlaufstellen / Dienstleisternetzwerke

Die Beispiele Wohnen im Wandel & ServiceWelten

Eldercare Services in Europa –Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere MenschenBerlin, 16.09.2011

Dr. Kai Pagenkopf

2.9.1 Kai Pagenkopf & Mechthild Konerding (DE)

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146© 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011 4

Wohnen im Wandel

• INTERREG Projekt Deutschland-Niederlande

• HWK Münster• Partner aus NRW,

Niedersachsen und den Niederlanden

ServiceWeltenPilotcluster ConFM

• NRW-EU Ziel 2-Programm• HWK Münster, INFA-ISFM e.V.• Netzwerk strategischer und

operativer Partner aus Westfalen

4

Die Projekte

3 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

1. Fehlendes Problembewusstsein der Kunden -Barrierefreiheit ist nicht „sexy“!

Information und Aktivierung von Verbrauchern, Wohnungseigentümern und Mietern

2. Ungenügende Marktkenntnisse der Anbieter Erschließung von Marktchancen für Handwerker,

Planer und Dienstleister

3. Fehlendes Matching Zusammenführung von Nachfrage und Angebot

vor Ort

Die Herausforderungen

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1476 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• Handlungskonzepte und Strategien

• Marktchancen in der Wohnungswirtschaft

• Technologie- und Wissenstransfer

• "Matching"• grenzüberschreitende

Zusammenarbeit in der EUREGIO

Wohnen im Wandel: Die Themen

© 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011 55

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1488 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• Betriebedatenbank• „Matching“• Gefunden werden als

qualifizierter Betrieb

Wohnen im Wandel: Die Werkzeuge

7 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• Kundeninformationssystem www.wohnen-im-wandel.de• Wohnberatungsstellen• Handwerksbetriebe /

haushaltsnahe Dienstleistungen• Förderung von barrierefreien

Neubau- oder Umbaumaßnahmen

• Planungshilfen,Baubestimmungen, DIN-Normen

Wohnen im Wandel: Die Werkzeuge

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

149© 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011 10

9 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• Qualifizierungsmaßnahme „Fachplaner für barrierefreies und komfortables Wohnen“

• Wanderausstellungen und Messen

• Unterstützung von Unternehmenskooperationen

• Entwicklung von „Business-Cases“ & „Good Practices“

Wohnen im Wandel: Die Werkzeuge

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

15012 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• Marktgenerierung & -sicherung• Kleinräumige Marktforschung• Regionale Anlaufstellen• Qualitätssicherung

• Finanzierung • Forschung und Entwicklung• Kooperation mit Finanzdienstleistern

• Bildung & Qualifizierung • Sensibilisierung- und

Qualifizierungsmaßnahmen

ServiceWelten: Die Werkzeuge

11 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

Im Fokus: die Betriebe

1. Marktgenerierung & Marktsicherung

2. Nachhaltige Finanzierung3. Bildung & Qualifizierung4. Kooperation &

Vernetzung5. Marketing &

Öffentlichkeitsarbeit

ServiceWelten: Die Themen

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

15114 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• Nachhaltige Struktur: ServiceWelten e.V.• Vorteile für das Netzwerk:

• Mitgliederbindung• Finanzierungs- und Planungssicherheit

• Vorteile für die Mitglieder:• Nutzung Vereins-Logo (geschützte Marke)• Eintrag im Online-Portal www.service-welten.net• Vernetzungstreffen der Vereinsmitglieder • qualifiziert begleitete Kooperationsbildung• Unterstützung bei kleinräumiger Marktbeobachtung• Teilhabe am Informationsdienst

ServiceWelten: Die Werkzeuge

13 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

• Netzwerkbildung zwischen Handwerk und Dienstleistung• Kooperations-Matching• Kooperations-Atlas• Kooperations-Coaching

• Marketing & Öffentlichkeitsarbeit • öffentlichkeitswirksame Aktivitäten• Fach- und

Informationsveranstaltungen • Marketingstrukturen• Markenbildung

ServiceWelten: Die Werkzeuge

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

15216 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Alter Steinweg 22-2448143 MünsterTel: 0251 - [email protected]

15 © 2011 NeumannConsultDr. Kai Pagenkopf - Eldercare Services in Europa – 16.09.2011

Weitere Informationen

15

Dr. Frank Kühn-GerhardHandwerkskammer MünsterTel.: +49 - 251 - 52 03 328Email: [email protected]://www.cluster-confm.de

Heidi BülowHandwerkskammer MünsterTel.: +49 - 251 - 52 03 325Email: [email protected]://www.wohnen-im-wandel.de

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

153

Von der Idee zur RealitätMechthild Konerding

3-fache Mutter | Kürschnerin | Konditormeisterin | Betriebswirtin d.H. | Gründung Zauberfrau 1996

September 2011

Wir tun was wir könnenZauberfrau Haushaltsmanagement

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

154

Zuhause, aber nicht alleinMaßgeschneiderte Unterstützung für Senioren

Wir tun was wir können!

Zauberhaft erfolgreich1996 - 2011

Bertelsmann Stiftung | Erste Niederlassungen | Franchise

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155

Mit gemeinsamer KraftHilfe aus besten Händen – Kochen | Putzen | Einkaufen | Betreuen | Begleiten | Unterstützen …

Wir tun was wir können!

Aller Anfang ist leichtUnsere erste Tat – gut Zuhören

Wir tun was wir können!

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

156

Wir tun was wir können!

Bis hierhin - und viel weiter ...Zauberfrau Haushaltsmanagement

Glänzende AussichtenGanz einfach mehr Lebensqualität – Persönlich, freundlich und zuverlässig.

Wir tun was wir können!

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

157

Wir tun was wir können!

Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitZauberfrau Haushaltsmanagement

2.9.2 Hannie Burcksen (NL)

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

158

Zukünftige Entwicklung

• 2010: 2,6 Millionen über 65-Jährige (15,6 %) • 2030: 3,4 Millionen • 2040: 4,6 Millionen (25,6 %)• 2050 sind 10 % der Bevölkerung über 80 Jahre alt

Staatliche Maßnahmen und Wunsch älterer Menschen: möglichst lange selbstständig zu Hause wohnen bleiben

Die Niederlande in Zahlen

• Bevölkerung: 16,5 Millionen• Haushalte: 7,4 Millionen• Über 65-Jährige: 2,6 Millionen (15,6 % der Gesamtzahl)• 600.000 über 65-Jährige erhalten häusliche Pflege • 100.000 über 65-Jährige wohnen in Pflegewohnheimen• 50.000 über 65-Jährige wohnen in Pflegeheimen• In den Niederlanden gibt es 1.700 Pflege- und

Pflegewohnheime

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

159

5 meist bestellte Dienst-leistungen:1. Wohndienste2. Hilfe im Haushalt 3. Gärtner4. Friseur/Fußpflege5. Begleitungsfunktion/Auskunft

LekkerLeven stellt sich vor:

• Vermittler unterschiedlichster Dienstleistungen• Für jüngere (Komfort) und ältere (Unterstützung)

Menschen• Mehr als 200.000 Dienstleistungen pro Jahr• Zufriedenheit wird mit 8,2 bewertet • Mehr als 50 Mitarbeiter• 2.000 Betriebe / 3.000 private Dienstleister

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

160

Lekker Leven ist ein klassischer Vermittler von Dienstleistungen(Intermediär)

Privatpersonen(Mieter, Versicherte, …)

Dienstleister(private Dienstleister,

Unternehmen)

Kollektivkunden

Immobilienwirtschaft, Versicherung, Kommunen, Residenzen, …

Kollektivkunden vergeben Vermittlung von Dienstleistungen an Lekker-Leven

Der Kunde denkt, dass erbeim Kollektivkunden bestellt. Da sich LL im Namen des Kollektiv-kunden am Telefon meldet

Geschichte

• Privatinitiative, gegründet Juni 1996• Ziel: 1 Anlaufstelle für ältere Menschen• Start mit staatlichen Subventionen• Im Jahr 2000 Gesellschafter• Volumen über Kollektive • Fast 30 Kollektive unter Label

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

161

Netzwerke,die dem Kunden vermittelt werden

• Allgemeines Gesetz über besondere Krankheitskosten (AWBZ), Gesetz über die gesellschaftliche Unterstützung (WMO), Krankenversicherung

• Vorhandene Einrichtungen• Organisation von ehrenamtlichen Tätigkeiten• Netzwerk Kollektiv• Private Dienstleister• Unternehmen

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162

Der Arbeitsprozess

• 24 Stunden: Telefon + Site + Schalter• Analyse der Anfrage• Informieren über Möglichkeiten:

verschiedene Netzwerke• Regeln, betreuen, überwachen• Qualitäts- und Preisgarantie• Zufriedenheitskontrolle• Rechnungen und Mahnwesen

Lekker Leven unterscheidet zwei Gruppen von Dienstleistern, die sie vermitteln

• „Freie Mitarbeiter“• Ca. 2.500 freie Mitarbeiter• Privatpersonen, wie Studierende, Hausfrauen, …• Jeder freie Mitarbeiter wird vor Vertragsunterzeichnung

zu Hause besucht (Qualitätssicherung)• Professionelle Dienstleister

• Ca. 1.200 professionelle Dienstleister• Klein(st)- und Mittelunternehmen• Meist lokal agierend

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

163

PROTO-KOLLE

DATENKOLLEKTIV

DATENKUNDE

DATEN(GESUND-

HEITS-)DIENST-LEISTER

DATENLAUFENDE ANFRAGEN

UNDBEARBEITUNG

GESETZE UND VORSCHRIF-

TENSOZIALKARTE

REGISTRIERUNGS- UND ÜBERWACHUNGSSYSTEM

KUNDENANFRAGE CALL CENTER (GESUNDHEITS-) DIENSTLEISTER

DIENSTLEISTUNG VON DER ANFRAGE BIS ZUR FINANZIELLEN ABWICKLUNG

Nachfrage und Angebot abgleichen

Bestellabwicklung am Beispiel eines Mieters, der einen Putzservice bestelltKunde Dienstleister

1Problem-stellung Beauftragung

2

Terminver-einbarung & Leistungs-erbringung

3

Leistungs-bestätigung

4Optional:Qualitäts-sicherung

5

Vergütung(zeitnah)

6Monats-rechnung

7

Bezahlung

8

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164

Nutzen für:

Privatkunden• Rabatt bei Bestellung (i.d.R. ungefähr 5 % unter Marktpreis)• Qualität der Dienstleistung (Lekker Leven prüft alle

Dienstleister)• Monatsrechnung• Versorgungsgarantie (Lekker Leven sucht Ersatz, wenn

Dienstleister ausfällt)

Dienstleister• Kundenzugang und Auslastung• Auslagerung der Abrechnung / Rechnungsstellung • Finanzielle Ausfallgarantie, Lekker Leven zahlt zeitnah

ErlösmodellErlösquelle 1: Mitgliedschaften• Kollektivkunden kaufen Mitgliedschaften für ihre Kunden (rund 2,1 Mio. Mitgliedschaften)• Die Mitgliedschaften kosten zwischen 1 und 15 Euro pro Person / Jahr, je nach Kollektivkunde

90 % der Einnahmen: (inkl. Übernahme Service-Hotline)

Erlösquelle 2: Vermittlungsgeschäft

LL verkauft Dienstleistungenrund 5 % unter Marktpreis

2

10 % der Einnahmen

LL behält durchschnittlich 10 % als Vermittlungsmarge

3

LL kauft Dienstleistungen rund 15 % unter Marktpreis ein

1

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

165

Die Erfahrungen

• Für den Fall, dass …• “Kann ich nicht allein”/”zuverlässig” und

“Komfort”/”Zeit”• Marketing und Kommunikation • Integration eigener Dienstleistung• Vertrautheit und persönlicher Kontakt• Kundenbindung, Zufriedenheit und Anwerbung

Mehrwert für Kollektiven

• Arbeiten unter Label / Maßarbeit für jedes Kollektiv• Core business vermitteln statt “nebenbei machen”• Kräfte bündeln• Unabhängig• Überwachung der Durchführung• Zufriedenheitskontrolle• Rechnungsstellung• Private Dienstleister

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166

Netzwerke der Zusammenarbeitfür eine alternde Gesellschaft

Peter RaeymaekersKoordinator Flanders’ Care

Berlin, 16. September 2011

www.

.nl

2.9.3 Peter Raeymaekers (BE)

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

167

Pflege: eine gesellschaftliche Herausforderung

Alterung

Versilberung

Entjuvenalisierung

Flandern

>6 Mio.    EinwohnerPro 1.000: 

5,07 Klinikbetten1,92 Prakt. Ärzte2,3   Spezialisten

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

168

Der Patient von morgenMaartens ReiseChronik eines unerwarteten neuen  Wegs

http://maartensjourney.com/

Pflege: große wirtschaftliche Auswirkungen 

16% aktive Bevölkerung

8% BIP Flandern(unveränderte Politik)Quelle: Planbureau

+ 70.000 Jobs 2014

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169

Entwicklung der Pflege

Prävention Heilung Häusliche Pflege

Die  Möglichkeiten von morgen

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170

Internationaler Kontext

Mitglied‐staaten

Regionen

EU

Regula‐toren

Beschaffer 

Medizini‐sche Berufe

Gesund‐heits‐ und Alterungs‐Forschung‐szentren

Pflege‐org.

Hersteller medizini‐scher und unterstütz‐

ender Ausrüstung

Biotech und 

Pharma

Kranken‐und Sozial‐versiche‐rung

IKT‐Industrie

Ältere Anwender‐gruppen

Risiko‐kapital‐geber 

Themen für die Zukunft

Prävention

Diagnostik/Bildgebung

Grundlagen‐forschung

Inklusion

häusliche und familiär getragene Pflege

Telemedizin

Pflege‐IKT

Unterstütz‐ende Technik

Nachhaltigkeit

Translationale Medizin

ENDNUTZER

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

171

Erklärte Mission von Flanders’ Care

Die Qualität  der  Pflege  durch  Innovationund  ein  verantwortungsvolles Unternehmertum messbar verbessern

www.flanders‐care.be

Regionale Initiativen

• Intra‐Region• z.B. Flanders’ Care

• Inter‐Region• CORAL: Community of Regions for Assisted Living• CASA: Consortium for Assisted Solution Adoption• EUREGHA: European Regional and Local Health Authorities• ERRIN: European Regions Research & Innovation Network

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

172

Politikinstrumente: Synergien finden!

PflegeInnovation Unternehmertum

Politik

Impulsebüro

StartkapitalDemonstrations-projekte

InnovativeAusschreibungen

Wissensinst. Industrie

Pflegeinst.

• maximaler Input der Interessensträger• über Care Renewal Platform• mittels bestehender Politikinstrumente• unter Entwicklung neuer Politikmaßnahmen• in einheitlicher Weise• über den gesamten Innovationszyklus 

Vorgehensweise

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173

““Den Spalt Den Spalt üüberwindenberwinden””

• Interessensträger informieren und stimulieren• Lenken:

– Initiativen durch die verschiedenen staatlichen Instrumente der Politikfelder lenken: 

• Wohlfahrt, öffentliche Gesundheit und Familienfragen  (WVG, VIPA, …) • Wirtschaft, Wissenschaft und  Innovation (EWI: IWT, AO, PMV,…)• Flanders International (VI: FIT, VAIS,..)

• Makeln:– Dem optimalen staatlichen Instrument für optimale Verwendung und 

Ausnutzung zuführen • Maßgeschneiderter Service • Aktuell: 2FTE 

Impulsebüro Flanders’ Care

Den gesamten Innovationszyklus abdecken

ImpulsebüroInkubatoren

Innov . BeschaffungStartkapital

Demo‐Proj.Akkreditierung

R&D Proj.NERF

CMI

Talentbetreuung

CORAL

FORSCHUNG &ENTWICKLUNG IMPLEMENTIERUNG INTERNATIONALE

VALORISATIONDEMONSTRATION

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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Gemeinschaftsstruktur und Arbeitsablauf 

• Europäisches Netzwerk der in AAL aktiven Regionen • Fokus: Politikentwicklung im Bereich Assisted Living• Aktivitäten: 

• Informationsaustausch über Politikmaßnahmen• Zusammenarbeit zwischen Regionen• Beratung der EU‐Entscheidungsträger• Benchmarking zwischen Regionen

• AAL Forum, Lecce, Sept 2011

CORAL: Community of Regions for Assisted Living

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175

• Studienbesuche– Großflächige Nutzung unterstützender Technologielösungen   

– Soziale Interaktion– Monitoring, Sicherheit und Selbst‐Management– Gesunde Lebensweise und Rehabilitations‐IKT– Informelle Pflege– Telemedizin‐Bewertungsmodell– Mobilität und Lebensqualität– Integrierte regionale Politik‐, Unternehmens‐ und Wissensentwicklung 

– Chronische  Krankheiten – Vom Nutzer angestoßene  Innovation bei Personen‐/Kapitalgesellschaften 

CASA‐Aktivitäten

• Interreg IV‐C Vorschlag• Projektbudget: >3 Mio Euro• Zeitraum: von 01/2011 bis 12/2014• Aber auf Dauer angelegt• Partner: 

– Nord‐Brabant– Kent– Veneto– Friaul‐Julisch Venetien– Schottland– Süddänemark– Katalonien

CASA:Consortium for Assistive Solution Adoption

‐Andalusien‐ Timis‐Wielkopolska ‐ Ostschweden ‐ Halland ‐ Flämische Gemeinschaft

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176

Mehr Informationen:

Innovation and Entrepreneurship in Care

Koning Albert II-laan 35 bus 301030 Brussels - Belgiumwww.flanderscare.be

Peter RaeymaekersKoordinator Flanders’ Care

Tel. +32 478 405 [email protected]

• Transfer Task Force– Regionale Kartierung und regional übergreifende SWOT– Transfer guter Praktiken vorbereiten

• Einsatz regional übergreifender Politik‐Pilotprojekte – Soziale Innovation – Integrierte Regionalpolitik, Geschäfts‐ und Wissensentwicklung

– Großflächiger Einsatz • Wissenstransferkonferenzen• Internationale Konferenz in Brüssel 2014

CASA‐Aktivitäten (Fortsetzg.)

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177

2.10 Workshop 5 – Fördermodelle / Gutscheine

Workshop 5

Fördermodelle /GutscheineAntoine Dumurgier, Edenred

Jean-François Lebrun, Europäische Kommission

Greger Bengtsson, Sveriges Kommuner och Landsting

Moderation:Dominik Enste, Institut der Deutschen Wirtschaft Köln

16. September 2011

Dominik Enste, Antoine Dumurgier, Greger Bengtsson, Jean-François Lebrun

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178

Edenred, Erfinder des Ticket Restaurant®-Essensgutscheins, liefert Lösungen, die das Leben von Angestellten vereinfachen und die Effizienz von Organisationen verbessern.

Indem sichergestellt wird, dass zugeteilte Mittel genau wie beabsichtigt verwendet werden, befähigen diese Lösungen die Firmen zu einem effektiveren Management ihrer:

Arbeitnehmerleistungen

Kostenmanagementverfahren

Anreiz- und Vergütungsprogramme.

Die Gruppe unterstützt ferner öffentliche Einrichtungen beim Management ihrer:

Öffentlichen Sozialprogramme 2

Wer ist Edenred?

2

16. September 2011Eldercare Services: ein französisches Beispiel für Instrumente zur Sicherung der Effizienz staatlicher Politik

2.10.1 Antoine Dumurgier (FR)

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179

Abriss der unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen in Frankreich

4

Frankreich hat eine lange Tradition der Subventionierung hilfsbedürftiger Personen, damit diese so lange wie möglich zu Hause leben können.

Diese Subventionen haben sich über Jahre herausgebildet und heißen in ihrer jüngsten Version, die 2002 eingeführt wurde, “Allocation Personnalisée d’Autonomie” (APA).

Die APA wird von 100 französischen  “Départements” (Verwaltungseinheiten) verwaltet und an über 1.100.000 Menschen verteilt, von denen 700.000 zu Hause leben.

Die APA‐Kosten im Jahr 2010 beliefen sich auf etwa  5,4 Mrd. €, wovon etwa  4 Mrd. € für häusliche Pflege anfielen.

Die Kosten der APA steigen jährlich, aufgrund einer wachsenden Zahl Anspruchsberechtigter und der Inflationsentwicklung. Gleichzeitig werden die Mittel der “Départements” knapp, was der Wirtschaftskrise und verschiedenen Steuerreformen geschuldet ist 

Die “Départements” suchen daher nach Wegen, um die Effizienz dieser Ausgaben zu verbessern, ohne die Qualität der Leistungen für die Empfänger herabzusetzen  

3

Einlösunganfordern

Die Lösung verkaufen

KUNDENFirmen und öffentl. Sektoren können unter verschiedenen einfachen, effizienten, personenbezogenen Lösungen wählen.

BEGÜNSTIGTESchätzen die Unkompliziertheit und Einfachheit von Service-Karten un d-Gutscheinen, denn sie vereinfachen den Alltag und stärken ihre Kaufkraft.

VERBUNDENE UNTERNEHMENGenießen die Sicherheit höherer Einnahmen, besserer Kundenbindung und sicherer Transaktionen.

Tausch der Karte oder des

Gutscheins gegen Waren und

Dienstleistungen

Zweckgebundene Kaufkraft über eine Karte oder einen

Gutschein verteilen

EdenredDesign & Management

Alle Edenred –Gutscheine/Karten funktionieren nach demselben Prinzip

3

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180

Der vorausbezahlte CESU-Gutschein verzeichnet seit seiner Einführung 2006 eine starke Zunahme

€520Mio Ausgabevolumen zum Jahresende 2010 Über €100 Mio jährlich seit der Einführung Etwa 50/50-Verteilung zwischen CESU RH und CESU Social

Quelle : Umfrage Business Force Conseil – April 2010

Jährliche Wachstumsrate: 

30%

Ausgabevolumen in €Mio

* Ohne CESU Relance

*

6

Der CESU-Gutschein wurde für zwei Verwendungsarten eingeführt

Der CESU (“Chèque Emploi Service Universel”)‐Gutschein wurde im Jahr 2005 gesetzlich eingeführt  (Gesetz “loi Borloo”)

Dieser Gutschein gilt für haushaltsnahe Dienstleistungen sowie für Kinderbetreuungsdienstleistungen.

Er kommt für 3 Arten von Dienstleistungen  in Frage:  Haushaltsnahe Dienstleistungen: Hausreinigung, Hausarbeiten …Kinderbetreuung: zu Hause, Tagesmütter, Kindertagesstätte, …Pflegebedürftige/behinderte Personen: Lebenshilfe, …

Dieser Gutschein wird für zwei ganz unterschiedliche Verwendungen ausgegeben:   “HR” CESU: direkte Unterstützung für Angestellte

Finanziert durch Personen- und Kapitalgesellschaften, um Ihren Beschäftigten bessere Lebensverhältnisse zu ermöglichen.

“Sozialer” CESU: ein Mittel zur Verteilung von Sozialleistungen Finanziert durch lokale Behörden, um pflegebedürftigen oder behinderten Bürgern ein Leben zu Hause zu ermöglichen

Source: Business Force Conseil survey – April 20105

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181

CESU Social: Wie funktioniert er?

Erstattung Monatl. Auszug der Empfänger

Alten-pflege

Lieferung

Bestellung

Produktion

Schulung / Veränderungs-management

Sicherheit / Vertraulichkeit

8

Département

CESU-Herausgeber

Empfänger

Dienstleistungs-erbringer

Dank dieses starken Wachstums ist der CESU bereits nach wenigen Jahren zur Normalität geworden

660.000 Leistungsempfänger zum Jahresende 2010

Quelle: Umfrage Business Force Conseil – April 20107

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182

Schlussfolgernd ist der CESU Social ein einfaches und effektivesMittel zum Management von Subventionen für die Altenpflege

In  Zeiten weitverbreiteter Budgetkürzungen  stellt  der  CESU  Social  ein effektives Mittel zur Optimierung öffentlicher Sozialleistungen dar. 

Der  Regierung  entstehen  keine  Kosten.  Es  bedarf  lediglich  eines Gesetzes  zur  Einführung  des  Gutscheins  und  zur  Definition  seiner Ausgabebedingungen. 

“Départements”,  die  den    CESU  Social  übernehmen möchten, wählen den  CESU‐Herausgeber  über  ein  Ausschreibungsverfahren.  Die Ausgabekosten  belaufen  sich  auf    1%  bis  2%  des  Ausgabevolumens. olume, to be compared with 10‐15% savings.“Würde der CESU Social von allen französischen 

Départements übernommen, so könnten diese jährlich zwischen  €300 und €500 Millionen 

einsparen, ohne die Qualität der Dienstleistungen für die Empfänger herabzusetzen”

10

CESU-Gutscheine: 18 Departments sind dabei, 6 weitere in Planung

December 20, 2011 9

• 2009 und früher: Alpes‐Maritimes, Bouches‐du‐Rhône, Haute‐Corse, Gers, Loire, Hautes‐Pyrénées, Pyrénées ‐Orientales, Saône‐et‐Loire, Vienne, Réunion

• Implementierung 2010: Ardèche, Drôme, Gironde, Nord, Bas‐Rhin, Seine‐Maritime, Sarthe

• Implementierung 2011 : Seine St Denis

• Anwendung oder Besprechungen geplant: Paris, Pas‐de‐Calais, Puy‐de‐Dôme, Eure‐et‐Loir, Hauts‐de‐Seine, Guadeloupe

Übersee-Departments Ile de

France

9

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183

Telegestion: Wie funktioniert es?

Das Département erstellt monatlich einen Auszug seiner Leistungsempfängerliste, sowie die Zahl der für jede Person aufzuwendenden Stunden. Diese Liste wird an den Telegestion‐Betreiber gesandt. 

Die von dem Pflegedienstleister beschäftigten Pflegekräfte registrieren sich bei  Einsatzbeginn und ‐ende über die beim Leistungsempfänger installierte Leitung (gebührenfreier Anruf).

Diese Daten werden in einer Datenbank erfasst, die der Telegestion‐Betreiber verwaltet. Man nennt sie “Rohdaten”. 

Die Dienstleistungserbringer greifen über eine Webseite auf diese Daten zu, wo sie sie teilweise modifizieren können (etwa, wenn eine Pflegekraft den Anruf vergessen hat). Die zulässige Zahl der Änderungen legt das Département fest. 

Wenn alle etwaigen Änderungen vorgenommen wurden, validiert das  Département die Daten über eine Webseite.  

Zuletzt generiert das  Telegestion IT‐System die Rechnungen, die anschließend an das  Département gesandt werden. 

Source: Business Force Conseil survey – April 201012

Telegestion ist ein Service, der die Effektivität von Altenpflegedienstleistungen sicherstellen soll

“Telegestion” (Tele‐Management) ist ein IT‐System auf folgender Grundlage: Interaktive Stimmerkennung (IVR) zur Erfassung der von den Pflegekräften geleisteten 

Stunden einer Datenbank, in der alle diese  Stunden gespeichert und gegebenenfalls 

modifiziert werden mehrerer Webseiten mit Zugang  zu diesen Daten und der Option der Abrechnung. 

Telegestion wird derzeit von 7 französischen Départements für Leistungen pflegebedürftige oder behinderte Menschen genutzt, und 8 weitere Départements planen die Einführung 

Telegestion ist auch ein Instrument, mit dem Pflegedienstleister ihre Beschäftigten besser verwalten können, etwa, indem das Erfordernis für Anwesenheitsblätter entfällt und Planungswarnungen ausgegeben werden. 

Source: Business Force Conseil survey – April 201011

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184

CESU und “Telegestion” sind zwei Instrumente zur Sicherung der Effizienz öffentlicher Ausgaben für die Unterstützung älterer Menschen

14

Der CESU‐Gutschein ermöglicht den französischen Départements: Die ordnungsgemäße Verwendung ausgezahlter öffentlicher Gelder sicherzustellen 

Das Verständnis für öffentliche Unterstützungsprogramme zu verbessern und die Sichtbarkeit der finanzierenden Stelle zu verstärken  

Reduce their budgets by 10 to 15% Für den  APA‐Zuschuss erhielten die 10 französischen Départements, die 2009 CESU‐Gutscheine verwendeten,  im Jahr 2010 beinahe  €20 Mio von den Herausgebern zurückerstattet   (Quelle: APECESU)

“Telegestion” ermöglicht: den Départements die Kontrolle der Effizienz von APA, indem sie nur für die geleisteten Arbeitsstunden zahlen, und die Vereinfachung von Verwaltungs‐ und Managementaufgaben 

den Managern von Pflegediensten den Zugang zu einem effektiverenManagement‐ und Qualitätskontrollsystem 

Die Kostenersparnis für  Départements, die “Telegestion” verwenden, wird auf 15‐20% geschätzt (Quelle: Bericht über Finanzen der Départements, vorgelegt von Pierre Jamet)

Télégestion : 7 Départements sind dabei, 8 weitere in Planung

13

• 2009 oder früher: Bouches‐du‐Rhône, Haute‐Corse, Vaucluse, Rhône

• Implementierung 2010 / 2011: Aude, Eure, Val d’Oise

Einsatz oder Besprechungen geplant:  Pyrénées‐Atlantiques, Essonne, Paris, Nièvre, Creuse, Aveyron, Seine‐Maritime, Charente

Ile de France

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185

Définition du CESU préfinancé :Les textes règlementaires

16

Le CESU permet de payer aussi bien un emploi direct, un prestataire ou un mandataire :

Un prestataire de services à la personne ou organisme agréé : il peut s’agir d’une entreprise privée, d’une association ou d’une structure de garde d’enfant publique (crèche municipale)

Une structure mandataire agréée : elle est chargée par le particulier employeur d’effectuer l’ensemble des formalités sociales (établissement du contrat de travail et des bulletins de paie ; calcul et déclaration des cotisations sociales correspondantes).

L’emploi-direct : il s’agit d’un intervenant à domicile ou d’une assistante maternelle en dehos du domicile. Le particulier est alors l’employeur ;

LOI N°2005-841 DU 26 JUILLET 2005

ANHANG

1 15

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186

Im Jahr 2009 beschloss die französische Regierung die Auszahlung von Beihilfen in Höhe von 350 Mio € für Pflegedienstleistungen an über 1,5 Millionen Haushalte

18

Anspruchsberechtigt sind über 1,5 Millionen Haushalte: 

• 690.000 Menschen APA‐berechtigt 

• 630.000 Familien haben Anspruch auf Kinderbetreuungsbeihilfen 

• 165.000 Familien mit einem behinderten Kind 

• Arbeitslose mit Bedarf an Kinderbetreuung, während sie auf  Arbeitssuche oder in Schulungsmaßnahmen sind.

Betrag: €200 pro Familie  (bis zu €600 für bei der Staatlichen Arbeitslosenagentur registrierte Personen) 

Zeitlicher Rahmen: Die meisten dieser Gelder wurden zum 30. Juni 2009 über 2 Monate ausgegeben. 

Définition du CESU préfinancé : Les textes règlementaires

DECRET N° 2005-1698 DU 29 DECEMBRE 2005 modifié par le décret 2007-854 du 14 mai 2007

21 services à la personne éligibles au CESU préfinancé.

• Assistance à domicile des seniors.• Assistance des personnes handicapées.

• Garde des personnes malades àl’exception des soins.

• Accompagnement des personnes âgées ou handicapées dans leurs déplacements en dehors de leur domicile

• Activités d’interprète en langue des signes, de technicien de l’écrit et de codeur en langage parlé complété.

• Soins et promenades d’animaux de compagnie.

• Soins esthétiques à domicile.• Aide à la mobilité et accompagnement hors du domicile

• Conduite du véhicule personnel des personnes dépendantes

• Entretien de la maison et travaux ménagers (ménage, repassage)…

• Petits travaux de jardinage y compris les travaux de débroussaillage.• Petit bricolage dit “hommes toutes mains”.

• Assistance informatique et Internet àdomicile.

• Maintenance, entretien et vigilance temporaire à domicile, de la résidence principale ou secondaire.

• Assistance administrative à domicile.• Collecte et livraison à domicile de linge repassé

• Livraison et préparation des repas àdomicile, y compris le temps passé aux commissions

• Livraison de courses à domicile

Enfance DépendanceHabitat

• Garde d’enfants à domicile et hors domicile :

• crèche, halte-garderie, • assistant(e) maternel(le), • jardin d’enfants, • garderie périscolaire,• garde à domicile (individuelle ou partagée), • garde occasionnelle (baby-sitting)

• Soutien scolaire à domicile ou cours à domicile.

• Accompagnement des enfants dans leurs déplacements

17

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187

STAND DER DINGE: Einige Zahlen und Fakten

Personenbezogene und haushaltsnahe Dienstleistungen  (EU27 2010)

Offizielle Kräfte 5,4 Millionen Eurostat NACE 96‐97Schwarzarbeiter 17,5 Millionen (10 bis 25 Millionen)  ILO + Eurobarometer« Familienkräfte » +/‐ 150 Millionen (FTE) OECD + eigene Berechnung

=  « Wirtschaftlicher » Hauptsektor ?

Die gesamte Wirtschaft basiert auf Externalisierung / Spezialisierung.

Und hier?

Workshop 5

Fördermodelle / Gutscheine

Haushaltsnahe Dienstleistungen – Bedürfnisse / Möglichkeiten / Herausforderungen

Berlin,  16. September 2011

Jean‐François Lebrun

2.10.2 Jean-François Lebrun (EU)

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188

Besteht die Möglichkeit, die « familiäre Versorgung » zu entwickeln?

Ich habe einige Zweifel.

Grobe Demonstration (sehr grob)2009 2050

Gesamtbevölkerung 492 450

Bevölkerung  15‐64 331 279

Erwerbsquote 65% 75% 27%

Beschäftigung 215 209 75

Bevölkerung  0‐14 & +65 161 205

Verfügbare Zeit 15‐64 2028h 1501h

12h30 7h20 12h30

Aktiv = 3,5hInaktiv = 11h

Unter denselben Bedingungen  unmöglich

4 Hauptversorgungsquellen

Familiäre Versorgung   Kosten = +/‐ Nettogehalt = 10‐15€ = Opportunitätskosten

Schwarzmarkt Kosten = 10‐12€ = nahe am Nettogehalt

Offizielle Kräfte Kosten ohne öffentliche Beihilfen = Arbeitskosten + begrenzte sonstige Kosten = 20‐25€Wenige Nutzer

Kosten mit öffentlichen Beihilfen= 0€ bis 10‐12€Verschiedene Systeme (Angebot oder Nachfrage – spezifische Öffentlichkeiten ‐

…)

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189

Offizielle Versorgung 

Ohne Beihilfen? 

Einschränkungen in Bezug auf den Preis, aber realistisch für Menschen mit hohem Einkommen. 

Mit Beihilfen?

Hilfe für Dienstleistungserbringer (staatlich, privat…)

Kein Markt

Hilfe für Dienstleistungsempfänger 

Steuerliche Absetzbarkeit

Verringerte Lohnkosten (Preis = Nettogehalt)

Markt

Eine politische Debatte  / die Realität ist ein Mix aus verschiedenen Lösungen

Besteht die Möglichkeit, den « Schwarzmarkt » zu entwickeln?

Ohne Probleme. 

Es gibt keine Einschränkung.

Bsp.: mit den « Badanti » in Italien, wo Migrantinnen aus osteuropäischen Ländern die Betreuung von alten Menschen und Kindern übernehmen.

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190

Herausforderungen

Kosten für die staatlichen Stellen

Eine Unterstützung muss nahe an der Differenz zwischen Lohnkosten und Nettogehalt angesiedelt sein

Doch wir müssen auch berücksichtigen: ‐ Abbau der Arbeitslosigkeit‐ bessere Vereinbarkeit von Familien‐ und Berufsleben‐ sonstige Kostensenkungen

Qualität – Produktivität

Bedeutung der Berufsausbildung

Bedeutung von IKT

Kulturelle Veränderungen (Bsp.: eine Dienstleistung kaufen oder Dienstleistungsstunden kaufen)

Beispiel eines Instruments zur Unterstützung der Nachfrage: der Service‐Gutschein

Ein interessantes Instrument.

Warum ? Flexibel und einfach in der Anwendung. Vereinfacht Verwaltungsabläufe.Gestattet konstante Nachkontrolle der Verteilung.Fördert das Verantwortungsgefühl der Empfänger. Fördert die Entwicklung örtlicher Geschäftsaktivitäten.

Vielversprechende Erfahrungen (Bsp.: in Frankreich und Belgien)

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191

Soziale Dienstleistungen in Schweden

- 290 Gemeinden- 2500 – 850 000 Einwohner, Durchschnitt 15 000- Bedürftige Personen haben einen Rechtsanspruch auf Unterstützung- Die Gemeinde ist für die Sozialleistungen verantwortlich- 95% steuerfinanziert, 5 % der Gebühr zahlt der Leistungsempfänger- Die Gemeinde (Sozialleistungssachbearbeiter) ermittelt den Bedarf und

entscheidet über den Grad der Unterstützung- Der Einzelne kann gegen die Entscheidung Beschwerde vor Gericht

einlegen - 85% der sozialen Dienstleistungen werden von den Kommunen direkt

geleistet

Stabilität der Beihilfe

Erfordernis für Betreiber, ein Geschäftsmodell zu entwickeln 

+

Erfordernis der Koordination zwischen staatlichen Stellen 

2.10.3 Greger Bengtsson (SE)

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192

- Der Einzelne wählt unter zugelassenen Anbietern - Die Behörde legt die Konditionen für die Anbieter fest - Für alle gelten dieselben Konditionen- Gleiche Höhe der wirtschaftlichen Vergütung - Die Behörde muss mit allen Anbietern, die die Konditionen

erfüllen, einen Vertrag schließen- Keine Beschränkung der Zahl der Vertragschließenden - Keine Antragsfrist, das System läuft kontinuierlich weiter

Das Gesetz über Wahlfreiheitssysteme

Alternative zum Staatlichen Beschaffungsgesetz 1. Januar 2009

Die Kommunalbehörden entscheiden, ob sie Wahlfreiheit in die sozialen Dienstleistungen

implementieren möchten

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193

Wahlfreiheit in schwedischen Gemeinden

Kein Interesse (78)

System ist implementiert (88)

Implementierung des Systems ist beschlossen (69)

Nicht entschieden (27)

Implementierung abgelehnt (28)

- Zivilrechtlicher Vertrag - Obligatorisch: Die Einhaltung der Erfordernisse nach schwedischem

Recht- Freigestellt: Qualität, Ausbildung usw. - Die Behörde muss eine Alternative ohne Wahlfreiheit anbieten- Die Behörde ist zuständig für Information, Überwachung,

Nachkontrolle- Die Behörde trägt die Verantwortung dafür, dass der Bürger die ihm

zustehende Dienstleistung erhält

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194

Erfahrungen- Wahlfreiheit bei häuslicher Hilfe am häufigsten umgesetzt- Fokus auf Qualität und Weiterverfolgung - Hilft (?) den Behörden bei der Kalkulation eigener Kosten - Höhe der Vergütung - Wettbewerbsneutralität- Ausbau haushaltsnaher Dienstleistungen - System für kleine Unternehmen- Politisch nach wie vor ein Streitthema

Dienstleistungen mit Wahlfreiheit- Häusliche Hilfe- Häusliche Pflege- Pflegeheime- Tagespflege für Ältere- Tagespflege für Behinderte- Entlastende Dienstleistungen

zu Hause - Kurzaufenhalt außer Hauses

- Begleitdienst- Tägliche Verrichtungen - Familienberatung- Berufliche Rehabilitation- Primärpflege- Einsetzen einer neuen Hüfte - Weitere ...

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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Steuererleichterung für häusliche Dienstleistungen- 50% der Arbeitskosten- Hausreinigung- Gartenarbeit- Kinderbetreuung- Von schwarz nach weiß- Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben - Einzelner zahlt 50% - Dienstleister erhält 50% von der

Steuerbehörde- 300 000 nutzten den Service im Jahr 2010- Durchschnittlich 400 € pro Jahr

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196

2.11 Workshop 6 – Informations- undKommunikationstechnologien als innovatives Instrument

Workshop 6Informations- und Kommunikationstechnologienals innovatives InstrumentSusanne Duus, Public Welfare Technology-Foundation

Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Cristina Rodríguez-Porrero Miret, Instituto de Mayores y

Servicios Sociales

Moderation:Sibylle Meyer, SIBIS – Institut für Sozialforschung

16. September 2011

Cristina Rodríguez-Porrero Miret Axel Sigmund

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

1972

Was ist der PWT-Fond?- Auf der Suche nach intelligenten Lösungen

Der PWT-Fond – Prüfung und Verbreitung neuer unterstützender Technologien und Neustrukturierung von Dienstleistungsabläufen im staatlichen Sektor

Das dänische Finanzministerium weist dem Projekt 400 Mio. Euro für den Zeitraum 2009-16 zu.

Bislang: Finanzierung von über 70 Projekten in allen Bereichen des Wohlfahrtsstaates (100 Mio. Euro)

1

Der dänische Public Welfare Technologiy (PWT)-Fond

– strategische Investitionen in öffentliche Wohlfahrtstechnik

Informations- und Kommunikationstechnologie als innovatives Instrument – dänische Erfahrungen

Eldercare Services in Europa–

Pflege, familienunterstützende und haushaltsnahe Dienstleistungen für ältere Menschen

Susanne Duus, Chefberaterin Finanzministerium

2.11.1 Susanne Duus (DK)

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1984

Telemedizinische Behandlung von Fuß- und Beingeschwüren

- Sektorenübergreifende Zusammenarbeit: Schwester und Arzt

- Bessere Behandlung der Patienten

- Schwestern: Weiterqualifizierung

- Der Arzt betreut nur die komplizierten Fälle direkt

Der dänische Finanzminister, Claus Hjort Frederiksen, und Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, zuständig für die Digitale Agenda. AAL-Forum 2010 in Odense(Sept. 2010)

3

Drei Verwaltungsebenen sind für die Altenpflege und Gesundheit in Dänemark zuständig

- Staat: Rahmengesetzgebung und Infrastruktur

- 5 Regionen: Gesundheit (Krankenhäuser, praktische Ärzte)

- 98 Gemeinden: Altenpflege, Pflegeheime und gesundheitliche Prävention

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1996

Online-Pflege: Computer, Touchscreen und Webcam über das Fernsehgerät des Benutzers

5

Sensortechnologie: Sicherheit und Selbständigkeit

ZENTRALE VORTEILE

- Routinerufe entfallen

- Kürzere Reaktionszeit bei Unfällen

- Rund-um-die-Uhr-Sicherheit für den Bürger

- Selbstbestimmung für den Bürger

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2008

Online-Pflege

Wegen des Schneefalls kommt es heute zu starken Verspätungen bei der Essenslieferung. Wir erwarten für morgen wieder normale Lieferzeiten.

-Bitte denken Sie daran, dass morgen um 10.00 Uhr die Reha beginnt. -Video-Konferenz mit dem Pflegedienstleister am Freitag, um 14.30 Uhr.

(Mock-up)

7

Online-Pflege

ZENTRALE VORTEILE

- Leichter Zugang zu kommunalen Pflegedienstleistern, Familie und Freunden

- Beratung, Information und Erinnerungshinweise

- Rehabilitation

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20110

Barrieren im dänischen Kontext

- Sektorenübergreifende Lastenverteilung und daran vorgenommene Änderungen – alle Interessengruppen müssen mitmachen

- Business Case in sektorenübergreifender Perspektive ist schwierig

- Wirtschaftliche Anreize müssen in die richtige Richtung wirken

- Klinische Tests

9

Heim-Monitoring von Bürgern mit chronischen Krankheiten

- Altenpflege: Sektorenübergreifende Eigenschaften

- Informations-Interessengruppen: Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte und Gemeinden müssen dieselben Daten sehen können

- Tele-Monitoring: Bislang größtes Projekt

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20212

Hauptlernansätze

- Urheberrechtlich geschützte Lösungen gibt es reichlich – erforderlich sind generische Lösungen und Infrastruktur

- Notwendigkeit allgemeiner und angepasster Arbeitsabläufe unter den Sektoren

- Starker Fokus auf Implementierung

- Vorteil für Endnutzer

- Vorteil für die öffentlich Bediensteten

11

Vorteile im dänischen Kontext

- Ein kleines Land – die Hauptakteure sind staatlich.

- Tradition der Zusammenarbeit der 3 Sektoren an IT-Projekten, Standards und Infrastruktur. Bereitschaft zur Weiterführung von Projekten.

- Relativ gut verankterte Infrastruktur-Komponenten

- Mehr in Planung

- Krisen- und Budgetbeschränkungen – Gemeinden sind bereit, Pflege und Dienstleistungen auf andere Weise zu erbringen.

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203

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Die Bedeutung von „Ambient Assisted Living - AAL“ (Altersgerechte Assistenzsysteme)

Situation

Der gesellschaftliche Wandel, insbesondere Alterung und fortschreitende Individualisierung, stellt neue Anforderungen an technische Systeme in Hinblick auf Orientierung, Unterstützung und Hilfe.

„Ambient Assisted Living“ (AAL – Altersgerechte Assistenzsysteme)

AAL umfasst Konzepte, Produkte und Dienstleistungen für eine verbesserte Interaktion zwischen technischen und sozialen Systemen. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität für ältere Menschen.

Die Rede ist hierbei nicht von „Produkten für Senioren“, sondern von Produkten, die die Wünsche und Bedürfnisse von Senioren berücksichtigen (Design für alle).

Axel Sigmund

Nationale Kontaktstelle Deutschland (AAL-JP)

VDI/VDE Innovation+Technik GmbH Berlin

Überblick über Förderprojekte in Zusammenhang mit

unterstützenden Dienstleistungen für ältere Menschen

2.11.2 Axel Sigmund (DE)

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204

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

AAL-Technologien – so nicht!

(Erschienen in Helsingin Sanomat am 18.10. 1996 in einer

Nachrichtenmeldung zur 2. Int. Konferenz über Gerontotechnologie)© Risto Karlsson

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

AAL-Technologien

Alle technologischen Bereiche / Optionen, die zur Lösung der Herausforderungen von AAL beitragen, sind für AAL relevant. Die Auswahl erfolgt gemäß Benutzer- und Markterfordernissen.

Für Anwendungen sollten so weit wie möglich Standardtechnologien verwendet werden.

Wichtig sind interdisziplinäre Kooperationen sowie Systemintegration.

Häufig gibt es verschiedene technologische Optionen für die benötigten Funktionen (z.B. Fensterputz-Roboter vs. Nanobeschichtung).

Die Vorteile der verfügbaren Vorrichtungen sind integrativ zu nutzen.

Häufig werden einfache Lösungen mit eingeschränkter Flexibilität vorgezogen (AAL bedeutet nicht zwangsläufig High-Tech).

Trotz der Möglichkeit der Integration müssen die Lösungen ohne Netzwerk eigenständig funktionieren (z.B. bei Netz- oder Stromausfall).

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16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Projekt SAMDY

Frühwarnsystem für Pflegedienste, wenn Änderungen am Gesundheitszustand oder Gefahrensituationen eintreten; Entlastung des Pflegepersonals von nicht pflegerischen Tätigkeiten wie Dokumentation und Abrechnung.

Sozialwerk St. Georg e.V., Gelsenkirchen (Koordination)

Fraunhofer IMS, Duisburg

Scemtec Automation GmbH, Velbert

Klinikum Duisburg, Duisburg

inHaus GmbH, Duisburg

akquinet AG, Hamburg

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

AAL Förderprogramm – Deutschland

National

Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben –AAL

Weiterbildung und Zusatzqualifikationen im Bereich von AAL - QuAALi

Mobilität – Nahtlose Mobilitätsketten

Assisted Care – Aufruf bis Ende September offen

Europäisch

Gemeinsames Programm AAL 2008 – 2013, Gesamtvolumen ~ 600 M€, davon 50% öffentliche Gelder, 50% private

Gelder Von Mitgliedstaaten initiiertes Programm – 20 EU-Länder und 3 Nicht-EU-Länder EG-Beteiligung nach Artikel 169 des EG-Vertrags

5

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16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Projekt aal@home

Intelligenter Notruf kombiniert mit Telemonitoring; Sensoren (Ultra-Breitband) mit 8 Metern Reichweite. Lebenszeichen wie Atemfrequenz, Herzfrequenz und Körperstellung; Kommunikationssystem für Pflegende, Betreuer und medizinische Fachkräfte

Paritätischer e.V., Lüneburg (Koordination)

Klinikum Lüneburg

telmed GmbH, Koblenz

Panasonic Electronic, Lüneburg

Kieback & Peter GmbH, Berlin

Uni Lüneburg

TU Ilmenau

Universität Kassel

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Projekt PAALiativ

Weitestgehende medizinische Versorgung und Pflege der Patienten zu Hause; Hauskommunikationsplattform für ein Netzwerk aus einbezogenen Partnern (z.B. Familienangehörige, Sozialdienste)

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Berne (Koordination)

OncoScience Studien GmbH, Oldenburg

Palliativzentrum in der Ev. Krankenhausstiftung

Pius-Hospital Oldenburg

DiscVision GmbH, Paderborn

OFFIS e.V., Oldenburg

Ipac Institut für Palliative Care e.V., Oldenburg

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16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Gemeinsames Programm AAL – Themen

Ruf 3

Ruf 2

Ruf 1

Ruf 4

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Project SmartAssist

Erkennung täglicher Aktivitäten; Verwendung indirekter Sensoren/intelligenter Heimtechnologien; Kombination aus Tele-Pflege und anderen Dienstleistungen mit offener Plattform; Koordinator ist ein Sicherheitsunternehmen

Lübecker Wachunternehmen, Lübeck (Koordination)

Vorwerker Heime e.V., Lübeck

Coalesenses GmbH, Lübeck

Universität Lübeck

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16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Gemeinsames Programm AAL: Projektbeispiele 2HERA Home sERvices for specialised elderly Assisted living (Haushaltsnahe

Dienstleistungen für ein spezialisiertes unterstützes Leben älterer Menschen)

PAMAP

Physical Activity Monitoring for Aging People (Physisches Aktivitäts-Monitoring älterer Menschen)

REMOTE

Remote health and social care for independent living of isolated elderly with chronic conditions (Gesundheitliche und soziale Fernpflege für ein selbständiges Leben alleinstehender älterer Menschen mit chronischer Erkrankung)

ROSETTA

Guidance and Awareness Services for Indepent Living (Dienstleistungen zur Orientierung und Bewusstmachung für ein selbständiges Leben)

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Gemeinsames Programm AAL: Projektbeispiele 1

ALADDIN

Technologieplattform für Assisted living of Dementia elDerly INdividuals und deren Betreuer

AGNES

User-Sensitive Home-based Systems for Successful Ageing in a Networked Society (Benutzer-sensitive heimbasierte Systeme für ein gelungenes Altern in einer vernetzten Gesellschaft)

CCE

Connected Care for Elderly Persons Suffering from Dementia (Vernetzte Pflege für ältere Menschen mit Demenzerkrankung)

HELP

Home-based Empowered Living for Parkinson's Disease Patients (Heim-basiertes befähigtes Leben für Patienten mit Parkinson)

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AAL-Kongress

24.-25.01.2012: 5. Nationaler Deutscher AAL-Kongress (organisiert von BMBF und VDE)

Themen

Arbeit – Pflege – TechnologiePraktische Beispiele für technische Lösungen und ihre Anwendungen im Bereich Arbeit und Pflege.

Teilhabe – MobilitätLösungen für eine verbesserte gesellschaftliche Teilhabe und Mobilität älterer Menschen.

ZukunftsthemenInnovative Ideen und technische Designstudien für morgen.

Technische ForschungEinblicke in die technische Forschung von heute.

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Hilfsprojekte – Sekundärforschung

Konfliktbereich zwischen der Möglichkeit einer sinnvollen technischen Unterstützung und den Risiken einer elektronischen “Bevormundung” oder “Entmündigung”

Notwendigkeit der tiefergehenden Betrachtung ethischer, sozialer, datenschutzrechtlicher, juristischer und wirtschaftlicher Aspekte

Der Fokus der Sekundärforschung ist darauf ausgerichtet, hervorragende technische Lösungen zu finden, ohne gesellschaftliche Kontroversen hervorzurufen

Die Projekte sind, abgestimmt auf ihre Erfordernisse, mit den notwendigen Zusatzinformationen zu unterlegen (“Coaching”).

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Eldercare Services in EuropaBerlin, 16.09.2011

Workshop 6: Informations- und Kommunikationstechnologie als innovatives Instrument

Cristina Rodriguez-PorreroCEAPAT-IMSERSO- Ministerium für Gesundheit, Sozialpolitik und Gleichberechtigung

16.09.2011 Axel Sigmund, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH – Eldercare Services in Europa

Kontakt

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)Heinemannstraße 2, 53170 Bonnwww.bmbf.de

Referat 524 Demografischer Wandel;Mensch-Technik-Kooperation

VDI/VDE Innovation+Technik GmbHSteinplatz 1, 10623 Berlinwww.aal-deutschland.de

Axel SigmundTel.: 030 [email protected]

Nationale Kontaktstelle AAL-JP

2.11.3 Cristina Rodríguez-Porrero Miret (ES)

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Untersuchung zu Behinderungen, persönlicher Autonomie und Pflegebedürftigkeiteitssituationen.

EDAD 2008 (Nationales Institut für Statistik)

3,8 Millionen Menschen mit Behinderungen (8,5% der spanischen Bevölkerung).

2,8 Millionen Menschen mit Problemen bei Tätigkeiten des Alltags

Die Schwere von Behinderungen nimmt bei älteren Menschen zu.

Persönliche Autonomie und Pflegebedürftigkeit

Bericht 2008 des Observatoriums Älterer Menschen in SpanienJahr 2010

Personen von 65 Jahren und mehr: 17%Personen von 80 Jahren und mehr: 5%

Jahr 2060Personen von 65 Jahren und mehr: 30%Personen von 80 Jahren und mehr: 13%

ÄÄltere Menschen in Spanienltere Menschen in Spanien

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CEAPAT-IMSERSO

CEAPAT-IMSERSO

CEAPAT - Nationales Referenzzentrum für persönliche Autonomie und unterstützende Technologien des Staatlichen Instituts für ältere Menschen und soziale Angelegenheiten - IMSERSO, Ministerium für Gesundheit, Sozialpolitik und Gleichberechtigung, SPANIEN

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Die Aktivitäten des CEAPAT

- Information und Beratung zu IKT undZugänglichkeit.

- Zusammenarbeit für die Entwicklunguniversell zugänglicher IKT.

- Normierungsarbeiten.- Forschung und Entwicklung.- Publikationen.- Kataloge.- Spezialisierte Bibliothek.- Ausstellung.- Nationale und internationale Projekte.

Aufgabe des CEAPAT:

Mit den Instrumenten der universellen Zugänglichkeit, der unterstützenden Technologien und eines Designs für alle die Rechte von behinderten und älteren Menschen stärken.

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Ausstellung IKTAusstellung IKT

SpanischerKatalog für unterstützendeProdukte undTechnologien

www.ceapat.es

www.eastin.info www.ati-alliance.net

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SIMAPwww.simapglobal.com

COLUMBAwww.medicalmobile.comCARDwww.alares.es

KERUVEwww.keruve.com

www.movistar.com/accesibleparatodos

www.vodafone.es/accesible

IKT zur Lokalisierung

IKT zu Hause

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Programme zur kognitiven Stimulation

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IKT und Menschen mit Parkinson

IKT-Plattform zur Aufrechterhaltung derkognitiven Fähigkeitenfür Personenmit Parkinson

Apple, Iphone, Ipod. Ipad.Freie Software

Vielseitiger Personal Communicator

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TELPES-ProjektVodafone-Stiftung

Tele-Pflege für Gehörlose.

Unterhaltung durch elektronische Spiele und virtuelle Realität

Rehabilitation von Körper, Kognition und Gedächtnis. Schulung in Aktivitäten.

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Protokoll

NutzerprotokolleAlarmzentrale

www.pasosproject.org

paSOS-Projekt, für die Universalisierung von

unterstützendenDienstleistungen der Mobilfunk-Telepflege

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Ländliche GebieteSchulung und emotionale Unterstüt-zung für das Altern zu Hause

Allgemeinwissensbank

“In-Ihrer-Nähe”- Initiative

Innovation bei unterstützenden Dienstleistungen

Platas-Projekt: Plattform fürsoziale Unterstützung

e Health

Nachkon-trolle

Förderungvon Aktivitäten

Hilfe im Alltag

Gesellsch.Teilhabe

Video-Hilfe

Information

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Gesetzlicher Rahmen in Spanien Gesetzlicher Rahmen in Spanien Gesetz 51/2003Gesetz 51/2003üüber Chancengleichheit, ber Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung und universelle Nichtdiskriminierung und universelle ZugZugäänglichkeitnglichkeit

Unabhängiges LebenNormalisierungUniverselle ZugänglichkeitDesign für alleZiviler DialogMainstreaming

Grund-sätze:

Bank der Erinnerungen

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IKT und AlternIKT und Altern

UniversalisierungUniversalisierung

Spezifische BedSpezifische Bedüürfnisse und Situationenrfnisse und Situationen

Rechte, Wahlfreiheit, aktives AlternRechte, Wahlfreiheit, aktives Altern

Altern als Chance fAltern als Chance füür den Markt und fr den Markt und füür Innovationr Innovation

Design fDesign füür alle Generationenr alle Generationen

Gesetzlicher Rahmen in Spanien Gesetzlicher Rahmen in Spanien Gesetz 39/2006 Gesetz 39/2006 üüber die Fber die Föörderung persrderung persöönlichernlicherAutonomie und Pflege fAutonomie und Pflege füür hilfsbedr hilfsbedüürftigerftigePersonenPersonen

Integriertes nationales System,um weltweit die Situation von hilfsbedürftigen Menschenanzugehen.

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Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa

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Los Extremeños,1 28018 Madrid, SPANIEN

[email protected]

www.ceapat.es

Vielen Dank

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3. Impressum

Herausgeber:Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. Michaelkirchstraße 17/1810179 Berlin Tel.: +49 (0) 30/62980-0Fax: +49 (0) 30/62980-140www.deutscher-verein.de

Diese Publikation ist eine Veröffentlichung der „Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitischeEntwicklungen in Europa“ mit Förderung durch das Bundesministerium für Familie,Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht für denVerkauf bestimmt. Die Publikation gibt nicht ohne Weiteres die Auffassung der Bundesregierungwieder. Die Verantwortung für den Inhalt obliegt dem Herausgeber bzw. dem/derjeweiligen Autor/in.

Alle Rechte vorbehalten. Abdruck oder vergleichbare Verwendung ist auch in Auszügen nurmit vorheriger schriftlicher Genehmigung gestattet.

Die Beobachtungsstelle ist ein Projekt, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie,Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), D-11018 Berlin, gefördert wird.

Die Website der Beobachtungsstelle: http://www.beobachtungsstelle-gesellschaftspolitik.eu.

Träger der Beobachtungsstelle:Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.Michaelkirchstraße 17/18D-10179 BerlinTel.: +49 30-62980-0Fax: +49 30-62980-140Internet: http://www.deutscher-verein.de

Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.Hausanschrift: Zeilweg 42, D-60439 Frankfurt a. M.Postanschrift: Postfach 50 01 51, D-60391 Frankfurt a. M.Tel.:+49 (0)69 - 95 78 9-0Fax: +49 (0)69 - 95 789 190Internet: http://www.iss-ffm.de

Autorin:Annette Angermann ([email protected])

Redaktion: Annette Angermann, Nele Reich, Sabrina Stula

Graphische Gestaltung: active elements GmbH

Auflage: Diese Veröffentlichung ist nur als PDF unter www.beobachtungsstelle-gesellschaftspolitik.eu verfügbar.

Erscheinungsdatum:Dezember 2011